WUFF, MIAU & CO.... Secondhand mit Happy End

Das Magazin des Tierheim Pforzheim Ausgabe 4/2014

Damit sie besser durch den Winter

kommen 26

Keine Tiere als Weihnachts-

geschenk! 4

Spenden sammeln: Unsere Quarantäne nimmt Form an 52

Editorial2 Editorial 3WUFF, MIAU & CO.... Secondhand mit Happy End3 Editorial4 Aktuelles Alle Jahre wieder Termine 2015 Da tut sich immer was OPgeglückt–Patientgesund Auf in den Winterschlaf Pelz ist nicht schick! Nichts als dumme Sprüche? Hilfe zum Jahreswechsel Piepmätze im Winter

30 In eigener Sache Arbeit fürs Köpfchen Katzenstreichler gesucht Was wurde aus? Mehr Zeit für die Tiere PflegestellefürAmanelo

40Haltungstipps Drachen im Wohnzimmer Eine reicht nicht EinPiks,derLebenrettet

50 Tierheim Tiergeschichten Zuhause gefunden!

52 Projekte Die Quarantäne kommt

62Tiervermittlung Tiere suchen ein Zuhause Sorgenkind dieser Ausgabe

69Kurz&knapp Der neue Kalender ist da

71Impressum

Das Titelbild zeigt eine unsererzuvermittelndenFarbratten. Mehr zu ihr auf Seite 67.

Sie wollen uns unterstützen? Wir sind ein gemeinnütziger Verein und wurden als besonders förderungs-würdig anerkannt. Spendenbeschei-nigungen werden ausgestellt!

BIC: PZHSDE66 IBAN: DE67 6665 0085 0000 2774 79

Liebe Mitglieder, liebe Tierfreunde,einereignisreichesJahrneigtsichdemEndezu.Manchmalistmangeneigt,endlichzusagen,weildochtatsächlichdieHoffnunginunsist,dassdasKommendewenigernerve-naufreibendundanstrengendwird.AberdieHoffnungwirdvergebenssein.SchließlichwerdendieAufgabenundZukunftspläneimmerumfangreicher;dieunerledigtenDinge,diemanausdemaltenJahrmitinsNeuerüberschleppt,immermehr.Zeitist,wasmanam meisten braucht, was man aber am wenigsten hat, weil sie einem unkontrollierbar durchdieFingerrinnt.Sielässtsichwederfest-nochaufhalten,läuftrücksichtsloseinfachweiterundhältdenDruckstetigaufrecht.SoziehensichmancheDingeoftmalshin,waseinenselbstnervtundfrustet.AberauchwirkönnennureinesnachdemandereninAngriffnehmenunderledigen.Deshalbsindwirfroh,dasssichimRahmenunsererJah-reshauptversammlung im November jemand bereit erklärt hat, den Vorstand bei seinen Aufgabenzuunterstützen:ArturoLorenzoMartinezistnuneinweitererBeisitzer,derneueIdeeneinbringenundAufgabenübernehmenmöchte.BeiunserenKassenprüfernergabsichaußerdemeinepersonelleÄnderung:AusgesundheitlichenGründenstelltesichunserHeinzKellernichtmehrzurWahl.FürdenEinsatz,denervieleJahrelangnichtnur als Kassenprüfer zugunsten des Vereins und seines Tierheims geleistet hat, möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken! Seine Aufgaben übernimmt nun AnitaWünsch.BeidenNeuzugängenwünschenwirvielSpaßimTeam,einglücklichesHändchenbeiihrenTätigkeitenundvielDurchhaltevermögen.

DasgrößteProjektfürdiekommendenJahremachtdakeineAusnahme.UnseregeplanteHundequarantäne,diesichmittlerweilezueinemmodernenQuarantäne-NeubaumitVerwaltunggemauserthat,wirdunserenvollenEinsatzbenötigenundauchdieUnter-stützungvieleranderer.ImRahmenunsererJahreshauptversammlungkonntenwirdiesesProjektunddenFinanzierungsplanunserenMitgliedernundGästenbereitsvorstellen.Undwirsindsehrglücklichdarüber,dassdieResonanzdaraufpositivwar,damitunserenbisherigenWegbestätigtundunsfürweitereanstehendeEntscheidungendenRückenstärkt.GanzbesondersgefreuthatunsdieTatsache,dasswirbereitseinenTagnachdie-serProjektvorstellungdieersteZuschuss-ZusageeinerStiftungerhielten.DamitrücktdieZukunftschonjetzt,bevorwirrichtigbegonnenhaben,einStücknäher.

IndieserAusgabewerdenwirfüralljene,diebeiderPräsentationzumThemaQuarantä-nenichtdabeiwaren,schwerpunktmäßignocheinmalallesgenauerläutern.

Herzlichst,Ihre Julie Bordère & das Wuff, Miau & Co.-Team

Aktuelles4 Aktuelles 5

Alle Jahre wieder leuchten an Weihnachten viele Kinderaugen, wennunterdemWeihnachtsbaumeinsüßerkleinerWelpeodereine junge Katze, ein Meerschweinchen oder ein Kaninchen als lebendesStofftierimvielzukleinenKäfigsitzt.

von Yvonne Brunner

DasBildvonfröhlichen Menschen, vor allem Kindern, diemitihrenneuenHaustierenunter dem Weihnachtsbaum spielen und glücklich lachen, hatwohljederzukünftige Tierhalter und der es gut meinende Mensch, der Tiere verschenken möchte, vor Augen.Leiderwirdoftauf-grundeinersolchenromanti-

schen Vorstellung oder auch nach lang anhaltender Quen-gelei der Kinder dann ein Tier unter den Weihnachtsbaum gestellt, über dessen wahres WesenunddessenBedürfnisseaber meist nicht wirklich nach-gedachtwurde. OftistschonwenigeTagenachWeihnachten für viele dieser lebendigen Weihnachtsge-schenke die glückliche Zeit

vorbei.DenneinTieristeinlebendes Wesen mit ganz spe-ziellen,eigenenBedürfnissen.EsbenötigtvielPflege,Zuwen-dung und Zeit, und zwar bis an seinLebensende!GeradedasWeihnachtsfest ist der denkbar ungünstigsteZeitpunkt,einHaustieraufzunehmen,dennwer von uns kennt nicht die HektikinderWeihnachtszeit.EsmüssenGeschenkebesorgtwerden, Festessen und Ver-wandtenbesuche organisiert werden, die Kinder sind aufge-regt und die Erwachsenen sind nervösundhektisch.Undnunstelle man sich so ein kleines, ängstliches Lebewesen inmit-tenallerdieserAufregungvor.ZitterndwirdesunterdemWeihnachtsbaum sitzen, wird von allen angetatscht und he-rumgezerrt, bekommt falsches FutterzugestecktundwirdsichvorderlautenGeräuschkulisseeinfachnurfürchten.

Der logische Menschenver-stand sagt einem schon, dass dasnichtdieBedingungensind,die die problemlose Aufnahme einesvierbeinigenGefährtenbegünstigen.Wennmanein

Haustieraufnimmt,mussmanvielZeitfürdasTierhaben.Es sollte gerade in den ersten TageninderFamilievielRuheherrschen, und dem Tier sollte problemlos ermöglicht werden, sein neues Zuhause in aller Ruhezuerkundenundzuer-schnüffeln.BeiHundenistauchan ausgiebiges spazieren gehen zu denken und bei Katzen daran, dass sie von Haus aus viel Zeit brauchen, sich an ihr Territoriumzugewöhnen.Fürall das hat man aber zu Weih-nachten wenig Zeit, denn ist erst einmal der Heilige Abend überstanden, müssen Ver-wandte besucht werden oder kommendieseaufBesuch.FüreinneuesHaustieraberbe-deutet Alleinsein oder Fremde, die ins Haus kommen, schon wiederzusätzlichenStress.Undspätestens am zweiten Weih-nachtstaghatdersüßekleineWelpe den ersten kleinen See im Wohnzimmer hinterlassen, die ängstliche Katze hat die Tapete und - „um Himmels Wil-len“ - die Designer-Ledercouch zerfetzt und das eben nicht handzahme Meerschweinchen oder Kaninchen hat das Kind

Alle Jahre wieder

Aktuelles6 Aktuelles 7gebissen.DasTierhattegenugundhatsichgewehrt.Daswarabersonichteingeplant.

Deshalb jedes Jahr im Januar danndasgleicheBildindenTierheimen: Menschen geben sich quasi die Klinke in die Hand,umungeliebte,überflüs-sige Weihnachtsgeschenke zu entsorgen.Oderdieinzwischenunbequem gewordenen Tiere werdeneinfachausgesetzt.DietraurigeBilanz:überfüllteTierheime und zahlreiche To-desfälle durch verhungern oder erfrieren.DeshalbvermittelnvieleTier-heime – so wie wir – keine TieremehrvorWeihnachten.StattdessengibtesGeschenk-gutscheine für Zubehör im ausgesuchten Fachhandel, die dann eingelöst werden können, wennsichderBeschenktetat-sächlichaucheinTierwünscht.Voraussetzung ist aber auch eineumfassendeInformationüber das Tier und seine arts-pezifischenBedürfnisse.EinFachbuches macht sich deshalb auch immer besonders gut unterdemWeihnachtsbaum.Und letztendlich spricht noch

einweitererwichtigerPunktdagegen, Tiere zu verschenken – egal ob an Weihnachten oder sonst.NurimpersönlichenKontakt zwischen Mensch und Tier merkt man, ob die Chemie stimmt,obmansichmagundzueinanderpasst.Deshalbsoll-te sich jeder Mensch sein Tier grundsätzlichselbstaussuchen.

Vor der Aufnahme eines Tie-ressolltesichjederzukünftigeHalter allerdings folgende Fragen stellen: Will man über-haupt ein Tier? Ist man bereit, die Haltung den individuellen Bedürfnissenentsprechendzugestalten? Kaninchen beispiels-weise nur paarweise oder in Gruppen,Vögelebenso.Istdieganze Familie mit der Anschaf-fung eines oder mehrere Tiere einverstanden? Hat man genug Platz, um ein Tier artgerecht zu halten? Erlaubt der Vermieter die Tierhaltung? Wer geht - bei jedemWetter-mitdemHundspazieren? Wer macht das KatzenklooderdenNager-Käfigsauber? Kann man die entste-henden Kosten für das Tier aufbringen(Tierarzt,Hunde-steuer,Futteretc.)?Hatman

überhaupt Zeit, sich um das Tier zu kümmern? Wer ist zuständig für die täglichen Streichelein-heiten?WerpflegtdasTier,wenn es krank ist? Wer erzieht das Tier? Hat man eine Person, die sich im Urlaub um das Tier kümmert? Ist einem bewusst, dass die Wohnung nie wieder so sauber sein wird wie jetzt?

WennmanalleFragenpositivbeantworten konnte, steht einer langen,glücklichenBeziehungmiteinemHaustiernichtsmehrimWege.Dannfreuenwirunsnach Weihnachten sehr auf Ihren Besuchbeiuns!IndiesemSinnewünschen wir Allen ein frohes Fest-OHNETierealsGeschenkunterm Weihnachtsbaum!

Termine & Veranstaltungen 2015Sonntag,12.04.2015,11-18Uhr–FrühlingsfestimTierheimSonntag,23.08.2015,10-18Uhr–StandaufderMesse „MeinHund“imKurpark Bad LiebenzellSonntag,13.09.2015,11-18Uhr –SommerfestimTierheimFreitag,16.10.2015,19.30Uhr –Jahreshauptversammlung desTSVPforzheimund Umgebunge.V.Samstag,14.11.2015,9-18Uhr –StandaufderMesse „Tierischgut“inKarlsruheSonntag,15.11.2015,9-18Uhr –StandaufderMesse „Tierischgut“inKarlsruheSonntag,29.11.2015,14-18Uhr –AdventsbazarimTierheimSamstag,5.12.2015, 12-21Uhr –StandaufdemWeih- nachtsmarktimKloster- hofMaulbronnSonntag,6.12.2015, 11-19Uhr –StandaufdemWeih- nachtsmarktimKloster- hofMaulbronn

Aktuelles8 Aktuelles 9

DieBestandsgebäudeaufdemTierheimgeländezuerhaltenundzumodernisierenistimmereinbrennendesThemaaufderKos-tenseite.UmdieAufgabenimTierheimweiterhinmeisternundunsereTieregutunterbringenzukönnen,kommenwir–sofernesunsunsereFinanzenerlauben–umdringendeInvestitionenabernichtherum.EineDrainagemusstediesesJahrerstellt,dasKatzenhausdachundeineTreppeerneuertwerden.

vonJulieBordère

DringlichwurdeeineInvestitiondieses Jahr besonders bei den KleinenHeimtierenimHasens-tall.DortzeigtesichimInnernplötzlich Schimmel an den Au-ßenwändendesGebäudes.Wieuns Menschen auch, schadet Schimmel ebenso den dort un-

tergebrachten Kaninchen und Meerschweinchen.DurchdenHöhenunterschieddesGelän-desistdieserGebäudeteilhalbErd-, halb Untergeschoss – also zurHälfteindieErdeeinge-graben.EineDrainageentlangder Problemzone war deshalb unumgänglich.ImNovembermachten unsere beiden Mitar-

Da tut sich immer wasbeiter Jörg Erb und Ulf Hilde-branddenerstenSchrittundbaggerten erst einmal Erde und jedeMengeGesteinentlangderMaueraus.DerEffektwarschon am nächsten Tag im Kleintierhauszusehen.JasminLuff,TeamleiterinimBereichKleineHeimtiereberichtete,dass morgens erstmals kein Kondenswasser innen an den Scheibenstand.DerRaumunddie Wand bekam einige Tage zumTrocknen.DannstellteJörgErb(derdiesauchhauptberuf-lichmacht)dieDrainagemitTeeranstrich,speziellenMattenundKiesfertig.Zuvorhatteesan dieser Stelle leider keine wirklicheDrainagegegeben.IneinemAufwaschbeseitigteeraucheineGefahrenstellenebenan.Diedreioffensichtlichselbstgebastelten, jahrzehn-tealten Stufen vom Asphalt-wegRichtungHasenstall,dieso wunderbar zum Stolpern und Stürzen einluden, wurden erneuert,derobereBereichdavorgepflastert,damitmannun sicher den Höhenunter-schied vom Asphaltweg zum Hasenstallüberwindenkann.Die Kosten für Material, Miet-

bagger, Arbeitszeit konnten mit rund 3000 Euro für alles dank Jörg Erb sehr gering gehalten werden.Nocheinmaleinherz-liches Dankeschön dafür! In der Jahreshauptversamm-lung2013hattenwirbereitsvon den Problemen im Kat-zenhaus - verursacht durch das alte Dach – und unseren Sanierungsplänen berichtet: im Winter trotz Heizung eiskalt undimSommersehrwarm.

BeidenArbeitenzuunserendreineuenKatzenaußenberei-chen vor wenigen Jahren, bei

Editorial 11Aktuelles10denen ein Zimmermann und ein Ingenieur uns ehrenamt-lich unterstützten, stellte sich auch noch heraus, dass das AsbesthaltigeDachsamtman-gelhafterIsolierung,wasdieTemperaturproblematikver-ursachte, bald erneuert wer-denmusste.ImvergangenenOktober haben die Arbeiten zur Erneuerung endlich begon-nenundnunistesfertigunserneuesKatzenhausdach.44.000Euro mussten wir dafür inves-tieren.DadadurchimWinterder Verlust von Heizungswär-

me übers Dach wegfällt und im Sommer die Energiekosten durch die ständig laufenden VentilatorenindenTier-arzträumen, trägt diese Inves-titionletztendlichsogarzumSparenein.UndumbeimThe-ma Dächern zu bleiben: Auch unser ‚Knast-Dach für die Katz‘ für das wir lediglich die Mate-rialkosten bezahlen mussten, istsamtEinrichtungfertigundbietet nun ausreichend trocke-nen,windgeschütztenRaumfür unsere Samtpfoten rund umsganzeTierheim.

AusreichendPlatzundkuschligePlätzchenfürWildeKatzenbietetunsere neueRückzugszoneaufdemTierheimgelände.

Aktuelles12 Aktuelles 13

LiebeTierfreunde,wervonIhnenkönntedieBildervonDarling(Ausgabe 2/2014) und Takero (Ausgabe 3/2014) in unserem Tierheim-Magazin vergessen? Wir sind überglücklich, dass wir eine sogroßefinanzielleUnterstützungfürunserezweiSorgenkindererhaltenhabenundmöchtenunsganzherzlichbeiIhnenbedanken.

vonChristineDamm

NatürlichgabesauchdieStim-men, die uns die Frage stellten, dass sich dies für ein einzelnes Tierjanichtlohnenwürde.Vonaußengesehen,sagtsichsoetwasmalleicht.AberschauenSie jeden Tag in die Augen die-ser Tiere und sie wissen, dass sie helfen können, aber es soll amGeldscheitern.Abwelchem

BetragsollenwirhiereineGrenzeziehen?Darlingwieauch Takero sind junge Tiere, die noch das ganze Leben vor sichhaben.EsistsoeinegroßeFreude zu sehen, wie sie jetzt ihrenlangenGenesungsweghinter sich gebracht haben und nun fröhlich und voller Erwar-tungindieZukunftblicken.Darling kam Ende März 2014 mit schweren Verletzungen

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

(Kieferzertrümmert,BruchdesVorderbeines, Lähmungser-scheinungen in den Hinterbei-nen)inunserTierheim.SiehateinigeOperationenhintersichgebracht.LeiderhatsichdasVorderbein bis zur vollständi-gen Heilung etwas Zeit gelas-sen, so dass bei Darling erst vorkurzemdiePlattenentferntwerdenkonnten.Darlingdurftenun endlich jetzt im Dezember inihrneueszuHauseziehen.Takero kam Ende August mit zweigebrochenBeinenzuuns.DerarmejungeRüdemusstenun auch eine Weile sehr ruhig gehaltenwerden.DaderBubnoch sehr jung ist, heilten dieBrüchesehrschnellundauch bei ihm wurden gerade diePlattenzurStabilisierungentfernt.UnserTeeniehatnundie schwere Zeit hinter sich gebracht und freut sich über jede Abwechslung und auf die langevermisstenSpaziergänge.Auch er hat nun schon ein Herz erobert, ist vor wenigen Tagen ausgezogen und kann endlich all die Dinge tun, die ihm leider verwehrtwerdenmussten.WerdiesezweiGeschöpfeanschaut, fragt nicht mehr,

obesdaswertwar.Dievielenangefahrenen Katzen, die durch die Polizei oder Finder gebracht werden, vermisst leider in der Regelniemand.Wirhoffensehr, dass es nicht so weiter geht und wir als Tierschutzver-ein nicht wieder die Pistole auf dieBrustgesetztbekommen- Kosten übernehmen oder Euthanasie.Leider müssen wir aber fest-stellen,dasswirimmerhäufi-ger schwer verletzte Tiere im Tierheimaufnehmenmüssen.DieGründesindvielfältig,in-zwischen haben wir den Ein-druck, dass Menschen immer häufigerdenken:„WarumdasTier teuer ,reparieren‘ lassen, wenn ich doch billig ein Neu-es bekommen kann?“ Ist das der neue Trend unserer Weg-werfgesellschaft?Wirwerdensehen,wasdieZukunftbringt...

Wenn Sie uns besonders bei der me-dizinischen Versorgung eines kranken Tieresunterstützenmöchten:UnsereHündinJosywurdeMitteDezemberinderTiermedizinischenUniklinikinMünchenwegeneinerPulmonalsteno-se am Herz operiert. Vielleicht möch-tenSiegernehierfürspenden?BittenutzenSiedasStichwort„OPJosy“.

Aktuelles14 Aktuelles 15

Wenn es im Herbst raschelt im Gebüsch, sind sie wieder unter-wegs,dieIgel.SiesuchensichNahrungfürdenbevorstehen-denWinter.BisNovembermüssensiesicheinWinterquartiersuchen,weilesabunter15Gradzukaltfürsiewird.Gesunde,erwachseneIgel,schaffendasohneProbleme,wennsieeinKör-pergewichtvonetwa600Grammhaben.Jungigeldürfenweiter-hindraußenbleiben,wennsie300Grammwiegen.EineZufüt-terungimGartenistdannvölligausreichend.ManchbesorgterIgelfreundnimmttrotzdemausreichendgroßeExemplaremitinswarmeHaus.DasschadetdenTierenmehr,alseshilft.

vonJuttaSchuler

IgelsindWildtiereundinderLage, den Winter in freier Wild-bahnzuüberleben.NurinNot-fällen dürfen kranke, verletzte undauffallendunterernährte

TiereinPflegegenommenwerden.ZurartgerechtenVer-sorgung gehört dann nicht nur eine entsprechend ausgestat-tete Unterbringung und Ernäh-rung, Sauberkeit und Hygiene, sondern auch die medizinische

Auf in den

Winter-schlaf

VersorgungbeimTierarzt.Ne-ben der Versorgung möglicher Verletzungen, müssen Ekto-parasiten wie Zecken, Flöhe undMilbenbeseitigtwerden.AußerdemauchWürmer,Kok-zidien und Lungenwürmer, die Igelofthaben.UndsofütternSiedanndieIgelrichtig:Wasvielenichtwissen,IgelniemalsMilchanbieten.Diese können sie nicht gut verdauen und bekommen Durchfall.StattdessennureinSchälchenWasserbereitstellen.AlsFutterkannmanKatzenfut-ter – trocken und nass anbieten – oder aber auch kurz angebra-tenesRinderhack,ungewürztesRührei,gekochtesHühnchen-fleisch,Avocado,ungesalzeneErdnüsse,Rosinen,ÄpfeloderBanane.AuchMehlwürmerwerden hin und wieder als besondere Leckerbissen gerne imStrohdesGehegesgesucht.FütterungszeitiststetsbeiEin-bruchderDämmerung.Ganzwichtig:wennmandenzunächst zu leichten Stachel-ritterineineretwa18Gradwarmen Umgebung so gut ge-fütterthat,dassereinausrei-chendes Winterschlafgewicht

vonmindestens500Grammerreicht hat, dann muss er diesen auch unbedingt halten können.Istesmitetwa5Gradausreichendkaltdraußen,ge-wöhnt man ihn langsam an die Temperatur.SeinGehegesolltedann im Freien stehen und mit einem frostsicheren Schlafplatz ausgestattetsein.Idealerweisenimmt man eine isolierte Kiste mitausgesägtemSchlupfloch,die man mit Zeitungsabrissen füllt.IstdasNestdannbezogenundbleibtdasGehegeauchtrocken und sauber, darf der Igel nicht mehr gestört werden –erschläft.ErreduziertNah-rungsaufnahme und Verdau-ung, auch Atmung, Herzschläge und Körpertemperatur werden abgesenkt.FürgelegentlichesErwachen – Igel sind dann meist wackelig und dösig, muss imGehegestetsWasserundTrockenfutterbereitstehen.Die Zeit zum Auswildern, be-ginntimFrühjahr(April)wennSträucher,HeckenundBäumeergrünt,unddieNahrungstie-redesIgels(Käfer,Spinnen,Würmer)wiedervorhandensind.DieAußentemperaturenmüssen anhaltend mild sein,

© B.

Jechow

/pixelio.de

Aktuelles16 Aktuelles 17

VielewertvolleTippszumThemaÜberwinterungundUnter-stützungvonIgelnimHerbstundWinterfindenSieunterande-remimInternetaufderSeitedesBUNDDarmstadtunter darmstadt.bund.net/service_und_beratung/igelschutz_aber_richtigWeitereInformationenzumThemaIgelhaltenauchfolgendeSei-ten im Internet für Sie bereit:www.pro-igel.dewww.igel-insel.dewww.lbv.dewww.nabu.deAußerdemerhaltenSieselbstverständlichauchbeiunsUnterstüt-zung,wennSieeinenwirklichhilfsbedürftigenStachelrittergefun-denhaben.RufenSieinnerhalbunsererTelefonsprechzeitenanunterTelefon(07231)154133.WirberatenSiegerne.

tagsüber13Gradundnachtsnichtunter8bis9Grad.DasAussetzen selbst erfolgt nach Sonnenuntergang, indem man den Igel am vorher festgelegten Punkt in ein kleines Nest aus StrohundLaubuntertief-hängendenZweigen(Hecke,Gebüsch)setztundihmnochausreichendFutterbereitstellt.BinnenkurzerZeitsuchtsichder Igel seinen Weg in die neue Freiheit.JetztbleibtnurnochihmvielGlückzuwünschen!Und sie dürfen stolz auf sich sein, ihrem kleinen stache-ligenGastbeimÜberlebengeholfenzuhaben.

© B.

Jechow

/pixelio.de

MitetwasKatzennass-undTrocken-futterkannmanfreilebendenIgelnzumnötigenÜberwinterungsgewicht

verhelfen.JedesJahrsterbenMillionenvonNerzen,Füchsen,Marder-hunden,Waschbären,KaninchenaberauchHundertausendeHunde und zwei Millionen Katzen, um aus ihrem Fell Pelz-besätzeundmodischeAccessoireszumachen,mitdenensichderempathieloseTeilderDamenweltschmückt.JetztimWinterwirddasThemawiedernäherinsBewusstseingerückt,dennüberallsiehtmanPelzmäntelaberauchmitechtemPelzbesetzteKapuzen,Bündchen,Krägen,MützenundHandtaschen.AufdenerstenBlickistdenwenigstenMenschen klar, welche Leiden die Tiere zu Lebzeiten ertra-genmussten.UndwiegrausamihrSterbenwar.

von Saskia Pais

Die meisten der Tiere, die der Pelzproduktion dienen, leben aufsogenanntenPelzfarmen.Dort werden sie überwiegend

in viel zu kleinen, dreckigen Drahtkäfigengehalten.Häufigkann man stereotypes Verhal-ten beobachten – ständiges Auf- und Ablaufen entlang einerGitterseite,ständiges

Pelz ist nicht

schick! Pelz ist Mord!

Aktuelles18 Aktuelles 19im Kreis Laufen, viele Tiere nagen sich aber auch selbst an.ImWinter,wennihrFellam dichtesten ist, ist „Ernte-zeit“.Das Töten der Tiere durch anale Elektroschocks – um Schäden am Fell zu ver-hindern – ist die häufigste Tötungsmethode der Pelzfar-mer.Jährlichwerdenalleineetwa eine Milliarde Kanin-chen getötet, um ihr Fell in der Modebranche zu verwen-den.MillionenFallenwerdenzusätzlich jedes Jahr aufge-

stellt, um sogenannten Pelz-tiere auf bestialische Weise einzufangen.Ihrschmerzhaf-ter Todeskampf kann Tage dauern.Mit rund 80 Prozent ist China Weltmarktführer als Pelzpro-duktexporteur.DortgibteskeinTierschutzgesetz.Un-dercover-Ermittlungen der Tierrechtsorganisation Peta zeigendiegrausameRohheit,

mit der in dem Land der auf-gehenden Sonne die Tiere be-handeltwerden.Siewerdenerschlagen, zu Tode getreten, erdrosselt, oft bei lebendi-gem Leib gehäutet – straffrei, denn in China interessiert das niemanden.Zitterndmüssendie Tiere mit weit aufgeris-senen Augen dabei zusehen, wie ihre Artgenossen abge-schlachtetwerden.Müssendie Ausweglosigkeit ihrer ei-genen Situation erkennen, bis sieselbstanderReihesindund ihr letzter Leidensweg

beginnt.Unddasallesak-zeptieren wir im Namen der Mode? Ist uns der mondäne Auftritt in Pelz mehr wert, als das Leben dieser Tiere?Dabei hält das Tragen von Pelz auch nicht unter wirt-schaftlichenGesichtspunktenstand.DieHerstellungeinesMantels aus Kunstpelz benö-tigt 20-mal weniger Energie, als die Herstellung eines

Echtpelzes.UndKunstpelzkostetkeineinzigesLeben.Aber Kunstpelz ist nicht im-mergleichKunstpelz.Indenvergangenen Jahren wurden durch verschiedene Tier-schutzorganisationen viele Pelze, die als Kunstpelz de-klarierten waren, als Echtpelz identifiziert.MeistwerdeninChina hierfür Hunde und Kat-zenfelleverwendet.Deshalb:Augen auf beim Kunstpelz-Kauf! Wer sich nicht sicher

ist und auf Nummer sicher gehen will, sollte im Zweifel Zuhause den Test machen: schneiden sie an unauffälli-ger Stelle wenige Haare des Kunstpelzesab.EchterPelzstinkt wie verbranntes Haar, wie verbranntes Horn beim Hufschmied.Kunstpelzriechtdagegen wie verschmorter Kunststoff – ein Fälschungs-sicheres Zeichen dafür, dass für Ihre Fellprodukt kein Tier sterben musste!

Aktuelles20

TierschützerneilteingewisserRufvoraus,siewürdendenTierenmehrtrauen,alsdenMenschen.AuchhörenseriöseTierschutzvereineimmerwiederdenVorwurf„esistleichtereineAudienzbeimPapstzubekommen,alseinHaustiervoneuch“.Daskommtnatürlichnichtvonungefähr.EsistdieErfahrung,dieeinenvorsichtigmachtundunsliebereinmalmehralseinmalzuwenignachhakenlässt.DennwaswirimTierheimalltag immer wieder von der Gattung Menschen aufgetischtbekommen,istgeradezuhaarstäubend.

vonSilvanaMorinelli

Man kann schon sagen, dass man im Laufe der Zeit im Tierschutz so einiges zu sehen bekommt.Wirberichtetenschon in vergangenen Ausga-ben wie Mitgeschöpfe bei uns abgebenwerden.Wirbekom-men aber nicht nur einiges zu sehen, sondern auch so eini-geszuhören.Oftmalstrauenwir unseren Ohren nicht, mit welch selbstverständlich gemachten Aussagen wir tat-sächlich konfrontiert werden, die leider lediglich wider-spiegelnwiewenigRespektund Mitgefühl Menschen, unseren tierischen Freunden entgegenbringen.ImGrunde

sind es tieftraurige Aussagen, die ein Lebewesen nur auf funktionale oder optische Merkmalereduzieren.Soalsseien sie nichts anderes als ein Möbelstück, ein Accessoi-re, ein Dekoelement, das man wieder loswerden kann, wenn es nicht oder nicht mehr ins Konzeptpasst.Dennoch – manchmal sind wir so fassungslos, dass wir nur noch verzweifelt darü-berlachenkönnen.Deshalbmöchten wir Ihnen mit einem AugenzwinkernunserGrusel-kabinett der unglaublichsten Aussagen und Fragen nicht vorenthalten.SohörtenwirvonBesuchernundTierinter-essenten schon folgendes:

nicht aufregen, nur wundern r„Wie sie können meinen

Hund jetzt nicht sofort

aufnehmen? Dann bind‘

ich ihn an den nächsten

Baum!“ .„Kann

ichheuteKittenkaufen und sie wieder abgeben wenn sie

großsind?“

c„Will

Hühnchen kau-fen, was kostet Hühn-chenhinterGlasda?“

R„Ich würde gerne drei Kat-zen zur Probe mitnehmen, mal schauen für welche ich michdannentscheide.“

Und auch eine besonders skur-rile,unglaublicheBegebenheitgeht uns einfach nicht mehr aus dem Kopf und ist es wert, einmalgenanntzuwerden.Es war ein Donnerstagabend im Sommer als während der BereitschafteinbesorgterTierfreund vor der Türe stand, der auf seinem Spaziergang eine Schlange gefangen hat-te, die bereits eine Kröte im Maulhatte.SeinAnliegen,der„armen Kröte“ zu helfen und sie ihrem Schicksal als Teil der natürlichenNahrungskettezuentreißen,wärebeinaheinsAugegegangen.Schließ-

lichhatteerSchlangesamtKröte für den Transport doch tatsächlichineinePlastiktü-tegestopft…NachdemwirungläubigseinerGeschichtegelauscht und die verknotete Tütegeöffnethatten,erblick-tenwireinegroßeRingelnat-tersowieeineKröte.DieKröteextrem gestresst durch die erzwungene Nähe zum Jäger unddieNatterzumKröten-glück so gestresst durch ihre Gefangenschaft,dasssiedieBeuteüberhauptnichtmehrinteressierte.Wirentließenbeide wieder in die Natur und ließensieihresWegesziehen.

MehrSprüchefindenSieaufSeite29.r„Kann ich den Hund um-

tauschen?Erhaart…“

c„Wenn

ich zwei Katzen

nehme, bekomme ich

dannRabatt?“

Aktuelles22 Aktuelles 23

WirMenschenfeierndenJahreswechsel,sindfröhlichundausgelassen,habenSpaßundmeisterfreuenwirunsumMitter-nachtambuntenFeuerwerkvordemNachthimmel.FürunseretierischenFreundebedeutetSilvesterallerdingsdenblankenAlbtraum.NichtnurWildtiereversetztdieKnallereiinPanik.AuchfürvieleunsererHaustiereistdieseNachteintraumati-schesErlebnis.MiteinwenigVorbereitungistesjedochmög-lich,dassauchunsereVierbeinerdieNachtentspannterleben.

vonJulieBordère

Das Silvesterfeuerwerk stellt in vielerlei Hinsicht eine Heraus-forderung für das Nervenkos-tümvielerTieredar.SchondasKnallen im Vorfeld des eigent-lichen Silvesterfeuerwerks erhöht das Erregungsniveau

immer mehr, so dass bis zum eigentlichen pyrotechnischen Ereignis die Nerven bereits blankliegen.DieGeräuschedesFeuerwerks treten aus Sicht der Tiere unberechenbar auf und sind nicht nur extrem laut, son-dern gehen auch mit zusätzlich ängstigendemBrandgeruch

Was tun, wenns knallt, zischt, stinkt und blitzt

undLichtblitzeneinher.So kurz vor Silvester ver-bleibt dem Tierhalter nur noch die Möglichkeit die Geräuschwahrnehmungvonaußerhalbweitestgehendzureduzieren.MitdemHundkönnte man beispielswei-se einen Ort aufsuchen, an demmöglichstwenigBöllerzuerwartensind.MancheWaldgebietebeispielsweise.Es gibt aber tatsächlich auch Hundehalter, die mit ihrem ängstlichen Vierbeiner ruhi-ge Autobahnabschnitte rauf undrunterfahren.WerzuHause bleiben möchte, kann auch dort einiges tun: lassen SiealleRolllädenherunter,halten Sie alle Fenster ge-schlossen.Wennvorhanden,bieten sie ihrem Tier sein Lieblingsplätzchen in einem fensterlosenRauman.Versu-chenSiedieGeräuschevonaußendurchvertrauteKlän-ge zu überdecken: spielen Sie beispielsweise Musik ab oder lassen sie den Fernse-herlaufen.HabenHundoderKatzeeinenRückzugsort,anden sie sich gerne zurück-ziehen, wenn ihnen etwas

unheimlich ist, sollte dieser freizugänglichsein.Genauwie Menschen können Tiere am besten mit für sie schwie-rigen Situationen umgeben, wenn sie sich möglichst wohl undentspanntfühlen.Daherist es sinnvoll, schon in den Tagen vor Silvester für eine gute Ausgangssituation zu sorgen.Momente,diezuei-nem hohen Erregungsniveau führen, sollten vermieden werden: Sehr wildes Spie-lenzumBeispiel,extremekörperliche Anstrengungen, beängstigende oder aufre-gendeEreignisse.BesonderesAugenmerk sollte dabei auf die Weihnachtstage gelegt werden: Für viele Tiere sind die Feierlichkeiten, bei denen der Alltag aus für das Tier unerklärlichenGründendurcheinander gerät, sehr an-strengend.JenachSituationkann es sinnvoll sein, dem tierischen Mitbewohner die Möglichkeit zu geben, sich in ein besucherfreies Zimmer zurückzuziehen oder durch andereMaßnahmenfüreineEntspannungzusorgen.DasErregungsniveau reduzierend

Editorial 25Aktuelles24wirken beispielsweise ver-trauteAbläufe,ruhigeBewe-gung,vertrauteÜbungenmitlangerBelohnungsvergangen-heit, leicht verdauliche Mahl-zeiten und langanhaltendes Kauen.Schwerer zu beruhigenden Fällen könnte ein Therapieplan eines erfahrenen, verhalten-stherapeutischgeschultenTierarzteshelfen.Damitsollte

man aber spätestens im Som-merbeginnen.Adressenfin-denSieunterwww.gtvm.de.Die hier gelisteten Tierärzte haben eine Zusatzbezeichnung odereinenFachtierarztnachPrüfungderLandestierärzte-kammer erworben und sind zu regelmäßigerWeiterbildungverpflichtet.DaherbietensieTherapien auf dem aktuellsten StandderWissenschaftan.

Aktuelles26 Aktuelles 27

AuchwenneseinewigumstrittenesThemableibt,obeineFütte-rungderSingvögelallgemein-oderaberwenigstensdieWinterfüt-terung-sinnvollsei,ganzsicherbringenunsdiekleinengefiedertenGesellenderNatureinkleinesStückchennäher.DiemeistenVogel-freundehabenschonimNovemberbegonnenanzufüttern,dochgehtdasselbstverständlichauchjetztnoch.Esreicht,kleineMen-genanzubieten,solangenochkeinDauerfrostundkeinegeschlos-seneSchneedeckedieFuttersucheerschweren–einfachumdieVögelandieFutterstellezugewöhnen.DawirjaSingvögelmitunterschiedli-chemNahrungsbedarffüttern,nämlichKörnerfresserundWeichfres-ser,solltenwirdiesbeiderAuswahldesFuttersbedenken.

von Gerlinde Hörr

GrundlagederidealenFut-termischung sind mit Son-nenblumenöl vermischte Haferflocken.InderNotnimmt

diese der Körner- wie auch der Weichfressergerne.Dazukannman dann ungeschälte, sowie auch geschälte Sonnenblumen-kerne, Hanfsamen, Weizen, Hafer, Mohn, Leinsamen und

Damit sie besser

durch den Winter

kommen

gehackteErdnüsseanbieten.Weichfresser wie Amseln und Stare, aber auch Sperlinge freu-en sich über ungeschwefelte Rosinen,dochwerdieMöglich-keit hat, im Herbst Holunder- und Ebereschenbeeren zu sam-meln und zu trocknen, spart sich nicht nur Kosten, sondern verhilftdenWeichfressernzuwirklichnatürlicherNahrung.DengleichenEffekthatesauch, wenn man im Herbst die verblühten Dolden und dürren StengelderPflanzenimGartenstehenlässt.DerenSamen-undzurÜberwinterungindenPflanzenversteckteInsekten- können so von vielen Vögeln den Winter über verwertet werden.Amseln, Drosseln und Stare freuen sich über ausgelegte halbierteÄpfel,wennsieunsschon zu mürbe sind und von vielen Menschen deshalb weg-geworfen werden - auch wenn manch ein Vogelexperte warnt, angefrorenes Obst sei schädlich für die Singvögel - auf dem Feld picken Drosseln, Amseln und auch Meisen auch am liegen-gebliebenen oder noch hän-gendenObst.Wasunbedingt

beachtet werden sollte, wenn manaufdemBodenfüttert:DieFutterstellesolltenichtnurwind- und schneegeschützt sein, sondern sie sollte dem hungrigen Vogel freie Sicht gewähren,umrechtzeitigvorFeinden wie Hauskatze oder Greifvogelflüchtenzukönnen.Um sich gegebenenfalls schnell zu verstecken zu können, ist esfürdenkleinenFuttergastvongroßemVorteil,wenninderNähevonFutterhäuschenoderFutterstelleeinGebüscherreichbar ist, denn eine gut besuchteFutterstellelocktgerndenSperberan.Sicher, der möchte auch le-ben und hat es nicht leicht bei Frost und Schnee! Wer also ein Übrigestunmöchte,kannauchfürGreifvögelFleischstückchenoder Hähnchenherzen ausle-gen.IsteinFutterhäuschenaufeinemPfahlbefestigt,kannmanzumSchutzvorklettern-den Feinden einen Katzen-schutzamPfahlanbringen.Wer die Möglichkeit hat, kann - um Aggressionen unter den Futtergästenzuminimieren–mehrereFutterhäuschenoderFutterstellenunterhalten.

Aktuelles28Praktischnützlichundbeliebtsind sogenannte Meisenknödel, die man auch selbst herstellen kann.DiezubereiteteMas-selässtsichaußerdemgutinBlumentöpfefüllen,indiezuvorein Holzstab oder kleiner Ast gestecktwird.Sinnvollistes,vordemBefüllenauchgleicheineSchnurzumAufhängendurchdasLochamBodendesBlumen-topfeszuziehen.Sokannmandie gefüllten Töpfe - mit dem TopfbodenschrägnachobenentgegenderWetterseite-z.B.aneinemBaumaufhängen.Die Meisenknödelmasse sollte ausungehärtetemreinemPflan-zenfetthergestelltwerden,dasmaninKiloblöckenkaufenkann.DiesesineinemgroßenTopfschmelzen lassen, jedoch sollte esnichtzuheißwerden.Nunkann man ungezuckertes Nuss- und Früchtemüsli, geschälte Son-nenblumenkernen,Haferflocken,Rosinen,Kokosflocken,gehackteErdnüssen und natürlich auch zerkleinerte Walnüssen dazuge-ben-soviel,dassdasFettnurdemZusammenhaltendient.Die Masse sollte nun etwas aus-kühlen-sonstläuftsiedurchsLochimBlumentopf-undso-

weit fest sein, dass man sie noch gutformenkann.NunentwederindieBlumentöpfefüllenoderauf Frischhaltefolie setzen und zusammen mit einer eingelegten AufhängeschnurzumKnödelfor-menundimkühlenRaumfestwerdenlassen.NichtnurMeisensinddavonbegeistert.Wichtigist:• VogelfutterdarfwederSalz

nochraffiniertenZuckerenthalten

• FutterstellenwieFutterhäu-schen müssen sauber gehal-ten werden um Krankheiten zuverhindern.

• Wer Wasser anbietet, sollte dieses unbedingt täglich wechseln.ÜberdasTrink-wasser wird eine immer tödlich endende und sehr ansteckende Krankheit (Trichomonaden,imVolks-mund„GelberKnopf))über-tragen.

r„Mein Kaninchen ist schon seit sechs Jahren alleine.Demgehtesgut.Dasistglücklich…“

R „Wie die Nummer 17 kos-tet was? Sie können doch froh sein, wenn ich einen mitnehme!“

Ë„KönnenwirKittenfürWeihnachten reservieren?“ (Anmerkung:DieAnfragekamdiesenSommer)

q„Kön-nen wir ein Kanin-chen ausleihen und in sechs Monaten zu-rückbringen?“

.„Kann

ich bei Euch mei-nen Hund gegen einen kleineren eintau-

schen?“

. „Der

Hund muss

zurück, er kommt ein-

fach nicht mit seinem

Jagdtriebklar.“

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In eigener Sache 30 In eigener Sache 31

Viele unsere Tierheim-Hunde haben kleinere oder größere DefiziteinderErziehung.EinigevonihnenhabennieErziehunggenossen,anderehabenimGegenteilsogarnegativesVerhal-tenerlernt,wiederanderesindeinfachübermütigoderwissenimstressigenTierheimalltagnichtwohinmitsich.

von Claudia Rieger

Für alle gilt – Hunde mit einer gewissenGrunderziehunghabenbessereVermittlung-schancen.Daherunterstütztuns seit September 2014 das Trainerteam Angela und Jürgen BaumannbeimTrainingmitunserenHunden.Zielistes,dasHundetrainingaufbreitereBei-ne zu stellen, um auch unsere

motiviertenGassigehernochstärkereinbindenzukönnen.JedenSamstagfindetnunne-bendemnormalenGassigehendasHundetrainingstatt.UnsereStamm-Gassigehertrainierenmit ihren Lieblingen das kleine Hunde-Ein-Mal-Eins.NebenSitz, Platz und Leinenführig-keit werden auch kleine Tricks geübt, die Hund und Mensch gleichermaßenSpaßmachen.

Erziehung, Spaß und Arbeit fürs Köpfchen

Aber auch soziale Aspekte in der Hundebegegnung sowie SituationenundGeräuschedesAlltagskommennichtzukurz.Dabei gibt es Trainingsstunden inderGruppeundEinzeltrai-ning für unsere besonderen Problemfellchen.UnserGartenwirdmitHilfeeinigerGeräte,die Jürgen und Angela mitge-bracht haben, zur interessan-ten Spielwiese, die einiges an Spaß,aberauchvieleMöglich-keitenfürGehorsamkeitsübun-genbietet. Ein besonderes Highlight für unsere Hunde sind zudem die SuchspieleinWaldundWiese.Auf der Fährte nach Lecker-

lies und Dummy sind sie mit Feuereifer dabei, besonders Spürnasen wie Jimmy, Django, Keny oder Zoe zeigen hier was siekönnen.DieseKöpfchenar-beit fordert unsere Hunde und bietet Ihnen tolle Auslastung – einfachmehrals„nur“Gassi-gehen.EinweitererpositiverAspekt für unsere Tierheim-bewohner: Die gemeinsamen ErlebnisseförderndieBindungderHundezuihremGassige-her.SoverbessertdasTrainingnichtnurdieVermittlungschan-cen unserer Vierbeiner, son-dern bringt auch Abwechslung in den für viele Hunde stressi-genTierheimalltag.

JürgenBaumann(Fotolinks)undseineFrauAngieunterstützenunsbeiderBeschäftigungundErziehungunsererHunde.

In eigener Sache 32 In eigener Sache 33

EineTierartgehtunsimTierheimgarantiertnieaus:Katzen.BesondersimspätenFrühjahrundSommerfüllensichunse-reQuarantänenundVermittlungszimmer.ManchmalsindsieselbstimDezembernochgutbelegt–sowieindiesemJahr.Solange die Menschen ihre eigenen Katzen nicht kastrieren lassen, wirdderNachschubnichtversiegen,wirdsichdasProblemnielösen.UnseremTeambleibtbeieinersogroßenZahlvonKatzenkeineMöglichkeiteinerindividuellenBetreuung.DasfrustriertdiePflegerundmachttraurig.AnderseitsfehlendenKatzenStreicheleinheitenundliebevolleZuwendung.DeshalbsindwiraufderSuchenachehrenamtlichenKatzenstreichlern.

vonSilvanaMorinelli

Menschen sind verrückt nach HelloKitty–dochwiesiehtdieKatzenrealität in Deutschland aus? Leider ist es bis heute nur

wenigen Städten, wie in Pader-borngelungen,eineKastrati-onspflichtfürKatzenzuerwir-ken.OhneKastrationspflichtin ganz Deutschland wird die Katzenpopulationdurchdie

Katzen wie Sand am Meer ©

kam

mer

syst

ole/pixelio

.de

unkontrollierte Vermehrung leiderstetigzunehmen,wasgleichzeitigeingroßesKatze-nelend bedeutet und Tierheim vor ein riesiges Problem stellt: immer mehr wilde, halbwilde und zahme Katzen landen bei uns.Siewerdenvonaufmerk-samenBürgenausgehungertoder krank aufgefunden und zuunsgebracht.AuchdasAngebotanBabykittenboomt:aufeinschlägigenInternetplatt-formen werden sie angeboten, so dass der Wunsch nach einer süßenBabykatzeschnellundkostengünstigrealisiertwerdenkann.Aberebensoschnellwer-dendieseunüberlegtenGele-genheitskäufe dann wieder im Tierheimentsorgt.Es ist fast unmöglich dieser prekären Lage Herr zu wer-den.DieTierebefindensichhäufigineinemschlechtengesundheitlichen Zustand, was einen enormen Mehraufwand anPflegeundZeitfürunsereMitarbeiterbedeutet.Hinzukommen für unsere Mitarbeiter Aufgaben,wiefüttern,reinigender Zimmer und natürlich die VermittlungsgesprächemitInteressenten.Einweiteres

gravierendes Problem ist, dass viele Katzen den stressigen Tierheimalltag mit zahlreichen Artgenossen nur schwer ver-kraften,sichzurückziehenoderauchmalgrantigreagieren.AufgrunddieserSituation,sindwir mit unseren Kapazitäten im KatzenhausoftmalsamLimitangelangt.Aktuellhabenwiretwa 145 Katzen, wodurch unsere Mitarbeiter nur die Grundversorgungschaffenundsehr frustriert sind, dass sie nicht all unseren Schützlingen auch die Aufmerksamkeit und Zeit widmen können, die sie so dringendbenötigen.Deshalbsuchen wir händeringend liebe-volle, geduldige Katzenstreich-ler.Sie lieben Katzen und haben ei-nen ausgeglichenen Charakter? SiestrahlendienötigeRuheaus und lassen sich von einem zickigenStubentigernichtabschrecken? Sie haben nach-mittagsZeitundsetzensicheinfachmalmiteinemBuchineines unserer Katzenzimmer, lesen dort ein bis zwei Stunden und lassen die Katzen auf sie zukommen.ZusammengefasstsinddiewichtigstenGrundvor-

Editorial 35In eigener Sache 34aussetzungen,dassSieRuhe,ZeitundGeduldmitbringen,um den Tieren, das zu geben was sie so dringend brauchen: LiebeundAufmerksamkeit.Denn was kann es denn schö-neres geben, wenn auch die schüchterne Schönheit nach

einpaarBesuchenauftautundsichschnurrendanihreBeineschmiegt.BittemeldenSiesichbeiInter-esse per Mail unter tierpfleger@tierheim-pforzheim.de oder telefonisch unter (0 72 31)1 54 13 47.

Was wurde aus …… ScarleTT & Waldfee, die beiden vor dem Pferdemetzger gerettetenStutenlebennuninderNähevonKölnaufdemHofHuppenhardtbeimEuropäischenTier-undNaturschutze.V.WirhabeneinePatenschaftfürsieübernommen,damitdieUnterhalts-kosten nicht gänzlich an diesem Verein hängen bleiben. Von unserer beschlagnahmtenRattenbandelebennochimmereinigebeiunsundwartenaufihreMenschen.Rattenfreundevor!UnserjungerRüde MokoausdervergangenenVermittlungseckeistleiderauchnochimmerbeiunsimTierheim.IrgendwiekonnteerbisherkeinHerz für sich erobern, was wir überhaupt nicht verstehen können. Denneristeinfachnurgroßartig.VielleichtbringtihmdasneueJahrmehrGlück?IhreSternstundedurftedagegenunsereJack-Rus-sel-Terrier looMaerleben.DasalteMädchenhatnunendlicheinkuschligeswarmesPlätzchenbeiliebenMenschengefunden.Undauch unsere bezaubernde Langhaardame deli istmittlerweileinihre eigenen vier Wände umgezogen. Bella,dieschüchterneTiger-dame,sitztauchschonaufihremgepacktenKöfferchen.Abgeholthatsieabernochniemand.KanndasanihrenTablettenliegen,diesie täglich fürs Herz nehmen muss? Das kann doch nicht sein… Das Angsthäschen Xandra hat sich dagegen bereits ihren eigenen Kratzbaumerobert.EbensoJoliVeTTe & leTiTio–dieziehenjedeMöhrezwardemgrößtenKratzbaumvor,habenabertrotzdemeinneues Zuhause gefunden, ebenso wie unsere Wasserschildkröten Tic, Tric & Trac. Nur für unseren aTTila–unserSorgenkinddervergangenenAusgabe–interessiertsichniemand.DarübersindwirtraurigunddrückenihmfürsnächsteJahrallePfoten!

In eigener Sache 36 In eigener Sache 37

EineindividuelleBeschäftigungmitdenTierenbleibtbeiunserenhauptamtlichenMitarbeiternmeistaufderStrecke.Nicht,weilsieetwafaulwären,sondern,weilsievielzusehreingespanntsind,alsdassZeitfürdasübrigwäre,wasdieTierebrauchenunddiePflegerin-nenihnenvonHerzengernegebenwürden:individuelleZuwendung.Langehabenwirhinundherüberlegt,wiewireinebessereSituationfürunsereTiereschaffenkönnten,ohnediePersonalkostenindieHöhezutreibenundohneunsereMitarbeiterzusätzlichzubelasten.Diesen–alspositivenNebeneffekt–sogaretwasbessereArbeitsbe-dingungenbietenzukönnen,dennjenachWochenendplanarbeitensiemanchmalsiebenTageamStück.ZweiTageinFolgefrei,einnor-malesWochenende,wieesalleArbeitnehmerschätzen,habensienie.VonunsererLösungprofitierenamEndealleBeteiligten.

vonJulieBordère

Diese Entscheidung war uns nicht leicht gefallen und wurde

auchintensivdiskutiert.Undtrotzdem sehen wir es unterm StrichalsGewinnfürunsereTiere und unsere Mitarbeiter:

Zwei Nachmittage nur für unsere Tiere

UnserzweiterSchrittinSa-chen Umstrukturierungen im Tierheimtrittab2015inKraft.Montags wird das Tierheim fürBesuchergeschlossensein.Das bedeutet, dass an diesem TagkeineVermittlungstatt-findetundunsereTierenichtangeschautwerdenkönnen.DieFundtierabgabeistselbst-verständlich weiterhin möglich, ebensodasGassigehenmitdenHunden.„Was?EinTagwenigergeöffnet?Wiekanndasdennbesser für Tiere und Mitarbei-ter sein?“, mag sich manch einer fragen.DieAntwortistsimpel:anMontagenkannzukünftigjeneVollzeitkraftinjedemBereichfreimachen, die am Sonntag davor nicht, jedoch am eine Woche zu-rück liegenden Sonntag sehr wohl gearbeitethat.Siekannsoerst-mals ein „zweitägiges Wochenen-de“ zum Abschalten und Erholen genießen.DaMontagnachmittagsdannkeineBesucherdasind,haben die übrigen Mitarbeiter Zeit sonst Liegengebliebenes zu erledigen und sich intensiv mit ih-renSchützlingenzubeschäftigen.Fellpflege,spielen,Schmuseein-heiten, „Zwangsschmusen“ wilder Katzenkinder, Sozialisierungs-

arbeit, Hundetraining – all das, wozu sie sonst nicht kommen und wasdieTieredringendbrauchen.Die Mitarbeiterin, die den ganzen Montag frei machen konnte, muss den zusätzlich freienNachmittag–dennvonderVormittagsarbeitamSonntagstehtihrnureinfreierVormittagzu–amMittwochnachmittagindergleichenWochenachholen.Mittwochshabenwirjaschonimmer geschlossen, bisher war nachmittagsallerdingsauchkeinMitarbeiteranwesend.Diesän-dert sich nun und auch an diesem NachmittaghabendieMitarbei-terinnen also noch einmal Zeit, sich intensiv mit den Tieren zu beschäftigen.Ja, für diese Lösung verzichten wir aufeinenVermittlungstag.Dastut auch uns weh und weckte in uns selbstverständlich Zweifel, obdieseEntscheidungrichtigist.Doch letztendlich überwiegen die Vorteile für alle – Mensch undTier.Deshalbhoffenwiraufdas Verständnis unserer Interes-senten und der neuen Familien unsererSchützlinge. Und wir sind ja weiterhin an vier TagendieWochefürBesucheundVermittlungenda!

In eigener Sache 39In eigener Sache38

Immer wieder kommt es vor, dass wir besonders alte und krankeTierebeiunsbeherbergen,diedringendinfamiliärerUmgebungmitvielWärme,ZuwendungundFürsorgeunter-gebrachtwerdenmüssten,umihrenBedürfnissenentspre-chenzukönnen.MomentanistesderalteRüdeAmanelo,derdringendeinePflegestellebenötigt.

vonJulieBordère

Individuelle Zuwendung bleibtimTierheimalltagoftaufderStrecke.TraurigaberharteRealität.SosehrunsereHauptamtlichen Mitarbeiter sich bemühen, immer fehlt die Zeit.UndauchehrenamtlicheUnterstützungvonGassigehernund Katzenstreichlern kann das MaßanZuwendungfüreinein-

zelnes Tier nicht ersetzen, das in häuslicher Umgebung mög-lichist.FürspezielleNotfällesuchen wir dann händeringend nacheinergeeignetenPflege-stelle.BesondersdrängtdieZeitfürAmanelo, den schwerfälli-genaltenRüden,denwiraufmindestens zehn Jahre oder älterschätzen.SeinKörperistgezeichnet von einem harten

Dringend Pflegestelle

gesucht

Leben auf portugiesischen Straßen,woihneinemitlei-digeTierfreundinaufgabelte.Schwere Spondylose und Ar-throse machen ihm zu schaf-fenunddietäglicheGabevonSchmerzmittelnnötig.Vermut-lich haben sich die Menschen, die in seinem Leben bisher die Hauptrollen spielten, nicht ge-rademitRuhmbesudelt.Kannman es ihm verdenken, dass er erstlangsamauftauenmuss,um Vertrauen fassen zu kön-nen?Wirfindennicht.AMA-NELO schaut sich die Men-schenganzgenauan.DocheristoffenfürStreicheleinheitenundgenießtdiesesehr,wennersichsicherfühlt.WennderKnoten platzt, bekommt er vom Schmusen einfach nicht mehrgenug.Eristeinlieber,ruhigerRüdeundbrauchteinensanften,liebevollenUm-gang.Eristklug,versteht,wasman von ihm will und tut das dannauchgerne.Nurgezwun-genwillernichtwerden.Dasmusste er vermutlich schon zu oftinseinemLebenübersichergehenlassen.ErhatdiesenunbeschreiblichenBlick,mitdem Tiere einen ansehen, die

schon viel gesehen haben und denenmankeinenBärenmehraufbindenkann.DieeinStückweit vielleicht schon resigniert haben, weil sie die Menschen sowieso nur schlecht kennen-gelernthaben.Einruhiger,be-schaulicher Alltag mit schönen nicht zu langen Streifzügen durch die Natur, gemeinsamen Kuschelzeiten und gemütli-chen Abenden auf dem Sofa wäre sicher genau nach Ama-nelosGeschmack. AusmedizinischenGründen,mussseinePflege-stelleunbe-dingtebenerdigsein.

Haltungstipps40 Haltungstipps 41

DieBartagamezähltwohlzudenamhäufigstenanzutreffen-denReptilieninunserenHaushalten.AufgrundihresmeistruhigenWesens,ihreransprechendenGrößeunddemverzei-henkleinererAnfängerfehler,erfreuensichdieseTiereeinergroßenBeliebtheit.DaesunzähligeNachzuchtengibtundBar-tagamensogarinvielenBaumärktenspontanmitgenommenwerden können, werden die kleinen Drachen leider immer wiederunterfalschenBedingungengehalten.

von Yvonne Brunner

Auch bei uns im Tierheim sind BartagamenstetigeGäste.Meist landen sie als Fund-tierebeiunsoderwerdeninWohnungenzurückgelassen.Der Zustand dieser Tiere ist oftnichtsonderlichgut.Nicht

selten sind diese Tiere stark unterernährt, aufgrund fal-scher Haltungsbedingungen in ihrer Entwicklung gestört oder sie weisen massive Verletzun-gen wie beispielsweise feh-lendeGliedmaßenauf,diesieaufgrund der falschen Haltung von zwei männlichen Tieren im

Bartagamen – Kleine Drachen im Wohnzimmer

Kampfverlorenhaben.DieunsbekanntenBartagamenArtenPogonavitticeps(GewöhnlicheBartagame)undPogonahen-rylawsoni(Zwergbartagame)sind ursprünglich in Australien beheimatet.Siewerdenetwa55Zentimeter,Zwergbartag-amenbiszu30Zentimeterlang.BeiguterHaltungwerdenBartagamenetwaachtbis15Jahrealt.BartagamensindinderNaturEinzelgänger.DieGruppenhal-tung ist zwar möglich, jedoch gibt es bei der Vergesellschaf-tung einige Dinge zu beachten: IneinerGruppedarfimmernur ein Männchen vorhan-densein.ZweiodermehrereBöckefügensichfrüheroderspäterstarkeVerletzungenzu.Auch eine Paarhaltung ist nicht immergünstig,weildasMänn-chenoftdasWeibchenzusehrbedrängt.FallsmanmehrereBartagamenhaltenmöchte,solltedieBartagamen-Grup-pe aus einer männlichen und mehreren weiblichen Tieren bestehen.BartagamensindlichthungrigeReptilien,dahermusseingroßerWertaufdieBeleuchtunggelegtwerden.

Aus diesem Aspekt heraus sind Tageslicht, die UV-Versorgung und die Wärme lebensnotwen-digfürgesundeBartagamen.ImTerrarium sollte es unterschiedli-che Temperaturzonen geben, die voncirca25°Cbis40°Creichen.Direkt auf den Sonnenplätzen, diedurchSpotsgeschaffen

werden, sollte es sogar bis zu 50°Cwarmwerden. FürdenKnochenaufbauderBartagamesindUVB-Lampenunerlässlich.DesWeiteren

Sid & Peaches leben nun in einer Bartagamen-Gruppe.

Haltungstipps42 Haltungstipps 43solltemitT5-RöhrenundHQI-Strahlern für helles und natürliches Licht im Terrarium dersonnenhungrigenBar-tagamengesorgtwerden.DieBeleuchtungsdauerliegtbei12bis14Stundentäglich.DieMaßefüreinTerrariummiteiner bis zwei ausgewachsenen Bartagamensolltenmindestens150x80x80Zentimeterbetra-gen.FürZwergbartagamensind120x80x60 als ein Minimum anzusehen.Nachobenhinsind hier selbstverständlich keineGrenzengesetzt.JemehrLebensraum, umso besser! BeiderEinrichtungsolltemansich an dem natürlichen Hab-itatinAustralienorientieren.DerBodengrund,meisteinSand-Lehm-GemischmitguterFüllhöhedamitdieBartagamengrabenkönnen.Klettermöglich-keitenkönnenmitÄsten,Kor-kröhren, Wurzeln sowie durch einestrukturierteRückwandgeschaffenwerden.Außerdemsollten sie die Möglichkeit ha-ben,sichversteckenzukönnen.DieErnährungvonBartagamenbestehtsowohlauspflanzlicheralsauchtierischerNahrung.Jungtierebekommennoch

täglichFuttertiere(Heimchen,Grillen,Schaben).Mitzuneh-mendemAlterwirddertie-rischeAnteilzuGunstenvonGrünfutterreduziert.

DasFutterangebotsollteimmer abwechslungsreich gestaltetwerden.DerbesteFutterlieferantistundbleibtdie Natur, somit ist immer wenn möglich auf Wildkräu-terundPflanzenzurückzu-greifen.DiesebesitzenmehrNährwerte, Vitamine und vor allemmehrRohfasern,welchefür eine gesunde Verdauung notwendigsind.Obstsolltenur sehr selten bis gar nicht angebotenwerden.DurchFarbreizemitBlüten,gerie-benenMöhrenusw.könnenauchGrünkostverächterdazu gebracht werden, mehr Grünfutterzufressen.EinigeLeckereien die man auf Feld

Junge Bartagamen brau-chen 70%Lebend-und30%Grünfutter

adulte Bartagamen brau-chen 20%Lebend-und80%Grünfutter

undWiesenfindet:Ahorn,Apfelbaumblätter(unge-spritzt),Breitwegerich,Brom-beerblätter,Gänseblümchen,Gartenkresse,Golliwoog/Cubaguu,Haselnussblätter,Himbeerblätter,Hirtentäschel,Johannisbeerblätter,Kamille,Karottengrün,Löwenzahn(mitBlüten),Spitzwegerich,Wie-sen-Labkraut.GesundeTieresolltenjährlicheineetwadreimonatigeWin-terruhehalten.DazuwerdendieTemperaturen(Beleuch-

tung)imTerrariuminnerhalbvon zwei Wochen herunter-gefahren.Währendderfol-gendenRuhezeitwerdendieBartagamennichtmehrgefüt-tert.DieTemperaturensolltenumdie15°Cliegen.Fallsmandies nicht im normalen Ter-rarium bewerkstelligen kann, istauchdieÜberwinterungineinerdazupräpariertenBoxineinemkühlerenRaummöglich.Um die Winterruhe zu been-den, erhöht man wieder stück-weisedieBeleuchtungsdauer.

Haltungstipps44 Haltungstipps 45

AngesichtseinesgutgefülltenKatzenhauses,wiejedenSommerbei uns, sind manche Menschen der Meinung, dass wir doch umjedeKatzefrohseinsollten,diewirsoschnellwiemöglichwieder„loswerden“.DasswirunsereTiereaberauchunterverschärftenBedingungennachbestemWissenundGewisseninguteHändevermittelnwollen–wosiejaihrganzesLebenverbringenwerden–könnensienichtnachvollziehen.AufUnverständnistreffenunserePflegerdann,wennsieunsereVermittlungskriterienerläutern.Hauptkritikpunkt:Katzenba-bies, die ausschließlich in der Wohnung gehalten werden sollen, vermittelnwirnurzuzweitoderzueinerbereitsvorhandenenKatzedazu.DasführtoftmalszuendlosenDiskussionen.

vonJulieBordère

„Zwei Katzen sind mir zu teuer“, „Meine Eltern haben auch nur eine Katze“, „Zwei Katzen ma-

chenabermehrkaputt“oder„Die Katze ist bei uns nie allein, weil von uns immer jemand da ist“,sindnureinigeGegenargu-mente,diesichunserePfleger

Nur eine ist eine zu wenigdannanhörenmüssen.DassunsereVermittlungskriterienaber nicht dazu da sind, Inter-essenten zu gängeln, sondern um unsere Tiere zu schützen, indem wir unsere jahrelange Vermittlungs-Erfahrungeinflie-ßenlassen,kommtdenwenigs-tenMenschenindenSinn.Ein Katzenbaby, das unter na-türlichenBedingungengeborenwird,wächstmitMamaundGe-schwisternauf.Estobtmirdenanderen,erprobtsichimRangelnundKämpfen,übtzukletternund wird von Mama angelernt sowievorGefahrenbeschützt.Erst wenn es das Handwerkszeug für ein Katzenleben erlernt hat, trennen sich die Wege von Mut-terundKitten.Grobübertragbarist das auch auf Menschenkin-der.Wachsendiesevölligisoliertauf, ohne Kontakte zu anderen Kindern und zur Umwelt, ohne menschliche Ansprache, ist die Wahrscheinlichkeit einer Verhaltensstö-runggroß:StichwortKasparHauser.VonBeginnihresAufenthalts im

Tierheim geben wir uns die größteMühegenaudasbeiunseren Katzenkindern – die oftmalsmutterseelenalleinebeiunsstranden–zuverhindern.Nach erster Untersuchung und dennötigenProphylaxe-Maß-nahmen kommen sie zu einem andereneinsamenKittenindieBoxoderalsdritteszueinemPärchen.SelbstaufdemengenRaumwirdgetobt,gespielt,gekämpft,geklettertundinniggekuschelt.Diebaldgeschlos-senenFreundschaftenlassensiedenVerlustvonMutterundGe-schwisternfastvergessen.Jetztkommen die Katzen-Interessen-teninsSpiel,diegerneeinKittenadoptierenmöchten.KanneinKätzchen später Freigang ge-nießen,vermittelnwiresmeistauchalsEinzelkatze.

Haltungstipps46 Haltungstipps 47Schließlichhatesspäterdrau-ßengenugBeschäftigungs-möglichkeiten und kann mit Nachbars Katzen Kontakt auf-nehmen.WennsichdieInter-essenten allerdings im Sommer ein einzelnes Kätzchen aussu-chen, das ja selbstverständlich biszuseinerKastrationimHausbleiben muss, dann würde auch dieses Kätzchen die ganze Kindheit im Haus verbringen, schließlichwartetmanmitdemersten Freigang meist bis zum Frühjahr.Außerdemwäreeszu lange alleine, wenn jemand ganztagsberufstätigist.DiesenInteressenten würden wir ein bereits etwa sechs Monate al-tes, bereits kastriertes Kätzchen ans Herz legen, denn das könnte schon nach überschaubaren sechsbisachtWochenraus.Ein Kätzchen das alleine in sei-nerkleinenWohnungsweltgroßwird, leidet unter der reizarmen Umgebung.Selbstverständ-lich lernen sie schnell, dass sie erwünscht sind, wenn sie schnurren und kuscheln, es aber gar nicht gerne gesehen wird, wenn sie an den Möbeln krat-zen, Vasen von der Fensterbank kegelnoderandenBeinen

ihrerMenschenhochklettern.Sie wissen jedoch nicht, wohin mitihrerEnergie.Nichtseltenentwickeln sie mit den Jahren ein scheinbargrundlosauftretendesAggressionsverhalten gegen-über ihren Menschen, werden unsauber oder ziehen sich völlig zurück.JedesIndividuumfindetseineigenesVentil,umdenan-gestauten Frust abzulassen, um ihrem anhaltenden Unglücklich seinAusdruckzuverleihen.Vieledieser Problemkatzen landen dannbeiunsimTierheim.DiesePrognose und unser Ziel für jedes Kätzchen – egal ob jung oder alt – das zu ihm passende, bestmöglicheZuhausezufinden,lässtunsnurdeneinenWeg.Und sind wir doch mal ehrlich: Jeder, der schon einmal einem Wurf spielender Katzenkinder zugeschaut oder sich einmal stillineinesunsererKinderzim-mer gesetzt hat, um die bunte, tobende,spielendeBande,dieauch friedlich zusammen ku-schelt,gemeinsamklettertundFliegen fängt, zu beobachten, bringt es überhaupt nicht übers Herz,einKittenfür15Jahreoderlänger in eine 60 m²-Wohnung in Einzelhaftzusperren.

Haltungstipps48 Haltungstipps 49

MyxomatoseundRHDsindhochansteckendeKaninchenkrank-heiten,dieohnegültigenImpfschutzzumToddesTieresführen.ErstAnfangDezemberinformiertederDeutscheTierschutzbundseine Mitgliedsvereine in einer Rundmail darüber, dass die Kaninchenpest(Myxomatose)inUnterfrankenanderGrenzezuHessen ausgebrochen ist und sich unter den Wildkaninchen aus-zubreitenscheint.EinedeutlicheImpfmüdigkeitbeiPrivathalternaberauchinmanchenTierheimengefährdetdieHaustiere.

von Carolin Schwarz

Myxomatose ist eine Viruser-krankung, die fast nur bei Haus-undWildkaninchenauftaucht,seltenaberauchbeiFeldhasen.Symptome dieser Krankheit sindsehrunterschiedlich.EskommtoftzuEntzündungen

und Schwellungen an Augen, Nase, zu eitrigem Augenaus-flussundauchzumAusflussamAftersowieGenitalbereich.DasVirus kann über Insekten, Ze-cken, Milben oder andere Art- genossenübertragenwerden.BeidieserKrankheitgibtesdreiVerlaufsformen zum einen den

Ein Piks der Leben rettet

„akuten Verlauf“ bei dem sind die Symptome sehr ausge-prägt und die Tiere sterben meistnach14Tagen.Beidem„perakutem Verlauf“ sind die Symptome nicht so stark aus-geprägtaberdennochtödlich.Lediglich bei dem chronischen VerlaufbestehteineÜberle-benschance.BeiderRHD(Chinaseuche)handelt es sich um eine Viruserkrankung, die immer wieder eine hohe Sterberate verzeichnet.DasRHDVirusbefällt Haus- und Wildkanin-chen, auch auf Hasen ist er übertragbar.AndereTiereundMenschensindgegenRHDimmun.DieSeuchebreitetsich schnell aus und Endet in 80bis100%derFälletödlich.ÜbertragenwirddasVirusauf viele Arten – häufig durch blutsaugende Insekten wie Stechmücke und Kaninchen-floh.EbensokanndasVirusdurch Milben, Zecken und Läuse weitergegeben wer-den.EineÜbertragungdurchFutter ist ebenso möglich, vor allemgesammeltesGrün- futter steht in Verdacht für eineAnsteckungmitRHDzu

sorgen.Fliegenebenso.ÜberTröpfcheninfektion ist aber auch eine Ansteckung von Kaninchen zu Kaninchen oder von Mensch zu Kaninchen möglich.Symptome dieser Krankheit könnenzumBeispielseinFressunlust, erschwerte Atmung, Unwohlsein, Durch-falloderBlutungenausNaseundMaul.AuchbeidieserKrankheit gibt es zwei Ver-laufsformen.BeidemAkutenVerlauf sterben die Tiere meist nach ein bis zwei Tagen anErstickung.Auchbeidemperakutem, dem weichen VerlaufgibteskaumÜber-lebungschancen.DieeinzigeChance dieser Krankheit zu entkommen besteht durch die jährlicheImpfungderTiere.So viel sollte jedem Kanin-chenhalter sein Tier wert sein.Sprechensiedeshalbmitihrem behandelnden Tierarzt darüber.Oftmalsbietennie-dergelassene Tierärzte feste Impftermine für Kaninchen an, weil die einmal geöffneten Impfpräparate, die für meh-rere Impfungen ausreichen, nichtlangehaltbarsind.

Tierheim-Tiergeschichten50 Tierheim-Tiergeschichten 51

Drei unserer Langzeitsitzer aus dem Hundehaus konnten dieses JahrihrelangersehnteSternstundeerleben.CharlyundMackohabennunendlichihreigenesZuhausebeiliebenMenschen,diesiesonehmen,wiesiesind.UndauchunserKainhatteGlückunddurfteeinigeWochenbeiseinemFrauchenverbringen.Dochwirsindunendlichtraurig,dennseinGlückwährtenurkurz. KainmusstemittlerweileüberdieRegenbogenbrückegehen.

vonJulieBordère

Manche Tiere sitzen in Tier-heimenwieBlei.Meistsindes Hunde, die lange keine Menschen für sich begeistern können.DieGründedafürsindvielschichtig.IndenhäufigstenFällen liegt es an einer schwie-rigen Verhaltensstruktur oder medizinischenProblemen.Mitbeidem können die wenigsten Menschenumgehen.Langzeitsit-zer – wie sie genannt werden –

verzweifeln manchmal an ihrer Situation,werdenimmerstiller,ziehensichzurück.UnserSchä-ferhund-MischlingAttilakönntedieTendenzdazuhaben.Auchfürihnfindetsichschonseitlanger Zeit nicht der passende Mensch.AuchermachtesdenMenschen aber nicht gerade einfach.MehrGlückhattendiesesJahrallerdingsdreiLangzeitinsassenausunseremHundehaus.Siekonntenendlichvermitteltwer-

Endlich! Zuhause gefunden!

den: Schäferhund-Mischling Kain, der seit Mai 2012 bei unswar,Pinscher-RüdeCharly,der seit Februar 2013 bei uns lebteundunserBürowach-hund Macko, der fast 2 ½ Jahrebeiunsverbrachthat.Alle drei zeigten sich bei uns nicht immer von ihrer Schoko-ladenseite.DasschrecktediemeistenMenschenab.Dochirgendwann stehen sie da, die Menschen, denen es die Mühe wert ist, hinter die Fassade zu schauen.UnddieseMenschensind dann auch begeistert, was sie dort alles entdecken kön-nen.Mackos Menschen sind hellauf begeistert von ihrem neuen Hund und können nicht verste-hen, dass ihn so lange niemand wollte.UndCharly?Einstmitbehördlich auferlegtem Maul-korb- und Leinenzwang bei uns abgegeben, ist er jetzt ganz of-fiziellvondenAuflagenbefreitund führt bei seinen Menschen endlich ein behütetes, ruhiges Hundeleben.UnserherzlicherDank gilt genau diesen Men-schen, die anfangs nicht den einfachen Weg gewählt haben, hinterher aber umso üppiger

belohnt wurden!Unser lieber Kain mit dem enormenSturkopf,hatteesseinemFrauchenoftmalsschwergemacht.Docherdurf-tebleiben.Endgültig.Abersoschnell,wiedasGlückEinzughält, so schnell kann es manch-malwiedervorübersein.Nacheinigen glücklichen Wochen bei seinem Frauchen, ging es Kain plötzlichschlecht.Erstnachder Untersuchung im Kern-spintomographen stand fest, dass unserem Teddybärchen nicht mehr zu helfen war und ererlöstwerdenmusste.Dasmachtunsschrecklichtraurig.Der einzige Trost der bleibt ist, dass er es wenigstens erfahren durfte,wieesist,einenMen-schenganzfürsichzuhaben.Der ihn liebevoll versorgt und immernurfürihndaist.Dafürdanken wir seinem Frauchen!

Projekte52 Projekte 53

InSachenHundequarantänesindwireinenbedeutendenSchrittweiter.AlljeneMitgliederundGäste,dieunsbeiunsererJahres-hauptversammlungGesellschaftgeleistethaben,wurdenZeugeunserererstenProjektvorstellung–undwarenbegeistert.AufdenkommendenSeiteninformierenwirSienocheinmalganzgenau.

vonJulieBordère

DerGedanke,imTierheimPforzheim eine Hundequa-rantäne zu bauen, erwuchs auszweiBegebenheiten:Einerseits sehen wir uns nicht mehrinderLage,denstetigwachsenden Anforderungen an die Unterbringung von Abgabe-undFundtierenmiteinemungewissenGesund-heits- und Impfstatus sowie von behördlich sichergestell-ten und beschlagnahmten Tieren(meistWelpen),dieohneTollwutimpfschutznach

Deutschland verbracht wur-den,gerechtzuwerden.WirhabenkeineRäumlichkeiten,um neue Hunde vom übrigen Bestandzutrennenodersiebeispielsweise adäquat für eine bis zu drei Monate andauernde Tollwutquarantäne unterzu-bringen.Ebensowenighabenwir die baulichen Vorausset-zungen, solche Welpen, die oftmalshochansteckendeundnicht selten tödlich verlaufende Magen-Darm-Erkrankungen mitbringen,vorschriftsmäßigvon unserem übrigen Hun-debestand zu trennen, damit

Die Zukunft rückt in greifbare Nähe

diesernichtgefährdetwird.Andererseits ist der sehr schlechte bauliche Zustand unsererAußenreiheFakt.DesWeiteren sind diese Zwinger sehr klein, sehr dunkel und für eine artgerechte Unterbringung von Hunden – auch nur vor-übergehend – entsprechend der Hundeschutzverordnung kaum nochtragbar.EineSanierungdieserAußenreiheerscheintunswedertierschutzgerechtnochwirtschaftlich,weshalbesderersteGedankewar,anstelledieserAußenreiheeinenQua-rantäneneubauzuerrichten.DieLagediesesneuenGebäudesanStellederAußenreiheerschienuns aber immer weniger ge-eignet.Nichtnur,weilaufderrelativschmalen,langenFlächeeingutstrukturiertes,prakti-schesGebäudenichtzureali-sieren ist, sondern auch, weil es alles andere als sinnvoll ist, mit

neuen, potenziell kranken und hoch ansteckenden Tieren durch das ganze Tierheimgelände und den ganzen Tierbestand hin-durch gehen zu müssen, um zur Quarantänestationzugelangen.So war der Standort „im hinters-tenEck“schnellverworfen.Die nun geplante Lage im Ein-gangsbereich des Tierheimge-ländes birgt viele Vorteile:• neu angelieferte Tiere

kommen mit dem übrigen BestandräumlichnichtinKontakt, da sie sofort im Eingangsbereich des Tier-heimgeländes in die Qua-rantänebereiche verbracht werden können

• durchdiegrößereGrund-flächelässtsicheinvorbild-licher,tierschutzgerechterQuarantänebereichschaffen

• dem Schutz vor der Aus-breitungvonInfektionenwirddurchdieSchaffung

AußenreiheQuarantäne

Projekte54 Projekte 55einesDesinfektionsbereichs(Schwarz-Weiß-Bereich)Rechnunggetragen.

• durch die klare Strukturie-rung mit innenliegenden Versorgungsräumen und beidseitigdavonliegen-den Hundezimmern, sind einerseits Arbeitsabläufe erheblich vereinfacht, an-dererseits lässt sich so ein direktesGegenüberliegender Hundezimmer vermei-den,wodurchmehrRuheund weniger Stress für die Tiere möglich wird

Die„großeLösung“imEin-gangsbereich des Tierheimge-ländeslässtaußerdemRaumfür die Entwicklung weiterer Ideen zur Umstrukturierung der sehr beengten, etwas verbautenTierheim-Struktur.So haben wir uns entschieden, in einem zweiten über der Hundequarantäne liegenden GeschossebenfallszweiQua-rantäneräume für Katzen und vierkleineRäumefürKleineHeimtierezuschaffen,wodurchNeuzugänge entsprechend der Forderungen der Tierheim-ordnung des Deutschen Tier-schutzbunds ebenfalls erstmals

komplettvomübrigenBestandgetrennt untergebracht werden können.VierkleineRäumefürKleineHeimtieredeshalb,weilman hierbei auf eine getrennte Unterbringung von tag- und nachtaktivenArtensowieBeu-tegreifernsowieBeutetierenachtenmuss.Soentstehtauseiner anfänglich angedachten Hundequarantäne, ein Quaran-tänegebäude, das alle Neuzu-gängeaufnehmenkann.Des Weiteren ist es sinnvoll, dassehrbeengteTierheim-Bü-romitseinerFunktionalsBe-sucher-Empfang und ständige AnlaufstellefürBesucher,Inter-essentenundGassigehervonseinerjetzigenLagemittenaufdem Tierheimgelände heraus, ebenfallsindasneueGebäudeim Eingangsbereich vorzuzie-hen und damit erstmals eine echte„Empfangssituation“fürdieBesucherzuschaffen,indersie sich gut aufgehoben und betreutfühlen.HiermitwirdinZukunftgleichzeitigvermieden,dasssichBesucherohneAn-meldungaufdemGeländebe-wegen.ImZugederVerlegungder Verwaltung, können drei nötigeArbeitsplätzegeschaffen

Projekte56 Projekte 57

werden.EbensoeinRaumfürdas momentan im Wohnhaus untergebrachteArchiv.EingroßerMultifunktionalerRaumsollinZukunftalsneuerAuf-enthaltsraum für unsere Mitar-beiterdienen,gleichzeitigaberauch als Veranstaltungsraum, wointerneundöffentlicheTierheimterminestattfindenkönnen(Teambesprechungen,Jugendgruppentreffen,Gas-sigeherschulungen,Gassige-hertreffen,Kaffee-&Kuchen-Nachmittage,Kurse,Seminare&Fortbildungenundvieles

mehr).EbensoistesmöglichdiesenRaumfürVeranstaltun-genzuvermieten.ImEingangs-bereichistPlatzfürBeratungs-tische,umohneneugierigeZuhörerVermittlungsgesprächeführen und Verträge bespre-chen,demBesucheraberauch die Möglichkeit bieten zu können,sichinRuhemitHilfeunseres umfangreich ausge-stelltenInformationsmaterialszu allen Tierschutzthemen zu informieren.EinKaffee-sowieeinGetränkeautomatistvor-gesehen.DemDienstleistungs-

gedankenRechnungtragend,planen wir in diesem Emp-fangsbereichauchRegaleundStänder ein, um unseren frisch-gebackenen Tierbesitzern auch dasersteZubehör(Halsbänder,Leinen,Bettchen,Transport-boxen,Katzentoilettenetc.)für ihr neues Familienmitglied anbietenzukönnen.UnsereBesucherundzukünf-tigensowieneuenTierbesitzersollen sich bei uns wohl fühlen undmiteinemgutenGefühlnachHausegehen.Dennnurzufriedene Menschen, werden uns später auch als Spender er-haltenbleiben.„Kunden-bzw.Spenderbindung“ ist gerade für eine gemeinnützige Orga-nisation,diesichsowiewirzumgrößtenTeilüberSpendenfinanziert,enormwichtig.UmdurchdenBaueinerHun-dequarantäne mit 12 weiteren Hundezimmern nicht gleichzei-tigdieAufnahmekapazitätendes Hundebereichs zu erhöhen und somit kein zusätzliches Personalnötigzumachen,ha-ben wir uns dazu entschieden, diemarodeAußenreiheabzu-reißenundaufderdamitfreiwerdendenGrundstücksgrenze

eine Lärmschutzeinrichtung zu errichten,sobalddieRäumlich-keiten der Hundequarantäne genutztwerdenkönnen.Durch den Umzug der Ver-waltungunddieSchaffungeines neuen Aufenthaltsraums werdenBestandsgebäudeundRäumefrei,dieeinerneuenNutzung zugeführt werden sollen.AusdembestehendenAufenthaltsraum für Mitarbei-ter neben dem Hundehaus I könnteeinRuhezimmerfürHunde entstehen, in dem sich GassigehermiteinemVierbei-ner in entspannter Umgebung, außerhalbderlauten,stres-sigen Tierheimatmosphäre aufhaltenkönnen.Interessen-ten haben so die Möglichkeit, „ihren“ Hund in einer Woh-nungsähnlichen Umgebung kennenzulernen.IndenRäumendesfreiwerden-den Verwaltungsgebäudes, soll zukünftigdievomVereinange-stellteTierärztinuntergebrachtwerden.Behandlungsraum,OPmitRöntgen,postoperativerAufwachbereich und ein La-gerraummitLaborfindendortendlichausreichendPlatz.Durch die Unterbringung des

Projekte58 Projekte 59Tierarztbereichs im ehemaligen Verwaltungsgebäude, werden wiederumzweiRäumeimKat-zenhausfrei.Einerdavonsollals zusätzliche Waschküche/Wäschelager eingerichtet und genutzt werden, da das kom-pletteTierheimbisheraufnureine Waschmaschine und ein Wäschelagerzugreift,diedieriesigen täglichen Wäscheberge nichtbewältigenkönnen.DerzweiteRaumkönntealsweite-resKatzen-Vermittlungszimmereingerichtetwerden.DurchdieSchaffungzweierKatzen-Quarantäneräume im neuenGebäudeunddieBestü-ckungeinesRaumesmitbereitsvorhandenenBoxen,wirdvor-aussichtlich das Katzenzimmer 7 das zum Katzenhaus gerech-net wird, aber im Hundehaus liegt,frei.DortkönnteeindringendbenötigterRaumaus-schließlichfürganzbesondersruhebedürftigeträchtigeHün-dinnen/ Hündinnen mit Wel-pen / oder Welpen entstehen, die bisher immer im stressigen Hundehaus untergebracht wer-denmüssen.EsistaucheineNutzungsgemeinschaft(jenachBedarf)mitdemBereichKleine

Heimtieredenkbar,dadieserauchsehrbeengtist.Die erste Kostenrechnung seitens der Architekten kommt zueinerBaukostensummevonrund872.000Euro.DasisteinordentlicherBatzenGeld,erfahrungsgemäßTendenzsteigend, worauf wir uns aber eingestellthaben.Unseren Finanzierungsplan dazu wollen wir Ihnen natür-lich ebenfalls vorstellen: Dieser siehtvor,dasswireinenGrund-stockinHöhevon400.000Euroaus unserem Vereinsvermögen zur Verfügung stellen wer-den.DiesesGeldstammtzumgrößtenTeil(340.000Euro)auseinem Immobilienverkauf einer vorzweiJahrenzuGunstendes Tierschutzvereins gemach-tenErbschaft/Schenkung.Diedamals verstorbene Dame, die schon zu Lebzeiten eng mit uns verbunden war, nahm uns das Versprechen ab, mit dem durch den Verkauf ihres Hauses erzieltenGeld,eineVerbesse-rung der Haltungsbedingungen unsererHundeumzusetzen.Von unserer schon damals exis-tierendenIdeeeinerHunde-quarantänewarsiebegeistert.

Baukosten-Finanzierung400.000EuroEigenkapital 100.000EuroZuschussLandBaden-Württemberg100.000EuroZuschussStadtPforzheim+Enzkreis 100.000EuroZuschusseinerStiftung

172.000EuroüberSpendenundStiftungs- ZuschüssezufinanzierenderBetrag

Deshalb möch-ten wir die Summe auch hierfür verwen-den.Dazu können wir aus ei-nem Förder-programm des Landes Baden-WürttembergfürdieSanierungunddenBauvonTierheimen einen Zuschuss von100.000Eurobeantragen.ImRahmendiesesFörderpro-gramms kommen von Seiten der Stadt Pforzheim und dem Enzkreis zusammen dann noch einmal100.000Eurohinzu.Ebenfalls sicher rechnen kön-nen wir mit den bereits jetzt zugesagten100.000EuroeinerStiftung.Damitwärenwirbereits im Vorfeld bei einer BaukostendeckunginHöhevon700.000Euro.NunfängtdieArbeitan.Denn– da können Sie ganz beruhigt sein – bevor wir die komplet-teBaukostensummesicherzusammen haben, möchten wir nichtmitdemBaubeginnen.DeshalbheißtesabJanuarSpendensammeln,Stiftungen

anschreiben und alle Möglichkeiten ausschöpfen, umGeldbeschaffenundKos-tensparenzukönnen.DennSpenden müssen nicht unbe-dingtnurinGeldformerfolgen.Handwerker, die beispielsweise ihre Dienstleistung oder einen Teil davon spenden, sind eben-soGoldwert.EinliebesMit-glied von uns hat uns bereits ersteIdeeneinerKooperationmit der Handwerkskammer vorgeschlagen und erste Tür-öffnendeGesprächefürunsge-führt.Dieswirdganzbestimmtausbaufähig sein und seinen TeilzurFinanzierungbeitragen.Die erste Hürde, die es zu neh-mengilt,istallerdingsdieBau-genehmigung.BeieinemerstenkonstruktivenTerminimBau-amt gemeinsam mit Vertretern allerbeteiligtenBehörden(wie

Editorial 61Projekte60Ordnungsamt, Veterinäramt und dem Amt für Umwelt-schutz),habenwirTippsundRatschlägebekommen,dieso-wohl in die weitere Planung als auch in die Vorbereitung des Bauantragseinfließen.GrößterKnackpunktdürftedieAnwoh-nerbefragung werden, weil wir wegen des Hundegebells ohne-

hinoftProblememitunserenNachbarnhatten.Deshalbsindwir gezwungen, bereits für die BaugenehmigungeinLärm-gutachtenerstellenzulassen.WirgeheneinfachSchrittfürSchrittundsindgespanntaufdieweitereEntwicklung.Neuigkeiten vielleicht schon im nächstenHeft.

Tiervermittlung62 Tiervermittlung 63

HundeKellyPechvogel Kelly ist nach einer un-schönen Vergangenheit in schlech-terHaltungmittlerweilezumzweitenMalbeiuns.Nachknappeineinhalb Jahren kam sie nun aus derVermittlungzurück.ZumGlückmuss man schon beinahe sagen – bevorschlimmerespassiertwäre.Das Ergebnis des nachlässigen Umgangs ihrer Vorbesitzer ist ein behördlich angeordneter Maul-korb-undLeinenzwang,denKellyabernichtwirklichverdienthat.DennsieisteinabsolutesGoldstück.SieliebtalleMenschenobgroßoderklein,altoderjung.EgalobbeimgemeinsamenMittagessenmitderganzenFamilie,beimGrillenmitFreundenoderamNachmittaginderEisdiele–KellyisteinesehrangenehmeBegleiterinundfreutsicheinfachnurentspanntdabeizusein.SchnellvorbeiistesmitderRuhe,wennKatzenoderandereHundeinSichtkommen.SpeziellamThemaHundebegegnung arbeiten wir daher derzeit mit Kelly und es zeigt sich,dasssiemitderrichtigenFührungauchmitdiesenSituationenumgehenkann.HieristabernochetwasArbeitnotwendig.Wirsuchenfür sie liebevolle Schäferhund-Freunde mit viel Hundeerfahrung, die auch einen im Hundekontakt manchmal unentspannten Hund souver-änundkonsequentzuführenwissen.AußerdemwünschenwirunsfürKellyeinLebenimEinfamilienhausmiteingezäuntemGarten,damitsie ihren Lebensabend nun entspannt und stressfrei verbringen kann, denndashatdieschöneMauswirklichverdient.Dafürbekommen

Zuhause & Mensch mit Herz gesuchtDieWuff,Miau&Co.-Vermittlungsecke:HierstellenwirSchütz-lingevor,dieganzbesondersdringendeinZuhausesuchen.

Sie mit Kelly ein tolles Familienmitglied, dessen Aufmerksamkeit und Zuneigungsiesichsicherseinkönnen.KellyistachtJahrealt.

ShiloUnabhängig, selbständig und dominant sind die Vertreter der Nor-dischenRassenmeist.MisstrauischFremdengegenüber,reserviertundscheinbarunnahbar.UnserSHILOhateinegroßePortiondieserEigenschaftenabbekommen:MamaHusky,PapaAmericanBull-dog-Mix.SeineGunstmussmansichmitvielGeduldverdienen.BisdahinzeigtSHILOeinemdiekalteSchulter.EristeswohlvonKindes-beinenangewohnt,eigeneEntscheidungentreffenundProblem-lösungsstrategienentwickelnzumüssen.DieandereHälfteseinerGene–derAmericanBulldog-Anteil–gabihmnocheineordentlichePortionSturheitmitaufseinenLebensweg,derihnzuunsgeführthat.DochSHILOhatselbstverständlicheineSonnenseite,diemankennenlernt,wennmansichdieMühegegebenhat,seingroßesHerzzuerobern:verspieltundalbernzeigtersichdraußenmitseinenStamm-Gassigehern.Tobtundrenntmitihnen,genießtjedeMinuteaußerhalbdesZwingers.DerachtjährigeRüdewirdseinenMenscheneinunbestechlicherBegleiterseinund für sie durchs Feuer gehen, wenn sie sich seinenRespektverdienthaben.FürSHILOwünschen wir uns erfahrene, souveräne Hun-demenschen–bevorzugtSchlittenhundek-enner – die ganz bewusst eine starke Persön-lichkeit neben sich einem devoten Anhängsel vorziehen.SportlichsolltensieseinundeinenWegfinden,dennettenKerlauszulastenundihm eine Aufgabe zukommen lassen, die ihn erfüllenkann.FürdasZusammenlebenmitKindernhaltenwirihnnichtgeeignet.Klein-tieresolltendemHaushaltebenfallskeineangehören.Dafüraberunbedingteingroßer,sichereingezäunterGarten,indemerauchmalohneLeinerichtigaufdrehenkann.

Tiervermittlung64 Tiervermittlung 65KatzenElmo ElmokamalsFundtierzuuns.Wirschätzen,dasserca.2008gebo-renwurde.Eristsehranhänglich und versch-must.Wobeieranfangsnoch etwas schüchtern auf neue Menschen reagiert.Elmosuchtein Zuhause mit Frei-gang, gerne kann er zusammen mit seinem neuenFreundGrendelausziehen.Eristselbst-verständlich kastriert undbenötigtmorgensund abends ein kleines TablettchenfürseinenBlutdruck.

IsaakDerca.2009geboreneKatzenbubIsaakhieltsicheinigeTagebeimPforzheimerWertstoffhofauf,bevorereingefangenundzuunsgebrachtwerdenkonnte.EristeinschüchterneskleinesKerlchen.SobalddasEisjedochgebrochenist,wirdersehrver-schmustundanhänglich.AndereKatzenfindeterjenachSym-pathiedoofoderdufte.Letztendlichentscheideter,oberfelineGesellschaftmöchteodernicht.Kindersolltenbereitsetwasältersein.IsaakkönnenwirunsalsWohnungskatzezueiner

weiteren Samt-pfote oder auch als Freigänger vorstellen.Isaaks Tränen-Nasen-Kanal ist zu, weshalb die Augenstetigtränen,außer-dembenötigter ein spezielles Futter,umderHarngriesbildung vorzubeugen.

Rimi & LucyDieBesitzervonRimiundLucybra-chten die beiden zu uns, da sie die Katzen aufgrund einer Katzenhaar-allergie,nichtmehrhaltenkonnten.Dieweiße,2011geboreneRimiisterst mal allem Neuen gegenüber mis-strauisch, hat sie erst mal Vertrauen gefasst wird sie zugänglich und eine freundlicheKatzendame.Die2010geborene Tigerdame Lucy hingegen brauch da schon mal ein bisschen mehrZeitzumAuftauen.Sieistsehrängstlich.FürdiebeidensuchenwirKatzenfreundemitGeduld,diesichdasVertrauenerarbeiten.Diebeidenwürden sich über ein gemeinsames ZuhausemitFreigangsehrfreuen.

Tiervermittlung66 Tiervermittlung 67Garsti& JulchenDie schwarz-weißeGarstiund die weiß-geti-gerte Julchen gehören zu einerGruppejunger Katzen, die besonders scheu sind und

deshalbnursehrschwereinZuhausefinden,weildiemeistenMenscheneinenSchmusetigermöchten.WirhoffenaufechteKatzenfreunde,dieidealerweisebereitseineodermehrerenetteKatzen Zuhause haben und denen es nichts ausmacht, dass es länger dauern kann, dass der Neuzugang sichöffnet.DieErfahrung zeigt jedoch, dass auch die meisten Sch-euen irgendwann schnurrend um Streicheleinheiten betteln.ManbrauchtnurGeduld.Garstiund Julchen werden vorihrerVermittlungnochkastriert.Siestehen stellvertre-tend für viele weitere schüchterene Jungkatzen, die sich selbst im Weg stehen und es sehr schwer haben, ein eigenes Zuhause zu finden,indemsiesoangenommenwerden,wiesiesind.

Kleine HeimtiereOrthos & TsubasaOrthos und Tsubasa sindam15.6.2014geboren worden und kamen zusammen mit einigen anderen Kaninchenkindern zuuns.Diesebeidensind nun noch übrig und suchen gemein-sam ein neues Zu-hause da sie sich sehr mögen.TsubasaistneugierigwährendOrthossehrängstlichist.BeiTsubasawurdeeinHerzfehlerfestgestellt.ErbekommttäglichHerzmedikamente.DieKostensindminimal.AufgrundderErkran-kung,suchendiebeideneinstressfreiesZuhause.

Silvester, Sandro, Sinto, Santo, SalvaUnserefünfRatten-jungs sind eine tolle Truppe, die gerne gemeinsam in ein neues Zuhause ziehen würden.Zweivonihnen stammen aus dem Animal Hoard-ing Fall von dem wir in der vergangenen

Kurz & knapp 69Tiervermittlung68Ausgabeberichtethatten.DiedreianderenstammenebenfallsaussehrschlechterHaltung.Siesindalle2014geborensindbeiunsimTierheimzueinerGruppezusammengewachsen.SielebenzusammenineinerVoliere.SieliegengernezusammenaufeinemHaufenundkuschelnundschlafengemeinsam.LeidersinddiefünfsehrschreckhaftundsolltenindiesehrgeduldigenHändeeinesRattenfreundes,dermitvielMüheundGedulddasVer-trauenderKleinenerobert.

Marge & MaggieMargeundMaggiewarenprivatbeiLeuteninPflegeundwur-dendortnichtmehrabgeholt.Daraufhinwurdensiedannzuunsgebracht.DiebeidensindeineungewöhnlicheKonstellation–einungleichesPaar,wirklicheinBildfürGötter,diesinteressiertdiezweiaberüberhauptnicht.SiegehenwieandereKaninchenauch,sehrliebevollmiteinanderum,trotzGrößenunterschied.Diebeidenliebensichheißundinnig.EswirdinniggeputztundgekuscheltwasdasZeughält.Maggieistauchimmersehrbe-strebtdiegroßenOhrenihrerbestenFreundinMargesauberzuhalten.DaherhabenwirunsdazuentschiedendiebeidenDamenzusammenzuvermittelnundaufkeinenFallzutrennen.MargeisteinDeutscherRieseundnochlangenichtausgewachsen.

Sieistschließlicherstim April geboren worden und hat noch einiges vor sich.MaggieisteineHermelin Dame mit winzigen Öhrchen, die2013geborenist. Sie ist eher die schüchterne imBunde.

Kalender 2015

Unser Kalender für 2015 ist da! Randvoll mit vielen unserer Tiere. Vielleicht ist auch Ihres dabei? Für

nur 10,- Euro ab sofort im Tierheim erhältlich! Gerne schicken wir Ihnen Ihre Kalender zu. Rufen Sie un-ter Telefon (0 72 31) 15 41 33 an, alles Weitere erklären wir Ihnen. Übrigens auch als schöne Kleinigkeit für Tierfreunde zu Weihnachten bestens geeignet. Ab-gesehen vom Druck ist er vollkommen in Eigenregie erstellt. Mehr als acht Euro aus dem Verkauf kom-men direkt dem Tierheim zu Gute! Also greifen Sie

zu! Nur so lange der Vorrat reicht!

Editorial 71Tiervermittlung70

Sorgenkind dieser

Ausgabe: HENRIETTE

HENRIETTEhatvonallemwas:Manchmal ist sie zurückhaltend und schüchtern, trotzdem aber einenette,liebeMaus,diegernekuschelt.Siebindetsichschnellundistdannsehranhänglich.DieHündinmitdenlustigenOhren ist verspielt, aber auch einegroßeAnhängerinderGemütlichkeit.SiehatFreudeamLeben und inspiziert die Welt auf entspannten Spaziergängen aus-giebig.SieschätztHundegesell-schaft,hätteganztiefinihremkleinenHerzenbestimmtaberauch einen Menschen ganz für sich alleine – erstmals in ihrem

Leben.AllesEigenschaften,diemanvoneinemHundwünscht.

DochHENRIETTEistaucheinSorgenkind.Siezeigteineun-gewöhnliche, erschreckende Verhaltensstörung, die wir so in dieser Form, trotz der vielen Jahre Tierheimerfahrung noch niegesehenhaben.Stehtdiekleine Hündin unter Stress – und den gibt es im Tierheimalltag leideroft–zeigtsieheftigeAg-gressionengegensichselbst.Wirwissennicht,wasHENRIETTEerlebthat.Dochdawirwissen,dass sie aus der Hundehölle

ImpressumHerausgeberundRedaktion:TierschutzvereinPforzheimu.U.e.V.Hinter der Warte 3775177 PforzheimTelefon (0 72 31)15 41 33 Telefax (0 72 31)1 54 13 50eMail kontakt@tierheim-pforzheim.deInternetwww.tierheim-pforzheim.de

GrafikundLayout:Tina Kratochwill

Fotos: SarahEisenhauer,YvonneBrunner,GerlineHörr,DanielaJakob

RedaktionelleMitarbeit:ChristineDamm,YvonneBrunner, SaskiaPais,GerlindeHörr,ClaudiaRieger,CarolinSchwarz,JuttaSchuler,SilvanaMorinelli,JulieBordère

Anzeigenredaktion:AnitaWünsch,JulieBordère

V.i.s.d.P.: JulieBordère

Druck: WirmachenDruckGmbH

Auflage:2.000Exemplare

Rumänienstammt,sindwirsicher, dass es so unvorstellbar grausam gewesen sein muss, dass ihre zarte Hundeseele sol-chenSchadengenommenhat.Es ist nicht einfach, diese schock-ierende Momente, in denen sie wirkt, als wolle sie sich selbst ans Leben,zuertragen.

RuheistdieeinzigeAbhilfe,umdieses Verhalten reduzieren, vielleicht sogar ganz eindäm-menzukönnen.Sohoffenwireszumindest.DeshalbsuchenwirfürHENRIETTEsodringendwie nie das ideale Zuhause bei echtenTierfreunden.Diesesist ländlich gelegen, ruhig und entspannt,ohneLärm,Hektik,StressundTrubel.KindersolltenkeinezumHaushaltgehören.Ihre Menschen müssen mit beidenBeinenimLebenstehenund eine gesunde Selbsteinsch-ätzunghaben.Siedürfennichtzart besaitet sein, um diese Anfälle ertragen zu können und ihrtrotzdemjeneliebevolleBe-treuung zukommen lassen, nach dersichdieHündinsosehnt.Trauen Sie sich das zu? Dann nehmenSieKontaktmitunsauf.HENRIETTEbrauchtSie!