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Aus dem Inhalt: EUR 2,00 15. Jahrgang 2002 Nr. 3 Astronomie in Hawaii - die höchsten Sternwarten der Welt Dunkle Energie - das physikalische Weltbild wackelt Astro-Wetteranalyse Zeitschrift der Sternfreunde Münster E.V.

Zeitschrift der Sternfreunde M nster E.V. · Andromeda 3/02 5 Teleskop freigab. Leider war uns nur die Rückseite des Keck zugewandt, so dass wir nicht die Spiegelfront sehen konnten

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Page 1: Zeitschrift der Sternfreunde M nster E.V. · Andromeda 3/02 5 Teleskop freigab. Leider war uns nur die Rückseite des Keck zugewandt, so dass wir nicht die Spiegelfront sehen konnten

Aus dem Inhalt:

EUR 2,00

15. Jahrgang ✶ 2002 ✶ Nr. 3

Astronomie in Hawaii - die höchsten Sternwarten der WeltDunkle Energie - das physikalische Weltbild wackeltAstro-Wetteranalyse

Zeitschrift der Sternfreunde Münster E.V.

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Inhalt

Herausgeber: Sternfreunde Münster e.V.Sentruper Straße 285, 48161 Münster

Redaktion: Wolfgang Domberger, Sebastian Freff,

Klaus Kumbrink (V.i.S.d.P.), Ewald Segna, Jürgen Stockel

Kontakt: Jürgen Stockel, Haus Angelmodde 6 a, 48167 Münster

☎☎ 02506/2131 Auflage: 250 / August 2002

ImpressumImpressum

Für namentlich gekennzeichnete Artikel sind die Autoren verantwortlich.

Mauna Kea - die höchsten Teleskope der Welt ................................................. 3Hickson 57 (Copeland‘s Septet) ....................................................................... 6Astro-Wetter-Analyse 1997 bis 2001 ............................................................... 7ITV-Bericht ....................................................................................................... 8Sternfreunde-Radtour am 29. Juni 2002 ......................................................... 10Irgendwie Dunkel - das physikalische Weltbild wackelt ................................ 12Quartals-Sternbild: Stier (Taurus) .................................................................. 17Der Sternhimmel im 4. Quartal ...................................................................... 21Sternfreunde intern ......................................................................................... 22Vorschau ......................................................................................................... 23

Titelbild: Mond, 5.12.1990, 6" Starfire-Refraktor, Foto: Klaus Kumbrink

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Mauna Kea - die höch-sten Teleskope der WeltTorsten Osterloh

Wie die meisten Leser wahrscheinlichwissen, gibt es auf der Welt zwei be-sonders für Astronomie geeignete Orte.Zum einem die chilenischen Anden,zum anderen den Mauna Kea auf BigHawaii. Letzteren konnte ich vor kur-zem im Rahmen einer Reise besuchenund natürlich habe ich es mir bei derGelegenheit auch nicht nehmen lassen,zum Gipfel dieses Berges zu fahren umdie bekannten Teleskope dort einmalmit eigenen Augen zu sehen.

Big Hawaii gehört zu den Hawaiiani-schen Inseln und vereinigt ca. doppeltso viel Landmasse auf sich wie alleanderen Hawaii-Inseln zusammen. Dasbesondere an Big Hawaii ist, dass dieInsel komplett aus Vulkanen entstandenist, die aus dem Meer wuchsen. Dawären zum einem der Mauna Lea, sei-nes Zeichens der massenreichste Vul-kan der Welt, und der Mauna Kea, der,gemessen von seiner Basis am Meeres-grund, der höchste Berg der Welt ist.Beide Vulkane sind ca. 4200 m hochund dadurch, dass sie aus dem Meerwachsen, kann man direkt von Meeres-höhe auf eine Höhe über NN von 4200m mit dem Auto fahren.

Zu dritt und mit einem Mietwagen aus-

gerüstet machten wir uns an einemSamstag morgen von Hilo, dem kom-merziellen Zentrum von Big Hawaii,auf den Weg, um zum Mauna Kea zufahren. Von Hilo kommend fährt manzuerst auf der sogenannten ”SaddleRoad”, die über den Sattel zwischenMauna Lea und Mauna Kea führt. Ge-nerell verbieten alle Autovermietungendie Fahrt auf dieser Straße aufgrundihrer Abgelegenheit, dies störte uns je-doch wenig, zumal wir wussten, dassdie Straße in einem guten Zustand ist.Nach ca. 35 km kommt man auf einerHöhe von ca. 2000 m zu der Abzwei-gung zum Gipfel.Von nun an ging es relativ steil bergaufauf einer guten Straße. Von Zeit zu Zeitverflucht man allerdings das Automa-tikgetriebe des Mietwagens, welche mitder Steigung doch seine Schwierigkei-ten hatte. 10 km später erreichten wirdann das Onizuka Visitor Center auf ca.3000 m Höhe. Das Center ist benanntnach Ellison Onizuka, einer der Astro-nauten, der bei dem Challenger Un-glück ums Leben kam.Das Visitor Center bietet eine kleineAusstellung rund um die Observatori-en auf dem Gipfel und natürlich aucheinen Souvenirladen. Nebenan befin-den sich auch die Unterkünfte derAstronomen, in denen sie ihre Tageverbringen.Jeweils Samstags und Sonntags veran-staltet das Visitor Center kostenlose,geführte Touren zum Gipfel. Vorausset-

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zung der Teilnahme ist allerdings, dassman ein 4-Rad getriebenes Fahrzeughat. Dies ist empfehlenswert, da dieStraßenverhältnisse weiter obenschlechter und die Luft sehr dünn wird.Durch die massive Veränderung desSauerstoffgehalts und des Luftdruckskommt es bei Touristen oft zur Höhen-krankheit, wenn sie versuchen in einemRutsch auf den Gipfel zu fahren. Des-halb ist es empfehlenswert sich erst ein-mal in dem Visitor Center für ein biszwei Stunden zu akklimatisieren.Das Center zeigt deswegen bei Beginnder Tour zuerst einmal einen Film überdie Observatorien des Mauna Kea, de-ren Entstehungsgeschichte und derenAufgaben.Nach dem Ende des Films bestiegen wirdann alle unsere Autos. Da wir natür-lich keinen 4WD hatten, sind wir ein-fach bei einem freundlichen Amerika-ner mitgefahren.Von nun an ging es im Konvoi im ge-mächlichen Tempo auf den Gipfel.Wenige Meter nach dem Visitor Centerwird die Straße zum Schotterweg. In-teressanterweise ist der einzige Grund

hierfür die abschreckende Wirkung fürTouristen, denn der Mauna Kea ist freizugänglich für Jedermann. Damit dieAstronomen bei ihrer Arbeit aber nichtzu sehr gestört werden, hat man einTeilstück des Weges in einem schlech-ten Zustand gelassen um Touristen ab-zuschrecken. Nach ca. 2-3 km wird dieStraße dann nämlich wieder zu einervorbildlichen Asphaltstraße.Nach wenigen Kilometern tauchtenplötzlich die Pilzköpfe der Observato-rien vor uns auf.Es befinden sich zur Zeit 12 Teleskopeauf dem Gipfel des Mauna Kea. Dar-unter auch die beiden Keck Teleskope.Neun Teleskope werden im optischen/infraroten Bereich eingesetzt, drei imSubmillimeterbereich.Die Tour führte uns als erstes zum Te-leskop der University of Hawaii. Die-ses 88 Zoll Teleskop war das erste,welches hier gebaut wurde. Wir konn-ten den Kuppelraum betreten, wo wirdas Teleskop im Ruhezustand betrach-teten. Gleichzeitig erhielten wir kom-petente Kommentare unseres Führers.Nachdem wir uns auch noch vom Aus-sengeländer der Kuppel einen Über-blick über die ganze Anlage verschaf-fen konnten, ging es zur nächsten Sta-tion unserer Tour, dem Keck Teleskop.

Nach einer kurzen Einführung wurdenwir im Gebäude des Keck Teleskops ineine Art Glaskasten geführt, welcherden Blick in den Innenraum der Kup-pel mit dem darin befindlichen Keck 1

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Teleskop freigab. Leider war uns nurdie Rückseite des Keck zugewandt, sodass wir nicht die Spiegelfront sehenkonnten. Dafür war aber eine nähereBetrachtung der einzelnen Spiegelele-mente möglich, da neben dem Glaska-sten ein einzelnes Spiegelelement zurBetrachtung lag. Das Keck hat eineGröße von 390 Zoll und gehört damitzu den größten Teleskopen der Welt.Die beiden Keck Teleskope könnenauch interferometrisch zusammenge-schaltet werden, was eine noch größe-re optische Lichtleistung erzeugt.

Normalerweise gehört auch noch dasNASA Infrared Telescope mit einemSpiegeldurchmesser von drei Metern zuder Tour. Doch dieses war aufgrund der

Vorfälle des 11.09. für Besucher ge-sperrt.

Nach dem Keck Teleskop endete alsounsere Tour. Jedoch blieben die meistenBesucher noch auf dem Gipfel, um sichden Sonnenuntergang anzusehen. Inter-essanterweise tauchten kurz vor demSonnenuntergang auch noch einigeTouristenbusse mit Japanern auf, dieden ganzen Weg zum Gipfel gefahrenwaren, nur um den Sonnenuntergang zubeobachten.

Nachdem die Nacht hereingebrochenwar, machten wir uns wieder auf denAbstieg, allerdings vorerst nur bis zumVisitor Center. Denn hier fand nun eineöffentliche Beobachtungsnacht statt.Neben diversen C8 und kleineren Re-fraktoren gab es auch ein C11 und einMeade LX200 16 Zoll Teleskop. Lei-der waren die Bedingungen in dieserNacht nicht optimal und der Sternen-himmel konnte nicht mit dem mithal-ten, den ich zuvor bereits in Australiengesehen hatte.

Schließlich traten wir dann nach einemlangen Tag und einem Höhenunter-schied von 4200 m unsere Rückfahrt an,um die Nacht wieder in Hilo zu verbrin-gen.

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Hickson 57(Copeland‘s Septet)Andreas Pietsch

Die Galaxien-Gruppe Hickson 57(Copeland‘s Septet) wurden erstmals1982 identifiziert. Gefunden wurde dieGruppe in dem photographischen Him-melsatlas des „Palomar Observatory Sky

des hellsten Mitglieds. Mit anderen Wor-ten: es geht um die Population - wenig-stens 4 Galaxien in der Gruppe - und umdie scheinbare Helligkeit der Galaxien imVergleich zueinander.

zu 2) Das zweite Kriterium fordert dieräumliche Isolation. Mit dieser Forderungwächst die Wahrscheinlichkeit der Ähn-lichkeit der zu einem unabhängigen Sy-stem gehörenden Galaxien. RG ist der

links: Aufnahme POSS II mit Satellitenspur, rechts: Aufnahme Göttker/PietschDie rechte Aufnahme ist eine Testaufnahme (Alpha-Test). Sie wurde am 12. 2.01 um 8.30 MEZ mitdem Internet-Teleskop in New Mexico angefertigt (C14 mit CCD Kamera SBIG ST1001E). DieBelichtungszeit betrug nur 150 Sekunden! Unten rechts im Bild ist noch eine kleine Gruppe extremschwacher Galaxien erkennbar. Die Helligkeiten liegen hier bei ca. 19mag!

Survey“ (POSS). Ziel war es damals,kompakte, isolierte Gruppen zu finden,die folgende drei Kriterien erfüllen mus-sten:

1. n >= 4 mit m < = mB +32. RN >= 3RG3. Mittlere Oberflächenhelligkeit <26

zu 1) n ist die Zahl der zur Gruppe gehö-renden Galaxien. m ist die geschätzte Rot-Helligkeit des schwächsten Gruppenmit-glieds, mB die geschätzte Rot-Helligkeit

Radius des kleinsten Kreises, der die Zen-tren der Gruppenmitglieder umfasst. RNist die Distanz vom Zentrum des Kreiseszu dem nächsten Nicht-Mitglied derGruppe.

zu 3) Das Kriterium der Kompaktheit, esgelten nur Gruppen die nahe genug bei-einander sind. Die Trennung der Galaxi-en untereinander ist vergleichbar mit derGröße der Galaxien selbst. Die mittlereOberflächenhelligkeit ist so das passen-de Maß für die Kompaktheit des Systems.

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Astro-Wetter-Analyse1997 bis 2001Andreas Pietsch

Per Definition ist das Wetter der Inbe-griff der an einem bestimmten Ort zueiner bestimmten Zeit zu beobachten-den Wetterelemente. Die wichtigstenWetterelemente sind z. B. Luftdruck,Temperatur, relative Luftfeuchtigkeit,Windstärke und Windrichtung, Gradder Bedeckung durch Wolken, Witte-rungscharakter wie z. B. Regen, Gewit-ter usw..Ich habe über einen Zeitraum von mitt-lerweile 5 Jahren Wetterbeobachtungendurchgeführt und täglich (na ja, fast täg-lich) aufgezeichnet. Neben Temperatur,relativer Luftfeuchtigkeit, und Luft-druck habe ich auch eine Begutachtungdes Wetters für astronomische Beob-achtungen durchgeführt (insgesamtwurden mehr als 6000 Einzelmessun-gen aufgezeichnet).Für die Bewertung des Astro-Wetters

habe ich folgendes Benotungssystemeingeführt:Sehr Gut : klare NachtGut: Nicht optimal, aber dennoch mitEinschränkung astronomisch nutzbarMittel: teilweise bewölkt, Schlieren,Dunst o. ä., nur bedingt oder nicht astro-nomisch voll nutzbarSchlecht: stark Bewölkt, Regen, Ne-bel, für astronomische Beobachtungennicht nutzbar

Vollmondphasen wurden nicht berück-sichtigt! D. h., bei Vollmond und gu-tem Wetter wurde auch eine gute Be-notung erteilt.

Für die Astro-Wetterbegutachtung wur-den 1495 Beobachtungen in die Berech-nung einbezogen.Der Beobachtungsort Soest/Wickedewar immer der Gleiche. Die Messun-gen selbst wurden immer um 23 Uhr(MEZ +/- 1 Std.) durchgeführt.

Es ergab sich folgende Verteilung:

Jahr Bewertung: Sehr gut Gut Mittel Schlecht1997 Anz. d. Tage 19 28 93 158

in % 6 10 31 531998 Anz. d. Tage 23 34 67 187

in % 7 11 22 601999 Anz. d. Tage 18 28 87 178

in % 6 9 28 572000 Anz. d. Tage 20 19 78 200

in % 6 6 25 632001 Anz. d. Tage 15 26 64 153

in % 6 10 25 59(Stand: 24.11.2001)

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Fazit über 5 Jahre Astro-Wetterbeobachtung:Eine uneingeschränkte Astro-Beobachtungwar nur an ca. 6% (sehr gut) aller Nächteim Jahr möglich. Ca. 9% (gut) aller Nächteherrschte ein mäßiges Astro-Beobachtungs-wetter und in 85% (mittel-schlecht) derNächte pro Jahr waren keine Beobachtun-gen möglich. Wenn Vollmondphasen mit +/- 4 Tage Abstinenz berücksichtigt werden,dann reduzieren sich die Beobachtungstagemit „sehr gut“ auf ca. eine Beobachtung/Monat!

Siehe hierzu „Journal für Astronomie“Sommer 2000, S. 10.

ITV-BerichtAndreas Pietsch

... Ankunft Donnerstag, mein Wohnmobildirekt im morastigen Boden der Wiese biszur Radnabe versenkt, das war´s dann auch,zumindest was meine Mobilität anging.

Aufbau meiner High-Tech-Teleskop Anla-ge!!! Skywatcher EQ-6 mit 150 mm Re-fraktor und Orion Short Tube 90. Haha,zunächst war ich selbst skeptisch, was mei-ne Anlage anging - aber, ich war dann imnachhinein doch positiv überrascht. DasWetter wurde gegen Abend zusehends bes-ser.Beobachtungsbeginn mit Sonnenbeobach-tung (mit Herschelkeil). Die Sonne zeigteam Wochenende mehrere Fleckengruppen,

die in viele Einzeldetails aufgelöst werdenkonnten. Fackelgebiete und Granulationwaren im 150 mm Refraktor gut erkenn-bar. In guten Seeing-Momenten konnte ichmit dem Nagler-Zoom bis 400 fach vergrö-ßern. Man möge mir meine Subjektivitätverzeihen, aber das Nagler-Zoom ist das ab-solute Extremokular und der Refraktormachte auch einen guten Eindruck. Davonwar übrigens auch mein Beobachtungs-nachbar überzeugt, der immerhin einenZeiss AS 100 zur Verfügung hatte.Als nächstes kam die Venus dran. Die warallerdings (wie zu erwarten) wenig spekta-kulär. Dann kam Jupiter an die Reihe. Hierzeigte sich bei hohen Vergrößerungen derFarbfehler des Fraunhofers recht deutlich.Ich habe dann verschiedene Filter getestet.Am besten hat mir das Planeten-Kontrast-filter von Sirius gefallen. Es war einfachunglaublich, wie viele Details plötzlich aufJupiter erkennbar waren, auch bis 400fachvergrößert - ein wirklich tolles Bild!Danach kamen dann einige DS-Objektedran, im 31 mm Nagler ein Traum, bei hö-heren Vergrößerungen habe ich dann Radi-an Okulare benutzt (immer mehr reift beimir der Gedanke, das ich meinen 100 mmVixen Fraunhofer gegen den 150 mm Sky-watcher austauschen werde; meine Saturn-montierung dürfte das Gerät auf jeden Fallverkraften).

Gegen 23.00 Uhr kam dann der Hammer:Ikeya Zhang. Das Teil sprang mir regelrechtdurch mein Bresser 10x50 Fernglas insAuge!!! Zwar war kein Schweif erkennbar;auffällig war aber der große Durchmesserder Koma. Im Fernrohr war auch keinSchweif auszumachen, aber der Komet sahaus wie Omega Centauri - Wahnsinn (naja, Ihr wisst schon, wie ich das meine)!!!

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meisten sind ins Bett gegangen (so etwashabe ich noch nie erlebt!!!)

Und es kam, wie es kommen musste!!! Ihrahnt es schon... Es wurde plötzlich super-klar!!! Einige Dobson-Fans konnte ichwahrnehmen, die sofort mit Begeisterungdabei waren; und ich mit meiner High TechAusrüstung, wow, das hat mir gut gefallen.Aufgehört habe ich dann in der Morgen-dämmerung, so gegen 4 Uhr morgens. Üb-rigens, der Komet steht so gegen 3 Uhrsenkrecht im Zenit über uns - ein Bild fürdie Götter!

Am Freitag regnete es zunächst morgens,gegen Mittag dann nur noch gelegentlich,ein paar Lücken konnte ich zur Sonnen-beobachtung noch nutzen.

Ein echtes High-Light war Ludes‘ 9“ Re-fraktor (TMB) mit einem 140 mm Corona-do-Filter. Das hat alles weggehauen! Ichhabe auf der Sonne noch nie so viele De-tails gesehen!Gegen Abend zog dann wieder Bewölkungauf und Dauerregen setzte in der Nacht ein,der bis Samstag mittag dauerte (Besserungwar nicht in Sicht). Ich habe dann meineKlamotten eingepackt, mein Wohnmobilmit einem Landrover aus dem Schlamm-loch befreit und dann ging´s wieder Rich-tung Heimat.

Fazit:Ca. 700 Besucher, jeder dritte Beobachterhatte eine EQ-6 (kein Witz), 2 Toiletten,eine Dusche, eine gute Nacht mit interes-santen Objekten, ansonsten schlechtes Wet-ter. Aus Münster habe ich keinen Stern-freund gesehen.

Mir war sofort klar, das Teil muss ich foto-grafieren!

Mit der EQ-6? Im Internet wurde bis zumExzess diskutiert, wie untauglich die EQ-6bei der Fotografie ist. Egal, das Teil wurdeprovisorisch eingenordet, dann mit hinrei-chender Genauigkeit eingescheinert. Ehr-lich gesagt, ich weiß gar nicht, wieso daimmer so viel rumgelabert wird - meineMethode funktionierte einwandfrei.

Okay, MX916 USB an den Orion ShortTube, Laptop ins Wohnmobil die Fokus-sierung war als Einzelperson ein wenig pro-blematisch aber machbar. Ich habe vorhernoch nie mit der Starlight gearbeitet, allesklappte sofort auf Anhieb - ich bin begei-stert! Insgesamt habe ich ca. 30 MinutenAufnahmen belichtet (siehe Foto oben).Mittlerweile zogen die ersten Wolken auf.Es wurde fast bedrohlich bewölkt, starkerWind kam auf, Panik und Hektik bei mei-nen Nachbarn, alles wurde schnell abge-baut. Pietsch baut nur die Elektrik ab, hältaber ansonsten durch!!! Komisch, so eineMassenhysterie habe ich noch nie erlebt.Innerhalb von 20 Minuten war es auf demPlatz rings um mich herum totenstill. Die

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Sternfreunde-Radtouram 29. Juni 2002Jürgen Stockel

Regen, Regen, Regen! Die diesjährigeRadtour der Sternfreunde drohte zu ei-ner unfreiwilligen Wasserfahrt zu wer-den. Unser (manchmal) guter Draht zuPetrus brachte uns dann aber doch op-timales Radelwetter: Trocken, kaumWind und relativ warm. Um 14:00 Uhrtrafen sich etwa 15 Astroradler an derPleistermühle und waren schon auf dieTour gespannt. Durch die Wälder an derWerse ging es nach Wolbeck und in dendortigen Tiergarten, der kein Zoo, son-dern ein großes Waldgebiet darstellt.

Dort der erste Knaller: Die erste Pausemitten im Wald, Kaffee und Kuchenwurden aus dem Hut gezaubert, erstesastronomisches Fachgesimpel wurdegestartet und leichte Lockerungsübun-gen machten wieder fit für die nächsteEtappe.

Unter der fotografischen Obhut vonMarkus ging es nach Gut Berl, auf denWersewanderweg, vorbei an Haus Dahlund Angelmodde und schließlichlinkswersisch wieder bis zurPleistermühle. Dort wechselten wir dieFlußseite und radelten an HausNobiskrug und an dem Wildfreigehegevon Pröbsting vorbei bis zum eigentli-chen Etappenziel: Stephans Astro-Schrebergarten mit kühlem Bier, Würst-chen vom Grill und vieles mehr. Dortwar dann auch alles perfekt vorberei-tet. Die ganze Familie Plaßmann warinvolviert mit Salaten, Broten etc.. DerHimmel klarte sich immer mehr auf, eswar optimales Grillwetter, einige ließensich in urgemütlichen Liegestühlen nie-der. Stephans neuer Supergrill loderte

Gebackenes mit Kaffee: Jürgen hatte bestens fürdie Pause im Tiergarten vorgesorgt - lecker!

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Quartals-Sternbild:Stier (Taurus)Jürgen Stockel

Mit dieser Andromeda wollen wir eineneue Serie beginnen und Euch jeweilsein Sternbild vorstellen: Wo liegt die-ses Bild, woher hat es seinen Namenund vor allem: Was ist für uns Hobby-Astronomen so reizvoll in diesemSternbild?Den Anfang macht das Sternbild Stier.Zwei Gründe haben mich dazu bewo-gen, Euch ausgerechnet diese Konstel-lation einmal genauer vorzustellen: AlsMai-Sprößling bin ich selbst ein „Stier“

und möchte natürlich selbst etwas mehrüber diesen stürmischen Gesellen erfah-ren. Ich hoffe, Ihr verzeiht mir diesenkleinen astrologischen Schlenker.Wichtiger aber ist für mich, daß diesesSternbild jetzt zu Winterbeginn nicht zuübersehen ist und mit seinen prägnan-ten Sternhaufen „Hyaden“ und „Pleja-den“ wieder die astronomische Winter-saison einläutet, die ich persönlich be-sonders reizvoll finde.

„Die griechische Fabel macht aus die-sem Stier denjenigen, in welchen sichJupiter verwandelt haben soll, als er dieEuropa, eine Tochter des phönizischenKönigs Agenor, entführte (Bodes Stern-

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atlas).“ Da er diese Schönheit über denHellespont entführte, ist in den figürli-chen Sternabbildungen alter Sternatlan-ten nur der aus dem Wasser herausra-gende schwimmende Vorderkörper ei-nes Stiers zu sehen. Der HimmelsjägerOrion macht noch heute Jagd auf ihn.

Der Stier befindet sich in berühmterUmgebung. Er wird regelrecht einge-kreist von den Sternbildern Jungfrau,Fuhrmann, Perseus, Widder, Walfischund seinem Widersacher Orion. Her-ausragendes Erkennungszeichen desStieres ist dieses deutliche Sternen-Dreieck, das von dem offenen Stern-haufen der Hyaden gebildet wird. EineEcke dieses Dreiecks wird von demhellsten Stern des Stiers beleuchtet, vonAldebaran. Die Hyaden bilden quasiden Kopf des Stieres mit Aldebaran alseinem rötlichen Auge, die Spitzen derbeiden Hörner werden von den nächst-helleren Sternen gebildet, von Beta Tau-ri (Elnath) und Zeta Tauri.

SterneAuffälligster Stern ist fraglos AlphaTauri, der 0,86m helle Aldebaran, im-merhin der 13-hellste Stern am Him-mel. Sein arabischer Name bedeutet„der (den Plejaden) folgende“. Alsorangefarbener K5-Stern steht er zwarim Auge des Stiers und im Bereich derHyaden, er gehört aber nicht zu dieserSterngruppe dazu. Er liegt mit 68 Licht-jahren deutlich näher. Seine Oberflächeist nur läppische 3400°C warm. Da eraber den 40-fachen Sonnendurchmes-ser besitzt, ist er so wunderschön röt-lich und sehr hell für uns zu sehen.

Sehr interessant ist ein sogar für dasbloße Auge zu identifizierender hellerBedeckungsveränderlicher: LAMDATAURI , ein 3,3m bis 4,2m helles Dop-pelsternsystem, das sich in knapp 4 Ta-gen einmal umkreist. Sie liegen nur 14Millionen Kilometer auseinander, sindvon uns aber immerhin 400 Lichtjahreentfernt.

Am oberen Horn leuchtet Elnath (oderNath), der mit 1,7m der zweithellsteStierstern ist. Er ist vom Spektraltyp B7und 120 Lichtjahre von uns entfernt.

Für alle Doppelsternfans gibt es meh-rere interessante Exemplare im Stier:Theta 1 und Theta 2 sind nur 5,7‘ von-einander entfernt, Sie sind 3,8m und 3,4m

hell, gelb und weiß und liegen in denHyaden. Weitere Paare sind Kappa

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Tauri mit 67 Tauri, Sigma 1 und Sigma2 Tauri. Erst im Teleskop geben sich fol-gende Sterne als Paare zu erkennen: PhiTauri mit 9m kleinem Begleiter und ChiTauri, der wunderschön blau, 5m hell istund einen goldenen 8m hellen Begleit-stern besitzt.

Was aber wäre der Stier ohne seine (wieMessier zu sagen pflegte) nebulösenObjekte. Zwei der schönsten Sternhau-fen hat er unter seine Hörner genom-men:

Die Hyaden bilden einen dreieckigenBewegungssternhaufen, der den Kopfdes Stiers definiert. Im Fernglas bietet

dieser 3,5° große Haufen einen wun-derschönen Anblick. Auf parallelenBahnen rasen diese Sterne zur Zeit in135 Lichtjahren Entfernung dahin. Die-se Entfernung konnte man mit Hilfe dersog. Sternstromparallaxe bestimmen. In50 Mio Jahren werden die Hyaden nurnoch mit Fernrohren zu sehen sein: Siesind dann nur noch 20‘ groß.

Auch die Plejaden (M 45, o. Sieben-gestirn) bilden einen Bewegungsstern-haufen, der in einer Entfernung von 410Lichtjahren mit 40 km/sek daherrast.Normalerweise kann man mit bloßemAuge 6-8 Sterne sehen. Top-Beobach-ter konnten aber bei guten Bedingun-

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gen schon bis zu 11 Sterne in M 45 livesehen. Die Plejaden mit ihren etwa 250Sternen sind geradezu das Top-Objektfür einen Feldstecher oder für ein Tele-skop mit großem Gesichtsfeld. Traum-haft, wie die einzelnen Sterne quasi vordem Auge im Raum schweben. Derhellste unter ihnen ist mit 2,9m Alcyone(eta Tauri). Zur Zeit zieht eine kleineDunkelwolke an den Plejaden vorbei.Diese Wolke liegt am Rand der sonnen-nächsten dichten interstellaren Wolke,der Taurus-Dunkelwolke. Diese kleineRandwolke hat nun die Plejaden um-schlossen. Die Plejaden beleuchten die-se Staubwolke. Es ist also kein leuch-tendes Gas, wie es neugeborene Sterneumgibt. Auf vielen langbelichteten Auf-nahmen kann man diese bläulichenStaubbänder bewundern.

Ganz spektakulär ist die Erklärung ei-nes recht kleinen Fleckens, der sich ander Spitze des unteren Horns befindet:M 1 oder auch Kr ebsnebel. Die Chi-nesen beobachten 1054 n. Chr. einen

„neuen Stern“, der bei Tage zu sehenwar und heller als die Venus gewesensein soll. Wie wir heute wissen, fanddamals eine Supernova statt in einerEntfernung von 6500 Lichtjahren. Die-se Explosion hatte eine Helligkeit vonetwa 400 Mio Sonnen. Heute bildet die-se expandierende Explosionswolke ei-nen länglichen Ring von 10 Lichtjah-ren Größe und kann im Teleskop als 5‘x 3‘ großes Wölkchen gesehen werden.

Lord Rosse gab diesem Flecken seinenNamen Krebsnebel, weil er am Randefeine Filamente entdeckte, die ihn andie Füße eines Krebses erinnerten. ImZentrum gibt es einen Neutronenstern,der etwa 10 Kilometer groß ist und eineungeheure Dichte besitzt. Er dreht sichetwa 30 mal pro Sekunde und sendetals Pulsar intensive Röntgenstrahlungaus.

Mit NGC 1647 gibt es im Stier nocheinen recht großen (40‘) offenen Stern-haufen, der bereits im Fernglas einzel-ne Sterne zeigen soll.

Viel Spaß im Stier wünscht Euch EuerJürgen

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Der Sternhimmel im 4. Quartal

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Unsere Sternkarte zeigt die Sternbilderund einige lohnenswerte Deep-Sky-Objekte. Wer dazu genauere Infossucht, den möchte ich auf unsere Listein der Andromeda 2001/4 verweisen.Die Karte zeigt den Sternhimmel überMünster und ist für verschiedene Zei-ten gültig:

1. Oktober um 04.00 Uhr (MESZ), 1.November 01:00 Uhr, 1. Dezember23:00 Uhr und 31. Dezember 21:00Uhr.

Kurzinfos zu den Planeten: Der Mer-kur ist erst Ende Dezember schwach amWesthorizont zu sehen, die Venus ist abAnfang November der bekannte „Mor-genstern“, Mars ist erst ab etwa 04:00Uhr morgens zu sehen und die beidenSahnestücke Jupiter und Saturn verla-gern ihre Sichtbarkeit immer weiter indie erste Nachthälfte hinein.

Absolutes Astro-Highlight werden dieLeoniden sein: Am 18. November ge-gen 03:00 Uhr soll das spektakuläreMaximum sein. Ich denke, daß wir trotzVollmond viele Sternschnuppen sehenwerden. Unbedingt vormerken. Viel-leicht der Astroknaller in 2002!! Wirwerden auf jeden Fall ein Treffen orga-nisieren. Mehr dazu demnächst perEmail.

Viel Spaß! Man sieht sich! Euer Jür-gen

Sternfreunde intern

☛ Austritt:● Peter Leiers (31.12.2002)

☛ “Die Astroline“:0251/5916037 (ab 18.00 Uhr)Unser Service mit aktuellen Hinweisenüber Ort und Zeit unserer gemeinsamenBeobachtungen oder anderer Aktivitä-ten. Diese Rufnummer wird zu den öf-fentlichen Beobachtungen dann auchin der Presse veröffentlicht.

☛ Perseiden:Am 12.8.2002 konnte man nach länge-rer Zeit mal wieder den Meteorschauerder Perseiden bei klarem Himmel ge-nießen. Dabei sah es lange danach aus,als wolle uns das Wetter mal wiedereinen Streich spielen. Aber pünktlichum 23 Uhr wurde der Himmel klar undeine kleine Dreiergruppe (Ewald, Kar-sten und ich) traf sich kurz entschlos-sen in Alverskirchen. Etwa 70 Meteorezählten wir von 11.45 bis 2.30 Uhr (bisum 1.15 Uhr, als ich mich von dannenmachte, waren es immerhin schon ca.30 Stück) Einige recht helle Exempla-re waren dabei - einer mit etwa 7 Se-kunden nachglühendem Schweif. Undalles unter einem dermaßen tollen Him-mel, daß wir es kaum glauben konnten.Das hat mal wieder Laune gemacht undweckt die Hoffnung aufzahlreiche Leoniden imNovember! KK

Page 18: Zeitschrift der Sternfreunde M nster E.V. · Andromeda 3/02 5 Teleskop freigab. Leider war uns nur die Rückseite des Keck zugewandt, so dass wir nicht die Spiegelfront sehen konnten

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Astronomie - Unser Hobby:Gemeinsame Beobachtung • Astrofotografie • Anfängergruppe •Mond & Sonnenbeobachtung • Beratung beim Fernrohrkauf •öffentliche Vorträge über astronomische Themen • VereinszeitungWer sich nun mit dem faszinierenden Gebiet der Astronomie näher beschäf-tigen möchte, ist herzlich eingeladen, zu einem unserer öffentlichen Tref-fen zu kommen. Unsere Mitglieder beantworten gerne Ihre Fragen.

Öffentliche VeranstaltungenWir veranstalten Vorträge über aktuelle astronomische Themen anjedem 2. Dienstag des Monats. Öffentliche Beobachtung vor demMuseum für Naturkunde. Aktuelle Infos über unsere „Astroline“: 0251/5916037 ab 18.00 Uhr. Alle Veranstaltungen sind kostenlos!

Was? Wann? Wo?

Vortragsthemen (A): Anfänger

Ort und Zeit: Seminarraum des Westfälischen Museums für Naturkunde / 19.30 Uhr

10. September: Kosmologie (I) (A)Wolfgang DombergerAnhand wichtiger Stationen wird der Wer-degang der Kosmologie von den Anfän-gen bis zur Gegenwart möglichst anschau-lich aufgezeichnet. So wird z. B. die kos-mologische Tragweite der nächtlichenDunkelheit („Olberssches Paradoxon“)dargestellt oder die Expansion des Univer-sums und die allgegenwärtige Hintergrund-strahlung - wichtige Stützen für die Ur-knalltheorie.

8. Oktober: Kosmologie (II) (F)Wolfgang DombergerDie Säulen der modernen Kosmologie, dieAllgemeine Relativitätstheorie und die

Quantenfeldtheorie, kommen in ‚verein-fachter‘ Form zum Einsatz, um kosmolo-gische Modelle zu entwickeln, aktuell dis-kutierte Größen wie „dunkle Materie“,„dunkle Energie“, Einsteins „kosmologi-sche Konstante“ etc. zu erläutern und neueResultate zu interpretieren.

12. November: Woher kommt derStaub im interstellaren Raum? (F)Olaf SchneiderDer Raum zwischen den Sternen ist nichtleer. Ein fein verteiltes Gas und Staub-partikel machten sich zuerst auf Spektrenvon weit entfernten Sternen bemerkbar. Wound wie ist diese interstellare Materie ent-standen?

(F): Fortgeschrittene