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Stand: 15.3.2018 1 Ver.di Workshop „Gute agile Arbeit – tarif- und betriebspolitisch gestalten“ – Erfahrungsbericht T-Systems Workshop Gute agile Arbeit – tarif- und betriebspolitisch gestalten Erfahrungsbericht T-systems Berlin, 15. März 2018 – Jürgen Kriependorf

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Stand: 15.3.2018 1Ver.di – Workshop „Gute agile Arbeit – tarif- und betriebspolitisch gestalten“ – Erfahrungsbericht T-Systems

Workshop Gute agile Arbeit – tarif- und betriebspolitisch gestalten

Erfahrungsbericht T-systems

Berlin, 15. März 2018 – Jürgen Kriependorf

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Stand: 15.3.2018 2Ver.di – Workshop „Gute agile Arbeit – tarif- und betriebspolitisch gestalten“ – Erfahrungsbericht T-Systems

Inhalt

Ziele / Vorgehen GesamtbetriebsratVerständnis AgilitätErgebnisse und Erkenntnisse

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Ziele und VorgehenGesamtbetriebsrat T-Systems

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Stand: 15.3.2018 4Ver.di – Workshop „Gute agile Arbeit – tarif- und betriebspolitisch gestalten“ – Erfahrungsbericht T-Systems

Erfahrungsbericht T-systems – Ziele & Vorgehen GBR

• Mitte 2015

Beginn Bearbeitung des Themas Agilität durch GesamtbetriebsratEinrichten Projektgruppe Digitale Arbeitswelten (temporäre Arbeitsgruppe)

• März 2016Workshop des GesamtbetriebsratesEntwicklung Ziel: „Schutzschirm“ für Beschäftigte bei den Veränderungen durch Agilität

• Juli 2016Einrichten Agile Expertengruppe und regionales Backoffice (AEG&RBO)Auftrag Entwickeln von Empfehlungen für das Vorgehen der Betriebsräte bzgl. Agilität

Begleiten Projekt diGAP (digitale Gute Arbeit in Projekten)

Kein Auftrag zu Verhandlungen mit dem Arbeitgeber

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Stand: 15.3.2018 5Ver.di – Workshop „Gute agile Arbeit – tarif- und betriebspolitisch gestalten“ – Erfahrungsbericht T-Systems

• Anwendung Scrum-Methodik durch AEG&RBO

„Entwicklerteam“Agile Expertengruppe-AEG (Experten der Betriebsräte aus Arbeitsgruppen und den Unternehmensbereichen)

„Product Owner“regionales Backoffice-RBO (Vertreter*innen der Betriebsräte)

• November 2017AEG&RBO tagen gemeinsameigene agile Methodik etabliert

• Grundlage der Betrachtung und Bearbeitung bzgl. „Agilität“Agiles Manifest und Agile Prinzipien

• LösungsansatzAnpassung und Ergänzung bestehender Regelungen, Ausnahme: gesonderte Vereinbarung

Erfahrungsbericht T-systems – Ziele & Vorgehen GBR

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Stand: 15.3.2018 6Ver.di – Workshop „Gute agile Arbeit – tarif- und betriebspolitisch gestalten“ – Erfahrungsbericht T-Systems

Ziel des Gesamtbetriebsrates (Ergebnis Workshop)

„Schutzschirm“ für Beschäftigte bei den Veränderungen durch AgilitätSchutzregelungen für Beschäftigte, Beispiele:

▪ Regelung Zugang / Abgang Beschäftigte zu/aus Scrum-Teams

▪ Regelung Bewertung Funktionen, Schutz vor Herabgruppierung

▪ Regelung bzgl. disziplinarische Führungskräfte➢ Überlastungsschutz für Beschäftigte, Ausschluss anderer Aufgaben➢ Sicherung Weiterbildung der Beschäftigten

➢ Kein Wegfall Führungsfunktionen

▪ Berechtigungskonzept bei Regelung zu IT-Systemen (z.B. Jira)➢ Rechte disziplinarische Führungskräfte einschränken / ausschließen

➢ Rechte Scrum-Master, Product Owner beschränken / regeln

▪ Beschreibung Schutzbedürfnisse nach Beschäftigtengruppen

Erfahrungsbericht T-systems – Ziele & Vorgehen GBR

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Stand: 15.3.2018 7Ver.di – Workshop „Gute agile Arbeit – tarif- und betriebspolitisch gestalten“ – Erfahrungsbericht T-Systems

Agile Expertengruppe und regionales Backoffice werden eine Gruppe.

Begründung

Die bisherige Vorgehensweise hat regelmäßig zu doppelten gleichartigen Diskussionen zu gleichen Sachverhalten geführt.

Die direkte Teilnahme aller regionalen Betriebsräte und aller Experten aus den Arbeitsgruppen und Bereichsvertretungen ist erforderlich, um umfangreichen Informationsaustausch und eine

möglichst große Breite bei der Meinungsbildung zu gewährleisten.

Erfahrungsbericht T-systems – Ziele & Vorgehen GBR

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Stand: 15.3.2018 8Ver.di – Workshop „Gute agile Arbeit – tarif- und betriebspolitisch gestalten“ – Erfahrungsbericht T-Systems

Informationsaustausch / breite Meinungsbildung der Betriebsräte

Betriebsräte GBR-Gruppe Agilität indirekt

Berichte/Erläuterungen an Betriebsräte/GBR/Arbeitsgruppen/BereichsvertretungenInformationen aus Betriebsräten (Betriebe)/GBR/Arbeitsgruppen/Bereichsvertretungen

ver.di GBR-Gruppe Agilität direktständige zeitweise Teilnahme ver.di-Vertreter*innen an Beratungen der Gruppe

Arbeitgeber GBR-Gruppe Agilität indirektBerichterstattung aus Kontakten/Beratungen mit Arbeitgeber, insb. Projekt diGAP

Experten Arbeitgeber GBR-Gruppe Agilität direkt nach Genehmigung GBRZeitweise Teilnahme von Experten des Arbeitgebers nach Einzelgenehmigung

AnmerkungGBR-Gruppe Agilität = AEG&RBO

Erfahrungsbericht T-systems – Ziele & Vorgehen GBR

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Stand: 15.3.2018 9Ver.di – Workshop „Gute agile Arbeit – tarif- und betriebspolitisch gestalten“ – Erfahrungsbericht T-Systems

▪ Entwicklung Vorgehen an Scrum orientiert, aber entsprechend Machbarkeit und Erfahrungen abgewandelt

▪ Etappen statt Sprints!▪ Aufgabenplanung und Aufgabenrealisierung von GBR Sitzung zu GBR Sitzung

Ziel: Ende Etappe rechtzeitig vor GBA Sitzung, falls Beschlüsse des GBR angestrebt

▪ Präsenz-Beratung Gruppe Agilität vor GBA Sitzung mit folgenden Themen1. Ergebnis Etappe X, ggfls. Beschlussempfehlungen an GBR2. Planung Etappe X+13. Sammeln neuer Themen (Backlog)

▪ Darstellung aller Ergebnisse und Informationen in einer Gesamtpräsentation

Erfahrungsbericht T-systems – Ziele & Vorgehen GBR

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Verständnis Agilität

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Stand: 15.3.2018 11Ver.di – Workshop „Gute agile Arbeit – tarif- und betriebspolitisch gestalten“ – Erfahrungsbericht T-Systems

Agilität (lat.: agilitas) Beweglichkeit, Raschheit, Schnelligkeit.

Agilität ist die Fähigkeit einer Organisation,

flexibel, aktiv, anpassungsfähig und mit Initiative

in Zeiten des Wandels und der Unsicherheit zu agieren.

onpulson.de/lexikon/agilitaet/ 2016

Erfahrungsbericht T-systems – Verständnis

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Manifest für Agile Softwareentwicklung (Agiles Manifest)

Wir erschließen bessere Wege, Software zu entwickeln, indem wir es selbst tun und anderen dabei helfen. Durch diese Tätigkeit haben wir diese Werte zu schätzen gelernt:

Individuen und Interaktionen mehr als Prozesse und Werkzeuge

Funktionierende Software mehr als umfassende Dokumentation

Zusammenarbeit mit dem Kunden mehr als Vertragsverhandlung

Reagieren auf Veränderung mehr als Befolgen eines PlansDas heißt, obwohl wir die Werte auf der rechten Seite wichtig finden,

schätzen wir die Werte auf der linken Seite höher ein.

Kent Beck, Mike Beedle, Arie van Bennekum, Alistair Cockburn, Ward Cunningham, Martin Fowler, James Grenning, Jim Highsmith, Andrew Hunt, Ron Jeffries, Jon Kern, Brian Marick, Robert C. Martin, Steve Mellor, Ken Schwaber, Jeff Sutherland, Dave Thomas

© 2001, the above authors this declaration may be freely copied in any form, but only in its entirety through this notice.

Erfahrungsbericht T-systems – Verständnis

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Prinzipien hinter dem Agilen Manifest

Wir folgen diesen Prinzipien:

Unsere höchste Priorität ist es, den Kunden durch frühe und kontinuierliche Auslieferung wertvoller Software zufrieden zu stellen.

Heiße Anforderungsänderungen selbst spät in der Entwicklung willkommen. Agile Prozesse nutzen Veränderungen zum Wettbewerbsvorteil des Kunden. (Willkommen heißen der Anforderungsänderung.)

Liefere funktionierende Software regelmäßig innerhalb weniger Wochen oder Monate und bevorzuge dabei die kürzere Zeitspanne.

Fachexperten und Entwickler müssen während des Projektes täglich zusammenarbeiten.

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Prinzipien hinter dem Agilen Manifest

Wir folgen diesen Prinzipien:

Errichte Projekte rund um motivierte Individuen. Gib ihnen das Umfeld und die Unterstützung, die sie benötigen und vertraue darauf, dass sie die Aufgabe erledigen.

Die effizienteste und effektivste Methode, Informationen an und innerhalb eines Entwicklungsteams zu übermitteln, ist im Gespräch von Angesicht zu Angesicht.

Funktionierende Software ist das wichtigste Fortschrittsmaß.

Agile Prozesse fördern nachhaltige Entwicklung. Die Auftraggeber, Entwickler und Benutzer sollten ein gleichmäßiges Tempo auf unbegrenzte Zeit halten können.

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Prinzipien hinter dem Agilen Manifest

Wir folgen diesen Prinzipien:

Ständiges Augenmerk auf technische Exzellenz und gutes Design fördert Agilität.(Qualifizierung vs. Hire and Fire)

Einfachheit - die Kunst, die Menge nicht getaner Arbeit zu maximieren -- ist essenziell.

Die besten Architekturen, Anforderungen und Entwürfe entstehen durch selbstorganisierte Teams.

In regelmäßigen Abständen reflektiert das Team, wie es effektiver werden kann und passt sein Verhalten entsprechend an.

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Agiler MindsetEin Mensch mit agilem Mindset

schätzt die Werte des agilen Manifests, trägt in sich den Glauben, dass man Fähigkeiten erlernen und besser werden kann und

hat den Wunsch, dies auch zu tun.*

Der Glaube an erlernbare Fähigkeiten und der Wunsch zu wachsenführt zwangsläufig zu einer agilen Arbeitsform.

Denn nicht agil zu arbeiten bedeutet, Erfahrungen zu machen ohne daraus lernen zu dürfen.“*

*Quelle: http://blog.cronn.de/the-agile-mindset-eine-definition-2/

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Warum agil?

Beschäftigte wollen mehr eigenen Gestaltungspielraum

Gewerkschaft sieht Chancen für Belastungsschutz und Chancen für Steigerung Arbeitsqualität getrieben durch Erwerbstätige (Prinzipien „Agiles Manifest“ und „Gute-Arbeit-Initiative“ ähnlich)

Unternehmen wollen schnellere Ergebnisse und schnellere Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen (insb. Kundenwünsche und technische Entwicklungen), um konkurrenzfähig zu sein

Entwicklung und Veränderung bei sich schnell ändernden Rahmenbedingungen (hohe Komplexität) können wahrscheinlich nur agil erfolgreich gestaltet werden!

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Können wir agil?

▪ Das Lernen der Regeln der einen oder anderen agilen Methode ist nicht der schwierige Teil.Das effektive Managen der resultierenden Veränderungswellen auf allen Ebenen der Organisation, einschließlich der Auswirkungen auf die Unternehmenskultur, begründen letztendlich den Erfolg oder das Scheitern.

▪ „Der CEO muss mit Vehemenz entstehende Hindernisse aus dem Weg räumen.“Jeff Sutherland, Begründer der Scrum Methode

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Missverständnisse

▪ „Ich kann agil delegieren, ohne meine eigene Arbeitsweise zu ändern.“ ▪ „Die Kultur muss sich ändern.“

Die Kultur reflektiert die Regeln einer Organisation – nicht umgekehrt. Um die Kultur zu verändern, muss man das System verändern, das die Organisation formt.

▪ „Agil betrifft hauptsächlich die IT.“„IT Teams auf agiles Arbeiten umzustellen, das ist einfach. Wenn ich in eine Firma komme, verwende ich 20 % meiner Zeit darauf. 80% der Zeit benötige ich für das Drumherum. Erst wenn die Prozesse und Abteilungen Drumherum schneller liefern können, wird schneller geliefert.“Jeff Sutherland, Begründer der Scrum Methode

Erfahrungsbericht T-systems – Verständnis

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Stand: 15.3.2018 20Ver.di – Workshop „Gute agile Arbeit – tarif- und betriebspolitisch gestalten“ – Erfahrungsbericht T-Systems

Begriff „Agilität“ unterschiedlich interpretiert

Management: häufig im Sinne Flexibilisierung Arbeitszeit und Verfügbarkeitteilweise bereits negative Erfahrungen in T-Systems

ver.di / Betriebsrat: Grundlage agiles Manifest – Beschäftigte steuern sich selbst

Ziel: nachhaltiges Arbeitstempo und Belastungsschutz

TheseAgiles Arbeiten kann Belastungen der Arbeitswelt

(insb. durch die Digitalisierung)mindern oder ausgleichen!

Erfahrungsbericht T-systems – Verständnis

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Themen und Ergebnisse(Auswahl)

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Rechtsgrundlagen§87 (1) 13. BetrVG

Grundsätze über die Durchführung von Gruppenarbeit; Gruppenarbeit im Sinne dieser Vorschrift liegt vor,

wenn im Rahmen des betrieblichen Arbeitsablaufs eine Gruppe von Arbeitnehmern eine ihr übertragene

Gesamtaufgabe im Wesentlichen eigenverantwortlich erledigt.

§95 (3) BetrVG in Verbindung mit §99 BetrVGVersetzung im Sinne dieses Gesetzes ist die Zuweisung eines anderen Arbeitsbereichs, die voraussichtlich

die Dauer von einem Monat überschreitet, oder die mit einer erheblichen Änderung der Umstände verbunden ist, unter denen die Arbeit zu leisten ist. …

§111 BetrVG… Als Betriebsänderungen im Sinne des Satzes 1 gelten …

5.Einführung grundlegend neuer Arbeitsmethoden und Fertigungsverfahren.

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Arbeitszeit

Spezifische Regelungen der Arbeitszeit für Agilität sind nicht erforderlich.

Die Teams steuern sich selbst und sollen auf individuelle Belange Rücksicht nehmen. Betriebliche Anforderungen, z.B. internationale Zusammenarbeit, sind kein besonderes Problem der agilen Arbeit.

Erweiterte Arbeitszeitrahmen erhöhen das Risiko der Selbstausbeutung und der Ausgrenzung von Beschäftigten.

Erfahrungsbericht T-systems – Ergebnisse

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Schutzbedürfnisse nach Beschäftigtengruppen Liste Beschäftigtengruppen• Alle

• schwerbehinderte Menschen• Teilzeitbeschäftigte

• Beamte• Auszubildende• Duale Studenten

• Leih- und Zeitarbeitnehmer• Praktikanten

• Interessenvertreter/innen (BR, SchwbV etc.)• weitere (z.B. AT)

Bei agilem Arbeiten sollte mit einem erhöhten Gruppendruck gerechnet werden. Ggfls. Sind

spezifische Regelungen für einzelne Beschäftigtengruppen erforderlich.

1. Gruppen definieren2. Je Gruppe spezifisches Schutzbedürfnis

beschreiben

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Scrum-MasterProductowner

FührungskräfteBeschäftigte

u.a.

Aufgabenbeschreibungen • Aufgaben sollten je Rolle bzgl. ➢ Aufgaben in der agilen Arbeit/Methodik und

➢ Aufgaben in der Unternehmensorganisationbeschrieben und abgegrenzt sein

• Entwicklungswege der Personen in den Rollen inkl. Entwicklung der wahrzunehmenden Aufgaben sollten beschrieben sein

Ziel: systematische Personalentwicklung

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Erfahrungsbericht T-systems – Themen und Ergebnisse

Zugang/Abgang von Personen in/aus agilen Teams Fallgruppen • Zusammenstellen neues Team

• Auflösen bestehendes Team• Herauslösen einzelner Personen

• Zugang einzelner Personen

Mögliche Gründe, z.B.

• Neue Kundenaufträge• Wegfall Kundenaufträge

• Soziale Gründe für Wechselwunsch einzelner Beschäftigter

Es wird zwischen temporären Teams (Projekt) und dauerhaften Teams (Hierarchie) unterschieden

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Eskalationswege bei Konflikten Methoden und Expertenunterstützung für von Teams selbst durchgeführte Konfliktlösung mit dem

Arbeitgeber regeln (inkl. Kostentragungspflicht). z.B. Teammediation

Agiles Arbeiten ist durch selbstorganisierte Gruppenarbeit gekennzeichnet. Die normalen

Eskalationswege über die Hierarchie des Unternehmens wirken kontraproduktiv zur agilen

Arbeit bzw. zur Kultur agiler Arbeit.

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Technische EinrichtungenTools, IT-Systeme

Alle Technische Einrichtungen sollten bzgl. Berechtigungsvergabe betrachtet werden.

Führungskräfte benötigen eher weniger Berechtigungen.

Personen mit einer Rolle in der agilen Arbeit, z.B. Scrum-Master, eher mehr Berechtigungen.

Spezifische Tools für agiles Arbeiten, z.B. für selbstgesteuerte Aufgabenplanung, sollten geregelt

und vor dem Zugriff nicht Beteiligter, insb. der Führungskräfte, geschützt sein.

Erfahrungsbericht T-systems – Themen und Ergebnisse

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Kenngrößen und Steuerungslogik Erkenntnisse• Kennziffern der agilen Teams, die zur

Eigensteuerung dienen, dürfen nicht vom Arbeitgeber genutzt werden (Schutzraum)

• Direkte Steuerung der Teams sollte ohne Wirtschaftskennziffern (Umsatz, Ergebnis, Kosten) und ohne Kennziffern bzgl. Auslastung erfolgen

• Falls Kenngrößen erforderlich sind, dann spezifische Kenngrößen für agiles Arbeiten, d.h.

Kenngrößen, die den Prinzipien agiler Arbeit entsprechen

Erfahrungsbericht T-systems – Themen und Ergebnisse