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Wozu auch noch ein Kinderarzt?
Dr. Anita Mang, MRCPCHInterprofessionalität in der
Primärversorgung 2017
Graz, 07. - 08.04.2017
Der Kinderarzt im Primärversorgungsteam
• Wer bin ich?
• Wir sind „PVE“ - sie auch?
• Wozu ein Kinderarzt in der PVE?
• Über den Tellerrand geschaut…
• Wie kann es bei uns weitergehen?
Überblick
Wer bin ich?
• 11 a angestellt / 2 a selbstständig
(weiter angestellt Med-Uni Graz)
• 6a Kinderambulanz / 2a eigenes “PVE”
• Kassenarzt / Wahlarzt
• nicht jung / nicht alt
• halbes Leben in der Stadthalbes am Land
• national / international
…eine neue Spezies?
Wir sind PVE – sie auch?
• Allgemeinmedizin / Kinderarzt / Apotheke(„one-stop-shop“)
• Praxis mit 3 DGKS (Wundmanagement, Notfall- und Intensivmedizin)
• Netzwerk mit Fachärzten (Innere Medizin, Radiologie,Urologie, Orthopädie, …), Palliativteam, Physiotherapeuten, Hauskrankenpflege, Schule / Kindergarten, Pflegeheim, Psychosoziales Zentrum, Heilpäd. Kindergarten, …
Netzwerk = selbstverständlich!
Wozu ein Kinderarzt in der PVE?
• Primäre Anlaufstelle für kinderspezifische komplexere Fragestellungen
• Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention
• hohe Qualifikation / Kompetenz der Gate-keeper –günstigere, raschere und bessere Versorgung
• Entlastung der Kinderambulanzen
• Bedarfsorientierter Einsatz (Stadt/Land)!
Ziel: “Miteinander” für unsere Kinder!
Wozu ein Kinderarzt in der PVE?
Allgemeinmedizin: 3 Monate PädiatrieKinderfacharzt: 63 Monate Pädiatrie (+ 5 Jahre!)
36 Mo: Ausbildung für Primärversorgung Pädiatrie
27 Mo: Spezialisierung
Wozu ein Kinderarzt in der PVE?
Gesundheit fördern / erhalten, Entstehung von Krankheiten verhindern
• Beratung im Umgang mit Kindern, Entwicklungsförderung, Erziehungsberatung,
Kinder- und Jugend-Vorsorgemaßnahmen (gesunder Lebensstil)
• Verbesserung des Basiswissens im Umgang mit banalen Erkrankungen
• Sucht- und Gewaltprävention, Unfallprävention
• Impfung
• Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen
Primärprävention
Primärprävention
Gesundheit fördern / erhalten, Entstehung von Krankheiten verhindern
• Schulärtzliche / Sportmed. Untersuchungen, Vorsorgeuntersuchung
Jugendliche,
• Tätigkeit in Mütterberatungsstellen bzw. Eltern-Kind-Zentren
• Kinderschutzfragen
• Gesundheitsfördernde Maßnahmen Gemeinde/gemeindenahe Projekte
• Veranstaltung von / Mitwirkung an Elternberatungen („Elternschule“)
Fortschreiten von Krankheit durch Frühdiagnostik und -behandlung verhindern
• Erkennen von angeborenen Krankheiten (Störung Gehör, Sehen…), Störungen
der körperlichen und / oder geistigen Entwicklung
• Beratung zur Entwicklungsförderung (MKP!)
• Ultraschalldiagnostik: Säuglingshüfte, Abdomen/Nieren/ableitende Harnwege/"small parts"Präoperative
• Untersuchungen und Operationsfreigaben
• Schutz der Kinder vor diagnostischer und therapeutischer Unter-, Über-, Fehlversorgung
• Erkennen von Zeichen für Vernachlässigung / Misshandlung / Missbrauch
Sekundärprävention
Verringerung der Schwere /Ausweitung bereits manifest gewordener
Erkrankungen; Rückfallsprophylaxe; Prävention von Folgestörungen
• Versorgung chronisch kranker und behinderter Kinder und Jugendlicher (Minimierung gesundheitlicher, seelischer, materieller und sozialer Auswirkungen)
• Primäre Abklärung/Behandlung von kinderspezifischen Erkrankungen der Dermatolgie, Gastroenterolgie, Pulmonologie/Allergologie, Neuropädiatrie, Cardiologie, Nephrologie/Urologie…
Tertiärprävention
Über den Tellerrand geschaut…
• Stärkung der Primärversorgung
• Hochspezialisierte Krankenhausambulanzen
• Basisversorgung außerhalb der Klinik(„gate keepers“) mit Pädiatern in der
Primärversorgung für Kinder
• zentrale Stellung der
Community-Paediatricians (UK)
• Paediatric Primary Care Centres (US)
Reduktion von Primärversorgung in
Kinderambulanzen!
„Nobody knew that health care could be so complicated”
… actually everyone knew that
Wie kann es weitergehen?
Städtischer Raum
• Kinderarzt im PHC (Wien, Mariahilf)?
• Gruppenkassenpraxen Kinderärzte (eigenes “PHC” für Kinder)(ähnlich Kinderwahlärztezentrum Raaba)?
• Niedergelassener Kinderfacharzt (Einzelvertrag)?
• “KiMoNo” für alle Hauptstädte?
• „GP out of hours“ - direkt vor dem Krankenhaus?
• alle Kinder in die Kinderambulanz der Klinik?
Wie kann es weitergehen?
Ländlicher Raum
• PVE mit konsiliarischem Kinderarzt? (Mariazell)
• Styriamed.net?
• Gemischte Einheiten in der Peripherie (siehe eigenes Konzept)?
• Community Paediatricians (also wandernde Kinderärzte)?
Kinderfacharzt in jedem Netzwerk sinnvoll!
Kreativ bleiben!
www.drmang.at
Literatur
1. van Esso D, del Torso S, Hadjipanayis A, et al. Paediatric primary care in Europe: variation between countries. Arch Dis Child 2010; 95: 791–95.
2. Wolfe I, Thompson M, Gill P, et al. Health services for children in western Europe. Lancet 2013; 381: 1224–34. 3. UN Human Rights. Convention on the Rights of the Child. Sept 2, 1990. http://www.ohchr.org/
en/professionalinterest/pages/crc.aspx Committee on Pediatric Workforce. Scope of practice issues in the delivery ofpediatric health care. Pediatrics 2013; 131: 1211–16
4. Modell für die Primärversorgung von Kindern und Jugendlichen in Österreich (Rudolf Püspök, Othmar Fohler, Irmgard Himmelbauer, Sonja Otto, Martin Radon, Ernst Tatzer und Leonhard Thun-Hohenstein (alle Politische Kindermedizin)
5. Ausbildungsordnung NEU, Dr Wehrschütz, ÖÄK, Zusammenfassung 20156. Gedanken zur medizinischen Erstversorgung von Kindern und Jugendlichen in Österreich; MR. Dr. Sonja Otto; 20157. RCPCH, Curruculum Gen. Paeditrics / Community Child Health; Revised and Approved by the GMC. For implementation
from 1st August 2016.8. Child Health Care Services in Austria Reinhold Kerbl et al (J Pediatr 2016;177S:S35-47)9. Primärversorgung, Thomas Czypionka, Susanna Ulinski,Endbericht, Studie im Auftrag von Hauptverband der
österreichischen Sozialversicherungsträger Februar 2014