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Dr. Heike Schulze: Handlu ngsmethoden und Selbstref lexion Sozialer Arbeit 1 Wurzeln der Gemeinwesenarbeit Historische Vorläufer waren die akademisch geprägten Settlements (etwa ab 1880); Akademiker bürgerlicher Herkunft praktizierten mit Menschen der Elendsquartiere Formen sozialer Unterstützung community organisation

Wurzeln der Gemeinwesenarbeit

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Wurzeln der Gemeinwesenarbeit. Historische Vorläufer waren die akademisch geprägten Settlements (etwa ab 1880); Akademiker bürgerlicher Herkunft praktizierten mit Menschen der Elendsquartiere Formen sozialer Unterstützung  community organisation. GWA als community organisation. - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Wurzeln der Gemeinwesenarbeit

Dr. Heike Schulze: Handlungsmethoden und Selbstreflexion Sozialer Arbeit

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Wurzeln der Gemeinwesenarbeit

Historische Vorläufer waren die akademisch geprägten Settlements (etwa ab 1880);Akademiker bürgerlicher Herkunft

praktizierten mit Menschen der Elendsquartiere Formen sozialer Unterstützung community organisation

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GWA als community organisation

• anders als Soziale Einzelfallhilfe und Soziale Gruppenarbeit liegt der Fokus der Gemeinwesenarbeit nicht auf der Entwicklung des Individuums, sondern großflächiger sozialer Netzwerke.

• Ziel ist Verbesserung der urbanen Infrastruktur.

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GWA in Deutschland

Seit den 1950er Jahren wurden die amerikanischen Ansätze in D rezipiert.Doch erst im Zuge der Studenten-

bewegung - durch die damit einher gehende Politisierung der SozArb - wurden sie in der Praxis umgesetzt.Bereits kurze Zeit später verloren sie

jedoch wieder an Bedeutung.

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Dr. Heike Schulze: Handlungsmethoden und Selbstreflexion Sozialer Arbeit

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GWA als Konzept - Merkmale I

GWA ist nicht individualistisch, d.h. richtet den Fokus nicht auf Individuum bzw. Kleingruppe, sondern auf abgrenzbares Territorium (Stadtteil,

Nachbarschaft, Gemeinde, Wohnblock); bestimmte, abgrenzbare Bevöl-ker-

ungsgruppen (Ethnie, Alter, Geschlecht) und/oder auf bestimmte Problem-

lagen (wie Wohnen, Bildung u.ä.).

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GWA als Konzept - Merkmale II Ausgangspunkt sind soziale

Probleme bzw. soziale Konflikte innerhalb des Gemeinwesens. In der GWA werden soziale Probleme

aus gesellschaftlicher Perspektive betrachtet. GWA agiert trägerübergreifend und

bemüht sich um Koordination und Kooperation im Sozialraum; ist methodenintegrativ - kann auch

Elemente von SGA + SEH verwenden.

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GWA als Konzept - Merkmale III

GWA soll Ressourcen zur Bearbeitung der sozialen Problemlagen aktivieren und nutzen.

GWA will Qualifizierungs- und Bildungsprozesse initiieren und Menschen befähigen ihre Probleme selbst in die Hand zu nehmen.

GWA bedarf eines Professionellen, der mittels gezielter Anregung, Unterstützung, Beratung, Koordination den Prozess der Aktivierung befördert.

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Drei verschiedene Zielrichtungen: GWA als Mittel zur

konser-vativenSystem-erhaltung

evolutionärenSystem-

veränderung

revolu-tionären

Systemver-änderung

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Gemeinwesenarbeit - Vier Konzepte

Wohlfahrtsstaatliche GWA (Systemerhaltung);Integrative GWA (Systemerhaltung)

in D am stärksten rezip. (Murray Ross)Aggressive GWA: Organisation

benachteiligter Gruppen (Saul Alinsky);Katalytische/ aktivierende GWA

(Hinte/ Karas) zur Initiierung der Gruppenselbsthilfe u. polit. Partizipation.

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Phasen der GWA (nach Ross)

1. Feststellen und Bewusstmachen von Bedürfnissen und Zielen2. Ordnen und Prioritätensetzen bei den Bedürfnissen und Zielen3. Entwickeln der Bereitschaft, ans Ewrk zu gehen4. Ausfindigmachen von (internen und externen) Hilfsquellen 5. Übergang zur Aktion.

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Rolle des Gemeinwesenarbeiters

Leiter = Experte, der in der Lage ist, das GW verantwortungsbewusst zu lenken; Befähiger = hilft den Menschen, sich zu ver-bünden und ihre Bedürfnisse zu artikulieren; Sachverständiger = hat als Experte die Aufgabe relevante Daten zu sammeln und Rat zu geben. Sozialtherapeut = konzentriert sich auf die Diagnose und Behandlung des Gemeinwesens als Ganzes.

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Spezifische Techniken in der GWA

Verfahren zur Kontaktaufnahme und Kontaktpflege;Verfahren der Feldforschung (Aktionsforschung );Verfahren der Meinungsbildung, Förderung der Artikulation und Bürgerbeteiligung;Verfahren politischer Einflussnahme: Öf-fentlichkeitsarbeit; ggf. provokativen Tech-niken und Formen zivilen Ungehorsams.