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1 08. bis 15. März 2020 Woche der Brüderlichkeit 2020 „Tu deinen Mund auf für die Anderen“ inkl. Jahresprogramm Februar–November

Woche der Brüderlichkeit 2020 inkl. Jahresprogramm...Hinzufügen könnte man diesem Motto für die kommende „Woche der Brüder-lichkeit“ im Jahr 2020 noch: „Damit die ganze

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08. bis 15. März 2020

Woche derBrüderlichkeit2020

„Tu deinen Mund auf für die Anderen“

inkl. JahresprogrammFebruar–November

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Herausgeber:Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Franken e. V.Königstraße 6490402 NürnbergFon 09 11 / 2 34 63 80Fax 09 11 / 2 37 30 49E-Mail [email protected] www.gcjz-franken.deV.i.S.d.P.: Ruth Ceslanski (Vertretungsberechtigter Vorstand)Unsere Bankverbindung:Ligabank NürnbergBIC: GENODEF1M05IBAN DE90 7509 0300 0005 1292 22

Konzept/Layout/Satz: Kobergers Faktory . Graphische Werkstätte, NürnbergTitelbild: iStockphoto – bowie15Organisation/Abwicklung/Projektbetreuung: Lebenslust Media – Sigrun Nowell, NürnbergDruck: hofmann infocom, Nürnberg

Registergericht:Amtsgericht Nürnberg

Haftungshinweis:Trotz sorgfältiger Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Programmgestalter.Bitte beachten Sie, dass es Änderungen in den Programmen geben kann. Zur Sicherheit informieren Sie sich am besten vor der Veranstaltung auf der Website des jeweiligen Veranstalters.Ebenso finden Sie alle Informationen zu den Programmen in unserem Veranstaltungs-kalender auf unserer Website unter www.wdb-franken.de

Woche derBrüderlichkeit2020 NÜRNBERG

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Vorstand der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Franken e.V.vorne v.l.: Christa Bayer (Kath. Vorsitzende) , Natalie Mastbaum-Grabowski (Beisitzerin), Ruth Ceslanski (Jüdische Vorsitzende und Geschäftsführerin), Hildegard Grillmeyer (Sekretariat) hinten v.l.: Elson D. Nowell (Schatzmeister), Thomas Ohlwerter (Beisitzer, Schulreferat Kath. Stadt-kirche Nürnberg), Christopher Krieghoff (Evang. Vorsitzender, Dekan Evang.-Luth. Prodekanat Nürnberg-Nord), Claudio Ettl (Beisitzer, stv. Direktor Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus)

„Tu deinen Mund auf für die Anderen“Gedanken zum Thema der Woche der Brüderlichkeit 2020 Das Thema der Woche der Brüderlichkeit 2020 ist angelehnt an Sprüche 31,8: „Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind!“ Kapitel 31 des so genannten Buches der Sprüche (bzw. der Sprichwör-ter) in der hebräischen Bibel stellt klare Worte und Weisungen zusammen, die ein künftiger König von seiner Mutter bei seiner Erziehung zu hören bekam. Ein angehender Herrscher wird unterwiesen, wie er später als gerechter König regieren soll. Entsprechend heißt es im folgenden Vers 9: „Tu deinen Mund auf und richte in Gerechtigkeit und schaffe Recht dem Elenden und Armen!“

„Tu deinen Mund auf …“, so ermahnt die Mutter ihr Kind. Und sagt dann sogleich, wofür: Für die, die keine Stimme (mehr) haben, weil sie Angst haben, unterdrückt oder übersehen werden, keine Rechte haben, arm und benachteiligt sind. Es bedarf keiner besonderen Begründung, um klar zu machen, wie zeitlos dieser Appell ist. Dies zeigt auch die weitere Wirkungsgeschichte dieser Mahnung. Dietrich Bonhoef-fer – dessen Todestag sich 2020 zum 75. Mal jährt – hat sie schon früh und immer wieder als Aufforderung und Verpflichtung für Christinnen und Christen interpre-tiert, die Stimme für die verfolgten Jüdinnen und Juden zu erheben: „ ,Tu den Mund auf für die Stummen‘ – wer weiß denn das heute noch in der Kirche, dass dies die mindeste Forderung der Bibel in solchen Zeiten ist?“, so schrieb er schon 1934.Der Deutsche Koordinierungsrat, der über 80 Gesellschaften für Christlich-Jüdi-sche Zusammenarbeit in ganz Deutschland vereint, hat den Bibelvers zugespitzt auf die Forderung, den Mund aufzutun „für die Anderen“ – für alle, die es nicht

können, nicht dürfen, die sich nicht trauen oder die es sich nicht (mehr) zutrauen.Das Jahresthema 2020 öffnet so einen weiten Horizont an Fragen, über die nach-zudenken sich lohnt: Den Mund auftun – wie kann das heute, in unserer aktuellen politischen, gesellschaftlichen und religiösen Situation konkret aussehen? Für die Anderen – wer ist die Andere, der Andere für mich, für unsere Gesellschaft, für die Gemeinde? Und: Wofür bzw. wogegen soll ich den Mund auftun? Für Gerechtigkeit, Solidarität, Recht, gegen Judenfeindschaft, Hass und Rechtsextremismus …

„Tu deinen Mund auf für die Anderen“ – diese „mindeste Forderung der Bibel in solchen Zeiten“ ist brennender und drängender denn je!

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Foto: Godsgirl madi – Pixabay

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Dr. Markus Söder

Dr. Markus SöderGRUS

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Dass heute Juden und jüdische Gemeinden in der Mitte unserer Gesellschaft leben, ist nach der Shoah keine Selbstverständlichkeit. Es waren der gute Wille und das beeindruckende Engagement von vielen Juden und Christen, die dies möglich gemacht haben. Gemeinsamer Antrieb dafür war die tiefe Über-zeugung von der Würde des Menschen.Sie zu schützen und zu achten sowie Toleranz und Verständigung zu fördern, war stets das Ziel der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Für diesen Einsatz, der sich unter anderem in der jährlich stattfindenden Woche der Brüderlichkeit zeigt, verdienen sie besonderen Dank und Anerken-nung.Der schockierende Terroranschlag von Halle hat erneut gezeigt, dass Anti-semitismus in unserer Gesellschaft nicht den geringsten Platz haben darf. Ihm entschlossen entgegenzutreten ist gemeinsame Aufgabe von Staat und Reli-gionsgemeinschaften, Verbänden, Bildungs- und Kultureinrichtungen sowie Bürgerinnen und Bürgern. „Tu deinen Mund auf für die Anderen“, dieses Motto der Woche der Brüderlichkeit 2020 soll mahnen zur Wachsamkeit gegenüber allen Formen von Intoleranz und ermutigen zur Solidarität mit denen, deren Freiheit und Würde gefährdet ist.

„Tu deinen Mund auf für die Stummen!“ Das Wort aus dem Buch der Sprich-wörter, das in diesem Jahr als Motto über der Woche der Brüderlichkeit steht, trifft den Nerv in mehrfacher Hinsicht: Es ermahnt uns Christen, uns daran zu erinnern, wofür und für wen wir in der Zeit der Verfolgung, Entehrung und Ermordung unserer jüdischen Schwestern und Brüder den Mund aufgetan haben und wofür und für wen nicht. Und es erinnert Christen, Juden und alle Menschen guten Willens heute daran, über ihren Tellerrand hinauszuschauen.In den digitalen Medien können anscheinend gerade die besonders leicht Aufmerksamkeit erregen, aus deren Mund Hassbotschaften strömen und die diejenigen herabwürdigen, die für Differenzierung, Selbstkritik und Empathie eintreten. Die Woche der Brüderlichkeit stärkt alle, die sich fürs Denken, für Zivilcourage und für Mitmenschlichkeit engagieren, gerade auch, wenn es mühsam ist. „Tu deinen Mund auf für die Stummen!“ Als Christen, Juden, Menschen guten Willens teilen wir gemeinsame Werte und können unseren Mund zusammen auftun für die Stummen, für Besonnenheit und für Nächstenliebe. Im Chor klingt es nicht nur voller, es spornt auch an, zu sehen und zu hören, dass auch andere mitmachen – und viel besser hören kann man vereinte Stimmen sowieso.Es trifft sich gut, dass am Ende dieser Woche der Brüderlichkeit überall in Bayern Kommunalwahlen stattfinden. Alle Menschen guten Willens können gemeinsam ihren Mund auftun und diejenigen unterstützen, die sich für die einsetzen, die in unserer Gesellschaft leicht überhört werden.Ich wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Woche der Brüder-lichkeit Erfahrungen und Veranstaltungen, die sie ermutigen und inspirieren!

Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm

Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in BayernProf. Dr. Heinrich Bedford-Strohm GR

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Tue deinen Mund auf für die Anderen. Das diesjahrige Motto der Woche der Brü-derlichkeit greift einen Kerngedanken auf, der alle Menschen in gleichem Maße betrifft. Angesichts der aktuellen, fordernden und komplexen gesellschaftlichen Herausforderungen, im Großen wie im Kleinen, genügt es nicht, in Kontemplation zu verharren. Untätigkeit angesichts der Rassismen, der Gewalttätigkeiten, ja, des Terrors, die ein friedliches und harmonisches Miteinander im Wesen ablehnen und bedrohen, dürfen wir uns nicht erlauben.Verstummt die Stimme, die sich für Andere einsetzt, dann hat dies unmittelbar Auswirkung auf das Fundament einer Gemeinschaft. Denn somit verstummt auch die Vernunft, die Tatkraft versiegt. Doch wer das Wort ergreift, der bezieht Position. Wer Position bezieht, wirkt standfest und handlungsfähig. Und nur auf diese Weise wird es gelingen, Antisemitismus und grundsätzliche Diskriminie-rung in die Schranken zu weisen. Ein positiv konnotiertes gesellschaftliches Mit-einander ist ein schützenswertes Gut, das der regelmäßigen Affirmation bedarf. Daraufhin sind alle unsere Amstrengungen ausgerichtet. Selbstredend sind dabei alle Institutionen unseres Rechtsstaats gefordert. Nürn-berg will als Stadt des Friedens und der Menschenrechte seinem spezifischen historischen Erbe zusätzlich gerecht werden. Die Nürnberger Zivilgesellschaft hat im großen Schulterschluss, überkonfessionell und überparteilich, die Verpflich-tung dieses Erbes angenommen. Der Internationale Menschenrechtspreis, die Straße der Menschenrechte, das städtische Menschenrechtsbüro sind Signale dieses Engagements, das auf vielen Ebenen vorangetragen wird.Leider ist all dieses Engagement immer noch und wieder vollumfänglich nötig. Denn die Selbst verständlichkeit, mit der ein Miteinander im Alltag praktiziert werden sollte, gelingt nicht überall. Doch dies muss unser Anspruch sein. Dafür müssen wir einstehen, und uns. das schließt die einzelnen Bürgerinnen und Bürger ebenso wie die kommunalen Institutionen ein, für unsere Mitmenschen einsetzen. Überall dort, wo es nötig ist. Überall dort, wo es sein muss.

Dr. Ulrich Maly

Der Oberbürgermeister der Stadt NürnbergDr. Ulrich Maly GR

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„Tu deinen Mund auf für die Anderen!“ – „Damit Gerechtigkeit sich durchsetzt und unsere Demokratie bewahrt bleibt; damit Europa ein Europa für alle wird.“Hinzufügen könnte man diesem Motto für die kommende „Woche der Brüder-lichkeit“ im Jahr 2020 noch: „Damit die ganze Welt und Menschheit eine gute Zukunft haben.“ Die Weisen und Klugen der Erde haben seit den griechischen Philosophen gewusst, dass die sogenannten Kardinaltugenden für ein gutes Zusammenleben der Menschen, nah und fern, unabdingbar sind: Klugheit, Ge-rechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung; sie gehören zum immateriellen Weltkul-turerbe. Die Kardinaltugenden fallen nicht vom Himmel, sie müssen eingeübt und ausgeübt werden. Sie sollen das Leben jedes einzelnen Menschen und aller Gemeinschaften und Gesellschaften bestimmen, von der Familie und Nachbarschaft angefangen, über Städte und Dörfer, bis hin zu den Staaten und der internationalen Völkergemeinschaft.Gerechtigkeit und Tapferkeit bilden das Zentrum der Kardinaltugenden und gehören engstens zusammen. Damit die Gerechtigkeit das Leben bestimmt, braucht es die Tapferkeit, diese zu lehren und zu lernen, zu leben und zu ver-teidigen. Gerechtigkeit meint, dass jedem das Seine zukommt, das, was ihn gut leben lässt. Dazu gehört vor allem auch die Religionsfreiheit; jeder Mensch muss sie ungehindert wahrnehmen können. Sie ist ein Teil der Menschenrech-te; sie zu gewährleisten ist Pflicht eines jeden Staates. Sie ist heute vieler-orts, auch in der Bundesrepublik Deutschland gefährdet, besonders für die Bürgerinnen und Bürger jüdischen und muslimischen Glaubens; aber auch die Straftaten gegen Christen und christliche Einrichtungen nehmen zu. Wir brau-chen mehr Tapferkeit, uns für die Rechte aller einzusetzen, indem wir unseren Mund auftun, wenn Menschen wegen ihrer Religion, Kultur oder Weltanschau-ung angegriffen und beleidigt werden. Wichtig ist auch, dass der Rechtsstaat mit Polizei und Justiz gegen jede Beeinträchtigung der Religionsfreiheit, vor allem gegen tätliche und verbale Angriffe auf Menschen wegen ihrer Religion, einschreitet. Wichtig ist auch eine politische Kultur, in der diskutiert und auch

Der Erzbischof von BambergProf. Dr. Ludwig SchickGR

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gestritten wird, auch über die Religionen. Religion und religiöse Praxis in nichtöffentliche Räume zurück- oder gar gänzlich abzudrängen ist fatal. Lieber streiten in Respekt und Achtung als totschweigen.Gerade religiöse Menschen müssen füreinander trotz unterschiedlichen Glaubens den Mund auftun, damit alle in Freiheit leben, am gesellschaftlichen Diskurs teilnehmen und sich für das Gemeinwohl einbringen können. So trägt Tapferkeit für Gerechtigkeit zum Wohl des Einzelnen und zum Gemeinwohl aller bei, in Deutschland, Europa und in der ganzen internationalen Welt.Möge die Woche der Brüderlichkeit im Jahr 2020 diesem Zweck dienen!Dafür wünsche ich gutes Gelingen und erbitte den Segen des Allmächtigen.

Prof. Dr. Ludwig Schick Erzbischof von Bamberg

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Wir freuen uns sehr, dass während der diesjährigen Woche der Brüderlichkeit wieder viele Veranstaltungen auch zum Thema „Judentum“ und „Antisemitis-mus” in der Metropolregion stattfinden werden. Das Motto „Tu deinen Mund auf für die Anderen“ ist nicht nur eine biblische Aufforderung, es ist auch ein Appell an uns alle, für demokratische Werte einzustehen und diese zu verteidigen. Die erschreckenden und beängstigenden Statistiken von rechtsextremen Übergrif-fen und Straftaten, die seit Jahren stetig ansteigen, zwingt die Mehrheitsgesell-schaft dazu, sich eindeutig gegen Intoleranz und Rassismus zu positionieren. Ganz präsent ist uns allen noch der Anschlag in Halle. Seitdem schwebt die Angst in den jüdischen Gemeinden wie ein Damokles-Schwert über uns und den Mund aufzutun ist zu einem Gebot der Stunde geworden.Es darf nicht sein, dass Menschen – egal welchen Glaubens –in Deutschland aufgrund ihrer Religion um ihr Leben fürchten müssen, ihre Religion nicht offen leben dürfen, ohne angepöbelt, belästigt oder unverhohlen angegriffen zu werden. Für unsere jüdischen Gemeindemitglieder ist Nürnberg ihre Heimat, für die sie gemeinsam – mit Christen, Muslimen und Andersgläubigen – zusammen eintreten und glaubensübergreifende Projekte für mehr Verständnis, Friede und Akzeptanz fördern. Um unsere weltoffene, bunte und tolerante Stadt, in der wir alle leben, weiterhin so lebens- und liebenswert zu gestalten, ist neben der Poli-tik und Justiz, die hier eine ganz tragende Rolle und Vorbildfunktion hat, auch jeder einzelne gefragt. Antisemitismus und Judenfeindlichkeit haben in unserem Land keinen Platz und wir müssen diesen Angriffen gegen unsere Demokratie tatkräftig und mit lauter Stimme entgegentreten.Dass Nürnberg, meine Heimatstadt, sich von der Stadt der Reichsparteitage zu einer Stadt der Menschenrechte gewandelt hat, ist ein Verdienst aller Men-schen, die hier leben. Nur wer sich mit der Vergangenheit auseinandersetzt und seinen Mund auftut, der wird einen Wandel hin zu mehr Toleranz und Akzeptanz bewirken. Antisemitismus geschieht im Kopf. Deshalb ist es uns besonders wichtig, gerade junge Menschen zu informieren und aufzuklären. Das Projekt

Vorsitzender des Vorstandes der IKGN Jo-Achim Hamburger

„Jung – Jüdisch – Normal?!“, welches auch von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Franken e. V. unterstützt wird, ist uns daher eine ganz besondere Herzensangelegenheit. Wir bedanken uns herzlich bei den Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die Flagge gezeigt haben und uns mit vielen Zuschriften und bei Kundgebungen unterstützt haben. Wir sind zuversichtlich und glauben an eine Zukunft in diesem unseren Lande, in einem toleranten, ge-bildeten und aufgeschlossenen Umfeld und an ein friedliches Miteinander mit allen Bürgerinnen und Bürgern.Wir freuen uns auf viele interessante Programme im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit und laden Sie herzlich ein, auch Veranstaltungen in unserem Gemeindezentrum und unserer Synagoge zu besuchen.

Jo-Achim HamburgerVorsitzender des Vorstandes der IKGN

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Über unsDie Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Franken e. V. wurde im Novem-ber 1950 gegründet und zählt damit zu den Pionieren der mehr als 80 lokalen und regio-nalen Gesellschaften in Deutschland. Wir finanzieren uns ausschließlich aus öffentlichen Mitteln, Spenden und Beiträgen unserer Mitglieder. Unsere GCJZ Franken, mit Hauptsitz in Nürnberg, wird zusätzlich unterstützt von engagierten Freunden und Mitgliedern in Fürth, Erlangen, Forchheim, Bamberg und Ansbach. Seit der Gründung vor 70 Jahren setzen wir uns für die Verständigung, gegenseitige Achtung und Respekt und für eine Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Juden und Christen ein.

Unsere Aufgaben und ZieleMit unserer ehrenamtlichen Arbeit möchten wir dazu beitragen, Vorurteile und Missver-ständnisse zwischen Juden und Christen abzubauen und zu überwinden. Wir setzen uns für ein friedliches Zusammenleben von Völkern und Religion sowie gegen jegliche Art von Antisemitismus, Diskriminierung und Rechtsradikalismus ein. Dazu finden jedes Jahr unter-schiedliche Programme in der gesamten Metropolregion statt, die aufklären, informieren und die interkulturelle Kommunikation fördern. Die Würde eines jeden Menschen ist unser oberstes Ziel und wir treten ein für ein offenes und freies Miteinander überall dort, wo gegen die Grundsätze der Menschenwürde und Freiheit verstoßen wird. Weitere wichtige Aufgaben unserer Gesellschaft sind auch die finanzielle Förderung interreligiöser Projekte in der Region, die Durchführung von Vorträgen, Exkursionen, Ausstellungen und Begeg-nungen und natürlich das vorliegende Programmheft, das Ihnen wieder viele interessante Veranstaltungen vorstellt.Unser Ziel ist es, Toleranz und Akzeptanz auf allen Gebieten der Kultur und der Völkerver-ständigung zu fördern, die demokratischen Werte unserer Gesellschaft aufrecht zu erhalten und die Menschen unterschiedlichsten Glaubens zu achten und Wert zu schätzen.

Woche der BrüderlichkeitSeit 1952 veranstalten die Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in ganz Deutschland im März eines jeden Jahres die Woche der Brüderlichkeit. In allen Teilen des Landes, wie auch in unserer Metropolregion, werden aus diesem Anlass Veranstaltungen durchgeführt, um auf die Zielsetzung der Gesellschaften hinzuweisen. Jedes Jahr steht unter einem bestimmten Motto - in 2020 „Tu den Mund auf für die Anderen“. Seit 1964 ist es

ein fester Bestandteil, dass im Rahmen dieser Feierlichkeit, die im letzten Jahr in Nürnberg stattfand, alljährlich die Buber-Rosenzweig-Medaille an Persönlichkeiten und/oder Organi-sationen verliehen wird, die sich im christlich-jüdischen Dialog außerordentliche Verdienste erworben haben. In diesem Jahr wird unsere Bundeskanzlerin Frau Dr. Angela Merkel für ihre Verdienste bei der Eröffnungsveranstaltung in Dresden ausgezeichnet werden. Schirm-herr der Woche der Brüderlichkeit ist seit 1952 immer der Bundespräsident. Interessierte können die Feierlichkeiten bei einer Sondersendung, die im jährlichen Wech-sel von ZDF oder ARD ausgestrahlt wird, verfolgen.

Etz-Chaim-SchulpokalInsbesondere die Präventionsarbeit bei Kindern und Jugendlichen liegt uns sehr am Her-zen. Deshalb haben wir im Jahre 2013 dieses Schulprojekt ins Leben gerufen. Hier verleihen wir jedes Jahr den hierfür eigens gestalteten Pokal an eine ausgewählte Schule, die sich verpflichtet, während eines laufendes Schuljahres eigene Projekte gegen Antisemitismus und für mehr Akzeptanz und Toleranz gegenüber den unterschiedlichen Religionen in deren Schulalltag zu integrieren. Mehrere tausend Schülerinnen und Schüler haben schon daran teilgenommen und präsentieren jeweils ihre Arbeiten bei der großen Matinee anläss-lich der Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit, die im März des Folgejahres stattfindet.Mit dieser Form der Bildungsarbeit erreichen wir Schüler/innen aller Altersstufen, die sich mit dem Thema Antisemitismus in unterschiedlichsten Aktionen und Bereichen beschäf-tigen. Die Kinder und Jugendlichen lernen unterschiedliche Religionen besser kennen, verlieren die Angst vor dem Unbekannten, sind aufgeschlossener gegenüber anderen Glaubensrichtungen und setzen sich mit dem Thema „Antisemitismus“ aktiv auseinander.

Wir wollen mit Ihnen feiernSeit unserer Gründung im Jahre 1950 haben wir viel erreicht. 70 Jahre setzen wir uns ehrenamtlich ein, um gegen Antisemitismus einzutreten. Bildung, Begegnung und Aufklä-rung sind ein fester Bestandteil unserer Arbeit, die wir mit viel Engagement auch weiterhin fortsetzen. Gerne möchten wir mit Ihnen unser 70-jähriges Jubiläum entsprechend feiern. Dazu findet im Herbst 2020 eine feierliche Veranstaltung für unsere Mitglieder und Unter-stützer statt, zu der wir Sie schon jetzt herzlich einladen. Den genauen Termin und das Programm für diese Jubiläumsfeier teilen wir unseren Mitgliedern noch rechtzeitig mit. Für Interessierte werden wir zu gegebener Zeit alle Informationen auch auf unserer Web-site unter www.gcjz-franken.de veröffentlichen.

Sie wollen uns unterstützen?Wenn Sie unsere Arbeit gegen Antisemitismus und zur Bewahrung demokratischer Werte unterstützen möchten, freuen wir uns natürlich sehr. Entweder durch eine Spende oder durch Ihre Mitgliedschaft können wir weiterhin interkulturelle und interreligiöse Projekte in unserer Region unterstützen, veranstalten und begleiten. Am Ende dieses Programmhefts finden Sie unseren Mitgliedsantrag und weitere Informationen.

70 Jahre Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Franken e.V.

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Februar bis November 2020JAHRESPROGRAMM

Veranstaltungskalender im Internet

www.wdb-franken.de

Weitere Informationenwww.musikfest-ion.de#MusikfestIONGefördert durch

den Freistaat Bayern

Das internationale Festival für

Geistliche Musik in Nürnberg

69.MUSIKFEST

ION

26. JUNI 5. JULI 2020

INS OFFENE. ÜBER MUT.

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www.norum.deVeranstaltungen 2020 Forum für jüdische Geschichte und Kultur e.V.

Das Forum mit seinen unterschiedlichsten Veranstaltungen versteht sich als Plattform der Begegnung und als Angebot an alle Menschen, die sich für die jeweiligen Themen interessieren, unabhängig von deren Religionszugehörigkeit. Zweck des Vereins ist es, jenseits von konfessionellen und gesellschaftlichen Gruppierungen möglichst vie-le Interessenten an jüdischer Geschichte und Kultur zusammenzufüh-ren und damit einen Beitrag zu einer gemeinsamen Zukunft in einer Stadt zu leisten, die sich auf Grund ihrer Geschichte in besonderem Maße der Demokratie und den Menschenrechten verpflichtet sieht. Auch in 2020 bietet das Forum wieder vielfältige Vorträge, Seminare, Filmvorführungen, Ausstellungen, Feiern und Reisen an. Auf diese Weise möchten wir jüdische Geschichte und Kultur in unserer Gesell-schaft vermitteln. Inzwischen sind wir eine große und offene Gruppe von Mitgliedern und Freunden geworden, die gemeinsam an diesen Zielen arbeiten. Wenn Sie sich für unsere Programme für 2020 interessieren, erhalten Sie alle Informationen über unsere Website unterwww.norum.deAlle Veranstaltungen sind öffentlich. Kommen Sie einfach vorbei! Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

Jan28

FORU

M-VE

RANS

TALT

UNGE

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20ab Ottensoos, ehemalige Synagoge

Unter dem Hakenkreuz: Die Arisierung von „Judenakten“ und jüdischem Kulturgut im Nationalsozialismus und in Folge der Novemberpogrome Die Rolle der Archivare nach der nationalsozialistischen Machtübernahme war keine geringe und stand im besonderen Maß unter der Beobachtung der neuen Machthaber. Die Erwartungen des NS-Staats an eine besondere „Geschichtsbildung“ bedarf einer genauen Beleuchtung. Mit dem Auftrag zur

„Sicherung von Judenakten“ in Fol-ge der Pogromnacht standen den nationalsozialistischen Befehls-habern und ihren Handlangern alle Möglichkeiten zur Arisierung jüdischer Archivalien und jüdischer Kulturgüter offen. Welche Bedeutung dies für die damals noch jungen heimatmu-sealen Sammlungen im Landkreis Nürnberger Land hatte und welche Rolle dabei die Vorgänge in der Pogromnacht in Schnaittach, Hüttenbach und Ottensoos spielten, soll der Vortrag beleuchten.

Datum Freitag, 07. Februar 2020, 19.00 UhrOrt Ehem. Synagoge Ottensoos, Dorfplatz 5, 91242 Ottensoos, barrierefrei, FM-AnlageVeranstalter vhs Unteres PegnitztalDozent/in Dr. Ina Schönwald Eintritt 8,00 EUR an der Abendkasse (Öffnung 30 Minuten vor Beginn)Anmeldung Aus organisatorischen Gründen bittet die vhs Unteres Pegnitztal um eine Anmeldung – per Mail ([email protected]) oder telefonisch (0 91 23 18 33-310) zu den Öffnungszeiten.

Feb07

VORT

RAG

Ehemalige Synagoge Ottensoos Foto: Freundeskreis ehemalige Synagoge Ottensoos e.V.

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Nürnberg, Wohnstift Hallerwiese

Judentum und Christentum – gemeinsamen Wurzeln und das Auseinandergehen der WegeVortrag mit Prof. Dr. Dr. Matthias Augustin

Prof. Augustin gilt durch seine umfassenden Studien als fachkundiger Referent und wird in seinem Vortrag Gemeinsamkeiten und Unter-schiede zwischen den beiden Religionen be-leuchten. Augustin studierte Theologie und Phi-losophie in Osnabrück, Erlangen und Rostock. Er gründete mit Hermann Michael Niemann die wissenschaftliche Monographienreihe „Beiträge zur Erforschung des Alten Testaments und des

Antiken Judentums“, deren Herausgeber er ist. Er ist langjähriges Mitglied in der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und reist jedes Jahr mehrfach nach Israel.

Datum Mittwoch, 04. März 2020, 19.00 UhrOrt Wohnstift Hallerwiese, Praterstraße 3, 90429 Nürnberg, barrierefreiVeranstalter Wohnstift HallerwieseDozent/in Prof. Dr. Dr. Matthias AugustinEintritt frei

Mär04

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Prof. Dr. Augustin Foto: Matthias Augustin

Eingangsbereich, Jüdisches Viertel in Jerusalem

Foto: Susanne Radloff

Nürnberg, Israelitische Kultusgemeinde

Schabbatgottesdienst mit anschließendem KidduschDie Jüdische Gemeinde Nürnberg lädt herzlich zum Schabbat Gottesdienst mit anschließendem Kiddusch ein. Gemeinsam feiern wir den Auftakt des Er-öffnungswochenendes der Woche der Brüderlichkeit 2020. Der anschließende Kiddusch – der Segensspruch – bildet eine magische Brücke aus religiösen Sätzen und Wein, die von einer hektischen Woche hin zum wohlverdienten Ruhetag führt. Die Einhaltung des Schabbat zählt im Judentum zu einem der 10 Gebote. Er beginnt mit dem Sonnenuntergang am Freitag und endet mit der Dunkelheit am darauf folgenden Samstag.

Kiddusch Becher Foto: danafleitman, pixabay

Mär06

GOTT

ESDI

ENST

Datum Freitag, 06. März 2020, 19.00 Uhr Ort Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg K.D.ö.R., Arno-Hamburger-Str. 3, 90411 NürnbergVeranstalter Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg K.d.ö.R.Anmeldung bis spätestens 26. Februar 2020 unter [email protected] Bitte Lichtbildausweis mitbringen! Männer bitte Kopfbedeckung tragen!

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17. Internationales

KLEZMER FESTIVAL

FÜRTHJewish Music

TODAY

Alles

TÖFTE!?

6.-15. März2020

klezmer-festival.de

Fr 6. März18:00 h // Rathaus // Klezmaniaxx (D): Marchin‘ Klezmer in der Stadt19:30 h // Kulturforum // Michael Winograd & The Honorable Mentshn (USA/D)22:00 h // Kulturforum // Midwood (USA)Sa 7. März 19:30 h // Kulturforum // Boarisch-Jiddisches Danzl-Hoyz: Steven Weintraub (USA), Yiddish Dance Band (USA/D) & Well-Buam (D)So 8. März11:00 h // Grüner BaumKlezmer-Brunch: Rada Synergica (D)15:00 h // KulturforumKlezmer für Kids: Yxalag (D)19:00 h // Kirche St. Peter und PaulGitanes Blondes (D)19:00 h // H.-Schliemann-Gymnasium // Workshop-Abschlusskonzert: Klezmer Orchester Fürth19:30 h // Kulturforum Yxalag (D)

Di 10. März19:30 h // KulturforumShura Lipovsky & Novaya Shira (NL) Mi 11. März19:30 h // KulturforumMichael Heitzler‘s Klezmer Band (CH)Do 12. März19:30 h // KulturforumYamma Ensemble (ISR)22:00 h // KulturforumVictoria Hanna (ISR)Fr 13. März19:30 h // KulturforumSocalled (CAN) & Thilo Wolf Big Band (D)22:00 h // KulturforumThe Jewish Monkeys (ISR)

Sa 14. März17:00 h // KulturforumBen Salomo (D)19:30 h (19:00 h Einführung) // StadttheaterGiora Feidmann (ARG) & Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg (RUS)19:30 h // KulturforumTram des Balkans (F)22:00 h // KulturforumGeoff Berner (CAN)So 15. März11:00 h // Grüner BaumKlezmer-Brunch: The Klezmer Tunes (D)17:00 // KulturforumUwe von Seltmann (D) mit T&T Wollner (D)19:30 // StadttheaterJüdisches Orchester Czernowitz (UKR) mit Steven Greenman (USA)

Info: Kulturamt Stadt FürthTel.: (0911) [email protected] an allen bekannten VVK-Stellen und unter reservix.de

klezmer-festival.defacebook.com/klezmerfestival

Foto

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& Workshops,

Führungen, Filme

Mär06

FEST

IVAL

Fürth

17. Internationales Klezmer Festival & Jewish Music Today, 6.–15. März 2020Das Internationale Klezmer Festival Fürth gehört zu den großen Klezmer Festivals in Europa, auf dem sich seit mehr als 30 Jahren die internationale Klezmer-Szene trifft.Mehr als 100 Musiker/-innen aus den USA, Kanada, Frankreich, den Niederlan-den, der Schweiz, Israel und aus anderen deutschen Städten sind vom 6. bis zum 15. März 2020 in Fürth zu Gast. Mit der 17. Ausgabe des Festivals, die unter dem Motto „Alles töfte!?“ steht, fra-gen wir, wie wir in der Gesellschaft mit Antisemitismus und Rassismus umgehen. Eingeladen haben wir hierzu den jüdischen Rapper Ben Salomo, der sich anlässlich der Echo-Preisverleihung an Kollegah und Farid Bang von der Szene distanziert hat. Außer Frage steht, dass die Musiker/-innen, die dieses Festival beleben, richtig „töfte!“ sind. Mit musikalischer Exzellenz und enormer Spielfreude tragen sie dazu bei, Vor-urteile abzubauen. So ist das Internatio-nale Klezmer Festival Fürth längst ein Spiegel aktueller jüdischer Musik.

Gleich zu Beginn ist die New Yor-ker Klezmer-Szene um einen der vielseitigsten und virtuosesten Klarinettisten Michael Winograd vertreten. Das neue Bandprojekt Midwood von Violinist Jake-Shulman Ment überwindet still Genre-Grenzen. Mit Yxalag ist die jüngste Band beim Festival zu Gast. Die Musiker/-innen lernten sich im Studium kennen und

bringen Klezmer gepaart mit Klassik, Balkan und Jazz frisch und unkonventio-nell auf die Bühne. Michael Heitzler wagt mit neu gegründeter Band eben-falls eine innovative Annäherung an die Klezmermusik und gräbt dabei allerlei Raritäten auch spiritueller Art aus der Vergangenheit aus.

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Midwood Foto: Ary Diesendruck

Michael Winograd Foto: Lloyd Wolf

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Datum Freitag, 06. März 2020 bis Sonntag, 15. März 2020Ort siehe Programm Seite 22Veranstalter Kulturamt der Stadt FürthInformationen klezmer-festival.de, facebook.com/klezmerfestivalKontakt Kulturamt der Stadt Fürth, Gerti Köhn, Telefon Telefon 0911/974 1682, [email protected] in allen Kartenverkaufsstellen sowie im Internet (reservix.de oder für das Konzert im Stadttheater unter eventim.de). Die Workshopanmeldung läuft. Weitere Informationen erhalten Sie im Programmheft und unter klezmer-festival.de

Die Grande Dame des Jiddischen Lieds Shura Lipovsky ist zum ersten Mal beim Festival, ebenso wie Yamma und Victoria Hanna aus Israel. Yamma transportiert mit alt-hebräisch gesungenen Psalmen und traditionellen Instrumenten spirituelles Erbe der Juden aus Babylon in die Gegenwart, während Victoria Hanna alles musikalisch bisher Dagewese-ne sprengt:Wild wird es am zweiten Wochenende: Socalled alias Josh Dolgin trifft mit einer Lieblingsauswahl aus Klezmer, jiddischem Theater- und Kunstlied auf niemand anderen als die Thilo Wolf Big Band.

Die Jewish Monkeys aus Israel, wohl die politi sch ste unter den Klezmerbands, geben ihre Abschiedstour und Fürth ist selbstverständlich dabei. Mit ihnen wird spätestens hier die Tanzphase eingeläu-tet, die mit dem feurigen Balkan-Express Tram des Balkans aus Lyon und dem

kanadischen Singer-Songwriter Geoff Berner am Samstag ihren Abschluss findet. Natürlich gibt es während des Fes-tivals auch anderweitig genügend

Möglichkeit, mitzudanzln oder auch selbst zu musizieren. Am ersten Wochenende finden zahlreiche Workshops statt. Für Gaumenfreuden und gute Musik wird wieder bei den Klezmer-Brunches gesorgt. Diesmal finden sie im Grünen Baum statt.

Klezmer auch für Kinder ab 6 Jahren spielt die Band Yxalag, die den Jungen Milos zu-sammen mit seiner magischen Klarinette in so manches Abenteuer schickt.Neben Ben Salomo kommt auch der Autor Uwe von Seltmann zum Festival. Er präsentiert in einer musikalischen Lesung zusammen mit dem Duo T&T Wollner seine intensiv recherchierte Biografie von Mordechai Gebirtig, Vater des jiddischen Liedes und Zeuge der Shoa. Ein umfangreiches Rahmenprogramm

lädt ein, die vielseitige jüdische Kultur kennenzulernen, sei es in Führungen durch die jüdische Geschichte Fürths oder zu den Purim-Gebräuchen jüdi-scher Gemeinden oder in Filmen. Festivalzentrum ist das Kulturforum. Zwei Konzerte im Stadttheater und eines in Poppenreuth runden das Programm ab.

Jiddischer Tanz Foto: Hans-Joachim Winckler

Jewish Monkeys Foto: Hans-Joachim Winckler

Tram des Balkans Foto: Hans-Joachim Winckler

Yamma Foto: Zohar Ron

Yxalag Foto: Hans-Joachim Winckler

Geoff Berner Foto: Hans-Joachim Winckler

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Sonntag 8. März 2020, im Historischen Rathaussaal, Nürnberg

Matinee und Festveranstaltung zum Auftakt der Woche der Brüderlichkeit unter dem Motto

„Tu deinen Mund auf für die Anderen!“ und Weitergabe des Etz-Chaim-Pokals

Mit Vortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. Heiner BielefeldtIm März 2019 wurde der Etz-Chaim-Schulpokal im Berolzheimerianum in Fürth vom Helene-Lange-Gymnasium an die Nürnberger Holzgartenschule weitergereicht. Die Grundschule Holzgarten verpflichtete sich damit, ein Jahr lang das Miteinander der Religionen zum Schwerpunktthema zu machen. Mit einer Projektwoche „Gemeinsam bunt – wir an der HoGa“, einer Kooperation mit dem Germanischen Nationalmuseum „Kinder erzählen vom Paradies“, Besuchen von Synagoge, Kirche und Moschee und vielen weiteren Aktivitäten löste die Schule ihre Selbstverpflichtung ein. Die vielfälti-gen Ergebnisse werden in einer Vernissage ab 10.30 Uhr im Historischen Rathaussaal präsentiert, bevor die Grundschüler den Schulpokal an die SchülerInnen des Johan-nes-Scharrer-Gymnasiums weiterreichen.

Programm Vernissage zum Schulpokal ab 10.30 Uhr, Schülerinnen und Schüler

der Holzgarten Grundschule, NürnbergBeginn der Matinee um 11.15 Uhr

Musikalische EinleitungBegrüßung

Christopher Krieghoff, evangelischer Vorsitzender GCJZGrußworte

Oberbürgermeister Dr. Ulrich MalyDr. Thomas Bauer, Regierungspräsident Mittelfranken

Musikalisches IntermezzoEröffnungsvortrag

Prof. Dr. Dr. h.c. Heiner Bielefeldt Lehrstuhl für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik der FAU Erlangen-Nürnberg

Musikalisches IntermezzoWeitergabe des Schulpokals Etz Chaim an das Johannes-Scharrer-Gymnasium

Thomas Ohlwerter, katholischer Vorstand GCJZSchlusswort

Christa Bayer, katholische Vorsitzende GCJZMusikalischer Abschluss

Die musikalische Umrahmung der Festveranstaltung übernehmen die SchülerInnen der Holzgarten-Grundschule, Nürnberg.

VOM ALLTÄGLICHEN WIDERSPRUCH Was tun zur Entgiftung der Gesellschaft?Vortrag zur Matinee zur Woche der Brüderlichkeit 2020 – Prof. Dr. Dr. h.c. Heiner Bielefeld –Antisemitismus und andere Hassmanifestationen drohen die Gesell-schaft zu spalten, zu zerreißen und zu vergiften. Obwohl Angehörige von Minderheiten darunter ganz besonders zu leiden haben, betrifft das The-ma die gesamte Gesellschaft. Es scheint indes, dass vielen die Dramatik der jüngeren Entwicklungen – nicht zuletzt im Internet – noch nicht klar ist. Jede und jeder sind im Alltag gefordert, Widerspruch gegen Hass-propaganda und Verschwörungsprojektionen einzulegen. Das will er-lernt sein. Darüber hinaus geht es aber auch um klare politische Signale in Unterstützung der menschenrechtlichen Demokratie.

Referent: Heiner Bielefeldt studierte Philo-sophie, Theologie und Geschichte in Bonn und Tübingen. Er promovierte und habilitier-te sich im Fach Philosophie. Seit Anfang der 1980er Jahre engagiert sich Heiner Bielefeldt sowohl akademisch als auch in zivilgesell-schaftlichen Organisationen für das Thema Menschenrechte. Zwischen 2003 und 2009 fungierte er als Direktor des auf Beschluss des Deutschen Bundestags eingerichteten Deutschen Instituts für Menschenrechte.

Seit dem Wintersemester 2009/10 hat er den Lehrstuhl für Menschen-rechte und Menschenrechtspolitik an der Friedrich-Alexander-Univer-sität inne. Von 2010 bis 2016 fungierte Bielefeldt als UN-Sonderbericht-erstatter für Religions- und Weltanschauungsfreiheit. Sein bei Oxford University Press veröffentlichter und zusammen mit Nazila Ghanea und Michael Wiener verfasster Kommentar zu Religionsfreiheit (“Freedom of Religion or Belief. An International Commentary”) erhielt den Guiseppe Alberigo Award (Kategorie A) der European Academy of Religion in Bolo-gna. Im Oktober 2017 erhielt Bielefeldt von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse.

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Prof. Dr. Dr. h.c. Heiner Bielefeld

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EinladungskarteEröffnungsmatinee zum Auftakt der Woche der Brüderlichkeit

„Tu deinen Mund auf für die Anderen!“

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EINLA

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SKAR

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Sonntag, 8. März 2020, 10.30 Uhr

10.30 Uhr Vernissage der Schülerinnen und Schüler

der Holzgarten Grundschule11.15 Uhr

Offizielle Festveranstaltung mit Überreichung des Etz-Chaim-Schulpokals

an das Johannes-Scharrer-GymnasiumGrußworte:

Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly Regierungspräsident von Mittelfranken Dr. Thomas Bauer

Eröffnungsvortrag: Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Bielefeld

Das musikalische Rahmenprogramm wird von den Schülerinnen und Schülern

der Holzgarten Grundschule gestaltet.

Ansbach, Gotische Halle im Stadthaus

Feminismus RevisitedLesung und Gespräch mit der jüdischen Autorin Erica Fischer

Zwei Themenbereiche prägen das Leben von Erica Fischer: Die Frauenbewegung und ihre jüdischen Wurzeln. Obwohl sie nicht im jüdischen Glauben erzogen wurde, hat sie als Erwachsene entschieden, sich mit dem Schicksal ihrer jüdischen Vorfahren zu identifizieren. Bekannt wurde sie durch den Weltbestseller Aimée & Jaguar, die Geschichte einer Frauenliebe im Nationalsozialismus. Im vergangenen Jahr erschien

Erica Fischers jüngstes Buch Feminismus Revisited. Sie beschreibt darin ihre Erfahrun-gen in der Frauenbewegung der 1970er Jahre und setzt diese in Beziehung zu dem, was die jungen Feministinnen heute umtreibt. Anlässlich des Internationalen Frauentages wird sie von den Grundfragen ihres Lebens erzählen und einzelne Abschnitte aus ihrem Buch lesen. Erica Fischer wurde 1943 als Tochter einer jüdischen Mutter in St. Albans bei London geboren. Sie wuchs in Wien auf und gehörte zu den Mitbegründerinnen der dortigen Frauenbewegung. Heute lebt sie in Berlin.

Datum Sonntag, 08. März 2020, 19.30 UhrOrt Gotische Halle im Stadthaus, Johann-Sebastian-Bach-Platz, 91522 AnsbachVeranstalter Frauenring AnsbachEintritt Bitte um SpendenAnmeldung nicht erforderlich

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Erica Fischer

Buchcover Feminismus Revisited

Diese Karte gilt als offizielle Eintrittskarte zur Eröffnungsmatinee.

Sitzplätze können nicht reserviert werden.

Alle Angaben ohne Gewähr und vorbehaltlich möglicher Änderungen.

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Fürth, Alter Jüdischer Friedhof

Wovon die Steine zeugenWeiterer Termin 15. März 2020Lassen Sie sich beeindrucken von der würdevollen Stimmung auf dem alten jüdischen Friedhof in Fürth. Viele berühmte Rabbiner wie etwa Meschullam Salman Kohn oder wohltätige Mäzene wie der Stifter der ersten Säuglingsklinik in Bayern Alfred Nathan wurden hier begraben. Die alten Grabsteine verraten viel über die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Fürth.

Mär08

FÜHR

UNG

Datum Sonntag, 08. März 2020, 11.00 Uhr und Sonntag, 15. März 2020, 11.00 Uhr Ort Alter Jüdischer Friedhof, Schlehenstraße 2, 90762 FürthTreffpunkt Eingang Alter Jüdischer FriedhofVeranstalter Tourist-Information FürthEintritt 8,00 EUR, ermäßigt 6,00 EUR, Kinder sind in Begleitung Erwachsener bis 12 Jahre freiHinweis Für Menschen mit Gehbehinderung bedingt geeignet. Männer bitte Kopf-bedeckung mitbringen!

ab Bamberg, Altes Rathaus

Tu den Mund auf für die Anderen!Multireligiöse Feierstunde zum Auftakt der Woche der Brüderlichkeit

Zu den wichtigen biblischen Traditionen gehören die Propheten. Ihre Botschaft sind nicht sie selbst, sondern sie sind von G*tt gerufen, um ihre Mitmenschen aufzurüt-teln. In seinem Namen streiten sie gegen Ausbeutung und für Gerech tigkeit, sie streiten für den rechten Glauben, sie tun ihren Mund auf für die Stummen und die, die keine Helfer haben. Im Horizont dieses Wortes begehen wir im dialogischen Mitei-nander von Juden, Christen, Muslimen und Bahais gemeinsam den Auftakt zur „Woche der Brüderlichkeit“.Im Mittelpunkt der diesjährigen Auftaktveran-staltung steht ein Referat zum Thema:

„Tu deinen Mund auf für die Anderen – Vom christlichen Antijudaismus zum Weltethos der Religionen?“Referent: Dr. Hans Markus Horst, Erlangen Weltanschauungsbeauftragter der Erzdiözese BambergDas Referat wird eingerahmt von Gebeten der anwesenden Religionsvertreter.Der Synagogenchor der IKG Bamberg übernimmt das musikalische Rahmenprogramm.

Datum Montag, 09. März 2020, 19.00 UhrOrt Altes Rathaus, Rokokosaal, 96047 BambergVeranstalter Zelt der Religionen BambergEintritt FreiAnmeldung nicht erforderlich

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Das Alte Rathaus in Bamberg

Jüdischer Friedhof Fürth Foto: Nina Soentgerath-Reisehappen

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Mär09

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Fürth, Helene-Lange-Gymnasium

Festveranstaltung zur Woche der Brüderlichkeit 2020 der Stadt Fürth„Wer dann, wenn nicht ich!“ – Festrede von Dekan Andre Hermany„Man müsste, man sollte, man könnte doch…!“ – wenn es um Probleme mit Menschen geht, sind derlei Aussagen schnell gesagt. Aber wer ist denn dann dieses „man?“ In unserer vielschichtigen und problembehafteten Zeit wird es immer dringlicher, dass Menschen für Menschen Anwälte und Sprachrohr sind. Empathie und Engagement für Andere sind dringlicher denn je geworden. „Brüderlichkeit“ – besser „Geschwisterlichkeit“ abverlangt ein Gespür für die Nöte und wirklichen Bedürfnisse von vielen Anderen: Obdachlose, Flüchtlinge, Aus-gegrenzte, Hilfesuchenden und Schwache, Stigmatisierte und …Andere eben!Vielleicht auch nur als mutmachendes Signal, die eigenen empathischen Fähigkeiten wieder zu entdecken und zu gebrauchen, ist Sinn und Ziel des Vortrages über ein mitmenschliches Zusammenspiel.

André Hermany ist seit 2012 Dekan des Erzbischöf-lichen Dekanats Fürth und in dieser Funktion für alle katholischen Gemeinden in Fürth und dessen Landkreis zuständig.

Datum Montag, 09. März 2020, 11.15 UhrOrt Helene-Lange-Gymnasium, Tannenstraße 19, 90762 FürthVeranstalter Helene-Lange Gymnasium Fürth und Stadt FürthHinweis Geschlossene Veranstaltung nur für geladene Gäste

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VORT

RAG

Datum Mittwoch, 11. März 2020, 19.30 UhrOrt Palais Stutterheim, Marktplatz 1, 91054 ErlangenVeranstalter KEB Erlangen und Stadt Erlangen Referent Dr. Felix KleinEintritt freiAnmeldung nicht erforderlich

Erlangen, Palais Stutterheim

„Tu deinen Mund auf für die Anderen“Der neue Antisemitismus – Welche Interventionsmöglichkeiten haben wir?

Worauf lassen wir uns ein, wenn wir Antisemitismus begreifen wollen?Meinen wir ein Gefühl, ein Ressenti-ment, eine Haltung oder nur ein Vorurteil über eine bestimmte soziale und kulturelle Gruppe, die Juden genannt wird?Vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse in der Bundesrepublik Deutschland ist es Zeit, Bilanz zu ziehen.

Dr. Felix Klein ist seit 1. Mai 2018 Beauftragter der Bundesregierung für jüdi-sches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus. Zu seinen Aufgaben zählt die Maßnahmen der Bundesregierung, die den Antisemitis-mus bekämpfen, rossortübergreifend zu koordinieren. In dieser Funktion ist er Ansprechpartner für jüdische Gruppen und gesellschaftliche Organisationen und Vermittler für die Antisemitismusbekämpfung durch Bund, Länder und der Zivilgesellschaft sowie Koordinator der ständigen Bund-Länder-Kommission der angegliederten Stellen. Ziel ist die Sensibilisierung der Gesellschaft für ak-tuelle und historische Formen des Antisemitismus durch Öffentlichkeitsarbeit zu erreichen, um damit einen wichtigen Beitrag zur politischen und kulturellen Bildung in der Gesellschaft zu leisten.

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Ansbach

Jüdisches Leben in ErmreuthStudienfahrtDie ehemalige Synagoge in Ermreuth, einem Ortsteil des Marktes Neun-kirchen am Brand im oberfränkischen Landkreis Forchheim, ist Ziel dieser Studienfahrt. Seit dem 16. Jahrhundert sind Juden in Ermreuth bezeugt. Im 18. Jahrhundert waren es in dem kleinen Ort bereits 25 Familien. Ein Friedhof wurde angelegt und 1822 eine größere Synagoge eingeweiht, deren Inventar und Innenraum durch die Nationalsozialisten völlig zerstört wurden. Bei einer

Führung durch die Muse-umsleiterin Dr. Rajaa Nadler wird auch auf das Schicksal der Ermreuther Jüdinnen und Juden in der NS-Zeit eingegangen. Die letzten von ihnen mußten 1939 nach Nürnberg ziehen, von wo sie aus in Vernichtungslager deportiert wurden. Seit der Restaurierung und Wieder-herstellung der Synagoge im Jahr 1994 wird diese als beliebter Kulturraum und Museum genutzt.Die Rückkunft ist für 19 Uhr geplant.

Datum Mittwoch, 11. März 2020, 12.30 UhrAbfahrt am Bahnhofsplatz Ansbach, 91522 AnsbachVeranstalter Evangelisches Bildungswerk im Dekanat AnsbachTeilnahmegebühr 20,00 EURAnmeldung Telefon 09 81-95 23 122, E-Mail: [email protected] Infos unter www.ebw-ansbach.de

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Außenansicht Synagoge Ermreuth Foto: Alexander Nadler

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Datum Mittwoch, 11. März 2020, 19.00 UhrOrt Kapelle St. Gereon, Streckerplatz 3, 91301 ForchheimVeranstalter KEB im Landkreis Forchheim, Christuskirche Forchheim, Stadt ForchheimEintritt 8,00 EURAnmeldung Katholische Erwachsenenbildung, St.-Martin-Straße 3, 91301 Forchheim, Telefon 0 9191 / 67 275 oder Christuskirche, Paul-Keller-Straße 19, 91301 Forchheim, Telefon 0 9191 / w21 45 oder an der Abendkasse

Forchheim, Kapelle St. Gereon

Dufte, Jubel, Tacheles!Ein heiteres Program über Hebräisches, Jüdisches, Jiddisches in unserer Alltagssprache mit Musik

Im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit 2020 ist der Autor und Publizist Dr. Rolf-Bernhard Essig zu Gast. Denn oft lässt uns das Belastete im Christ-lich-Jüdischen Verhältnis vergessen, dass es in unserer gemeinsamen Geschichte auch heitere Seiten gibt.

Heiter und erkenntnisreich präsentieren „Die Streifenhörnchen“ – das sind Rolf-Bernhard Essig und Franz Tröger – überraschende Erklärungen zu den vielen jiddisch-hebräischen Wörter und Redensarten unserer Alltagssprache. Freilich entlarvt er auch manche beliebte Herleitung als schlichte Erfindung. Um welche Wörter es konkret gehen wird?Man muss nur an die Mischpoke denken, die manchmal nicht ganz koscher ist oder sogar mies. Man hat sie ja auch für lau bekommen. Was für ein Schla-massel! Das sind nur fünf Wörter der vielen Dutzend, die wir dem Jiddischen und Hebräischen verdanken oder der jüdischen Tradition. Eine ganze Reihe beliebter Redensarten entstammen ebenfalls diesen Wurzeln, ob etwas alle Jubeljahre stattfindet oder man Tacheles redet.

Die Streifenhörnchen Foto: Matthias Weinberger

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Nürnberg, Caritas-Pirckheimer-Haus

Nachmittag der Nürnberger FrauenverbändeLesung und MusikBeim diesjährigen Nachmittag der Nürnberger Frauenverbände wird Frau Inge Gehlert vom DEF LV Bayern eine interessante Lesung zum diesjährigen Motto der Woche der Brüderlichkeit „Tue deinen Mund auf für die Anderen“ vortragen. Der gesellige Nachmittag bietet viel Raum für Gespräche, einen regen Aus-tausch und geselligem Beisammensein. Den musikalischen Rahmen über-nimmt der wundervolle Chor der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg.

Datum Mittwoch, 11. März 2020, 14.30 UhrOrt Caritas Pirckheimer Haus, Königstraße 64, 90402 Nürnberg, Pirckheimersaal, UntergeschoßVeranstalter Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Franken e.V., cph und deutsch-evangelischer FrauenbundReferent/in Inge Gehlert, der Chor der IKG NürnbergEintritt frei, Spenden erwünschtAnmeldung nicht erforderlich

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Chor der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg

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Datum Donnerstag, 12. März 2020, 19.00 UhrOrt Kunsthaus Ansbach, Reitbahn 3, 91522 AnsbachVeranstalter KEB Ansbach-Neustadt/Aisch e. V.Eintritt 9,00 EUR

Ansbach, Kunsthaus

Die Billy Joel StoryWords & MusicIm Oktober 2019 wurden in Ansbach Stolpersteine im Gedenken unter ande-rem an die jüdische Familie Joel verlegt. Was aber nur wenige wissen: Billy Joel, einer der erfolgreichsten Popmusiker der Welt, ist ein direkter Abkömm-ling dieser ursprünglich in Ansbach und Nürnberg beheimateten Familie.Steffen Radlmaier, Feuilletonchef der Nürnberger Nachrichten, verknüpft in seinem Buch „Billy & The Joels“ die Biographie des Weltstars mit der packen-den Geschichte seiner Familie, die im nationalsozialistischen Deutschland und in New York, in Berlin und Auschwitz, Havanna und Wien spielt. An diesem Abend nimmt er uns mit in diese deutsch-jüdische Familiengeschichte des amerikanischen Rockstars.Dazu singen und spielen Stefan Angele und Werner Kandzora die schönsten Joel-Songs von „Just the Way You Are“ bis „Piano Man“. Eine Hommage der besonderen Art, die das Publikum jedes Mal begeistert und berührt.

Steffen Radlmaier und Billy Joel 2008 in New York Foto: Radlmaier

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Mär12

FÜHR

UNG

Bamberg, Kirche St. Otto

Hier sind wir Zuhause …Kirchenführung in der katholischen Pfarrkirche St. OttoJeder von uns hat sein Zuhause in seiner Familie. Aber die Versammlungs-räume unserer Gemeinden, egal ob christlich, jüdisch oder muslimisch, haben für uns große Bedeutung.Hier treffen wir die Men-schen, mit denen wir unseren Glauben teilen. Hierher kommen wir an wichtigen Festtagen im Jahr. Hier beten wir und erleben die Gemeinschaft unserer Gemeinde. Jeder Glaubens-raum ist voller Symbolik, die sich einem Außenste-henden oder Angehörigen anderer Religionen nicht ohne Weiteres erschließt. Wir laden ein, etwas davon kennenzulernen.

Datum Donnerstag, 12. März 2020, 16.00 UhrOrt Kirche St. Otto, Siechenstraße 72, 96049 BambergVeranstalter Pfarramt St. Otto

St. Otto Bamberg

Bamberg, Synagoge

G’ttesdienst in der Synagoge „Or Chajim“ Wir laden alle Interessierten ein zur – Mitfeier des Schabbateingangs am Freitag, 13. März 2020– Mitfeier des Schabbatmorgens am Samstag, 14. März 2020Mit Kurzansprache des Rabbiners Dr. Salomon Almekias-Siegl und des Kantors Martin Arieh Rudolph

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DGOT

TESD

IENST

Datum Freitag, 13. März 2020, 18.00 Uhr und Samstag, 14. März 2020, 10.00 Uhr Ort Willy-Lessing-Straße 7a, 96047 Bamberg Veranstalter Israelitische Kultusgemeinde BambergEintritt freiAnmeldung nicht notwendig

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STIKG Bamberg, Gemeidezentrum

IKG Bamberg, Synagogenportal

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Bamberg, Schillerplatz

Kabbalat Schabbat Gottesdienst und Schabbat Schacharit GottesdienstEinladung zur Teilnahme am Gottesdienst mit anschließendem Kiddusch

Datum Kabbalat Schabbat Gottesdienst, Freitag, 13. März 2020, 18.30 Uhr,Schabbat Schacharit Gottesdienst, Samstag, 14. März 2020, 10.00 UhrOrt Schillerplatz 14, 96047 BambergVeranstalter Liberale Jüdische Gemeinde Mischkan ha-Tfila Bamberg e.V.Hinweise Kopfbedeckung nötig, Barrierefreiheit gegebenAnmeldung nicht erforderlich

Rabbinerin Dr. A. Deusel Foto: Tobias Barniske

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GOTT

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Fürth, Berolzheimerianum

Geschenkt! Jüdische Stifter in Fürth Wer kennt es nicht, das „Berolzheimer“ und die dort beheimatete Comödie mit dem Grüner Brauhaus. Dass es sich bei dem Jugendstilbau um eine Stiftung des jüdischen Bleistiftherstellers Heinrich Berolzheimer handelt, das wissen noch wenige. Dabei gibt es gerade in Fürth viele jüdische Stiftungen, die aus dem religiösen Gebot der Wohltätigkeit hervorgingen und über Jahrzehnte zur Entwicklung der Stadt beigetragen haben.

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FÜHR

UNG

Datum Samstag, 14. März 2020, 11.00 Uhr Ort Berolzheimerianum, Comödien-Platz Hausnummer 1, 90762 FürthTreffpunkt Vor dem Berolzheimerianum (Comödie Fürth)Veranstalter Tourist-Information FürthEintritt 8,00 EUR, ermäßigt 6,00 EUR, Kinder sind in Begleitung Erwachsener bis 12 Jahre freiHinweis Für Menschen mit Gehbehinderung geeignet.Veranstaltungsdauer 90 Minuten

Berolzheimerianum Foto: Ti-Fuerth-Hajo Dietz

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Mär15

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UNG

Bamberg, Synagoge

Besuch der Synagoge und des Gemeindezentrums der IKG BambergFührung mit Rabbiner Dr. Salomon Almkias-Siegl und Martin Arieh Rudolph, 1. Vorsitzender IKG Bamberg

Die Israelitische Kultusgemeinde Bamberg öffnet gerne ihre Türen für interessierte Gäste. Die liberale Ge-meinde verfügt über Synagoge (die siebte seit fast 1000 Jahren), Mikwe, Jüdisches Lehrhaus, Bibliothek, Unter-richts- und Verwaltungsräume. Ein Besucherzentrum ist in Planung. Die Führung durch die Räume gibt Gele-genheit, dieses Gemeindezentrum nä-her kennen zu lernen und gleichzeitig Wissenswertes über das moderne, gelebte Judentum zu erfahren.

Datum Sonntag, 15. März 2020, 14.30–16.00 UhrOrt Synagoge, Willy-Lessing-Straße 7a (Haupteingang), 96047 BambergVeranstalter VHS BambergEintritt 6,00 EURAnmeldung ab 12. Februar 2020 bei VHS Bamberg Stadt, Tränkgasse 4, 96052 Bamberg, Tel.: 09 51/87 1108. Anmeldeschluss ist der 10. März 2020Hinweis Männliche Besucher werden gebeten, eine neutrale Kopfbedeckung (Hut, Mütze o. Ä.) mitzubringen. Für die Anmeldung sind Name und Adresse erforderlich; der Platz ist nicht übertragbar. Zur Führung muss ein gültiger Personalausweis mitgebracht werden. Bitte keine Taschen und Rücksäcke.Der Reinerlös der Führung kommt der Arbeit der Israelitischen Kultusgemeinde zugute.

Mär15

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Bamberg, Kirche St. Otto

Hallo Nachbar, hier bin ich Zuhause …Kirchenführung für Menschen muslimischen Glaubens

Natürlich hat jeder von uns sein Zuhause bei seiner Familie. Aber die Ver-sammlungsräume unserer Gemeinden, egal ob Kirche oder Moschee, haben für uns große Bedeutung. Hier treffen wir die Menschen, die wir kennen und mit denen wir unseren Glauben teilen. Hierher kommen wir an wichtigen Festtagen im Jahr. Hier beten wir und erleben die Gemeinschaft unserer Gemeinde. Ein christlicher Glaubensraum ist voller Symbolik, die sich einem Außen-stehenden nicht automa tisch erschließt. Wir laden dazu ein, etwas davon kennenzulernen.

Datum Sonntag, 15. März 2020, 17.00 UhrOrt Kirche St. Otto, Siechenstraße 72, 96049 BambergVeranstalter DITIB-Moschee und Seelsorgebereich „Bamberger Osten“, Pfarramt St. Otto

Innenraum St. Otto Bamberg

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Ansbach, Schlosslichtspiele

Amos Oz – eine Geschichte von Liebe und Finsternis

Der im Jahr 2018 gestorbene Amos Oz gilt als einer der bedeu-tendsten israelischen Schrift-steller und als meistübersetzter israelischer Autor. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit wurde Oz als politischer Journalist und Friedensaktivist im Nahost-konflikt bekannt.Der Film erzählt die Jugend-geschichte von Oz zur Zeit des zu Ende gehenden britischen Mandats in Palästina und der ersten Jahre des Staates Israel. Er beruht auf seinem gleichnamigen autobiographischen Roman. Im Zentrum steht dabei die Bezie-hung von Amos zu seiner Mutter sowie die Situation osteuropäi-scher Juden, die kurz vor dem

zweiten Weltkrieg nach Palästina ausgewandert waren.Die Dreharbeiten zum Regiedebüt von Natalie Portmann fanden überwiegend an den Originalschauplätzen in Tel Aviv und Jerusalem statt und geben dem Film ein hohes Maß an Authentizität.

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FILM

Datum Sonntag, 15. März 2020, 19.00 Uhr Ort Schlosslichtspiele Ansbach, Promenade 29, 91522 AnsbachVeranstalter KEB Ansbach-Neustadt/Aisch e. V.Eintritt 7,50 EUR, Schüler/Studenten ermäßigtAnmeldung Schlosskino Ansbach

Plakat zum Film

Nürnberg, Haus eckstein

Gesichter der Religionen – NürnbergEine interaktive Ausstellung zur religiösen Vielfalt unserer Stadt

12 junge Nürnbergerinnen und Nürn-berger aus 12 verschiedenen Religionen stellen sich vor. Dabei gehört Religion einfach und ganz natürlich zu ihrem Alltag, ob sie nun Jüdin, Christin, Mus-lima, Mandäerin, Buddhist, Sikh, Hindu, Bahá´i, Alevitin oder Jeside sind. Sie nehmen uns mit an ihren Lieblingsort in Nürnberg und zeigen, wo sie beten. Sie teilen mit uns ihren Lieblingssatz und ihr ganz persönliches Symbol für ihren Glauben. Sie alle gehören zu Nürnberg, der Stadt des Friedens und der Menschenrechte „wie du und ich“. Machen auch Sie sich auf den Weg, der eigenen (religiösen) Identität auf die Spur zu kommen. Die interaktive Aus-stellung auf 15 großformatigen RollUps lädt ein, die religiöse Vielfalt Nürnbergs zu erkunden. Das Begegnungszentrum BRÜCKE begleitet die Ausstellung mit Hintergrundinfos und pädagogischem Material zum interreligiösen Lernen.

Ausstellungsdauer 16. bis 29. März während der Öffnungszeiten des Haus ecksteinOrt Evang. Stadtakademie Nürnberg, Haus eckstein, Burgstraße 1-3, 90403 NürnbergVeranstalter Begegnungszentrum BRÜCKE-KÖPRÜ in Kooperation mit der Evang. Stadtakademie, dem „Rat der Religionen-Nürnberg“ und Religions for PeaceEintritt freiHinweis Die Ausstellung kann im Rahmen von Studientagen in der BRÜCKE besucht und auf Nachfrage auch für andere Orte entliehen werden.

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Plakat zur Ausstellung Foto: BRÜCKE

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Gesichter der Religionen - Nürnberg

Eine interaktive Ausstellung zur religiösen Vielfalt Nürnbergs

BRÜCKE-KÖPRÜInterreligiöser Dialog im Evang.-Luth. Dekanat Nürnberg

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Fürth, Jüdisches Museum Franken

Gemeinsam gegen Antisemitismus – Allianz der MinderheitenChristen und Muslime entdecken gemeinsam ihre abrahamitischen Wurzeln.

Führung, Gespräch und Austausch über Hintergründe religiöser jüdischer Traditionen. Kooperation von Doris Dollinger, Dipl.-Religionspädagogin BRÜCKE-KÖPRÜ, Begegnung von Christen und Muslimen mit Gabriella Eljojo, muslimische Vertreterin im Vorstand beim Rat der Religionen Nürnberg mit den Frauen der Islamischen Gemeinde in Nürnberg und Katrin Thürnagel, Museumspädagogin, Jüdisches Museum Franken in Fürth.

Datum Mittwoch, 18. März 2020, 14.00–16.00 UhrOrt Jüdisches Museum Franken, Königstraße 89, 90762 FürthVeranstalter BRÜCKE-KÖPRÜ, Begegnung von Christen und MuslimenDozent/in Doris Dollinger, Dipl.-ReligionspädagoginEintritt 4,50 EURAnmeldung/Kartenvorverkauf Bei Doris Dollinger, Dipl.-Religionspädagogin BRÜCKE-KÖPRÜ, Begegnung von Christen und Muslimen, unter [email protected], bis spätestens 11. März 2020

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Katrin Thürnagel, Museumspädagogin JMF, im Gespräch mit muslimischen ReligionslehrerInnen über Abrahams Frau Hagar in der "Jüdischen Bibel" im Jüdisches Museum Franken in Fürth. Foto: Ulrike Schwerdtfeger

Nürnberg, Kunstvilla

Ernst WeilAbstraktion in Nürnberg

Im Jahr 1965 über-nahm der Künstler Ernst Weil, geboren 1919 in Frankfurt, eine Professur für Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, die er bis zu seinem Tod 1981 innehatte. Die Be-rufung krönte ein früh anerkanntes künst-lerisches Schaffen, das in einem charak-teristischen Spätwerk gipfelte. Als Student an der Münchner

Kunstakademie rezipierte Weil ab 1946 zunächst die Klassische Moderne, bevor er den lyrischen Kubismus Fernand Légers für sich entdeckte, der ihm sein eigentliches Rüstzeug gab. Auf Empfehlung Picassos zog Weil 1957 nach Paris, wo er anhand des Motivs des Boxers einen expressiv-dynamischen Stil entwickelte. Als Professor an der Nürnberger Kunstakademie schuf Weil abs-trahierte Landschaften, die als Verstrebungen von Farbflächen im Raum auf-gebaut sind und poetische wie technoide Züge zeigen können. Das Schaffen von Ernst Weil steht für den zukunftsorientierten künstlerischen Wiederbeginn nach 1945 im engen Austausch mit Frankreich.

Datum Freitag, 20. März 2020, 19.00 UhrOrt Kunstvilla, Blumenstraße 17, 90402 NürnbergVeranstalter Kunstvilla im KunstKulturQuartierEintritt frei

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Ernst Weil, Beobachtung, 1977, Öl auf Leinwand, 97 x 130 cm, Sammlung Gregor Hiltner Foto: Frank Altmann, Fürth

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PROJEKT Jung – Jüdisch – Normal?! Normalität des jüdischen Le-bens ist Teil der Deutschen und Europäischen Kultur. Auch in Nürnberg haben Juden viele Höhe- und Tiefpunkte erlebt. Heute leben wieder Juden und Jüdinnen in unserer Stadt und werden doch in ihrer Vielfalt und dem alltäglichen Leben überse-

hen. Mit unseren kleinen Erfahrungseinheiten wollen wir durch Begegnung mit jungen jüdischen Menschen einen neuen Weg gehen und die Realität in der Vielfalt des jüdischen Lebens im heutigen Nürnberg aufzeigen. Das mit Mitteln des Projektes „Demokratie Leben“ entwickelte Programm, wird nun von der IKGN Nürnberg weitergeführt und von der GCJZ-Franken e.V. finanziell unterstützt. Jugendeinrichtungen, Schulen und andere Gruppen haben dabei die Möglichkeit, während einer Begegnung mit jüdischen, jungen Menschen über die eigenen Vorurteile direkt zu sprechen und diese abzubauen, Fragen zu stellen, die jüdische Religion besser kennenzulernen, Gemeinsamkeiten zu erkennen, zu informieren und die Toleranz zu stärken.

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Ermreuth, Synagoge

K L E Z M E R P U R – „Zum Weinen schön“Georg Winkler (Klarinette)Hubert Kellerer (Akkordeon) Peter Aradi (Kontrabass)

Die drei Salzburger Musiker präsentieren ihr umjubeltes Programm Klezmer Pur, mit dem sie sensibel und kraftvoll die reichen Traditionen jiddischer Musik ins Heute transportieren. So virtuos wie fokussiert vereinen sich die Instrumente zu einem einmaligen Klanggemälde, einem vitalen Mosaik von Lebensfreude, Melancholie und Sinnlichkeit. Mit Klezmer Pur lädt das Trio ein, nachhaltig den Moment zu feiern!

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Datum Sonntag, 22. März 2020, 18.00 Uhr Ort Wagnergasse 8, 91077 Neunkirchen/ErmreuthVeranstalter Zweckverband Synagoge ErmreuthEintritt 15,00 EURKartenvorverkauf Telefonisch unter 0 9134/705-41 bis zum VeranstaltungstagHinweis Kopfbedeckung erwünscht, teilweise Barrierefrei Die restlichen Veranstaltungen im ersten Halbjahr 2020 sind auf unserer Internetseite zu finden: www.synagoge-museum-ermreuth.de

Klezmer pur Trio Foto: Georg Winkler

Schnaittach, Neuer jüdischer Friedhof

Haus des Lebens – GottesackerJüdisch-christliche Friedhofsführung in Schnaittach mit Birgit Kroder-Gumann und Johannes Gumann

Die „guten Orte“ und jedes Grab sind nach jüdischem Verständ-nis ein Haus des Lebens und auf Ewigkeit angelegt, christliche Ruhestätten werden hingegen regelmäßig aufgelöst oder neu belegt. Bei der Führung wird zunächst der Umgang mit Tod und Trauer im Judentum er-läutert und auf die Riten und die Symbole auf den Grabsteinen im jüngsten der drei jüdischen Friedhöfe eingegangen. Anschließend erfolgt ein Rund-

gang über die nahe gelegene Begräbnisstätte der Marktgemeinde. Kirchen- und Friedhofsführer erzählen von den Bestattungsriten in alter Zeit, dem Wandel bei den Grabgestaltungen und den schnellen und nahezu epochalen Veränderungen in Gegenwart und Zukunft. Den Abschluss bildet eine Kurz-führung in der Kalvarienbergkirche.

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Datum Sonntag, 29. März 2020, 14.00 Uhr bis ca. 16.30 UhrTreffpunkt Taharahaus, Neuer Jüdischer Friedhof, Krankenhausstraße 12, 91220 SchnaittachVeranstalter vhs Unteres PegnitztalEintritt 12,00 EURAnmeldung Schriftliche Anmeldung bis spätestens 20. März 2020 bei der vhs Unteres Pegnitztal (www.vhs-up.de). Die Führung findet nur statt, wenn die Mindestteilnehmerzahl erreicht ist.Hinweis Männliche Teilnehmende müssen auf dem Jüdischen Friedhof eine Kopfbe-deckung tragen. Bitte auf festes Schuhwerk und ggf. wetterfeste Bekleidung achten!

Im Jüdischen Friedhof 3 in Schnaittach Foto: Birgit Kroder-Gumann

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Nürnberg, Schulreferat im Haus der Stadtkirche

„Jung – Jüdisch – Normal?!“Jüdische Jugendliche erzählen

Es wird viel über Antisemitismus in Deutschland gesprochen. Noch mehr über die Jüdinnen und Juden, deren Kultur, Geschichte, Religion und Traditionen. Doch meist wird nicht mit sondern über die jüdischen Menschen gesprochen. Dem stellt sich das Programm „Jung, Jüdisch, Normal?!“ entgegen, welches Sie für Ihre Schulklasse buchen können. Es schafft Raum für Begegnungen, Fragen und einen Austausch auf Augenhöhe und lässt keinen Raum für anti-semitische Klischees.Sie lernen die kurzen Einheiten kennen und haben die Möglichkeit, jüdische Ju-gendliche kennen zu lernen und ihnen Fragen über ihre eigene Wahrnehmung, Tradition sowie die Bedeutung der jüdischen Kultur in ihrem Leben zu stellen.

Datum Donnerstag, 02. April 2020, 15.00–17.00 Uhr Ort Schulreferat im Haus der Stadtkirche, Vordere Sterngasse 1, 90402 NürnbergVeranstalter Schulreferat der katholischen Stadtkirche, Kooperation mit dem IPSN sowie der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Franken e.V.Referentin Diana Liberova und JugendlicheLeitung Thomas Ohlwerter, SchR i.K. Anmeldung bis spätestens 25.03.2020 beim Schulreferat, [email protected] oder 0911 24449421 oder in FIBSHinweis Für Lehrkräfte aller Schularten

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Foto: Jüdisches Museum Franken

Ermreuth, Synagoge

Edith Stein – Brückenbauerin zwischen dem Judentum und dem ChristentumEin Vortrag von Dr. Cordula Haderlein

1891 wurde in Breslau ein jüdisches Mädchen geboren: Edith Stein. 1942 in Auschwitz ermordet, wurde sie 1998 von der katholischen Kirche heiliggespro-chen und 1999 zur Patronin Europas erklärt. Heute gilt Edith Stein als Brü-ckenbauerin zwischen dem Judentum und dem Christentum. Ihr Lebens- und Glaubensweg, der die Errungenschaf-ten, die Brüche und das Grauen des 20. Jahrhunderts widerspiegelt, steht im Mittelpunkt des Vortrags von Dr. Cordula Haderlein, Schulrätin und Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Edith-Stein-Gesellschaft Deutschland.

Datum Dienstag, 04. April 2020, 18.00 UhrOrt Wagnergasse 8, 91077 Neunkirchen am Brand/ErmreuthDozent/in Dr. Codula HaderleinEintritt 8,00 EURAnmeldung Telefonisch unter 0 9134 -705-41Hinweis Kopfbedeckung erwünscht, teilweise barrierefreiWeitere Veranstaltungen finden Sie unter: www.synagoge-museum-ermreuth.de

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Codula Haderlein Foto: Codula Haderlein

Edith Stein

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Nürnberg, Kath. Stadtbildungswerk

„Nur wer für die Juden schreit, darf gregorianisch singen“Dietrich Bonhoeffer: Kirche für andere„Kirche für andere“ so würden wohl nur wenige Christen, ob mit oder ohne kirchliche Ämter und Funktionen, ihr Selbstverständnis definieren. Sobald jemand – und sei er Bischof oder sogar Papst – für Minderheiten oder gesell-schaftliche Außenseiter Partei ergreift, löst er heftige Gegenreaktionen seitens der Verteidiger eines christlichen Propriums aus. Dass Eigennutz first keine christliche Tugend ist, hat wie kaum ein anderer Dietrich Bonhoeffer (hinge-richtet am 9. April 1945 in Flossenbürg) deutlich gemacht. Er hat trotz Lebens-gefahr seinen Mund für andere aufgetan. Für ihn war der Einsatz für die Juden nicht nur eine ethische Forderung, sondern eine grundsätzliche Frage des Bekenntnisses (Status confessionis).

Datum Donnerstag, 23. April 2020, 19.00 UhrOrt Königstraße 64, 90402 NürnbergVeranstalter KEB – Kath. Erwachsenenbildung Stadtbildungswerk Nürnberg e. V.Anmeldung Telefon 09 11/20 81 1 1

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Kathi Petersen, Geschäftsführerin und pädagogische Leiterin der Katholischen Erwachsenenbildung Stadtbildungswerk Nürnberg Foto: Stadtkirche/Elke Pilkenroth

Ottensoos, Ehem. Synagoge

Stätten des LebensDer jüdische Friedhof Schnaittach und die Ottensooser Grabmale im Spiegel von tausend Jahren jüdischer SepulkralkulturVortrag von Nathanja Hüttenmeister, Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte an der Universität Duisburg-Essen

Die jüdische Gemeinde Ottensoos teilte sich mit den Gemeinden in Schnaittach, Forth und Hüttenbach einen in Schnaittach gelegenen Begräbnisplatz, der auf das 16. Jahrhundert zurückgeht. Dieser und zwei naheliegen-de Nachfolgefriedhöfe dien-ten den vier Gemeinden bis ins 20. Jahrhundert. Während der NS-Zeit wurden die Fried-höfe stark zerstört, der größte

Teil der Grabsteine wurde entwendet. Doch können die verbliebenen ca. 450 Grabmale und Grabmalfragmente, die in den vergangenen Jahren dokumen-tiert und 2019 in der epigrafischen Datenbank ‚epidat‘ des Salomon Ludwig Steinheim-Instituts für deutsch-jüdische Geschichte veröffentlicht wurden, noch immer einen Einblick geben in über 400 Jahre jüdische Geschichte in der Region. Im Vortrag wird die vierhundertjährige Entwicklung dieser Friedhöfe, Grabmale und Inschriften skizziert und in die tausendjährige jüdische Sepul-kralkultur in Deutschland eingeordnet.

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Datum Donnrstag, 30. April 2020, 19.00 UhrOrt Ehem. Synagoge Ottensoos, Dorfplatz 5, 91242 Ottensoos, barrierefrei, FM-AnlageVeranstalter vhs Unteres PegnitztalEintritt 10,00 EUR an der Abendkasse (Öffnung 30 Minuten vor Beginn)Anmeldung Aus organisatorischen Gründen bittet die vhs Unteres Pegnitztal um eine Anmeldung – per Mail ([email protected]) oder telefonisch (0 91 23 18 33-310) zu den Öffnungszeiten.

Grabsteine auf dem Jüdischen Friedhof in Schnaittach Foto: Nathanja Hüttenmeister

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Nürnberg, Meistersingerhalle

Carl Orff „De temporum fine comoedia“Das Spiel vom Ende der Zeiten

In diesem gedanklich wohl tiefsten Stück, dem letzten Bühnen-werk von Orff, geht es um die Frage nach Gott, dem Ursprung und dem Wirken des Bösen und dem Schicksal der Menschen am letzten Tag – Themen, mit denen sich früher oder später jeder einmal

in seinem Leben auseinandersetzt. Trotz des theoretisch und philosophisch äußerst anspruchsvollen Textes bietet die Partitur zahlreiche hochemotionale Momente und Stellen mit bis dahin unerhörten Klangwirkungen, die zu den gewagtesten Experimenten in Orffs Schaffen zählen. Aufgrund der umfang-reichen und ungewöhnlichen Orchesterbesetzung und der hohen Ansprüche an alle Mitwirkenden wird das Stück sehr selten aufgeführt. Umso beachtlicher ist daher der Mut des Hans-Sachs-Chores, sich dieser Aufgabe im Carl-Orff-Jahr zu stellen und die damit verbundene szenische und musikalische Herausfor-derung gemeinsam mit Studenten der Hochschule für Musik Nürnberg sowie weiteren Mitwirkenden anzunehmen. Dr. Thomas Rösch, Direktor Carl Orff-Zentrum München

Hans-Sachs-Chor Nürnberg, Elias 2017 Foto: Dorothea Wenzel

Datum Sonntag, 03. Mai 2020, 19.00 UhrOrt Meistersingerhalle Nürnberg, Großer Saal, Münchner Straße 21, 90478 NürnbergVeranstalter Hans-Sachs-Chor Nürnberg e.V.Mitwirkende Solisten: Rafaela Fernandes, Rachel Alonso, Alina Dragnea, KS Sibrand Basa, Marlo Honselmann, Gustavo Müller u.a., Licht: Thomas Schlegel, Regie: Rainer KotzianMusikalische Leitung Guido Johannes RumstadtEintrittspreise 34,00 / 31,00 / 27,00 / 23,00 EURKartenvorverkauf www.hanssachschor.de oder: HSC-Kartenservice Tel./Fax.: 0 91 03-28 87, ab 01.02.2020

Hans-Sachs-Chor

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Nürnberg, Caritas-Pirckheimer-Haus

Blut ist dicker als Wasser?Jüdische und christliche Blicke auf die Brüder Jakob und Esau

Die biblischen Erzählungen über Jakob und Esau sind klassische Texte zur Rivalität von Geschwistern. Sie wecken seit jeher viele Fragen sowohl in der jüdischen Tradition als auch in der christlichen: Heiligt der Zweck die Mittel? Welche Folgen hat die ungleiche Erziehung von Kindern? Kann man wirk-lich verzeihen? Wie berufen sich Juden auf Jakob und Esau und wie Christen? Diesen und weiteren Fragen

zur Geschichte der beiden Zwillingsbrüder gehen Rabbiner Steven Langnas und Pfarrer Dr. Axel Töllner bei einem jüdisch-christlichen Gesprächsabend nach.

Referenten: Dr. Axel Töllner, Beauftragter für christliche-jüdischen Dialog in der ELKB, Institut für christlich-jüdische Studien und Beziehungen an der Augustana-Hochschule, Neuendettelsau, Steven Langnas, Rabbiner der Israelitischen Kultus-gemeinde München und Oberbayern, Lehrbeauf-tragter an der katholisch-theologischen Fakultät der LMU München und an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau

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Datum Mittwoch, 06. Mai 2020, 19.00 UhrOrt Caritas-Pirckheimer-Haus, Königstraße 64, 90402 Nürnberg, Raum E.01– Großer SaalVeranstalter evangelische stadtakademie nürnberg in Kooperation mit Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Institut für christlich-jüdische StudienEintritt frei

Steven E. Langnas Foto: Helmut Steinke

Dr. Axel Töllner

Foto: Andreas Wohlfahrt – Pixabay

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Datum Samstag, 09. Mai 2020, 19.00 UhrOrt Wagnergasse 8, 91077 Neunkirchen am Brand/ErmreuthVeranstalter Synagoge Ermreuth.Eintritt 15,00 EURAnmeldung/Kartenvorverkauf Telefonisch unter: 0 9134 /705-41Hinweis Kopfbedeckung erwünscht, teilweise barrierefrei

Ermreuth, Synagoge

Adams Schwiegermutter – satirische Unmöglichkeiten von Scholem AlejchemEine musikalisch-literarische Hommage an den „jüdischen Mark Twain“ Lesung von Christian Jungwirth, musikalisch begleitet vom Quartett Mesin2016 wäre einer der wichtigsten jiddisch-sprachigen Schriftsteller und Sati-riker 100 Jahre alt geworden: Scholem Alejchem. Aus diesem Anlass hat der

Murnauer Schauspieler und BR-Sprecher Chris-tian Jungwirth eine musikalisch-literarische Hommage an den Literaten zusammengestellt, den viele Zeitgenossen als den „jüdischen Mark Twain" bezeichneten.Musikalisch begleitet wird er dabei wieder vom Klezmer-Ensemble Mesinke, das ihm bereits bei seiner erfolgreichen Lesung Schmonzes un Chuz-

pe über den jüdischen Humor viele Male zur Seite stand. Das Publikum erwartet eine kurzweilige (hochdeutsche) Performance voll tiefgrün-digem Humor und beißender Satire, die Einblicke in das Leben, Denken und Werk des Schriftstellers gibt, der hierzulande vor allem durch das Musical Anatevka bzw. Fiddler on the Roof bekannt geworden ist.

Christian Jungwirth Foto: Barbara Jungwirth

Klezmerensemble Mesinke Foto: Klezmerensemble Mesinke

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Datum Freitag, 15. Mai 2020, 17.00 UhrOrt Synagoge, Nürnberg, Arno-Hamburger-Straße 1, 90411 NürnbergVeranstalter evangelische stadtakademie nürnberg in Kooperation mit Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und akademie caritas-pirckheimer-hausLeitung German Djanlatiev, Religionslehrer der Israelitischen KultusgemeindeEintritt freiAnmeldung bis 10.05.2020 unter www.evangelische-stadtakademie-nüernberg.deHinweis Bitte Ausweis und Kopfbedeckung mitbringen!

Nürnberg, Synagoge

Schabbat SchalomSchabbat SchalomDer jüdische Gottesdienst ist für viele etwas Fremdes. Wie sieht es in einer Synagoge aus? Welche Texte werden gelesen? Wie muss ich mich verhalten? Und was kann ich als Gast „falsch“ machen? Der Religionslehrer der israelitischen Kultusgemeinde führt in den Synagogen-Gottesdienst ein und erklärt seinen Ablauf. Nach dem Gottesdienst gibt es die Möglichkeit sich mit Jugendlichen über die Bedeutung des Gottesdienstes für ihre Lebensgestaltung zu unterhalten.

Foto: Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg

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Ermreuth, Synagoge

Eröffnung der Kunstausstellung„Die Zehn Gebote – Eine gesunde Rezeptur für unsere Zeit“. Schwarzweiße und bunte Cartoons von Imo Quero-Lehmann

Sind die „Zehn Ge-bote“ auch heute noch aktuell? Künstlerin Imo Quero-Lehmann sagt ja, aktueller denn je. Denn je mehr Menschen Gebrauch von diesen Geboten machen, umso friedlicher kann das Miteinander auf dieser Erde sein.Von diesem Wunsch beseelt, versucht die jüdische Künstlerin den

Zugang zu diesen über dreitausend Jahre alten und wertvollen, für unsere Zeit aber brandaktuellen Gesetzesvorschriften durch moderne Cartoons zu ermög-lichen und dadurch die Menschen zum Nachdenken anzuregen. Schüler und Jugendliche sind eingeladen, sich künstlerisch mit diesem Thema zu befassen und eigene Cartoons-Vorstellungen zu den Zehn Geboten zu kreieren. Die besten Ergebnisse dieses Malwettbewerbs werden später im Rahmen einer Sonderausstellung in der Synagoge Ermreuth präsentiert.

Datum Sonntag, 17. Mai 2020, 14.30 Uhr, Synagogenführung: 17.00 UhrOrt Wagnergasse 8, 91077 Neunkirchen am Brand/ErmreuthVeranstalter Synagoge Ermreuth.Eintritt frei, Spenden erwünschtAnmeldung Telefonisch unter 0 91 34/705-41 bis zum Tag der Veranstaltung möglichHinweis Kopfbedeckung erwünscht, teilweise barrierefreiWeitere Details zum Museumstag finden Sie unter: www.synagoge-museum-ermreuth.de

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Die 10 Gebote

Nürnberg, Caritas-Pirckheimer-Haus

Hoffnung macht kreativ – Ein Leben für den FriedenBegegnung mit der Friedenspreisträgerin Sumaya Farhat-Naser

Geboren im Jahr der israeli-schen Staatsgründung (1948) und geprägt von der beson-de ren Geschichte des paläs-tinensischen Volkes, wuchs Sumaya Farhat-Naser im Westjordanland auf. In Frie-densinitiativen und Frauen-gruppen, in Jugend-Seminaren und an Schulen setzt sich die studierte Biologin und Pädago-gin seit Jahrzehnten für Dialog und Gewaltverzicht bei der Lösung des Nahostkonflikts ein. Die u.a. mit dem Augsbur-ger Friedenspreis ausgezeich-nete palästinensische Christin liest aus ihrer Biographie „Ein

Leben für den Frieden“ und berichtet von der aktuellen Situation in Palästina. Sie lässt so teilhaben an ihrem Erleben und an ihrer Hoffnung inmitten von Konflikten und Gewalt.Vorausgehend zum Vortrag bietet das Fenster zur Welt von 16 bis 18 Uhr eine Stadtführung „Frieden geht - Geht Frieden?“ an. Nähere Informationen und Anmeldung unter https://mensch-und-eine-welt.stadtkirche-nuernberg.de.

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Datum Freitag, 22. Mai 2020, 19.00–21.00 Uhr Ort Caritas-Pirckheimer-Haus, Königstraße 64, 90402 NürnbergVeranstalter Akademie Caritas-Pirckheimer-HausKooperationspartner Katholische Stadtkirche Nürnberg / Fenster zur Welt.Eintritt frei, Spende erbeten

Sumaya Farhat-Naser Foto: Elke Wetzig /wikimedia commons

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Nürnberg, St. Lorenz, St. Sebald, Frauenkirche

UnheilsspurenWeiterer Termin 08. August 2020

Die Kirchen sind voller Bilder von Jüdinnen und Juden. Aber nur einige von ihnen sollen auch als solche erkannt werden. In St. Lorenz, der Frauen-kirche und St. Sebald geht die Führung Bildern nach, die sich christliche Künstler von Juden und dem Judentum im mittel-alterlichen Nürnberg gemacht haben. Sie fragt nach der Fröm-

migkeit, die hinter ihnen steckt und sucht nach Spuren, die sie hinterlassen haben.Der Referent Pfarrer Dr. Axel Töllner ist landeskirchlicher Beauftragter der Evan-gelisch-Lutherischen Kirche in Bayern für christlich-jüdischen Dialog beim Institut für christlich-jüdische Studien und Beziehungen an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau.

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Datum Samstag, 23. Mai 2020, 14.00–16.00 Uhr Samstag, 08. August 2020, 14.00-16.00 UhrTreffpunkt St. Lorenz, Lorenzer Platz, 90402 NürnbergVeranstalter GCJZ in Franken e.V.Referent Pfarrer Dr. Axel TöllnerEintritt freiAnmeldung erforderlich unter [email protected] oder 09 11 / 2 34 63 80 bis spätestens jeweils eine Woche vorher.

Frauenkirche Nürnberg Foto: Gerhard Gellinger – Pixabay

ab Nürnberg, Wohnstift Hallerwiese

Hawa NahsiraKonzert mit dem Chor der Israel. Kultusgemeinde Nbg e.V. unter Leitung von Arkadii Pevtsov

Die Zuhörer erwartet keine jüdische Folkloremusik sondern hebräische Lieder, die die Vorfahren in den Gottesdiensten und an Feiertagen betend gesungen haben. Das Repertoire beinhaltet aber auch moderne Lieder, die in pulsie-renden Rhythmen vom gegenwärtigen Lebensgefühl des jüdischen Volkes in Israel und in der ganzen Welt erzählen. Die mitreißenden Melodien dieser Lieder begeistern, sind lebendig, fröhlich, immer in Bewegung, so, wie der jüdi-sche Mensch in allen Zeiten lebendig, fröhlich und immer unterwegs ist. Viele Lieder sind ein ganz persönliches Gebet, ein Psalm, deren Inhalt und Herkunft kurz erklärt werden, so dass die Ohren des Publikums hören und ihre Herzen verstehen können.

Chor Hawa Nashira – Lasst uns singen!

Datum Sonntag, 24. Mai 2020, 19.00 UhrOrt Wohnstift Hallerwiese, Praterstraße 3, 90429 NürnbergVeranstalter Wohnstift Hallerwiese, barrierefreiEintritt 5,00 EUR

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Bad Staffelstein, Kloster Banz

Jüdische Kultur Jüdisches Leben in Deutschland – historische Betrachtung jenseits der OpfergeschichteSeminardauer von Freitag, 19. Juni bis Sonntag, 21. Juni 2020

Die Darstellung jüdischen Lebens in Deutschland wird häufig vernachlässigt oder einseitig auf eine Opfergeschichte reduziert. Doch Juden gestalteten und prägten die Welt, in der sie lebten - durchaus als Träger einer eigenen Kultur - mit, sie waren und sind Teil vielseitiger Geschichtsprozesse.Nach einer Einführung über die Ursprünge der Diaspora werden an histori-schen Beispielen Lebenswelten von Juden seit dem Mittelalter als Bestandteil gemeinsamer Vergangenheit und Gegenwart vorgestellt und diskutiert. Hier-bei stehen vor allem alltagsgeschichtliche Betrachtungen im Mittelpunkt.

Datum von Freitag, 19. Juni bis Sonntag, 21. Juni 2020, 17.30 Uhr Ort Bildungszentrum Kloster Banz, Hanns-Seidel-Stiftung, Kloster Banz Straße, 96231 Bad Staffelstein Veranstalter Hanns-Seidel-Stiftung e.V.Eintritt 80,00 EURAnmeldung/Kartenvorverkauf [email protected]

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Foto: pixabay – Mabel Amber

Ermreuth, Synagoge

Wanderung zum jüdischen Friedhof in Ermreuth mit anschließender FührungFührung durch Dr. Rajaa Nadler

Ca. 1½ km nord-westlich von Ermreuth entfernt liegt der jüdische Friedhof auf dem Hainbühl in einer malerischen Um-gebung, die immer wieder den Anlass dafür gibt, ihn im

Rahmen einer Frühjahrswanderung zu besuchen. Der alte „Judenleitenweg“ zum Friedhof zieht sich ziemlich lang durch die Wiesen und vermittelt einen Eindruck von den Strapazen und Be-schwerlichkeiten, die im 18. und 19. Jahr-hundert mit einer Beerdigung verbunden waren. Die Grabsteine zum Sprechen zu bringen, ihre Symbolik zu deuten sowie die religiösen Riten und Bräuche eines jüdischen Begräbnisses zu erläutern, dies sind die Themen der anschließenden ca. 60-minütigen Friedhofsführung.

Datum Sonntag, 21. Juni 2020, 14.30 UhrOrt Wagnergasse 8, 91077 Neunkirchen am Brand/ErmreuthVeranstalter Synagoge Ermreuth.Eintritt 4,00 EUR pro Person, Kinder in Begleitung ihrer Eltern sind frei.Hinweis Kopfbedeckung erforderlich

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Jüdischer Friedhof Rückseite Gesamtansicht Foto: Alexander Nadler

Jüdischer Friedhof Vorderseite Gesamtansicht Foto: Alexander Nadler

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Nürnberg, Caritas-Pirckheimer-Haus

Antisemitismus und Islamophobie – ein VergleichAntisemitische und islamfeindliche Hetze wird in der Öffentlichkeit immer lauter. Diese rassistischen Diskurse müssen dekonstruiert werden, bevor es zu spät ist. Es gibt- bisweilen erschreckende - Parallelen zwischen antisemi-tischer und antiislamischer Polemik, die im Vortrag aufgezeigt und analysiert werden. Gleichzeitig geht es darum, die unterschiedlichen Dimensionen und Funktionen antisemitischer und islamfeindlicher Ressentiments zu verstehen.Referent: Dr. Constantin Wagner, Juniorprofessor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Heterogenität, Mainz

Datum Dienstag, 23. Juni 2020, 19.00 UhrOrt Caritas-Pirckheimer-Haus, Königstraße 64, 90402 NürnbergVeranstalter evangelische stadtakademien nürnberg mit Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus, Begegnungszentrum Brücke, Begegnungsstube Medina.Eintritt frei

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Foto: StockSnap – Pixabay

Nürnberg, Lehrküche der fbs

Jüdische SpeiseReiseFestgerichte aus der jüdischen Küche

Seit zwei Jahrzehnten begegnen sich in der BRÜCKE-KÖPRÜ christliche, mus-limische und auch jüdische Menschen beim miteinander Kochen und Essen von traditionellen Festgerichten. Herzliche Einladung sich beim Schneiden, Brutzeln, Schmausen und Spülen näherzukommen und sich über jüdische Traditionen auszutauschen.

Datum Samstag, 27. Juni 2020, 16.00–21.00 Uhr Ort Lehrküche der fbs, Leonhardstraße 13, 90443 NürnbergVeranstalter BRÜCKE-KÖPRÜ – Begegnung von Christen und MuslimenEintritt 7,00 EURAnmeldung bis 18.06.2020, bei [email protected] Beschränkte Teilnehmerzahl!

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Nürnberg, Frauenkirche

Orgel-MittagskonzertJüdische Orgelmusik des 19. und 20. Jahrhunderts

Es gehört zur Vielschichtigkeit und schmerzhaf-ten Widerspüchlichkeit der Nürnberger Stadtge-schichte, dass die berühmte Frauenkirche jenen Platz einnimmt, an dem bis 1349 eine Synagoge stand. Diese fiel der Zerstörungswut während eines Pestpogroms zum Opfer. So ist es nicht nur eine überaus lohnende Ent-deckung eines nahezu vergessenen Repertoires, sondern auch eine musikalische Geste des Ge-denkens, wenn Stephan Lutermann im Rahmen der traditionsreichen Orgel-Mittagskonzerte beim 69. Musikfest ION Synagogalmu sik für Orgel präsentiert – „musikalisch

äußerst vielfältig und interpretatorisch auf höchstem Niveau.“ (rbb kultur, 2019)Entdecken Sie beim Musikfest ION dieses weitestgehend unbekannte Kapitel der Musikgeschichte mit Werken der jüdischen Komponisten Hugo Schwantzer, Max Wolf, Arno Nadel und Heinrich Schalit. Das Orgelkonzert wird unterstützt von der GCJZ Franken e. V.

Datum Freitag, 03. Juli 2020, 12.15 UhrOrt Frauenkirche, Hauptmarkt, 90403 NürnbergEintritt 12,00 EUR, Schüler/innen / Studierende 10,00 EURVorverkaufsstart 14. Februar 2020 an allen üblichen VVK-Stellen und unter ion.reservix.de sowie 09 11-21 444 88Hinweis www.musikfest-ion.de, Facebook: MusikfestION, #MusikfestION

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Stephan Lutermann Foto: Max Ciolek

Frauenkirche Nürnberg Foto: Simeon Johnke

Ermreuth, Synagoge

Art-Projekt „Torah Images“Eine reisende Ausstellung mit einem Live-Konzert, die Musik, Fotos, Videos und Grafiken in sich vereinigt.

Torah Images ist eine reisende Ausstellung mit einem Live-Konzert, die Musik, Fotos, Videos und Grafiken in sich vereinigt. Im Rahmen des Konzerts werden die Personen des Alten Testaments auf einem großen Bildschirm mit Hilfe der Musik, Videos und Grafiken wieder zum Leben erweckt.Das Projekt wurde 2017 von der Fotografin Shendl Copitman (Moldau) initi-iert. Neben Shendl sind im Rahmen des Projektes zwei weiteren Künstler tätig: Der weltweit renommierte Klezmer-Violinist und Komponist Mark Kovnats-kiy (Deutschland) sowie die Malerin Maria Skljarenko (Moldau).

Datum Sonntag, 05. Juli 2020, 14.30 Uhr, 19.00 UhrOrt Wagnergasse 8, 91077 Neunkirchen am Brand/ErmreuthVeranstalter Synagoge Ermreuth.Eintritt 15,00 EURAnmeldung Telefonisch unter 0 91 34/705-41 bis zum Tag der Veranstaltung möglichHinweis Kopfbedeckung erwünscht, teilweise barrierefreiWeitere Veranstaltungen unter: www.synagoge-museum-ermreuth.de

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Torah Images Foto: Vladimir Bondarenko

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Schnaittach, Jüdisches Museum

Jüdisches SchnaittachBesuch des Jüdischen Museums Franken und der Jüdischen Friedhöfe in SchnaittachDas Jüdische Museum Franken in Schnaittach wurde in der 1570 erbauten Synagoge mit angegliedertem Rabbinerhaus und Ritualbad eingerichtet. In seiner Dauerausstellung präsentiert das Museum den be-deutendsten Bestand an Sachzeugnissen jüdischer Landkultur in Süddeutschland. Sie umfasst nicht nur Dinge des religiösen Rituals, sondern auch zahlreiche Alltagsgegenstände der jüdischen Landgemeinde, der »Medinat Aschpah« – der Verwaltungsgemeinschaft der jüdischen Gemeinden in Ottensoos, Schnaittach, Forth und Hüttenbach.Drei jüdische Friedhöfe existieren in Schnaittach. Viele Grabsteine zeugen heute noch von der großen Bedeutung dieser Ruhestätte für die Region. Der älteste Friedhof wurde um 1500 angelegt. Die Führung berichtet über die Geschichte der Friedhöfe, Fremdnutzung im Nationalsozialismus und Begräbnisriten im fränkischen Judentum.

Programm: 11:00 Uhr Museumsführung mit Besuch der Wechselausstellung

„Die Poesie der heilen Welt“, Katrin Thürnagel M.A. (JMF)12:30 Uhr Mittagspause (Einkehr in Schnaittacher Gastwirtschaft)14:00 Uhr Rundgang über die jüdischen Friedhöfe,

Birgit Kroder-Gumann (Heimatforscherin)15.30 Uhr Veranstaltungsende

Jul12

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Datum Sonntag, 12. Juli 2020, 11.00–15.30 Uhr Ort Jüdisches Museum Schnaittach, Museumsgasse 12–16, 91220 SchnaittachVeranstalter GCJZ in Franken e.V.Eintritt freiAnmeldung Bei der GCJZ Franken e.V. bis spätestens 3. Juli 2020 per E-Mail: [email protected] Anreise zum JM in Schnaittach erfolgt individuell mit Pkw oder DB. Mit dem Pkw: In der Festungsstraße 4-6 besteht eine gute Parkmöglichkeit. Von dort sind es 5 Minuten zu Fuß. Mit der DB: nach Schnaittach Markt. Abfahrt 10.08 Uhr in Nürnberg Hbf (ohne Gewähr) Vom Bahnhof sind es 5 Minuten zu Fuß.

Jüdisches Museum Schnaittach

Fürth, Jüdisches Museum Franken

Von Aleph bis ZWas Sie schon immer über das Judentum wissen wollten, sich aber nicht zu fragen wagten

Franken war eine bedeutende Wiege jüdischen Lebens in Süddeutschland. In diese fast tausendjährige jüdische Geschichte gibt das Jüdische Museum Franken faszinierende Einblicke. Die Führung schlägt einen weiten Bogen von den Wurzeln jüdischen Lebens bis in die Gegenwart. Nach dem Besuch der Dauerausstellung können in der Sonderausstellung Interviews mit in Mittel-franken lebenden Jüdinnen und Juden angesehen und diskutiert werden.Referentin: Daniela F. Eisenstein, Direktorin des Jüdischen Museums Franken

Datum Mittwoch, 22. Juli 2020, 16.00–17.30 UhrOrt Jüdisches Museum Franken, Königstraße 89, 90762 FürthVeranstalter evangelische stadtakademie nürnberg mit Gesellschaft für Christ-lich-Jüdische Zusammenarbeit und Akademie Caritas-Pirckheimer-HausEintritt 11,00 EUR / 10,00 EUR, maximal 20 Teilnehmer/innenHinweis U1 bis Fürth „Rathaus“

Jul22

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Foto: Jüdisches Museum Franken

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Nürnberg, Wohnstift Hallerwiese

Mannis Shvil: Erlebnisbericht mit Bildern über das Wandern des Israel National TrailVortrag von und mit Manfred Führsattel

1.090 Kilometer lang, 20.000 Höhenme-ter, herrliche Ausblicke und Natur vom satten Grün bis zum schroffen Braun, tolle Begegnungen, Freundschaften und Glaubenserfahrungen! Ein persönlicher, begeisternder, emotionaler Bericht über eine Auszeit im Heiligen Land! Manfred Fürsattel (48) aus Nürnberg, Ehemann, vierfacher Vater und Angestellter bei einem großen Elektrokonzern, hat sich durch ein Sabbatical seinen Traum erfüllt und ist den Israel National Trail gewandert.

Datum Dienstag, 29. September 2020, 19.00 UhrDauer Vortrag mit Bildern ca. 60 Minuten, insgesamt 90 Minuten Ort Wohnstift Hallerwiese, Praterstraße 3, 90429 Nürnberg, barrierefrei Veranstalter Wohnstift HallerwieseDozent/in Manfred FürsattelEintritt frei

Dishon Fluss und Schlucht Foto: Manfred Fürsattel

Blick vom Meron, höchster Punkt des Shvil, hinten Berg Hermon Foto: Manfred Fürsattel

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Nürnberg, Meistersingerhalle

Anton Bruckner „Messe Nr. in 1 d-moll, Te Deum in C-Dur,“ Franz Liszt „Festkantate zur Enthüllung des Beethoven-Denkmals in Bonn, 1845“ Neben diesen bedeutenden Kompositionen von Anton Bruckner wird der Hans-Sachs-Chor Nürnberg – als Beitrag zum Beethoven-Jahr 2020 – erstmals in Nürnberg zur Aufführung bringen:Franz Liszt: Festkantate zur Enthüllung des Beethoven-Denkmals in Bonn, 1845

Hans-Sachs-Chor Nürnberg, J. Haydn „Die Jahreszeiten“ 2017 Foto: Dorothea Wenzel

Datum Sonntag, 29. November 2020, 19.00 UhrOrt Meistersingerhalle Nürnberg, Großer Saal, Münchner Straße 21, 90478 NürnbergVeranstalter Hans-Sachs-Chor Nürnberg e.V.Mitwirkende Solisten, Hans-Sachs-Chor Nürnberg, Nürnberger SymphonikerLeitung Guido Johannes RumstadtEintrittspreise 34,00 / 31,00 / 27,00 / 23,00 EURKartenvorverkauf www.hanssachschor.de oder: HSC-Kartenservice Tel./Fax.: 0 91 03-28 87

Hans-Sachs-Chor

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Die Würde des Menschen ist unantastbar(Artikel 1 des Grundgesetzes)Wenn Sie uns bei unserer Arbeit und unseren Zielen unterstützen möchten, können Sie uns gerne eine Spende zukommen lassen oder sich durch eine regelmäßige Mitgliedschaft engagieren.Kontoverbindung für Spenden und/oder Mitgliedsbeiträge:GCJZ-Franken e.V.Ligabank NürnbergBIC: GENODEF1M05IBAN DE90 7509 0300 0005 1292 22

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Mitgliedsantrag Ich/Wir möchte/n gerne Mitglied der „Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Franken e.V.“ werden. Ich/Wir bin/sind an Veranstaltungen der „Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Franken e.V.“ interessiert. (Dazu müssen Sie eine gültige E-Mail-Adresse angeben.)

Herr Frau

Vor- und Zuname:

Name Verein/Institution:

Straße, Haus-Nr.:

PLZ und Ort:

Telefon:

E-Mail-Adresse:

Ort, Datum, Unterschrift:

Unser jährlicher Mitgliedsbeitrag beträgt fürEinzelpersonen: 20,00 EUR – Familien/Paare/Vereine: 25,00 EURMitglieder unter 25 Jahren sind beitragsfrei

Bitte füllen Sie den Mitgliedsantrag aus, trennen ihn ab und senden ihn per Post an:Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Franken e. V., Königstraße 64, 90402 Nürnberg. Telefon: 09 11 / 23 46 380

oder per Fax an: 09 11/237 30 49

Sie möchten online mit uns Kontakt aufnehmen?Lernen Sie uns kennen! Informationen zu unseren Aufgaben und Zielen sowie einen Antrag auf Mit-gliedschaft zum Ausdrucken mit Bankeinzugsermächtigung finden Sie auf unserer Homepage: www.gcjz-franken.de

Falls Sie Fragen haben, schreiben Sie uns einfach eine E-Mail unter: [email protected]

!Wir danken ganz herzlich allen Sponsoren und Unterstützern, die durch ihre groß zügigen Spenden und ihr vielfältiges Engagement dieses umfangreiche und abwechs-lungs reiche Programmheft ermöglicht haben.

Ebenso sagen wir Danke an unsere Mitglieder, Freunde und Partnergesellschaften in Ansbach, Bam-berg, Erlangen, Forchheim und Fürth. Durch ihre Beiträge, ihren tatkräftigen Einsatz und ihre aktive Mitwirkung unterstützen sie kontinuierlich die Arbeit und Ziele unserer Gesellschaft. Und natürlich ein großes Dankeschön an alle Veranstalter, die dieses Programmheft durch ihre interessanten Angebote mit Leben gefüllt haben.

gefördert durch die Fritz-Hintermayr- Stiftung

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76Veranstaltungskalender im Internet www.wdb-franken.de

Friedrich Engels (1820–1895), deutscher Philosoph und sozialistischer Politiker, gemeinsam mit Karl Marx auch AutorQuelle: Engels, Über den Antisemitismus (Aus einem Brief nach Wien), in: Arbeiter-Zeitung Nr. 19 vom 9. Mai 1890

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