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Klosterfelde Wandlitz Basdorf Schönwalde Schönerlinde Stolzenhagen Lanke Prenden Zerpenschleuse Heidekraut Ausgabe 3 10. Jahrgang 2015 Zeitschrift für die Bürger aller Orte der Gemeinde Wandlitz Nr. 60 10 Jahre Heidekraut Journal und Bürgervereinverein Wandlitz e.V. Kita – Grundschule – Gymnasium 10 Jahre

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Klosterfelde

Wandlitz

Basdorf

Schönwalde

Schönerlinde

Stolzenhagen

Lanke

Prenden

Zerpenschleuse

HeidekrautAusgabe 3 10. Jahrgang 2015

Zeitschrift für die Bürger aller Orte der Gemeinde Wandlitz

Nr. 60

10 Jahre Heidekraut Journal und Bürgervereinverein Wandlitz e.V.

Kita – Grundschule – Gymnasium

10 Jahre

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2 Juni / Juli 2015

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3 Juni / Juli 2015

10 Jahre Heidekraut Journal

Meine herzlichen Glückwünsche zum runden Geburtstag. Seit nunmehr

zehn Jahren sind sich die Redakteure des Heidekraut Journals ihrer Linie treu geblie-ben, die Arbeit der Verwaltung, der unter-schiedlichen gemeindlichen Gremien und Ausschüsse sowie der Kommunalpolitik aufmerksam zu beobachten, zu kommen-tieren und vielfach auch zu kritisieren. Das Heidekraut Journal ist damit bekannterma-ßen mehr als eine nüchterne Informations-plattform, sondern viel eher ein meinungs-

Grußwort der Bürgermeisterinstarker Kommentator und kritischer Wegbe-gleiter. Darüber kann man sich freuen und als Kommunalpolitiker das eine oder ande-re Mal eben auch nicht.

Eine Stärke des Heidekraut Journals ist mit Sicherheit die Nähe zum Leser. Ihr Jour-nal stiftet Identität durch lokale Geschichten und Kommentare. In jeder Ausgabe werden auch engagierte Bürger, außergewöhnliche Menschen oder auch interessante Unter-nehmen vorgestellt. Insofern ist das Heide-

Aus dem InhaltTitelthema:

10 Jahre HK-J und Bürgerverein.............3

Kommunalpolitik:

Wertstoffhof.........................................4100 Jahre Dauerwaldvertrag...................6Kopstenlose Kita .......................... 10-11

Bildung:

Schach als Schulfach ............................8

Leserbriefe .............................12-13

Kinder und Jugend ...............14-15

Persönlichkeiten .................18-19

Veranstaltungen. ................25-26

Impressum .......................................26

Titelthema

kraut Journal eine Heimat- oder Lokalzei-tung im wahrsten Sinne des Wortes.

Ich wünsche dem Heidekraut Journal und seinen durchweg ehrenamtlich tätigen Ma-chern für die Zukunft alles Gute, treue und zugleich kritische Leser, zufriedene Anzei-genkunden und natürlich auch weiterhin viele Ideen, wie sie lokale Ereignisse und manchmal auch das Weltgeschehen rich-tig einordnen und dem Leser nahe bringen können.

Dr. Jana Radant

10 Jahre Bürgerverein Wandlitz e.V.

Als der Bürgerverein Wandlitz e.V. im Juli 2005 gegründet wurde, lag

die Nr. 1 des Heidekraut Journals bereits auf dem Tisch. Der Bürgerverein wollte als Herausgeber der neuen Zeitschrift fungie-ren. Das ging nicht ohne kritische Ausein-andersetzungen über Inhalt und Ziel des Blattes über die Bühne, und das ist sicher-lich auch normal. Dass sich beide bis heu-te behauptet haben, Zeitschrift und Verein, ist dem Engagement vieler Vereinsmitglie-der zu verdanken. Neben der regelmäßi-gen, stets pünktlichen Herausgabe der Zeit-schrift machte der Verein sich einen Na-men mit zahlreichen Veranstaltungen: Es gab ein Pressefest, zwei Bälle im Goldenen Löwen, Wahlveranstaltungen, Buchlesun-gen, Spenden für andere Vereine. Der Ver-ein gab die Produktion eines Filmes über unsere Gemeinde in Auftrag, Mitglieder sind aktiv in der Initiative „Hände weg vom

Liepnitzwald“ tätig, unterstützten erfolgreich die Wahl der jetzigen Bürgermeisterin, tra-ten und treten für das Ziel einer Bürgerkom-mune ein und sind heute in der Gemein-devertretung, in Ortsbeiräten und als sach-kundige Bürger tätig.

Inzwischen ist die Herausgabe des Hei-dekraut Journals nicht mehr an den Verein gebunden. Das hatte wirtschaftliche und steuerrechtliche Gründe. Aber die Heraus-geber sind auch weiterhin Mitglieder des Vereins.

Der Bürgerverein Wandlitz e.V. hat sich einen festen Platz in unserer Gemeinde er-worben. Seine Mitglieder sind überall da zu finden, wo es um wichtige Fragen geht, sei es bei der Umsetzung eines Energiekonzep-tes, beim Protest gegen rechte Demonstran-ten, bei der Arbeit mit Jugendlichen und Kin-dern, der Unterstützung für behinderte Men-schen, bei ehrenamtlicher Tätigkeit.

Wir sind Mitglied im Tourismusverein und arbeiten hier zur Umsetzung des gemeind-lichen Tourismuskonzepts mit. Wir setzen uns für die Nutzung des früheren Bunkers in Prenden und der ehemaligen Jugend-hochschule ein. Mitglieder des Vereins ha-ben ein Bürgerbegehren zum vernünftigen Umgang mit Windkraftanlagen realisiert. Unser zentrales Anliegen ist, alle Aktivitä-ten zu befördern, die im Interesse der Ent-wicklung unserer Gemeinde als staatlich anerkannter Erholungsort liegen.

Wir werden mit unseren Mitgliedern und Sympathisanten im Juni das zehnjähri-ge Bestehen unseres Vereins in vertrau-ter Runde feiern. Und wir laden alle Bür-ger unserer Gemeinde ein, künftig mit uns gemeinsam bei der Verwirklichung unserer Ziele mitzuarbeiten.

Wolf-Gunter Zätzsch,Vorsitzender

Titelfoto: Redaktion v.l.n.r: Wolfgang Weidler, Dr. Hermann Berger, Jörg Matthes, Horst Schumann, Walter Sander und Christa Schumann

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4 Juni / Juli 2015

S eit Ende April ist die Entsorgung von Abfällen, ob Schrott, Papier und Pappe, Grünschnitt oder rest-müllähnlichen Stoffen, jetzt in unserer Gemeinde

auf dem Annenhof an dem Basdorfer Weg möglich (siehe La-geplan). Damit ist die Fahrt nach Bernau oder zu anderen Hö-fen nicht mehr in jedem Fall notwendig.

Der eingerichtete Wertstoffhof nimmt verschiedenste Abfäl-le an und führt sie entsprechenden Stoffkreisläufen zur wei-teren Verwertung zu. Mit dieser Anlage, die in Verantwortung des Kreises betrieben wird, soll ein Beitrag geleistet werden, die Entsorgung von Reststoffen und langfristig das Ortsbild zu verbessern.

Mit der Annahme von Wertstoffen und der Ausgabe weiterer Papiertonnen soll auch die Ordnung auf den bisherigen Papier- und Flaschenabgabestellen verbessert werden. Seit Ende April sind die Papiercontainer an den verschiedenen Sammelstellen eingezogen und es wird erwartet, dass die oftmalig hergestell-te Ordnung auf diesen Flächen sich nun verbessert. Offenbar muss das aber erst bei den Anwohnern ins Bewusstsein rü-cken. Gegen das illegale Ablagern von Altstoffen auf diesen Plätzen helfen offenbar nur eine bauliche Einschränkung und vielleicht auch Kontrollen. An diesen Abstellplätzen können nur noch Glasflaschen entsorgt und die Kleidercontainer genutzt werden. Diese werden nicht von der Barnimer Dienstleistungs-gesellschaft mbH geleert.

Neben den bereits genannten Abfällen können auch Elektro-nikgeräte, Leuchtstoffröhren, Druckerpatronen, Haushaltsschrott und Autobatterien kostenlos abgegeben werden. Für Renovie-rungsabfälle, Bauschutt und Altreifen werden Gebühren erhoben.

Der Kreis hat eine Kostenstruktur für die Abgabe der Abfäl-le unter anderem für Grünschnitt oder Sperrmüll veröffentlicht, die am Eingang ausgelegt und einsehbar ist. Die Preise sind in allen Wertstoffhöfen, ob Eberswalde, Bernau oder Wandlitz gleich und sind nach Auffassung des Unterzeichners moderat und nicht überzogen. Beim Grünschnitt erhebt die Gemeinde auf den Rottehöfen keine Gebühren. Auf dem Wertstoffhof, der vom Kreis betrieben wird, sind jedoch dafür Gebühren zu zahlen. Si-cherlich wird es hier noch eine Anpassung geben.

Die Betreibung des Objektes erfolgt von der kreiseigenen „Bar-nimer Dienstleistungsgesellschaft mbH“ (BDG) auf gepachteten Flächen, die Hartmut Kufeld zur Verfügung stellt.

Auf dem Gelände des Wertstoffhofes werden keine Farben und Lösungsmittel, Chemikalien und Reststoffe an Düngern an-genommen. Hier muss das Schadstoffmobil zu den in der Ab-fallfibel veröffentlichten Zeiten in Anspruch genommen werden. Dachpappe, Dämmmaterial, asbesthaltige Abfälle sowie farb-lich behandeltes Holz müssen weiterhin über die Recyclinghöfe in Eberswalde und Bernau entsorgt werden.

Wolfgang Weidler

Wertstoffhof jetzt vor Ort

Der Wertstoffhof am Basdorfer Weg hat im Sommer bis zum 31.Oktober zu folgenden Zeiten geöffnet:

freitags von 12:00 bis 18:00 Uhr,samstags von 8:00 bis 13:00 Uhr montags von 10:00 bis 18:00 Uhr

Im Winter, vom 1. Nowember bis 31. März gelten fol-gende Öffnungszeiten:

freitags von 12:00 bis 15:00 Uhr,samstags von 9:00 bis 13:00 Uhr montags von 10:00 bis 15:00 Uhr

Wertsto�hof

B 109Dachsbaude

Basdorfer Weg

Richtung WandlitzRichtung Basdorf

Richtung Zühlsdorf

Kommunalpolitik

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5 Juni / Juli 2015 Kommunalpolitik

Menschen mit Behinderung

A uch in unserer Gemeinde beschäftigten sich Schüler am 5. Mai 2015 aktiv mit der Proble-matik von behinderten Menschen. Die Veran-

staltungen hatten die Gemeinde, die Jugendkoordinatorin Gabriele Breest-Grohnwald und der Leiter der AG „Leben ohne Barrieren“, André Steinbach gemeinsam vorbereitet. Das Motto des Tages lautete: Grenzen habe ich keine – oder doch...?

Am Vormittag besuchten Schüler unserer drei Grundschu-len und des Gymnasiums die Hoffnungstaler Anstalten in Biesenthal, die Robinsonschule und das Altenpflegeheim in Wandlitz. Sie machten sich vor Ort mit den Problemen von behinderten bzw. pflegebedürftigen Menschen vertraut.

Danach trafen sich alle Gruppen im Goldenen Löwen, um in verschiedenen Workshops die Erfahrungen und Erlebnis-se auszutauschen und sich mit den Themen tiefer zu befas-sen. Es ging darum, Verständnis für die Leistungsfähigkeit z.B. älterer Menschen zu entwickeln, sich mit Blindenschrift vertraut zu machen oder mit geistig behinderten Menschen verständlich zu kommunizieren. Diskutiert wurde auch über die Möglichkeiten zur Ausbildung von Jugendlichen mit Be-hinderungen.

Damit die Veranstaltung keine einmalige Aktion bleibt, wer-den die Ergebnisse der Gespräche und die angefertigten Fo-tos in einer Wanderausstellung zusammengefasst.

Die Redaktion

Europaweiter Aktionstag

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6 Juni / Juli 2015

Am 27.März 1915 schloss der Zweckverband Groß-Berlin mit dem Preußischen Staat den „Dauerwald-vertrag“ über umfangreiche Waldflächen in und um

Berlin für die dauerhafte Erholung der Berliner ab. Damit wa-ren die Grundlagen für einen grünen Gürtel um Berlin bereits vor 100 Jahren gelegt. Der Walderwerb erfolgte auf Drängen von vorausschauenden Berliner Stadtverordneten und aktiven Bürgern, um die Verbauung in den Zeiten der aktiven Boden-spekulation zu verhindern. Außerdem wollte der Zweckverband Groß-Berlin Grundlagen für die Naherholung der Bürgerinnen und Bürger als Naherholungsfläche erhalten. Diese Waldflächen beinhalten auch den Liepnitzwald zu großen Teilen einschließ-lich des gleichnamigen Sees und der Insel „Großer Werder“.

Dieses beliebte Sommerausflugsgebiet der Berliner wird na-türlich auch von den Bürgern unserer Gemeinde und den an-grenzenden Orten intensiv genutzt. Hier treffen sich verschie-dene Laufgruppen, Wanderfreunde und Badegäste, sowohl im Sommer als auch im Winter. Bekannt sind vielen die Bernauer Eisbader. Bei allen sportlichen Aktivitäten bleibt aber auch noch Zeit, sich an den Schönheiten des Waldes mit seinem See zu erfreuen. Nicht umsonst gehört diese Landschaft zum Naturpark Barnim, der Teil des Landschaftsschutzgebietes „Wandlitz- Bie-senthal-Prendener Seengebiet“ ist. Die einzigartigen Buchen-wälder am Liepnitzsee sind auch als Bestandteil des europäi-schen Schutzgebietes ausgewiesen.

100 Jahre Dauerwaldvertrag

Kommunalpolitik

Dieser wunderschönen Landschaft droht jetzt Ge-fahr, weil nach den Vorgaben der Landesregierung Brandenburg Teile des Liepnitzwaldes für die Auf-stellung und den Betrieb von Windrädern herange-zogen werden sollen. Dabei werden auch vielfältige eigene Vorgaben, wie der Schutz von Fledermaus-vorkommen in Laub- und Laubmischwäldern, miss-achtet.

Seit mehreren Jahren treten zahlreiche Bürger ge-gen die Absicht, den Liepnitzwald als Windeignungs-gebiet zu deklarieren, offensiv auf. Wir hatten dazu eine eigene Bürgerinitiative „Hände weg vom Liep-nitzwald“ gegründet. Unsere Bürgermeisterin hatte dieser Forderung in ihrem Wahlprogramm eine gro-ße Bedeutung gegeben. Inzwischen gibt es auch

Politiker in der Landesregierung, die unsere Forderung ernst nehmen. Britta Müller (SPD), die Abgeordnete unseres Wahl-kreises, hatte auf der Waldwanderung im Januar sich klar ge-gen Windräder im Liepnitzwald ausgesprochen. Am 29. April 2015 stimmte sie gegen den Antrag der Fraktion BVB/Freie Wähler, die eine gesetzliche Regelung für Mindestabstände bei der Errichtung von WKA forderten. Das brachte ihr hefti-ge Kritik ein. In einer Pressemitteilung vom 6. Mai 2014 nahm sie dazu ausführlich Stellung. Für uns ist dabei ein Satz von Bedeutung: „Wäre es doch ein wichtiges Signal und großer Erfolg, würde das Planungsgebiet im Liepnitzwald nach Ab-schluss des Abwägungsverfahrens aus der Planung gestrichen werden. Dies würde nicht nur den Erhalt des Liepnitzwald als Erholungsgebiet schützen. Vielmehr könnte von einem solchen Beschluss eine Signalwirkung zum Schutz anderer Waldgebie-te in Brandenburg ausgehen.“

Der Bürgerverein Wandlitz e.V. unterstützt diese Aussage. Uns kann es nicht darum gehen, die Errichtung von Windener-gieanlagen grundsätzlich und überall zu verdammen.

Der vor 100 Jahren eingeleitete Schutz unseres Erholungs-waldes ist weiterzuführen und nicht einer Natur und Mensch beeinträchtigenden ökologisch unsinnigen Energieerzeugung zu opfern.

Wolfgang Weidler

Am 26. Mai tagte der Regionalausschuss Uckermark-Barnim in Anger-münde u.a. zur Ausweisung eines Windeignungsgebietes von weiteren 261 Hektar in unserem Liepnitzwald, Erweiterung der Kiesgrube Lanke und Vor-ratsplanung für eine neue Kiesgrube in Basdorf.

Aufgrund der gemeinsam mit der Bürgermeisterin von Wandlitz, Jana Ra-dant, unserer Regionalrätin Maria Brand und dem Bürgermeister von Bern-au vorgetragenen aktualisierten Widerspruchshinweise, konnte durch die Regionale Planungsstelle keine Abwägungsempfehlung auf Streichung des WEG Wandlitz beschlossen werden. Die Entscheidung wurde bis zur Prü-fung und Berücksichtigung unserer Forderungen vertagt.

Hans-Jürgen Klemm

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7 Juni / Juli 2015 Aktuelles

Bürgerbegehren abgeschlossen– aber nicht ohne Querelen –

Nach einjähriger Sammlung von Unterschriften in unserer Ge-meinde wurde am 28. Februar das Bürgerbegehren beendet. Am 16. April 2015 wurden die Listen mit knapp

1.900 Unterschriften

an die Bürgermeisterin Jana Radant übergeben.

An dieser Stelle danken wir allen, die bei der Einholung der Un-terschriften mitgeholfen haben und natürlich den vielen Bürgern der Gemeinde, die mit ihrer Unterschrift das Bürgerbegehren un-terstützt haben.

Drei Wochen benötigte die Verwaltung um uns mitzuteilen, dass die Unterschriften am 1. März abzugeben waren. Daher könne man nur ein Drittel der Unterschriften anerkennen. Das Bürger-begehren sei somit gescheitert.

Leider hatte man „vergessen“, uns diesen Termin rechtzeitig mitzuteilen, lagen doch die Gründe für die rechtzeitige Abgabe bei der Verwaltung. Im Übrigen wurden auch nach dem 28. Fe-bruar keine Unterschriften mehr geleistet.

Es ergibt sich nun die Frage, was einige Mitarbeiter der Verwaltung eigentlich wollen. Nicht nur, dass sie ihrer Pflicht, das Begehren zu un-terstützen, kaum nachgekommen sind – in der Meldestelle wurden nur wenige Unterschriften eingesammelt – versucht man nun, das Begeh-ren vieler Bürger unserer Gemeinde mit Formalien herunter zu spielen.

Das Ziel des Bürgerbegehrens bestand darin zu erreichen, dass künftig die Gemeindevertretung alles unternimmt, um den Bau weiterer Windräder im Gemeindegebiet zu verhindern, wenn die betroffenen Bürger dies wünschen.

Wir können nur hoffen, dass die Gemeindevertreter sich dem Wunsch einer großen Anzahl der Bürger anschließen und das Bür-gerbegehren anerkennen, auch wenn es ein paar Querelen gab. Schließlich wäre das ein wichtiges Signal für die künftige Beteili-gung der Bürger bei der Gestaltung des gemeindlichen Miteinanders.

Wolf-Gunter Zätzsch, Horst Schumann, Wolfgang Kirschner Initiatoren des Begehrens

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8 Juni / Juli 2015

Schach als Schulfach

Von verschiedenen Seiten hört man, dass Kinder im Vor- und Grundschulalter Probleme haben, die Leistungserwartungen zu erfüllen. Wenn die

Kinder verbal um Hilfe bitten bei Eltern oder Lehrern, dann ist dies normal und gut so, denn sie erhalten meistens Hil-festellung. Es ist aber nicht immer so. Nicht alle Kinder er-kennen sofort, dass sie in einer Situation Hilfe benötigen. Manche versuchen es trotzdem und scheitern und andere resignieren gleich. Dies erzeugt Negativ-Erlebnisse. Un-ter Umständen kann sich dies häufen und führt zu teilwei-ser oder ständiger Unkonzentriertheit, Nervosität oder an-deren Erscheinungen wie Agressivität. Manche Kinder re-den offen darüber. Aber es gibt auch stille, nachdenkliche, schüchterne Kinder, die aus welchen Gründen auch immer nicht darüber reden. Im Unterricht nicht lange still sitzen können, also zappelig sein oder desinteressiert aus dem Fenster schauen, sind Anzeichen für teilweisen Konzentra-tionsmangel. Wie fast alles im Leben will es auch gelernt sein, sich zu konzentrieren. Kinder können dies nicht von Geburt an. Auch das Lernen muss ein Mensch in seinem Leben erst lernen, wie er es am effektivsten macht. Leh-rer und Eltern haben mehr oder weniger mit diesen Pro-blemen zu kämpfen. Auch sie kennen nicht immer die per-fekte Lösung und sind teilweise überfordert und reagieren nicht angemessen. Wer ein oder mehrere Kinder hat, wird sich hier wiederfinden.

Was kann man tun, um die Konzentrationsfähigkeit ei-nes Heranwachsenden langfristig auszubilden?

Man kann zum Psychologen gehen. Man kann ver-schiedene Therapien durchführen lassen. Man kann glau-ben, dass es ein Medikament gibt, welches hilft. Es gibt aber auch nachhaltige langfristige Lösungen. Da gibt es eine Sportart, die heißt Schach. Es ist eine Denksportart. Schach ist sehr alt. Das Urschach stammt aus Nordindi-en und wurde von vier Personen gespielt. Man nannte es Chaturanga. Im 13. Jahrhundert war Schach in Europa weit verbreitet, da es zu den sieben Tugenden eines Ritter gehörte. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde Schach zu ei-

nem festen Bestandteil der bürgerlichen Kultur. Heutzuta-ge kann in Deutschland jeder dritte Mann Schach spielen und jede achte Frau spielt gelegentlich Schach. Studien belegen, dass Schach als Therapie bei ADHS eingesetzt werden kann. Da Schach einfache Regeln hat, ist es für je-den schnell erlernbar. Um gut oder besser Schach spielen zu können sind kognitive Leistungen und komplexe Stra-tegien gefordert. Diese Hirntätigkeiten bauen langfristig gestörte Lernfähigkeiten, Konzentrationsmangel usw. ab. Die Reaktionen der Eltern, Lehrer und der Kinder selbst sind positiv in jede Richtung. Schach ist preiswert und hat keine Nebenwirkungen. Wie sich zeigte, hatten die Kin-der, welche am meisten Schach spielten, die besten The-rapieerfolge.

http://de.chessbase.com/post/schach-als-medizinEin Fünftklässler aus Hamburg meinte mal auf die Fra-

ge warum Schach: „Schach spielen ist wie ein Rätsel zu lösen, man muss richtig knobeln. Das macht super viel Spaß“. Das Spiel verbreitet sich virulent an Grund- und Ganztagsschulen als Unterrichtsfach. Im Zentrum für Psy-chologische Diagnostik und Evaluation an der Universität Trier untersuchte man in einer jahrelangen Studie die Aus-wirkungen des Schachspiels auf die Leistungen der Kin-der. Hier wurde festgestellt, dass viele Schüler Probleme mit räumlicher Vorstellungskraft, Aufmerksamkeit und Kon-zentrationsfähigkeit haben. Schachspielen kann dies ver-bessern. Im Schuljahr 2003/04 wurde an der Grundschu-le Trier-Oelwig eine Stunde Schach in den wöchentlichen Unterricht aller vier Klassenstufen aufgenommen und da-für eine Stunde Mathematik geopfert, während der Un-terricht an der benachbarten Grundschule wie gewohnt ohne Schach weiter lief. Das Ergebnis war überwältigend. Die Schüler, die von der ersten Klasse an Schach lernten, verbesserten sich deutlich in Mathematik und Deutsch. So schnitten sie im späteren VERA-Test in ihrem Lese- und Sprachverständnis zweieinhalb bis dreimal so gut ab wie der Landesdurchschnitt. „Vor allem leistungsschwa-che Kinder profitieren enorm“, hat Psychologin Filipp fest-

Bildung

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9 Juni / Juli 2015

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gestellt und empfiehlt allen Schulen, Schach im Unter-richt als Förderinstrument einzusetzen. Aber nicht nur die kognitiven Fähigkeiten verbessern sich. Auch das sozi-ale Verhalten der Schüler ändert sich durch das Schach-spiel. Die Kinder und Jugendlichen lernen, bewusst eine Entscheidung zu treffen. Anders als bei Spielen, in denen Würfel oder Karten zum Einsatz kommen, können sich die Jugendlichen nicht pauschal mit dem Satz, sie hätten „einfach Pech gehabt“, herausreden. Zudem ist Schach ein Individualsport – wer verliert, verliert allein. Man kann die Schuld auf niemand anderen schieben und muss die Gründe für eine Niederlage bei sich selbst suchen. Im Ge-genzug gehören einem aber auch die Erfolge allein. Er-ste Kontakte mit dem Spiel sollten die Kinder idealerwei-se bereits im Vorschulalter haben. Der Gymnasiast Ni-clas H. meinte: „ Ich spiele seit meinem vierten Lebens-jahr Schach und habe bereits schon einige Erfolge bei Tur-nieren. Die Ausdauer, die man hier für die Partien braucht, kann ich auch in der Schule bei Klassenarbeiten gut an-wenden“.

http://www.schachlehrer.deIn Wandlitz wird eine Schach-AG angeboten, welche

von Peter Harbach aus Groß Schönebeck organisiert wird. Am Dienstag nach dem Unterricht treffen sich acht bis zwölf Kinder unterschiedlichen Alters, um in sogenann-ten Schachheften Aufgaben zu lösen. Zu Beginn sind die Aufgaben einfach und steigern sich dann zu harten Nüs-sen. In der zweiten Hälfte der AG-Zeit spielen die Kinder gegeneinander und zeigen ihr Können und testen damit ihre Fähigkeiten.

Um oben beschriebene Probleme in den Griff zu bekom-men, sollte man eine feste Wochenstunde für den Schach-unterricht in allen Klassen einrichten. Die Erfolge, welche anderenorts erreicht wurden, sind überzeugend und mo-tivierend für Schule, Lehrer, Eltern und natürlich für die Kinder.

Wolfgang Kirschner

Weitere Hinweise:

für Optimisten http://de.chessbase.com/post/schach-in-der-schule-3http://echtlustig.com/10385/im-unterricht-schach-spielenhttp://www.gs-scherer.musin.de/Schule/Projekte/-130906_Schuljahr_2013_14/-130918_Schach_im_Unterricht/-Schach_im_Unterricht.htmhttp://de.chessbase.com/post/schach-in-der-schule-2

für Pessimisten http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/975227

Bildung

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10 Juni / Juli 2015Kommunalpolitik

W er in Wandlitz sein Kind zu einer Tagesmutter, in eine Krippe oder Kindertagesstätte bzw. Hort bringt, muss dafür bezahlen. Warum eigentlich?

In Hamburg ist seit August 2014 der Kitabesuch für alle Kinder im Rahmen einer täglichen fünfstündigen Grundbetreuung von der Geburt bis zur Einschulung gebührenfrei. In Berlin sind die Kita-plätze für drei- bis fünfjährige Kinder gratis. Die SPD will dort bis 2016 durchsetzen, dass die Kindertagesstätten in der Hauptstadt komplett gebührenfrei sind. In Hessen, Niedersachsen, und Nor-drhein-Westfalen zahlen die Eltern im letzten Jahr vor der Schu-le nichts. Auch die Länder Sachsen, Schleswig-Holstein und das Saarland erhoben zwischenzeitlich für das letzte Kitajahr keine Gebühren, haben diese Befreiung aber wieder zurückgenommen.

Was ist in Wandlitz anders? Etwas trocken ist es im Kitagesetz Brandenburg formuliert: „Die Personensorgeberechtigten (Eltern) haben Beiträge zu den Betriebskosten der Einrichtungen (Eltern-beiträge) zu leisten. Wenn man in den Gesetzen etwas genauer blättert, findet man heraus, dass die Kosten einer kommunalen Kindertagesstätte in Brandenburg gemeinsam von den Eltern, der Gemeinde und dem Landkreis getragen werden. Der Landkreis gewährt der Gemeinde einen Zuschuss von zirka 85 Prozent der notwendigen Personalkosten.

Nachdem ich einige Gebührenkalkulationen von Nachbarkom-munen analysierte, versuchte ich klare Aussagen zu unseren Ver-hältnissen zu ermitteln. Nach den Bestimmungen des Kommuna-len Abgabengesetzes ist die Gemeinde gesetzlich verpflichtet, alle zwei Jahre neu zu kalkulieren. Dies heißt noch lange nicht, dass die Gebühren verändert werden, aber es folgt zu mindestens dar-aus die Verpflichtung, sich einen Überblick über die Kostensituati-on zu verschaffen und darüber transparent zu berichten. Obwohl ich lange im Ratsinformationssystem der Gemeindehomepage re-cherchierte, fand ich leider keine entsprechende Kalkulation. Ich möchte es mal freundlich so formulieren: Möglicherweise gibt es eine Kalkulation im Rathaus, die wahrscheinlich außer dem Käm-merer aber leider niemand kennt. Somit war ich gezwungen unter Zuhilfenahme des Haushaltsplanes 2015 selber plausibel Ergeb-nisse auf die Wandlitzer Verhältnisse zu übertragen.

Demnach ist näherungsweise von einem Aufwand für die Kin-dertagesbetreuung (freie und kommunale Träger) von jährlich etwa 6,5 Millionen Euro auszugehen. Hierzu zählen u.a. Perso-nalaufwand, Abschreibungen, Energieaufwand, Verwaltungsauf-wand, Erhaltungsaufwand etc. Diese Gesamtaufwendungen wer-den zu lediglich rund 18 Prozent durch Elternbeiträge gedeckt. Selbst die Elternbeiträge der höchsten Einkommenskategorie sind nicht kostendeckend gestaltet. Mit jedem zusätzlich betreu-ten Kind wächst das Defizit weiter. Gleichwohl beträgt der Ge-samtbetrag der Elternbeiträge absolut geschätzt zirka 1,17 Mil-lionen Euro.

In Brandenburg steht es jeder Gemeinde mit Einschränkun-gen frei, wie sie Elternbeiträge erhebt oder nicht. Diese müssen jedoch sozialverträglich gestaltet sein. Lediglich der Höchstbei-

Kostenlose Kita ...

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11 Juni / Juli 2015

... in Wandlitz?

Kommunalpolitik

trag darf den tatsächlichen Platzkosten entsprechen, was er in Wandlitz aber nicht einmal tut. Angesichts der immensen Kosten für die Kitabetreuung für die Gemeinde ist ein Verzicht auf über eine Million Euro Ertrag aus Elternbeiträgen schlichtweg eine Il-lusion. Auch unsere Hauptstadt Berlin kann sich dies eigentlich nicht leisten, sondern lässt sich diese soziale Wohltat im Rahmen des Länderfinanzausgleichs von reicheren Bundesländern gegen deren Willen finanzieren. Das Instrument des Länderfinanzaus-gleichs ist Wandlitz jedoch leider nicht gegeben. Ohne Auswei-tung der Zuschüsse von Land und Landkreis für Kindertagesbe-treuung würde die Gemeinde den Wegfall der Elternbeiträge nicht kompensieren können.

Wir müssen uns vor Ort selber behelfen und aus den landesge-setzlichen Regelungen das Beste für unsere Kinder herausholen. Unsere Gebührengestaltung ist im Vergleich mit denen der ande-ren prosperierenden Gemeinden des „Berliner Speckgürtels“ als äußerst moderat und zurückhaltend einzuschätzen. Ob dies gut oder weniger gut für die Gesamtbelange der Gemeinde ist, muss jeder für sich selber einschätzen.

Jörg Matthes

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12 Juni / Juli 2015

Ein Spielplatz bringt Kindern viel Freu-

de. Die Kinder können rumalbern und viel toben. Doch was ist, wenn ein

Spielplatz nicht mehr Freude sondern Leid bereitet? Vielen Bewohnern Basdorfs sind mit Sicherheit die zwei „Spielplätze“ in der Kleiststraße auf-gefallen. Sie sind sehr klein und nicht sicher. Das „Klettergerüst", welches man dort finden kann, ist für die Kinder eher eine Gefahr. Die Holzbalken wirken morsch und viele Nägel ragen aus den Brettern. Die „Schaukeln“, welche dort mit angebaut wurden, sehen aus, als sollten sie jeden Mo-ment abreißen. Die Ketten der Schaukeln sind voller Rost und quietschen ununterbrochen. Auf dem Spielplatz ist auch ein „Schaukelpferd" vorhan-den. Dieses ist vollkommen demoliert. Die Rutsche wurde von beiden Sei-ten vollgeschrieben und vollgeschmiert. Der vorhandene Sand (im Sand-kasten und außerhalb) ist voll mit Müll, da kein Mülleimer vorhanden ist. So viel zum ersten Spielplatz neben der Kleiststraße 1 bis 4.

Auch auf dem zweiten Spielplatz neben der Kleiststraße 5 bis 8 sieht es nicht besser aus. Dieser hat die Größe von zwei Smarts nebenein-

A ls wir im Som-mer 2014 vor

der Entscheidung stan-den, unsere Angehöri-gen in einem Pflegeheim unterbringen zu müssen, waren wir sehr froh, dass das „Haus am Wandlitz-

see“ eröffnete. Als die ersten Bewohner einzogen, waren die Bauarbei-ten gerade beendet, dennoch strahlte das Haus eine Atmosphäre von Gemütlichkeit und Individualität aus. Das Heim verfügt ausschließlich über Einzelzimmer, die jeder mit seinen vertrauten Möbeln einrichten kann. Es gibt Gemeinschaftsräume, Kaminzimmer, einen Speisesaal mit Terrasse zum See, in der oberen Etage auch einen gemeinschaftli-chen Balkon für die Bewohner, der dank des Einsatzes der Pflegekräf-te bei schönem Wetter von allen genutzt wird. Ein großer Vorzug: in ei-ner eigenen Küche werden alle Mahlzeiten frisch zubereitet, der Spei-seplan ist abwechslungsreich. Morgens und abends gibt es neben ei-ner reichen Auswahl an Käse, Schinken, Wurst, Obst der Saison immer eine „Überraschung“: mal eine Spargelsuppe, Rührei, Kartoffelsalat mit Würstchen. Die beiden Köche haben vorher in der Gastronomie gear-beitet und verstehen es, sich auf den Geschmack der Älteren phanta-sievoll einzustellen.

Das Konzept der Heimleitung: den Bewohnern mit Handicap einen selbstbestimmten Lebensabend zu ermöglichen. Jeder wird ermuntert, Dinge, die er noch selbst verrichten kann, auch zu tun. Es gibt mehr-fach am Tag Beschäftigungsangebote je nach Schwere der Erkrankung: Töpferkurse, Malzirkel, gemeinsames Singen, Reden, Spaziergänge und Gymnastik. Ein beliebter Termin sind die regelmäßigen Besuche von Therapiehunden, die die Bewohner immer wieder faszinieren.

Leserpost

Wir möchten uns auf diesem Wege

ganz herzlich für den schnellen und umsichtigen

Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Wandlitz bedanken. Am 31. März

wurde durch einen Sturm unser Dach beschädigt. Die Kameraden der Feuerwehr arbeiteten bis nach Mitternacht, um den Schaden provisorisch zu beheben und unser Dach wieder dicht zu bekom-men. Vielen Dank!

Familie Büttner, Wandlitz

Schnelle Hilfe

„Haus am Wand-litzsee“ – Das neue

Zuhause unse-rer Angehörigen

Wer Erfahrung mit demenzkranken Angehörigen hat, wird um die Schwierigkeit wissen, ihren ganz unterschiedlichen Ansprüchen zu ge-nügen. Er wird auch wissen, dass Demenzkranke sich schon nach kürzester Zeit nicht mehr an Besuche, Spaziergänge oder an die letz-te Mahlzeit erinnern können. Sie sind oft unglücklich mit ihrer Situati-on. Niemand möchte sein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden aufgeben, und viele der Demenzkranken bemerken die Defi-zite zu ihrem früheren Leben, wo sie alles allein tun konnten, was u.a. auch Depressionen zur Folge haben kann.

Aber jeder, der schwer pflegebedürftige Angehörigen in seiner Nähe hat, weiß wieviel Kraft und Geduld im Umgang mit den Kranken nötig ist. Nicht nur die Beschäftigung und Körperpflege, auch die Sicherheit fordern 24 Stunden Aufmerksamkeit am Tag, etwas, das viele, vor allem Berufstätige, im täglichen Leben nicht leisten können. Menschen, die professionell dieser geistig und körperlich anstrengenden Arbeit nach-gehen, verdienen einfach mehr gesellschaftliche Wertschätzung.

Das „Haus am Wandlitzsee“ ist eine der kleinsten Pflegeeinrichtungen in Deutschland. So hat sich sehr schnell zwischen den Bewohnern und dem Pflegepersonal eine Vertrautheit eingestellt. Die Pflegekräfte ken-nen die Bedürfnisse und Eigenheiten der Einzelnen gut und gehen ih-nen liebevoll nach. Wenn einige Bewohner die Nacht zum Tag machen und um 3 Uhr morgens nach einer Mahlzeit verlangen, gibt es selbstver-ständlich eine Suppe oder ein belegtes Brot, auch nach Küchenschluss. Wenn eine Dame nur mit einem gekochten Ei zum Abendbrot „gelockt“ werden möchte, bekommt sie es natürlich. Zu dieser Vertrautheit ge-hört aber auch der respektvolle Umgang mit den Älteren. Hier wird nie-mand als „Opi“ oder mit „Du“ angeredet, oder ihm ein Gefühl der Ab-wertung, Abhängigkeit oder Unmündigkeit gegeben.

Da wir das „Haus am Wandlitzsee“ von täglichen Besuchen unserer Angehörigen zu unterschiedlichen Zeiten sehr gut zu kennen glauben,

Plätze zum Spielen?ander gestellt. Das halbe Häuschen, das dort steht, bringt den Kin-dern nichts. Sie können auf dem Holzbalken an der Innenseite we-der Dinge abstellen noch damit spielen. Die Hängematte, die dort an-gehängt wurde, ist unbequem, kaum beweglich und bietet Platz für nur ein Kind. An dem Ganzen angebaut ist ein Viereck aus Holz mit etwas Metall unten dran. Die Kinder können mit solchen undefinier-baren Dingen nichts anfangen. Die Spielplätze sind sehr mangelhaft und nicht zufriedenstellend. Ein Beispiel sollten sich die Hauseigentü-mer am Spielplatz neben der Grundschule nehmen. Wenn dort Schä-den entstehen, werden diese schnellstmöglich beseitigt. Jetzt fragen Sie sich bestimmt, wieso die Kinder nicht einfach zum Spielplatz an der Grundschule geschickt werden. Der Grund ist ein sehr einfacher: Jede Mutter möchte ihre Kinder so wenig Gefahr wie möglich aus-setzen und ihre Kinder am liebsten immer im Blick haben. Außerdem müssten die Kinder auf dem Weg dorthin die Straße alleine überque-ren und man weiß nie was passieren kann. Wir hoffen, dass die Hau-seigentümer wach werden und nicht weiter unsere Kinder gefährden.

Anna Januszewska-Kempka, Basdorf

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13 Juni / Juli 2015

Die Optimierung durch die jetzige Verwendung eines Fließtextes liest sich nicht nur leichter als die bisherige Spal-tenaufteilung, sondern spart auch noch Seitenzahlen.

Das Titelblatt glänzt jetzt mit einem Foto der Saison und wirkt ohne einen ersten Beitrag auf der Titelseite wie ein richtiges Journalcover, nicht wie ein Flyer.

Dieses Heft bietet den Bürgern unserer Gemeinde eine Plattform zur Diskussion und zum Austausch. Ich wünsche dem HK-J noch viele in-teressante Beiträge.

Alexandra Cichon

Wir hatten zu diesem Beitrag die Stadtverordneten von Bernau gebeten, sich bei der Problematik der Ehrenbür-

gerschaft auch mit Konrad Wolf zu befassen. Der Bürgermeister, André Stahl hat unbürokratisch und kurzfristig veranlasst, dass an der Stadtmauer neben dem Relief für Konrad Wolf eine Eh-rentafel angebracht wurde.

Durch eine Verfügung ist das Ehrenbuch der Stadt Bernau, in dem auch Hitler eingetragen war, vor einigen Jahren geschlossen worden. Dessen „Ehrenbürgerschaft“ ist somit annulliert.

de er Bernauer Ehrenbür-ger, nach einem Bierbrau-er und einer Hebamme der Vierte. Den Dritten fragte er, der Idylle misstrauend, aus den verlegenen Stadtvätern heraus, der Dritte, sein Vor-gänger, war Hitler“.

Das muss nicht umständlich kommentiert werden. Aber zweifel-los ist wohl, dass Geschichte immer die ganze Geschichte ist. Ihre weniger freundlichen Begebenheiten zu ignorieren, ist nicht hilfreich. Außerdem: Wir sind souverän genug, damit umzugehen.

Werner Wüste

Anmerkung der Redaktion

Leserpost

Gedanken zu Konrad Wolf

Im Heft 59 auf Seite 17 wird an Konrad Wolf erinnert. Das er-freut mich sehr. Koni Wolf ist und bleibt unvergessen. Er würde

in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag haben; er könnte also noch unter uns sein.

Ich übergebe hier ein Zitat aus Wolfgang Kohlhaase „Um die Ecke in die Welt“, Verlag neues leben, S. 250:

„ICH WAR NEUNZEHN war eine Arbeit, bei der wir uns gut fühl-ten, alle die dabei waren, aber Wolf war vielleicht besonders glück-lich. Es war seine eigenste Geschichte, ohne dass sie, wie er zu-erst befürchtet hatte, nicht nachvollziehbar wurde, er machte einen historischen und zugleich seinen persönlichsten Film. Beim Dre-hen bewegte er sich wie damals in zwei Sprachen. Er war wieder in Bernau, wo er tatsächlich Kommandant gewesen war, was er, glaube ich, vorher kaum jemand erzählt hatte. Nach dem Film wur-

HK-J im neuenGewand

Der dominierende Gedanke „Mit den Bürgern – Für die Bür-ger!“ spiegelt sich immer deutlicher in der Arbeitsdevise des

HK-J wider.Die Belange der Bürger stehen im Vordergrund, Artikel und Leser-

briefe machen das deutlich.Alle Interessensgebiete von Jung und Alt, Behinderten und Kran-

ken werden angesprochen und die Leute kommen selbst zu Wort. Besonders gut gefallen mir die Artikel aus der Rubrik „Geschichte“, Historie wird dargestellt, wie sie wirklich war.

Das neue Design der letzten Ausgabe überraschte nicht nur durch eine neue Farbwahl, sondern auch durch sein kleineres Format und leichteres Gewicht, wobei hier vermutlich aus Kostengründen einge-spart werden musste.

waren wir sehr irritiert, dass es in letzter Zeit anonyme Beschwerden gab: das Essen, die Sauberkeit und die Pflege betreffend. In keinem Punkt können wir das nachvollziehen. Bei der Bewohnerversamm-lung Anfang Mai wurden von den Anwesenden keiner der Kritikpunk-te unterstützt. Im Gegenteil, viele nutzten die Gelegenheit, dem Pfle-gepersonal, den Köchen, der Heimleitung, den ehrenamtlichen Hel-fern ihren Dank für die zuverlässige und liebevolle Betreuung auszu-sprechen. Wenn es dennoch mal Unzufriedenheit geben sollte, wäre es nur sinnvoll und fair, dass nicht anonym anzuzeigen, sondern sich direkt an die Heimleitung zu wenden.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich die Pflegleitung für die Lösung von individuellen Problemen der Bewohner überaus engagiert und am offenen Gespräch mit den Angehörigen sehr in-teressiert ist. Offenheit ist für alle Betroffenen nur von Vorteil, denn nur so gibt es eine Lösung. Anonyme Anzeigen und Gerüchte (von möglicherweise nicht einmal Beteiligten) helfen niemand weiter.

Nach fast einem Jahr sind wir dankbar, dass unsere Angehö-rigen gerade in dieser Pflegeeinrichtung ein Zuhause gefunden haben.

Evelyn Wernicke & Gabriele Conrad, Wandlitz

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14 Juni / Juli 2015Kinder und Jugend

„Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“

Himmel und HölleGymnasium Wandlitz

K eine Angst, es geht nicht um Probleme bei der Frei-weilligen Feuerwehr in Wandlitz. Der Titel bezieht sich auf ein Kinderbuch, das Hannes Hüttner und Gerhard

Lahr (Illustration) im Jahre 1969 geschrieben haben und seit dem viele Generationen kleiner Leser begeistert hat. Was lag also nä-her, als dieses Buch im Club der Bücherwürmer vorzustellen. Im August 2013 haben Ursula und Peter Will diesen Verein ge-gründet und seitdem Monat für Monat Lesenachmittage für die Schüler der 1. Klassen organisiert. Das Besondere: Die Texte tragen vorwiegend Schüler der 2. und 3. Klassen vor. So wird bei den Kindern das Interesse am Lesen nachhaltig geweckt. Bei einigen Veranstaltungen konnten Künstler aus unserer Re-gion gewonnen werden, die mit spezifischen Beiträgen die Le-sestunden bereicherten. Am 21. Mai war zwar kein Künstler, dafür aber der Ortswehrführer der Wandlitzer Freiwilligen Feuerwehr,

Christian Berbig, mit von der Partie. Er las nicht nur mit vor sondern zeigte den Kindern auch die Fahrzeuge und Ausrüstungen der Feuerwache und erklärte, wie es zu-geht, wenn die Sirenen ertönen. So wurde für die Kinder erlebbar, warum manchmal „der Kaffee kalt wird“.

Sechs Kinder haben sich intensiv auf das Vorlesen vorbereitet. Die Lehrerinnen Frau Rieck und Frau Klatt von der Grundschule Wandlitz hatten sich mit um die Vorbereitung gekümmert. In der anschließenden Frage-runde zeigten die Schüler großes Interesse für die Ar-beit der Feuerwehr. Christian Berbig beantwortete alle Fragen mit Sachkenntnis und Geduld. Ganz sicher wird den Kindern diese besondere Lesestunde lange in Erin-nerung bleiben. Vielleicht wird sich demnächst der eine oder andere für Arbeit bei der Feuerwehr begeistern, um wie Löschmeister Wasserhose mitzuhelfen, Brände zu löschen oder Katzen von Bäumen zu retten.

Horst Schumann

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15 Juni / Juli 2015

Himmel und HölleGymnasium Wandlitz

I n den letzten Wochen ging es im Gymnasium Wand-litz ausgesprochen turbu-

lent zu. Wie jedes Jahr ließen es sich auch diesmal die Schülerin-nen und Schüler der 12. Jahr-gangsstufe nicht nehmen, die letzten Schultage in ihrem Le-ben auf ganz besondere Art und Weise zu begehen. Der Trubel begann mit der sogenannten „Mottowoche“, die jeden Tag zu einem anderen Thema ein-lud. Der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt und so war es erstaunlich und gleichzeitig lus-tig anzusehen, was sich die Jugendlichen für kreative und aus-gefallene Maskierungen einfallen ließen. Ging es zum Thema „Sport“ noch recht sachlich zu, zogen zu den Themen „Hor-ror“ und „Kindheitstraum“ schon sehr abenteuerliche Gestalten durch das Schulgelände. Lehrerinnen und Lehrer zeigten sich wie immer tolerant und machten routiniert den Spaß mit, wäh-rend die jüngeren Jahrgänge ihre helle Freude an den Super-männern, Harry-Potter-Gestalten, Prinzessinnen und blutver-schmierten Gruselmonstern hatten.

Nach diesen abwechslungsreichen Tagen folgte der obliga-torische „Abi-Streich“, diesmal unter der Parole: „ABILYMP – auch Götter müssen einmal gehen.“ Ein extra für die Feier-lichkeiten rund um das Abitur geschaffenes Festkomitee plan-te schon seit Monaten Rollenverteilung und Kostümierung, und so wurde am 22. April der gesamte Schulbetrieb lahmgelegt, weil Götter die Herrschaft übernahmen und die Schule in Him-mel und Hölle verwandelten.

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Es muss nicht extra betont werden, dass der gesamte Lehrkör-per samt und sonders in die Hölle geschickt wurde, der seinen jah-relangen Schützlingen diesen Klamauk natürlich nicht übel nahm.

Nach all dem Spaß und der Freude wurde den jungen Men-schen aber auch klar, dass hier ein ganz besonderer Abschnitt ihres Lebens zu Ende geht und so manche Träne, eben noch vor Lachen vergossen, wurde zu einer traurigen Abschiedsträne.

Bevor die diesjährige 12. Jahrgangsstufe aber ganz ausein-andergeht, wird es noch einmal ernst, denn das Abitur steht vor der Tür und lässt so manchen Abiturienten so richtig durch die Hölle gehen, bevor er sich mit dem Zeugnis in der Hand wie im Himmel fühlen kann. Dann erst besteht wahrlich Grund zur Freude und zum Feiern. Höhepunkt und Abschluss nach 12 Jah-ren Schule ist letztendlich der Abiball, der für den diesjährigen Jahrgang am 22. Juni in Berlin stattfinden wird.

Kefrin Simon

Kinder und Jugend

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16 Juni / Juli 2015

ging. Opfer waren die Millionen einfachen Menschen, die auf den Schlachtfeldern für Gott, Vaterland, Führer oder sonst etwas ver-heizt wurden. An den Ursachen für Kriege hat sich heute nichts geändert.

Als 1990 die Bürger der DDR zu Bundesbürgern wurden – ohne dass man sie danach gefragt hatte – war die Hoffnung groß, dass nun nach einem jahrzehntelangen kalten Krieg wir alle uns ein friedliches Leben aufbauen können. Doch schon wieder starben deutsche Soldaten, und weitere sollen folgen. Wir sagen NEIN zu einem erneuten militärischen Konflikt, zu einem geplanten Stell-vertreterkrieg gegen Russland. Wir wollen nicht und wir werden nicht erneut zu den Waffen greifen, um die Interessen unbelehr-barer Verbrecher zu erfüllen. Wir wollen, dass niemals mehr eine Mutter ihren Sohn beweint.

In Klosterfelde steht auch, unweit des Ehrenmals für die sowje-tischen Soldaten, ein Denkmal für die gefallenen Soldaten des 1. und 2. Weltkrieges, die in Klosterfeld beheimatet waren. Auch Ih-nen gebührt ein würdevolles Andenken, sie starben für fremde In-teressen, oft vielleicht sogar guten Glaubens. Ob jedoch die Eh-rung für sie auch am 8. Mai erfolgen muss, scheint fragwürdig. Es gibt z.B. den Volkstrauertag, der sich bestimmt dafür besser eignen würde. Wir sollten darüber reden.

Horst Schumann

Kranzniederlegung in Klosterfelde

Es ist inzwischen zu einer guten Tradition geworden, am 8. Mai am Ehrenmal für die gefallenen sowjetischen Sol-daten in Klosterfelde sich zu treffen und Blumen nieder-

zulegen. Das war auch in diesem Jahr so. Diesmal kamen mehr Bürger unserer Gemeinde, vielleicht auch deshalb, weil sich der Jahrestag der Befreiung vom Faschismus zum 70. Mal jährte. Bür-germeisterin Jana Radant sprach zu den Anwesenden und wür-digte die Opfer. Auch der Ortsvorsteher Klaus Pawlowski nahm, wie bereits in den vergangenen Jahren an der Zeremonie teil. Schüler der 9. Klasse aus Klosterfelde trugen ihre Gedanken zu den Ereignissen vor so langer Zeit vor. Es macht uns, den Älte-ren, Mut und Hoffnung, dass die Erinnerung an das Grauen des 2. Weltkrieges, an die Millionen Toten, an die Verbrechen deut-scher Soldaten, an das unsägliche Leid von Menschen in aller Welt, auch in unserem Land, niemals vergessen werden. Der 8. Mai wurde in Brandenburg als Gedenktag deklariert. Das gibt uns den Ansporn, auch künftig die Erinnerungen und das Anden-ken wach zu halten: Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!

Das ist gerade aktuell von außerordentlicher Bedeutung. Krie-ge sind keine Naturkatastrophen, sie werden nicht von einzelnen „Verrückten“ inszeniert. Kriege dienten und dienen nur einem Ziel: Machtausübung der Herrschenden. Auch der 2. Weltkrieg wurde im Interesse von Großindustriellen, Bankiers und Profitiers ent-facht. Sie blieben immer die Gewinner, egal wie der Krieg aus-

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17 Juni / Juli 2015

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Bevölkerungszuwachs und Wohnungsbau

Vielfach wird hervorgehoben, dass den Jugendli-chen alle Unterstützung zu Teil werden soll, sind sie doch die Generation der Zukunft. Ein wesent-

licher Faktor ist dabei wie es gelingt, Jugendliche vor Ort zu unterstützen, ihnen den Weg zu ebnen, um eine Fami-lie zu gründen.

In unserer Gemeinde haben wir in den vergangenen Jah-ren einen Bevölkerungszuwachs von mehreren Tausend Menschen zu verzeichnen. Allerdings hat sich dieser Pro-zess in den letzten Jahren etwas verlangsamt. Der Anteil der über 50-Jährigen an den rund 22.100 Einwohnern er-höht sich stetig. Bei dieser Altersstruktur ist es kein Wun-der, dass das Bevölkerungswachstum durch eine zuneh-mende Anzahl an Sterbefällen gebremst wird.

Betrachtet man den Beginn der Lebenspyramide, so steht den jährlichen Geburten von zirka 130 bis 140 Kindern und dem Wachstum durch Zuzug eine erhebliche Anzahl von Abgängen gegenüber. Jährlich haben wir zirka 230 bis 245 Schulabgänger, die entweder eine Lehre aufnehmen oder ein Studium beginnen und dabei meist unsere Gemeinde verlassen. Was wird aus diesen Jugendlichen? Kommen sie nach der Ausbildung wieder zurück? Die Unterstützung zur Wiederaufnahme wird auch im wesentlichem durch eine Möglichkeit der Wohnungsversorgung bestimmt. Junge Er-wachsene wollen sich eigenständig verwirklichen und ha-ben nicht die finanziellen Mittel für eine eigene Immobilie, sind somit auf das Angebot an bezahlbaren Mietwohnun-gen angewiesen. Von den zirka 10.000 bis 10.500 Woh-nungen auf unserem Gemeindegebiet sind 3.125 Wohn-einheiten (31 Prozent) in Mehrfamilienhäusern als Miet-wohnungen vorhanden. Zum Vergleich: Dieser Anteil be-trägt in Brandenburg 52 und im Barnim 48 Prozent. Damit hinkt die Gemeinde der Nachfrage zweifelslos hinterher. Es scheint also dringend notwendig, das Angebot an bezahl-baren Wohnungen durch einen verstärkten Wohnungsneu-bau zu erhöhen. Die Initiative der Gemeindeverwaltung, auf dem Areal der ehemaligen Polizeischule die vorhandenen Wohnblöcke zu rekonstruieren und zu modernisieren, kann

deshalb nur begrüßt werden. Das Vorhaben, dem die Ge-meindevertretung ihre Zustimmung gab, dort zweimal 50 Wohneinheiten zu schaffen, ist der richtige Weg. Die Woh-nungen sollen teilweise barrierefrei gestaltet werden und nicht mehr als etwa 7 Euro pro Quadratmeter Miete ko-sten. Es wird damit die bisher größte Investition (13,4 Mil-lion Euro) der Gemeinde in Angriff genommen. Damit wird eine einmalige Chance zukunftsweisend genutzt. Das ver-dient unsere vollste Unterstützung. Realistisch betrachtet, werden die ersten Wohnungen jedoch erst im Jahr 2017 beziehbar sein.

Die in der Gemeinde außerdem vorgesehenen Mehrfa-milienhäuser werden von privaten Investoren in Angriff ge-nommen. Die dabei geplanten Wohnungen werden wohl nicht zu einem Mietpreis unter 10 Euro je Quadratmeter Netto-kalt oder als Eigentumswohnungen angeboten. Da-mit sind sie für junge Familien kaum bezahlbar. Die Vorha-ben im Louisenhain, hinter der Rossmann-Filiale, in Basdorf an der B 109 und in der Schönwalde Heidestraße zum Bau von weiteren Wohnungen sind zu begrüßen, lösen aber das Wohnungsproblem der Gemeinde nicht nachhaltig.

In der Planung der Mehrfamilienhäuser in Basdorf auf dem Polizeischulgelände wurde auch sichtbar, dass der Zeitraum von der Planung bis zum Einzug über drei Jah-re in Anspruch nimmt. In der Schlussfolgerung muss noch kontinuierlicher der Mehrfamilienwohnungsbau unterstützt werden. Es ist nicht zu akzeptieren, dass einige Gemeinde-vertreter dafür plädieren, Mietwohnungen für einzelne Orte als sinnvoll anzusehen, im Ort Wandlitz aber nur den Bau von Einfamilienhäusern unterstützen. Die langfristige Ent-wicklung unserer Gemeinde mit ihren neun Orten verlangt, dass eine ausgeglichene Mischung sowohl von Mietwoh-nungen als auch von Einfamilienhäusern besteht. Sonst laufen wir Gefahr, dass eines Tages in Wandlitz nur noch Rentner wohnen und sich die Jugend in den anderen Or-ten der Gemeinde wohlfühlt.

Wolfgang Weidler

Kommunalopolitik

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18 Juni / Juli 2015Persönlichkeiten

Lothar Gericke, Sophienstädt

A m ersten Maiwochenende lud das Atelier Gerik-ke in Sophienstädt wieder zum Tag der offenen Tür ein. Der Künstler, Designer, Maler und Ar-

chitekt Lothar Gericke, der zusammen mit seiner Frau Erika seit 2003 in der Gemeinde Marienwerder lebt, hat sich unter anderem mit zahlreichen Objekten in den verschiedensten Städten des Landes, in Berlin beispielsweise mit dem Bahn-hof „Hackescher Markt“, dem „Park Inn“ Hotel oder dem „Kos-mos UFA-Palast“, einen Namen gemacht. International be-kannt wurde er mit seiner Farbenlehre, die in der DDR Grund-lage des TGL-Farbkataloges wurde.

Lothar Gericke ist ein so vielseitiger Künstler, dass er sich auf kein Genre, keine bestimmte Gestaltungs- oder Malweise festlegen lässt. Sein Grundstück in Sophienstädt beispiels-weise lässt seine künstlerische Bandbreite nur erahnen. Hier ein Torbogen; dort eine Wand mit eingearbeiteten Bruchstük-ken historischer Gebäude; ein selbst gestalteter Brunnen aus Edelstahlrohren und Mosaiken sowie ein Atelier, das einem Kunstmuseum gleicht. Zweimal im Jahr öffnet Lothar Gerik-

ke sein Tor und lädt Kunstinteressierte zu sich ein. Damit ermöglicht er Orts-ansässigen und Gä-sten, einen Einblick in sein umfangrei-ches Werk zu be-kommen, zu dem neben zahlreichen Bildbänden und Büchern vor allem Skulpturen, Skizzen und Bilder gehören.

Das vielfältige Gesamtwerk Lothar Gerickes vor Au-gen, bleibe ich per-sönlich bei seinen Porträts hängen.

Fremde Menschen blicken mich hier an, faszinieren und er-schrecken mich gleichzeitig. Ich kenne sie nicht und trotz-dem habe ich nach längerem Betrachten das Gefühl, dem einen schon mal begegnet zu sein und den Wunsch, den an-deren kennenzulernen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Porträt ein farbenprächtiges Ölbild ist oder nur eine Skizze in schwarz/weiß. Denn gerade hier zeigt sich wieder, dass weni-ger oft mehr ist und ein paar gekonnt gesetzte Striche durch-aus mehr aussagen können als ein aufwändiges Ölgemälde.

Ob Pinsel, Bleistift, Kohle, Kreide oder Feder – Lothar Ge-rickes Handschrift ist unverkennbar und seine Lieblingsziel-gruppe auch: Frauengesichter dominieren. Jedoch ist es nicht die Art von Gesichtern, die Frauen als zarte und schön anzu-sehende Geschöpfe darstellt. Lothar Gerickes sehr markante

Linienführung führt dazu, dass der Betrachter überwiegend auf ernste Gesichter, verschlossene Münder und feste Blik-ke trifft. Nach längerem Hinsehen ist es aber, als ob der eine Blick fragend ist, der andere Mund etwas sagen möchte und jenes Gesicht ein Gefühl zu verbergen scheint. Soll das so sein oder täuscht uns der Blick, machen uns die geschlosse-nen Lippen etwas vor, spielt der Maler mit unseren Gefühlen?

Zugegeben, oft wird mehr in ein Bild hineininterpretiert, als es aussagen soll. Ein schönes Beispiel dafür liefert die jun-ge blonde Schweizerin, deren Gesicht der Künstler uns vor-enthält beziehungsweise es nur andeutet. Sie wirkt wie ein anmutiges Geschöpf, das den Blick geneigt hält und sich ab-zuwenden scheint, nachdem sie die herabhängende Haar-strähne gedankenversunken hinter das Ohr gestrichen hat. Man möchte der jungen Frau an die Schulter tippen, auf dass sie sich umdreht, wir ihr Gesicht sehen und sie fragen kön-nen, was ihr widerfahren ist. Die Auflösung des Malers des-illusioniert. Lothar Gericke hat bei einem Aufenthalt in der Schweiz in einem Lokal eine Kellnerin bei der Arbeit skiz-ziert, die in jenem Moment im Vorbeigehen eine Bestellung aufzunehmen scheint. Egal! Mich fasziniert sie trotzdem und wird mich auch weiterhin mit einer Aura des Geheimnisvol-len in ihren Bann ziehen.

Lothar Gericke schafft es, seinen Porträts und damit seinen Figuren derart viele Interpretationsmöglichkeiten zu lassen, dass sie uns lebendig erscheinen. Und genau darin steckt für mich die eigentliche Kunst - eine Kunst, die zusammen mit seinen anderen Werken begeistert und die man sich nicht entgehen lassen sollte:

Der nächste Termin für das offene Atelier ist der 1. Advent-sonntag, in diesem Jahr schon der 29. November.

Kefrin Simon

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19 Juni / Juli 2015

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Rudolf Bügel (1919-2004)

Rudolf Bügel wurde am 21. September 1919 in Oels-nitz im Vogtland geboren. Die Eltern waren unverhei-ratet, zunächst. Sein Vater war Kommunist und wur-

de mehrfach von der Gestapo verhaftet und in Konzentrations-lagern inhaftiert. Rudolf selbst verbrachte seine Jugend beim Reicharbeitsdienst und als Soldat in Frankreich und Russland. Als Kriegsgefangener wurde er in den USA auch als Baumwoll-pflücker verpflichtet. Erst Anfang 1947 kehrte er zu seiner Mut-ter zurück. Da war er 26 Jahre alt und hatte außer Schießen nichts gelernt, wie er selbst sagte. Er kam dann 1949 als An-gehöriger der VP zur Glienicker Brücke zwischen Berlin und Potsdam. 1953 wurde er Leiter des Kinderheimes in Wandlitz, da, wo heute die Jugendherberge steht. Hier lernte er auch sei-ne Frau Waltraud kennen, mit der er zwei Kinder hat. Er nutz-te alle Gelegenheiten, sich weiter zu bilden.

Das begann schon zu seiner Heimleiterzeit, wo er sich im Rahmen eines „Zirkels schreibender Arbeiter“ intensiv mit der Geschichte des Barnim beschäftigte. Später wurde er Leh-rer an der Wilhelm-Pieck-Oberschule in Bernau, unterrichte-te dort Staatsbürgerkunde und Geschichte. Am 1. September 1972 wurde er Leiter des Heimatmuseums der Stadt Bernau. Hier konnte er seine Interessen mit den beruflichen Aufgaben aufs Beste verbinden. Er packte mit an, um das frühere Hen-kerhaus wieder herzurichten. Dort zog er dann 1974 selbst ein. Den Keller des Gebäudes baute Rudolf Bügel mit der Unter-stützung vieler Freunde zu einer Begegnungsstätte aus. Hier traf er sich mit vielen Bekannten, aber auch Besuchern des Heimatmuseums. Konrad Wolf war dort, Major Daniljuk, Sport-ler und Schüler.

So hat sich Rudolf Bügel aktiv und engagiert in die Entwick-lung seiner Stadt eingebracht.

Heftige Auseinandersetzungen gab es in den 60er Jahren zur Gestaltung der Stadt Bernau. Rudolf Bügel war berufener Bürger für die Erarbeitung einer Liste erhaltenswerter Denkmä-ler in der Stadt. Die Wohnraumsituation war damals sehr ange-spannt. In Bernau standen zahlreiche alte Fachwerkhäuser, die den modernen Anforderungen nicht mehr genügten. Es stand die Frage, diese Häuser abzureißen und sie durch moderne Neubauten zu ersetzen. Zu diesem Thema hatte Ludwig Dei-

ters an der TU Dresden eine Dissertation verfasst. Die Schluss-folgerungen daraus wurden dann umgesetzt. Dass Bernau da-durch „sein Gesicht verlor“, wie später immer mal wieder be-hauptet wurde, war für Rudolf Bügel nicht nachvollziehbar. Er hatte sich ja gerade dafür eingesetzt, dass zahlreiche historisch wertvolle Gebäude – wie z.B. der „Schwarze Adler“, das Kantor-haus, der Pulverturm und das Henkerhaus – erhalten blieben.

Rudolf Bügel war ganz sicher ein „Linker“, wie man heute zu sagen pflegt. Er verleugnete seine politische Gesinnung nie, auch nach der Wende nicht. Aber er war auch stets ein Mensch, der das Leben liebte, und besonders die Frauen. Nach seinem Tod 2004 tauchte bei seinen Kindern eines Tages ein gewis-ser Peter auf. Er hatte aus dem Nachlass seiner Mutter Hin-weise darauf gefunden, dass Rudolf sein Vater war. In seiner Geschichte über die Dienstzeit an der Glienicker Brücke war zu lesen: „Hinter unserer Postenbude führte eine Treppe hinab zum Ufer der Havel. Und die Nächte im Sommer waren warm. Und wir waren leise. Und die Kumpels rücksichtsvoll…Über al-lem lag das bleiche Licht des Mondes.“ Es gab nur ein kleines Problem: Die Frau von damals war bei der Westberliner Poli-zei, er bei der Volkspolizei im Osten Berlins.

Horst Schumann

Persönlichkeiten

In den vergan-genen beiden Jah-ren hatten wir in je-dem Heft des HK-J einen Beitrag veröf-fentlicht, der Rudolf Bügel als Autor be-nannte.

Wer war dieser Mann, der sich mit den Sagen und Ge-schichten im Barnim offenbar so intensiv beschäftigt hatte?

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20 Juni / Juli 2015

Wir liegen im Plan

A m 07. April 2015 um 11.00 Uhr war es nun endlich soweit. Der Grundstein für Haus Son-nenschein wurde gelegt.

Dies wurde mit einer kleinen Feier vor Ort gewürdigt, bei der auch unsere Bürgermei-sterin Jana Radant, Ralf Becker vom Ortsbeirat, sowie Anwohner vom Louisenhain vertreten waren.

Claudia Seeger-Mathea und Lars Zimmermann gingen in Ihren kleinen Ansprachen darauf ein, was seinerzeit der Gemeinde versprochen wurde.

Nachdem der Straßenbau, die Beleuchtung und die Baumpflanzung Ende des letzten Jahres ab-geschlossen wurden, ist nun mit dem Bau des Ensembles im vorderen Bereich begonnen worden.

Besonderes Augenmerk wurde auf Barrierefreiheit und innovativen Umweltschutz gelegt. Haus „Sonnenschein“ wird durch seinen Fahrstuhl und seiner barrierefreien Ausstattung für jene

attraktiv, für die es aufgrund Ihrer Behinderung im Alltag oftmals schwer ist. Eine hochwertige Aus-

stattung, mit KfW70- Fähig-keit und vielem mehr, sorgt für eine hohe Lebensquali-tät.

Einige Wohnungen sind noch verfügbar, so dass hier gern beim Investor an-gefragt werden kann.

Janine Schimkus

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21 Juni / Juli 2015

Mit dem Phänomen der menschlichen Dummheit beschäftigen sich die Wissenschaftler und Den-ker bereits seit dem Altertum. Sieht man sich die

vielen Beispiele dummer Entscheidungen und Schlussfolge-rungen an, kommt man unweigerlich zu dem Schluss, dass die Entwicklung der geistigen Fähigkeiten sozusagen auf der Stelle tritt. Bereits Friedrich Schiller hatte erkannt: Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens. Soll hei-ßen: Niemand, auch die Götter, sind vor Dummheit nicht ge-feit. Allerdings ist die Ausprägung der Dummheit sehr un-terschiedlich. Der Sozial-psychologe David Dun-ning beobachtete ein Phä-nomen, das er mit seinem Assistenten Justin Kruger 1995 in mehreren Tests überprüfte. Dabei trat Er-staunliches zutage: Stu-denten sollten verschie-dene Aufgaben der Logik oder Grammatik lösen. Danach sollten sie beurteilen, ob sie besser als die ande-ren Probanden waren. Nahezu alle schätzten sich besser als 60 bis 70 Prozent der anderen ein. Die etwa 25 Prozent mit den schlechtesten Ergebnissen überschätzten sich dabei deutlich. Die Teilnehmer mit den besten Ergebnissen, etwa zehn Prozent, stuften ihre Leistungen geringer ein, wenn auch nicht so ausgeprägt.

Dunning und Kruger fanden einen offenbar gesetzmäßi-gen Zusammenhang: Je weniger jemand von einer Sache versteht, desto weniger ist er in der Lage, seine eigene Unfä-higkeit zu erkennen und zu beurteilen, wie viel oder auch wie wenig andere davon verstehen. Man bezeichnet dieses Phä-nomen als Dunning-Kru-ger-Effekt. Die Tatsache, dass sich Menschen völ-lig überschätzen, ist nicht auf bestimmte Personen-gruppen beschränkt. Das betrifft sowohl Menschen mit einem einfachen Bil-dungsabschluss ebenso wie Hochschullehrer, Poli-tiker oder Wirtschaftsbos-se. Wer mit offenen Augen bestimmte Entwicklungen betrachtet, wird dafür zahl-reiche Beispiele finden. Eins davon ist gerade ak-tuell: Der Bau des BER.

Augenfällig ist, dass die Inkompetenten oft versu-

chen, die Ursache ihres eigenen Scheiterns anderen anzu-lasten. Schuld sind dann die Vorgesetzten, die Kollegen oder die Verhältnisse, aber niemals der Betreffende selbst.

Die einzige Möglichkeit, um diesem Effekt zu begegnen, ist Bildung. Der Vorgesetzte, Teamleiter oder Verantwortli-che muss denjenigen, der sich in einem bestimmten Bereich offenkundig selbst überschätzt, Fachwissen vermitteln. Erst dann besteht Hoffnung, dass er erkennt, was er eigentlich bis dahin nicht wusste und im Ergebnis dessen seine eige-nen Fähigkeiten kritischer beurteilt und die Leistungen ande-

rer besser bewerten kann. Oftmals hilft aber schon, einen Menschen grund-sätzlich zur Selbstkritik zu erziehen. Er muss lernen, seine eigenen Anschauun-gen, Erkenntnisse und das erworbene Wissen kritisch zu bewerten, es immer wieder auf den Prüfstand zu stellen, es an den Lei-

stungen anderer zu messen, um seine eigene Position zu bestimmen. Wer so an Probleme herangeht, wird sich viel-leicht eher scheuen, z.B. einen Leserbrief zu schreiben, in dem er dann seine oftmals inkompetente Meinung unter die Leute bringen will.

Der hier angerissene Dunning-Kruger-Effekt beruhte üb-rigens auf einem sehr merkwürdigen Ereignis. 1995 über-fiel ein gewisser McArthur Wheeler in Pittsburgh am helllich-ten Tag nacheinander zwei Banken. Er war unmaskiert. Noch am selben Tag wurde er von der Polizei festgenommen. Für ihn war das völlig unverständlich. Er hatte nämlich sein Ge-sicht vorher mit Zitronensaft eingerieben und war nun der Auf-

fassung, dass er damit un-sichtbar geworden sei. Er berief sich auf eine Erfah-rung aus seiner Kindheit. Wenn man mit Zitronensaft auf Papier schreibt, ist das dann auch völlig unsichtbar.

„Zwei Dinge sind unend-lich, das Universum und die menschliche Dumm-heit, aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“

Das soll Albert Einstein einmal gesagt habe. Wir können das immer wieder bestätigen.

Horst Schumann

Die menschliche DummheitEine Diskussionsanregung

"Es ist ein Jammer, dass die Dumm-köpfe so selbstsicher sind und die

Klugen so voller Zweifel." (Bertrand Russel, brit. Philosoph, Mathema-

tiker und Logiker, 1872-1970)

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22 Juni / Juli 2015

Steg- und TeichbauForstdienstleistungenBewässerungsanlagenGartengestalung und -p�egeBeseitigung von EichenprozessionsspinnernBaump�ege und Baumfällung mit Klettertechnik

Nachruf

Am 28. März 2015 verstarb unser Mitglied Hans Bügel im Alter von 84 Jahren. Hans Bügel ist vielen Wandlitzern unter ande-rem durch seine langjährige aktive Arbeit bei der Verkehrserziehung der Schüler bekannt. Unser Mitgefühl gilt auch seiner Frau Helma.

Bürgerverein Wandlitz e.V.

Vereine

Die Kantorei in(m) Kloster

... nein, nicht im Kloster.

Wir waren zu Pfingsten auf der schönen insel Hid-densee. Die gan-ze Zeit Sonne und gute Laune pur.

Die Unterkunft im Rüstzeitheim im ge-schichtsträchtigen Örtchen Kloster bot für

die Erwachsenen und für die Kinder gute Möglichkeiten für Ausflüge, gemeinsames Singen und Tanzen.

Viel Spaß gab es beim Familien-Ralley, bei dem wir die Insel unter Anleitung ein wenig kennen lernen durften.

Die Ausflüge zu Fuß, mit Fahrrad, Bol-lerwagen (für die Kleinen, die noch nicht so weit laufen konnten) und mit der Pfer-

dekutschet taten ihr Übiges.Viel Freude hatten alle

beim spontanen Kanonsin-gen in der (Kloster)Kirche.

Wenn dieser Pfingstaus-flug ausnahmsweise ohne Proben stattfand, war er doch für uns ein würdiger Auftakt für anschließende intensive Proben zur Vorbereitung unserer Sommer-konzerte am 27. Juni in Berlin und am 28. Juni im „Goldenen Löwen“ in Wandlitz.

Sie, lie-be Leser, sind dazu herzlich eingela-den.

Weitere Hinweise finden Sie auf Seite 25.

Christa Schumann

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23 Juni / Juli 2015

GlasereiJürgen Hintze

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sowie nach VereinbarungThälmannstraße 102 . 16348 Wandlitz

Tel./Fax (033397) 2 17 40

Die Idee, eine Fähre auf dem Wandlitzsee in Be-trieb zu nehmen, gibt es ja schon lange. Die Mei-nungen dafür und dagegen werden auch schon

lange diskutiert. Und ständig gibt es neue Hürden, die sich für ein solches Projekt auftun. Dabei sind wir aktuell ei-gentlich dem Ziele ganz nah: Der Seeeigentümer hat zu-gestimmt, solargetriebene Boote könnten genutzt werden, das Barnimpanorama bietet sich als Zielpunkt an. Nun hat jemand herausgefunden, dass eine Überfahrt mehr als zehn Minuten dauern würde. An diesem Punkt tritt eine ge-setzliche Regelung ein die besagt, dass bei dieser Fahr-zeit eine Toilette an Bord sein müsse. Ob jetzt ein Uni-sexklo reicht oder vielleicht noch ein Behinderten-WC nö-tig wird, ist nicht bekannt. Man fragt sich, welcher wissen-schaftliche Rat ausgerechnet hat, dass die durchschnitt-

liche Bedürfnisbefriedigung aller zehn Minuten erforder-lich ist. Aber es gibt ja auch Normen für Kondomgrößen.

Man könnte nun aus der Not eine Tugend machen. Eine öffentliche Toilette im Ort wird von vielen schon lange ge-fordert. Warum sollte die Fähre diese Aufgabe nicht gleich mit übernehmen? So könnten wir viel zusätzliches Geld sparen. Wandlitz hätte dann das erste echte Wasserklo. Nötig wäre nur eine Notfalltaste: Fährmann hol über, ich muss mal.

Nur Letzterer hat dann wohl den Schwarzen Peter: Auf hoher See den Kübel entleeren, geht gar nicht. Das muss er dann schon an Land erledigen. Einzige Lösung: Schnellfahrende Boote. Die Toilettenfrage an Land wäre dann aber noch immer ungeklärt.

Skorpion

Die Not mit der Not

Am 18. April 2015 hatte die Schützengil-

de 1418 zu Bernau zum Vorderladerwettkampf geladen. Es wurde die

Kreismeisterschaft ausgeschrieben und Vereine der Um-gebung aus nah und fern kamen. So auch die Freischüt-zen aus Wandlitz , die mit fünf Teilnehmern antraten. Wir starteten in den Disziplinen Perkussionsgewehr und Per-kussionspistole. Natürlich ordentlich nach den Regularien des DSB und der eigentlichen Ausschreibung.

Da es sich beim Vorderladerschießen leider um eine „Nischensportart“ handelt, ist die Zuschauerzahl meist auf die übrigen Teilnehmer begrenzt. Das hielt die Schützen aber nicht davon ab, die Probeschüsse und die dann fol-

genden 15 Wertungsschüsse mit zielstrebiger Begeiste-rung zu absolvieren. Wir schlugen uns für unsere erste ge-meinsame Wettkampfteilnahme recht ordentlich.

Die Freischützen Wandlitz stellten dieses Jahr sowohl den neuen Kreismeister als auch den 2. bis 5. Platz in der Klasse Perkussionsgewehr. Bei der Wertung für die Pisto-le wurden wir ebenfalls Kreismeister und belegten zusätz-lich die Ränge vier, fünf und sechs.

Da wir alle „nur“ Freizeitsportler sind, freut uns das Er-gebnis natürlich besonders und spornt zu weiteren Trai-ningseinheiten an.

Im Schiessport mit den Vorderladern kann man auch als Späteinsteiger noch erfolgreich an Wettkämpfen teilneh-men, anders als in vielen anderen Sportarten.

Andreas Pawandenat

Wandlitzer Freischützen sind Kreismeister

Was sonst noch passierte

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24 Juni / Juli 2015Aktuelles

Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

Die Zahl der Flüchtlinge und Asylbewerber nimmt ständig zu. Täglich verlassen mehrere hundert Men-schen ihre Heimat, in der Armut, Krieg und Vertrei-

bung herrschen. Sie suchen einen sicheren Zufluchtsort.Eine Vielzahl möchte nach Europa, besonders nach

Deutschland, Schweden, Italien, Spanien, Frankreich. Män-ner, Frauen aber auch komplette Familien mit ihren Kindern setzen sich auf diesen Weg sehr großen Gefahren aus. Wir erfahren täglich aus den Medien wie viele Menschen dabei ihr Leben verloren haben. Die europäischen Staaten fühlen sich überfordert.

Unter den Flüchtlingen befinden sich in zunehmenden Maß auch minderjährige Kinder und Jugendliche, die keine Eltern, Verwandte oder Bekannte haben. Diese Menschen gelan-gen als unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF) in die Aufnahmeländer. Die Aufnahme und Unterbringung stellt die Kommunen vor große Probleme. Die Flüchtlinge, die jünger als 18 Jahre alt sind stehen unter dem Schutz der UN–Kin-derrechtskonvention, die auch von der Bundesrepublik unter-zeichnet wurde. Wie soll mit diesen Jugendlichen und Kindern verfahren werden?

Die Kinderkommission des Deutschen Bundestages hat sich zuletzt am 4. Februar 2015 mit dieser Frage befasst. Bei allen Entscheidungen muss in jedem Falle das Kindeswohl als Maßstab dienen. Für die Betreuung, Begleitung, Unter-bringung und Versorgung der minderjährigen Flüchtlinge ist die Kinder- und Jugendhilfe der Kommunen zuständig, in de-nen die jungen Flüchtlinge von Behörden aufgegriffen werden bzw. wo sie sich melden. Dort werden sie von den Jugend-ämtern in Obhut genommen. Ihnen wird auf Grund ihrer Min-derjährigkeit ein Vormund gestellt, der ihre Interessen vertre-ten soll. Es muss sichergestellt werden, dass die Unterbrin-gung der Kinder nicht nach einer quotenorientierten Verteilung nach dem Königsteiner Schlüssel (Verteilung der Lasten auf die Bundesländer) erfolgt. Dieser bietet nicht die Gewähr für kindesgerechte Lösungen.

In vielen Kommunen fehlen dafür Strukturen, Wissen und Erfahrungen. In einem Antrag des Freistaates Bayern an den

Bundesrat wird jedoch die Verteilung nach dem Königsteiner Schlüssel gefordert. Die meisten minderjährigen Flüchtlinge werden vorwiegend in Städten wie München, Hamburg und Berlin untergebracht. Insgesamt leben derzeit z.B. in Ham-burg mehr als 1.300. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der minderjährigen Flüchtlinge von 115 im Jahre 2010 auf 856 im Jahre 2014 angestiegen. Fürstenwalde ist die einzige Ein-richtung im Land Brandenburg, in der gegenwärtig 63 Flücht-linge im Alter unter 18 Jahren untergebracht sind. Die mei-sten sind zwischen 16 und 17 Jahre alt. Sie besitzen oft kei-ne Dokumente.

Die Altersangaben werden in bestimmten Fällen von den Behörden angezweifelt und Jugendliche zu Erwachsenen er-klärt. Häufig finden umstrittene Altersfeststellungsverfahren Anwendung (Vermessungen, Röntgen der Handwurzelkno-chen). Die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge kommen hauptsächlich aus den Krisengebieten Somalia, Afghanistan, Eritrea, Syrien, Libyen, Irak.

Es wird erwartet, dass der Landkreis Barnim weitere die-ser minderjährige Flüchtlinge im Jahre 2015 aufnehmen muss. Diese Flüchtlinge können keinen Asylantrag stellen. Werden Jugendliche im Laufe der Verfahren mit Vollendung des 18. Lebensjahres volljährig, entfällt der Vorrang der Kinder- und Jugendhilfe und die Vormundschaft. Mit dem 18. Lebensjahr kann das Asylverfahren eingeleitet werden. Dann entscheidet sich, ob die Betreffenden abgeschoben werden oder ein Blei-berecht erhalten. Eine Verlängerung des Bleiberechtes kann erfolgen, wenn der Flüchtling sich in einer Ausbildung oder in einem Studium befindet. Zahlreiche Kinder bzw. Jugendliche haben keinen Schulabschluss.

Oft fehlen deutsche Sprachkenntnisse. Der Zugang zu Bil-dungseinrichtungen muss schnellstmöglich und unabhängig von Dokumenten bundesweit gewährleistet werden. Bei den vielfältigen Aufgaben, die von den Kommunen geleistet wer-den, ist die Unterstützung besonders der Länder und des Bun-des wichtig.

Walter Sander

Ein besonders schwieriges Problem

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25 Juni / Juli 2015 Veranstaltungen

700 JahreLanke

Samstag, 6. Juni, 14:00 Uhr: Chor- und Orgelkonzert in der Kirche und Ausstellung in der KapelleEs singt der Lanker Frauenchor. Auf der Orgel spielt Josef Lang. In der sa-nierten Kapelle findet die Ausstellung Lanke Historisch und Aktuell in Wort und Bild statt. Weiterhin gibt es den Loskartenverkauf für die Lanke 700 Tom-bola und bereits gekaufte Los Karten werden abgestempelt. Anschließend gibt es Kaffee und Kuchen im Schlossgartenab 17:00 Uhr, Benefizkonzert des Bundespolizeiorchesters Berlin im Lanker SchlossDer Eintritt von 10 Euro und Spenden werden für wohltätige Zwecke und für die Reparatur der Orgel in der Lanker Kirche verwendet.Weitere Informationen finden Sie unter:http://lanke-am-obersee.de/blog/chorkonzertausstellung/

Samstag, 4. Juli, 14:00 UhrLanker Jubiläumslauf und NeptunfestStart und Ziel ist am Spielplatz Obersee. Die Laufstrecke beträgt 2,3 km. An-meldungen bitte bei Klaus Brachlow, [email protected] 15:30 UhrNeptun erscheint mit seinen Meerjungfrauen und Häschern und sucht sich seine Täuflinge aus. Nach der Taufe erhält jeder eine Urkunde mit seinem Taufnamen.Um die Wartezeit für Jung und Alt bis zum voraussichtlichen Erscheinen von Neptun auf ein Minimum zu verkürzen, gibt es schon vorher eine Men-ge Unterhaltung:

Kinderdisco mit Moderation auf dem Spielplatz – mit Hüpfburg, Kin-derschminken, laufen in Wasserballons (Aqua-Ball), Geräteklettern und vieles mehr. Auch bei dieser Veranstaltung erhalten wieder alle die Möglichkeit ihr Los für die Lanke-700-Tombola abzustempeln oder neu zu erwerben.ab 19:00 UhrTanz auf der Terrasse in Uli´s Fischgaststätte.Für Lanker frei. Bitte Tische vorbestellen!gegen 22:30 Uhr: FeuerwerkWeitere Informationen finden Sie unter:http://http://lanke-am-obersee.de/blog/lankelaufneptunfest/

Sonntag, 28.Juni, 17 UhrMeine Seele träumt und sinnt. Chor- und Instrumentalmusik der Romantik mit dem Trio con cordes unter Leitung von Katharina Tarján.Poetisches mit und ohne Worte erwartet Sie im diesjährigen Sommerkon-zert, in dem die Kantorei Wandlitz die im vergangenen Jahr begonnene er-folgreiche Zusammenarbeit mit dem Trio con cordes des in Wandlitz ansäs-sigen Pianisten Sebastian Cordes fortführt. Das Konzert ist romantischer Mu-sik und Poesie gewidmet. Noch einmal bilden Johannes Brahms’ wunderba-re Zigeunerlieder op. 103 von 1888 ein Herzstück des Programms. Den in-strumentalen Gegenpol dazu bildet das temperamentvolle Klaviertrio Dumky op. 90 aus dem Jahr 1891 des mit Brahms eng befreundeten Antonin Dvor-ák. Außerdem erklingt romantische Chormusik a cappella – Chorsätze von Mendelssohn bis Reger und Vertonungen romantischer Dichtung von Ei-chendorff bis Mörike.Eintritt frei, eine Spende am Ausgang ist willkommen.Ort: Kulturbühne „Goldener Löwe“, Breitscheidstraße 18, Wandlitz.

Sonntag, 5. Juli, 17 UhrKonzert zum Heidefest Zühlsdorf - Leitung Katharina TarjánEin abwechslungsreiches und breit gefächertes Programm bietet das gemeinsame Konzert der Kantorei Wandlitz mit dem Berliner Jazzchor Fleeting Glance unter Leitung von Detlef StanoschefskyVon romantischer über zeitgenössische Chormusik bis zu Jazz, Pop und Gospel spannen die beiden Ensembles den Bogen – in diesem Konzert ist für jeden etwas dabei.Eintritt frei, eine Spende am Ausgang ist willkommen.Ort: Kirche Zühlsdorf

KantoreiWandlitz

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26 Juni / Juli 2015

Die nächste Ausgabeerscheint am 01.08.2015

Redaktions– und Anzeigenschluss:

10. Juli 2015

Impressum:

Redaktion: Horst Schumann (verantwortlich) Postfach 1104, 16342 Wandlitz Tel.: 033397-277329, Fax: 033397-67301 E-Mail: [email protected] Internet: www.heidekrautjournal.de

Herstellung: Barnimer Bürgerverlag UG (haftungsbeschränkt)

Druck: Druckerei Nauendorf GmbH, Nordring 16, 16278 Angermünde

Auflage: 10.000 Exemplare

Namentlich gezeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion über einstimmen.Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor.

Vertrieb: Kostenlose Verteilung an die Haushalte in den Orten der Gemeinde Wandlitz als Beilage im „Barnimer Blitz“

Anzeigen: Es gilt die Preisliste für Anzeigen vom 01.02.2015

Auslegestellen:Basdorf:Papierwelt Basdorf, Am Markt 4 Klosterfelde:Bäckerei Rathay, Klosterfelder Hauptstr. 75Sonnenblume, Hauptstr. 60 Spolert, Zeitung, Bahnhofstr. 35

Lanke: Restaurant Bellevue, Lanker Dorfstr. 17

Schönerlinde:Conny's Eiscafé, Schönerlinder Chaussee 38

Schönwalde:Lotto-Annahmestelle, Hauptstr. 37

Wandlitz:HFD (Propan-Schubert), Prenzlauer Chaussee 8 A

Lotto-Paper-Shop am Lidl-Markt, Bernauer Chaussee 78Papier + Stift, Prenzlauer Chaussee 183Reisebüro Rostin, Karl-Liebknecht-Str.1Touristinformation am Bahnhof WandlitzseeVERGISS MEINNICHT, Bahnhofsplatz 1-2

Zerpenschleuse:Bäckerei Rathay, Berliner Str. 3Floristikfachgeschäft, Berliner Str. 9

Veranstaltungen

Freitag, 26. Juni, 19:00 UhrDer Prinz aus Zamunda (1988) - mit Eddie Murphy

Ort: Mehrzweckraum Dorfstr. 35, Filmclubbeitrag 3 Euro, ermäßigt 0,50 Euro

Film ab inZühlsdorf

Sonntag, 7. Juni, 15:00 UhrLehnitzer Lesung und Gespräch in der Friedrich-Wolf-Ge-denkstätte Lehnitz. Olaf Ihlau: Der Bollerwagen – Unsere Flucht aus dem OstenPaul Werner Wagner im Gespräch mit Ohlaf Ihlau über die abenteuerliche Geschichte seiner FamilieEin Bollerwagen – das war alles, was ihnen blieb, als der damals knapp dreijährige Olaf Ihlau mit seiner Fa-milie aus dem brennenden Königsberg in den Wes-

ten floh. Dieses Gefährt, „schlicht, aber solide“, begleitet den Autor und seine Mut-ter auf der Flucht in den Westen, auf einem langen Elendsmarsch von Ostpreu-ßen bis in den oberbayerischen Chiemgau. Auch dort leistet es der wiederverein-ten Familie treue Dienste, als Transportmittel für Brennholz und als Gefährt für Hamstertouren. In Köln werden noch einmal Ziegelsteine für einen Hausbau da-mit transportiert, ehe der Bollerwagen in Garagen und Kellern verschwindet. Das Gefährt wurde dem Autor zum lebenslangen Begleiter. Nun, siebzig Jahre später, erzählt „Der Bollerwagen“ die Geschichte dieser Flucht: eine abenteuerliche Reise durch die deutsche Vergangenheit. Olaf Ihlau, 1942 in Königsberg geboren, pro-movierte in Sozialwissenschaften. Er war sechzehn Jahre lang Ressortleiter beim „Spiegel“, zuletzt als Auslandschef und ist Autor von Büchern über die politischen Schlüsselregionen Indien, Afghanistan und den Balkan. Heute lebt er in Berlin und mit dem Bollerwagen auf Ibiza.Ort: Friedrich-Wolf-Gedenkstätte, Alter Kiefernweg 5, 16515 Oranienburg, OT LehnitzTel.: (03301) 52 44 80, EMail: [email protected]

Atelier

LöwenART

Samstag, 6. bis Sonntag, 7. Juni, 10:00 bis 18:00 Uhr GartenWesen mal anders… STATT Gartenzwerg…alles was so den Garten belebt und uns begegnen kann…alles außer Gartenzwerge! Mit einem Augen-zwinkern, viel Liebe zum Detail und Freude haben wir die Ausstellung vorbereitet.Zu sehen sind: Petra Löfflad mit Holzskulpturen,

Gritt Dommus mit Keramik,Uta Wallwitz-Berggötz modernes Patchwork,Horst Kagelmaker mit Naturkunst Holz,Andreas Günther mit Punkenten,Sabine Wichmann mit Leinenlust mal anders undSaskia Lackner mit Malerei und kleinen WesenOrt: Atelier LöwenART in der Thälmannstrasse 86 in Wandlitz. Eintritt frei

Samstag, 11. bis Sonntag, 12. Juni, 10:00 bis 18:00 UhrSommerkunstDas Atelier stellt in einer Gemeinschaftsausstellung Innen und Außen, sommerlich beschwingte Kunstwerke aus.Ort: Atelier LöwenART in der Thälmannstrasse 86 in Wandlitz. Eintritt frei

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27 Juni / Juli 2015

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