WOLL-Magazin – Rund um den Biggesee – Ausgabe 2

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Ausgabe 2 / Sommer 2013

Seite 06 Zeichen der Hoffnung Der Attendorner Bahnhof

Seite 08 Warum eigentlich nicht? Segeln lernen auf dem Biggesee

Seite 12 Drift auf der Schotterpiste Natalie Solbach-Schmidt

Seite 14 Umdenken

Kreisbrandmeister Christoph Lttecke

Seite 17 Bumchensetzen

Attendorner Abitur-Ritual

Seite 22 Versuchung des Frhsommers Die besonderen Erdbeeren

Seite 24 Der Pater mit dem Koffer in der Hand Eine Kapelle und die Liebe zur Heimat

Seite 28 Leben in allgegenwrtiger Geschichte Ein Rundgang durch die Hhenburg

Seite 32 W.O.L.L.-Mountainbiketour Panoramatour ber den Hhenflug

Seite 38 Alle an einem Strang Windhauser Rentner machen es mglich

Seite 40 Von wegen Mller Auf neuen Wegen was erleben

Seite 42 125 Jahre Kolpingsfamilie Attendorn Ein lange Geschichte

Seite 52 Das Gasthaus mit der groen Tradition Der Klumpen am Markt in Olpe

Seite 54 Schnitzer, Schreiner und Schtzen Vorbereitungen auf das Bundesschtzenfest

Seite 58 Den Schalk im Nacken Matthias Heuel ist fr jeden Spass zu haben

Seite 60 Der Garten ist meine Berufung Natur pur und tierisch stark

Seite 62 Dem Himmel so nah Lifetimesport Golf

Seite 64 Istanbul Sen Sevyorum Vier aufregende Tage in Istanbul

Seite 68 Hinter den Kulissen Vorhang auf fr Philipp Hammeke

Seite 74 Eine runde Sache Nach 50 Jahren im Ruhestand

Seite 76 Leben in einer groen Geschichte Die Bewohner der Wendener Htte

Seite 78 Die verbrannte Generation Kunstsammler Dr. Gerhard Schneider


Attendorn Drolshagen Olpe Aus der Region

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4 W.O.L.L. Sommer 2013

VorwortL i e b e L e s e r i n n e n u n d L e s e r !

Titelfoto: Oliver Khnke. Das Foto ist entstanden unterhalb des Askay (Attendorn-Ennest) mit Blick auf den Campingplatz Biggen. Die Natur erkunden so der Titel der aus sechs Einzelbildern zusammengesetzten Bildmontage.

eute halten Sie die Sommerausgabe von

W.O.L.L. Rund um den Biggesse in den Hnden. Wir haben W.O.L.L. voll-gepackt mit Themen, die Lust machen auf Sommer und Sonne rund um den Biggesee.Besonders freut die Macher von W.O.L.L., dass wir weitere Woll-Sager bei dieser Ausgabe als Re- dakteure mit im Boot haben: Marius Bock und Achim Gandras.Und nun, liebe W.O.L.L.-Lesergemeinde, zurcklehnen, die Nase in die Sonne halten, auf der Terasse, im Biergarten oder doch hinter dem Wohnzimmerfenster, und viel Spa bei der Lektre.Wir werden Ihnen sagen, was der Sommer rund um den Biggesee zu bieten hat. So knnen Sie zum Beispiel gesellige Schtzenfeste erleben und mitfeiern: W.O.L.L. gibt Ihnen die Termine und Orte an und hat sich mit Kugelschreiber und Kamera ins Getmmel gestrzt und die Vorbereitungen auf das Bundesschtzenfest begleitet.Lesen Sie unsere Reportagen ber das Zeichen der Hoffnung, ber den Drift auf der Schotterpiste, das besondere Abitur-

Ritual, die Rentner, die fast alles mglich machen, und erleben Sie die W.O.L.L.-Mountainbike-tour ber den Hhenflug. Ein echtes Sommer-Event!Sie drfen also gespannt sein auf 84 bunte, sommer-liche Seiten W.O.L.L.! Und wir sind, wie immer, gespannt auf Ihre Meinung, auf Ihre Kritik, auf Ihre Ideen. Viele der Reportagen

entstanden brigens aus Ihren Anregungen und Empfehlungen. Dafr herzlichen Dank und: weiter so!Damit Ihnen die Zeit bis zu unserer Herbstausgabe nicht zu lang wird, halten wir Sie online auf dem Laufenden, per Internetseite und in Facebook, google+ und Twitter. Unter www.woll-biggesee.de knnen Sie auch unseren W.O.L.L.- Newsletter abonnieren, damit Sie hier immer aktuell sind: Konzerte, Ausstellungen, Mrkte und Wanderungen, Kultur- und Ausflugstipps und immer mal wieder ein Gewinnspiel.

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W.O.L.L. Rund um den Biggeseefr Attendorn, Olpe, Drolshagen, Wenden Auflage: 7.500Erreichbare Leserschaft ca. 20.000

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4 Regionen 4 verschiedene Magazine

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lle besseren Geschichten beginnen am Bahnhof, das wusste einst schon Kurt

Tucholsky. Zumindest auf dem Lande hat sich bis in die Gegenwart die Wirkung dieser charakteristischen Gebude jedoch gnzlich gewandelt. Was einst ein stolzes Aushngeschild war, der erste Eindruck, den eine Stadt dem ankommenden Besucher bieten konnte, verkam sptestens mit dem brandenden Individualverkehr 1970er-Jahre zum berbleibsel der ber-holten Vergangenheit. Dabei ist gerade der Bahnhof ein starkes Zeichen der Hoffnung.Doch drehen wir die Uhr einmal zurck und betrachten unsere Region vor rund 150 Jahren. Das Sauerland war komplett ins Hintertreffen geraten. Die Erfindung der Dampfmaschine machte Industriestandorte unabhngig von der Wasserkraft, die Kohle des Ruhrgebiets ersetzte energiereich das Feuerholz des Mittelgebirges: In unse-

ren Tlern, die jahrhundertelang mit Hmmern und Schmieden fr gutes Auskommen gesorgt hatten, gingen die Lichter aus. Doch dann keimte mit der Eisenbahn wieder die Hoffnung. Mit einem groen Fest in der komplett beflaggten Stadt Siegen wurde im August 1861 die Ruhr-Sieg-Strecke erffnet, und viele der letzten Walzwerker aus dem Biggetal zogen umge-hend nach Finnentrop, um an diese neue Schlagader der Wirtschaft zu gelangen. Fr die Attendorner hingegen sollten noch elend lange 13 Jahre vergehen, bis auch sie mit dem lebenswichtigen Netz verbunden

wurden. Endlich pendelten ab dem 1. April 1874 die Gter- und Personenzge nach Finnentrop, ab November 1875 sogar bis Olpe. Und so weiter, bis spter Freudenberg, aber auch Bergneustadt schlielich Anschluss fanden. Schlagartig ging es damals aufwrts, und das ist die wahre Bedeutung eines

Zeichen der Hoffnungd e r At t e n d o r n e r b A h n h o F :

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die rume der alten Gaststtte mit ihren hohen Fenstern bten eine wunderbare kulisse fr zu-knftige Zeiten als brger- und kulturzentrum.

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Bahnhofs: Ein Denkmal des Aufbruchs in bessere Zeiten.Der Attendorner Bahnhof ist schlicht gehalten, ein Zweckbau der Kaiserzeit, den sich die Bergisch-Mrkische-Eisenbahn errichtet hatte. Die an der zweigleisigen Strecke von Siegen ins Ruhrgebiet sind prachtvol-ler geraten, wie die frisch sanierten Bahnhfe von Grevenbrck oder auch Plettenberg, angelehnt an den englischen Tudor-Stil mit charakteristisch flachen Spitzbogenfenstern. Aber auch der Bahnhof in Altenhundem, lngst weithin beliebtes Caf fr den Sonntagsbrunch, hat seinen ganz eigenen Reiz. Und wh-rend in Finnentrop, von einer ebenso zahlreichen wie ent-tuschten Brgerschaft bedauert, der einzige D-Zug-Bahnhof Sdwestfalens planiert wurde, ist man in der Kreisstadt indes-sen auf dem Weg, den unverwechselbaren Bau zu erhalten und vielleicht sogar dereinst das Olper Stadtmuseum darin zu erff-nen.

Verbleibt Attendorn ... Und man erinnere sich an Toni Teipel, dessen plattdeutsche Ansprachen zur Osterzeit unvergessen sind. Er kam nach dem Krieg mit dem Zug von der Ostsee nach Hause und erblickte zuerst mit Schrecken den ausge-bombten Kirchturm um dann doch erleichtert aus dem Abteil zu steigen, denn der Bahnhof war wie immer. Jetzt wusste ich, dass ich endlich wieder zu Hause war.Alles das ist noch da. Die Schalterhalle, die Gaststtte, die Betriebsrume. Seit 1875 steht er an seinem Platz, seit mittler-weile 138 Jahren. Was fr ein Brgerzentrum mit Caf und Bhne, mit Gastronomie und sonnigen Stunden im Freien knnte er dereinst sein!

das Foto aus der kaiserzeit zeigt den schmucken bahnhof voll verschiefert. in seinen besten Zeiten arbeiteten hier bis zu 120 bedienstete! Wer genau hinsieht, der kann im hintergrund auf dem berg das kriegerdenkmal erkennen, das heute auf der insel des kreisverkehrs am Allee-center steht.

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die Architektin Gabriele tump zieht den Attendorner bahnhof mit dieser skizze in die Gegenwart.

Denn der Bahnhof war wie immer.Jetzt wusste ich, dass ich endlich

wieder zu Hause war.


egeln, das wollte ich schon immer. Das Zeitalter der Entdeckungen fasziniert mich. Die Reisen von Vasco da

Gama, Batolomeu Diaz, Ferdinand Magellan, Henry Hudson, John Franklin, Mungo Park Die Meuterei auf der Bounty gehrt ungeschlagen zu meinen Lieblingsfilmen, Wassermusik von T. C. Boyle zu meinen Lieblingsbchern. Nun werde ich sicher nie ber die Weltmeere segeln. Aber mit dem Wind ber das glitzernde Wasser unserer Seen und Ksten ist eine mehr als schne Vorstellung. Dass ich direkt am Biggesee wohne und man auch hier Segeln lernen kann, darauf bin ich nie gekommen. Warum eigentlich nicht?Seit einigen Jahren schon hat der Yacht-Club Lister am Biggesee (YCL) seine Tren geffnet und bietet auch Nichtmitgliedern

eine entsprechende Ausbildung an. In diesem Jahr sogar kosten-los. Natrlich fallen Prfungsgebhren an und auch Bcher, Karten und anderweitige Navigationsutensilien mssen besorgt werden. Die Unterrichtsstunden aber gibt es gratis.Wenn Sie diese Ausgabe des W.O.L.L.-Magazins in der Hand halten, sind ber 20 Menschen im Alter von 17 bis ber 60 Jahren aus der Region stolze und ganz frische Besitzer des Sportbootfhrerscheins See, kurz SBF, dem amtlich vorge-schriebenen Schein, um auf See zu fahren. Seit Mrz haben sie sich jeden Mittwochabend im YCL-Clubhaus getroffen und mit jeder Menge Lernstoff rumgeschlagen. Das Pensum ist enorm: Schifffahrtsrecht und Gesetzeskunde, Meteorologie, Umweltschutz und Schiffsfhrung. Insgesamt 340 Fragen mssen sitzen.

Im Juni war es dann soweit. Eine Stunde Zeit, um trockene Aufgaben zu lsen und sich mit Zirkel, Kursdreieck und Seekarte in der Kunst der Navigation zu beweisen. Dazu die praktische Prfung auf dem Motorboot im Dsseldorfer Hafen: Manver fahren und Knotenkunde. Trost whrend der grauen Theoriestunden gab nicht nur das Wirtsehepaar Jochen und Gaby Sommer mit frischem, in diesem Fall alkoholfreiem Pils, sondern auch der wunderschne Blick auf den Biggesee sowie Klaus Schulte oder sagen wir einfach Klaus, denn unter Seglern duzt man sich , der ausbildete und alles organisierte. Keine leichte Aufgabe, aber als alter Seebr hat er schon ganz andere Strme berstanden. Und manchmal, und das ist das Schne, schweift er auch ab. Dann bekommt man was von lngst verlorengeglaubter Seefahrerromantik zu hren. Seit 50 Jahren segelt er, angefangen hat er mit 13. Natrlich im YCL und, na klar, auf dem Listerstausee. Sein Vater war ein

Warum eigentlich nicht?s e G e L n ( L e r n e n ) A u F d e M b i G G e s e e

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1.000 Boote liegen im Sommer auf und am See


alter Marinesoldat, der die Liebe zum Wasser an seine Kinder weitergab. Als Mitte der 1960er-Jahre der Biggesee gestaut wurde, zog der 1959 gegrndete YCL an den heutigen Standort um. Seitdem trgt der Club auch die Bigge im Namen. Heute gibt es hier fnf Segelclubs, die grten davon neben dem YCL der Wassersportverein Biggesee in Olpe an der Sonderner Talbrcke und der Yacht- und Ruderclub Attendorn an der Waldenburger Bucht. Zusammen organisieren sie Regatten und engagieren sich in der Jugendarbeit. 1.000 Boote liegen im Sommer auf und am See, schtzt Klaus. Sie kommen nicht nur aus der unmittelbaren Region, das

Einzugsgebiet reicht von Hessen ber das Siegerland bis ins Rheinland und den Pott. Jeder kennt das Bild von weien Segeln auf blauem Wasser vor grner Kulisse. Wenn man Sommertags zwischen den Autokolonnen erholungssuchender Touristen gezwungenermaen am See entlang schleicht, ist dieser Blick Balsam fr die gestresste Seele. Du schnes Sauerland! Kein Zweifel, Segeln auf dem Biggesee ist alles andere als lang-weilig. Unter den hiesigen Talsperren hat er die grte zusam-menhngende besegelbare Wasserflche und ist bei den sich stndig ndernden Winden, Ben und Drehern eine echte

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Herausforderung. Seit 35 Jahren fahre ich Regatten und verste-he ihn immer noch nicht, sagt Klaus, der sich hier wie in seiner eigenen Westentasche auskennt und jeden Baum hat wachsen sehen. Natur, Sport und Technik Segeln verbindet. Das vlli-ge Abschalten auf dem Wasser. Mit Wind, Wasser und Knnen sportlichen Erfolg erleben. Ein Hobby fr die ganze Familie, fr jedes Alter von acht bis 80, vielseitig von Olympia siehe YCL-Eigengewchs Johannes Polgar bis zum Kaffeesegeln.Segeln kann man sein Leben lang. Und dazu braucht es auf dem Biggesee noch nicht mal ein eigenes Boot. Man kann sich

zum Beispiel einer Eignergemeinschaft anschlieen. Ansonsten gibt es immer jemanden, der sich ber eine Begleitung freut. Fr die Jugend haben die Clubs vereinseigene Boote, sogenannte Opti-misten, am Steg. Dass mit dem alten Seebren ist bri-gens ernst gemeint. Klaus hat den Atlantik durchsegelt, die Karibik, die Ksten Brasiliens und Thailands Bald bricht er zu einer Pazifikber-querung auf. 3.000 Seemeilen ohne Land in Sicht. Astronomische Navi-gation hat er auch gelernt. Die Trume ziehen indes in den Norden: die Lofoten und hher. Das wre ein Wahn-sinnstraum. Sein eigentliches Revier aber ist der Biggesee.

Zurck zu den glcklichen SBFlern. Fr acht von ihnen geht die Reise weiter. Sie wollen im Herbst den Sportksten-schifferschein, kurz SKS, ablegen, um bis zwlf Seemeilen vor den Ksten aller Meere segeln zu drfen. Das heit, noch ein-mal viel graue Theorie. Und dann geht es zum Ausbildungstrn. Ziel ist Split und die Adriakste. Vor der Prfung auf dem Meer sind 300 Seemeilen abzusegeln. Nun ja, es gibt Schlimmeres. Am 28. September gehts los. Das W.O.L.L.-Magazin ist dabei und berichtet in der Dezember-Ausgabe. Ist klar, woll!

Mit seekarte, navigationsdreieck und Zirkel sind Fabian (29) und timo (60) auf dem Weg zum sks. Ausbil-der klaus hilft beim kurs halten (v.l.).

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er wohl bekannteste deutsche Rallye-Pilot und Doppelweltmeister

Walter Rhrl hat einmal gesagt, man erkenne jemanden, der richtig schnell mit dem Auto unterwegs ist, an den Fliegen, die bei ihm nicht vorn, son-dern an der Seitenscheibe kleben. Das ist auch ganz nach dem Motto von Natalie Solbach-Schmidt aus Olpe: Quer ist mehr. Dabei ist der Rallye-Sport im ffentli-chen Ansehen etwas ins Hintertreffen geraten, weil anscheinend viele Leute glauben, man knne eine solche Hetzjagd in der freien Landschaft nicht mehr gut mit der allgemeinen Umwelt-Diskussion in Einklang bringen. Aber mit der Rallye ist es wie mit dem Rennsport: Die Entwicklung sicherer Fahrzeuge mit vernnftigen Bremsen und Fahrwerken wird halt auch im Motorsport vorangetrieben.So ist das Ansehen der Schotter-Spezialisten in Nordeuropa ungleich grer bis hin zum echten Volkssport in Skandinavien. Aber auch in Deutschland tummelt sich die Szene und der Nachwuchs rekrutiert sich aus Serien wie der Youngtimer-Trophy, in der auch die 27-jhrige Olperin seit 2010 schon sehr schnell unterwegs war. Im letzten Dezember durfte sie in Dortmund das Silberne Ehrenzeichen des ADAC fr hervorragenden Leistungen im Motorsport entgegenneh-men.In einer Rallye kann ein Team nur dann erfolgreich sein, wenn alle Mitglieder aufeinander eingeschworen sind. Im Drensteinfurter Head on Wheels-Team Tenberge, kurz HOW-Racing-Team, funktioniert das: In der Youngtimer-Trophy der Vorjahre mit dem Golf II GTI genauso wie nun

mit dem BMW E36 Compact M 3, der abgespeckt und mit 286 PS an den Start geht. Natalie Solbach-Schmidt besitzt inzwi-schen die Internationale C-Lizenz, mit der sie als Beifahrerin bei allen Veranstaltungen starten darf. Und das darf man nicht vergessen: Der Fahrer kann nur so schnell sein, wie es ihm der Beifahrer exakt vorgibt, denn es ist eine gehrige Portion Blindflug dabei, wenn man mglichst schnell durch die Kurven kommen will. Dazu wird der genaue Aufschrieb zum Streckenverlauf gebetet und dabei sollte man nicht durcheinanderkommen. Sagt der Bei-fahrer vor der scharfen Linkskurve nur einmal eine schwache an, dann ist die Fahrt vorbei, von mglichen Folgen

auer dem Ausritt ins Gemse ganz zu schweigen. Bis jetzt hat das immer funktioniert. Und gemeinsam mit ihrem Fahrer Stefan Schultes konnte das Team 2011 bei der Rallye Bad Emstal sogar einen Gruppen- und Klassensieg ein-fahren, mit Gesamtplatz 15. Wie gesagt: im deutlich unterlege-nen Golf II GTI unter Allrad-Boliden und Porsche Carrera ... Fr die aktuelle Saison wurde nun in die Klasse der Euro Rallye Trophy gewechselt. Mit dem BMW M 3 wollte das Team in diesem Jahr eigentlich erst einmal antesten, wie es sich so mit dem Heckantrieb bei fast doppelter Leistung im Vergleich zum Golf angehen lsst. Dennoch rauschten die beiden bei der Rallye Kempenich direkt auf den 10. Platz unter 63 Startern, wiederum zahlreiche Allrader darunter, womit sie mehr als zufrieden sein konnten. Fr die Zukunft kann man also noch einiges erwarten, obwohl Natalie Solbach-Schmidt nicht ohne Sorge nach vorne schaut:

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natalie solbach-schmidt beim Anlegen des Gebetbu-ches. Man muss sich penibel auf den streckenverlauf vorbereiten, sonst hat man im Wettbewerb keine chance. Jede kurve mit ihrem radius, jede strecke, jeder belag, alles ist aufgezeichnet und wird dem Fahrer im Verlauf der rallye punktgenau heruntergebetet.


2014 sollen die H-Klassen abgeschafft werden. Das sind mit den alten Opel Kadett, Golf und Co. genau jene Lufe, auf die sich viele der echten Rallye-Fans freuen, weil es da noch so wie frher zur Sache geht. Wenn das passieren sollte, dann verliert dieser Traditionssport ein wichtiges Profil. Apropos Traditionssport: Die erste Rallye war die Monte Carlo im Jahre 1911. Aus dieser Zuverlssigkeits- und Geschicklich-keitsfahrt, zu der sternfrmig aus ganz Europa die Fahrzeuge anreisten, ist dieser Sport, der bis heute so viele Freunde hat, entstanden. Dabei gehen blicherweise die Fahrzeuge nicht wie im Rennsport gegeneinander, sondern hintereinander an den Start. Auf dem Kurs geht es immer wieder in die Wertungsprfungen, wo die Punkte gesammelt werden. Auerdem mssen die Zeitvorgaben dazwischen penibel ein-gehalten werden, denn ein erheblicher Teil der Strecke wird im regulren Straenverkehr bewegt, weshalb die Fahrzeuge natrlich zugelassen sein mssen. Auch hier verlsst sich der Fahrer ganz auf seinen Copiloten, denn das Gebetbuch auf den Knien muss er alles mglichst exakt voraussagen: Straenbelge, Kurven, Kuppen, Tempolimits, Richtungen, einfach alles! Nur, wenn dort praktisch kein Fehler gemacht wird, ist man vorne mit dabei. In den Wertungsprfungen hingegen, die auf abgesperrten Teilstcken ausgetragen wer-den, geht es wieder ganz nach dem Motto der Motorsportlerin

aus Olpe: Quer ist mehr. Und wer mehr erfahren mchte: www.how-racing.de.

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ie gehts? ist eine gute Frage, wenn man Christoph Ltticke aus Drolshagen

gegenbersitzt. Denn seit letztem Jahr ist er Kreisbrandmeister und hat ein Auge auf die Freiwilligen Feuerwehren unserer Stdte und Gemeinden. Ein weites Feld, das er da im Blick haben muss. 1.600 aktive Feuerwehr-angehrige gibt es in den sieben Wehren. Allesamt bestens aufgestellt. Von daher ver-stehe ich mich eher als Moderator und Ideengeber, so Ltticke. Vor 31 Jahren trat er der Feuerwehr Drolshagen bei. Damals gab es dort noch keine Jugendfeuerwehr. Sie wurde 1990 gegrndet. Die erste Jugend-feuerwehr im Kreis gab es brigens in Gerlingen. Das war 1961. Nachwuchs ist ein Stichwort, das der Kreisbrandmeister jetzt mit neuen Inhalten fllen will. Ein Anliegen, das ich mir persnlich auf die Fahne geschrieben habe, wie er betont. Eine Kinderfeuerwehr wnscht er sich fr den hiesigen Kreis. Die Einsatzkrfte von bermorgen sozusa-gen. Das Eintrittsalter fr die Jugendfeuerwehr liegt bei mindestens zehn Jahren. Das ist zu spt. Wir mssen die Kinder deutlich frher abholen, sagt Ltticke und sieht die Konkurrenz in den Vereinen und den Schulen mit ihren Betreuungs- und Ganz-tagskonzepten. Dass Kinder mehreren Hobbys nachgingen, sei in Zukunft unwahrscheinlich. Mit zehn oder zwlf Jahren aber htten sich schon viele fr einen Verein oder eine Organisation entschieden. Wir mssen umdenken. Fast eine Herkulesaufgabe fr den Kreisbrandmeister, so scheint es! Denn entgegen allen Trends im Land ist es mit dem Feuerwehrnachwuchs rund um den Biggesee gut bestellt. Ein Umstand, der mich immer wieder einholt, so Ltticke. Derzeit sind im Kreis Olpe 461 Jugendliche in der Feuerwehr aktiv: in

Kirchhundem, nach den Einwohnerzahlen neben Drolshagen brigens die kleinste Gemeinde im Kreis, 119, in Finnentrop und Attendorn jeweils 82, in Lennestadt 79, in Wenden 35, in Olpe 33 und in Drolshagen 31, wobei der Anteil der Mdchen mit insgesamt 42 unter zehn Prozent liegt. Auch hier msse man noch etwas tun, mehr werben und zeigen, dass die Feuerwehrarbeit nicht nur Mnnersache ist. Im Moment luft es. Aber wer wei, wie lange es noch funktioniert. Wir drfen die Entwicklung nicht verschlafen. Die Demo-grafie und das vernderte Freizeitverhalten werden auch uns irgendwann zu schaffen machen, pocht Ltticke auf mehr

Weitblick bei den Wehrspitzen. Da aber habe er noch jede Menge berzeugungsarbeit zu leisten. Und wenn es nur gebetsmhlenartig geht. Schlielich sei eine funktionsfhige Feuerwehr ureigenes Interesse, und das auch in 20 oder 30 Jahren. Was Ltticke jetzt in die Hnde spielt, ist eine geplante nderung des nordrhein-westflischen Feuerschutzgesetzes, das die Einrichtung von Kinderfeuerwehren zur Vorbereitung auf die Jugendfeuerwehr empfiehlt. Eine sogenannte Kann-Vorschrift also, die den entscheidenden Vorteil hat, dass Kinderfeuerwehren dann offiziell Teil der Feuerwehren sind und damit gleich der Versicherungsschutz geklrt ist. Die Kommunen mssen dann darber entscheiden, ob sie eine solche einfhren wollen.Und der Verband der Feuerwehren in NRW (VdF) arbeitet derzeit an einem tragfhigen, langfristigen Handlungskonzept, das zeigen soll, wie Kinderfeuerwehr gehen kann. In Nordrhein-Westfalen, dem bevlkerungsreichsten Bundesland, ist die Kinderfeuerwehr noch ein groer weier

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kreisbrandmeister christoph Ltticke

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Fleck. Zurzeit gibt es hier lediglich 25 Gruppen. Die erste in NRW wurde direkt in der Nachbarschaft gegrndet: 2006 machte man in Siegen-Geisweid den Schritt. In einigen Bundeslndern sieht es ganz anders aus. Da sind sogenannte Mini- oder Bambinifeuerwehren lngst an der Tagesordnung. Bundesweit sind ber 12.000 Lschknirpse ab sechs Jahren in ber 1.000 Gruppen aktiv. Von dem Handlungskonzept des VdF verspreche ich mir sehr viel. Ltticke hofft, damit bei den Wehrleitern im Kreis eine Hrde nehmen zu knnen. Letztendlich stirbt oder lebt die Kinderfeuerwehr jedoch mit denjenigen, die hier das Sagen haben. Natrlich sei es zustzliche Arbeit und natrlich msse sorgfltig abgewogen werden, wer diese leisten knne. Im Grunde gehe es aber nur und ganz einfach um das frhe Heranfhren, ganz nach dem Motto Spiel und Spa und Feuerwehr. Kinder im jungen Alter seien leicht zu begeistern und zu beschftigen. Und Ltticke geht noch einen Schritt wei-ter. Mir schwebt vor, dass die Feuerwehr sich fr die ganze Familie ffnet. Wir sind zwar kein Verein, sondern eine Institution. Aber auch daneben gibt es ein Leben.Vorstellbar sind fr den Kreisbrandmeister Kooperationen mit Schulen oder Kindergrten sowie die Zusammenarbeit mit auenstehenden, pdagogisch geschulten Personen und Angehrigen ohne blauen Rock. Die Kosten jedenfalls seien sehr viel geringer als die Folgen, wenn es irgendwann an

Feuerwehrleuten fehle. Feuerwehr ohne Ehrenamt wird es bei uns nicht geben.

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um die einsatzkrfte von bermorgen mchte sich der kreisbrandmeister heute schon kmmern. (bild: VdF nrW)

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ptik Raring in Atten-dorn an der Klner

Strae 19 feiert in diesen Wochen sein 35-jhriges Bestehen mit vielen inter-essanten Angeboten. 1978 grndeten Annegret und Wolfgang Raring ihr Fachgeschft in der Ennester Strae. Stete Expansion und ein immer grerer Kundenstamm fhrte 1988 in die Nie-derste Strae, bis man 2003 in die jetzigen Ge- schftsrume in der Klner Str. 19 umziehen konnte. Heute wird das Zentrum fr Sehberatung von Thomas Vollmert gefhrt, der seit 1985 als Ansprechpartner fr alle Fragen rund um das gute Sehen im Raring-Team zu Hause ist. Untersttzt wird er dabei neben sechs weiteren Angestellten auch von Christiane Graf, die bereits seit Grndung des Unternehmens zum Stamm der Mitarbeiter zhlt. So gibt es viele Kunden aus Attendorn und Umgebung, die sich seit 35 Jahren auf die perfekte Beratung aus einer Hand verlassen knnen.

Thomas Vollmert bietet im Herzen der Stadt auf 170 Quadratmetern barrierefrei den vollen Service eines zertifi-zierten Fachbetriebes, der technisch immer auf dem neuesten Stand ist. Die regelmige Fortbildung aller Mitarbeiter gehrt da selbstverstndlich hinzu. In zwei separaten Prfrumen werden Glasstrken optimiert, auerdem werden Kontaktlinsen mit viel Zeit individuell angepasst, wobei ein

kostenloses Probetragen natrlich inbegriffen ist. Zufriedene Kunden sind nmlich nicht nur er-wnscht, sondern bekom-men das auch garantiert, ebenso wie eine einjhrige Versicherung zum Service bei Optik Raring dazu ge-hrt.Die Brille hat in den letz-ten Jahren eine groe Wandlung durchlebt, von der notwendigen Sehhilfe hin zum modischen Acces-

soire. Optik Raring fhrt daher eine umfangreiche Auswahl der groen Qualittsmarken, von Zeiss ber Rodenstock bis hin zu Essilor, den Erfindern der Gleitsichtbrille. Eine Farb- und Stilberatung ist auch hier eine Selbstverstndlichkeit. Neben den Saisonangeboten und einigen besonderen Aktionen zum 35. Geburtstag von Optik Raring in Attendorn gibt es brigens auch zu jedem Brillenkauf einen Gutschein ber 50 Euro dazu!Besuchen sie uns in der Klner Strae 19, direkt gegenber der Sparkasse, wir nehmen uns fr Sie Zeit und sind fr alle Fragen offen.

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ie in jedem Jahr schlngeln sich auch jetzt, Mitte Mai, bunt bemalte Autos

in schier endlosen Kolonnen am Wochenende durch die Straen der Hansestadt. Laute Gesnge ertnen aus den Grten des sonst so ruhigen Ortes.Doch was steckt eigentlich dahinter? Die Zeit des Bumchensetzens hat wieder begonnen.Die Abiturienten der beiden Gymnasien St.Ursula und Rivius nutzen die Zeit zwischen Abschlussprfungen und Zeugnisausgabe fr das alljhrliche Bumchensetzen. Der Tradition folgend werden den Schlern in ihren Grten kleine Bume gepflanzt und das bestandene Abitur gefeiert.Das Ritual des Bumchensetzens gibt es seit den Nachkriegsjahren. Es hat sich seitdem allerdings grundlegend verndert. Die Tradition wurde durch die Schler des Rivius-Gymnasiums ins Leben gerufen. Frher wurde jeder Stufe, welche die Abiturabschlussprfungen abgelegt hatte, ein Bumchen auf dem Schulhof gepflanzt. In den 1970er-Jahren wurde zum ersten Mal in den eigenen Grten der Schler gefei-ert und die Bumchen wurden auch dort gepflanzt. Bollerwagen dienten zum Transport der Pflanzen sowie der Verpflegung. Das besonders Skurrile in dieser Zeit war das grundstzliche Alkoholverbot, das eigens durch den Schuldirektor angeordnet wurde.Im Laufe der Jahre haben immer mehr Schler der Oberstufe an der Tradition Interesse gefunden und sich diesen Ritualen angeschlossen. Das Setzen der Bumchen konnte durch den Einsatz von Gauwagen spter auch in entfernter gelegene Gebiete ausge-weitet werden. So hatten immer mehr Schler die Gelegenheit, teilzunehmen und ein eigenes Bumchen gesetzt zu bekom-

Bumchensetzen

A b i t u r - r i t u A L d e r b e s o n d e r e n A r t

Vo n M A r i u s b o c k

tradition in Attendorn angetrieben durch die Gesnge seiner Mitschler pflanzt ein setzer ein bumchen.

W men. Die Gauwagen sind alte, wertlose Autos, die kurz vor Ablauf des TVs von den Schlern nur zu diesem Zweck gns-tig erworben werden. Sie werden in wochenlanger Arbeit in eigener Initiative mit Themen, Sprchen und Zeichnungen versehen. Die traditionelle Erniedrigung der jeweils anderen Schule steht im Vordergrund bei der Themenauswahl und ist zurckzufhren auf die Rivalitt zwi-schen den Schulen. Immer wieder erschei-nen Sprche fr oder gegen eines der beiden Gymnasien auf den Autos.Seit einigen Jahren ist der Ablauf des Bumchensetzens ein immer gleiches Ritual: Die Schler treffen sich in den Wochen

zwischen den Abschlussprfungen und der Zeugnisausgabe meistens ber drei Wochen jeden Freitag- und

d e r s o n G Z u Ms e t Z e n :

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Samstagnachmittag an bestimmten Treffpunkten, um dann gemeinsam zu drei bis fnf verschiedenen Setzen zu fahren. Haben sich erstmal alle Gauwagen und die Schler der teilneh-menden Jahrgangsstufen 11 13 eingefunden, bernehmen die sogenannten Gauleiter das Wort und bestimmen die Route, die an dem jeweiligen Tag abgefahren wird. Sie fhren die gesamte Kolonne an und bernehmen die Verantwortung. Sie sorgen weiterhin fr einen verkehrsgnstigen Weg durch die Stadt zu den einzelnen Husern, um Staus und Unflle zu ver-meiden. Am Treffpunkt wird den Schlern jedes Jahr ein Vortrag durch die Polizei gehalten und ein Eingriff whrend der Wochenenden vorbehalten, um einen sicheren Ablauf gewhrleisten zu knnen.Die Kolonne fhrt die vorher geplante Route ab. Sind die Abiturienten an ihren Zielen angekommen, fhren die soge-nannten Setzer die Gruppe in die Grten und nehmen das Wort auf. Jedem Schler, der das Reifezeugnis erhlt, werden zwei Bume gepflanzt, meist ein Laub- und ein Nadelbaum. Die Schler der beiden Gymnasien stellen sich gegenber auf und die Setzer beginnen, die Schler mit lauter Stimme einzu-heizen und die Stimmung anzutreiben. Bewaffnet mit Spitzhacke und Bier stimmen die Setzer Gesnge und Sprche an. Die Gesnge unterscheiden sich dabei. Wird im Garten eines Rivius-Schlers ein Bumchen gesetzt, so untersttzen die Rivianer natrlich ihre eigene Schule und ihre Setzer laut-hals. Wird in den Grten der jeweils anderen Schule ein Bumchen gesetzt, so werden berwiegend niveaulos mit Spott und Hass gefllte Parolen schamlos ausgerufen. Die Anhnger beider Schulen versuchen dabei, die jeweils lautere Gruppe zu sein. Die Setzer sind auerdem fr die Durchfhrung des eigentlichen Bumchensetzens zustndig. Angetrieben von den Rufen der Mitschler hacken die Setzer ausgelassen Lcher in die Grten. Durch Ausrufe der Mitschler, wie zum Beispiel Wie viele Lcher hat ein Minigolfplatz? oder Diver, Diver, Diver!, wer-den sie in ihrer Sache weiter eingeheizt. Durch den Diver, einen hohen, weiten Sprung mit viel Anlauf, wird der Boden genauso wie bei dem Springen von Bumen, Dchern oder Menschenpyramiden eingedrckt. Dort wird dann mit der Spitzhacke nachgeholfen, ein Loch in den Boden gestemmt und anschlieend ein Bumchen gepflanzt. Das Ritual verpflichtet die Setzer, jedes gesetzte Bumchen mit Bier zu begieen und die Flasche in den Boden neben das Bumchen zu stecken.

Alkoholfreies Bier und Radler sind beim Gieen genauso tabu wie ein schief gesetztes Bumchen. Dies ist Anlass fr Hme und dient der Erniedrigung der anderen Schule; oft wird es als Liegebumchen verunglimpft und durch eine Choreografie, bei der sich alle Schler auf die Erde legen, verspottet. Sind einmal alle Bumchen gesetzt, so wird das Setzen gemeinsam beendet. Die Schler des St.-Ursula-Gymnasiums und des Rivius-Gymnasiums umarmen sich, belassen alle feindlichen Ausrufe und singen gemeinsam gaudeamus igitur. Im Anschluss erfreut sich jeder an der Caritas. Hier wird durch Eltern, Freunde und Verwandte Bier, Wurst und Kuchen aus-gegeben.Abgeschlossen wird jeder Setzentag durch den sogenannten Joker. Dazu trifft sich die Menge abends auf einer groen Wiese, mglichst weit weg von Wohngebieten, um ausgelassen weiterfeiern zu knnen. Die letzten Alkoholvorrte werden aus den Autos geholt und Tanzflchen mit groen Boxen und Lichtanlagen animieren die Schler, den Tag gemeinsam in ausgelassener Stimmung ausklingen zu lassen. Hier tobt die Menge und alle rasten aus, so wie es in dem fr das Setzen eigens geschriebenen Song Setzenzeit heit.


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Sauerland ist grn. Nicht nur im Auge des Betrachters. Immer mehr Menschen wnschen sich biologisch erzeugte Produkte gesund und lecker, frisch und unbelastet auf den Tisch und am besten aus der Region. W.O.L.L. hat sich auf den Weg zum Bio-Bauernhof von Juliane und Rainer Weber in Heiligenborn unweit der Ortschaft Rmershagen gemacht. Wenn man auf dem Milchbetrieb zu Besuch ist, befindet man sich nur weni-ge Meter hinter der Grenze des Kreises Olpe und Nordrhein-Westfalens. Denn geografisch gesehen liegt der Hof im Kreis Altenkirchen und damit in Rheinland-Pfalz. Gefhlsmig aber ist man hier Rmershagen und damit der Gemeinde Wenden und dem Olper Land ver-bunden. Wenn wir zur Kirche gehen, dann dort, sagt Juliane Weber. Wie sind eher Sauerlnder, stellt Rainer Weber fest. Die Familie, zu der fnf Shne im Alter zwischen drei und 19 Jahren gehren, bewirtschaftet 60 Hektar Grnland; davon liegt ein Groteil im Kreis Olpe. Auf dem Hof sind noch ein fest angestellter Landwirt sowie eine junge Kraft im Freiwilligen kologischen Jahr beschftigt.Rund 60 Khe und eine fast ebenso groe Nachzucht schwarz-bunte und rot-bunte Holsteiner leben hier glcklich, bewegen sich frei zwischen Stallplatz und der nchsten Grasmahlzeit und sorgen fr das weie, leckere Naturprodukt, mit dem die Familie Weber ihre Brtchen verdient. 2008 sind Rainer und Juliane Weber erfolgreich von der konventionellen auf biologische Landwirtschaft umgestiegen und seitdem Mitglied bei Bioland, dem fhrenden kologischen Anbauverband in Deutschland.

Aus berzeugung, dass die kologi-sche Arbeitsweise der richtige Weg ist, sagen sie und erzhlen ber artgerechte und umweltschonende Nutztierhaltung und Nachhaltigkeit eben all das, was auch der Verbraucher von einer ber-zeugenden Produktionskette und einem guten Lebensmittel erwartet. Dabei geht es Bauer Weber nicht um bessere Absatzmglichkeiten und Vermarktungswege. Sein Engagement ist an erster Stelle ideeller Natur. Bio muss sich immer irgendwie beweisen. Die Umwelt und die Tiere sollten es einem doch einfach wert sein, findet der Landwirt. Es ist eben eine Frage des Gewissens, so Juliane Weber. Und genau darum

beziehen die Webers auch ausschlielich ko-Strom und betreiben eine eigene Photovoltaik-Anlage. Unsere Unter-sttzung der erneuerbaren Energien. Nur ein Teil der Milch wird im brigen an die Uplnder Bauernmolkerei in Willingen-Usseln, einem Zusammenschluss von 170 ko-Bauern aus dem Sauerland und aus Hessen, geliefert. Das Gros gelangt durch direkte Vermarktung an den Verbraucher. Und das nicht nur in der Milchflasche, son-dern auch als hausgemachter Joghurt: in den Geschmacksrichtungen Erdbeere, Heidelbeere, Mocca, Vanille, Pfirsich-Maracuja oder Natur. Die Frchte, natr-lich Bio, werden aus sterreich bezogen: Man kann nicht auf jeden Transportweg verzichten. Und fr unseren Joghurt brauchen wir Produkte ohne zustzliche Aromen und Konservierung. Rainer Weber hat bisher keine Alternative bei deutschen Anbietern gefunden.

Die Trendfarbe ist Grnd e r b i o - b A u e r n h o F W e b e r M i t d i r e k t e M d r A h t Z u M k u n d e n


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natrlich! so schmeckts besser.


Die Kombination aus Direktvermarktung und Molkerei ist fr uns wichtig, um saisonale Schwankungen aufzufangen, erklrt der Bio-Landwirt, der mit der Direktvermarktung sei-ner Bio-Milch und seines Bio-Joghurts einmalig in der Region ist und damit den Geschmack der Zeit trifft. Durchschnittlich werden auf dem Hof tglich 1.000 Liter gemolken und rund 60 Liter Joghurt hergestellt. Die Bio-Vollmilch ist das meistverkaufte Produkt von Webers Hof. Die Milch wird beim Pasteurisieren lediglich auf 73 Grad Celsius erhitzt. Das und der Fettanteil von mindestens 3,5 Prozent sorgen dann fr den unverflschten, echten Milchge-nuss. Der ist in den Khlregalen der Supermrkte heute meist nicht mehr zu finden. Die frische Milch ist lngst von der sogenannten lnger frischen Milch abgelst, irgendwo zwi-schen pasteurisierter Milch und H-Milch.Rund 1.000 Kunden bedienen Rainer und Juliane Weber, aus der Region und fr die Region direkt auf den Tisch. Dabei fhrt man keinen Hofladen. Rainer Weber setzt auf Lieferservice passenderweise im Pfandsystem und bringt den Menschen in der Region seine gesund erzeugten Milchprodukte direkt bis an die Haustr. Da macht sich Nostalgie breit der Milchmann ist da!

natur im Gleichklang. dann klappts auch mit dem Foto.

denken und leben grn auf ihrem biohof:

Juliane und rainer Weber

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Probedruck

Der rmische Dichter Ovid nannte sie bereits eine Speise des Goldenen Zeitalters, und selbst unsere Vorfahren in der Steinzeit haben sie erwiesenermaen schon sehr geschtzt: die tiefrote, saftige Erdbeere mit ihrem unverwechselbaren Duft, ohne die ein Frhsommer kein echter Frhsommer ist. Auf dem Erdbeerhof Korte im Golddorf Niederhelden beschftigt man sich seit ber 50 Jahren mit dieser erstaunlichen Frucht. Inzwischen bewirtschaften Eva und Markus Korte mit viel Erfahrung rund fnf Hektar auf den weiten Feldern des Repetals. Und mit dem notwendigen Grnen Daumen sorgen sie schon bald wieder fr ganze Krbe voller knackfrischer

Frchte, die mit einem leichten Schlag Sahne, auf Vanille-Eis, dem knusprigen Tortenboden, in der Marmelade oder einfach so auf die Hand beweisen, dass es eben doch immer auch eine Kunst ist, Besonderes heranzuziehen.

Dabei hat es 1961 mit lediglich zwei Reihen der wertvollen Frchte fr die Gste der Pension Korte begonnen.Aber der alte Kulturboden im Repetal ist besonders; die Frchte lieben gemigte Temperaturen und werden gro und saftig, wenn sie auerdem gengend Wasser bekommen. Kurz: Sauerland ist Erdbeerland, und wer es noch nicht wei, der

Versuchung des Frhsommersd i e b e s o n d e r e n e r d b e e r e n Vo M h o F ko r t e

i n n i e d e r h e L d e n G i b t e s n i c h t b e i M d i s c o u n t e r

Vo n M A r t i n P u r s i A n


sollte sie demnchst einmal probieren. Oder besser: versuchen, denn eine Versuchung sind sie wirklich, wie sie handverlesen auf den Tisch kommen. Erdbeeren reifen nmlich nicht nach. Deshalb ist der richtige Zeitpunkt der Ernte auch wichtig fr den richtigen Genuss. Eva und Markus Korte pflanzen daher viele ausgesuchte Sorten, um eine ganze Saison lang eben immer die richtigen Frchte zum richtigen Zeitpunkt reifen zu lassen. Man kann sie dann direkt auf dem Hof kaufen, aber auch auf den Wochenmrkten in Attendorn, Plettenberg und Olpe; man erhlt sie bei einigen ausgesuchten Hndlern und in den Raiffeisen-Mrkten des Umlands. Kurze Wege sorgen dabei fr die besondere Frische.

Und wem auch das noch nicht ausreicht, der kann sie selbst auf den gepflegten Feldern des Erdbeerhofes Korte in Niederhelden aussuchen und preiswert pflcken.Markus Korte verrt dazu noch ein einleuchtendes Argument: Der Grohandel bietet die meisten unserer ausgesuchten Sorten nicht an, weil dort die Haltbarkeit viel wichtiger ist als der Geschmack. Die feinsten Erdbeeren jedoch verlieren schon nach kurzer Zeit ihr fragiles Aroma. Man kann sie auch nicht fr lngere Zeit im Khlhaus lagern, weil dort das Beste schon bald verfliegt. Diese ganz besonderen Erdbeeren aber, die fin-det man auf ganz kurzem Wege direkt und taufrisch vom Feld bei uns.Den Erdbeerhof Korte findet man in Niederhelden, im Repetal von Helden kommend die erste Strae rechts. Der Feldverkauf ist auf dem Ziegenberg, an der kleinen Verbindungsstrae durch die Felder zwischen Helden und Dnschede.

. . . im Herzen des Repetals

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eva und Markus korte freuen sich mit tommes, Peter und John auf die ers-ten erbeeren des Jahres. brigens gibt es in ihrem hofladen auch allerlei rund um die edle Frucht sowie feinsten erdbeerbrand, aber auch frische eier rund ums Jahr.

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lar, dass die Pallottiner in der ersten Ausgabe von W.O.L.L. Rund

um den Biggesee ihren Platz hatten. In diesem Jahr feiern sie das 50-jhrige Jubilum der Heiligsprechung ihres Grnders Vinzenz Pallotti. Die enge Beziehung der Olper zu den Pallottinern wurde besonders im Zweiten Weltkrieg deutlich, in jenen Tagen des Jahres 1941, als die Gestapo das Haus im Osterseifen in den frhen Morgen-stunden des 19. Juni berfallartig beschlagnahmte, die Pallottiner aus-wies und dabei auf einen beispiellosen Widerstand der Bevlkerung stie. Pater Rektor Wilhelm Wenzel, Pater Vizerektor Friedrich Franzen und Pater Prokurator Ernst Linden kamen ins Dortmunder Polizeigefngnis Steinwache, auch einige Brger entgingen der sogenannten Knochenmhle nicht. Die Sache ging bis in die hchste Ebene zum Reichsfhrer der SS, Heinrich Himmler. In seinem Buch Menschen im Widerstand hat Pater Norbert Hannappel Berichte von Zeitzeugen und Briefe zusammengetra-gen. Pater Franzen schreibt darin: An diesen Tagen zeigte sich der Glaube der Olper und ihre Anhnglichkeit an die Pallottiner von der schnsten Seite. Die Tage sind ein Ruhmesblatt in der Geschichte der Stadt. Es war ein machtvolles Bekenntnis ().In den Geschehnissen spielt auch das Drfchen Dumicke eine Rolle. W.O.L.L. hat sich auf Spurensuche begeben, die 86-jhrige Clementine Langenohl und den 83-jhrigen Rudolf Ltticke getroffen und eine Geschichte um eine Kapelle und ganz viel Liebe zur Heimat gefunden. Eigentlicher Ausgangspunkt ist die Primiz des sogenannten Kckelen Pastors im Jahr 1935. Das kleine Dumicke der-

zeit lebten 13 Familien dort wnschte sich schon lange eine eigene Kirche. Man war Schulgemeinde und dazu gehrte eben auch ein Gotteshaus. Aber woher sollte man das Geld nehmen? Jeder Dumicker Landwirt schafft sich einfach ein zustzliches Ferkelchen an und verkauft es im Herbst, so die Idee des Priesters. Von einigen Bauern direkt in die Tat umgesetzt, sorgten dann die Kirchenschweine im Herbst fr die Grundsteinlegung der Kapelle St. Elisabeth. Rudolf Ltticke hat die Einzelheiten in seiner Chronik zum goldenen Jubilum 1985 aufgeschrie-ben.Jedenfalls hielt mit der Einweihung der Kapelle im Oktober 1935 fortan ein

Pallottiner-Pater aus dem Osterseifen die Sonntagsmesse. Zunchst Pater Keler, er kam immer mit dem Motorrad, wei Rudolf Ltticke. 1939 wurde er von der Gestapo ver-haftet und war bis 1945 im KZ. Warum, haben wir nie erfah-ren; und es wurde nie darber gesprochen. Nach Pater Keler kam meistens Pater Hein.Es nahte der Juni 1941. Die Pallottiner hatten lngst Wind von einer geplanten Enteignung des Hauses bekommen, bau-ten aber auf ihre Anstrengungen, dieser zu entgehen. ber 100 Novizen und Brder standen inzwischen an der Front. 14 lebten noch im Osterseifen, neben den Schwestern und Lehrmdchen. Die Jngeren rechneten mit ihrer Einberufung und bemhten sich um die Ernennung zu selbststndigen Seelsorgern. Pater Alois Hein hatte im Juni eine Pfarrstelle im Sudetenland bekommen, Pater August Arendt wurde am Tag der Beschlagnahmung die Seelsorge von Dumicke bertragen.Ich sehe Pater Arendt noch heute mit seinem Koffer in der

Der Pater mit dem Koffer in der Handd u M i c k e e i n e k A P e L L e u n d d i e L i e b e Z u r h e i M At


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rudolf Ltticke und clementine Langenohl erzhlen aus ihren erinnerungen.


Hand den Berg runterkommen. Es war halb zwei am Nachmittag, holt Clementine Langenohl die Ereignisse aus ihrer Erinnerung. Er hat erst einmal einen Kaffee bekommen und ein Zimmer zum Schlafen. Die zierliche Dame mit dem schneeweien Haar und den wachen blauen Augen erinnert sich genau an den Tag. Fr uns war es in dem Sinne auch ein Glck. Wir hatten endlich einen stndigen Geistlichen hier, ergnzt Rudolf Ltticke. Fr den Osterseifen auch. Pater Arendt konnte von Dumicke aus die Vorgnge im Haus beobachten. Clementine Langenohl erzhlt: Die Sekretrin der Pallottiner, Frau Theisges aus Duisburg, musste in der Kapelle immer beten, whrend Pater Arendt im Osterseifen stberte. Eines Tages kam er nicht wie-der. Das war der Tag, an dem die Gestapo mal wieder das Haus durchsuchte. Pater Arendt versteckte sich hinter einer Zimmertr, entkam schlielich durch den Hintereingang. Pater Arendt jedenfalls, so ist es in der Sammlung von Pater Hannappel zu lesen, hat neben kirchlichen Gegenstnden wichtige Unterlagen in Sicherheit gebracht. Sie haben wirk-lich gut gebetet. Ich habe alle versiegelten Zimmer durchsucht

und alle Papiere sind gerettet. Und da wre mancher einge-locht worden, sagte er zu der betenden Sekretrin. Susanne Theisges brigens hat unter anderem auch dafr gesorgt, dass alle Briefe fr die Pallottiner abgefangen und direkt zum Mutterhaus gebracht wurden. Sie war es auch, die das Priesterhilfswerk und die Hilfspakete fr das KZ Dachau orga-nisierte. Und allerorten kam stets Hilfe aus der Bevlkerung. Von Dumicke ber Ltringhausen und Olpe bis ins Wendsche, von vielen Brgern, vom Bauern ber den Postboten bis zum Finanzbeamten.Pater Arendt wurde 1942 nach Vallendar versetzt und Pater Hein kam aus dem Sudetenland zurck nach Dumicke. Er verfolgte die weitere Entwicklung, sicherte das noch vorhan-dene Mobiliar, aber auch Bcher und vor allem weitere wert-volle Akten, die im Keller des Finanzamtes die Ver-mgensbeschlagnahmung hatte man hierhin bertragen lagerten, lie sie von einem Bauern nach Dumicke bringen, wo er alles gut versteckte. Ebenso brachte er rund 3.000 Bcher mit dem Pferdewagen nach Dumicke und schloss sie in einer leerstehenden Milchkammer im heutigen Haus

blick auf dumicke mit der kapelle st. elisabeth vom dorffriedhof aus

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Dumicketal ein. Rudolf Ltticke erinnert sich auch daran. Es war kein Karl May dabei. Danach habe ich geguckt. Er war damals elf Jahre alt ... Aber zurck zu Pater Arendt. Er war auch ein richtiger Hobbygrtner. Er hat den Kapellengarten gestaltet. Und wir haben ihm alle geholfen. Er hat Leseabende veranstaltet und

war immer fr uns da , erzhlt Clementine Langenohl. Und Pater Hein er blieb bis Juli 1945 und leitete die Wiederin-besitznahme ein wurde zu einem richtigen Dumicker. Im Juni 1945 kam der Provinzial der Pallottiner, Pater Schulte, nach Dumicke, wrdigte den Beistand der kleinen Gemeinde und versprach die weitere enge Verbundenheit. Eine Verbundenheit, die bis heute anhlt. Noch immer sind die Pallottiner in Dumicke seelsorgerisch ttig. Es war eine schlimme Zeit. Und es ist einem so nah gegan-gen. Das Pallottihaus war fr uns ein Stck Heimat und die Pallottiner in dem ganzen Unglck ein Segen. Und es war einem so wichtig: der Aufbau der Gemeinde, das Dorf. Es sind so wertvolle Dinge, die in einem sind und an die man sich erinnern muss. Und noch immer gilt das Versprechen. Heute kann man das vielleicht nicht richtig nachfhlen. Es ist nicht mehr so wie es war. Kann es auch nicht. Es ist wohl der Weg des Lebens, so Clementine Langenohl. Und mit ihrer zierli-chen Figur, ihrem schnen Lcheln und den hellblauen, wachen Augen kann man sie sich gut als 14-jhriges Mdchen vorstellen.

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Geistlicher und Grtner: Pater Arendt 1942


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odenstndig, kreativ und raffiniert. Also typisch sauerlndisch. So pr-

sentiert sich der Gasthof Zum Hobel in Frenkhausen. Carola Burghaus und Daniel Seubig haben den schwierigen Spagat geschafft, Tradition und Moderne in ihrem Haus zu vereinen.Nicht nur die Menschen im schnen Drolshagener Ort Frenkhausen, sondern auch die zahlreichen Gste weit darber hinaus kennen den Gasthof, die Pension und das Restaurant mit dem markanten Hobel im Logo.Der Hobel, das uralte Symbol des Schreinerhandwerks, im Logo eines Res- taurants? In Frenkhausen kennt jeder die Geschichte. Schlielich war es der Schreinermeister Josef Burghaus, der im Jahr 1955 den Gasthof erffnete. Tagsber der Schreinereibetrieb, abends die Wirtschaft, die er zunchst mit seiner ersten Ehefrau Emilie, spter dann mit seiner zweiten Frau Veronika fhrte. Im Mai 1974 bernahm mit Friedrich Burghaus eines der zehn Kinder den Gasthof. Zusammen mit Ehefrau Christel verschaffte sich Friedrich Burghaus bereits Ende der 1970er-Jahre mit innovati-ven Ideen wie dem ersten Party-Service in der Region einen hohen Stellenwert. Nicht umsonst steuerte der Hobel jahre-lang den weltberhmten Beff fr das Schtzenfest in Olpe bei.

Im Jahr 2007 bernahm Nichte Carola Burghaus das Tra-ditionshaus in Frenkhausen. Zusammen mit ihrem zuknfti-gen Ehemann Daniel Seubig bietet Carola Burghaus ihren Gsten Entspannung und Erholung pur. Die gelernte Hotelfachfrau ging nach ihrer Lehrzeit in Bayern zunchst

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Der Gasthof Zum Hobel vereint Tradition und Moderne.

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Mit Freude bei der Arbeit: carola burghaus und daniel seubig

Jeder einzelne Gast bekommt von unsdie Aufmerksamkeit, die er verdient.

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nach St. Moritz in die Schweiz. Nach einer weiteren Zeit im bekannten Sonnen-alp-Hotel in Bayern war die MS Europa die nchste Station auf der beruflichen Weltreise der Sauerlnderin. Auf diesem berhmten Kreuzfahrtschiff lernte sie den gebrtigen Berliner Daniel Seubig ken-nen, der dort als Koch ttig war. Im Jahr 2007 ging es gemeinsam ins schne Sauerland. Neben der bekannten deut-schen Kche mit Steak-Kreationen, die fr echte Gaumenfreuden sorgen, sind es gerade die Besonderheiten der internatio-nalen Kche, die die beiden sympathi-schen Inhaber aus ihrer Zeit in aller Herren

Lnder mit in Carolas Heimat genommen haben.

Beide legen grten Wert auf frische Kche mit hoher Qualitt der verwendeten Produkte bei gutem Service. Jeder einzelne Gast bekommt von uns die Aufmerksamkeit, die er verdient.Kein Wunder, dass sich nicht nur die Frenkhauser Vereine im Gasthof Zum Hobel so wohlfhlen. Lngst ist das Haus zu einem echten Tipp fr Gesellschaftsfeiern fr bis zu 80 Personen geworden. Und nach einer ordentlichen Runde auf der frisch renovierten Kegelbahn lsst sich anschlieend die kulinarische Vielfalt auf der Auen-Terrasse im Hobel genieen. Selbstverstndlich sind auch Biker, Motorradfahrer und Wanderer gerne gesehen. Eigens fr diese Gruppen wurden spezielle Wochenend-Arrangements ausgearbeitet. Die Gastfreundschaft von Carola Burghaus und Daniel Seubig ist dabei im Preis ent-halten. Ebenso das Lcheln der beiden, fr die ihr Beruf lngst schon zur Berufung geworden ist.

Gasthof Zum Hobel Biggeseestr. 4 57489 Drolshagen-Frenkhausen Tel. 02761-2582 Fax 02761-2291 www.gasthof-zum-hobel.de

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Hhenburg aus dem 13. Jahrhundert

Krimi-Dinner Ein LeichenschmausEin aufregender Ausfl ug in die Krimizeit der 60er Jahre bei einem kulinarischen Kerzenlichtdinner. 4-Gang-Menu Beginn jeweils 19.00 Uhr 79,00 pro Person

28. Juni 2. Oktober

Kulinarische BurgfhrungEin Rundgang durch die Gemuer der Burg, Geschichte, Genuss und Feinsinn. gefhrte, kulinarische Burgfhrung 3-gngiges Menu inkl. Getrnke Beginn jeweils 19.00 Uhr 58,50 pro Person

14. Juni 13. September

18. AugustOldtimertreff auf Burg SchnellenbergAuf dem Gelnde der Burg prsentieren sich von 11.00 Uhr bis 14.00 Uhr Old- und Youngtimer, getreu der Einladung: Alles was gepfl egt wird und rollt! ist herzlich Willkommen.

16. Juni

6. Schnellenberger HochzeitsmesseGem der Devise von A wie Antrag bis Z wie Zeremonie bieten im passenden Ambiente mehrere regionale Aussteller aus unterschiedlichen Branchen ein einzigartiges Forum fr den schnsten Tag im Leben.

29. September

In einem Gemuer zu leben, das teilweise gute 800 Jahre alt ist, wie will man das be-schreiben? Der Schnellenberg, Sdwestfa-lens einzige noch erhaltene Hhenburg, heute weithin bekannt als erstklassiges Ho-tel, wird 1225 bereits genannt. Eine Siche-rung der Heidenstrae, der groen Fern-route von Kln ber Kassel und Leipzig bis Nowgorod, und im Tale das von Erzbischof Engelbert frisch gegrndete Stdtchen At-tendorn, um das sie gerade ein trutzige Mauer gezogen haben.

Nach einer wechselvollen Geschichte kauf-te Ende des 16. Jahrhunderts mit Kaspar von Frstenberg einer der einflussreichsten Adeligen des Sauerlandes die Ru-ine und lie sie zu einem reprsentativen Reichsritter-Sitz ausbauen. Der Familie von Frstenberg gehrt die Burg Schnellenberg bis heute, aber seit 1928 ist sie auch untrennbar mit der Hoteliersfamilie Bilsing verbunden. 1889 hatte eine verheerender Brand die Vorburg ruiniert, die von Norbert und Therese Bilsing wieder aufgerichtet wurde mit dem Ziel, den Schnellenberg

Leben in allgegenwrtiger Geschichtee i n r u n d GA n G M i t h o t e L i e r

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hotelier thomas bilsing nahm sich etwas Zeit und fhrte auch durch jene bereiche der burg schnellen-berg, die nicht jedermann zugng-lich sind.

das trauzimmer im alten Marstall der Vorburg bietet mit der dahinterliegenden kapelle einen stilvollen raum fr den schnsten tag im Leben.


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zu einer Sommerfrische, einem Luft-kurort zu entwickeln. 1966 folgte mit Ulrich und Norbert die zweite Gene-ration, seit 2001 wird das Vier-Sterne-Hotel von Thomas und Sonja sowie Stephan und Melanie Bilsing geleitet, die mit insgesamt 32 Mitarbeitern samt Auszubildender dafr sorgen, dass die Gste eine unvergleichliche Zeit in einem unvergleichlichen Haus erleben knnen, fernab vom hekti-schen Treiben in der Zeitlosigkeit ei-nes einmaligen Baudenkmals.

Unterstrichen wird der Charakter des besonderen Ambientes noch mit zahl-reichen Aktionen des Schnellenberger Calendariums, wozu neben allerlei vorzglichen Gaumenfreuden auch die Hochzeitsmesse zhlt, die am Sonn-tag, den 29. September 2013, bereits in die sechste Runde geht. Und wo soll-te man sie auch besser veranstalten? Schlielich werden bereits seit 1958 auf dem Schnellenberg kirchliche Hochzeiten begangen, denn die Unterburg birgt neben dem festlichen Trauzimmer im alten Marstall auch eine katho-lische Kapelle mit historischer Ausstattung.

Thomas Bilsing hat sich aber auch Zeit genommen, fr das W.O.L.L.-Magazin jene Rume zu betreten, die nicht fr jedermann allzeit zugnglich sind. Er ist auf dem Schnellenberg aufgewachsen und kennt wohl jede Eigenart, wenn im Herbst das uralte Geblk des ltesten Traktes, des Alten Weibes, in den Fugen rumort oder einen die Adels-Portraits aus Jahrhunderten im stillen Dunkel fixieren ... Im Bergfried verbirgt sich auerdem mit der originalen Renaissance-Kapelle des Kaspar von Frstenberg ein Juwel der westflischen Kunstgeschichte, das aus konservatorischen Grnden leider nicht fr Gesell-schaften zugnglich sein kann. Die Ausstattung ist komplett erhalten und das zugehrige Kapellensilber, heute in Herdringen verwahrt, ist ein anerkanntes Hauptwerk der Goldschmiedekunst des spten 16. Jahrhunderts in Deutsch-land. Trotz alledem: Es gibt auch so genug auf dem Schnellenberg zu entde-cken, und wer nicht eines der 42 auergewhnlichen Zimmer beziehen mchte oder einen der stilvollen Tagungssle in konstruktiver Runde nutzen will, der kann sich auch von der exquisiten Gastronomie der Familie Bilsing verwhnen lassen in einem Rahmen, wie ihn nur eine Hhenburg zu bieten vermag.

Weitere Informationen: www.burg-schnellenberg.de

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die renaissance-kapelle im bergfried ist ein kunsthistorisches kleinod und normalerweise nicht zugnglich.


11. Juli 1987 Einweihung des RathausbrunnensAn diesem tag wurde um 18.00 uhr der brunnen vor dem rathaus eingeweiht und im rahmen einer Feierstunde der ffentlichkeit bergeben. Gefertigt wurde das vom unternehmen Gebr. beul & co. gestiftete schmuckstck mit dem titel Geben und nehmen, strmen und ruhn von der knstlerin Anneliese schmidt-schttler. Quelle: stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung. Foto: oliver khnke

ie Landbckerei Sangermann aus Ober-

veischede ist von NRW-Umwelt- und Verbraucher-schutzminister Johannes Remmel in Dsseldorf mit einem ganz besonderen Preis fr das Lebens-mittelhandwerk ausge-zeichnet worden. Im Wettbewerb Meister.Werk.NRW ging es nicht nur um die hervorragende Qualitt der Erzeugnisse, sondern den Meisterbetrieb in seiner Gnze: Minister Remmel uert sich selbst dazu: Das Lebensmittelhandwerk ist mageblich an einer nachhaltigen Entwicklung von wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Mehrwerten in den vielen unterschiedlichen Regionen unseres Landes beteiligt, wie er es im Dsseldrfer Regierungs-schlsschen bei der Preisverleihung am 22. Mai formulierte. Was traditionell und nachhaltig aus Produkten der Region entsteht, hat nicht nur eine groe wirtschaftliche Bedeutung. Es steht auch fr ein Lebensgefhl: etwa seine Brtchen mor-gens um die Ecke zu kaufen und zu wissen, dass sie dort noch tglich selbst und mit frischen Zutaten gebacken werden. Oder seine Grillwurst beim Fleischer seines Vertrauens zu kaufen und zu wissen, dass hier noch traditionelles Handwerk zu Hause ist. Insgesamt wurden 49 von 5.000 Betrieben in NRW ausgezeich-net, davon drei aus dem Kreis Olpe. Neben der Landbckerei Sangermann aus Oberveischede die Bckerei Vosshagen in Drolshagen und die Fleischerei Weber in Gerlingen. Bckermeister Georg Sangermann hatte sich mit seinen ber 60 Mitarbeitern und acht Auszubildenden in Haupthaus und sechs Filialen um den Preis beworben, da er sich fest in der fast 120-jhrigen Tradition des meisterhaften Handwerks seiner Familie sieht: Unsere Kunden sind unsere Partner. Ihre

Zufriedenheit ist uns sehr wichtig. Unsere Sortiments-gestaltung wird mageblich von den Wnschen und Anforderungen unserer Kunden bestimmt. Wir lie-ben unser Handwerk: In unserer Backstube in Oberveischede arbeiten wir mit bewhrten Rezepturen und Herstellungsverfahren ,nach alter Vter Sitte'. Dabei verwenden wir klas-

sische Zutaten und quicklebendige Sauerteige, die wir selbst herstellen und einfhlsam bei Laune halten. Jeden Tag sind unsere Bcker und Konditoren aufs neue begeistert, wenn sich die Backofentr ffnet und der Duft frisch gebackener Brote, Brtchen und Kuchen den Raum erfllt. Fr die Aroma-Entwicklung gnnen wir unseren Teigen viel Ruhe. Das schmeckt man zum Beispiel beim Veischeder Landbierbrot, einer unserer zahlreichen Haus-Spezialitten. Auch die Menschen vor und hinter der Theke sind uns wichtig.

Minister Johannes Remmel legte bei den Preistrgern auer-dem groen Wert auf tarifliche Bezahlung und eine ordentliche Ausbildungsquote. Georg Sangermann wei, dass man nur mit zufriedenen Mitarbeitern langfristig mit Spitzenprodukten am Markt bestehen kann. Daher gehrt er nun zu den 49 ausge-zeichneten Betrieben im Wettbewerb Meister.Werk.NRW.

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Von echtem Schrot und Kornd i e L A n d b c k e r e i s A n G e r M A n n W u r d e Vo n M i n i s t e r J o h A n n e s r e M M e L A u s G e Z e i c h n e t .

nrW-umwelt- und Verbraucherschutzminister Johannes remmel (li.) zeichnete in ds-seldorf die Familie sangermann aus oberveischede fr das hervorragende Gesamtbild eines Meisterbetriebs im Lebensmittelhandwerk aus.

Wir backen Lebensfreude und pflegenein herzliches Arbeitsklima.

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Landbckerei SangermannOberveischeder Strae 1157462 Olpe/Biggeseewww.baeckerei-sangermann.de


as Sauerland bietet durch seine landschaftliche Vielfalt, die ausge-

baute Infrastruktur fr Radfahrer und ein gut ausgeschildertes Wegenetz als Land der tausend Berge eine Vielzahl von Radtouren. Hier knnen sich Rennradfahrer, aber auch Mountain-biker sowohl auf flacheren Strecken als auch auf knackigen Anstiegen behaup-ten. Ambitionierten Mountainbikern wird die Panoramatour rund um den Biggesee, dem Hhenflug folgend, gefallen. Die Route fhrt ber enge Singletrails und breite Waldwege durch Windhausen in das Ebbegebirge mit tollen Ausblicken auf den Biggesee auf den Biggedamm und an der Burg Schnellenberg vorbei.Vor Beginn einer solchen Tour steht die Vorbereitung: Die eigene Fitness sowie der Zustand des Mountainbikes sollten in Ordnung sein, die Kleidung ist auf das Wetter abzustimmen und die Strecke sollte per Tourenplaner oder GPS-Gert geplant werden.Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel nehmen wir die Panoramatour in Angriff. Nachdem die Ruckscke mit Verpflegung, Karte und GPS-Gert, Ersatzschlauch und

Regenhaut gepackt sind, starten wir. Ausgangs- und Endpunkt der Tour ist der Parkplatz Feuerteich in Attendorn. Zunchst fahren wir in Richtung Plettenberg, passieren die Sonnenschule, die alte Grundschule an der Ecke Feuerteich Westwall, und folgen der Windhauser Strae. Nach rund 650 Metern geht es am alten Friedhof vor-bei, dann folgen wir der Beschilderung in Richtung Rauterkusen und biegen nach rechts in den Bremger Weg ab. Diese Strae fhrt uns nach ca. 1,3 Kilometern einen kleinen Ententeich entlang und spter unter der Brcke der Nordumgehung von Attendorn hin-durch. Wir folgen dem Bremgebach bis zur Ortschaft Rauterkusen. Durch die

vielen mit Lwenzahn bersten Felder und Wiesen fhrt der Weg geradeaus durch Rauterkusen bis an den Ortsausgang. Hier verlassen wir die Teerstrae und setzen den Weg auf einem geschotterten Fahrweg fort. Der erste kleine Anstieg liegt vor uns. Nach ein paar Minuten erreichen wir das Waterland. Dort legen wir eine kleine Pause ein, um die Aussicht Richtung Heggen zu genieen.Die zweite Etappe beginnt mit einem langen Anstieg durch den Wald nach Vierkreuze. Der breite Weg ist teilweise sehr steil und verlangt dem Biker eine Menge Kraft ab. Nach 1.000 Metern verlassen wir den Wald wieder und erreichen die Schutzhtte auf Vierkreuze auf einer Hhe von 490 Metern. Hier hat sich die Aussicht seit dem Sturm Kyrill 2007 grund-legend verndert. Bei gutem Wetter kann man weit ins Ebbegebirge, Richtung Plettenberg und ber Attendorn hin-weg zur Biggetalsperre schauen. Nach einem Blick in die Karte folgen wir der Beschilderung

Mountainbike-Tour rund um den BiggeseePA n o r A M At o u r b e r d e n h h e n F L u G

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Tourdaten/EigenschaftenSchwierigkeit: 4 von 5 Sternen Lnge: 37,6 kmFahrzeit: rund 3 hTiefste/Hchste Stelle 259/633 mAnstieg/Abstieg: 806 m/863 m

TIPP


Richtung Windhausen. Hier mssen wir ordentlich in die Pedale treten, damit wir die Steigung bezwingen und nach ca. 10 Minuten auf dem Hhenweg ankommen. Ab jetzt knnen wir dem gelben Schild mit der Bezeichnung Hhenflug fol-gen. Dieser verbindet auf ber 250 Kilometern die Ortschaften Altena, Meinerzhagen und Korbach und verluft ohne groe Steigungen auf einer Hhe von 400 bis 800 Metern. Der Hhenweg erffnet uns ber die Weiden auf der linken Seite einen grandiosen, sehr lohnenswerten Ausblick auf die Wlder rund um Attendorn und auf den Biggesee. Etwas spter

erreichen wir Windhausen und folgen der Dorfstrae bis zur Dorfmitte, indem wir uns am Kirchturm orientieren. Hier berqueren wir die Hauptstrae und fahren auf der Hhenstrae weiter geradeaus in Richtung Weltringhausen. Am Ortsausgang verlassen wir die Teerstrae und wechseln auf einen kleinen Singletrail auf der rechten Straenseite. Wir knnen erstmal entspannen, unsere Bikes locker laufen lassen und dabei wieder einen wunderschnen Ausblick auf die Bigge und das Panorama genieen. Nach 700 Metern folgen wir der Hhenflug-Beschilderung

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und zweigen nach rechts in einen dicht bewachsenen Wald ab. Dieses sehr enge Stck des Trails setzt bei nassem Wetter ein wenig Fahrknnen voraus, damit nasse Wurzeln und tiefe Spurrillen bezwungen werden knnen. Immer weiter der Beschilderung folgend erreichen wir nach ein paar Minuten den Sportplatz in Weltringhausen. Dort kann man eine kleine Pause einlegen, um sich zu strken und dann den nchsten Teil der Tour in Angriff zu nehmen. Zunchst fhrt der schmale Pfad am Ende des Sportplatzes durch einen lichten Wald ber sehr viele Bodenwellen, Wurzeln und Pftzen; fr manchen Mountainbiker lohnt sich hier ein krftiger Tritt in die Pedale, um mit gengend Tempo ber die Bodenwellen springen zu knnen. Der Pfad mndet auf eine geschotterte Fahrstrae, der wir geradewegs bis zu einer Hauptstrae folgen. Nach dem vorsichtigen berqueren geht es mit vollem Tempo im Wald weiter. Es folgt eine kurze Tretpassage auf einem kleinen, dicht bewachsenen Pfad, bevor wir wieder auf eine etwas breitere Fahrstrae gelangen. Diese fhrt uns zu einem landschaftlich wunderschnen Teilstck. Nach 1.500 Metern auf einem lockeren Tretstck biegen wir, immer den Hhenflug-Beschilderungen folgend, rechts in den Wald auf einen eigent-lich unscheinbaren Weg ab. Von hier aus machen wir in Krze einige Hhenmeter auf dem alten Flussbett. Gespickt mit Gerll und groben Steinen ist der Aufstieg nicht leicht und bereitet ungebten Fahrradfahrern ein wenig Schwierigkeiten. Groe Pftzen und ein kleiner Bach im oberen Teil mssen umfahren werden. Um trotzdem sicher ans Ziel zu kommen,

steigen wir zwischendurch vom Rad ab und schieben es ein Stckchen durch den idyllischen Wald. Oben angekommen haben wir den anspruchsvollsten Teil der Tour geschafft.

Das Schild am oberen Ende zeigt, dass der Hhenflug weiter nach links fhrt und wir so in drei Kilometern die Spinne erreichen werden. Wir fahren also weiter, an der Schutzhtte vorbei geradeaus ber die Weggabelung. Der nchste Teil der Tour mit seinen breiten, geschotterten Fahrstraen und klei-nen An- und Abstiegen ist erstmal sehr gemtlich. Nach eini-gen 100 Metern biegen wir dann auf einen kleinen Trampelpfad auf der linken Seite ab, lsen die Bremsen und rollen mit ordentlichem Schwung in Richtung Brlappweg. So erreichen wir einen kleinen Teich mitten im Wald, der durch seine ruhige Lage zum Verweilen einldt. Bei dieser kleinen Pause sehen wir beim Blick auf das GPS-Gert, dass wir schon 13 km zurckgelegt haben und uns auf einer Hhe von 612

ffnungszeiten: Di.-Fr. 11.00 - 18.00 Uhr Sa. 11.00 - 15.00 Uhr So. 13.00 - 18.00 Uhr Fhrungen nach VereinbarungAlter Markt 1 57439 Attendorn T 0 27 22 . 3711 F 0 27 22 . 63 19 67 E-Mail: [email protected]

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Metern befinden. Doch auch der nchste Aussichtspunkt liegt kurz vor uns: Wir fahren rechts den Brlappweg weiter und haben wenige Minuten spter von einer hher gelegenen Bank durch eine Sichtschneise einen wundervollen Ausblick auf den Biggesee. Weiter geht es zur Spinne, deren Name auf die vielen Wege zurck-geht, die sich hier kreuzen; ausgeschildert sind zum Beispiel die stertalsperre in Plettenberg, die Nordhelle in der Nhe von Valbert und Attendorn. Neben der Schutzhtte an dieser Wegkreuzung findet man viele Informationstafeln ber das Ebbegebirge. Wir entscheiden uns jedoch fr die direkte Weiterfahrt, da dunkle Wolken aufziehen, und setzen unseren Weg in Richtung Echternhagen fort. Nach einer sehr langen Abfahrt ber den schmalen Fahrweg folgen wir dem Weg immer geradeaus und gelangen auf einen Waldweg mit viel losem Gerll und ein paar groen Wurzeln. Unsere Bikerherzen schla-gen hher und wir lassen es ordentlich krachen. Von einer Lichtung aus sehen wir schon den Wegweiser zur Jausenstation. Diesem folgen wir, um nach einem weiteren Teil Abfahrt in Echternhagen anzukom-men. Auf diesem Weg ist der Wald ebenso traumhaft wie bei der Fahrt durch das Flussbett: Wieder stehen berall Waldbeerstrucher und hell-grnes Moos schmckt die Laubbume. Eigentlich ist dieses Waldstck viel zu schn, um einfach nur hindurchzufahren. Trotzdem behalten wir unser Tempo bei, da noch eine lange Strecke vor uns liegt.

In Echternhagen angekommen bleiben wir auf dem Weg, fahren durch das Dorf und biegen dann rechts auf die Hauptstrae in Richtung Valbert ab. Die vielen Autos fahren schnell und so sind wir froh, dass wir die Hauptstrae schon nach 200 Metern auf der linken Seite verlas-sen knnen. Vor uns liegt ein Auf und Ab: zunchst in Richtung Friesemicke, dann hinab zur Hauptverkehrsstrae zwischen Echternhagen und Mhlhofe. Auch auf dieser bleiben wir nicht lange: Nach rund 400 Metern folgen wir dem Fahrradweg-Schild in Richtung Eckertsmhle und Sellenrade. Wenige 100 Meter weiter erreichen wir schon Weschede im Ihnetal. In Papiermhle geht es nach links Richtung Produktvielfalt im

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Attendorn, bis wir nach rund einen Kilometer an der Gabelung Ihnestrae Alte Handelsstrae nach rechts abbiegen und so wieder auf ein ruhigeres Teilstck gelangen.

Nach einem kleinen Stich bergauf erreichen wir den Biggesee, berqueren die Strae und sehen sofort einen der beiden Dampfer der Personenschifffahrt. Auf der gegenberliegenden Seite erstreckt sich die Naturschutzinsel Gilberg, auch Vogelinsel genannt. An deren Ufer ist eine aus Kunstsandstein gestaltete Meerjungfrau zu erkennen. Die Nixe ist ber acht Meter lang und hat ein Gesamtgewicht von fast zehn Tonnen. Zurzeit liegt sie noch sehr nackt dort, soll sich jedoch spter dank natrlicher Begrnung perfekt in die Landschaft einfgen. Den Biggesee entlang geht es weiter in Richtung Attendorn. Dabei orientieren wir uns an dem Schild, das Radfahrern und Fugngern den Weg zum Leuchtturm auf dem Biggedamm zeigt. Wir fahren auf diesem Weg ber den Biggerandweg lang-sam, nehmen auf Spaziergnger und andere Radfahrer Rcksicht, steigen bei der berquerung des Damms ordnungs-gem von den Rdern ab und schieben was uns sehr entge-genkommt, da wir so gefahrlos die Aussicht genieen knnen.

Am gegenberliegenden Ufer erkennen wir die Ruine, die Waldenburger Bucht mir ihrem Sandstrand und einen der vielen Segelboothfen. Wir werfen einem Blick zur erhaben

gelegenen SGV-Htte: Weht bei schnem Wetter dort die Fahne der SGV-Abteilung, so warten Kaffee und Kuchen auf hungri-ge Wanderer und Radfahrer bei einem einzigartigen Blick ber den Biggesee. Bei diesem Anblick fallen uns die Bauarbeiten des Skywalks ins Auge: Der Aussichtssteg soll Touristenattraktion werden und einen Blick weit ber den Biggesee hinweg mg-lich machen. Wir jedoch machen einen Halt am Leuchtturm, stellen unsere Rder ab und genieen ein khles Weizenbier, das wir uns deutlich verdient haben.Nun wird es Zeit, uns langsam auf den

Weg zurck nach Attendorn zu machen. Wir nehmen aber nicht den direkten Weg, sondern folgen zunchst dem Biggerandweg am nrdlichen Ufer in Richtung Waldenburger Bucht und fahren dann ein kleines Stck bergauf zum Familiencampingplatz Biggesee-Waldenburg. Am Ende der Anlage geht der Weg rechts entlang der Minigolfanlage weiter, bevor wir direkt hinter dem Platz nach links abbiegen und uns an den Schildern Burg Schnellenberg, markiert mit einem Dreieck, orientieren. Bis zur Burg folgen wir diesem Dreieck, das an jeder Weggabelung zu finden ist. Ein letzter langer Anstieg liegt vor uns, bevor wir nach rund 60 Hhenmetern einen Wendeplatz und nach weiteren sieben bis acht Minuten ber einen kleinen Trampelpfad die Heldener Strae erreichen. Diese berqueren wir geradeaus und suchen den verwachsenen und zugleich engen Einstieg in den Schnellenberger Wald. Auch hier orientieren wir uns noch immer an den Dreiecken auf den Bumen. Die Abfahrt durch

W.O.L.L.-VerteilstellenDas W.O.L.L.-Magazin Rund um den Biggesee ist an vielen Stellen zu haben. Wir mchten nach und nach unsere Partner vorstellen. Zum Beispiel bekommen Sie unser Magazin in Gastronomie des Mini-golfplatzes von Andreas Zeppenfeld in Sondern am Biggesee. Hier kann man bei trockenem Wetter im Schatten der Kapelle von Hanemicke eine kniffelige Runde spielen, woran nicht nur die Kinder Riesenspa haben.


den Schnellenberger Wald fhrt uns durch groe Moosflchen. Das letzte Stck in Richtung Burg verluft die Tennispltze entlang ber eine Teerstrae. Wer einen kleinen Moment pau-sieren und einen grandiosen Ausblick ber die Stadt Attendorn mit dem Sauerlnder Dom, dem neuen Blickfang Hanse-Hotel sowie dem Hhlenrestaurant Himmelreich erleben mchte, der fhrt die Teerstrae weitere ca. 100 Meter bergauf. Dort gibt eine groe Informationstafel Auskunft ber die Stadt und das umliegende Land der tausend Berge. An der Burg Schnellenberg angekommen bewundern wir erst-mal die Gre und die Schnheit der Burg. Sie wurde um 1222 errichtet und ist als Hhenburg ber dem Biggetal sehr gut erhalten. Heute beherbergt sie ein beeindruckendes 4-Sterne-Hotel mit Restaurant und Biergarten. Auerdem finden hier Tagungen, Hochzeiten und andere Feierlichkeiten statt. Im weiteren Verlauf der Tour folgen wir der Beschilderung zur Schafsbrcke und berqueren dort die Bigge. Hinter dem Parkplatz am Ende der Brcke folgen wir der Strae nach links in Richtung Attendorn. Nach wenigen 100 Metern knnen wir schon die Beschilderung der Atta-Hhle, der meistbesuch-ten Schauhhle Deutschlands, erkennen. Die Tropfsteinhhle wurde 1907 entdeckt und zieht heute jhrlich rund 150.000 bis 200.000 Besucher an. Die Tour geht weiter am 2013 erffneten Hanse-Hotel mit einem groen Angebot fr Business und Tagungen, Gruppen- oder einfache Kurzurlaube vorbei. Wir orientieren uns auf dem Weg an dem Wahrzeichen der Stadt Attendorn, dem Sauerlnder Dom, und folgen der Finnentroper Strae immer geradeaus ber den nchsten Kreisverkehr am Allee-Center, einem kleinen Einkaufs- und Wohnblock, hinweg auf die Niederste Strae und treffen nach rund einem Kilometer auf dem Marktplatz in Attendorn ein. Dort befindet sich das

Sdsauerlandmuseum, das Museum fr Kunst und Kulturgeschichte des Kreises Olpe Biggesee Sauerland. Das alte Rathaus und die alte Markthalle im Erdgeschoss des Gebudes wurden 1898 durch den damaligen Heimatverein als Museum eingerichtet und entsprechend umgebaut. Die typi-schen spitzbogigen Arkaden bestimmen noch heute die Giebelseiten des Museums. Wir genieen noch ein wenig das nun wieder sonnige Wetter und machen Halt bei einer der vielen Lokalitten am Marktplatz, um uns zu strken. Danach geht es ber das Kopfsteinpflaster am Dom in Richtung Rathaus ber die Klner Strae, an der evangelischen Kirche vorbei und weiter ber den Seewerngraben zurck zu unserem Startpunkt, dem Feuerteich. Die Panoramatour rund um den Biggesee ist eine wundersch-ne Tagestour, die viele reizvolle Einblicke in und Ausblicke auf die Umgebung der Stadt Attendorn samt Biggesee bietet. Die vielen Hhenmeter ber die Bergrcken werden durch schne Abfahrten belohnt. Wir waren auf jeden Fall von der Tour begeistert und machen uns

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WOLL-Magazin – Rund um den Biggesee – Ausgabe 2