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33. JAHRGANG · 2008 KREISAUSSCHUSS DES MAIN-KINZIG-KREISES · AMT FÜR KULTUR UND SPORT MITTEILUNGSBLATT ZENTRUM FÜR REGIONALGESCHICHTE Schwalbenschwänze in Gelnhausen-Roth Foto: Heinrich Fischer, um 1925

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3 3 . J A H R G A N G · 2 0 0 8 KREISAUSSCHUSS DES MAIN-KINZIG-KREISES · AMT FÜR KULTUR UND SPORT

MITTEILUNGSBLATTZENTRUM FÜRREGIONALGESCHICHTE

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Geschichte und Geschichtsschreibung –Zur historischen und philologisch-kritischen Methodeund dem philosophischen Begriff der Geschichte beiAristoteles, Schiller, Hegel und NietzscheHans-Wolfgang Bindrim M.A. ...................................... 04

Die Ritterorden der Johanniter und Malteser –Helfer im täglichen Einsatz und im KatastrophenfallFerdinand Graef ............................................................ 19

Hermann von Selbold (1258–1306) – Ein Beitrag zurRolle des Kinzigtaler Niederadels während der zweitenHälfte des 13. JahrhundertsMichael Zieg .................................................................. 25

Die Hofreite Häfner in NiedergründauErwin Rückriegel ............................................................ 36

Die bauliche Entwicklung der Alten Kirche in DörnigheimIngeborg Schall .............................................................. 40

Die Wallfahrtskirche Heilig Kreuz zu AlsbergFlorian W. Betz ............................................................. 47

100 Jahre Gelnhäuser HeimatmuseumElfriede Kaiser ................................................................ 49

60 Jahre nach der Vertreibung der Deutschen aus ihrerHeimat Böhmen, Mähren und dem Sudetenland.Ernst Hruby ................................................................... 52

Stockenten – Besiedlung neuer LebensräumeRobert Knickel ............................................................... 54

Quellfluren und QuellsümpfeRobert Knickel ............................................................... 56

Die Eulen im Turm der Alten Kirche in DörnigheimIngeborg Schall .............................................................. 57

Die Wasseramsel (Cinclus cinclus)Raimer Thienhaus ......................................................... 59

Die Birkenhainer Straße im Wandel der Jahrhunderte(Fortsetzung)Rudolf Schilling ............................................................. 62

Die Heimatvertriebenen und ihr neues Zuhause in Gelnhausen-HailerFriedel Fingerhut ............................................................ 64

Neue LiteraturZusammengestellt von Helga Koch ................................ 65

Flucht und Vertreibung 1946 (Fortsetzung)Flüchtlingstransporte 15–19 .......................................... 69

Personalia ..................................................................... 89

Veranstaltungen und Termine ...................................... 90

Hans-Wolfgang Bindrim M.A.Borngasse 636381 Schlüchtern-Vollmerz

Friedel FingerhutIn den Kappeswiesen 163571 Gelnhausen-Hailer

Ferdinand GraefBergstraße 2563549 Ronneburg

Ernst HrubyGondsrother Straße 1963594 Niedermittlau

Elfriede Kaiser Im Krötenbad 2563571 Gelnhausen

Robert KnickelRoßdorfer Straße 563486 Bruchköbel

Helga KochHerrmann-Löns-Weg 663619 Bad Orb

Erwin RückriegelIm Krebsgarten 963584 Gründau

Ingeborg Schall Odenwaldstraße 1863477 Maintal

Rudolf Schilling Gelnhäuser Straße 1463579 Freigericht

Raimer ThienhausSiedlungstraße 963594 Hasselroth

Michael ZiegSackgasse 563505 Langenselbold

IMPRESSUM ISSN 0940-4198

Herausgeber:Kreisausschuss des Main-Kinzig-Kreises · Amt für Kultur und Sport

Bezugsadresse:Main-Kinzig-Kreis – Zentrum für RegionalgeschichteBarbarossastraße 16 –18 · 63571 GelnhausenTelefon 06051-85-11219 / -14318 · Telefax 06051-14611E-Mail: [email protected]

Redaktionsschluss der vorliegenden Ausgabe war der 01.11. 2008

Redaktion: Christine Raedler

Layout und Gesamtherstellung: United Power Fields · Hanau

Preis: 5,80 € zzgl. Versandkosten

Anmerkung:Für Wortlaut und Inhalt jeder Veröffentlichung ist der Verfasser ver-antwortlich. Mit der Einsendung wird das Recht zu redaktionellerBearbeitung anerkannt. Nachdruck mit Genehmigung gestattet.

© Alle Rechte bleiben bei der Redaktion.

ANSCHRIFTEN DER AUTORINNEN UND AUTOREN

TITELBILD

Der Lehrer und Naturforscher Heinrich Fischer (1896 – 1991) – ein Pionierder Naturfotografie fotografierte von 1925 – 1935 mit seiner Glasplattenkameraim Altkreis Gelnhausen mit leidenschaftlicher Passion die heimische Tier- undPflanzenwelt. Dabei galt vor allem Klein- und Kleinstlebewesen seine Aufmerk-samkeit. In allen Aufnahmen ist eine tiefe Liebe zum Gegenstand spürbar. Das Motiv der beiden Schwalbenschwänze (Papilio machaon) ist eines seinerbestechend schönen Bilder, die sich durch eine ihnen ganz eigene Ästhetik aus-zeichnen. Der neben Herbarien und wissenschaftlichen Beschreibungen mehrerehundert Glasplatten umfassende Nachlass Heinrich Fischers gehört zu den naturhistorischen Schätzen, die das Zentrum für Regionalgeschichte des Main-Kinzig-Kreises bewahren darf und in Zukunft einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen wird.

2008 · 33. Jahrgang MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte

INHALT · IMPRESSUM

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Es freut mich, dass ich heute Gele-genheit erhalte, vor Ihnen sprechen zudürfen und gemeinsam mit Ihnen über„Geschichte und Geschichtsschreibung“nachzudenken1.

Sie stehen vor den Toren der Wis-senschaften, und ich will Ihnen heutedabei helfen, diese Tore ein wenig zuöffnen, damit Sie in die Hallen des Stu-dierens, des Forschens, des Lernensund des Lehrens eintreten können.Wenn es mir mit meinen Ausführungengelingt, Sie zu eigenem Nachdenkenund Nachforschen an zu regen und Ihnen

das wissenschaftliche Arbeiten näher-zubringen, sehe ich Sinn und Zweckmeiner Ausführungen als erfüllt an.

Zusammen mit Ihrem Klassenleh-rer, Herrn Oberstudienrat NorbertWeß, der auf dem Ulrich-von-Hutten-Gymnasium Schlüchtern auch einmalmein Lehrer war und bei dem ich imSchuljahr 1979/80 eine schriftliche Abi-turprüfung im Grundkurs Gemein-schaftskunde (Geschichte) ablegte, be-mühen Sie sich im Geschichtsunter-richt darum, ein lokales Ereignis ausder „Zeitgeschichte“ zu rekonstruieren

und zu dokumentieren, um es vor demVergessen zu bewahren. (Denn derHistoriker schreibt wie der Schriftstel-ler überhaupt gegen das Vergessen an.)

Aus der „Epoche der Mitlebenden“ –darauf zielt der 1953 bei der Eröffnungder „Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte“von dem Tübinger Historiker HansRothfels (1891–1978) geprägte Begriff2 –haben Sie das Schlüchterner Jubiläums-jahr 19933 ausgewählt, um es zu erfor-schen, um es darzustellen und zu deu-ten4. Dabei wollen Sie die Arbeitsweiseund die Methoden der Geschichtswis-

Zur historischen und philologisch-kritischen Methode und dem philosophischen Begriff der Geschichte bei Aristoteles, Schiller, Hegelund NietzscheHans-Wolfgang Bindrim M. A.

Der Klasse 11 b des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums Schlüchtern und ihrem Klassenlehrer, Herrn Oberstudienrat Norbert Weß, im Herbst 1996 in Dankbarkeit zugeeignet

Oberstudienrat Norbert Weß betreute imGeschichtsunterricht in der Klasse 11b im Schul-jahr 1996/97 am Ulrich-von-Hutten-Gym nasiumSchlüchtern das Unterrichtsprojekt „Das Schlüch- terner Jubiläumsjahr 1993“ und ließ zeitge-schichtliche Quellen zu einzelnen Ver an staltun-gen des Stadtjubiläums sammeln, dokumentierenund auswerten.

Überdies machten sich die Schülerinnenund Schüler mit den Hauptgedankengängen desvon Professor Dr. Ernst E. Metzner (Johann Wolf-gang Goethe-Universität Frankfurt am Main)wissenschaftlich geführten Beweises zur Pippi-nischen Schenkung 750/51 von „Schlüchtern“und zu deren Vor- und Nachgeschichte (719Schlacht am Drasenberg und 993 Schenkungs-bestätigungsurkunde Ottos III.) in einzelnenSchritten vertraut und hielten diese Arbeit ineinem „Protokoll des Geschichtsunterrichts“fest. Ferner beschäftigte sich eine Schülergruppemit dem wissenschaftlichen Aufsatz, den Magis -ter Hans-Wolfgang Bindrim 1993 über den späthumanistischen Dichter Petrus Lotichius Secundus aus Schlüchtern-Niederzell und über

die von ihm besungene Acis-Quelle im Eichholzbei Schlüchtern geschrieben hatte.

Die teilweise mit sehr viel Einsatz und Enga -gement geleisteten Schülerarbeiten wurden ineiner Ausstellung der interessierten Öffentlich-keit präsentiert, die anlässlich eines Elternabendsam 27. November 1996 eröffnet wurde, nach-dem sie im Neubau (heute: Petrus-Lotichius-Haus) des Gymnasiums aufgebaut worden war,und die dann nach einem Grußwort von Bürger-meister Falko Fritzsch vom 17. Dezember 1996bis zum 3. Februar 1997 im Foyer des Rathausesder Stadt Schlüchtern öffentlich zugänglich war.

Vormittags am 4. November und nochmalsabends am 4. Dezember 1996 hielt Bindrim aufEinladung des Klassen- und Fachlehrers in An-wesenheit des Schulleiters, Oberstudiendirek-tors Erich Paetzold, und anderer eingeladenerGäste im Filmsaal des Gymnasiums einen eigensfür die Schülerinnen und Schüler der Klasse 11bgeschriebenen Vortrag über die historische undphilologisch-kritische Methode und über ge-schichtsphilosophische Fragestellungen bei Aristoteles, Friedrich Schiller, Georg Wilhelm

Frie drich Hegel und Friedrich Nietzsche. Am 29. November 1996 hielt Metzner gleichfalls imFilmsaal vor der Klasse einen öffentlichen Vor-trag über die Motivation, sich mit Geschichte zubeschäftigen, über sein methodisches Rüstzeugals Germanist, Skandinavist, Historiker und Po-litologe bei interdisziplinären Quellenstudienund über die Hauptgedankengänge seines wis-senschaftlich geführten Beweises zu den vonihm erhellten Anfängen des Klosters Schlüch-tern. Bei dieser Gelegenheit übergab die Klas-sensprecherin Johanna Lotz dem FrankfurterFachgelehrten das im Unterricht erarbeitete Pro-tokoll.

Am 31. Januar 1997 überreichte Bürger-meister Fritzsch während eines Empfangs imRathaus Metzner den Goldenen Gedenkbarrender Stadt Schlüchtern und würdigte damit des-sen Quellenstudien über „Schlüchtern“. Am 25.April 1997 ehrte er Weß und Bindrim für derenVerdienste um die Heimatgeschichte mit einemEmpfang im historischen Sitzungssaal des Rat-hauses. In seiner Dankrede sprach Bindrim über„Jacob Grimm und die Germanistik von heute“.

Oberstudienrat Norbert Weß

GESCHICHTE UND GESCHICHTSSCHREIBUNG

MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte 33. Jahrgang · 20084

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2008 · 33. Jahrgang MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte

GESCHICHTE UND GESCHICHTSSCHREIBUNG

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senschaft kennenlernen und erproben,zumal alles, was in Raum und Zeitunter Menschen geschieht, Gegenstandder Geschichte werden kann und diePrinzipien mutatis mutandis stets die- selben bleiben – gleichgültig, ob dasGeschehnis in der großen oder in derkleinen Welt angesiedelt ist. Sie wollenauf höherer Ebene gleichsam Detektiv-arbeit leisten und ein wenig „sherlock-holmesieren“.

Von Ihrer Gegenwart her stellen Siean die jüngste Vergangenheit, die Sieim gegebenen Beispiel selbst miterlebthaben, eine Frage, die in der Formulie-rung „Was war damals?“ zunächst aufDaten und Fakten aus ist, die aber baldim Hinblick auf die Einordnung desuntersuchten Ereignisses in die größe-ren Zusammenhänge seiner Vorge-schichte und Nachwirkung und schließ-lich im Hinblick auf seine Bedeutungerweitert und vertieft werden muss.Der harte Kern einer Mitteilung überein Geschehnis gibt auf sechs FragenAntwort, und Sie müssen bei Ihrernachprüfbaren Arbeit stets darauf ach-ten, alle diese sechs Fragen befriedi-gend zu beantworten: Wer? Was? Wann?Wo? Wie? Und warum?5 Jede Frage istes wert, dass ihr nachgegangen wird.Ihnen sei bereits versichert, dass eskeine dummen Fragen gibt, sondernnur Fragen, die entweder im Wissens-durst weiterführen – zumeist zu neuenFragen – oder in eine Sackgasse weisenund deshalb aufgegeben werden kön-nen. Sie sammeln die für Sie erreich-baren Quellen, die – wie Hans Kloft inder „Einleitung“ zu den „Grundlagendes Studiums der Geschichte“ darlegt –neben den gegenständlichen, schriftli-chen und mündlichen Zeugnissen inunseren Tagen auch Bild- und Tondo-kumente umfassen6. In einer anderenTerminologie, die Ernst Bernheim(1850 – 1942) im „Lehrbuch der Histo-rischen Methode“ vorgeschlagen hat,wird der Quellenbestand in die beidengroßen Kategorien „Überrest“ und„Tradition“ aufgeteilt: Mit „Überrest“wird bezeichnet, „alles, was unmittel-bar von den Begebenheiten übrigge-blieben und vorhanden ist“, mit „Tradi-tion“ „alles, was uns mittelbar von den Begebenheiten überliefert ist, hin-durchgegangen und wiedergegebendurch menschliche Auffassung.“7

Dann sichten Sie kritisch dieseQuellen, indem Sie sie auf deren Au-thentizität (Echtheit), auf deren Glaub-

würdigkeit, auf deren Aussagewert undauf deren Informationsgehalt prüfen.Die schriftlichen Quellen, die vor allemmit den Methoden der Philologie ange-gangen werden, sind kritisch zu analy-sieren und zu interpretieren. Sie ordnenschließlich die einzelne Quelle in einengrößeren Zusammenhang ein und be-mühen sich darum, das historisch ge-wordene Ereignis anhand der unter-suchten Quellen und der von Ihnendabei gewonnenen Erkennt nisse in sei-ner Einmaligkeit und Unwiederholbar-keit zu erfassen und zu verstehen.

Dies unterscheidet von den Natur-wissenschaften die Geisteswissenschaf-ten, die auch Kultur- und Geschichts-wissenschaften genannt werden, die alsBegriff im Deutschen auf eine 1849 ge-leistete Übersetzung des englischenWortes „moral science“ aus John StuartMills (1806 – 1873) „Logik“ zurückge-hen8 und die sich der Erforschung derSchöpfungen des menschlichen Geis-tes, der Kulturgebilde und der Kultur-gebiete widmen. Der Philosoph Wil-helm Dilthey (1833 – 1911) geht in den1907 bis 1910 entstandenen „Entwür-fen zur Kritik der historischen Ver-nunft“, die als „Plan der Fortsetzungzum Aufbau der geschichtlichen Weltin den Geisteswissenschaften“ gedachtsind, da von aus: „Es gibt in der ge-

schichtlichen Welt keine naturwissen-schaftliche Kau salität, denn Ursacheim Sinne dieser Kausalität schließt insich, dass sie nach Gesetzen mit Not-wendigkeit Wirkungen herbeiführt; dieGeschichte weiß nur von den Verhält-nissen des Wirkens und Leidens, derAktion und der Reaktion.“9 Die Gegen-stände, mit denen es die Geisteswis-senschaften zu tun haben, verlangendeshalb auch nach anderen Methoden,als die Naturwissenschaften sie benöti-gen. In der 1894 entstandenen Ab-handlung „Ideen über eine beschrei-bende und zergliedernde Psychologie“arbeitet Dilthey den Unterschied zwi-schen Naturwissenschaften und Geis-teswissenschaften im Hinblick auf Ge-genstand und Methode heraus: „Nununterscheiden sich zunächst von denNaturwissenschaften die Geisteswis-senschaften dadurch, dass jene zuihrem Gegenstande Tatsachen haben,welche im Bewusstsein als von außen,als Phänomene und einzeln gegebenauftreten, wogegen sie in diesen voninnen, als Realität und als ein leben -diger Zusammenhang originaliter auf-treten. Hieraus ergibt sich für die Na-turwissenschaften, dass in ihnen nurdurch ergänzende Schlüsse, vermittelseiner Verbindung von Hypothesen, einZusammenhang der Na tur gegeben ist.

Bürgermeister Falko Fritzsch (rechts) würdigt am 25. April 1997 im historischenSitzungssaal des Rathauses der Stadt Schlüchtern Magister Hans-Wolfgang Bindrim,Professor Dr. Ernst E. Metzner und Oberstudienrat Norbert Weß (v. l.n.r.) für derenVerdienste um die Heimatgeschichte. An der Wand hängt die Freiherr-vom-Stein-Plakette aus dem Schlüchterner Jubiläumsjahr 1993. (Foto: Marion Klüber)

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Für die Geisteswissenschaften folgt dagegen, dass in ihnen der Zusam-menhang des Seelenlebens als ein ur-sprünglich gegebener überall zugrundeliegt. Die Natur erklären wir, das See-len leben verstehen wir. Denn in der inneren Erfahrung sind auch die Vor-gänge des Erwirkens, die Verbindun-gen der Funktionen als einzelner Glie-der des Seelenlebens zu einem Ganzengegeben. Der erlebte Zusammenhangist hier das erste, das Dis tinguieren dereinzelnen Glieder desselben ist dasNachkommende. Dies bedingt einesehr große Verschiedenheit der Metho-den, vermittels deren wir Seelenleben,Historie und Gesellschaft studieren,von denen, durch welche die Naturer-kenntnis herbeigeführt worden ist.“10

Geistiges erkennen wir nicht in dersel-ben Weise wie Natürliches, das uns ob-jektiv und gegenständlich gegeben ist.Menschliche Äußerungen in allen For-men manifestieren sich subjektiv alspsychische Realitäten und lassen sichnur verstehend erkennen, indem wiruns in sie hineinversetzen und sienacherleben. Berühmt und viel zitiertist der Satz, dass wir die Natur erklären,das Seelenleben aber verstehen.

Der „hermeneutische Zirkel“

Schon die antike Rhetorik hat dieRegel gekannt, die später als „herme-neutischer Zirkel“ bekannt gewordenist: Das Ganze ist aus dem Einzelnenund das Einzelne aus dem Ganzen zuverstehen. Der Philosoph Hans-GeorgGadamer (1900 [– 2002]) hat in den„Grundzügen einer philosophischenHermeneutik“, die 1960 unter demTitel „Wahrheit und Methode“ erschie-nen sind, die Geschichtlichkeit des Ver-stehens zum hermeneutischen Prinziperhoben und erläutert hierzu: „Der Zir-kel ist also nicht formaler Natur, er istweder subjektiv noch objektiv, sondernbeschreibt das Verstehen als das Inei-nanderspiel der Bewegung der Über-lieferung und der Bewegung des Inter-preten. Die Antizipation von Sinn, dieunser Verständnis eines Textes leitet,ist nicht eine Handlung der Subjektivi-tät, sondern bestimmt sich aus der Ge-meinsamkeit, die uns mit der Über lie-ferung verbindet. Diese Gemeinsam-keit aber ist in unserem Verhältnis zurÜberlieferung in beständiger Bildungbegriffen. Sie ist nicht einfach eine

Voraussetzung, unter der wir schonimmer stehen, sondern wir erstellensie selbst, sofern wir verstehen, amÜberlieferungsgeschehen teilhaben undes dadurch selber weiter bestimmen.Der Zirkel des Verstehens ist also über-haupt nicht ein ‘methodischer’ Zirkel,sondern beschreibt ein ontologischesStrukturmoment des Verstehens.“11

Wir stehen in einer Tradition, die inuns lebendig ist, und entwerfen, indemwir uns ein Bild der Vergangenheit machen, ein Bild unserer Gegenwart.Denn Vergangenheit wird erst durchunsere Anfrage aus der Gegenwart zuunserer Vergangenheit. Wir verstehennur, was wir schon immer verstandenhaben, und unser Verstehen setzt einVerstandenes voraus, in welchem dieeigene geschicht liche Bedingtheit unddie eigene Welterfahrung enthaltensind und welches als Vor-Meinung bzw.als „Vor-Urteil“12 in das Verstehen re-flektiert eingebracht wird, um Sinnund Bedeutung einer Überlieferung zuerfassen. Dies findet nicht in einemeinmaligen Akt, sondern in einem an-dauernden Prozess des Verstehens stattund gehört zum Sein des Menschen.

Auch nach dieser philosophischenAusleuchtung des „hermeneutischenZirkels“ behält das Kriterium Gültig-keit, wonach das Verstehen als gelun-gen oder als misslungen beurteilt wer-den kann: nämlich das Kriterium desÜbereinstimmens der einzelnen Ur-teile im Verstehensprozess. Gadamerführt hierzu aus: „So läuft die Bewe -gung des Verstehens stets vom Ganzenzum Teil und zurück zum Ganzen. DieAufgabe ist, in konzentrischen Kreisendie Einheit des verstandenen Sinnes zuerweitern. Einstimmung aller Einzel-heiten zum Ganzen ist das jeweiligeKriterium für die Richtigkeit des Ver-stehens. Das Ausbleiben solcher Ein-stimmung bedeutet Scheitern des Ver-stehens.“13 Es sei an dieser Stelle daraufaufmerksam gemacht, dass der Verste-hensprozess eine Denk bewegung dar-stellt, die weniger einem Zirkel als vielmehr einer Spirale gleicht: Denn derErkenntnisgewinn wächst und führtden Verstehenden auf immer höhereEbenen des Verstehens.

„Der Schmerz ist das Auge des Geistes.“

[Der Philosoph und Soziologe Hel-muth Plessner (1892 – 1985) anerkennt

den Unterschied zwischen Erklärenund Verstehen und damit den von Wil-helm Dilthey beschriebenen Unter-schied zwischen Naturwissenschaftenund Geisteswissenschaften, verdeut-licht aber in seinem Entwurf einer Her-meneutik im Zusammenhang mit sei-ner philosophischen Anthropologie,dass im Prozess des Verstehens das Be-griffspaar „Vertrautheit und Fremdheit“berücksichtigt werden müsse: Manmüsse der Zone der Vertrautheit fremdgeworden sein, um sie wieder sehen zukönnen. Nur wer wie der Emigrant derHeimat entfremdet sei, könne sie „mitanderen Augen“ wieder entdecken.

Das Fremde – und zwar das Ent-fremdete – komme auf diese Weise zurAnschauung, das Vertraute zum Ver-ständnis. Denn nur das Unverständ -liche suche man zu verstehen und mitihm vertraut zu werden, nur das Ver-traute könne man sich entfremden, umes in den Blick zu bekommen und umes zu überblicken. Deshalb plädiert erim Entwurf einer philosophischen Her-meneutik dafür: „Die Kunst des ent-fremdenden Blicks erfüllt darum eineunerlässliche Voraussetzung allen ech-ten Verstehens.“14 Folglich sei es dieKunst der Geisteswissenschaft, nichtnur fremdes Leben, sondern auch daseigene Milieu, das eigene Land, die eigene Tradition und ihre großen Figu-ren „mit anderen Augen“ sehen zu ler-nen. Was aber die Vertrautheit zerstöre,sei ein echtes Erlebnis, ein Schmerz, sodass es uns wie Schuppen von denAugen falle. Erst dadurch werde eineneue Wahrnehmung geweckt, und diesbefreie den Blick. Im Wissen um diebitteren Erfahrungen des 20. Jahrhun-derts und im Wissen um die eigenenErfahrungen als Emigrant während dernationalsozialistischen und faschisti-schen Diktaturen in Deutschland undEuropa erklärt Helmuth Plessner: „DerSchmerz ist das Auge des Geistes.“15

Darum müssten sich die Historiker stetswieder bemühen, wenn sie das Bildeines Menschen, einer Epoche odereiner ganzen Kultur entwerfen woll-ten.16 Im Verstehen müsse ich michselbst zum Einsatz bringen, wenn derGegenstand, um den es gehe, zumReden gebracht werden solle. Mit derDefinition der Hermeneutik in ihremgrundsätzlichen Ansatz als einer Kunstdes Dialogs zwischen Erkenntnissub-jekt und Erkenntnisobjekt, zwischenErkennendem und Erkanntem, zwi-

6 MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte 33. Jahrgang · 2008

GESCHICHTE UND GESCHICHTSSCHREIBUNG

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schen Verstehendem und Verstande-nem stimmt Helmuth Plessner mitHans-Georg Gadamer überein. Verste-hen sei jedoch nicht das Sich-Identifi-zieren mit dem Anderen, wobei dieDistanz zu ihm verschwinde, sonderndas Vertrautwerden in der Distanz, diedas Andere als das Andere und Fremdezugleich sehen lasse.17 Beschreibt Hans-Georg Gadamer eine „Hermeneutikder Identität“, in der sich der Horizontdes Erkenntnissubjektes dank des „Vor-Urteils“ mit dem des Erkenntnis-objektes verschmilzt, beharrt HelmuthPlessner auf einer „Hermeneutik derDifferenz“, in der die Horizonte des Er-kenntnissubjektes und des Erkenntnis-objektes auch und vor allem im Pro-zess des Verstehens unterschieden blei-ben. ]18

Sie gewinnen im reflektierten undzugleich nachvollziehbaren Prozess desVerstehens eine historische Erkenntnisund sehen sich in die Lage versetzt,über das untersuchte Geschehnis, dasin den Quellen bezeugt ist, eine Aus-sage zu machen und ein Urteil abzuge-ben. Es sei Ihnen jedoch nicht vorent-halten, dass im Reich des Denkens zujedem Satz, der gedacht werden kann,sich ein anderer Satz denken lässt, dergenau das Gegenteil behauptet, unddass deshalb im wissenschaftlichenDisput geklärt und erörtert werdenmuss, welchem der beiden aufgestell-ten Sätze – Thesen oder Theorien –Wahrheit zukommt (bzw. ein Mehr anErklärung).19 Wahrheit aber wird bereitsin der mittelalterlichen Scholastik –etwa bei Albertus Magnus (1193 oder1207 – 1280) oder bei seinem SchülerThomas von Aquino (1225 oder 1226 –1274) – als die Übereinstimmung derSache und des Geistes definiert: „veritasest adaequatio rei et intellectus.“20

Sie bemerken, dass wir uns plötz-lich, da wir uns über die Arbeitsweiseund die Methoden der Geisteswissen-schaften verständigen wollen, Fragenausgesetzt sehen, die eine kritischeSelbstreflexion dieser Wissenschaftenverlangen, und dass wir deshalb ange-fangen haben, über diese Wissenschaf-ten selbst und über deren Wissen-schaftlichkeit nachzudenken. Es magan dieser Stelle genügen, wenn ich Siedarauf hinweise, dass diese Fragen, diedie Sprache, die Gültigkeit und diePrüfbarkeit wissenschaftlicher Aussa-gen betreffen, in einer Teildisziplin derPhilosophie – und zwar in der Metho-

denlehre bzw. in der Wissenschafts-theorie – behandelt werden.21

„Das Denken“, so formuliert der(Lehr-)Stückeschreiber Bertolt Brecht(1898 – 1956) und legt die optimistischeSentenz seiner Hauptfigur im Schau-spiel „Leben des Galilei“ (1938/39,1945/47 und 1954/56) in den Mund,„gehört zu den größten Vergnügungender menschlichen Rasse.“22 Ich lade Siejetzt dazu ein, mit mir zusammeneinen Gang in Gedanken zu machenund dabei dem intellektuellen Vergnü-gen zu frönen, über Geschichte undGeschichtsschreibung nachzudenken.Als ein studierter Philosoph darf ich esIhnen nicht schuldig bleiben, Ihnendiese Begriffe zu erhellen. Deshalbwerde ich vor Ihnen Persönlichkeitender Geistesgeschichte auftreten lassen,die Sie über Geschichte und Ge-schichtsschreibung belehren wollen.Die Auswahl meiner Hauptzeugen, dieich vor Ihren Richterstuhl der Vernunftzitiere, um Ihnen die Entscheidung zuüberlassen, inwieweit Sie die Beschrei-bungen und Definitionen als auchheute noch für brauchbar halten, istvöllig subjektiv und verrät auch einwenig meine Vorlieben, da ich meinGutdünken zum Maßstab genommenhabe. Es sei zugestanden, dass die De-finitionen der Geschichte teilweisesogar abseits der heute gängigen Praxisin der Geschichtswissenschaft liegenoder zumindest dort keinen wirksamenNachhall gefunden haben.23 Auch werdeich mich hüten, Sie tiefer in die Pro-bleme und Fragestellungen zu locken,als dies unbedingt nötig sein wird. Mirkommt es vor allem darauf an, dass Siedie Überlegungen auch schon einmalin der philosophischen Fachsprachekennenlernen, in der diese Problemeund Fragestellungen abgehandelt wer-den und die selbst wiederum ge-schichtlich geworden ist.

Aristoteles

Als Vorspiel zu unserem Exkurstritt der griechische Philosoph Aristo-teles (384 – 322 v. Chr.) auf. Er hat eineSchrift hinterlassen, die „Von der Dicht-kunst“ („Peri poi -etik-es“) handelt unddie zu seinem Spätwerk gezählt wird.Nach allgemeiner Ansicht ist dieseSchrift, in der er die Nachahmung(„mim-esis“) zum Prinzip aller mensch-lichen Künste erklärt und sich dann

grundlegend über die Tragödie und dasEpos äußert, nur fragmentarisch über-liefert worden: Es fehlt ein vorange-stellter Dialog „Über die Dichter“ („Peripoi -et -on“) und der angekündigte Teilüber die Komödie, falls dieser nicht nurgeplant gewesen ist. Überdies machtdie Schrift den Eindruck, als ob Aristo-teles sie nicht zu einem Buch ausgear-beitet, sondern nur als Gedächtnis-stütze für eine akademische Vorlesungbenutzt hätte.

In einem Abschnitt stellt Aristotelesden Dichter dem Geschichtsschreibergegenüber und grenzt die beiden ineinem Punkt voneinander ab, derIhnen als selbstverständlich erscheinenwird und den Sie deshalb gar nichtmehr des Erwähnens für wert erachtenwerden: „Es ergibt sich auch aus demGesagten, dass es nicht die Aufgabe desDichters ist, zu berichten, was gesche-hen ist, sondern vielmehr, was gesche-hen könnte und was möglich wärenach Angemessenheit oder Notwen-digkeit. Denn der Geschichtsschreiberund der Dichter unterscheiden sichnicht dadurch, dass der eine Verseschreibt und der andere nicht (dennman könnte ja die Geschichte Herodotsin Verse setzen und doch bliebe esgleich gut Geschichte, mit oder ohneVerse); sie unterscheiden sich vielmehrdarin, dass der eine erzählt, was ge-schehen ist, der andere, was geschehenkönnte. Darum ist die Dichtung auchphilosophischer und bedeutender alsdie Geschichtsschreibung. Denn dieDichtung redet eher vom Allgemeinen,die Geschichtsschreibung vom Beson-deren. Das Allgemeine besteht darin,darzustellen, was für Dinge Menschenvon bestimmter Art reden oder tunnach Angemessenheit oder Notwen-digkeit, das Besondere aber, zu berich-ten, was Alkibiades tat oder erlebte.“24

Gerade darauf kommt es nach wie vorin der Geschichtsschreibung an: Eswird erzählt, was geschehen ist, nichtaber, was geschehen könnte. Es geht inder Geschichtsschreibung um Datenund Fakten, nicht um Fiktionen, auchwenn in der Beurteilung eines histori-schen Geschehens die Frage erlaubtbleibt: „Was wäre gewesen, wenn es an-ders gekommen wäre?“ (Denn derMensch ist frei, anders zu handeln, alser gehandelt hat.) In der Nachfolge dergriechischen Geschichtsschreibung –Herodot (um 490 – etwa 425/420 v. Chr.)und Thukydides (um 460 – nach 400 v.

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GESCHICHTE UND GESCHICHTSSCHREIBUNG

2008 · 33. Jahrgang MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte

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Chr.) – nimmt später die römische Ge-schichtsschreibung – Sallust (86 – 34 v.Chr.), Livius (59 v. Chr. – 17 n. Chr.) undTacitus (um 55 – nach 116 n. Chr.), derGeschichte „sine ira et studio“ – „ohneZorn und Eifer“ schreiben will25 – das„verum dicere“ – „das Sagen des Wah-ren“ toposhaft für sich in Anspruch,obwohl der Schriftstellerehrgeiz auchhier auf ein Kunstwerk abzielt. (Unbe-rücksichtigt bleibt an dieser Stelle dasProblem, das entsteht, wenn der Dich-ter einen Stoff aus der Geschichteselbst auswählt und ihn in einemDrama oder in einem Epos [bzw. ineinem Roman] gestalten will.)

Es geht zudem in der Geschichts-schreibung nicht um das Allgemeineund Typische, sondern um das Be-sondere und Individuelle. Der Ge-schichtsschreiber fragt danach, weretwas getan bzw. erlitten hat. Im 19.Jahrhundert ist deshalb in Abwehreiner Geschichtsbetrachtung, die wieder Marxismus nach den Verhältnis-sen und nach den Gesetzmäßigkeitengefragt hat, der heute aus anderenGründen anrüchige Satz formuliertworden: „Männer machen die Ge-schichte.“26

Schiller

Am 26. und am 27. Mai 1789 hältder Dichter Friedrich Schiller (1759 –1805) als angekündigter Professor derGeschichte in Jena seine berühmt ge-wordene Antrittsvorlesung „Was heißtund zu welchem Ende studiert manUniversalgeschichte?“ In einem Briefgesteht er am 28. Mai seinem Freundund Vertrauten Christian GottfriedKörner: „Meine Vorlesung machteEindruck, den ganzen Abend hörteman in der Stadt davon reden, undmir widerfuhr eine Aufmerksamkeitvon den Studenten, die bei einemneuen Professor das erste Beispielwar. Ich bekam eine Nachtmusik, undVivat wurde 3mal gerufen.“27 Er schil-dert ausführlich, wie der wegen desgroßen Andranges notwendig gewor-dene Umzug der Zuhörer von einemAuditorium in ein anderes, größeresdurch den abendlichen Marsch auf derStraße Lärm und Aufsehen in der Uni-versitätsstadt erregt habe.

Mehr als 400 Menschen müssenden neuen Professor auf dem Kathe-der damals gehört haben, der nach

eigenem Zeugnis seine Vorlesung„beidemal“ „abgelesen und nur wenigbei der zweiten extemporiert“ habe.28

Es sei an dieser Stelle angemerkt, dassFriedrich Schiller, der damals vorallem als Dichter der Sturm-und-Drang-Dramen „Die Räuber“ (1781),„Die Verschwörung des Fiesco zuGenua“ (1783) und „Kabale und Liebe“(eigentlich „Luise Millerin“) (1784) be-kannt gewesen ist, sich mit einer his-torischen Arbeit für den Jenaer Lehr-stuhl empfohlen hat, obwohl sie ten-denziös in der Begeisterung und imEifer für die niederländischen Rebel-len geschrieben ist: nämlich mit der1788 veröffentlichten „Geschichte desAbfalls der vereinigten Niederlandevon der spanischen Regierung“. (Ummehr historische Treue und Unpartei-lichkeit bemüht sich der HistorikerFriedrich Schiller, der jedoch grund-sätzlich mit der Sache des Protestan-tismus und mit der reichsfürstlichenFreiheit sympathisiert, in seiner „Ge-schichte des Dreißigjährigen Kriegs“,die 1791 bis 1793 erscheint und dienicht nur als historische Vorarbeit zuseiner dreiteiligen „Wallenstein“-Tra-gödie aus dem Jahre 1800 verstandenwerden darf.

Erst über das Studium der Ge-schichte und der Philosophie – näm-lich nach intensiven Kant-Studien –kehrt Friedrich Schiller schließlich zurDichtung zurück. Der Historiker, aberauch der Philosoph arbeitet dem Dich-ter voraus.) Dank der Vermittlung desnoch nicht als Freund gewonnenen,ihm jedoch schon wohlgesinnten Geheimrats Johann Wolfgang Goethe(1749 – 1832) erhält Schiller am 25.Dezember 1788 die Berufung als Pro-fessor nach Jena.

Bevor er die Professur antretenkann, muss er zuvor noch schnell am28. April 1789 zum „magister artiumet doctor philosophiae honorem gra-tum iura et privilegia“, also zum Ma-gister der schönen Wissenschaftenund Doktor der Philosophie mit allenRechten und Privilegien promoviertwerden. „Übrigens ist es ein teurerSpaß“, kommentiert er am 30. April1789 in einem Brief an Charlotte vonLengefeld und an deren Schwester Ka-roline von Beulwitz den Vorgang,„denn er kostet mir [sic!] 50 Taler.“29

Im November desselben Jahres er-scheint Schillers Antrittsvorlesung inder von Christoph Martin Wieland

(1733 – 1813) herausgegebenen Zeit-schrift „Der Teutsche Merkur“ undgleichzeitig als Sonderdruck der Aka-demischen Buchhandlung in Jena.Dies ruft in der Universitätsstadt imVorfeld einen kleinen Skandal hervor.Am 10. November 1789 – an seinemdreißigsten Geburtstag – schreibtSchiller an Charlotte von Lengefeld,die mittlerweile mit ihm verlobt ist,und an deren Schwester Karoline vonBeulwitz: „Was für Erbärmlichkeiten!Weil ich auf dem Titel meiner ge-druckten Vorlesung mich einen Pro-fessor der Geschichte nannte, so hatsich der Professor Heinrich beklagt,dass ihm zu nahe getreten sei, weilihm die Professur der Geschichte na-mentlich übertragen wäre. Ich bin(das ist wahr, aber ich hab es jetzt ersterfahren), ich bin nicht als Professorder Geschichte, sondern der Philoso-phie berufen, aber das Lächerliche ist,dass die Geschichte nur ein Teil ausder Philosophie ist und dass ich also,wenn ich das eine bin, das andre not-wendig sein muss. Es ist so weit ge-gangen, dass sich der Akademiedienererlaubt hat, den Titel meiner Rede vondem Buchladen, wo er angeschlagenwar, wegzureißen. Ich lasse es jetztuntersuchen, ob er’s für sich und aufseine Gefahr getan hat, und je nachdem das ausfällt, werde ich meineMaßregeln nehmen; denn so lächer-lich mir dieses Verhältnis ist, so weniglasse ich mir etwas zuviel gesche-hen.“30

Wie ist die Sache ausgegangen?Der Jenaer Akademiediener hat Ge-schichte gemacht: Denn Schillermusste das Titelblatt neu drucken lassen und sich Professor der Philo-sophie nennen.31

Die Anekdote scheint nicht sehr be-kannt zu sein, zumal in vielen biogra-phischen Arbeiten Schiller unverdros-sen als „Professor der Geschichte“ be-zeichnet wird.32

Im ersten Teil seiner Antrittsvorle-sung arbeitet Schiller im Blick auf seineStudenten den Unterschied zwischeneinem „Brotgelehrten“ und einem„philosophischen Kopf“ heraus. Schonim „Studierplan“ sei der Unterschiedzu bemerken. Dem Brotgelehrten gehees „bei seinem Fleiß einzig und alleindarum [...], die Bedingungen zu erfül-len, unter denen er zu einem Amtefähig und der Vorteile desselben teil-haftig werden“ könne.33 Er setze „nur

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GESCHICHTE UND GESCHICHTSSCHREIBUNG

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darum die Kräfte seines Geistes in Be-wegung [...], um dadurch seinen sinn- lichen Zustand zu verbessern und eine kleinliche Ruhmsucht zu befriedi-gen.“34 Diesem Typ des Studenten istalso – damals wie heute – nur daran ge-legen, schnell die Prüfungen abzulegenund zu Amt und zu Geld zu kommen.Er bildet sich überdies zum Fachidio-ten aus. Denn er werde „beim Eintrittin seine akademische Laufbahn keinewichtigere Angelegenheit haben, alsdie Wissenschaften, die er Brotstudiennennt, von allen übrigen, die den Geistnur als Geist vergnügen, auf das sorg-fältigste abzusondern.“35 Der Brotge-lehrte sei auch nicht am Weitergangder Fachwissenschaft interessiert, da erdarin nur neue Arbeit und zudem dieGefahr sehe, „die ganze Arbeit seinesvorigen Lebens zu verlieren.“36 Deshalbbekämpfe er jede Neuerung „mit Er-bitterung, mit Heimtücke, mit Ver-zweiflung“.37 Schiller ruft aus: „Darumkein unversöhnlicherer Feind, kein neidischerer Amtsgehülfe, kein bereit-willigerer Ketzermacher als der Brotge-lehrte.“38 Für die Arbeit eines anderenkenne er „nur einen Maßstab, dieMühe“,39 die dieser sich gemacht habe.Der Brotgelehrte beurteilt also die Ar-beit nicht nach dem Genie, von demdie Arbeit künden könnte. – Ganz an-ders verhalte sich der philosophischeKopf, bekennt Schiller: „Alle seine Be-strebungen sind auf Vollendung seinesWissens gerichtet.“40 Er arbeite nichtnur selbst am Fortschritt der Wissen-schaft, sondern freue sich auch überneue Entdeckungen, die andere mach-ten. Hier manifestiert sich auch derFortschrittsoptimismus der Aufklärung.Der philosophische Kopf habe „dieWahrheit immer mehr geliebt als sein System“,41 während „der Brotgelehrte in ewigem Geistesstillstand das un-fruchtbare Einerlei seiner Schulbe-griffe“ hüte.42 Im philosophischen Kopfsieht Schiller auch jenen Kritiker, derdie Leistungen anderer anerkennenkann: „Kein gerechterer Beurteilerfremden Verdiensts als der philosophi-sche Kopf.“43 Denn er geht von demGrundsatz aus: „Was einer im Reicheder Wahrheit erwirbt, hat er allen er-worben.“44 Deshalb finde der philoso-phische Kopf „in seinem Gegenstand,in seinem Fleiße selbst Reiz und Be-lohnung“, während der Brotgelehrte„Reiz und Aufmunterung von außenher“ borge.45 Es dürfte nach diesen Dar-

legungen nicht fraglich sein, mit wemSchiller es allein zu tun haben will: natürlich mit dem philosophischenKopf.

„Universalgeschichte“

Im zweiten Teil seiner Antrittsvor-lesung formuliert Schiller Begriff undIdee einer Universalgeschichte undbringt darin den weltbürgerlichen Fort-schrittsoptimismus des aufgeklärten18. Jahrhunderts zum Ausdruck. Er for-dert seine Zuhörer im Auditorium auf– und ich könnte dasselbe jetzt mitIhnen tun! –, sich einmal zu vergegen-wärtigen, was alles in Raum und Zeitbisher hat geschehen müssen, damitder Vortragende und die Zuhörendensich hier und jetzt treffen können.Schiller erklärt: „Selbst dass wir uns indiesem Augenblick hier zusammen-fanden, uns mit diesem Grade von Na-tionalkultur, mit dieser Sprache, diesenSitten, diesen bürgerlichen Vorteilen,diesem Maß von Gewissensfreiheit zu-sammenfanden, ist das Resultat viel-leicht aller vorhergegangenen Weltbe-gebenheiten: die ganze Weltgeschichtewürde wenigstens nötig sein, dieseseinzige Moment zu erklären.“46 Esziehe sich also eine lange Kette von Be-gebenheiten von dem gegenwärtigenAugenblicke bis zum Anfange desMenschengeschlechts hinauf, undSchiller erkennt – im Gegensatz zuWilhelm Dilthey – darin das Ineinan-dergreifen von Ursache und Wirkung,also Kausalität.47 Dabei bleibt er abernicht stehen und drängt darauf, einenvernünftigen Zweck in den Gang derWelt und ein teleologisches Prinzip indie Weltgeschichte zu bringen: Aus der ganzen Summe der Begebenheitenhebe der Universalhistoriker diejeni-gen heraus, die auf die heutige Gestaltder Welt und auf den Zustand der jetztlebenden Generation einen wesent -lichen Einfluss gehabt hätten.48 Der philosophische Verstand erhebe dieWeltgeschichte, die aus Mangel derQuellen „nie etwas anders als ein Ag-gregat von Bruchstücken“ sei, schließ-lich „zu einem vernunftmäßig zusam-menhängenden Ganzen“, indem erdiese Bruchstücke „durch künstlicheBindungsglieder“ verkette.49

Es interessiert Schiller also nicht,sich mit einer geschichtlichen Epocheum ihrer selbst willen zu beschäftigen.

Ihm geht es um die Universalge-schichte, die kausal und zugleich ver-nunftmäßig von einem Dort und Da-mals auf ein Hier und Heute zulaufe.

Kühn mutet dieser Entwurf derUniversalgeschichte auch und vorallem an, weil Schiller es wagt, darinzwei entgegengesetzte Prinzipien derWeltbetrachtung miteinander in Ver-bindung zu bringen: nämlich das mechanistische Kausalitätsprinzip, wo-nach alles, was geschieht, eine Ursachehat, die der Wirkung zeitlich voraus-geht, und das teleologische Prinzip, wo-nach alles, was geschieht, zielgerichtetist und einen Zweck anstrebt.

Das mechanistische Kausalitäts-prinzip, dem die Materie gehorcht,wird dem teleologischen Prinzip unter-geordnet, dem der Geist folgt und dasRaum für Willensfreiheit und mora -lische Verantwortlichkeit lässt. In dieseÜberlegungen spielt eine zentraleFrage hinein, die die Gebildeten derZeit außerordentlich beschäftigt hat:die Frage nach der Vermittlung zwi-schen Materie und Geist sowie zwi-schen Körper und Seele. Denn zu Be-ginn der Neuzeit verbannen Galileo Ga-lilei (1564 – 1642) und René Descartes(1596 – 1650) die Teleologie aus derPhysik und entwickeln die mechanis-tisch-mathematische Naturerklärung,die allein das Kausalitätsprinzip geltenlässt. Gottfried Wilhelm Leibniz (1646– 1716) beschäftigt sich mit dieserFrage in seiner „Monadenlehre“ undschreibt 1714 in französischer Spracheeine Abhandlung in 90 Paragraphen,die zuerst 1720 in deutscher Überset-zung erscheint und die ab 1721 in lateinischer Übersetzung mehrmals ge-druckt wird, bis 1840 der französischeOriginaltext „La monadologie“ zumersten Male im Druck vorliegt. Er willdie teleologische Betrachtungsweisemit der mechanistischen versöhnenund beschreibt die „prästabilierte Har-monie“,50 in der nicht nur alle hierar-chisch gestuften und in sich abge-schlossenen, „fensterlosen“ „Monaden“,die „Einheiten“, die Substanzen undursprünglichen Kräfte, nämlich diepflanzlichen, die tierischen und die vernünftigen Lebewesen bis hinauf zuGott, im Einklang miteinander stehen,sondern auch Körper und Seele über-einstimmen und zugleich selbständigbleiben: Der Körper unterliege dem Gesetz der bewirkenden Ursache, dieSeele handele nach dem Gesetz der

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GESCHICHTE UND GESCHICHTSSCHREIBUNG

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Zweckursache, aber die von Gott ein-gesetzte Übereinstimmung lasse diekörperlichen und die seelischen Vor-gänge genau entsprechend verlaufen.(Körper und Seele – so erklärt er bereits1696 an anderer Stelle – gleichen zweiUhren, die stets vollkommen gleichgehen, weil sie von Anfang an mit sogroßer Kunst und Geschicklichkeit an-gefertigt sind.) Er lehrt die Einheit desLeibes und der Seele und geht dabeivon einer besonderen Vorstellung, jaSpiegelung der Körper durch ihre See-len aus,51 wie auch ein allgemeinesSpiegelungsverhältnis zwischen Orga-nismus und Universum überhaupt be-stehe.52 Schiller selbst erörtert diesesProblem bereits 1779 in seinem erstenVersuch einer Dissertation „Philoso-phie der Physiologie“ und 1780 in sei-ner Dissertation „Versuch über den Zu-sammenhang der tierischen Natur desMenschen mit seiner geistigen“. DieGrundgedanken greift er, um sie in em-phatischer Sprache zu vertiefen, noch-mals in den „Philosophischen Briefen“(„Julius an Raphael“) auf, die er 1786 inder von ihm selbst herausgegebenenZeitschrift „Thalia“ veröffentlicht undderen Kernstück – die „Theosophie desJulius“ – den Einfluss der PhilosophieLeibnizens nicht leugnet. Schillers Den-ken, für das später die Beschäftigungmit Immanuel Kant (1724 – 1804) undmit dessen kritischen Schriften zur Erkenntnistheorie, zur Ethik und zurÄsthetik grundlegend wird,53 bemühtsich darum, den Dualismus zu über-winden und das Bindeglied zwischenphysikalischer und moralischer Welt zu bestimmen. Vor diesem geistesge-schichtlichen Hintergrund muss auchgesehen werden, was Schiller im Be-griff und in der Idee einer Universal-geschichte formuliert.

Worauf stützt sich der Historikerbeim Entwurf einer solchen Universal-geschichte? Welche Quellen stehenihm zur Verfügung? Und wie kann erdie aus Mangel der Quellen entstande-nen „Bruchstücke“ der Weltgeschichtedennoch miteinander verbinden? Wel-che nicht mehr allein historische, son-dern philosophische Methode wird bemüht? Und was rechtfertigt die An-wendung dieser Methode?

Schiller weiß: „Die Quelle aller Ge-schichte ist Tradition, und das Organder Tradition ist die Sprache.“54 Des-halb unterscheidet er „die ganze Epo-che vor der Sprache“ und „alle Begeben-

heiten vor dem Gebrauche der Schrift“:nämlich die „Sagen“, die er trotz eineshistorischen Kerns als „eine sehr un-zuverlässige Quelle für die Geschichte“einstuft.55 Die wichtigsten Quellen derVor- oder Urgeschichte (Prähistorie),die wir von der eigentlichen Geschichteunterscheiden, sind jedoch nicht die„Sagen“, sondern die im Boden erhal-tenen Kulturreste, die durch Ausgra-bungen der Archäologen erschlossenund dokumentiert werden: Ruinenstät-ten, Wehranlagen und Gräber, in denensich Werkzeuge, Waffen, Tongefäße,Wirtschaftsgeräte und Schmucksachenfinden können. Sie geben Auskunftüber die älteste Geschichte der Mensch-heit vor dem Auftreten schriftlicher Zeug-nisse. Die Sagen gehören wie die Hel-denlieder und die Heldenepen, aberauch wie die Volkslieder und die Volks-märchen einer Epoche der „Illiteratur“an, in der die Mündlichkeit der Überlie-ferung („oral poetry“) vorherrscht, undwerden schließlich in einer Epoche derLiteratur gesammelt und schriftlich auf-gezeichnet, ohne die wir von diesenTextzeugnissen gar keine Kenntnis hät-ten. [In diesem Sinne sammeln die Brü-der Jacob (1785 – 1863) und WilhelmGrimm (1786 – 1859) im Zeitalter derRomantik nicht nur „Kinder- und Haus-märchen“ (1812/15), sondern auch„Deutsche Sagen“ (1816/18) und „Volks-lieder“ (1985/89).]

Die schriftlichen Zeugnisse – so er-läutert Schiller in seiner Antrittsvor -lesung – haben sich entweder nur als„Trümmer“ „aus der Vorwelt in die Zei-ten der Buchdruckerkunst“ gerettet56

oder sind „durch die Leidenschaft, durchden Unverstand und oft selbst durchdas Genie ihrer Beschreiber“ verunstal-tet und unkennbar gemacht.57 Schillerplädiert bereits für eine kritische Quellenkunde und benutzt den Begriffder Tradition, wie ihn Ernst Bernheim(s. o.) endgültig für die Geschichtswis-senschaften im „Lehrbuch der Histori-schen Methode“ definieren wird. KeinGeringerer als Golo Mann (1909 – 1994)bescheinigt dem Historiker Schillerdenn auch im Umgang mit den Quel-len „kritische Intelligenz“: „Er las vielund kritisch, bevor er an die Arbeitging.“58

Auch legitimiert Schiller philoso-phisch die Anwendung des Analogie-schlusses in der Geschichte, um auf„die Ereignisse des entferntesten Alter-tums“, die im Dunkeln liegen, „einiges

Licht“ zu werfen.59 Von einem Heutedürfe also auf ein Gestern geschlossenwerden. Die Beglaubigung findet erdazu „in der Gleichförmigkeit und unveränderlichen Einheit der Natur -gesetze und des menschlichen Ge-müts“.60 Mechanistisches Kausalitäts-prinzip, dem die Natur gehorcht, undteleologisches Prinzip, dem dermenschliche Geist folgt, garantierengrundsätzlich die Möglichkeit des Ana-logieschlusses in der Geschichte, dabeide Prinzipien in diesem wie injenem historischen Augenblick unver-ändert gültig sind und als unverändertgültig vorausgesetzt werden können.Darüber hinaus setzt ein Analogie-schluss auch anthropologische Univer-salien (Allgemeinbegriffe) voraus, diein jeder Zeit und zu jeder Zeit Gültig-keit beanspruchen. Denn die Substanzund die Struktur des Menschen verän-dern sich im Wandel der Zeiten kaum:Eine menschliche Hand bleibt einemenschliche Hand, ein menschlicherFuß ein menschlicher Fuß. Mensch- liches Leben vollzieht sich zwischenGeburt und Tod in denselben Bahnen,und menschliches Denken beschäftigtsich, sei es in den überlieferten Quel-len und Zeugnissen unausgesprochen,sei es darin indirekt oder direkt ausge-sprochen, mehr oder weniger mit den-selben existentiellen Grundfragen, auchwenn jeder Mensch, jede Gemeinschaft,jede Gesellschaft, jede Kultur, jede Epo-che und jede Zeit ganz spezifische undtypische Antworten darauf suchen undgeben. (Hinter dem Studium der Ge-schichte steht die grundsätzliche philo-sophische Frage: „Was ist der Mensch?“)Schiller warnt selbst vor zu leichtferti-gem Gebrauch des Analogieschlussesund bemerkt hierzu: „Die Methode,nach der Analogie zu schließen, ist, wieüberall, so auch in der Geschichte einmächtiges Hülfsmittel: aber sie mussdurch einen erheblichen Zweck ge-rechtfertigt und mit ebenso viel Vor-sicht als Beurteilung in Ausübung ge-bracht werden.“61 An dieser Stelle kön-nen Schillers Überlegungen ergänztwerden: Wendet sich der Historiker inseiner Arbeit einer fremden Kultur zu,in der er nicht geboren ist und in der ernicht lebt, dann wird er sich hütenmüssen, denselben Geist voraussetzenund nach der Analogie schließen zudürfen. Dann wird er, wenn er die Text-zeugnisse dieser fremden Kultur phi- lologisch analysiert und interpretiert,

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gerade diese Fremdheit auch im Aktdes Verstehens hervorheben und he-rausarbeiten. Dadurch wird er den be-grenzten Horizont der eigenen geis- tigen Kultur um neue Erkenntnisse er-weitern und bereichern. Er wird indiesem Fall also nicht verstehen, was erschon immer verstanden hat; er wirdsich vielmehr darum bemühen, dasFremde als das Fremde zu verstehen.Damit kann er der Toleranz vor-arbei-ten, die selbst wiederum als Idee undForderung in der europäischen Auf-klärung des 18. Jahrhunderts zuerstformuliert und eingeklagt worden ist.In diesem Zusammenhang kann z.B.Gotthold Ephraim Lessing (1729 – 1781)genannt werden, der 1779 das drama -tische Gedicht „Nathan der Weise“unter dem Motto „Introite, nam et heicDii sunt!“ – „Tretet ein, denn auch hiersind Götter!“ veröffentlicht62 und derdamit im Streit der Weltreligionen – Judentum, Christentum und Islam –um die Vorherrschaft im Gegenzug fürHumanität und Toleranz wirbt. Nachwie vor ein brisantes und aktuellesThema gerade auch in unserer Zeit deswiederbelebten Fanatismus und Fun-damentalismus!

Schiller weiß um einen Sinn derGeschichte und beendet seine Antritts-vorlesung mit der Schlussbetrachtung,die ihn als optimistischen Humanistenverrät: „Unser menschliches Jahrhundertherbeizuführen, haben sich – ohne eszu wissen oder zu erzielen – alle vor-hergehenden Zeitalter angestrengt.“63

Dies ist am Vorabend einer bürger -lichen Revolution, die mit ihren Forde-rungen nach Freiheit, Gleichheit undBrüderlichkeit („liberté, égalité, frater-nité!“) schließlich in eine Terrorherr-schaft umschlagen wird, bis diese wie-derum gewaltsam beseitigt werdenkann, nämlich am Vorabend der Fran-zösischen Revolution – im Mai 1789 –in Jena zu Papier gebracht und dannauf dem Katheder verkündet worden.Am 14. Juli 1789 – Sturm auf die Bas-tille.64

Hegel

Seit dem Wintersemester 1822/23hält Georg Wilhelm Friedrich Hegel(1770 – 1831), der 1818 Nachfolger Johann Gottlieb Fichtes (1762 – 1814)auf dem philosophischen Lehrstuhl derUniversität Berlin geworden ist, alle

zwei Jahre bis zum Wintersemester1830/31 „Vorlesungen über die Philo-sophie der Geschichte“. Er selbst hatfür diese Vorlesungen ein Manuskriptangefertigt, das er jedoch nicht voll-ständig ausgearbeitet hat und das des-halb nicht nur im Gedankengang, son-dern auch in den Formulierungen teil-weise fragmentarisch ist. Auch hat er das Manuskript so angelegt, dass er noch Einschübe hätte vornehmenkönnen. Manchmal hat er am Randedes geschriebenen Textes Bemerkun-gen notiert. Diese Vorlesungen Hegelshaben zwar unter seinen Zeitgenossengroße Beachtung gefunden, sind abererst postum veröffentlicht worden. SeinSchüler Eduard Gans legt 1837 eineerste Edition vor, der 1840 eine von KarlHegel, dem Sohn des Philosophen, be-sorgte Ausgabe folgt. Beide Heraus -geber stützen sich dabei nicht nur aufHegels Aufzeichnungen, sondern auchauf erhalten gebliebene Nachschriften,die Zuhörer der Vorlesungen Hegelsverfasst haben. Beide Herausgeber stüt-zen sich dabei nicht nur auf HegelsAufzeichnungen, sondern auch auf er-halten gebliebene Nachschriften, dieZuhörer der Vorlesungen Hegels ver-fasst haben. Mit den genannten Editio-nen wird der Versuch unternommen,Hegels „Vorlesungen über die Philoso-phie der Geschichte“ zu rekonstruie-ren. Angesichts dieser Herausforderungan die philologische Methode und Edi-tionstechnik ist es nicht verwunderlich,dass erst zwei spätere Ausgaben denkritischen Ansprüchen der Wissen-schaftler und der Gelehrten Genügegetan haben. Georg Lasson erfasst unddokumentiert 1917 bis 1920 in einerAusgabe unter dem Titel „Vorlesungenüber die Philosophie der Weltge-schichte“ alle von Hegel selbst undvon den Nachschreibern seiner Vorle-sungen erhaltenen Aufzeichnungen.Schließlich sichtet Johannes Hoff-meister 1955 das Material nochmalskritisch durch und gliedert es neu,indem er sich wieder stärker an He-gels Aufzeichnungen orientiert.

In der 1830 gehaltenen Vorlesung„Die philosophische Weltgeschichte“ –und zwar im Abschnitt über den „An-fang der Geschichte“ – macht Hegel darauf aufmerksam, dass der Begriffder Geschichte in der deutschen Spra-che einmal das Geschehene, also dieBegebenheiten und die Taten („res ge-stae“), und zum anderen das Wissen

und die Erzählung von diesem Ge-schehenen, also die Erzählung von die-sen Begebenheiten und von diesenTaten („historia rerum gestarum“),meint, und leitet daraus ab, dass Ge-schichte und Geschichtserzählungnicht als unabhängig voneinander ent-standen zu denken seien. Geschichtehat es erst mit der Geschichtserzählunggegeben, Geschichte ist immer schonerzählte Geschichte. Hegel führt hierzuaus: „Geschichte vereinigt in unsererSprache die objektive sowohl und sub-jektive Seite und bedeutet ebensowohldie historiam rerum gestarum als die resgestas selbst, die eigentlicher unter-schiedene Geschichtserzählung als dasGeschehene, die Taten und Begeben-heiten selbst. Diese Vereinigung derbeiden Bedeutungen müssen wir fürhöherer Art als für eine äußerliche Zufälligkeit ansehen: es ist dafür zuhalten, dass Geschichtserzählung miteigentlich geschichtlichen Taten undBegebenheiten gleichzeitig erscheinen;es ist eine innerliche gemeinsameGrundlage, welche sie zusammen her-vortreibt.“65 Zumindest die Beobach-tung, die Hegel über den Begriff derGeschichte macht, ist fruchtbar undwird auch heute noch gern aufgegrif-fen. So erklärt Hans Kloft in der „Ein-leitung“ zu den „Grundlagen des Stu-diums der Geschichte“: „Am Anfangsteht eine wichtige terminologischeKlärung, die für das Verständnis derFrage: Was ist Geschichte? unerlässlichist. Geschichte meint in der deutschenSprache einmal das Geschehene, dieGesamtheit des Vergangenen, also denGegenstand (materialer Aspekt der Ge-schichte). Zum anderen bedeutet dasWort Geschichte aber auch die Verar-beitung oder Darstellung des Gesche-henen, meistens in einem überschau-baren Abschnitt, so wie wir von einerGeschichte der Französischen Revolu-tion oder des Nationalsozialismus spre-chen. Schließlich wird mit Geschichtedie gesamte wissenschaftliche Beschäf-tigung mit der Vergangenheit benannt:‘Geschichte als Wissenschaft’, wie dereinprägsame Titel einer Einführung in theoretische Grundfragen unseresFaches lautet (Schieder).“66 (Damit wirdauf ein Werk angespielt, das TheodorSchieder unter dem Titel „Geschichteals Wissenschaft“ veröffentlicht hat.)67

1822 und 1828 hat Hegel seine ge-schichtsphilosophischen Vorlesungenmit den Ausführungen über „Die Arten

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der Geschichtsschreibung“ eröffnetund bietet eine Klassifizierung an, diean dieser Stelle referiert und kom-mentiert werden soll. Er unterscheidetdrei Weisen des Geschichtsschreibens:1. die ursprüngliche Geschichte, 2. diere flek tierte (bzw. reflektierende) Ge-schichte und 3. die philosophische Ge-schichte. Mit dieser Unterscheidungder drei Arten der Geschichtsschrei-bung bemüht sich Hegel um eine Sys- tematik der Historie, die von der nie-deren zur höheren Form emporsteigt.

Unter dem Begriff der ursprüng -lichen Geschichte fasst er die Ge-schichtsschreiber zusammen, „welchevornehmlich nur die Taten, Begeben-heiten und Zustände, die sie beschrie-ben, selbst vor sich gehabt, sie erlebtund in denselben gelebt, durchgelebt,diesen Begebenheiten und dem Geistederselben selbst zugehört (haben), undwelche über diese Taten, Begeben -heiten den Bericht verfasst, d. i. sie, diebisher bloß geschehen und äußerlichvorhanden waren, in das Reich dergeistigen Vorstellung versetzt und siefür dieselbe ausgearbeitet haben, – vor-her nur ein Seiendes, nun Geistiges,Vorgestelltes des innern und äußernGemütes.“68

Wir sprechen heute in diesem Fallvon autobiographischen Darstellun-gen, Tatsachen- und Erlebnis berichtensowie von Zeitzeugenaus sagen. Be-merkenswert ist jedoch der Hinweis,dass das Geschehnis bereits auf dieserEbene in Sprache und in Schrift um-gesetzt und verwandelt wird. Es bleibtzu fragen, was bei diesem Vorgang mitdem Geschehnis geschieht und inwie-weit es gerade durch die Verwandlungin Sprache und in Schrift manipuliertwird. Denn durch die Verwandlung inSprache und in Schrift erhält jedes Ge-schehnis welcher Art auch immer be-reits Gewicht und Bedeutung.

Hegel geht davon aus, dass auf die-ser Ebene „der Geist des Verfassersund der Geist der Handlungen, vondenen er [d. h. der Verfasser, H.-W. B.]erzählt, einer und derselbe“ sei.69 Zu diesen Geschichtsschreibern zählt erHerodot (um 490 – etwa 425/420 v.Chr.), den „Vater der Geschichtsschrei-bung“, Thukydides (um 460 – nach400 v. Chr.), den Begründer der politi-schen Geschichtsschreibung, Polybios(um 200 – um 120 v. Chr.), Caesar (100– 44 v. Chr.) und viele französische Mé-moires.

Aber gerade bei der Betrachtungautobiographischer Darstellungen istdie Frage nach der Intention des Au-tors unerlässlich: Was erzählt er, wieerzählt er, was verschweigt er und –warum? Erzählt er in der Chronologieder Ereignisse, oder gibt er seiner Geschichtserzählung eine künstlicheOrdnung, indem er die Mitte oder dasEnde der erzählten Handlung vor denAnfang setzt und das übrige nachfol-gen lässt?70

Und warum tut er dies? Dürfen wir, diewir nicht unerfahrene Leser sind, ihmin allen Punkten seiner Geschichtser-zählung glauben, oder will er uns nuretwas glauben machen? Was Hegel alsursprüngliche Geschichte bezeichnet,verdient es folglich, äußerst kritischunter die Lupe genommen zu werden.(Schiller ist in diesem Punkt kritischergewesen als der preußische Staatsphi-losoph.)

Unter dem Begriff der reflektiertenbzw. reflektierenden Geschichte erfasstHegel die „Geschichte, deren Darstel-lung über das dem Schriftsteller selbstGegenwärtige hinausgeht, (die) nichtnur als in der Zeit, in dieser Lebendig-keit gegenwärtig, sondern als im Geistegegenwärtig es mit eigentlicher vollstän-diger Vergangenheit zu tun (hat).“71

Damit sind geschichtliche Darstellun-gen gemeint, deren Verfasser das Dar-gestellte selbst nicht mehr miterlebthaben. Hegel hebt hervor: „Hiebei istdie Verarbeitung des geschichtlichenStoffs die Hauptsache, an dem der Arbeiter mit seinem Geiste, der ver-schieden ist von dem Geiste des Inhaltsselbst, kommt; hiebei kommt es daherhauptsächlich auf die Maximen, dieVorstellungen, Prinzipien an, die sichder Verfasser teils von dem Inhalte,Zwecke der Handlungen und Bege-benheiten selbst macht, teils von derArt, die Geschichte zu schreiben.“72

Er zielt damit auf die Historiker, diegerade darin, wie sie ein geschicht lichesEreignis darstellen, etwas über die ei-genen Arbeitsgrundsätze und über dieeigenen Geschichtsauffassungen ver-raten. Außer Livius (59 v. Chr. – 17 n.Chr.) zählt er hierzu den ChronistenAegidius Tschudi (1505 – 1572) undden Historiker Johannes von Müller(1752 – 1809). (Auf die beiden zuletztgenannten Schweizer und auf derenGeschichtswerke stützt sich übrigensFriedrich Schiller, als er 1802 bis 1804das Schauspiel „Wilhelm Tell“ dichtet.)

„Die Geschichte − die Lehrmeisterindes Lebens“

Distanz kennzeichnet also das Ver-hältnis zwischen Historiker und his-torischem Geschehen, das der Histo-riker darstellt und untersucht. Er trittwie ein Außenstehender an das Ge-schehnis heran und gewinnt in der Be-trachtung des von ihm zeitlich und –vielleicht sogar – räumlich getrenntenEreignisses die Erkenntnisse, die sichallgemein formulieren und deshalbauch auf andere Fälle übertragen las-sen. Aus der Vergangenheit kann fürdie Gegenwart und für die Zukunft ge-lernt werden: Wie es gewesen ist, sowird es wieder sein – nicht genau so,aber ungefähr so. (Die antiken Histo-riker denken in ewigen Wiederholun-gen, in Zyklen und in Rhythmen. DieGeschichte wiederholt sich aber nichtauf eine zu einfache Art und Weise, sodass wir ein Gleichheitszeichen zwi-schen Vergangenheit und Gegenwartsetzen könnten.) Aus der Geschichtelässt sich etwas Bleibendes lernen: DieGeschichte bietet Musterbilder undBeispiele („exempla“), jedoch nichtnur positive, denen nachgeeifert wer-den soll, sondern auch negative Bei-spiele, die vor Nachahmung undNachfolge warnen und abschrecken.Denn die Grundsätze und Prinzipiendes geschichtsmächtigen Handelnssind über die Zeiten hinweg mitei-nander vergleichbar. Deshalb kann esauch toposhaft heißen: „historia – ma-gistra vitae!“ – „Die Geschichte – dieLehrmeisterin des Lebens!“ Schon seitder Antike wird die Geschichte in derGestalt einer Frau gedacht und vorge-stellt: Klio, „die Rühmende“, eine derneun von Hesiod (um 700 v. Chr.) ge-nannten und benannten Musen mitSitz auf dem Helikon, ist die Muse derGeschichtsschreibung und sorgt fürAnsehen und Ruf.

Unerlässlich bleibt auch in diesemFalle die Frage nach der Intention desHistorikers: Was beabsichtigt er mitseiner Geschichtsbetrachtung, was willer damit bei seinem Lesepublikum er-reichen? Welcher Sache will er dienen?Worauf hofft er? Ergreift er etwa sogarangesichts von Parteien Partei? DennDistanz zum historischen Ereignis be-deutet nicht auch sofort Objektivität inder Bemühung um dieses historischeEreignis. Die Geschichtsschreibung,in der wir nicht immer nur „eine ehr-

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bare Frau“ sehen dürfen, die derWahrheit dienen will, sondern oftauch „die Prostituierte“ erkennenmüssen, die sich verkauft, kann imDienst einer Partei stehen, gerade undvor allem wenn sie vorgibt, unpartei-lich oder sogar überparteilich zu sein.Wir dürfen nicht alles für „bareMünze“ nehmen, was uns der Histo-riker erzählt, weil er dafür „bare Mün-zen“ erhalten hat. Vor allzu viel Naivi-tät muss der Leser sich wiederumhüten und darf sich nicht mit der Fest-stellung begnügen: „Aber ist es nichtschön erzählt?“

Die dritte Gattung der Geschichte –die philosophische – praktiziert Hegelin seinen Vorlesungen selbst. Deshalbmuss ich noch einmal kurz auf seine1830 gehaltene Vorlesung „Die philo-sophische Weltgeschichte“ eingehen,in der er sich vornimmt, „die Ge-schichte philosophisch behandeln“ zuwollen.73 Wie Friedrich Schiller, der inder Weltgeschichte ein vernunftmäßigzusammenhängendes Ganzes sieht,setzt er als spekulativer Idealist voraus, „dass die Vernunft die Welt“beherrsche, „dass es also auch in derWeltgeschichte vernünftig zugegan-gen“ sei.74 Er kennt auch schon das„Resultat“ der Betrachtungen, die eranstellen will: „Es hat sich also erstund es wird sich aus der Betrachtungder Weltgeschichte selbst ergeben,dass es vernünftig in ihr zugegangen,dass sie der vernünftige, notwendigeGang des Weltgeistes gewesen, der dieSubstanz der Geschichte (ist), der eineGeist, dessen Natur eine und immerdieselbe ist, und der in dem Weltda-sein diese seine eine Natur expliziert.(Der Weltgeist ist der Geist über-haupt.)“75 Wenn aber in Hegels Ver-ständnis die Weltgeschichte „die Dar-stellung des Geistes“ sei, „wie er zumWissen dessen zu kommen sich“ erar-beite, „was er an sich“ sei, nämlich„frei“,76 zeige „der lange Verlauf, wel-cher die Geschichte selbst“ ausmache,„diese Anwendung des Prinzips auf die Weltlichkeit, die Durchdringung,Durchbildung des weltlichen Zustan-des durch dasselbe“.77 Auch Hegelweiß also um einen Sinn der Ge-schichte und verkündet als Fazit sei-ner idealistischen Geschichtsauffas-sung: „Die Weltgeschichte ist der Fort-schritt im Bewusstsein der Freiheit, –ein Fortschritt, den wir in seiner Not-wendigkeit zu erkennen haben.“78

Die historische Wissenschaft hatHegels Geschichtsphilosophie, die fürdie Rezeption seines Denkens von be-sonderer Bedeutung ist, als zu speku-lativ abgelehnt: Golo Mann, der Sohndes berühmten Schriftstellers ThomasMann, der selbst 1958 mit einer „Deut-schen Geschichte des 19. und 20. Jahr-hunderts“ und 1971 mit einer umfang-reichen „Wallenstein“-Biographie her-vorgetreten ist, nennt sie „diese in Hegels Schriften überaus reich undkühn realisierte, in ihrem Kern aber anNarretei streifende allwissende Kon-struktion“ und erinnert an den Ein-fluss, den sie als „Links-Hegelianis-mus“ in der Form des „Marxismus“noch immer ausübe.79 Nach den Erfah-rungen in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts – zwei Weltkriege, Dikta-tur und Totalitarismus, Massenver-nichtung und Holocaust – können vielenicht mehr an einen Sinn der Ge-schichte glauben, schon gar nicht aneinen „Fortschritt im Bewusstsein derFreiheit“.

Kann die Geschichtswissenschaftaber überhaupt darauf verzichten, mitdem Begriff „Sinn“ zu arbeiten? Musssie nicht stets nach dem „Sinn“ des Geschehens fragen, wie „unsinnig“oder „widersinnig“ dieses auch immersein mag?80 Und kann die Geschichts-philosophie ohne weiteres aus dem von Hegel formulierten Imperativ ent-lassen werden, die Vernunft, auchwenn sie sogar in einer ganzen Epochewie zur Zeit der Herrschaft des Fa-schismus und des Nationalsozialismusinstrumentalisiert und verbrecherischeingesetzt und gebraucht wird, alsletzte Instanz der Motivation und Pla-nung geschichtsmächtiger Handlun-gen zu erkennen? (Denn die „Un-Ver-nunft“ ist nichts anderes als die Nega-tion der Vernunft und bleibt als solcheder Vernunft zugänglich, die dadurchbefähigt ist, sich zu distanzieren, einVerdammungsurteil zu sprechen undin der Erkenntnis voranzuschreiten.Auch hier wirkt im Sinne Hegels eineDialektik und bestimmt die gedank -liche Stufenfolge von These, Anti-These und höherer Synthese, in derThese und Anti-These aufgehoben undzu etwas Drittem vereint sind.) Darfüberdies der idealistische Entwurfeiner Geschichtsphilosophie an einerzweifelhaften Empirie gemessen und jenach Ausgang einer solchen Prüfungangenommen oder verworfen werden?

Nietzsche

1874 veröffentlicht Friedrich Nietz-sche (1844 – 1900), der 1869 zum außerordentlichen Professor der Klas-sischen Philologie an die UniversitätBasel berufen worden ist, eine zweitekulturkritische Schrift unter dem Titel„Unzeitgemässe Betrachtungen“, diediesmal „Vom Nutzen und Nachtheilder Historie für das Leben“ handelt.Die Streitschrift richtet sich gegenHegel und gegen das von ihm ver- kündete Primat der Vernunft in der Geschichte, vor allem gegen den als Hegelianer verdächtigten Eduard vonHartmann (1842 – 1906): Dieser hat1869 eine „Philosophie des Unbewuss-ten“ veröffentlicht, die von Nietzscheals „philosophische Schelmerei“ diffa-miert wird,81 weil darin der vollendeteSieg des Logischen über das Unlogi-sche mit dem zeitlichen Ende des Welt-prozesses gleichgesetzt werde.82 In derStreitschrift, die im Herbst 1873 ent-standen ist, beklagt Nietzsche das „Ue-bermaass von Historie“ als „historischeKrankheit“ der Zeit.83 Er prangert denGeist des Epigonentums an, den er indem von Otto von Bismarck (1815 –1898) 1871 gegründeten DeutschenReich überall aufdeckt und entlarvt.Denn das Ziel der deutschen Jugend -erziehung sei „nicht der freie Gebil-dete, sondern der Gelehrte“, genauerund schärfer formuliert: „der histo-risch-aesthetische Bildungsphilister,der altkluge und neuweise Schwätzerüber Staat, Kirche und Kunst“.84

Der Un-Geist der Geschichte

Sie sehen, dass hier nicht nur Schil-lers Gegenbild zum philosophischenKopf, der Brotgelehrte, seine Auferste-hung feiert und ebenso heftig verurteiltund verdammt wird – Nietzsche hatSchillers Antrittsvorlesung gekanntund zitiert sogar daraus in seinerSchrift –, sondern auch der von der Ro-mantik als Philister angegriffene undverhöhnte selbstzufriedene Bürger, denSie vielleicht auch aus Joseph von Eichendorffs (1788 – 1857) Ballade „Diezwei Gesellen“ kennen: „Der erste, derfand ein Liebchen, / Die Schwieger kauft’Hof und Haus; / Der wiegte gar baldein Bübchen, / Und sah aus heimli-chem Stübchen / Behaglich ins Feld hinaus.“85 Im „Faust“ („Der Tragödie

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GESCHICHTE UND GESCHICHTSSCHREIBUNG

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Erster Teil“) – und zwar in der um 1800entstandenen Szene „Vor dem Tor“, inder Anspielungen auf Lokalitäten andie Gegend um Frankfurt a. M. erin-nern könnten – führt Goethe schon diesen Typus des Bürgers beim Oster-spaziergang vor und lässt ihn über denneuen Bürgermeister schimpfen (v. 846– 851): „Nein, er gefällt mir nicht, derneue Burgemeister! / Nun, da er’s ist,wird er nur täglich dreister. / Und fürdie Stadt was tut denn er? / Wird esnicht alle Tage schlimmer? / Gehorchensoll man mehr als immer, / Und zah-len mehr als je vorher.“86 Der Weima-rer Geheimrat Goethe lässt ihn aberauch über Krieg und Kriegsgeschrei inweiter Ferne politisieren (v. 860 – 867):„Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn-und Feiertagen / Als ein Gespräch vonKrieg und Kriegsgeschrei, / Wenn hin-ten, weit, in der Türkei, / Die Völker aufeinander schlagen. / Man steht amFenster, trinkt sein Gläschen aus / Undsieht den Fluss hinab die buntenSchiffe gleiten; / Dann kehrt manabends froh nach Haus, / Und segnetFried’ und Friedenszeiten.“87 Im Deut-schen Reich unter Kaiser Wilhelm II.(1859 – 1941), der 1888 den Thron be-steigt und 1914 die Katastrophe desErsten Weltkrieges mit heraufbeschwört,wandelt und verschärft sich das selbst-zufriedene und selbstgerechte Behagendieses konservativen Bürgertyps zumoralischer Bigotterie, zu blinder Au-toritätsgläubigkeit und zu nationalis -tischer Stammtischpolitik, wie diesHeinrich Mann (1871 – 1950) in denRomanen „Professor Unrat oder DasEnde eines Tyrannen“ (1905) und „DerUntertan“ (1916) satirisch darstellt undals „Geschichte der öffentlichen Seeleunter Wilhelm II.“ kritisiert, wie derUntertitel des zuletzt genannten Ro-mans ursprünglich gelautet hat, deraber bereits im Manuskript gestrichenworden ist. In diesen größeren Zusam-menhängen muss auch Nietzsches Kritik am Un-Geist seiner Epoche ge-sehen und gedeutet werden.

Um Missverständnissen gerade auchhier in einem Gymnasium vorzubeu-gen, sei bereits versichert, dass Fried-rich Nietzsche, auch wenn er am Endeseiner bildungspolitischen Überlegun-gen das Leben über das Erkennenstellt, weil ein Erkennen, welches dasLeben vernichte, sich selbst mit ver-nichte, die Bedeutung der Geschichtefür den Menschen grundsätzlich aner-

kennt. Er weiß aber um die Gefahr desÜbermaßes an historischem Wissenfür das menschliche Leben und willdavor warnen. So erklärt er zu Beginnseiner Ausführungen: „Also erst durchdie Kraft, das Vergangene zum Lebenzu gebrauchen und aus dem Geschehe-nen wieder Geschichte zu machen,wird der Mensch zum Menschen: aberin einem Uebermaasse von Historiehört der Mensch wieder auf, und ohnejene Hülle des Unhistorischen würde ernie angefangen haben und anzufangenwagen.“88 Gerade aber in der Begrün-dung der Historie als Wissenschaftsieht Nietzsche eine Gefahr, dass näm-lich nicht mehr allein das Leben regiereund das Wissen um die Vergangenheitbändige: Alles, was einmal gewesen sei,stürze jetzt auf den Menschen zu: „Soweit zurück es ein Werden gab, soweitzurück, ins Unendliche hinein sindauch alle Perspektiven verschoben. Einsolches unüberschaubares Schauspielsah noch kein Geschlecht, wie es jetztdie Wissenschaft des universalen Wer-dens, die Historie, zeigt: freilich aberzeigt sie es mit der gefährlichen Kühn-heit ihres Wahlspruches: fiat veritaspereat vita.“89 Ganz nebenbei liefertNietzsche an dieser Stelle eine Defini-tion der Historie als „die Wissenschaftdes universalen Werdens“ – erinnertdies nicht an Schillers Definition derGeschichte als „Universalgeschichte“? –und hält ihr kritisch vor, dass ihr Wahl-spruch sei: „Wahrheit möge bestehen,Leben möge zugrunde gehen!“ Deshalbwendet er sich gegen die in seiner Zeiterhobene Forderung, „dass die HistorieWissenschaft sein soll.“ 90 Er fordert amSchluss dieser Schrift: Das Leben sei diehöhere, die herrschende Gewalt, unddas Unhistorische – die Kraft, vergessenzu können – und das Überhistorische –die Macht, die den Blick von dem Wer-den ablenke und auf das Ewige undGleichbedeutende in Kunst und Reli-gion richte – seien die natürlichen Ge-genmittel gegen die Überwucherungdes Lebens durch das Historische,gegen die his torische Krankheit.91 So-phistisch und polemisch empfiehltNietzsche den Historikern, indem erWilliam Shakespeare (1564 – 1616) –und zwar die Tragödie „Hamlet, Prinzvon Dänemark“ – zitiert: „Geh in einKloster, Ophelia!“92 Das muss Nietzschegleichfalls als zu stark empfundenhaben, und er hat diese Stelle im Kor-rekturbogen gestrichen.

Da Nietzsche die Historie grund-sätzlich als Wissenschaft in Frage stelltund ablehnt, hat die historische Wis-senschaft sich auf eine nähere Aus -einandersetzung mit ihm und mit dervon ihm in dieser Streitschrift geäu-ßerten Kritik von vornherein nicht ein-gelassen.93 Sie huldigt nach wie vordem Ideal der historischen Erkenntnis,scheut nicht den Vorwurf des Musea-len und fragt nicht nach dem Lebens-dienst, den sie gerade und vor allem als„Wissenschaft des universalen Wer-dens“ leisten könnte. Wem sollte dieserDienst für das Leben zugute kommen?(Der Dumme lernt nur aus der eigenenErfahrung, der Schlaue auch aus derErfahrung anderer.)

Legitime Arten der Historie

Nietzsche unterscheidet drei legi-time Arten der Historie, die dem Lebendienen: 1. die monumentalische, 2. dieantiquarische und 3. die kritische Historie bzw. Geschichtsschreibung.Die monumentalische Historie gehört„dem Thätigen und Strebenden“, dieantiquarische „dem Bewahrenden undVerehrenden“ und die kritische „demLeidenden und der Befreiung Bedürf -tigen“.94 In allen drei legitimen Artender Historie erkennt Nietzsche Vorteileund zugleich Gefahren, Nutzen undzugleich Nachteile. Er liefert mit dieserUnterscheidung der drei legitimenArten der Historie nicht nur eine Phänomenologie der möglichen Ge-schichtsbetrachtungen, sondern aucheine der grundsätzlichen Haltungengegenüber der Geschichte.

Die monumentalische Historiesuche das Große in der Vergangenheitauf und bestärke den schöpferischenMenschen der Gegenwart darin, dasGroße, das einmal möglich gewesensei, deshalb auch wieder einmal fürmöglich zu halten und zu versuchen.Aber sie könne allerdings „jene volleWahrhaftigkeit“95 nicht brauchen undvereinfache, ja: schwäche die Verschie-denheit der Motive und Anlässe ab, umauf Kosten der Gründe und Ursachendie Effekte und Wirkungen „monu-mental, nämlich vorbildlich und nach-ahmungswürdig“96 zu machen.

Auch täusche die monumentalischeHistorie durch Analogien, die nicht derErkenntnis und Erhellung dunkler Ge-schichtsabschnitte dienen sollen, wie

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dies Schiller in seiner Antrittsvorlesunggefordert hat, sondern der Motivation und dem Antrieb zum Handeln: Sie reize mit verführerischen Ähnlichkeitenden Mutigen zur Verwegenheit undden Begeisterten zum Fanatismus. „Inden Händen und Köpfen der begabtenEgoisten und der schwärmerischen Bösewichter“97 bedeute sie sogar eineGefahr, zumal dadurch Kriege und Revolutionen angestiftet werden könn-ten. Die unschöpferischen Menschenwürden in der monumentalischen Historie, die eine große Vergangenheitfeiere, eine Waffe gegen die kreativenund produktiven Persönlichkeiten derGegenwart finden, indem sie mit demGeschmacksurteil des Hergebrachtendas Neue bekämpften.98

Der Hinweis auf die begabten Ego-isten und die schwärmerischen Böse-wichter veranlasst mich zu folgenderNebenbemerkung: So könnte durchausmit Friedrich Nietzsche der DiktatorAdolf Hitler (1889 – 1945), der 1939 zu-sammen mit der faschistischen Bewe-gung die Welt in einen Zweiten Welt-krieg stürzte, weil er 1918 als einfacherSoldat den Ausgang des Ersten Welt-krieges nicht verstehen und schon garnicht ertragen konnte, auch erklärt undzugleich verurteilt werden, obwohl erfür sich und für seinen verbrecheri-schen Nationalsozialismus den aristo-kratisch denkenden Philosophen bean-spruchte und dadurch pervertierte undmissbrauchte. Es ist heute bekannt, dassNietzsches geplantes philosophischesHauptwerk „Der Wille zur Macht – Ver-such einer Umwertung aller Werte“ ausden Jahren 1883 bis 1888 durch seineantisemitisch und nationalistisch ge-sonnene Schwester Elisabeth Förster-Nietzsche (1846 – 1935) 1901, 1906 und1911 in der Edition aus dem Nachlasszusammen mit Peter Gast (eigentlich:Heinrich Köselitz) weitgehend entstelltund sogar verfälscht worden ist, wie sie auch die von ihr gesammelten und zusammengetragenen Briefe ihres Bru-ders in bestimmten Teilen gefälscht hat.Sie huldigte schon früh Benito Musso-lini, dem „Duce“, und Adolf Hitler, dem„Führer“, der sie später sogar im Nietz-sche-Archiv in der „Villa Silberblick“ inWeimar besuchte. Damit wurde eine fatale Rezeptionsgeschichte eingeleitet,die bis heute in der Beschäftigung undAuseinandersetzung mit Friedrich Nietz-sche nachwirkt. Der Lebens philosophwurde dadurch stigmatisiert.

Heimatgeschichte und Heimatkunde

Die antiquarische Historie – so fährtNietzsche in seinen Überlegungen fort –blicke mit Treue und Liebe dorthin,woher man komme und worin man geworden sei. Mit „Pietät“ behandeleder antiquarische Mensch „das Kleine,das Beschränkte, das Morsche und Veraltete“.99 „Die Geschichte seinerStadt wird ihm zur Geschichte seinerselbst“,100 erklärt Nietzsche und stelltseinem Leser die rhetorische Frage:„Wie könnte die Historie dem Lebenbesser dienen, als dadurch, dass sieauch die minder begünstigten Ge-schlechter und Bevölkerungen an ihreHeimat und Heimatsitte anknüpft,sesshaft macht und sie abhält, nachdem Besseren in der Fremde herum zuschweifen und um dasselbe wettei-fernd zu kämpfen?“101 Den Bemühun-gen der Heimatgeschichte und Hei-matkunde ist es zu danken, dass wir ge-schichtliche Quellen und Zeugnissevor Ort besitzen und diese in Heimat-museen einer interessierten Öffent-lichkeit präsentieren, die etwas über dieeigene örtliche Tradition erfahren will,ehe sie ganz abbricht und wegstirbt.Wissen um die örtliche Tradition er-möglicht überdies erst die bewussteund engagierte Pflege dieser Tradition,die sich in Sitten und Bräuchen, in Tänzen und Festen, in Kleidung undSchmuck, in Bauten und Häusern, inSagen, Märchen und Liedern mani-festiert. Die Lehrer und Pfarrer, die als Heimatforscher die Chronik ihrerHeimat geschrieben haben, definierendiese Heimat als unentbehrlichemenschliche Erfahrung, die eine un-verwechselbare Identität gewährleistet.Mit der Heimat bin ich gefühlsmäßigverbunden. Wo ich „zu Hause“ bin, daist „meine Heimat“, da bin ich ganz ichselbst, da ist mein Ich in einem Wiraufgehoben und geborgen. Ich kenneden Ort und die Landschaft, ich kennedie Menschen, ich kenne die Spracheund spreche sie. Als Heimatforscherbetätigen sich jedoch hauptsächlichLaien, die zumeist in den von ihnen ge-schichtlich beschriebenen Erfahrungs-bereich eines Dorfes, einer Stadt odereiner Region eingebunden sind: Sieleben dort oder stammen zumindestvon dort. Aus diesem Grund wird z. B.die Aufarbeitung der NS-Vergangen-heit vor Ort immer noch oft erschwertoder sogar tabuisiert. Als Lokal- und

Regionalgeschichte hat die Heimatge-schichte mittlerweile eine Aufwertungerfahren, die als Sondergebiet der Ge-schichtsforschung nicht nur im Schat-ten, sondern auch im Verdacht der aka-demischen Geschichtswissenschaftengestanden hat. Nietzsche kreidet derantiquarischen Historie die Beschrän-kung des geistigen Horizontes und dasFehlen eines Wertmaßstabes an, weilsie zum einen nur das Kleine undNächstliegende vor Ort sehe, ohne diesin größere Zusammenhänge einord-nen zu können, und zum anderen allesAlte und Vergangene ohne Unter-schied für gleich ehrwürdig hinnehmeund deshalb „das widrige Schauspieleiner blinden Sammelwuth“ biete.102

Auch wirft er der antiquarischen His-torie vor, dass sie es nur verstehe, „ebenallein Leben zu bewahren, nicht zu zeu-gen“:103 Sie hindere den Entschlusszum Neuen und lähme den Handeln-den, da dieser verboten bekomme,„Pietäten“ zu verletzen.104

Der monumentalischen und derantiquarischen Geschichtsbetrachtungstellt Nietzsche deshalb die kritische ge-genüber, die er wiederum und vorallem „im Dienste des Lebens“105 sieht.Denn der Mensch müsse die Krafthaben und anwenden dürfen, eine Ver-gangenheit zu zerbrechen und auf-zulösen, um leben zu können. Dies erreiche er dadurch, dass er die Ver-gangenheit vor Gericht ziehe, peinlichbefrage und endlich verurteile, umdem Neuen eine Chance zu geben.Auch wenn dieses Urteil nicht die Ge-rechtigkeit spreche, sondern das Lebenselbst, so falle dieses Urteil – so meintNietzsche – dennoch in den meistenFällen so aus, als ob die Gerechtigkeites gefällt hätte.106 Der LebensphilosophFriedrich Nietzsche plädiert folglichdafür, die Vergangenheit kritisch zu be-trachten, um eine Lösung von dieserVergangenheit zu ermöglichen: Neuessoll entstehen können. Die kritischeHistorie wird deshalb als ein Versuchgedeutet – und zwar als ein gefähr-licher Versuch! –, „sich gleichsam a pos-teriori eine Vergangenheit zu geben, ausder man stammen möchte, im Gegen-satz zu der, aus der man stammt.“107

Dabei weiß Nietzsche aber, dass wir„die Resultate früherer Geschlechter“sind: „die Resultate ihrer Verirrungen,Leidenschaften und Irrthümer, ja Ver-brechen“ und dass es nicht möglich ist,„sich ganz von dieser Kette zu lösen.“108

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Die Kette ist ein Bild für die Tradition,in der wir stehen, auch wenn wir ausdieser Tradition heraustreten wollen:Sie wird uns niemals völlig freigeben.Denn wir sind geschichtlich gewordenund bleiben Gefangene der Vergan-genheit. Gerade wenn wir uns voneiner Vergangenheit lösen wollen, er-weisen wir uns als Produkt dieser Ver-gangenheit und werden als Produktdieser Vergangenheit handeln. Wir ent-gehen nicht der Macht der Tradition,und wir entgehen nicht der Macht derGeschichte. Wir sind Gefangene derGeschichte.

Nietzsches Argumentation für einekritische Geschichtsbetrachtung ist si-cherlich lebensfreundlich gemeint undkann deshalb für sich einnehmen. Siedarf jedoch nicht als ein Plädoyer dafürmissverstanden werden, sich aus einerVergangenheit und aus der Verantwor-tung für diese Vergangenheit heraus-zustehlen. Die Vergangenheit selbstwird gerade dadurch, dass sie in einerkritischen Betrachtung als falsch er-kannt und verurteilt wird – man denkehierbei z. B. an die Geschichte des Drit-ten Reiches! –, zum argumentum dafür,in der Gegenwart es anders und besserzu machen, als es gemacht worden ist.Auch das kann bedeuten: aus der Ge-schichte zu lernen. ■

1 Für kreative Kritik, für Anregungen und für Hinweise möchte ich an dieser Stelle meinenakademischen Lehrern an der Johann WolfgangGoethe-Universität Frankfurt am Main ganzherzlich danken: Herrn Professor Dr. NorbertAltwicker (Philosophie), Herrn Professor Dr. Dieter Kimpel (Neugermanistik) und HerrnProfessor Dr. Ernst E. Metzner (Altgermanis-tik). Die Ausführungen wurden für den Drucküber arbeitet und ergänzt.

2 Hans Rothfels: Zeitgeschichte als Aufgabe. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 1 (1953)S. 1– 8, hier S. 2.

3 „Sluohderin“ – Schlüchtern. 993 –1993. Wissen-schaftliche Beiträge zur Kloster- und Stadtge-schichte im Jubiläumsjahr. „Hrsg. v.“ Albin An-halt. Schlüchtern 1994. (= Unsere Heimat. Mit-teilungen des Heimat- und Geschichts -vereins Bergwinkel e.V. Schlüchtern. 9. 1993.)Darin: Ernst E. Metzner über die Anfänge desKlosters Schlüchtern, Ernst E. Metzner u. Hans-Wolfgang Bindrim (Red.) mit einer Zeittafel undeinem Schaubild der Urkunden über die An-fänge des Klosters Schlüchtern, Winfried Freyüber den mittelalterlichen Spruchdichter Süß-kind von Trimberg, Hans-Wolfgang Bindrim,Hermann Wiegand, Eckart Schäfer und Bern-hard Coppel über den späthumanistischenDichter Petrus Lotichius Secundus und Burk-hard Kling über Burgen im Bergwinkel. – Ferners. Hans-Wolfgang Bindrim: Rückblick auf dasSchlüchterner Jubiläumsjahr 1993. Wissen-

schaftliches Echo auf das Jahrbuch „UnsereHeimat“ 9 (1993). In: Unsere Heimat. Mittei-lungen des Heimat- und GeschichtsvereinsBergwinkel e. V. Schlüchtern 13 (1997) S. 38 –43. In korrigierter Fassung als „Forschungsbe-richt“ nochmals in: ebd. 19 (2003) S. 51–56. – Hans-Wolfgang Bindrim: WissenschaftlicheAnerkennung heimatgeschichtlicher Forschun-gen aus dem Schlüchterner Jubiläumsjahr1993. In: Bergwinkel-Bote. Heimatkalender desMain-Kinzig-Kreises 49 (1998) S. 78 – 82.

4 Hans-Wolfgang Bindrim u. Norbert Weß: Doku-mentation des Schlüchterner Jubiläumsjahres1993. Bericht über ein Unterrichtsprojekt derKlasse 11b. In: Jahrbuch des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums Schlüchtern 43 (1997) S. 42 – 44.– Norbert Weß: Protokoll des Geschichtsunter-richts in der Klasse 11b über den von Prof. Dr. Ernst E. Metzner wissenschaftlich geführtenBeweis zur Pippinischen Schenkung 750/51von „Schlüchtern“ und zu deren Vor- und Nach-geschichte (719 Schlacht am Drasenberg und993 Schenkungsbestätigungsurkunde OttosIII.). In: ebd. S. 45 – 48.

5 Darauf macht auch aufmerksam z. B. DieterWellershoff: Das Schimmern der Schlangen-haut. Existentielle und formale Aspekte des literarischen Textes. Frankfurter Vorlesungen.Frankfurt a. M. 1996. (= edition suhrkamp.1991. N. F. 991.) S. 122. – Ursprünglich wirdder Fragenkatalog innerhalb der antiken Rheto-rik in der „inventio“ entwickelt und formuliert.Seit dem 12. Jahrhundert werden die Fragen indem Hexameter zusammengefaßt: „quis, quid,ubi, quibus auxiliis, cur, quomodo, quando?“Hierzu s. Heinrich Lausberg: Elemente der literarischen Rhetorik. Eine Einführung für Stu-dierende der klassischen, romanischen, eng- lischen und deutschen Philologie. 8. Aufl. München 1984. (= sprachen der welt.6508.) S. 24 – 26: § 39 – 45. – Ferner s. GertUeding: Klassische Rhetorik. Originalausg.München 1995. (= Wissen in der Beck’schenReihe. 2000.) S. 55 – 65.

6 Hans Kloft: Einleitung. In: Egon Boshof, KurtDüwell u. H. K.: Grundlagen des Studiums derGeschichte. Eine Einführung. (Red.: Günter Johannes Henz.) 3., unv. Aufl. Köln u. Wien1983. (= Böhlau-Studien-Bücher.) S. 1 – 27,hier S. 7 – 11: „Zur historischen Methode“.

7 Ernst Bernheim: Lehrbuch der HistorischenMethode. Mit Nachweis der wichtigsten Quellenund Hülfsmittel zum Studium der Geschichte.Leipzig 1889. S. 155.

8 Hierzu s. Philosophisches Wörterbuch. Begr.v. Heinrich Schmidt. Neu bearb. v. GeorgiSchischkoff. 20. Aufl. Stuttgart 1978. (= KrönersTaschenausgabe. 13.) S. 214b – 215b: „Geistes-wissenschaften“.

9 Wilhelm Diltheys Gesammelte Schriften. Bd. VII:Der Aufbau der geschichtlichen Welt in denGeisteswissenschaften. [Hrsg. v. BernhardGroethuysen.] Leipzig u. Berlin 1927. S. 189 –291, hier S. 197.

10 Wilhelm Diltheys Gesammelte Schriften. Bd. V:Die Geistige Welt. Einleitung in die Philosophiedes Lebens. Erste Hälfte: Abhandlungen zurGrundlegung der Geisteswissenschaften.[Hrsg. v. Georg Misch.] Leipzig u. Berlin 1924.S. 139 – 240, hier S. 143f.

11 Hans-Georg Gadamer: Wahrheit und Methode.Grundzüge einer philosophischen Hermeneu-tik. 4. Aufl. Unv. Nachdr. der 3., erw. Aufl. Tübingen 1975. S. 277.

12 Hierzu s. ebd. S. 261: „Es bedarf einer grund-sätzlichen Rehabilitierung des Begriffes desVorurteils und einer Anerkennung dessen, dasses legitime Vorurteile gibt, wenn man der end-lich-geschichtlichen Seinsweise des Menschengerecht werden will. Damit wird die für einewahrhaft geschichtliche Hermeneutik zentraleFrage, ihre erkenntnistheoretische Grundfrage,formulierbar: Worin soll die Legitimität vonVorurteilen ihren Grund finden? Was unterschei-det legitime Vorurteile von all den unzähligenVorurteilen, deren Überwindung das unbe-streitbare Anliegen der kritischen Vernunft ist?“

13 Ebd. S. 275.

14 Helmuth Plessner: Mit anderen Augen. In: H. P.: Mit anderen Augen. Aspekte einer philo-sophischen Anthropologie. Stuttgart 2004. (= Universal-Bibliothek. 7886.) S. 164 – 182,hier S. 170. (1948 geschrieben für eine nichterschienene Festschrift für Georg Misch, zuerst 1979 veröffentlicht!)

15 Ebd. S. 172.

16 Ebd. S. 176.

17 Ebd. S. 179.

18 Zur „Komplexität philosophischer Hermeneu-tik“ s. Günter Figal: Der Sinn des Verstehens.Beiträge zur hermeneutischen Philosophie.Stuttgart 1996. (= Universal-Bibliothek. 9492.)S. 7 – 9 u. S. 11 – 31: Bekanntlich sei die phi-losophische Hermeneutik aus einer zunächsttheologisch und philologisch, dann auch juris- tisch motivierten Theorie der Textinterpreta-tion entstanden. Philosophische Hermeneutiksei eigentlich hermeneutische Philosophie.Die Frage nach dem Begriff einer begrenztenVernunft sei die Frage nach dem Sinn des Ver-stehens. Günter Figal führt aus, dass man imVerstehen eine Erfahrung mit der Zeit mache.Denn Verstehen heiße nämlich: auf etwas zu-rückkommen können. Im Verstehen erschließesich das Zusammenspiel von Zeit und Prä-senz. Zeit und Präsenz machten die geschicht- liche Freiheit des Verstehens aus. Darauf,dass Zeit und Präsenz im Verstehen auf span-nungsreiche Weise zusammengehörten undnicht zu vereinheitlichen seien, deute aberauch die Pluralität hermeneutischer Entwürfe.Er unterscheidet drei hermeneutische Zuord-nungen von Zeit und Präsenz und damit eine„Hermeneutik wirkungsgeschichtlichen Ge-schehens“, eine „Hermeneutik perspektivischerIntegration“ und eine „Hermeneutik sich er-eignender Konstellationen“. Diese drei verschie-denen Ausprägungen philosophischer Her-me neutik ordnet er Hans-Georg Gadamer,Friedrich Nietzsche und Walter Benjamin zu,indem er deren Konzeptionen als Idealtypenliest.

19 Hierzu s. Die Vorsokratiker. Die Fragmenteund Quellenberichte. Übers. u. eingel. v. Wilhelm Capelle. Stuttgart 1968. (= KrönersTaschenausgabe. 119.) S. 325: „Protagorashat zuerst behauptet, es gäbe von jeder Sachezwei Standpunkte, die einander gegenüber-ständen. Auf Grund dieser richtete er auchFragen (an seine Hörer), ein Verfahren, das er zuerst aufgebracht hat.“ (Nach DiogenesLaertius IX, 51)

20 Hierzu s. L. Bruno Puntel: Wahrheit. In:Handbuch philosophischer Grundbegriffe.Hrsg. v. Hermann Krings, Hans MichaelBaumgartner u. Christoph Wild. Studienausg.Bd. 6: Transzendenz – Zweck. München 1974.

16 MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte 33. Jahrgang · 2008

GESCHICHTE UND GESCHICHTSSCHREIBUNG

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S. 1649 – 1668, hier S. 1651. – Ferner s. Wör-terbuch der philosophischen Begriffe. Hrsg. v. Johannes Hoffmeister. 2. Aufl. Hamburg1955. (= Philosophische Bibliothek. 225.) S. 656 – 658: „Wahrheit“, hier S. 657.

21 Hierzu s. Elisabeth Ströker: Einführung in dieWissenschaftstheorie. 2., um ein Nachw. erw.Aufl. Darmstadt 1977. (= Die Philosophie. Ein-führungen in Gegenstand, Methoden und Er-gebnisse ihrer Disziplinen.) – Karl R. Popper:Logik der Forschung. 9., verb. Aufl. Tübingen1989. (= Die Einheit der Gesellschaftswissen-schaften. 4.) – Ferner s.: A[hasver] v[on] Brandt:Werkzeug des Historikers. Eine Einführung indie Historischen Hilfswissenschaften. 10., erg.Aufl. Stuttgart u. a. 1983. (= Urban-Taschen -bücher. 33.) – Manon Maren-Grisebach: Metho-den der Literaturwissenschaft. 7., durchges. Aufl.München 1979. (= Uni-Taschenbücher. 121.) –Joseph Strelka: Methodologie der Literaturwissen-schaft. Tübingen 1978.

22 Bertolt Brecht: Leben des Galilei. Schauspiel. In: B. B.: Gesammelte Werke in 20 Bänden.Hrsg. v. Suhrkamp Verlag in Zusammenarbeitmit Elisabeth Hauptmann. Frankfurt a. M. 1977.(= werkausgabe edition suhrkamp.) Bd. 3: Stücke 3. S. 1229 – 1345, hier S. 1256.

23 Vgl. Lothar Gall: Anthropologie als Argument.Wo bleibt der Zusammenhang der Geschichtenach dem Ende der Geschichtsphilosophie?Eine theoretische Erwägung in praktischer Ab-sicht. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 226v. 27. September 1996. S. 42. (Abschlussvortragzum 41. Deutschen Historikertag in München!)– Ferner vgl. Herta Nagl-Docekal: Ist Geschichts-philosophie heute noch möglich? In: H. N.-D.(Hg.): Der Sinn des Historischen. Geschichts-philosophische Debatten. Mit Beiträgen v. EmilAngehrn u. a. Originalausg. Frankfurt a. M.1996. (= Philosophie der Gegenwart. Fischer Taschenbuch. 12776.) S. 7 – 63.

24 Aristoteles: Vom Himmel. Von der Seele. Vonder Dichtkunst. Übers., hrsg. u. für die vorlie-gende Ausg. mit einer neuen Vorbemerkungvers. v. Olof Gigon. München 1983. (= dtv. Bi-bliothek. 6123.) S. 391 – 435, hier S. 403f.

25 Das zum Topos gewordene Wort aus den „An-nalen“ I,1 wird in Frage gestellt von Golo Mann:Versuch über Tacitus. In: G. M.: Zeiten und Fi-guren. Schriften aus vier Jahrzehnten. Original -ausg. Frankfurt a. M. 1979. (= Fischer Taschen-buch. 3428.) S. 359 – 392, hier S. 365: „Sine iraet studio will er schreiben, er verspricht es, in -dem er sein erstes, sein zweites Hauptwerk be-ginnt. Wie will er das Versprechen halten, den inprägenden Jugend- und Mannesjahren erworbe-nen tiefen Pessimismus noch abstreifen, Bitter-keit, Hohn, Bosheit? Übrigens liest sich derglei-chen gut. Und wo die Aussage, die so sein muss,weil der aussagende Geist so ist, übergeht in literarischen Zweck, wer will es bestimmen?“

26 Der zum „Geflügelten Wort“ gewordene Satz geht zurück auf den deutschen HistorikerHeinrich von Treitschke (1834 – 1896), der1879 eine „Deutsche Geschichte im 19. Jahr-hundert“ vorgelegt hat: Er bekämpft in seinenSchriften den Sozialismus und ist zudem antisemitisch eingestellt. Hierzu s. Heinrichvon Treitschke: Deutsche Geschichte im Neun-zehnten Jahrhundert. Erster Theil: Bis zumzweiten Pariser Frieden. 5. Aufl. Leipzig 1894.(= Staatengeschichte der neuesten Zeit. 24.) S. 28: „Dem Historiker ist nicht gestattet, nachder Weise der Naturforscher das Spätere ausdem Früheren einfach abzuleiten. Männer

machen die Geschichte. Die Gunst der Weltlagewird im Völkerleben wirksam erst durch denbewussten Menschenwillen, der sie zu benut-zen weiß.“

27 Schillers Briefe. Mit Einleitung u. Kommentarhrsg. v. Erwin Streitfeld u. Victor Žmega.Ungek. Ausg. Taschenbuchausg. Frankfurt a.M. u. Berlin 1986. (= Ullstein-Buch. 37046. Ullstein-Werkausgaben.) S. 149 – 152, hier S. 150.

28 Ebd. S. 150.

29 Schillers Briefe in zwei Bänden. Ausgew. u. erl.v. Karl-Heinz Hahn. 2. Aufl. Berlin u. Weimar1982. (= Bibliothek Deutscher Klassiker.) Bd. 1.S. 243 – 245, hier S. 245.

30 Ebd. S. 261 – 264, hier 264.

31 Hierzu s. ebd. S. 431. (Karl-Heinz Hahns An-merkung zu dieser Briefstelle!)

32 Hierzu s. Friedrich Burschell: Friedrich Schillermit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten.Hamburg 1987. (Zuerst 1958) (= rowohlts mo-nographien. 14.) S. 98 – 108: „Professor derGeschichte“. – Ferner s. Norbert Oellers: Fried-rich Schiller. In: Deutsche Dichter. Leben undWerk deutschsprachiger Autoren. Hrsg. v. Gunter E. Grimm u. Frank Rainer Max. Bd. 4:Sturm und Drang, Klassik. Stuttgart 1989. (= Universal-Bibliothek. 8614.) S. 261 – 312,hier S. 280: „Zum Sommersemester 1789wurde Schiller als Professor für Geschichte [!]an die Universität Jena berufen.“ – In der revi-dierten Fassung heißt es bei Norbert Oellers:Schiller. Stuttgart 1993. (= Universal-Biblio-thek. 8932.) S. 31: „Zum Sommersemester1789 wurde Schiller als Professor der Philo -sophie [!] – mit einem Lehrauftrag im FacheGeschichte – an die Universität Jena berufen.“

33 Friedrich Schiller: Was heißt und zu welchemEnde studiert man Universalgeschichte? Eineakademische Antrittsrede. In: F. Sch.: Sämt-liche Werke. Bd. IV: Historische Schriften. AufGrund der Originaldrucke hrsg. v. Gerhard Fricke u. Herbert G. Göpfert. 5., durchges.Aufl. München 1976. S. 749 – 767, hier S. 750.

34 Ebd. S. 750.

35 Ebd. S. 750.

36 Ebd. S. 751.

37 Ebd. S. 751.

38 Ebd. S. 751.

39 Ebd. S. 751.

40 Ebd. S. 752.

41 Ebd. S. 752.

42 Ebd. S. 753.

43 Ebd. S. 753.

44 Ebd. S. 753.

45 Ebd. S. 753.

46 Ebd. S. 758f.

47 Ebd. S. 761.

48 Ebd. S. 762.

49 Ebd. S. 763.

50 Gottfried Wilhelm Leibniz: Monadologie undandere metaphysische Schriften. Französisch –Deutsch. Discours de métaphysique. La mona-dologie. Principes de la nature et de la grâcefondés en raison. Hrsg., übers., mit Einleitung,Anmerkungen u. Registern vers. v. Ulrich Johan-nes Schneider. Hamburg 2002. (= Philosophi-sche Bibliothek. 537.) S. 110/111 – S. 150/151,hier S. 134/135: § 59, S. 144/145: § 78 – 80 u.S. 148/149: § 87 u. 88.

51 Ebd. S. 136/137: § 62.

52 Ebd. S. 132/133: § 56

53 Immanuel Kant veröffentlicht 1781 die „Kritikder reinen Vernunft“, 1785 die „Grundlegungder Metaphysik der Sitten“, 1788 die „Kritik derpraktischen Vernunft“ und 1790 die „Kritik derUrteilskraft“. 1791 beginnt Friedrich Schiller mitseinem Kant-Studium und setzt es 1792 fort,nachdem ihm im Dezember 1791 auf Veranlas-sung des dänischen Dichters Jens BaggesenHerzog Friedrich Christian von Schleswig-Hol-stein-Augustenburg, der dänische Erbprinz, undder Finanzminister Graf Ernst Heinrich vonSchimmelmann auf drei Jahre eine Ehrengabevon jährlich 1000 Talern bieten. Als Gewinn seiner philosophischen Studien veröffentlichtSchiller 1793 die Abhandlungen „Anmut undWürde“ und „Über das Erhabene“ und 1795 diephilosophischen Briefe „Über die ästhetischeErziehung des Menschen“. Durch die Schön-heit, die als Freiheit in der Erscheinung definiertwird, gelange der Mensch zur Freiheit, auch zur politischen. In der schönen Seele seien diebeiden Naturen des Menschen harmonisch mit-einander versöhnt: Vernunft und Sinnlichkeit,Geist und Materie. Der Mensch, der durchSelbstbestimmung harmonisch und frei gewor-den sei, empfinde gar nicht mehr die strengenGebote der Sittlichkeit als solche, da sie ihm zur Natur geworden seien und er sie mit Grazieerfülle. Die Tugend des Menschen drücke sichin Anmut und Würde aus: in der Neigung zurPflicht, dem Siegel der vollendeten Menschheit.Obwohl Schiller Kants ethischen Rigorismus kritisiert, reagiert der Königsberger Philosophauf die Veröffentlichung der Abhandlung „Anmutund Würde“ zustimmend und hebt die Überein-stimmungen mit Schiller in den prinzipiellenFragen der Ethik hervor.

54 F. Schiller: Was heißt und zu welchem Endestudiert man Universalgeschichte? S. 761.

55 Ebd. S. 761.

56 Ebd. S. 761.

57 Ebd. S. 762.

58 Golo Mann: Schiller als Geschichtsschreiber. In: G. M.: Zeiten und Figuren [s. Anm. 25]. S. 98 – 116, hier S. 103 u. S. 102.

59 F. Schiller: Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte? S. 763.

60 Ebd. S. 763.

61 Ebd. S. 764.

62 Gotthold Ephraim Lessing: Werke. Bd. II: Trauerspiele, Nathan, Dramatische Fragmente.In Zusammenarbeit mit Karl Eibl u. a. hrsg. v.Herbert G. Göpfert. Textred.: Maria ElisabethBiener. München 1971. S. 205 – 347, hier S. 205.

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GESCHICHTE UND GESCHICHTSSCHREIBUNG

2008 · 33. Jahrgang MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte

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GESCHICHTE UND GESCHICHTSSCHREIBUNG

MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte 33. Jahrgang · 200818

63 F. Schiller: Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte? S. 766.

64 Der französische Nationalkonvent verleiht 1792 Friedrich Schiller, „le sieur Giller, publicisteallemand“, wegen seiner Verdienste um dieSache der Freiheit einstimmig den Ehrentiteleines „citoyen français“.

65 Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Vorlesungenüber die Philosophie der Weltgeschichte. ErsteHälfte: Band I: Die Vernunft in der Geschichte.Hrsg. v. Johannes Hoffmeister. 6. Aufl. mitneuen Literaturhinweisen. Hamburg 1994. (= Philosophische Bibliothek. 171a.) S. 164.

66 H. Kloft: Einleitung [s. Anm. 6]. S. 2.

67 Theodor Schieder: Geschichte als Wissenschaft.Eine Einführung. München u. Wien 1965.

68 G. W. F. Hegel: Vorlesungen über die Philo-sophie der Weltgeschichte. S. 4.

69 Ebd. S. 6.

70 In der antiken Rhetorik unterscheidet man in-nerhalb der „dispositio“ im Hinblick auf die„narratio“ zwischen „ordo naturalis“ und „ordoartificialis“. Hierzu s. H. Lausberg: Elemente derliterarischen Rhetorik [s. Anm. 5]. S. 27f.: §47.

71 G. W. F. Hegel: Vorlesungen über die Philo-sophie der Weltgeschichte. S. 10.

72 Ebd. S. 10f.

73 Ebd. S. 25.

74 Ebd. S. 28.

75 Ebd. S. 30.

76 Ebd. S. 61f.

77 Ebd. S. 62.

78 Ebd. S. 63.

79 Golo Mann: Geschichtswissenschaft gesternund heute. In: Meyers Enzyklopädisches Lexikonin 25 Bänden. 9., völlig neu bearb. Aufl. zum150jährigen Bestehen des Verlages. Bd. 10:Gem – Gror und 3. Nachtrag. Mit Sonderbei-trägen v. G. M. u. Friedrich Vogel. Mannheim,Wien u. Zürich 1974. S. 192 – 197, hier S. 195.

80 An dieser Stelle kann auf den Frankfurter Histo-riker Otto Vossler (1902 – 1987) hingewiesenwerden, der davon ausgeht, dass die Geschichtezwar nicht einen Gegenstand, aber Problemehabe, die ihr allein Arbeit, Richtung und Sinn,Wirklichkeit und Erfüllung geben könnten. DieBestimmung des eigentlichen Problems der

Geschichte sei einfach und klar. Das eigentlicheProblem sei nicht ein für allemal ein und das-selbe, sondern es sei jeweils dasjenige Problem,welches das praktische Leben uns stelle undaufgebe. Das Aufnehmen und Lösen dieser Pro-bleme sei Geschichte. Dieses aber sei selberSinn, sei selber Geschichte. Da es nicht zweier-lei geben könne, eine Geschichte ohne Sinnund einen Sinn ohne Geschichte, müsse mansagen, die Geschichte habe nicht einen Sinn,sondern, was mehr sei, sie sei Sinn. Hierzu s.Otto Vossler: Geschichte als Sinn. Frankfurt a. M. 1979. S. 30 u. S. 67.

81 Friedrich Nietzsche: Unzeitgemässe Betrach-tungen. Zweites Stück: Vom Nutzen und Nacht-heil der Historie für das Leben. In: F. N.: Sämt- liche Werke. Kritische Studienausgabe in 15 Ein-zelbänden. Hrsg. v. Giorgio Colli u. MazzinoMontinari. 2., durchges. Aufl. Bd. 1: Die Geburtder Tragödie, Unzeitgemäße Betrachtungen I –IV, Nachgelassene Schriften 1870 – 1873. Mün-chen, Berlin u. New York 1988. (= Dünndruck-Ausgabe. 2221.) S. 243 – 334, hier S. 314.

82 Ebd. S. 318.

83 Ebd. S. 329.

84 Ebd. S. 326.

85 Joseph von Eichendorff: Werke. Bd. I: Gedichte,Versepen, Dramen, Autobiographisches. Nachden Ausgaben letzter Hand unter Hinzuzie-hung der Erstdrucke. Textred.: Jost Perfahl. Miteiner Einführung, einer Zeittafel u. Anmerkun-gen v. Ansgar Hillach. München 1981. S. 90.(Erstdruck 1818 im „Frauentaschenbuch“unter dem Titel: „Frühlingsfahrt“!)

86 Goethes Werke. [Hrsg. v. Erich Trunz.] Bd. III:Dramatische Dichtungen I. Textkrit. durchges.u. komm. v. Erich Trunz. 13., neubearb. u. erw.Aufl. München 1986. (= Hamburger Ausgabein 14 Bänden.) S. 33.

87 Ebd. S. 34.

88 F. Nietzsche: Unzeitgemässe Betrachtungen II.S. 253.

89 Ebd. S. 272.

90 Ebd. S. 271.

91 Ebd. S. 330 u. S. 331.

92 Kommentar zur Kritischen Studienausgabe. In: Friedrich Nietzsche: Sämtliche Werke. Kriti-sche Studienausgabe in 15 Einzelbänden.Hrsg. v. Giorgio Colli u. Mazzino Montinari. 2., durchges. Aufl. Bd. 14: Kommentar zu denBänden 1 – 13. München, Berlin u. New York1988. (= Dünndruck-Ausgabe. 2234.) S. 37 –

775, hier S. 73f. u. S. 74. – Shakespeare lässtHamlet in der ersten Szene des dritten Akteszu Ophelia sagen: „Get thee to a nunnery: whywouldst thou be a breeder of sinners?“ Hierzus. The Complete Works of William Shakespeare.Ed. with a Glossary by W. J. Craig. London 1983.S. 941 – 982: „Hamlet, Prince of Denmark“, hierS. 959a.

93 Walter Kaufmann erinnert daran, daß Nietzschenicht ohne Einfluss auf den Dichter StefanGeorge (1868 – 1933) und auf dessen Kreis ge-blieben sei. Eine Anzahl von Mitgliedern desGeorge-Kreises sei auf Lehrstühle an verschie-denen deutschen Universitäten gelangt. Diezweite „Unzeitgemäße Betrachtung“ sei his- torisch besonders interessant: Nietzsche stellein ihr eine Art des Umgangs mit der Geschichtedar, dessen sich später Georges Jünger in ihrenzahlreichen Arbeiten über „große Männer“ bedient hätten. Die bekanntesten Arbeiten ausdiesem Umfeld seien die Bücher, die FriedrichGundolf (1880 – 1931) über Shakespeare, Goethe und Caesar vorgelegt habe. Hierzu s.Walter Kaufmann: Nietzsche. Philosoph, Psy-chologe, Antichrist. Aus dem Amerikanischenübers. v. Jörg Salaquarda. 2., durchges. Aufl.der deutschen Ausgabe. Darmstadt 1988. S. 9 – 13 u. S. 164f.

94 F. Nietzsche: Unzeitgemässe Betrachtungen II.S. 258.

95 Ebd. S. 261.

96 Ebd. S. 261.97 F. Nietzsche: Unzeitgemässe Betrachtungen II.

S. 262.

98 Ebd. S. 263.

99 Ebd. S. 265.

100 Ebd. S. 265.

101 Ebd. S. 266.

102 Ebd. S. 268.

103 Ebd. S. 268.

104 Ebd. S. 268.

105 Ebd. S. 269.

106 Ebd. S. 269.

107 Ebd. S. 270.

108 F. Nietzsche: Unzeitgemässe Betrachtungen II.S. 270.

Ältere und bereits vergriffene Ausgaben des Mitteilungsblattes werden demnächst für Sie auch im Internet als pdf-Dateien zum Herunterladen bereitgestellt.

Besuchen Sie virtuell das Zentrum für Regionalgeschichte auf der Homepage desMain-Kinzig-Kreises (www.mkk.de).

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Fast täglich begegnen wir auf denStraßen Fahrzeugen, die ein weißes,achtspitziges Kreuz auf einem rotenWappen tragen. Es sind die Fahrzeugeder katholischen Hilfsorganisation „Mal-teser Hilfsdienst e.V.“ oder die Fahr-zeuge der evangelischen Organisation,der „Johanniter-Unfall-Hilfe“. BeideOrganisationen erfüllen mit ihrer eh-renamtlichen Arbeit karitative Aufga-ben in unserem von Leid und Gefahrenumgebenen Tagesgeschehen, landes-weit, bundesweit, weltweit! So bringenMalteser und Johanniter Hilfe in dieKatastrophengebiete nach Birma, woim Mai 2008 der Zyklon Nargis 80.000Menschen in den Tod riss. Die Not-hilfe-Experten versorgen die Verletztenmit Medikamenten, organisieren dieKrankentransporte und die Trinkwas-serversorgung. In Deutschland habendie Malteser 35.000 gut ausgebildete,ehrenamtliche Mitarbeiter für dieSchwerpunkte im Bereich der Notfall-vorsorge, z.B. bei Massenveranstaltun-gen, wie Kirchentagen oder Papstbe-

such. Die Johanniter sind ebenfalls imKatastrophenschutz und Sanitätsdiensttätig und unterhalten im Bundesgebiet15 Krankenhäuser und 56 Altenpflege-einrichtungen. Beide Organisationensind auf Spenden angewiesen. Währenddie evangelischen Johanniter einerstrengen Ordensregierung unterstehen,richten sich sie Malteser als katholischeOrganisation an den deutschen Bis- tümern aus. Gemeinsam haben sie jedoch das einheitliche weiße Kreuzauf rotem Wappenfeld: Die Johanniterund Malteser haben eine über 900-jäh-rige, bewegte Geschichte und Tradition,die wir teilweise an Kulturdenkmälernin unserer Region, in der Wetterau und im Ronneburger Hügelland, heutenoch vorfinden.

Die Gründung des Johanniterordens in Jerusalem

In der Zeit der frühen Christenheitwurden nach der Entdeckung der Kreu-

zesreliquien in Jerusalem durch He-lena (255 – 335), der Mutter Kaiser Kon-stantins, Pilgerreisen dorthin unter-nommen. Der Reiseweg war immer gefahrvoll. Wilde Tiere, Unwetter, Krank- heiten und Räuberbanden bedrohtendie Pilger. Durch Stiftungen von Köni-gen und Päpsten entstanden entlangeinzelner Pilgerstraßen an Alpenpäs-sen, Seehäfen, Städten und Klösterndie ersten Pilgerherbergen, die den Pilgern Unterkunft, Schutz und Pflegebieten konnten.

Aus einer solchen Pilgerherberge,die von Kaufleuten aus Amalfi ge -gründet wurde, ist der Johanniterordenentstanden. Der Kaufmann Mauro diPantaleone erhielt 1048 von dem Kali-fen al Mustansir die Erlaubnis, einHospital für Jerusalem-Pilger in Jeru-salem zu unterhalten. Während des 1.Kreuzzuges (1095 – 1099) zogen 13.000Pilger nach Jerusalem. Hierbei war deraus Amalfi stammende Meister Gerhardals Vorsteher der Hospitalgemeinschaftbekannt geworden. Das Hospital in

Die Ritterorden der Johanniter und Malteser

Helfer im täglichen Einsatz und im Katastrophenfall

Ferdinand Graef

2008 · 33. Jahrgang MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte

DIE RITTERORDEN DER JOHANNITER UND MALTESER

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Jerusalem wurde dem Hl. Johannesdem Täufer geweiht. Gerhard wird alseigentlicher Gründer des Johanniter -ordens angesehen, da er die Gemein-schaft neu ordnete. Vom Papst PaschalisII. (1113) wird er als Institutor bezeich-net. Die erste Ordensregel wurde vonGerhards Nachfolger, dem Großmeis-ter Raimund du Puy aufgeschriebenund von Papst Eugen III. bestätigt(1150).1 Etwa zur gleichen Zeit, um1148, wurde der ursprünglich reinkaritative Orden nach dem Vorbild desTemplerordens in einen militärischenRitterorden umgewandelt. Jerusalemwar jedoch nicht nur den Christen heilig. Für die Juden war dieses Landschon lange vor den Christen das LandGottes, und im 7. Jahrhundert kam eineneue Macht hinzu, der Islam. So bau-ten die Mitglieder dieses Ordens dortihre mächtigen Festungen und kämpf-ten für den König von Jerusalem. Siewaren meist adliger Abstammung undnannten sich Johanniter. So wie die„Templer“ und der „Deutsch Ritteror-den“ bildeten auch die Johanniter dasstrategisch-militärische Rückgrat derrömisch-katholischen Kirche und derKreuzfahrer in Palästina. Während die Johanniter in Palästina mit demDeutsch Ritterorden gut kooperierten,war das Verhältnis zu den Templern inOpposition. Im Jahre 1291 ging Akko,die letzte Festung des Königreiches Jerusalem, an die Mameluckensultaneverloren. Mit dem Verlust von Akkoverlor der Johanniterorden auch seineursprünglichen Aufgaben, nämlich denGeleitschutz und die Hospitalität derJerusalempilger, sowie die Verteidigungdes Heiligen Landes.

Die Johanniter auf Zypern und Rhodos

Der Johanniterorden verlagerte sichnun nach Zypern. Mit Zustimmungvon Papst Clemens V. eroberten die Johanniter dann die Insel Rhodos, diesich „unter dem Joch der Ungläubig-keit der schismatischen Griechen unddes byzantinischen Kaisers befand“(1309). So fand der Johanniterorden aufder strategisch günstig liegenden InselRhodos neue Aufgaben in der Be-kämpfung der moslemischen Handels-schiffe und in der Vorbereitung einesneuen Kreuzzuges. Die Johanniter aufRhodos hatten eine souveräne Stellungund waren nur dem Papst gegenüber

verantwortlich. Diese Position wider-sprach den Interessen der Ordenspro-vinzen und speziell der Komturen imLande. Einzelne Komturen verweiger-ten die Zahlung der Responsionen andie Ordenszentrale nach Rhodos. Siewollten keinen „fremden Staat“ finan-zieren. Dies erklärt sich daraus, dassim Verlauf des 14. Jhs. die Komturenzunehmend aus dem ortsansässigenAdel entstanden. Den Stifterfamilienwar daran gelegen, ihren Nachkom-men ein Ordensamt zu verschaffen,und sie betrachteten den gestifteten Besitz – anders als im 11. und 12. Jahr-hundert, wo die Stiftungen zum Erlan-gen des Seelenheiles dienten – zugleichals Familiengut.

Die Ordensherrschaft auf Rhodosendete am 24. Dezember 1522. Die Jo-hanniter konnten der Belagerung derTruppen von Sultan Soliman II. (1520– 1566) nicht länger Widerstand leisten.Sie verließen Rhodos in der Neujahrs-nacht 1523 mit dem Ziel Malta mitihrer gesamten Flotte: 50 Schiffen, 180Ordensrittern und 4000 Einwohnern.1

Nach der Reformation Teilung in Johanniterorden und Malteserorden

Im Abendland war inzwischen dieReformation eingezogen und der Kur-fürst von Brandenburg trat zum pro-testantischen Glauben über (1522). Derdeutsche Ordenszweig Brandenburgwurde evangelisch und behielt den ursprünglichen Namen: „Johanniter“.Diese protestantische Ordensgemein-schaft steht in der Kontinuität des 1099

in Jerusalem gegründeten Ordens. Derheutige Sitz des Johanniterordens istPotsdam. Als amtierender „Herren-meister“ führt Dr. Oskar Prinz vonPreußen mit 18 Kommenden und3.900 Rittern den Orden.

Beide Orden, Johanniter und Mal-teser, führen das identische Ordens-kreuz. Ein achtspitziges Kreuz – das Johanniter/Malteserkreuz – dessen Spit-zen auf die acht Seligsprechungen derBergpredigt hinweisen und dessenleuchtendes Weiß an das Licht desGlaubens erinnern soll, wurde zumWappen beider Orden. Dieses weißeKreuz wurde im Frieden auf einemschwarzen Mantel getragen, im Kriegauf einem roten Mantel. Ihr gemein -samer Wahlspruch: „Bezeugung desGlaubens und Hilfe den Bedürftigen“besitzt noch heute Gültigkeit.

Nach dem Verlust von Rhodoskonnte Papst Clemens VII. (1523 –1534), ein ehemaliger Ordensritter namens Guilo de Medici, bei KaiserKarl V. (1519 – 1556) erwirken, dassdem katholischen Teil des Johanniter-Orden die Insel Malta als Lehen über-lassen wurde. Seither nannten sich die dortigen Johanniter „Malteser-Ritter“(1530).

Der Malteserorden auf Malta

Die Malteser-Ritter begannen, ihrenneuen Ordenssitz auf der kalkstein -haltigen, vegetationsarmen Insel zu be-festigen. Der Orden, der nur dem Papstunterstellt war, fungierte wie ein eigenerStaat. Zum neuen Großmeister wurde

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DIE RITTERORDEN DER JOHANNITER UND MALTESER

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der Chefadmiral der Ordensflotte, LaValetta, gewählt (1557). Er verbrachteein Jahr lang als Galeerensklave in osmanischer Gefangenschaft. Für LaValetta war es nur eine Frage der Zeit,bis der Sultan den neuen Ordenssitzangreifen würde. Am Freitag, den 18. Mai 1565 wurde vor St. Elmo die osmanische Kriegsflotte gesichtet. DieMalteser Ordensritter waren den osma-nischen Gegnern zahlenmäßig weitunterlegen. 800 Ritter und 9.000 MannHilfstruppen standen der osmanischenFlotte mit 17.000 Osmanen, darunter6.300 Janitscharen als Eliteeinheit, ge-genüber. Nach zahlreichen Gefechtenerfolgte am 20. Juni 1565 nach einemmehrstündigen Bombardement derSturmangriff der Osmanen auf dieHalbinsel St. Elmo. Die Festung konntesich nicht halten – sie fiel nach dem 2. Sturmangriff am 23. Juni 1565. Nurfünf Malteser überlebten das entsetz -liche Massaker. Neun überlebende Rit-ter wurden von den Osmanen ent-hauptet. Im Gegenzug ließ der Groß-meister alle osmanischen Gefangenenenthaupten und ihre Köpfe mit Kano-nen in die feindlichen Reihen schie-ßen.2 In einer viermonatigen Belage-rung gingen die Kämpfe so weiter, bisam 13. September 1565 unter demKommando des spanischen Vizekönigsdie christliche Flotte die Osmanen unterGroßwesir Mustapha besiegte. Dieser

Sieg war für ganz Europa von großermoralischer Bedeutung, zumal sich indieser Zeit der gesamte Balkan in os-manischer Hand befand. Malta wurdezur modernen Festungsstadt ausgebaut,die zur Ehren des Großmeisters „La Va-letta“ genannt wurde. Die osmanischeFlotte wurde später 1571 in der See-schlacht von Leopanto vernichtet.

Napoleon erobert Malta – Auflösung des Malteserordens

275 Jahre nach der Übernahme vonMalta, im Jahre 1798, war das Fortbe-stehen des Malteserordens wieder inGefahr.1 General Napoleon Bonaparte(1769 – 1821) wollte auf seinem Feld-zug gegen Ägypten mit seinen 100 Schif-fen in den Hafen von Malta einfahren,um Wasser zu tanken. Da der Ordenstrikt neutral sein wollte, erlaubte ernur die Einfahrt von vier Schiffen. Na-poleon sah darin einen Grund zurFeindseligkeit und forderte den Ordens-staat zur Kapitulation auf. Der dama-lige Großmeister von Malta, der Deut-sche Baron Ferdinand von Hompesch,sah die Befestigungsanlagen mit 2000Kanonen, 12.000 Fässern Kanonenpul-ver, 332 Rittern, 12.000 Seeleuten und3.000 Soldaten der Truppe als gut ge- sichert an. Allerdings waren unter denRittern 200 Malteser französischer Her-

kunft, die im Interessenkonflikt nichtgegen ihre Landsleute kämpfen woll-ten. Da der um Hilfe gerufene engli-sche Admiral Nelson 20 Tage gebrauchthätte, um Malta zu erreichen, gab indieser Situation der Großmeister aufund kapitulierte. Der Malteserordenauf Malta wurde aufgelöst.

In der französischen Revolutionverlor der Malteserorden die „Zungen“Provence, Auvergne und Frankreichund 1806 auch seine Besitzungen imkatholischen Teil von Deutschland. Nurdas Großpriorat Böhmen blieb erhal-ten. Dort konnte der Malteserorden in dieser schwierigen Zeit überleben.Rom wurde neuer Sitz des restlichenkatholischen Ordens der Malteser.2

Dieser Teil des Ordens blieb souverän.Er unterhält heute noch zu 81 Staatendiplomatische Beziehungen. Am 6. Dezember 1998 schlossen die Regie-rungen von Malta und die des souve -ränen Ritterordens einen Vertrag überdie Überlassung der Festung St. Angeloauf Malta auf 99 Jahre. Die Festung er-hielt einen botschaftsähnlichen Status.

Die Organisation des Johanniterordens

Die Organisationsstruktur warstreng hierarchisch aufgebaut in Ritter,Geistliche und Sergeanten, also – ent-sprechend der mittelalterlichen Stän-deeinteilung – in Adel, Klerus undVolk. Der Großmeister kommt aus derobersten Klasse der Ritter. Der Rangdes Großmeisters entspricht dem einesKardinals. Ihm folgt der Großkom-mendator. Er ist für „Wirtschaft und Finanzen“ zuständig.

Der Marschall war der Führer derZungen und zuständig für die Ausrüs-tung von Heer und Flotte. Der Hos -pitaliter war für die Krankenpflege undArmenfürsorge zuständig. Der Johan-niterorden ist ein internationaler Or -den unter einheitlicher Führung. DerBegriff „Zunge“ entspricht der sprach-lichen Herkunft aus den Ländern bzw.Landschafen Provence, Auvergne, Ita-lien, Frankreich, England, Deutschland,Portugal und Kastilien.

Die Ausbreitung der Johanniter im Abendland

Diese Hospitalität, d.h. die Beher-bergung der Pilgerreisenden und die

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Chor der Johanniterkirche in Nieder-WeiselKomturei in Nieder-Weisel

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medizinische Krankenversorgung, ver-schafften den Johannitern auch imAbendland eine große Bekanntheit.Der Johanniterorden trug wesentlichdazu bei, das hoch entwickelte medizi-nische Wissen aus dem arabischen undbyzantinischen Kulturkreis zu über-nehmen und dem abendländischenEuropa zugänglich zu machen. DieHospitalbrüder waren schon im Mittel-alter stets um neuestes medizinischesWissen bemüht, wobei das Wohlbefin-den des Einzelnen im Mittelpunkt dertherapeutischen Betreuung stand. Ent-lang der Pilgerwege entstanden inEuropa Hospitalstationen. 1154 grün-deten die Johanniter ihre erste Nieder-lassung in Deutschland vor den Mau-ern der Stadt Duisburg. Die Johanni-terspitalkirche in Regensburg stammtaus dem 13. Jahrhundert. Weitere er-haltene Spitalkirchen und Komtureienin Deutschland sind in Neckareltz undin unserer Nähe in Rüdigheim beiHanau und in Nieder-Weisel bei Butz-bach zu besichtigen.

Die Johanniterkirche und KomtureiNieder-Weisel.

Die Komtureikirche in Nieder-Wei-sel am westlichen Rande der fruchtba-ren Wetterau bei Butzbach ist eines derwenigen aus der Frühzeit des Ordens

stammenden Kulturdenkmäler. DieseKirche ist zugleich das bedeutendsteMonument der Johanniter Ordensar-chitektur in Deutschland im romani-schen Baustil. Die Gründung der Kom-mende steht im Zusammenhang miteinem Freibrief von Friedrich Barba-rossa, in dem 1185 den Reichsministe-rialen das Recht erteilt wurde, demOrden Schenkungen zu übertragen.Daher haben die benachbarten Mün-zenberger in der Wetterau die Grün-dung der Johanniter in Nieder-Weiselunterstützt. Auch die AdelshäuserSolms und Falkenstein unterstütztenden Orden durch Schenkungen. Das1267 von Papst Clemens IV. gegebeneAblassversprechen förderte die Spen-denfreudigkeit der Bewohner der nä-heren Umgebung.1 So konnte die Kom-mende im Verlauf des 13. JahrhundertsVermögen und Grundbesitz erheblichvermehren. Dazu kamen noch Ein-künfte aus dem 1200 Morgen umfas-senden Komturgut in der fruchtbarenWetterau. Die Kommende musste vonden Bruttoeinkünften an die Ordens-zentrale Responsionen bezahlen, dasgeht aus den Visitationsprotokollenhervor.

Die architektonische Besonderheitder Johanniterkirche in Nieder-Weiselzeigt sich in der Funktion einer Dop-pelkapelle, die zwei übereinander lie-gende Kirchenräume vereinigt. Im Chor

und Mittelschiff befinden sich Schall-öffnungen zum oberen Raum. DieZweckbestimmung war die akustischeVerbindung zwischen dem Raum imObergeschoss und der Kirchenhalle imunteren Bereich. Entsprechend des Ordensinhaltes war die Pflege vonKranken und die Beherbergung vonReisenden eine wichtige Aufgabe derJohanniter.

Die Behandlung der Armen undKranken war sowohl auf die Heilungder körperlichen Leiden als auch aufdie „Behandlung“ der Seele aus -gerichtet. Durch die Schallöffnungenkonnten die Kranken im Obergeschossan den liturgischen Handlungen derOrdensbrüder teilnehmen. Diese Artvon Doppelkirche orientiert sich andem von Jerusalem übernommenenTypus der Spitalskirche.3

1973 wurde das Johanniter-Kran-kenhaus in Nieder-Weisel geschlossenund zur Bundesschule der Johanniter-Unfallhilfe ausgebaut. Es wurden neuediakonische Arbeitsfelder erschlossen.Die Komturkirche ist heute bundes-deutsches Zentrum der Johanniter. Aufden zentralen Konventen werde wich-tige Entscheidungen für den Orden getroffen, so auch die Wahl von Füh-rungskräften und Rittern. Seit 1963gibt es in Nieder-Weisel wieder den Ritterschlag, und man trägt wieder denOrdensmantel der Johanniter.

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Kirche zu Rüdigheim, Nordseite Portal der Südseite

Die frühgotische Kirche und die Johanniter-Kommende in Rüdigheim

Die frühgotische Kirche in Rüdig-heim mit ihrem wunderschönen Kreuz-gewölbe, der heiligen Maria geweiht,gehört zu den ältesten Dorfkirchen(1100) im Hanauer Land. Sie ist eineinschiffiges Langhaus. Der Chor wirdvon einer achteckigen Basis gebildet,aus der die Rippen herauswachsen undin einem Blatt geschmückten Schluss-stein im Gewölbe münden. Auf derSüdseite sieht man das alte, zugemau-erte Portal mit seinen frühgotischenFormen und dem Johanniterkreuz.Auch im Innern des Kirchenschiffesfinden wir zwölf Johanniterkreuze,stellvertretend für die 12 Apostel. Dasgleichschenklige Johanniterkreuz stehtfür Klugheit, Mäßigkeit, Tapferkeit und Gerechtigkeit. Die acht Zacken desKreuzes symbolisieren die 8 Zungen(Länder), aus denen die Johanniterstammten.

Nach einer Urkunde von 1257(erste Erwähnung der Johanniter in Rüdigheim) schenkte der Ritter Helf-rich von Rüdigheim dem Johanniter -

orden von Jerusalem das Patronats-recht, und kurze Zeit später (1260)wurde die Kirche vom Johanniterordendurch ein Kommende – Gebäude mitGutshof auf den heutigen Umfang aus-gebaut. Die Ritterfamilien von Rüdig-heim waren durch die ertragreichenLändereien in der Wetterau sehr ver-mögend; zeitweise waren sie auch Be-sitzer der Ronneburg. Solche Schen-kungen erfolgten zur damaligen Zeitvon den Adelsfamilien „aus Frömmig-keit und zur Heilung der Sünden“; von den Johannitern wurde dafür dienächtliche Totenmesse versprochen. Inder Folge wurde Ritter Helfrich von Rüdigheim nach einer Urkunde zum„Großmeister des Johanniterordens inDeutschland“ ernannt (1313).

Auch der Johanniterorden in Rüdig-heim sah während der Zeit der Kreuz-züge seine Aufgabe im Dienste derFrömmigkeit und Glaubenstreue, aberauch in der ritterlichen und kämpfe - rischen Tatkraft und vor allem in derKrankenpflege.

Der Johanniterorden baute inDeutschland zahlreiche Stützpunkteauf, die so genannten Komturen, an-

fangs als materielle Basen für die Or-ganisation der Kreuzzüge, später alsPfründe für den regionalen Adel. DerPapst, die Kirche, Friedrich Barbarossaund die nachfolgenden weltlichen Herr-scher gewährten dem Orden weitge-hende Privilegien und Vergünstigun-gen. Der Orden und seine Mitgliederwaren keinem irdischen Gericht Re-chenschaft schuldig. Er war von Steu-ern, Zöllen und Frondiensten befreit.Diese Komtureien waren keine Klöster,sondern „landwirtschaftliche Betriebe“,meist in Verbindung mit Patronats-rechten, guten Erträgen und anderenPfründen. Rüdigheim war solch einebedeutende Komturei der Johanniter.Durch Grundbesitz und ein Gebäudewar auch die Verbindung zu Gelnhau-sen, dem Ort der Kaiserpfalz, herge-stellt. Dieses dreigeschossige Gebäudemit seinen spitzbogigen Fenstern stehtin der Holzgasse an der Stadtmauer. Esdürfte nur wenig jünger sein als dieKomtur in Rüdigheim. Die Urkundenberichten über Landschenkungen vonden benachbarten Edelknechten undAdelshäusern an die Johanniter. AlsGegenleistung boten die Johanniter

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Wappen des Komturs Korf an der Komturei von Rüdigheim Wappen des Komturs von Metternich

Johanniter-Haus in Gelnhausen, Gotischer Bau

mit Staffelgiebel des 13. Jahrhunderts

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nächtliche Gottesdienste, heilige Mes-sen, Toten-Vesper und andere guteDinge für die Seele.

Auf diese Weise vergrößerte sichder Grundbesitz immer mehr. Rüdig-heim besaß Liegenschaften in der Ge-markung Marköbel, Langendiebach,Oberissigheim und Ravolzhausen.4

Unter der Leitung eines „Schaffers“nutzten die Johanniter den fruchtbarenLößboden der Wetterau und betriebenAckerbau, Viehzucht, Weinbau undpflegten Maulbeerplantagen für die Seidenraupenzucht und Seidenher - stellung. Auch die Rüdigheimer Johan-niter hatten ihre Abgabepflichten andie Johanniterzentrale in Jerusalem zuerfüllen. Erst im 14. Jahrhundert wurdedie Kommende zunehmend als eigen-ständige Pfründe des örtlichen Adelsgenutzt. Nach der Einführung der Reformation (1550) sind die Ordensrit-ter aus Rüdigheim abgewandert, unddie Kommende wurde dem Komtur vonFrankfurt unterstellt. Über dem Haupt-portal der Kommende an der Ostseiteerkennen wir das Wappen eines Kom-turs von 1670 mit der Buchstabenfolge:„F K G S S J O R C Z R“ Diese Buch-staben bedeuten nach Gerhard Bott:„Freiherr Korf genannt Schmysing SanktJohannes Ordensritter Commenthurzur Rüdigheim“. An der Nordseite derKommende ist das Wappen des Kom-turs Bernhard Niclas von Metternichaus den Jahre 1710 zu erkennen: Linksdas Wappen des Johanniterordens mitdem Johanniterkreuz, rechts das Wap-pen mit den drei Jakobsmuscheln alsZeichen für die Pilgerreise. Nach derEroberung Maltas durch Napoleon (1798)wurde der Orden mit all seinen Prio -raten aufgelöst und im Zuge der Säku-larisation verstaatlicht. Rüdigheim wurde1803 mit seinen 459 Morgen zur staat-

lichen Domäne umgewandelt und wirdseit 1928 bis heute mit 112 ha voneinem Pächter bewirtschaftet.

Zusammenfassung

So wechselvoll sich die Geschichteder Johanniter und Malteser im Verlaufder über 900-jährigen Geschichte dar-stellt – beginnend mit einer Pilgerher-berge im Heiligen Land, privilegiertdurch Papst und Kaiser, zu Macht undReichtum gekommen, über Jahrhun-derte getragen vom Geist der Hilfsbe-reitschaft, bekämpft und besiegt durchweltliche Mächte von den Osmanen biszu Napoleon – so kontinuierlich zeigtsich die Standhaftigkeit des Ordensdurch alle Gefahren hindurch bis heutein der ehrenamtlichen Ausübung kari-kativer Aufgaben im Geist der christ -lichen Nächstenliebe. In diesem Geistist auch im Jahre 1859 die Neu-Grün-dung der Genossenschaft von Johanni-ter-Rittern im Großherzogtum Hessenentstanden, ebenso wie die Erneuerungdes Malteserordens im Jahre 1879. Eswurde in Hessen mit Friedrich GrafSolms wieder ein Komtur der Johanni-ter gekürt (1886). Daraus entstandenletztendlich unter dem einheitlichenweißen Kreuz auf rotem Wappen dieJohanniter-Unfall-Hilfe (1952) und derMalteser-Hilfsdienst (1953). Das Wortdes Gründers des Johanniterordens,Meister Gerard, ist in dieser tausend-jährigen Geschichte Wahrheit geblie-ben: „Unsere Bruderschaft wird unver-gänglich sein, weil der Boden, auf demsie wurzelt, das Elend der Welt ist, und es – so Gott will – immer Menschen gebenwird, die daran arbeiten, dieses Leid geringer und dieses Elend erträglicher zumachen!“ ■

Literatur:1 Michael Gließner, Die Johanniterkirche in

Nieder-Weisel, Speyer 2000.2 Horst Kratzmann, Geschichte der Ritterorden,

Groß-Gerau 2005.3 Ruth Maria Hirschberg, Hospitäler und

Heilmethoden der Johanniter, www.brandenburg1260.de, 2002

4 F. Schwarz nach Friedrich Elsässer, Festschriftzur Neuberger Jahrhundertfeier 1977 1/08

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HERMANN VON SELBOLD

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Selbolder Wappen (Detail des Grabmals für Heinrich von

Selbold, letzter Nachkomme Hermanns von Selbold, im Kreuz-

gang des Mainzer Doms. Foto: Martin Reitz)

Ruine der Reichsburg Glauburg.

Teile der ehemals staufischen Ministerialität fanden hier

wahrscheinlich 1256 ihr Ende. (Foto: Martin Reitz)

Hermann von Selbold (1258 –1306)

Ein Beitrag zur Rolle des Kinzigtaler Niederadels während der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts

Michael Zieg

Es war einer der größten deutschenDichterfürsten, Friedrich Schiller, derunser Bild vom Interregnum, also demZeitraum vom Untergang der Stauferbis zur Wahl Rudolfs von Habsburgzum römischen König, maßgeblichund bis in unsere Tage geprägt hat:„Denn geendigt nach langem verderbli-chen Streit, war die kaiserlose, die schreck-

liche Zeit. Und ein Richter war wieder aufErden“, schreibt er in seinem Werk„Der Graf von Habsburg“. Die Zeit desInterregnums wurde als eine Zeit derGewalt und Gesetzlosigkeit angesehen,in der sich die ehemalige staufische Ministerialität und der Niederadel nurschwer behaupten konnten. Gerade dieRegionalgeschichtsschreibung des Kin-

zigtals, mit seiner großen staufischenVergangenheit, hat sich des Themasbisher nach Wissen des Verfassersnicht angenommen. Das Thema warund blieb ungeliebt. In letzter Zeit hatdiese Epoche zwar eine Neubewertungerfahren, welche sich von der rein na-tionalen Betrachtung gelöst und derenformativen Charakter in der Ausbil-

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dung der spätmittelalterlichen Reichs-verfassung stärker in den Vordergrundgerückt hat, doch dürfen die Aus füh-rungen von Andreas Schlunk und Robert Giersch zur Rolle der Ministe-rialität in diesen Jahren deshalb sichernicht gänzlich verworfen werden.1 Dieseschrieben: „Die dramatischen Verände-rungen, die in Deutschland spätestens mitdem Interregnum einsetzten, trafen dieKultur des höfischen Rittertums unmittel-bar. Ihre Zentren, Königs- und Fürsten-höfe, fielen aus, ihre wichtigsten Träger, diestaufischen Reichsministerialen, verlorenihren Dienstherren und waren auf sichselbst gestellt. Mit dem Wegfall der zen-tralen, friedenstiftenden Gewalt setztenüberall im Deutschen Reich erbitterteKämpfe ein. Die Reichsministerialität tratals Herrschaftsinstrument immer mehrzurück und mit ihr die einzigartige Ver-bindung von König und ministerialemRitter, welche die höfisch-ritterliche Kulturin Deutschland so entscheidend geprägthatte.“2 Mit der Lebensbeschreibung

des Ritters Hermann von Selbold sollnun versucht werden, eine Lücke in derBetrachtung dieses Zeitabschnitts aufdem Gebiet des heutigen Main-Kinzig-Kreises und der an ihn angrenzendenLandschaften zu schließen. Um dieHandlungen von Hermann in einenausgewogenen geschichtlichen Kontextstellen zu können, wird auf den nächs-ten Seiten in der gebotenen Kürze aufdie Familiengeschichte der Familie vonSelbold einzugehen sein. Dabei wird zuuntersuchen sein, ob aus der staufi-schen Periode nachgewiesene Bindun-gen erhalten blieben, ob diese Bindun-gen über längere Zeit Bestand hattenund welche neuen Netzwerke Ministe-rialität und Niederadel in dieser Zeitknüpften. Zudem soll der Frage nach-gegangen werden, ob während undnach dem Interregnum diese Gruppenin unserem Betrachtungsraum nochpersönlich vom König zur Erfüllungadministrativer Aufgaben herangezo-gen wurden.

Familiärer Hintergrund Hermanns von Selbold

Die Adelsfamilie von Selbold ist seitdem Jahr 1200 nachweisbar. Erstes be-legtes Mitglied des Geschlechts ist derWormser Domherr Arnold von Selbold.3

Als der Staufer Friedrich II. im Jahr1217 dem Kloster Selbold das diesementrissene Patronat über die Kirche zuGründau restituierte, waren auch dieRitter Siegfried und Heinrich von Sel-bold unter den Zeugen zu finden.4

In dieser Zeit war die Familie engin das Beziehungsgeflecht zwischenMinisterialität und Patriziat der wetter -auischen Reichsstädte in der staufischen„terra imperii“ eingebunden.5 Hier trittbesonders Rudolf von Selbold als treuerAnhänger des Hauses Hohenstaufenin den Jahren 1241 bis 1255 währenddes staufischen Endkampfes in denQuellen auf.6 In diese Epoche fällt auchein erster nachweislicher Kontakt zumfränkischen Haus Hohenlohe. Konrad

Blick in den Kreuzgang des St. Andreasstiftes in Worms (Foto: Martin Reitz)

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HERMANN VON SELBOLD

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von Hohenlohe, ein Schwiegersohn desstaufertreuen Gerlach von Büdingen,folgte diesem als Burggraf der Kaiser-pfalz Gelnhausen nach. Erst im Jahre1256 konnte der letzte Widerstand derstaufischen Gruppierung am Glauberggebrochen werden. Viele Ritterfamiliender Wetterau weisen in diesem Jahrgroße Lücken in der Stammtafel auf –auch die Familie von Selbold.7 Abernicht nur Rudolf von Selbold war wäh-rend der dramatischen letzten Jahredes Stauferreichs fest im staufischenLager verankert, auch Hermanns VaterArnold von Selbold dürfte der stau fi-schen Partei über lange Jahre die Treuegehalten haben. Er erscheint erstmalsim Jahr 1247 in den Quellen. Im No-vember dieses Jahres verkauften PropstAlbert von Selbold und das dortigeKloster den Antonitern zu Roßdorf einGut zu Bruchköbel. Dieses Gut hattedas Selbolder Kloster zuvor von demRitter Arnold und seiner Frau Adelheiderworben, wozu Adelheids Bruder Bert-hold seine Zustimmung erteilt hatte.Die Ritter Berthold, Peter von Hütten-gesäß, Konrad und Richard von Bü-ches, Eckhard von Bleichbach, RitterRudolf und Arnold d. Ä. bezeugten denVerkauf.8 Alle diese Ritter wurden als Büdinger Burgmannen bezeich-net. Aus dieser Urkunde lässt sichnun noch nicht auf eine ZugehörigkeitArnolds zur Familie Selbold schließen.Das nächste Stück aber bringt hier voll-kommene Klarheit: Am 26. September1251 bekannten die Burgmannen vonBuchen, dass Arnold von Selbold, seineFrau Adelheid und sein Schwager Bert-hold auf ihre Ansprüche an das KlosterArnsburg wegen Gütern in Burkhards-felden verzichtet hätten. Besiegelt wurdedie Urkunde von Wolfram von Praun-heim-Sachsenhausen, dem Schultheißvon Frankfurt. Zeugen waren Helfrichvon Rüdigheim, Marquard von Bergen,Konrads Söhne Helfrich und Heinrich,Ritter, Herr Petrus, Pleban in Buchen,und Konrad von Praunheim.9 Besondersdie Tatsache, dass Wolfram von Praun-heim-Sachsenhausen hier siegelte, darfals gewichtiger Hinweis auf eine stau-fertreue Haltung Arnolds d. J. von Sel-bold gesehen werden. Im Mai 1251hatte König Konrad IV. Wolfram mitdem Novalzehnten des abgeholztenReichswaldes Lindau belehnt, um die-sen noch fester an sich zu binden.10

Konrad benötigte gerade in dieser Zeitseine Getreuen, da er seine Reise nach

Italien plante und die Wetterau durchtreue Gefolgsleute militärisch absichernwollte.11 So hatte er bereits im März1251 auf Bitten des Schultheißen undder Bürger von Gelnhausen bestimmt,dass die Inhaber von königlichen Gü-tern in Gelnhausen die gleichen Steu-ern und Umlagen wie die Bürger zuzahlen hätten.12 Im Gegensatz zu Ru-dolf von Selbold scheint Arnold vonSelbold den Zusammenbruch des Stau-ferreiches aber überlebt zu haben. ImNovember 1258 erschien Arnold vonSelbold nicht nur in der UmgebungHelfrichs von Rüdigheim – dieser hattesieben Jahre zuvor Arnolds Verzichtauf Güter in Burkhardsfelden bezeugt –auch einige neue Mitglieder der Selbol-der Ritterfamilie waren anwesend. DerAnlass war ein Kaufgeschäft.

In Gelnhausen war immer noch derschon in staufischer Zeit mit dieserFunktion beauftragte Friedrich Unge-fuge als Schultheiß tätig. Er und derRat bekundeten, dass Ritter Helfrichvon Rüdigheim und seine Frau Hart-wig dem Kloster Meerholz ihre Güterin Niedermittlau verkauft hätten. Dierecht lange Zeugenreihe ist sehr auf-schlussreich. Sie stellt nicht nur dieNamen vor, sondern trennt die Zeugenauch nach Funktion und Wohnort undbringt zudem einige Bekannte: Rüdigervon Rohrbach, Richard Weiß, Eckhardvon Bleichenbach, Konrad Schlehdorn,Arnold von Buchen (in ihm dürfen wirdann Arnold von Selbold sehen), alleRitter. Es folgten darauf zahlreicheGelnhäuser Schöffen und Bürger. DieSelbolder Zeugen dieses Verkaufs warenein Schultheiß Hermann, der ZentgrafAlbert, ein Ritter Arnold, Siegfried Alt-pacher, Siegfried Schmelzchin, LudwigGrünberger, Werner, Friedrich, sowiedie Ritter Konrad von Gondsroth undsein Sohn Ritter Simon.13 Interessantfür unsere weiteren Ausführungendürfte der erste Selbolder Zeuge sein:Schultheiß Hermann!

(Reichs)Schultheiß von Selbold?

Dem Schultheißen zur Seite standZentgraf Albert. Ein Zentgraf übte dieGerichtsbarkeit aus und war angesichtsder Identität von Mark und Gericht zu-gleich der oberste Beamte der Mark.Deren Gericht wurde der Märkerdinggenannt.14 Dass Zentgraf Albert aberneben einem Selbolder Schultheißen

zu finden ist, zeigt, dass Selbold damalsnoch unmittelbar unter der Gewalt des Reiches stand. Das benachbarte Ge-richt Gründau besaß beispielsweisekeinen Schultheißen. Ein Schultheißwar mit öffentlichen Funktionen be-traut. In späterer Zeit wuchsen beideÄmter zusammen. Neben Ritter Arnoldtaucht auch Siegfried Schmelzchin auf,der ein Sohn von Rudolf von Selboldgenannt Schmelzchin gewesen seinkönnte, was sich aber nicht belegenlässt. In der Urkunde wird dieser Arnold aus Selbold nicht mit seinemFamiliennamen genannt. Ob es sichbei ihm noch um Arnold d. Ä. von Sel-bold handelte oder um den in Selboldbegüterten und ebenfalls in dieser Zeitmehrfach belegten Arnold Blumechin,ließ sich nicht ermitteln.15

Nur einen Monat später, im De-zember 1258, ist Hermann von Selbolddas erste Mal sicher belegt. In ebenjenem Monat wurde er durch Schieds-richter bewogen, Irmengard, WitweHartmann Zöllners zu Gelnhausen,und ihre Kinder mit den streitigen dreiMansen zu Lieblos, die an seinen frü-her in Selbold lebenden Vater Arnoldvon Selbold angrenzen, und den zweiMorgen des nahe Meerholz gelegenenWeinbergs zu belehnen. Hermann sagtezu, Irmengard und ihre Kinder auch inZukunft wegen der genannten Güternicht zu bedrängen. Besiegelt wurdedie Urkunde von Heinrich von Hohen-lohe. Hierbei handelte es sich um keinen Geringeren als um den SohnKonrads von Hohenlohe, des staufer-treuen Schwiegersohns Gerlachs vonBüdingen, der diesem wahrscheinlichauch als Burggraf Gelnhausens nach-gefolgt war. In Mittlau, Roth und Lieb-los nahmen die von Hohenlohe lehns-herrliche Rechte wahr, was HeinrichsErwähnung in dem Dokument erklärt.Er und sein Bruder Gottfried erschei-nen in dieser Zeit in mehreren Urkun-den unseres Betrachtungsraumes, nann-ten sich aber später von Brauneck.Unter den Zeugen waren außerdemwieder die Ritter Konrad Schlehdornund Arnold von Selbold sowie ein Wer-ner von Selbold verzeichnet.16 Das Do-kument lässt nicht nur Rückschlüsseauf die Besitzungen der Familie vonSelbold in dieser Zeit zu, es beweistauch, dass Hermann der Sohn Arnoldsvon Selbold war.

Hermann von Selbold ist nun wäh-rend der folgenden Jahre mehrfach

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HERMANN VON SELBOLD

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belegt. Da in diesen Jahren keine sta-bile Zentralgewalt des Reiches mehrvorhanden war, suchte er offenbar dieAnlehnung an die stärksten Territorial-gewalten dieser Zeit in unserem Be-trachtungsraum: An das Erzstift Mainzund den Büdinger Erben Ludwig I. vonIsenburg.

Hermanns Bindung an das MainzerErzbistum verdeutlicht das folgendeStück. Am 21. Mai 1261 gestattete Erz-bischof Werner von Mainz, zugleichPropst des Aschaffenburger Stifts St.Peter und Alexander, dem Dekan unddem Kapitel von Aschaffenburg zurMehrung ihrer Pfründe den Rückkaufder mainzischen Lehen zu Goldbach.Diese Erlaubnis galt auch im Falleeines späteren oder im Falle eines nich-tigen Verkaufs dieser Lehen, die derverstorbene Konrad von Sattelbach,seine Söhne, sowie Hurte, GottfriedFlegel und Hermann von Selbold vonWerner in seiner Funktion als Aschaf-fenburger Propst zu Lehen hatten.17

Hermanns Lehnsherr, ErzbischofWerner, entstammte dem Geschlechtderer von Eppstein und war ein OnkelReinhards I. von Hanau. Dieser hatteihn im Jahr 1260 sogar auf seiner Reisezur Konsekration nach Rom begleitet.Auf dieser Reise hatte Reinhard vonHanau die Bekanntschaft eines jungenGrafen gemacht, der ihm und demMainzer Erzbischof das Geleit vonStraßburg bis zu den Alpen und zu-rück gegeben hatte: Rudolf von Habs-burg. Für den Hanauer lohnte sich dieBegleitung seines Vetters. Werner vonMainz verlieh ihm alle durch den TodKonrads von Dorfelden dem MainzerErzstift anheim gefallenen Lehen undnahm ihn 1267 sogar zu einem Burg-mann in seiner Residenz Aschaffen-burg an. Der Hanauer und der Selbol-der dienten zu dieser Zeit also demgleichen Herrn. Diese Bindung Her-manns von Selbold an das Erzstift ver-dient umso mehr Beachtung, als ebendieses Erzstift und die Familie Eppsteinnur wenige Jahre zuvor Hauptträger desKampfes gegen die Staufer gewesenwaren. Noch im gleichen Jahr wird Her-mann von Selbold am 2. August ineiner Urkunde als Zeuge genannt, dieihn in der Umgebung Ludwigs I. vonIsenburg erahnen lässt. Der Propst undder Konvent des Klosters Konradsdorfverkauften den Nonnen zu Haug Güterin Vonhausen und tauschten eine Mühlezu Wolf gegen Güter in Lorbach ein.

Das in der Urkunde genannte Klos-ter Haug war 1261 noch sehr jung –nicht älter als ein Jahr. Es wurde an derStelle errichtet, wo im 18. JahrhundertGraf Zinsendorf seine BruderkolonieHerrenhaag gründete. In Haug fandenNonnen des Zisterzienserordens eineneue Heimat. Die Stifter dieses Klosterswaren aber keine anderen als Ludwigvon Isenburg und seine GemahlinHeilwig. Später wurde das Kloster aufGrund von Wassermangel nach Nie-dernhausen verlegt und in Marienbornumbenannt.18 Am 12. Oktober 1264 je-denfalls übergaben Ludwig von Isen-burg und seine Gattin den Nonnen desHauger Klosters die dortige Kirche mitallen zugehörigen Rechten und Gütern.Auch in dieser Urkunde taucht Her-mann von Selbold auf. Diesmal miteinem wichtigen Zusatz: Milites in Bü-dingen. Hermann war also ein Burg-mann des Isenburgers.19 Ein Wider-spruch zwischen seinem Lehensver-hältnis zu den Mainzer Bischöfen undseinem Burgmannendienst in Büdin-gen bestand nicht, da auch Ludwig vonIsenburg sich der imponierenden Po- sition des Erzstiftes im Rhein-Main-Gebiet nicht entziehen konnte.

Nach Georg Maldfeld soll Hermannvon Selbold im Jahr 1264 in Assenheimdas Amt eines Kellers inne gehabthaben. Er hätte dann in diesem Ort die Funktion eines Finanz- und Ver-waltungsbeamten wahrgenommen.20

Hermann von Selbold wäre somit auchein Gefolgsmann der Familie von Fal-kenstein gewesen. In Assenheim be-fand sich eine seit 1231 belegte Burg-anlage, die wohl in den Jahren 1170/80erbaut wurde. Die Burg verblieb alsAllod in der Licher Linie der Falken-steiner, genau wie der zugehörige Fron-hof. Die sogenannte Herrschaft Assen-heim ging aber weit über das Burg- gebiet hinaus und blieb bis zumAussterben der Familie im gemeinsa-men Besitz der Linien Lich und Butz-bach. Hauptbestandteil der HerrschaftAssenheim bildete das gleichnamigeLandgericht. Zu diesem gehörten unteranderem Nieder- und Ober-Wöllstadt,Karben, Okarben, Rodheim, Oberst-raßheim, Ockstadt, Straßheim, Nieder-Rosbach, Lichen und Beinhards.21 DieTätigkeit des Selbolders als falkenstei-nischer Keller ist zwar nicht belegt, er-hält aber durch die Tatsache eine er-höhte Wahrscheinlichkeit, als ein Nach-komme Hermanns mehrmals Güter in

Nieder-Wöllstadt veräußerte.22 Zudemhatte sich Philipp von Falkenstein wäh-rend des Interregnums eng an Richardvon Cornwall angelehnt und dafür von diesem die Würde des Reichskäm-merers erhalten, was seinen Einflussnatürlich erheblich vergrößerte und eineBindung an ihn für Hermann sicherinteressant machte.

Am 20. März 1267 belehnten Bert-hold und Konrad von Lißberg, zusam-men mit Hermann von Selbold, denGelnhäuser Bürger Heinrich von derEcken, seine Frau Irmgard und ihreErben, mit drei Mansen zu Lieblos.23

Dieses Dokument verdient besondereBeachtung. Hermann vergab hier mitden beiden Lißbergern gemeinsamLehen. Bei den von Lißberg handelte essich während des hier zu betrachten-den Zeitraum aber nicht um Niederad-lige oder Ministerialen – sie waren Edel-herren und stiegen erst später zum Ritterstand hinab.24 Genau wie die Vergabe von Lehen im Dezember 1258durch Hermann von Selbold, zeigt auchdieses Dokument, dass die von Selboldauf keinen Fall als „echte“ Ministerialenangesehen werden dürfen. Diese stan-den am Ende der Stauferzeit noch ineinem reinen Dienstverhältnis zumKönigtum und waren nicht lehens -fähig. Sie konnten weder Lehen emp-fangen, geschweige denn Lehen ver- geben oder unterverleihen. Zwar lässtsich, beginnend mit dem Ende derStauferzeit, ein sich immer mehr ver-stärkender Prozess der Emanzipationder ehemaligen Dienstmannen, hin zurLehensfähigkeit, feststellen, doch trittHermann (wie wir oben gesehen haben)bereits im Jahr 1258 als Lehensherr auf,also zu einem sehr frühen Zeitpunkt.

Drei Monate später wurde eine Urkunde ausgestellt, die auf den erstenBlick den Eindruck erwecken könnte,Hermann von Selbold sei verstorben.Am 21. Juni 1267 verzichtete Marga -rethe, die Witwe des Ritters Hermannvon Selbold, mit ihren Kindern Werner,Elisabeth, Jutta, Gertrud, Alheid undGreda, sowie ihrem SchwiegersohnWerner genannt Keller, auf alle An-sprüche an den Gütern zu Gondsroth,die ihre verstorbene Mutter, ihr ver-storbener Bruder und ihre SchwesterRickardis dem DeutschordenshausSachsenhausen übertragen hatten, ohnedie Zustimmung von Margarethe ein-zuholen. Den Schenkern blieb die Nut-zung der Güter auf Lebzeiten gegen

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Zahlung einer jährlichen Gülte vorbe-halten.25

Georg Maldfeld hat in dieser Ur-kunde den Beweis für den eingetrete-nen Tod Hermanns von Selbold gese-hen.26 Dieser wäre dann erst seit 1258in den Quellen belegt, hätte aber 1267sechs lebende Kinder besessen, dieschon so alt waren, dass zumindest eineTochter bereits verheiratet war. Nachnur neun in der Überlieferung nach-weisbaren Jahren wäre er dann verstor-ben. Diese These erscheint dem Ver-fasser aus mehreren Gründen unwahr-scheinlich.1. In der Urkunde wird Margaretha zwar

als Witwe eines Hermann von Selboldbezeichnet, wie lange sie aber schonverwitwet war, wird nicht erwähnt.Die strittigen Güter stammen nichtaus der Erbmasse ihres verstorbenenMannes, sondern aus ihrer Familie.Somit kann auch eine notwendigeRegelung „Selbolder Besitzverhält-

nisse“ nicht als Indiz für eine zeitli-che Eingrenzung des Todesdatumsherangezogen werden. Hermannvon Selbold konnte 1267 schon langeverstorben gewesen sein. Aus seinemErbe wurde hier nichts verhandelt.

2. Schon im Mai 1268 ist erneut, wiewir gleich sehen werden, ein Her-mann von Selbold belegt, der aus demNichts aufzutauchen scheint und genealogisch nicht einzuordnen ist –und dies nur knapp ein Jahr nachder letzten Erwähnung des bisher ge-nannten Hermann von Selbold. Hierwären also fast zeitgleich zwei Mit-glieder der Selbolder Ritterfamiliemit dem gleichen Vornamen nach-gewiesen. Dieses Problem umgingMaldfeld dadurch, dass er die er-wähnte Urkunde vom März 1267dem vermeintlichen zweiten Her-mann zuwies, ohne diese Zuord-nung belegen zu können.

3. Vollkommen unbeachtet ließ Mald-

feld die Tatsache, dass für das Jahr1234 ein Hermann von Selbold belegtist, der dann aber in den Quellennicht mehr auftaucht.27 Jener bezeugtedamals eine Urkunde, war also voll-jährig. Dieser Mann könnte sehr gutim Jahr 1267 bereits verstorben ge-wesen sein und sechs erwachseneKinder hinterlassen haben.

4. Der in der Urkunde von 1267 ge-nannte Sohn Werner könnte dannmit jenem Werner von Selbold iden-tisch sein, der im April 1248 demKloster Meerholz sieben Leibeigeneübergeben hatte und durch die gleiche Urkunde als Rückinger Burg-mann belegt ist. Er erschien noch bis1278 in der Überlieferung, scheintaber nach Gelnhausen übergesiedeltzu sein.28

Aus den genannten Gründen vertrittder Verfasser die Ansicht, auch in demnun bis 1306 in der Überlieferung nach-gewiesenen Hermann von Selbold, den

Burg Büdingen. Hermann war hier Burgmann Ludwigs von Isenburg.

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im November 1258 erstmals genanntenHermann zu sehen. Er hätte dann zwarein sehr hohes Alter erreicht, aber dieswar damals sehr gut möglich. So ist zumBeispiel Heinrich II. von Isenburg inden Jahren 1213 bis 1287 in Urkundennachgewiesen, also einem Zeitraum von74 Jahren. Er muss ein Alter von unge-fähr 90 Jahren erreicht haben.29 Dagegennehmen sich Hermanns 48 in den Quel-len belegbare Jahre relativ bescheiden aus.

Hermann von Selbold suchte auchweiterhin die Nähe zum IsenburgerTerritorialherren. Als Hermann vonBüdingen genannt Horwade, im Mai1268 dem schon erwähnten KlosterHaug eine halbe Mühle in Wolf undeine Hube in Büdingen stiftete, wurdeHermann neben Ludwig von Isenburgund mehreren Burgmannen als Zeugegenannt.30

Am 08. September 1272 gaben dieBrüder Heinrich und Gebhard, Söhnedes verstorbenen Heinrich von Braun-eck-Hohenlohe, ihre Zustimmung zumVerkauf genannter Güter im Bachgauund am Main durch ihren Onkel Gott-fried von Brauneck und resignierten sie in die Hand des Aschaffenburger Kanonikers Werner, Schulmeister zuGelnhausen. Als Zeugen fungiertenGottfried von Brauneck, Helfrich vonRüdigheim, Friedrich von Buchen, seinSohn Heinrich, Hermann von Selbold,Eberhard von Hüttengesäß, alle Ritter;Berthold, Schultheiß von Gelnhausen,Friedrich Ungefuge und Hartmannvon Breitenbach.31

Diese Urkunde zeigt Hermann von Selbold erstmals nicht mehr imGefolge der Familie von Isenburg. Viel-mehr finden wir ihn als Zeuge der Familie Hohenlohe-Brauneck. In die-sen Jahren stand Hermann von Selboldalso zu beiden Familien in engeren Beziehungen, was sich aber später än-dern sollte.

Am 05. April 1278 übergab EdelherrLudwig von Isenburg dem SelbolderKloster zwei Leibeigene. Es waren dieBrüder Friedrich und Konrad, Söhnedes Rudolf Bedilmus. Die zwei erstenZeugen der Urkunde sind Hermannund Siegfried von Selbold, Ritter undBurgmannen zu Büdingen. Die beidenSelbolder waren sicher verwandt. Sieg-fried von Selbold könnte identisch mitSiegfried Schmelzchin sein, der genauwie Hermann von Selbold erstmals imNovember 1258 belegt ist. Denkbar wärenatürlich auch, dass hier schon ein

Sohn Hermanns von Selbold erscheint. In diesen Jahren neigte sich das

Interregnum seinem Ende entgegen.An dieser Stelle muss erwähnt werden,dass alle Büdinger Erben während dieser Zeit politische Zurückhaltunggeübt hatten. Ihre Bemühungen gin-gen dahin, ihre von Gerlach von Bü-dingen ererbten Besitzungen zu be-wahren, was Ihnen gelang. BesondersLudwig von Isenburg baute seine inne-ren Machtmittel aus, wie wir unter anderem durch die Gründung des Non-nenklosters in Haug gesehen haben.

Im Reich musste 1272 ein neuerKönig gewählt werden. Der Mainzer Bischof Werner von Eppstein, der OnkelReinhards I. von Hanau, schlug GrafRudolf von Habsburg vor. Und es warauch Werner von Eppstein der dasBündnis zusammenschmiedete, wel-ches letztlich zur Wahl Rudolfs not-wendig war. Immer begleitet von Rein-hard von Hanau, der als seine rechteHand fungierte. Als Werner von Mainzmit dem Pfalzgrafen Ludwig verhan-delte, war Reinhard Zeuge. Als Wernermit dem Landgrafen von Thüringendie Königswahl aushandelte, wirkte derHanauer erneut mit. Schließlich gehörteReinhard von Hanau zu den Edlen, dieden neugewählten König nach Frank-furt einholten.32 Die Wahl Rudolfs hatteFolgen – nicht nur für das Reich, son-dern auch für die Machtverhältnisseam Rande der Wetterau.

Die frühzeitige Positionierung fürRudolf von Habsburg hatte sich für den Hanauer gelohnt. Das Bestrebendes Habsburgers war zu einem großenTeil darauf gerichtet, während des In-terregnums verloren gegangenes Reichs-gut wiederzugewinnen. Auch in derWetterau versuchte Rudolf, die Reichs-güter wieder herbeizuschaffen. Dabeidiente ihm Reinhard von Hanau. Diesernahm in den siebziger Jahren des 13.Jahrhunderts eine Stellung ein, die derder späteren Landvögte der Wetteraugleichkam. Einen bedeutenden Macht-zuwachs erlangte Reinhard 1277 mitdem Erwerb der Wildbänne Hanau und Bulau vom Mainzer Erzstift. Die-ser Erwerb wurde die Grundlage derhanauischen Landesherrschaft und ver-schaffte Reinhard die Chance, mit denBüdinger Erben auf dem Boden derGerichte Langendiebach und Selboldzu konkurrieren.33

Das Gericht Selbold muss zu dieserZeit ein Teil der Reichslandvogtei in

der Wetterau gewesen sein, denn nachReinhards Tod kam 1281 wieder einBüdinger Erbe zum Zug: Gerlach vonBreuberg, der Sohn Eberhards von Breu-berg. Eberhard hatte von seinem Schwie-gervater Gerlach von Büdingen Burg-rechte in Gelnhausen und Anteile amReichswald ererbt. Auch an Jurisdictiound Burg Büdingen besaß er nebenLudwig von Isenburg Rechte. Zu seinenBesitzungen zählte auch das GerichtSelbold. Dieses war vom Reich zu Lehenaufgetragen worden und ein Teil derReichsherrschaft Gelnhausen. Als Eber- hard 1282 starb, erwarb sein Sohn Gerlach das Gericht Selbold als Reichs-pfandschaft.34 Das Reich übte also zu-gunsten des sogenannten Pfandgläubi-gers Verzicht auf seine ihm zustehen-den Hoheitsrechte und stellte somiteine Sicherheit an seinen Landvogt.35

Allerdings erhob auch der Isen-burger Ansprüche auf das Gericht Sel-bold und 1290 kam es zum Streit. AlsSchiedsrichter mussten Philipp II. undPhilipp IV. von Falkenstein sowie einHerr von Weilnau fungieren. Zum Sel-bolder Gericht lautete der Beschluss:„Auch sprechen wir umb das gerichte tzuSelbolt, so was da fellet von gerichtes wegenund tzu pennigen wirt, des sal der vonBruberg dem von Isinburg den dritten pen-nyng geben. Auch ensoll nyeman underyne de keine feme machen über andernlude, iß ensy den sin gude wille.“36 Somitbesaß der Isenburger Burgherr des Selbolders nun auch ein Drittel diesesGerichts. Hier wird erstmals der Ver-such der Familie Isenburg sichtbar,sich im Reichsgericht Selbold festzu-setzen. Es war der Beginn eines über100 Jahre währenden Kampfes, an des-sen Ende die Errichtung der totalenLandeshoheit der Isenburger über Sel-bold stand und die wohl maßgeblichdazu beitrug, dass um das Jahr 1400 dieBrüder Dieter und Henne von Selboldden Stammsitz der Familie aufgabenund enge Bindungen an die ReichsstadtFrankfurt, die Grafschaft Hanau unddie Reichsburg Friedberg eingingen.

Von Reichsangelegenheiten hieltsich Ludwig von Isenburg auch weiter-hin fern. Er war nur in zwei kriegeri-sche Auseinandersetzungen verstrickt.Im Jahr 1277 schloss er sich mit seinemBruder Gerlach von Arenfels einemBündnis des Bischofs von Paderborn,des Landgrafen Heinrichs I. von Hessen,des Grafen Wilhelm von Jülich und anderer Großen gegen den Kölner Erz-

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bischof Engelbert II. an.37 Dem Grafenvon Jülich hatte Ludwig von Isenburgbereits 1269 seine Güter zu Ortenberggegen 200 Mark zu Lehen aufgetragen.

Da Ludwig sich eng an das MainzerErzstift anschloss, wurde er in dieKämpfe zwischen dem Landgrafen vonHessen und Werner von Mainz ver-strickt. Bei Fritzlar wurde der Mainzeraber vom Landgrafen geschlagen. DieseNiederlage wurde auch für Ludwigteuer: im Jahr 1280 musste er demLandgrafen seine Burgen öffnen undihm Hilfe gegen den Mainzer geloben.Außerdem verlor er seinen von seinemSchwiegervater Wilhelm von Tübingen-Gießen herrührenden Anteil an derHerrschaft Gießen. Das Verhältnis zwi-schen Mainz und Isenburg blieb abertrotzdem gut. 1288 wurde Ludwig alsMainzer Burgmann auf der Amöne-burg erwähnt. Im gleichen Jahr trat eran das Erzstift ein Viertel seines ererb-ten Besitzes in Dieburg käuflich ab.38

Bruch mit dem Isenburger?

Doch zurück zu Hermann von Sel-bold, den wir im April 1278 verlassenhatten. Am 07. August 1278 schenkteHermann von Selbold dem SelbolderKloster den streitigen Zehnten in Niedergründau. Bezeugt wurde dieseSchenkung von Ludwig von Isenburgselbst. Weitere Zeugen waren Siegfriedvon Selbold, Berthold genannt Groß,ein Bürger aus Gelnhausen, Werner vonSelbold und Konrad genannt Vilbeck.39

In diesem Jahr begann der erste„Ausverkauf“ von Besitzungen der Fa-milie Selbold. Wenige Tage nach deroben genannten Schenkung, die so ganzfreiwillig nicht gewesen sein kann,sonst wäre nicht die Rede von einem„streitigen“ Zehnten gewesen, verkaufteHermann weitere Güter. Wieder warsein Herr anwesend. Ludwig von Isen-burg bezeugte am 22. August 1278, dassRitter Hermann, der hier noch einmalspeziell als Büdinger Burgmann be-zeichnet wird („miles noster castrensis inButingen“), dem Kloster Arnsburg seinevom Reich zu Lehen gehenden zweiTeile des Zehnten zu Rodenborn gegenZahlung von acht Mark kölnischer Denare abgetreten habe.40 Allerdingsmusste Hermann von Selbold vomKönig vorher die Befreiung von der Lehenseigenschaft erwirken. Als Sicher-heit gab er dem Kloster Arnsburg sei-

nen Hof in der Nähe des Marktplatzes,der mit acht Malter Weizenmehl undzwei Malter Hafer abgelöst werdensollte.41 Außerdem bürgte er für die Zustimmung seines Sohnes Arnold.42

Die Urkunde beweist, dass die Selbol-der bis zu mindestens diesem Zeit-punkt im Besitz von Reichsgüternwaren, also vom König selbst belehntwurden und somit lehensfähig waren.Auffälliger Weise tauchte Siegfried vonSelbold hier nicht auf. Darin dürfte einweiteres Indiz dafür gesehen werden,dass es sich bei ihm um keinen SohnHermanns von Selbold handelte. Indiesem Rechtsgeschäft ging es um denStammsitz der Familie. Hier hätte dervermeintliche älteste Sohn sicher ein-bezogen werden müssen. Dafür wurdeein Sohn Hermanns mit dem NamenArnold erwähnt. Dieser Arnold musszu diesem Zeitpunkt schon außerhalbSelbolds gewohnt haben. Denn in derUrkunde heißt es: „Arnoldum quoque filium suum extra terminos“. Benanntwar er nach seinem Großvater Arnoldvon Selbold.

Die Schenkung des Zehnten zuNiedergründau an das Selbolder Klos-ter scheint nicht ganz problemlos vollzogen worden zu sein. Denn am 31.Dezember 1278 bezeugte Ludwig vonIsenburg diese Schenkung seines Burg-mannen erneut. Die Beurkundungs-zeugen waren dieselben wie am 07.

August 1278.43 Zwei Jahre später, am31. Dezember 1280, bekundete derIsenburger dieses Rechtsgeschäft wie-derum.44

Eine Urkunde, die uns möglicheHinweise auf eine einschneidende Ver-änderung in Hermanns Leben gebenkönnte, wurde im Jahr 1288 ausgestellt.Sie ist in ihrem Inhalt zunächst etwasverwirrend. Walter und Berthold, Her-ren von Lißberg, willigten am 20. Sep-tember desselben Jahres in die Über-tragung der von ihnen zu Lehen ge-henden Güter in Diebach an das KlosterSelbold ein.45 Laut dieser Urkunde hatteHermann von Selbold diese Güter voneinem Werner Ganz gekauft, dem Klos-ter Marienborn geschenkt, sie dann aberwieder zurückerworben, um sie nundem Kloster Selbold zu schenken. EineSchenkung an kirchliche Institutionengibt in dieser Zeit immer auch Hin-weise auf rechtliche Abhängigkeiten.Die Zurücknahme einer Schenkungmusste Gründe haben. Besonders da essich bei Marienborn um eine Kloster-gründung Ludwigs von Isenburg han-delte, die von diesem massiv gefördertwurde.

War es zu Differenzen zwischendem Isenburger Herren und dem Sel-bolder Ritter gekommen? Fest steht,dass Hermann und Siegfried von Sel-bold zwar auch in den nächsten Jahrennoch in der Umgebung des Hauses

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Selbolder Burgmühle im November 2008 (Foto: Michael Zieg)

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Isenburg auftauchten, jedoch nichtmehr als dessen Burgmannen erwähntwurden. Hermann von Selbold warsich zudem seiner alten Bindungen andas Reich wohl bewusst, und auchKönig Rudolf von Habsburg selbsthatte ihn mit einer wichtigen Aufgabebetraut – einer Rolle in einem spekta-kulären Prozess.

Der Richter des Königs

Einer der Schwiegersöhne Gerlachsvon Büdingen, Albert von Trimberg,hatte die staufische Partei frühzeitigverlassen und sich dem GegenkönigWilhelm von Holland angeschlossen.46

Engste Verbindungen pflegte er zumHochstift Würzburg. Nach dem staufi-schen Endkampf finden wir Albert vonTrimberg und seinen Sohn Konrad III.in den Urkunden über den Friedenzwischen Werner von Mainz und den

Grafen von Rieneck. Albert muss imsechsten Jahrzehnt des 13. Jahrhun-derts gestorben sein. Sein Sohn Konradheiratete eine Adelheid, deren Abstam-mung aber ungewiss bleibt. SeinerSchwester Lutgard gab Konrad III. Teiledes Gerichts Reichenbach anlässlichihrer Heirat mit Graf Heinrich vonWeilnau als Aussteuer mit in die Ehe.Im Jahr 1279 geschah etwas Unerklär-liches: Konrad von Trimberg schenktesein Stammschloss Trimburg mit derdazugehörigen Herrschaft dem Würz-burger Hochstift. Der Bischof zögertenicht lange und nahm die Burg sofortmit Gewalt in Besitz. Die MotivationKonrads zu diesem Schritt ist unklar.Ältere Quellen sprechen von einerGeistesschwäche, die später gerichtlichund urkundlich festgestellt wordensei.47 Im Jahr darauf soll Konrad III. ineinem Kloster gestorben sein. SeinSohn war 1280 noch minderjährig.Kaum volljährig versuchte er, die ihm

entrissene Herrschaft wieder zu er- langen. Er forderte vom WürzburgerBischof seinen Besitz zurück und wurde,wie nicht anders zu erwarten, von die-sem abgewiesen. Der junge Konrad IV.von Trimberg eilte nun an den könig -lichen Hof und erhob Klage gegen den Würzburger. Rudolf von Habsburgnahm sich der Sache an. Er ließ dieVorgänge untersuchen. Die Klage wurdefür begründet erklärt, und Rudolf er-nannte den Grafen von Kastell zum Ge-werer. Ein Gewerer war ein Gerichts-vollstrecker, der den rechtmäßigenErben wieder in den Besitz seines Ei-gentums setzen sollte. Der Graf vonKastell scheiterte am Widerstand desBischofs. Der junge Trimberger erschienerneut vor dem König und „clagete dazalso lange, byß yme aber ein ander gewerergeben wurde. Daz war Gerhardt von Rienecke“. Soweit die Urkunde vom 30.Dezember 1289. Nachdem auch derRienecker gescheitert war, wurde ein

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Lageplan der Selbolder Burgmühle aus einem Kataster der Mitte des 19. Jahrhunderts, Stadt Langenselbold (Foto: Martin Reitz)

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neuer Gewerer ernannt. „Eynen Richterhern Hermann von Selbolt“. Auch demSelbolder gelang es nicht, die Rechtedes Trimbergers durchzusetzen. Her-mann wird hier als Richter bezeichnet.Hierbei kann es sich nur um eineFunktion gehandelt haben, die er imRahmen von Reichsangelegenheitenausübte. Er muss im Reichsgericht Selbold also administrative Aufgaben,vielleicht immer noch die des Schult-heißen, wahrgenommen haben. Dassder Ritter die Ansprüche Konrads IV.gegen den Bischof von Würzburg nichtdurchsetzen konnte, erscheint nur zunatürlich. Warum ausgerechnet Her-mann von Selbold hier ausgewähltwurde, bleibt schleierhaft. Nach dem(aus heutiger Sicht) zu erwartendenScheitern Hermanns setzte der Königden Landvogt der Wetterau, Gerlachvon Breuberg, zum Vollstrecker ein. Dadieser 2⁄3 des Gerichts Selbold als Reichs-pfandschaft besaß, könnte vielleicht darüber eine Verbindung zum Selbol-der hergestellt werden. Der Breubergerbefahl dem Bischof die Entscheidun-gen des Gerichts zu befolgen oder sichsonst des Vergehens des Landfriedens-bruchs schuldig zu machen. Das half.Der Bischof rief 1289 in Wertheim einSchiedsgericht zusammen. Den Vorsitzführten Gottfried von Brauneck-Hohen-lohe und Kraft von Hohenlohe. DemTrimberger wurde das Eigentum anBurg und Herrschaft Trimberg zuge-standen.48 In den Besitz von Herrschaftund Burg kam Konrad IV. aber nichtmehr. Das Hochstift behielt beides.

In der Urkunde über diese Verhand-lung tritt das Geschlecht der Ritter vonSelbold letztmals in der Funktion einesunmittelbaren Trägers von Reichsaufga-ben auf. Mit dem Tod Rudolfs von Habs-burg im Jahr 1291 war die alte Rolle derMinisterialität in unserem Betrachtungs-raum endgültig ausgespielt. Die Hand-lungsweise der Kaiser und Könige wurdenun immer stärker von dem Bestrebennach der Gründung und Ausdehnungeiner eigenen Hausmacht bestimmt. DerGedanke, „Reichslandschaften“ als Stär-kung der königlichen Macht zu errich-ten und zu erhalten, wurde kaum nochweiterverfolgt. Zwar versuchten auchweitere Herrscher, Reichsgüter wieder inBesitz zu nehmen, große Konzeptionenwie die untergegangene „terra imperii“standen dahinter aber nicht mehr.

Hermann von Selbold ist in seinenletzten Lebensjahren nicht mehr in der

Umgebung der Familie von Isenburgbelegt. Wir finden ihn vielmehr vierJahre später als Zeuge für das SelbolderTochterkloster Meerholz. Als der RitterEppo von Villmar am 21. November1293 mit seinen Söhnen Heinrich undRichwin auf Ansprüche an Gütern inNeuses verzichtete, die dem KlosterMeerholz gehörten, wurden sowohlHermann als auch Siegfried von Sel-bold als Zeugen mit Propst Hermannvon Selbold und Wigand, dem Plebanvon Gelnhausen, geladen. In dieser Ur-kunde hören wir zum letzten Mal vonSiegfried von Selbold.49

Hermann von Selbold erschien inden folgenden Jahren ausschließlichim Gefolge der Familie von Hohenlohe,speziell Gottfrieds II. von Hohenlohe-Brauneck. Hermann bezeugte nichtnur Urkunden, die in unserer näherenUmgebung ausgestellt wurden, son-dern folgte Gottfried auch über derenGrenzen hinaus. Im Urkundenbuchdes Geschlechts Hohenlohe fandensich einige Urkunden, die die Thesedes Verfassers stützen und bisher nochnicht beachtet wurden.

Bereits am 21. Juni 1293 finden wirHermann von Selbold als Zeuge inGottfrieds Umgebung. An diesem Tagverkaufte Gottfried II. von Hohen-lohe-Brauneck dem Kloster Heilsbronnseine Güter in Waldmannshofen für110 Pfund Heller.50 Nicht ganz ein Jahrspäter, am 01. Februar 1294 verkauftenGottfried von Hohenlohe-Brauneck,seine Gattin Elisabeth und sein SohnAndreas die Vogtei zu Tauberretters-heim, die sie vom Stift Würzburg zuLehen hatten, mit Einwilligung des Bischofs Manegold an das Stift Neu-münster zu Würzburg. Hermann vonSelbold bezeugte auch dieses Geschäft.Außer ihm wird nur noch ein Wetter-auer genannt: Heilmann von Gelnhau-sen genannt Forstmeister. Die weiterenZeugen waren Franken.51

An dieser Stelle muss darauf hin-gewiesen werden, dass die zwischenHermann und Ludwig von Isenburgeingetretene Entfremdung ausschließ-lich in dessen landesherrlichen Bestre-bungen gesucht werden muss. Gegen-sätze in der Beurteilung der politischen„Großwetterlage“ bestanden nicht.

Heinrich von Isenburg (LudwigsSohn) und Gottfried von Hohenlohe-Brauneck standen nach dem Tode Ru-dolfs von Habsburg auf der gleichenSeite. Beide waren treue Gefolgsleute

von König Adolf von Nassau. Dieserwar mit Imagina von Limburg-Isen-burg verheiratet, einer Verwandten vonHeinrich von Isenburg.

Als es im Jahr 1298 bei Göllheimzwischen Adolf von Nassau und sei-nen Widersachern zur Schlacht kam,standen die meisten Wetterauer Ge-schlechter auf der Seite des Königs.Die Reichsstädte der Wetterau stelltendas Fußvolk. Die Herren der wette-rauischen Herrenfamilien zogen na-türlich mit ihren Vasallen in dieSchlacht. Ganz gleich, ob die Selbolderim letzten Jahrzehnt des 13. Jahrhun-derts eher Anlehnung bei den Isen-burger oder Hohenlohern gesuchthaben – nach Göllheim führte derWeg beider Herren! Heinrich vonIsenburg fiel genau wie der König beiGöllheim. Gottfried von Hohenlohe-Brauneck wurde schwer verwundetund geriet in Gefangenschaft.

Am 01. September 1301 wiesen Gott-fried von Hohenlohe-Brauneck, seineGattin Elisabeth und sein Sohn Andreasihrem Getreuen Heyn von Ronneburgzur Morgengabe für dessen Gattin Ku-nigunde Einkünfte in Orb an. NebenHermann von Selbold, der nun als derÄltere bezeichnet wurde, erschienenHermann Forestarius, Gottfried, Her-mann Halber, Heinrich Meyden undBerthold Fussechin. Aber auch zweiweitere Vertreter der Selbolder Ritter-familie waren anwesend: Helias undHermann der Jüngere von Selbold.52

Hier nun hören wir erstmals von Her-manns vermeintlichen Söhnen Heliasund Hermann. Aber auch bei dem inder Zeugenreihe ohne Familiennamengenannten Gottfried könnte es sich um einen Sohn Hermanns von Selbold gehandelt haben.53

Zum letzten Mal ist Hermann vonSelbold am 11. März 1306 belegt. Andiesem Tag belehnten Gottfried vonBrauneck-Hohenlohe und sein SohnAndreas eine Frau, die sie ihrem Die-ner Ekkard Holzer zur Ehe gegebenhatten, mit Gütern zu Martinsheim(bei Marktbreit in Unterfranken) undGnodstadt (bei Ochsenfurt). Hier warHermann von Selbold der einzige Wet-terauer unter fünf Zeugen.54 Über dasJahr 1306 hinaus haben sich keine wei-teren Quellen über den Ritter Her-mann von Selbold erhalten. Es wirdZeit für ein Resümee seines Lebens, so-weit es sich uns aus den erhaltenenQuellen erschlossen hat.

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Zusammenfassung

Die Quellenlage über Hermann vonSelbold kann als relativ gut bezeichnetwerden. Es haben sich immerhin ins-gesamt 19 Urkunden erhalten, die unsüber familiäre und lehensrechtlicheBindungen Hermanns Auskunft geben.Anhand dieser Stücke lässt sich fol-gendes Bild seines Lebens und Wir-kens zeichnen:

Obwohl Hermanns Familie wäh-rend des sogenannten „staufischen End-kampfes“ bis zu dessen Ende auf Seiten der staufischen Partei gekämpfthatte, schloss sich Hermann von Sel-bold Ludwig von Isenburg an, der ge-meinsam mit dem Breuberger herr-schaftliche Rechte in Büdingen wahr-nahm und eben dort das Erbe Gerlachsvon Büdingen angetreten hatte. Sowohlder Isenburger als auch der Breubergerwaren in den Jahren zuvor klar im an-tistaufischen Lager vertreten gewesen.Nur zwei Jahre vor der ersten urkund-lichen Erwähnung Hermanns von Sel-bold hatte Ludwig von Isenburg denletzten staufischen Widerstand am Glau-berg militärisch gebrochen. Es scheintso, als ob Hermann (und andere Mit-glieder der Familie Selbold) sich derwachsenden Bedeutung der FamilieIsenburg während des Interregnumsnicht entziehen konnten. Dazu passt,

dass Hermann zugleich Lehensmanndes Mainzer Erzbistums wurde – einemder Hauptträger des Kampfes gegendie Staufer. Enge Bindungen an dasHaus Hohenlohe (ebenfalls Ganerbender altbüdinger Herren) scheinen wäh-rend des Interregnums nicht bestan-den zu haben. Bei den nachgewiesenenLehen Hermanns in Lieblos, könnte essich aber um Afterlehen der Hohen-lohe gehandelt haben. In deren Umfeldist Hermann bis zum Jahr 1289 nurzweimal belegt. In Büdingen aber warer Burgmann und wurde mehrfach als Beurkundungszeuge von Rechtsge-schäften Ludwigs von Isenburg hin- zugezogen. Im Jahr 1278 wiederum bezeugte Ludwig von Isenburg gleichin drei Urkunden Rechtsgeschäfte sei-nes Lehensmannes.

Als Ludwig von Isenburg spätestensmit dem Tod Reinhards von Hanau begann, mit seinem Breuberger Gan-erben auf dem Gebiet des Reichsge-richts Selbold zu konkurrieren, scheintdies nicht ohne Auswirkungen auf dasVerhältnis Hermanns von Selbold zumHaus Isenburg geblieben zu sein. DemSchiedsspruch des Jahres 1290 über dieBerechtigungen Isenburgs und Breu-bergs am Reichsgericht Selbold, dürftenmehrjährige Auseinandersetzungen vor -angegangen sein. Dass Hermann vonSelbold im Jahr 1288 eine Schenkung

an das Kloster Marienborn, eine Grün-dung seines Herrn Ludwig von Isen-burg, zurücknahm, darf wohl als deut-licher Hinweis auf eine eingetreteneEntfremdung zwischen Hermann unddem Isenburger gesehen werden.

Spätestens mit der von König Rudolf von Habsburg befohlenen (aberwohl erfolglosen) Einflussnahme Her-manns auf die Auseinandersetzungenzwischen Konrad IV. von Trimberg unddem Bischof von Würzburg, beganneine enge Bindung Hermanns an Gott-fried von Brauneck-Hohenlohe, der ineben jenem Rechtsstreit als Schieds-richter eingesetzt worden war. In Gott-frieds Gefolge ist Hermann dann bis zu seinem Tod viermal belegt. Er beur-kundete auch Rechtsakte Gottfrieds,die außerhalb seines eigentlichen Wir-kungsraumes im ehemaligen Reichs-gericht Gelnhausen lagen. Hermannknüpfte damit (genau wie der zeitgleichlebende Friedrich Ungefuge in Geln-hausen) an eine staufische Traditionseiner Familie an. Es scheint, als ob ersogar seinen Sohn Gozold (Gottfried)nach seinem Lehnsherr benannt hat,da dieser Name unter den in der Fami-lie Selbold gebräuchlichen Vornamenabsolut einmalig ist. Ob Hermann vonSelbold auf der im hohenlohischen Besitz befindlichen Ronneburg Burg-mann wurde, kann nur vermutet wer-

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HERMANN VON SELBOLD

Ronneburg. Zur Zeit Hermanns von Selbold im Besitz der Herrn von Hohenlohe-Brauneck. Hermanns Sohn war hier Burgmann, für Hermann selbst ist dies zu vermuten.

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HERMANN VON SELBOLD

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den. Eine Mitgliedschaft in der dorti-gen Burgmannschaft lässt sich erst fürseinen Sohn Hermann d. J. und erstnach dem Verkauf der Ronneburgdurch die Familie Hohenlohe-Brauneckan das Erzbistum Mainz nachweisen.

Hermann von Selbold steht stell-vertretend für eine Zeit, in der Nieder-adel und die mit ihm verschmelzendeMinisterialität versuchten, ihre aus derStauferzeit herrührenden Privilegienund den damit verbundenen Einflusszu bewahren und zu verteidigen. DassHermann von Selbold sich am Endedes 13. Jahrhunderts eng an das HausHohenlohe-Brauneck anschloss, erwiessich als folgenschwerer Fehler. Nur we-nige Jahre später zog sich die FamilieHohenlohe aus unserem Betrachtungs-raum vollständig zurück. Die schon 1288belegte Entfremdung zwischen Her-mann und dem Haus Isenburg mar-kiert den Beginn eines Prozesses, andessen Ende die Errichtung der totalenLandeshoheit der Isenburger über dasehemalige Reichsgericht Selbold standund die dazu führte, dass die Familievon Selbold ihren dortigen Stammsitzum das Jahr 1400 verließ. Sie kehrte niemehr dorthin zurück und trat ebenfallsnie wieder in Isenburger Dienste. DieStrategien Hermanns von Selbold, die-ser Entwicklung entgegenzuwirken,hatten sich als auf lange Sicht unwirk-sam erwiesen. Ob allerdings jemals rea-listische Chancen bestanden hatten,sich derselben erfolgreich entgegenzu-stemmen, darf aus heutiger Sicht aberebenfalls bezweifelt werden. ■

1 Zur Neubewertung des „Interregnums“ s. Mar-tin Kaufhold, Interregnum (WissenschaftlicheBuchgesellschaft Darmstadt), Darmstadt 2002.

2 Andreas Schlunk/Robert Giersch, Die Ritter.Geschichte – Kultur – Alltagsleben, Begleitbandder gleichnamigen Ausstellung im Histori-schen Museum der Pfalz in Speyer, Stuttgart2003, hier: S. 10.

3 Heinrich Boos, Urkundenbuch der StadtWorms (1886 –1893), 3 Bde., hier: Boos 1, Nr. 106, 109 u. 116.

4 Urkundenbuch zur Geschichte der Herren vonHanau und der ehemaligen Provinz Hanau,Bd. 1– 4 (767–1400), bearb. v. Heinrich Reimer(Publikationen aus den K. Preußischen Staats-archiven, 48, 51, 60 u. 69. Bd.; zgl. (HessischesUrkundenbuch, 2. Abt.) Leipzig 1891 – 1897(weiterhin zit.: Reimer), hier: Reimer 1, Nr. 131u. 132.

5 Michael Zieg, Die Selbolder. Geschichte einerFriedberger Burgmannenfamilie in den Jahren1200 –1578, Hamburg 2007 (weiterhin zit.:Zieg, Selbolder), hier: S. 22 – 38.

6 Reimer 1, Nr. 220, 230, 231, 243, 257 u. 310.7 Zieg, Selbolder, S. 37f.8 Reimer 1, S. 183 Nr. 243.9 Ebenda, S. 201, Nr. 274.

10 Wolfram von Praunheim-Sachsenhausen hatteim Sommer des Jahres 1249 erfolgreich einen

Angriff des Gegenkönigs auf Frankfurt zurück-geschlagen. Er und seine Verbündeten hieltendas Brückenkastell und die Mainbrücke. Da-durch gelang es dem feindlichen Heer nicht,welches bereits Sachsenhausen erobert hatte,die Stadt einzunehmen. S. Karl/E. Demandt,Der Endkampf des staufischen Hauses imRhein-Maingebiet, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte, hrsg. von der Arbeits -gemeinschaft der Historischen Kommissionenin Darmstadt, Frankfurt, Marburg und Wies-baden, 7. Bd., Marburg 1957, hier: S. 150.

11 Ingrid Bartholomäi, Frankfurter Urkundenstaufischer Herrscher. Studien zur FrankfurterGeschichte, Bd. 50, Frankfurt 2003, hier: S.206 – 209.

12 Reimer 1, S. 200 Nr. 271. Zur Politik der StadtGelnhausen in dieser Zeit und dem Einflussder Familie Ungefuge auf eben diese Politik s.Michael Zieg, Die Familie Ungefuge (1210/20bis 1326). Ein Beitrag zur Rolle des reichs-städtischen Patriziats im 13. und 14. Jahrhun-dert in Seligenstadt, Gelnhausen und Würz-burg, in: Gelnhäuser Geschichtsblätter 2007,S. 43 –113.

13 Friedrich Battenberg, Isenburger Urkunden, 3 Bde. (Regesten zu den Urkundenbeständenund Kopiaren der fürstlichen Archive in Birsteinund Büdingen 947 –1500), Darmstadt/Mar-burg 1976 (weiterhin zit.: Battenberg, Isenburg),hier, S. 23 Nr. 81.

14 Rudolf Kunz, Wörterbuch für südhessischeHeimat- und Familienforscher, DarmstädterArchivschriften Bd. 9, Darmstadt 1996 (weiter-hin zit.: Kunz), hier: S. 385.

15 Zu Arnold Blumechin, der ebenfalls GelnhäuserBurgmann war, s. Reimer 1, S. 209, 211, 251,276, 287 u. 291 Nr. 285, 290, 342, 378, 394 u.396.

16 Reimer 1, S. 254 Nr. 346.17 Urkundenbuch des Stifts St. Peter und Alexan-

der zu Aschaffenburg, bearb. v. Matthias Thiel,(Veröffentlichungen des Geschichts- und Kultur-vereins Aschaffenburg e.V., hrsg. v. Hans-Bernd Spies), Aschaffenburg 1986 (weiterhinzit.: Thiel), S. 216 Nr. 75.

18 Gustav Simon, Die Geschichte des reichsstän-dischen Hauses Ysenburg und Büdingen,Frankfurt 1865 (weiterhin zit.: Simon), hier:Bd. 2, S. 157.

19 Battenberg, Isenburg, S. 27, Nr. 94.20 Georg Maldfeld, Über die Adelsfamilie von

Selbold, in: Hanauisches Magazin. Monats-blätter für Heimatkunde, Nr. 3, Hanau 1930(weiterhin zit.: Maldfeld, Adel), hier: S. 19.

21 Anette Löffler, Die Herren und Grafen von Falkenstein (Taunus). Studien zur Territorial-und Besitzgeschichte, zur reichspolitischenStellung und zur Genealogie eines führendenMinisterialengeschlechts 1255–1418, (Quellenund Forschungen zur hessischen GeschichteBd. 99, 2 Bde.), Darmstadt/Marburg 1994, S.128 –136 u. 215 –220.

22 Zieg, Selbolder, S. 59 und 76.23 Reimer 1, S. 313 Nr. 420. Die Belehnung

Heinrichs von der Ecken mit den drei Mansenzu Lieblos könnte in einer Heirat Heinrichsmit der bereits im Dezember 1258 erwähntenWitwe Irmengard begründet sein. Heinrichwurde wohl ihr zweiter Mann, was die erneuteBelehnung nötig machte.

24 Zu derer von Lißberg s. Klaus-Peter Decker/Dieter Wolf, Terri Imperii – Wetterau und Vogelsberg- Stätten einer Königslandschaftaus staufischer Zeit, in: Geschichte und Kulturin Wetterau und Vogelsberg, Bd. 8, hier S. 57ff.Nicht beachtet wurde bisher auch eine mög -liche familiäre Verbindung zwischen den Fami-lien Lißberg und Selbold. Klaus-Peter Deckerweißt in dieser Arbeit zu Recht darauf hin, dassdie beliebtesten Vornamen der Lißberger Hein-rich, Hermann und Werner lauteten, Vornamenalso, die auch in der Familie von Selbold überJahrhunderte gebräuchlich waren.

25 Battenberg, Isenburg, S. 31 Nr. 107.

26 Maldfeld, Adel, S. 19.27 S. Zieg, Selbolder, S. 24f..28 Zu Werner von Selbold, s. Reimer 1, Nr. 252,

334, 343. 346, 352, 381, 394, 396, 563 sowieBattenberg, Isenburg 1, Nr. 157 u. 165.

29 Simon 2, S. 127.30 Battenberg, Isenburg, S. 32 Nr. 112.31 Thiel, S. 238 Nr. 86.32 Emil Becker, Die Herren von Hanau als

Landvögte in der Wetterau, (Jahresberichtdes Königlichen Gymnasiums zu Marburgfür das Schuljahr 1901/1902), Marburg 1902,(weiterhin zit.: Becker), S. 7.

33 Ernst J. Zimmermann, Hanau Stadt undLand – Kulturgeschichte und Chronik einer fränkisch-wetterauischen Stadt und ehemali-gen Grafschaft. Mit besonderer Berücksichti-gung der älteren Zeit. Unveränderter Nach-druck der vermehrten Ausgabe von 1919, S. 26.

34 Hans Philippi, Territorialgeschichte der Grafschaft Büdingen, hrsg. von Edmund E.Stengel, Heinrich Büttner und Friedrich Ulhorn = Schriften des Hessischen Amtes fürgeschichtliche Landeskunde), Marburg 1954,hier: S. 115.

35 Kunz, S. 269.36 Simon 3, S. 58 Nr. 56.37 Simon 2, S. 155.38 Philippi, S. 115.39 Battenberg, Isenburg, S. 45 Nr. 154.40 Noch im Jahr 1433 kam es zwischen einem

Nachkommen Hermanns von Selbold, demEdelknecht Heinrich von Selbold, und demKloster Arnsburg zu Rechtsstreitigkeiten wegen Berechtigungen beider Parteien am großen Zehnten in Rodenborn. S. Battenberg, Isenburg, S. 386 Nr. 1445.

41 Zum vermeintlichen Sitz der Familie von Selbold im heutigen Langenselbold s. Zieg,Selbolder, S. 21f.

42 Battenberg, Isenburg, S. 45 Nr. 155.43 Ebenda, S. 46 Nr. 157. 44 Ebenda, S. 48 Nr. 165.45 Ebenda, S. 54 Nr. 188.46 Allerdings wird in der einschlägigen Literatur

über den sogenannten „staufischen End-kampf“ nicht beachtet, dass Albert von Trimberg vielleicht den Weg zurück in dasLager des Stauferkönigs Konrad gefundenhaben könnte. Im Dezember des Jahres1251 weilte er mit dem Staufer sogar in Italien und bezeugte eine von Konrad ausge-stellte Urkunde. S. Regesta Imperii V 1,2, Nr. 4568.

47 Simon 2, S. 39 –41. Er bringt dort die geschilderten Ereignisse um die Familie von Trimberg sehr ausführlich. Eine zeit-gemäße Arbeit über dieses einflussreicheEdelgeschlecht steht leider noch aus.

48 Simon 3, S. 53f. Nr. 55a.49 Battenberg, Isenburg, S. 61 Nr. 211.50 Hohenlohisches Urkundenbuch, 3 Bde.

(1153 –1375), hrsg. von Karl Weller, Stuttgart1899 –1912 (weiterhin zit.: Weller), Bd. 1, S.382 Nr. 553.

51 Ebenda, S. 388 Nr. 559.52 Ebenda, S. 452 Nr. 631.53 Nur vier Jahre nach Hermanns letzter

urkundlicher Erwähnung, tauchen Hermannund sein Bruder Goßhold (also Gottfried) von Selbold gemeinsam in den Quellen auf.Denn am 22. August 1310 beauftragten dieRichter des Mainzer Stuhls die Pfarrer von Selbold, Gelnhausen, Friedberg, Frankfurt, Büdingen, Ortenberg und Nidda zu verschärf-ter Beachtung und allsonntäglicher feierlicherVerkündigung, der auf Veranlassung vonDekan und Kapitel von Aschaffenburg gegendie Brüder Goßhold und Hermann v. Selboldvor kurzem verhängten Exkommunikation.Den Brüdern ist die Teilnahme am Abendmahlverweigert, die Anweisung der Richter wird als unumstößlich bezeichnet. S. Thiel, S. 434Nr. 205.

54 Weller 2, S. 697 Nr. 826.

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Im Torwolf der Scheune des Ein-hauses ist die Jahreszahl 1753 einge-ritzt. Dieser Teil des Hauses ist somitüber 250 Jahre alt.

Die Hofreite (= Bauernhof) Häfner,früher Niedergründau Nr. 17, heuteObergasse 18, bestand im 19. Jahrhun-dert aus dem „Einhaus“ (Wohnung,Scheune und Stallungen unter einem

Dach) und einem weiteren Gebäude,im rechten Winkel dazu. Ein drittes Ge-bäude war im Gemüsegarten errichtet.Dieser erstreckte sich von der Scheunebis zur heutigen Untergasse hin. Dermittlere Teil der Untergasse (etwa imBereich Häfner) wurde im 19. Jahr-hundert von den Häusern des „Ober-dorfs“ weg in Richtung „Kleine Bach“

verlegt. Auf diese Weise wurde die Untergasse begradigt und als Neben-wirkung auch der Gemüsegarten vonHäfner vergrößert.

Die Hoffläche war früher gestickt (= mit Steinschutt = kleinen Steinchenbefestigt). Im 19. Jahrhundert oder früher wurde ein kleiner Teil des Hofsmit Buntsandsteinen und Anfang des20. Jahrhunderts der größere Teil mitBasaltsteinen gepflastert. Der Teil zumNachbarhaus „Gemeindehäuschen“ hinbehielt zunächst seine gestickte Deckeund wurde in den 60er Jahren beto-niert. Zwischen der Waschküche Häf-ner und dem Gemeindehäuschen lagdie Mistkaute. Zur Straße hin war derHof durch ein hölzernes Hoftürchen,einen Lattenzaun und ein zweiteiligeshölzernes Hoftor abgeschlossen. Derhofeigene Born stand innen vor demLattenzaun.

Vor der Giebelseite des Hauses zurheutigen Obergasse hin befand sich,wie noch heute, ein kleiner Blumen-garten, der von einer Buntsandstein-mauer mit Buntsandsteinpfosten undeinem Lattenzaun eingefriedet war. DerBlumengarten war durch seine Kaiser-kronen bekannt, die fast die gesamteFläche einnahmen. Im Blumengartenwuchs außerdem ein Traubenstock, dersich von hier über die Giebelseite unddie beiden Traufseiten des Fachwerk-hauses ausgebreitet hatte. Vor einigenJahren wurde der Weinstock durch„Wilden Wein“ ersetzt. Dieser hatte sich große Flächen des Hauses erobert,wurde aber dann vom Geschichtsvereinbeseitigt, genauso wie der wenige Jahrealte Efeu an der Hofseite. Aus demWurzelwerk des abgeschlagenen Wein-stocks ist im Jahr 2001 wieder eine Rebeausgetrieben. Die Früchte des Wein-stocks schmeckten süß, im Gegensatzzu den saftigen, sauren des Weinstocksam Wohnhaus von Georg Häfner inder Mittelgründauer Straße 7.

Typisches Wohnhaus

Das Haus Häfner ist ein typischesFachwerk-Wohnhaus unserer Gegend.Es ist traufseitig erschlossen. Durch die Haustür gelangt man in den Ern (= Hausgang), der früher unmittelbarin die Küche überging. Von etwa 1960 bisJanuar 2003 sind beim Haus HäfnerErn und Küche durch eine Holzwand(mit Tür) getrennt gewesen. Die Tür

Die Hofreite Häfner in NiedergründauErwin Rückriegel

Haus Häfner, Obergasse 18, Niedergründau im April 1967.

HOFREITE HÄFNER IN NIEDERGRÜNDAU

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links des Erns führte in die Wohnstube,an die sich, getrennt durch eine Maueroder im Fall Häfner seit 1920 durcheine Holzwand, die Kammer anschloss.Die Holzwand wurde in den sechzigerJahren beseitigt, um das Wohnzimmerzu vergrößern.

Auf der rechten Seite des Erns liegtdie „Nääwer-schduwwe“ (= Nebenstube),die Schlafstube und dahinter die zweiteKammer. Im Haus Häfner ist, wie auchbei einigen anderen Wohnhäusern, dieseKammer nur durch die Küche zugäng-lich. Ein Küchenschrank, der auf einerSeite noch Platz für einen etwa einenMeter breiten Gang ließ, trennte dieKammer (in diesem Fall Vorratskam-mer) von der Küche. In den 60er Jahrendes vergangenen Jahrhunderts wurdedie Kammer zum Bad umgebaut.

Statt des Schornsteins gab es (biswann?) laut mündlicher Überlieferungeinen Kamin. Beim Abriss neuerer Plat-ten links des Schornsteins im Januar2003 kamen Steine und Balken zumVorschein, die durch das Feuer des frü-heren Kamins verrußt waren. In denKeller gelangte man von der Küche ausdurch eine Falltür (1920 wurde einneuer, der jetzige, Kellerzugang ge-schaffen). Zwischen Falltür und Kaminführte früher eine niedrige Tür in dieKammer hinter der Wohnstube. DieseTür wurde von Handwerkern bei denRenovierungsarbeiten im Januar 2003vorübergehend freigelegt. Die Kammerist vor dem Umbau von der warmenKüche her mit beheizt worden. ImSand unter defekten Dielen der Wohn-stube fanden die Handwerker ein Brett-chen mit Bleistiftaufschriften:

„Georg Häfner 15 Ja[ hre]Johs Rückriegel alt 19 Ja[hre]

18 – 90November“

auf der Rückseite:

„Joh RückriegelG Häfner“

Georg Häfner (1875 – 1925) war 1890Lehrbub, Johannes Rückriegel (1871 –1953) Geselle bei Schreinermeister Lud-wig Emmel, Niedergründau, Haus Nr. 61(= Burg = Liebloser Straße 18). Johan-nes Rückriegel hatte später eine Schrei-nerei in dem von ihm 1906 erbautenWohnhaus, Untergasse 30. Georg Häf-ner arbeitete in der Schreinerwerkstattneben dem 1911 erbauten Wohnhausin der Mittelgründauer Straße 7.

Über die „Schdääche“ (= „Stege“ = Stiege = Holztreppe – mit einem Seilals „Geländer“, wie noch heute) ist dasObergeschoss zu erreichen. Hinter demoberen Ende der Stiege erstreckte sichüber die gesamte Breite des Flurs die„Flaaschkammen“ (= Fleischkammer),die Vorratskammer nicht nur für Fleischund Wurst, sondern zum Beispiel auchfür Gelee und „Latwerge“. Mitte der70er Jahre des 20.Jahrhunderts wurdeim Bereich der ehemaligen Fleisch-kammer die Wand zum Heubodendurchbrochen und ein Bad eingebaut.

Unter der Bodentreppe befindensich zwei Einbauschränke, einer fürKleidung (Kittel) und der andere fürBücher und Zeitungen. Neben demSchornstein stand ein FrankfurterSchrank und auf der Seite zum Hof ein

Schrank mit Weißzeug und eine Truhefür Kartoffelsäcke.

Auf der Straßenseite des Oberge-schosses war Wohnraum: Hier lag die „Eewerschduwwe“ (= „Öberstube“= Oberstube), die feinste, beste undschönste Stube mit den vornehmstenMöbelstücken und dem feinsten undteuersten Geschirr im gesamten Haus.An Möbeln standen in der Oberstubeein breiter ovaler Tisch, zwei Schränke,ein Vertiko, eine Vitrine, ein Bett undFlechtstühle.

An der Wand zum Flur hingen eingroßer Spiegel und Uten silien aus derMilitärdienstzeit von Georg Häfner,zum Beispiel eine lange Pfeife. DieKammer neben der Oberstube dienteals Schlafkammer. Sie enthielt ein Bett,ein Tischchen oder Nachtschränkchenund einen Stuhl. Sie war früher von derOberstube aus durch eine Tür zugäng-lich. Diese wurde 2003 bei Weißbin-derarbeiten wiederentdeckt.

Baumaßnahmen

19. Jahrhundert

Wie aus Aufzeichnungen im„Schreibbuch“ der Familie Häfner (vgl.auch „Niedergründau in Geschichteund Gegenwart“ Nr. 80) hervorgeht,wurde um die Mitte des 19. Jahrhun-derts in der Hofreite Häfner fleißig gebaut. Maurer und Zimmerleutewaren beschäftigt. Es ist aber nur selten (so S. 23: neuer Schweinestall)angegeben, an welchen Gebäuden dieHandwerker arbeiteten.

Dorothea Häfner geb. Nagel und Jakob Häfner etwa 1957vor dem Scheunentor, Obergasse 18, Niedergründau.

Kartoffelausmachen auf dem Ochsenberg in Niedergründau.Max Lask und Jakob Häfner jun. am 2. Oktober 1957.

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HOFREITE HÄFNER IN NIEDERGRÜNDAU

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Neubau der Scheune im Jahr 1914

Im rechten Winkel zum Einhaus errichtete Haus- und Hoferbe KonradHäfner (1876 – 1917) im Jahr 1914unter Einbeziehung der alten Stall -außenmauern (1753 oder älter) eine geräumige Scheune mit vergrößertemKuhstall, mit Pferdestall, modernemSchweinestall und als Anbau im Ostendie Waschküche (zugleich Schlacht-raum) mit Räucherkammer und dar -über dem Hühnerhaus. Im Nordenwurden die Holzhalle und darüber der Spreuboden an die Scheune ange-baut.

Unter der Scheune war eine großeJauchegrube ausgehoben worden, diemit dem „Pullschäbber“ – und seit etwa1930 mit einer elektrischen Jauche-pumpe – entleert wurde. Neben derWaschküche wurde eine neue Mist-kaute gebaut, für den Abfluss von Flüs-sigkeit durch eine Leitung aus Tonroh-ren mit der Jauchegrube verbunden.

Durch die Errichtung einer Futter-halle mit einer Transmission im Jahr1938/39 wurde der Scheunenteil desEinhauses verändert. Die Decke derFutterhalle wurde auf das Niveau des ersten „Stocks“ der angrenzendenneuen Scheune verlegt. Futterhalle,Kuhstall und Pferdestall hatten somiteine gleichhohe Decke.

Unterfangen des Fachwerkgiebels im Jahr 1920

Der Giebel der Straßenseite und die nordöstliche Traufseite bis zum Be-reich der Haustür einschließlich wur-den 1920 mit Klinkern unterfangen.Eine neue Haustür mit zwei Fensternmit gemustertem, matten Glas wurdeeingebaut. Das Unterfangen der Giebel-seite war durch eine defekte Schwelleerforderlich geworden. Damals wurdein der Küche die alte Treppe mit derFalltür beseitigt und der neue jetzigeKellerzugang geschaffen. Die alten Sand-steinplatten im Ern und in der Küchewurden herausgenommen und durchneue, kleinere Platten ersetzt. Die sichrechtwinklig anschließende Kammer,später Bad, behielt ihre alten großenSandsteinplatten. Die Fachwerkwandzwischen der Kammer und der Wohn-stube wurde durch eine Holzwand er-setzt.

Veränderungen vor und nach dem Zweiten Weltkrieg

1938/39 wurde im Bereich der „Ne-berstube“ die Klinkerwand von derHaustür bis zum Scheunenteil verlän-gert und an der Außentreppe bei derHaustür das eiserne Geländer an Stelle

einer Klinkermauer angebracht. In den50er Jahren wurde im Hausgang einehölzerne Trennwand eingefügt, imOberstock in den 70er Jahren die Fleisch-kammer beseitigt und ein Bad auf demehemaligen Heuboden eingerichtet.Weiterhin wurden eine neue Haustürund im Scheunenteil des Einhauses inden 70er Jahren eine Garage eingebaut.

Nach dem Abriss des Gemeinde-häuschens kaufte Jakob Häfner einenTeil der Fläche des abgerissenen Nach-barhauses hinzu und begradigte so dieGrenze von seiner Mistkaute zur Straße.

Dass die Familie vor 100 Jahren zuden besser gestellten Mittelbauernzählte, zeigt sich darin, dass sie außerden oben beschriebenen Bauten am alt-eingesessenen Standort Obergasse imJahr 1909 für Schreiner Georg Häfnerein zweistöckiges Wohnhaus und einenAnbau mit Waschküche, Schreiner-werkstatt und Holzhalle in der Mittel-gründauer Straße 7 errichtete.

Die 1914 erstellten Teile der Hofreitesind vor Jahren abgerissen worden. DasHaus Häfner war bis 2002 in Familien-besitz. Letzter Eigentümer aus der Fami-lie Häfner war Jakob Häfners Sohn Tas-silo, letzte Bewohnerin Tassilos Mutter,Margot Häfner, geb. Müller. Das „Ein-haus“ wurde im Jahr 2002 von der Ge-meinde Gründau für museale Zweckeals Bauernhaus-Museum gekauft.

Rommellochmachen (Miete für Futterrüben) am Ronneburger Weg in Niedergründau, Herbst 1957. Kind Tassilo Häfner und Jakob Häfner sen.

HOFREITE HÄFNER IN NIEDERGRÜNDAU

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Bewohner des Hauses

JOHANN CONRAD HÄFNER(2. 8.1760 – 17.12.1834) Sohn des JohannGeorg Häfner, war verheiratet mit AnnaMargaretha Schleucher, der Tochter desGerichtsschöffen Arnold Schleucher,Hochzeit am 3. März 1785.

JOHANN PETER HÄFNER(27. 5.1791 – 3.1.1856) heiratete am 2.3.1815 in der Bergkirche Anna Elisabeth Prinz(19.7.1794 – 6. 5.1848). Peter Häfner warein Sohn des Johann Conrad Häfner undder Anna Margaretha Schleucher. AnnaElisabeth Prinz war eine Tochter des JohannConrad Prinz. Die Familie Peter Häfnerwohnte in Peters Elternhaus, Haus Nr. 17(= Obergasse 18). Peter Häfner war Acker-mann und um die Jahrhundertmitte eineZeitlang Vizebürgermeister.

Kinder:Peter Häfner (*1.3.1812), verheiratet mit Wilhelmine Karoline Wagner, einer Tochter des Schultheißenund späteren Bürgermeisters Peter Wagner (1770 – 1851).Johann Konrad Häfner(30.10.1815 – 4.11.1815).Johann Konrad Häfner(1816 – 1860, siehe unten). Johann Heinrich Häfner(3.11.1820 – 11.6. 1881) verheiratet mit Katharine Margarethe Lerch (10. 2.1823 –10. 2.1868). Anna Katharina Häfner(20.10.1824 – 15. 4.1884) verheiratet mitJost Bieber (1823 – 1890).

KONRAD HÄFNERPeters Sohn Konrad Häfner (21. 9.1816 –27. 4.1860) war mit Anna Elisabeth Stumpf(*17. 8.1817) verheiratet, Hochzeit am3. 3.1839 in der Bergkirche, Anna Elisa-beth Stumpf war eine Tochter des MichaelStumpf und der Anna Marie Stumpf,Haus Nr. 57 (= Liebloser Straße 10).

Kinder:Katharine Häfner (*1839),verheiratet mit Schleucher, Ehe kinderlos;das Ehepaar setzte Katharine Walther,eine Tochter von Georg Walther und Susanne Marie Häfner, an Kindesstattein. Katharine Walther (Peter Schleucher) heiratete Heinrich Emmel, den Sohn von Bürgermeister Karl Emmel.Elisabeth Häfner (21.11.1840 – 3.11.1896)verheiratet mit Friedrich Meininger, Gastwirtschaft „Zur Post“, Mittelgründau.Konrad Peter Häfner, siehe unten.Johannes Häfner (*13.12.1847) verheiratet mit Margarethe Katharine Faß(*2.10.1852) aus Niedergründau.Johann Peter (27.7.1849 – 16. 5.1852)Susanne Marie Häfner(17. 2.1854 – 30. 7. 1929) verheiratet mitGeorg Walther (29.10.1853 – 28. 9.1919)aus Langenbergheim.Anne Marie Häfner (1.9.1859 – 1. 5.1860)

KONRAD PETER HÄFNER (17.12.1842 – 15.3.1912), Eltern siehe vor-her, verheiratet mit Susanne Marie Emmel(*13.11.1847), der Tochter des Bäcker-meisters Jakob Emmel (Bäckerei JakobEmmel seit 1850) und der Susanne MariePrinz vom Haus Nr. 72 (= Obergasse 27).

Kinder:Katharina HäfnerSusanne HäfnerMargarethe Häfner (8.11.1870 – 30.1.1939)Heinrich Häfner (9.6.1872 – 16.1.1878)Georg Häfner (11.3.1875 – 30. 8.1925),Landwirt und SchreinerKonrad Peter Häfner siehe unten, Jakob Häfner (2. 5.1885 – 21.1.1960), verh. 15. 5.1920 mit Dorothea Häfner, geb. Nagel (23. 4.1885 – 6. 4.1960)

KONRAD PETER HÄFNER (2. 7.1876 – 5. 3.1917), verh. mit Dorothea Nagel (23. 4.1885 – 6. 4.1960)aus Vonhausen

Kinder:Auguste Häfner Jakob Häfner

JAKOB HÄFNER (3. 4.1912 – 2. 9.1979), verh. mit MargotMüller (2. 2.1924 – 12. 2. 2001) = letzteBewohnerin des Hauses

Sohn:Tassilo Häfner (*4.10.1954), verh. mitErika Zoremba, Sohn: Stefan Häfner

AUGUSTE HÄFNER (3.12.1910 – 3. 5.1992) verh. mit KarlRückriegel (7. 9.1903 – 20.1.1978)

Im Jahr 1933 lebten im Haus Häfner:– Jakob Häfner sen. – zweiter Ehemann

von Dorothea Nagel (2. 5.1885 –21.1.1960) und seine Frau DorotheaHäfner geb. Nagel (23. 4.1885 –6. 4.1960)

– Sohn Jakob Häfner jun.(3. 4.1912 – 2. 9.1979)

– Margarethe Häfner(8.11.1870 – 30.1.1939)

– Auguste Rückriegel geb. Häfner(3.12.1910 – 2. 5.1992) und ihr MannKarl Rückriegel (7. 9.1903 – 20.1.1978)

– Tochter Helga Rückriegel verh. Schneider*4. 2.1932

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HOFREITE HÄFNER IN NIEDERGRÜNDAU

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Der Gemüsegarten, der größte Teilder Fläche des Kuhstalls, die gesamteFläche des Pferdestalls, ein Teil der Fläche der 1914 erbauten Scheune unddes Schweinestalls gingen an eineNachbarin.

Aus Anlass des zweiten „GründauerKultursommers“, der am 24. August2002 mit dem zweiten Museumsfestim und am Heimatmuseum und in derObergasse im Ortsteil Niedergründaubegann und unter dem Thema „Land-wirtschaft“ stand, wurde aus dem vonHäfner sogenannten „Schreibbuch“der Familie Häfner die Broschüre„Landwirtschaft um 1850“ zusammen-gestellt. Im Schreibbuch sind Auf-zeichnungen der Einnahmen und Aus-gaben der drei (vier?) NiedergründauerLandwirte (Johann Conrad Häfner?),Johann Peter Häfner, Johann KonradHäfner und Konrad Peter Häfner ent-halten. Der erste Eintrag stammt vonJohann Conrad oder Peter Häfner ausdem Jahr 1816: „Geld aus gelegt vormeinen Vatter wie folgt – 1816 EinmalHat er bekomen 22 fl“, die letzten bei-den datieren vom 7.Juli 1867 von Kon-rad Peter Häfner (1842 – 1912): „172Pfund Korn in die Mühl gethan“ undvom 14.Juli: „D. 21 Juni hat die Kalbinzum erstenmahl gelaufen 67. zum 2mal Dieselbe 14. July.“

Das Schreibbuch gelangte als Erb-stück in den Besitz des Verfassers. MitHilfe der Aufzeichnungen in diesemWerk können wir uns heute ein Bildder Landwirtschaft vor etwa 150 Jahrenmachen. Die Eintragungen geben einenEinblick in die Landwirtschaft der ers-ten Hälfte und der Mitte des 19.Jahr-hunderts – in eine Landwirtschaft, dienoch keine Maschinen verwendete. DieFamilie Häfner führte einen mittelbäu-erlichen Betrieb im Ortskern, Nieder-gründau Haus Nr. 17 (= Obergasse 18),direkt neben der Schule. ■

Siehe auch im Heimat-Jahrbuch 2009:Erwin Rückriegel, Landwirtschaft um 1850 –Am Beispiel des Hofs Häfner in Niedergründau.S. 36 –38.

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Die Anfänge

Die Gründung des Ortes Dörnig-heim reicht weit zurück in die Zeit derFranken. Diese bauten zur Sicherungihrer Reisewege die an den wichtigstenStraßen liegenden Dörfer aus oder legten Herrenhöfe an, wo die vorhan-denen Ortschaften zu weit auseinanderlagen. Die Bewohner hatten, unter an-derem, für die Instandhaltung der Stra-ßen und die Sicherheit der Reisendenzu sorgen. Die Dörfer und Herrenhöfewiederum wurden unter den Schutzvon Klöstern gestellt, die im Notfall mi-litärischen Beistand leisten sollten.

Auch für die Gründung von Dör-nigheim war die vorhandene Straße,die später „Frankfurt-Leipziger-Straße“genannt wurde, ausschlaggebend.Gleichzeitig mit den Wohn- und Wirt-schaftsgebäuden der ersten Siedler ent-stand eine Kirche. Sie war eine Schutz-kirche aus Holz mit einem steinernenFundament. In der Schenkungsurkundevon 793 an das Kloster Lorsch wird sieals eine über dem Main gelegene Kir-che genannt, die zu Ehren der heiligenMaria errichtet wurde. Also eine Marien-kirche. Sie war 5,75 Meter breit und9,25 Meter lang. Der Zugang lag imWesten, wie es bei den frühchristlichen

Kirchen üblich war. Das steinerne Fun-dament ist noch unter der heutigenKirche vorhanden.

1064 ging der Dörnigheimer Herren-hof mit seiner Kirche an das Kloster St. Jakob bei Mainz über. Das Jakobs-kloster war damit Kirchenpatron undKollator. Das heißt, der Abt des Klostershatte das Recht, einen eigenen Pfarrereinzusetzen.

Offenbar hat er dieses Privilegnicht wahrgenommen, denn Dörnig-heim war vermutlich bereits zu dieserZeit eine Tochterkirche von Kessel-stadt. Das ist allerdings erst ab 1366urkundlich belegt.

Die bauliche Entwicklungder Alten Kirche in Dörnigheim

Ingeborg Schall

Die Lage des Dörnigheimer Herrenhofes mit Kirche an der Frankfurt-Leipziger

Straße zur Zeit der fränkischen Gründung.(Rekonstruktion durch die Autorin)

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Bestattungen fanden zu dieser Zeit,nach fränkischer Sitte, in einiger Ent-fernung des Gehöftes statt. Reste einesfränkischen Gräberfeldes wurden beiErdarbeiten in der heutigen Mozart-straße gefunden, etwa 300 m nördlichder Kirche.

Erste bauliche Veränderungen

Vermehrte räuberische Überfälle aufdie sesshafte Bevölkerung machten im13. Jahrhundert eine Sicherung der Be-sitztümer erforderlich. Um 1250 wurdedie Dörnigheimer Holzkirche abgeris-sen und durch einen Steinbau auf demalten Fundament ersetzt. Die Bruch-steine hierfür lieferten die Steinbrüche

bei dem heutigen Wilhelmsbad. DerChorraum erfuhr eine kleine Erweite-rung mit einem dreiseitigen Abschluss.Die Fenster im Kirchenschiff und imChorraum wurden nach frühgotischemStil ausgeführt und die Wandungenausgemalt. Ein teilweise zerstörtes Ma-rienbild aus dieser Zeit wurde späterbei Renovierungsarbeiten freigelegt,aber wieder übermalt. Recht gut zu restaurieren waren dagegen die Weihe-kreuze an den Wänden. Noch war dieKirche ohne Turm und der Zugang lagauf der Westseite.

Gleichzeitig mit den Umbaumaß-nahmen wurde der gesamte Bereichum die Kirche mit einer Mauer umge-ben. Es entstand nun nicht nur einKirchhof in unmittelbarer Nähe zu den

Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, son-dern die Bewohner schufen ein Rück-zugsgebiet für Mensch und Vieh,wohin sie sich bei Gefahr in Sicherheitbringen konnten. Kirchen waren ge-weihte Räume, das heißt, sie waren Tabuzonen, die nicht angegriffen wer-den durften. Bis heute gelten Kirchenals exterritoriales Gebiet.

Nachdem eine Verordnung aus demJahre 1275 den Menschen erlaubte, ihrEigentum, sei es Haus, Hof oder Land-sitz zu umfrieden, erhielt auch der umden Herrenhof angewachsene Ort Dör-nigheim eine Wehrmauer, die 1333 ineiner Erbschaftsurkunde erwähnt wird.Nun lag die Kirche innerhalb desSchutzgürtels. Die Mauer um denKirchhof hatte nun nur noch eine un-tergeordnete Bedeutung, blieb aber bisheute erhalten.

Die Kirche im späten Mittelalter

Die Ansiedlung um den Herrenhofhatte im späten Mittelalter die Aus-maße eines Dorfes erreicht. Handwer-ker und Gaststätten etablierten sich.Alles war auf die vorbeiführende Heer-und Handelsstraße ausgerichtet. Derganze Ort, mit Wald, Feldern, Gewäs-sern und natürlich den Menschen, bisauf wenige freie Bauern, gehörte nochimmer dem Kloster St. Jakobsberg beiMainz.

Im Mittelalter gab es den Staat alsein alle Menschen eines großen Gebie-tes erfassendes politisches Gebilde nicht.Um eine relativ einheitliche Rechts-grundlage zu schaffen, half die Nieder-schrift der sogenannten „Weistümer“.In ihnen wurde das derzeit geltendeGewohnheitsrecht rechtsverbindlichfestgeschrieben. Die beiden Dörnighei-mer Weistümer aus den Jahren 1365und 1366 zählen zu den frühesten inunserer Gegend. Eines davon doku-mentiert die Rechte des Abtes desMainzer Jakobsklosters. Besondere Er-wähnung findet die Tatsache, dass demAbt die „Eigenschaft“ im Feld und imDorf, Wasser, Wald und Weide gehörte,das heißt, dass er dieses Dorf besaß.Das Dorf Dörnigheim erhielten dieHerren von Hanau zu Lehen. Der Her-renhof blieb unter der Verwaltung desKlosters. Dörnigheim bestand zu die-ser Zeit aus fünfundzwanzig Gehöften,von denen dreiundzwanzig ihre Steu-ern an den Abt zahlten und zwei an

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einen Vogt. Eine Kirche wird in denWeistümern nicht extra erwähnt. Siegehörte als selbstverständlich dazu. Soist bekannt, dass das Kirchengebäudenach einem großen Brand im Jahre1479 stark beschädigt und anschlie-ßend renoviert wurde. Die Herren vonRüdigheim, die zu dieser Zeit die Vog-tei in Dörnigheim besaßen, stifteteneinen Altar.

Gegen Ende des 15. Jahrhundertserhielt die Kirche einen Turm mit ver-mutlich einer Glocke. Der heute nochvorhandene Teil dieses Turmes reichtbis zum Dachfirst über dem heutigenKirchenschiff. Der Zugang von Westenwurde geschlossen und stattdessen einPortal an der Nordwand eingebaut.

Kirchenglocken waren im 15. Jahr-hundert zu einem wichtigen Bestand-teil des öffentlichen Lebens geworden.Sie wurden geläutet wenn die Tore inder Wehrmauer morgens geöffnet undmit Einbruch der Dunkelheit geschlos-sen wurden. Es gab das „Elfläuten“ unddas „Abendläuten“ für die Bauern aufdem Feld und es gab das „Sturmläu-ten“ beim Aufzug eines Unwetters. DieKirchenglocken waren aber auch Sig-nale für die Nachbargemeinden bei

Feuersbrünsten, damit sie zu Hilfeeilen konnten, oder zur Warnung beiräuberischen oder militärischen Über-fällen, damit auch in den benachbartenOrten rechtzeitig Sicherheitsmaßnah-men ergriffen werden konnten.

Die Kirche im Barock

Im Mittelalter bedingten umfang-reiche Schenkungen von Land undMenschen an die Klöster eine Vielzahlvon Vogteien, zwischen denen es häu-fig zu Auseinandersetzungen kam. DieHanauer Grafen machten sich dieseSchwächen zu Nutze und versuchtenständig, ihren Herrschaftsbereich aus-zubauen. Auch in Dörnigheim nahmihr Einfluss ständig zu. Im Jahre 1609errichteten sie außerhalb der Ortschafteine Zollstation. Sie setzten einen Geld -erheber und einen Straßenwärter einund erhoben Wegegeld zur Instandhal-tung der Straße. Dadurch verlor derHerrenhof allmählich seine Bedeutungfür die Betreuung der Straße. Er wurdejedoch von dem Mainzer Jakobsklosternicht aufgegeben. Er überdauerte denDreißigjährigen Krieg ebenso wie die

nachfolgenden kriegerischen Ereignisseund die häufigen Brände, denen großeTeile des Dorfes zum Opfer fielen undmit ihm die Kirche, deren Schutzfunk-tion sich im Laufe der Zeit stetig wan-delte.

1553 starb der letzte, nach der ka-tholischen Lehre predigende Pfarrer, ander Pest. Sein Nachfolger führte auchin Dörnigheim, nach dem Willen derHanauer Grafen, die evangelische Lehreein. Damit war Dörnigheim „evangeli-siert“ und die Kirche wurde zu einer„reformierten“ Kirche. Die reformierteKirche kennt, im Gegensatz zur luthe-rischen, keinen Altar mit Aufsatz oderBildtafeln, sondern es gibt neben derKanzel einen Tisch mit Kruzifix undBibel.

Der neu gewonnene Wohlstand nachdem Dreißigjährigen Krieg ermöglichteden Gemeinden nicht nur den Wieder-aufbau ihrer Häuser und die Durch-führung notwendiger Reparaturen. VieleSchlösser im Main-Kinzig-Kreis ent-standen in dieser Zeit, wie auch dasSchloss Philippsruhe im nahen Kessel-stadt. In den Nachbarorten wurden, wie in Dörnigheim, Rathäuser errichtetund die Kirchen ausgebessert.

Auch die ausgebrannte Kirche inDörnigheim war nach und nach not-dürftig wieder hergerichtet worden, undman konnte 1653 endlich daran gehen,das Kirchendach neu zu decken. Hier-für wurden 4.000 gebrauchte rote Zie-gel im Schloss in Hanau gekauft. EinenTeil der Kosten übernahm der neu ge-wählte Schultheiß. Ein neues Glocken-seil stiftete ein Frankfurter Seiler. EinDörnigheimer Wirt spendete einenSchieferstein, auf den die Lieder ge-schrieben werden konnten. In den Pro-tokollen der seit 1651 geführten Kir-chenbücher wird mehrfach betont,dass der Lehrer den Schlüssel zur Kir-chentür und auch das „Taufzeug“ ver-wahrte. Zum Schutz vor unliebsamenEindringlingen waren die Kirchen -ältesten gehalten, reihum auch nachtsnach der Kirche zu sehen.

Überall wurde gebaut, und man ließ sich anstecken. Gegen Ende des17. Jahrhunderts war die Bevölkerungin Dörnigheim weiter angewachsen,und die Kirchengemeinde hatte sich finanziell so weit erholt, dass eine Er-weiterung des Kirchenschiffes in An-griff genommen werden konnte. DieNordwand wurde um 2,25 Meter nachaußen versetzt und der Fußboden um

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einen Meter angehoben. Im Stil desausgehenden Barock erhielt die ge-samte Kirche große Rundbogenfens-ter und passende Portale. Durch dieErweiterung wurde der Einbau einerKanzel und der sogenannten Orgel-empore möglich. Die Empore warüber eine Treppe im Kircheninnerenund einen weiteren Zugang über eineAußentreppe zu erreichen. Sie solltein erster Linie eine Orgel aufnehmen,die aber erst später angeschafft wer-den konnte.

Das Ende der Umbaumaßnah-men ist mit der Jahreszahl 1705 amöstlichen Portal dokumentiert. DenAbschluss bildete die Außenanlagemit dem Kirchhof und einem neuenZugang von Norden. Durch die häu-fige Wiederbelegung des Kirchhofswar das Gelände um einen Meterhöher geworden, was durch eineTreppe von der Kirchgasse her ausge-glichen wurde.

Die Kirche im 18. und 19. Jahrhundert

1720 wurden endlich die beidenPfarreien Kesselstadt und Dörnig-heim getrennt. Dörnigheim erhieltzum ersten Mal einen eigenen Pfar-rer. Gleich zu Beginn seiner Amtszeiterfuhr er durch einen Sachverständi-gen, dass der Kirchenbau durch dasVersetzen der Außenmauer nach Norden und den Einbau der großen,barocken Fenster, an Stabilität verlo-ren hatte. Das Dach war zu schwer geworden und das Gewicht musstevon außen durch Stützpfeiler aufge-fangen werden. Drei Jahre lang wurdein den Gottesdiensten eine freiwilligeKollekte erhoben für die „arme undbaufällige Kirche“.

Das Interesse der Hanauer Grafenund des Abts vom Mainzer Jakobs-kloster an dem Dorf Dörnigheim warzu dieser Zeit noch ungebrochen. Esgab scharfe Auseinandersetzungenzwischen den geistlichen und welt -lichen Herren. Noch gelobten dieHanauer dem Mainzer Abt „bei ihrerSeel“ Treue und schworen bei Gottund seinem heiligen Evangelium, dieInteressen des Abtes zu wahren. Aberder Eid war nur halbherzig. Die Ver-waltung und Justiz lagen bereits inHanau. Unberührt von den Querelenblieb jedoch der Dörnigheimer Her-renhof weiterhin unbestrittener Be-

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sitz des Jakobsklosters und mit ihmvermutlich die Kirche.

Erst die Säkularisation im Jahre1803, wodurch alle geistlichen Güterweltlichen Besitzern zugeführt wur-den, beendete die Machtkämpfe. Dazukam die Aufhebung der innerdeut-schen Zölle im Jahre 1866, durch diedas Interesse an Dörnigheim völligschwand. Der einstmalige Herrenhofwandelte sich zu einem unbedeuten-den Gutshof. Mehrere Gasthäuser hat-ten inzwischen die Bewirtung der Rei-senden übernommen. Die Ländereienwaren nach und nach verkauft und derHof schließlich ganz aufgegeben wor-den. Das Schicksal der Kirche war un-klar.

1846 schloss die politische Gemeindemit der Kirchengemeinde einen recht-lichen Vertrag über die finanzielle Auf-teilung der Kosten zum Erhalt der Kir-che. Die kirchliche Gemeinde ver-pflichtete sich zur Unterhaltung desKirchengebäudes, während die Pflegedes Turms, die Umgebung der Kircheund die Kirchhofsmauer der politi-schen Gemeinde oblag. Erst durcheinen für ganz Hessen gültigen Rah-menvertrag konnte sich die politischeGemeinde im Jahre 2004 aus dieserBaulastverpflichtung frei kaufen.

Im Juni 1870 endlich standen die finanziellen Mittel für eine Orgel be-reit. Der Orgelbauer Wagner aus BadHersfeld erhielt den Auftrag, und erstellte das Instrument an dem seit lan-gem vorgesehenen Platz auf der Orgel-empore über dem Altar auf. Den ver-goldeten Engel auf der Spitze der Orgelstiftete ein Dörnigheimer Gastwirt. ImErsten Weltkrieg wurden die Orgelpfei-fen zu Kriegszwecken eingeschmolzen,konnten aber nach dem Krieg ersetztwerden.

Mit dem Fortschreiten der Zivilisa-tion genügte die Kirchenglocke als Zeit-regulator nicht mehr. Eine Uhr mitSchlagwerk wurde erforderlich. Dafürmusste aber der alte, niedrige Turm auf22 Meter aufgestockt werden. Im Jahre1877 wurde diese Änderung durchge-führt. Durch den Turm mit seinemspitzen Helm bekam die Kirche ein völlig neues Gesicht.

Die Uhrmacherwerkstatt Ungererin Straßburg fertigte eine Uhr mit weithin sichtbaren Zifferblättern an.Die beiden jeweils eineinhalb Zentnerschweren Gewichte für das Schlag-werke und das 50 Pfund schwere Ge-

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wicht des Gehwerks mussten täglich in den Turm hochgekurbelt werden,damit das 40 Pfund schwere Pendel inBewegung blieb. Zudem musste dasUhrwerk regelmäßig jede Woche ge-wartet werden und ein Vor- oder Nach-gehen der Uhr ausgeglichen werden.Seitdem ertönen zu jeder vollen Stundedie entsprechenden Schläge. Zu jederhalben Stunde schlägt die Uhr einmal.1975 wurde das alte, solide Getriebe demontiert, das nur einmal nach demZweiten Weltkrieg einer größeren Re-

paratur bedurfte, weil durch das Ost-zifferblatt nach einem Beschuss amEnde des Krieges Splitter in das Uhr-werk eingedrungen waren, und durcheinen elektrischen Antrieb mit elektro-nischer Steuerung ersetzt. Diese Kon-struktion reguliert sich selbst bis aufeine Genauigkeit von 30 Sekunden proTag. Selbst bei einem Stromausfallwürde sie aus eigener Kraft noch zwölfStunden weiterlaufen. Die Zeigertreib-werke müssen allerdings immer nochregelmäßig gewartet werden.

Der Mode der Zeit folgend, erhieltdie Turmspitze im Jahre 1877 einenWetterhahn aus Kupferblech, der sichim Wind drehte und den Bauern eineWettervorhersage ermöglichte. Er wurdenach dem Zweiten Weltkrieg ausge-wechselt, da Regenwasser eindrang.Soldaten hatten den Wetterhahn zuSchießübungen benutzt und Löcher hinein geschossen.

1885 konnte ein neues Glockenge-läut angeschafft werden, das von derweltlichen Gemeinde bezahlt wurde.Die drei 600 kg, 300 kg und 178 kgschweren Glocken erklingen in denTönen g-b-cis. In den beiden großenWeltkriegen wurden die Glocken fürMunition eingeschmolzen und muss-ten nach den Kriegen wieder neu gegossen werden. Zuletzt im Jahr 1953.

Die Kirche im 20. Jahrhundert

In den Jahren 1959, 1974 und 1980/81 wurde die Kirche umfangreich sa-niert. Das bröckelnde Mauerwerk derAußenwände wurde verputzt und miteinem Mineralfarben-Anstrich verse-hen. Das Kirchenschiff erhielt inneneinen Betonringanker. Das hölzerneKirchengestühl wurde ausgetauschtund die Turmuhr mit einem elektroni-schen Antrieb versehen. Dabei wurdeauch der durchlöcherte Wetterhahnausgetauscht.

Im März 1986 stellte die evange -lische Kirchengemeinde den Antragzum Anbau einer Sakristei an die alteKirche. Der damalige Baudezernentder Stadt Maintal lehnte das Vorhabenzunächst ab: 1.) Das Bauvorhaben füge sich nicht in

die nähere Umgebung ein. 2.) Nach der Stellplatzsatzung der

Stadt Maintal wären 8 Kraftfahr-zeugstellplätze nachzuweisen. DieSchaffung auf dem Grundstück seiaus denkmalpflegerischen Grün-den nicht möglich. Eine notwen-dige Befreiung von der Verpflich-tung zur Herstellung von Stellplät-zen werde nicht erteilt.Die Untere Bauaufsichtsbehörde des

Main-Kinzig-Kreises hatte jedoch keineEinwände. Sie empfahl, bei weitererAblehnung durch die Stadt, die Kom-munalaufsichtsbehörde einzuschalten.Nachdem eine Rechtsauskunft der Re-gierungsbehörde klar auf die Rechteder Kirche hingewiesen hatte, fand der

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Bauantrag endlich Zustimmung imMagistrat. Am 19. April 1991 konntemit dem Bau begonnen werden. Beider Umbauung des unteren Turmab-schnitts gelangte nun die ehemaligeAußentreppe ins Kircheninnere.

Mit dem Anbau erhielt die Kirchenicht nur Platz für notwendige sanitäreAnlagen. Ein großzügiger, heller Raum

ermöglicht den witterungsunabhängi-gen Aufenthalt vor und nach den Gottes-diensten und schafft Gelegenheit fürAusstellungen und andere Aktivitäteneiner modernen, lebendigen Kirchen-gemeinde. Er erleichtert auch der Gast-gemeinde der griechisch-orthodoxen Kir-che ihre Gottesdienste, die sie regelmä-ßig in der evangelischen Kirche abhält.

Historische Grabmale vor der Alten Kirche

Einige alte Grab- und Gedenksteinehaben sich aus der Vergangenheit er-halten. Sie befanden sich ursprünglichteils im Kircheninnenraum, zum Teilaber auch auf dem Kirchhof, wurdenaber später an einem anderen Platz auf-gestellt. Sie gehören zum kulturellenErbe von Dörnigheim und ihre Erhal-tung ist wünschenswert. Allerdings istder poröse Sandstein im Freien starkder Verwitterung ausgesetzt.

Der ehemalige Kirchhof wurde1814 offengelassen, nachdem außer-halb der Wehrmauer ein neuer Fried-hof angelegt worden war. ■

Eine kleine Sammlung von Grab- und Gedenksteinen aus dem 17. bis 19. Jahrhundert.

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Bezüglich der geistlichen GeschickeAlsbergs ist zu erwähnen, dass Alsbergeine katholische Pfarrkuratie ist na-mens Heilig Kreuz. Zu Ehren des Hei-ligen Kreuzes erfolgt auch heute nochdie Alsberger Wallfahrt. Einstmals reinkatholisch, ist Alsberg in konfessio -neller Hinsicht heute heterogen, wennauch nur eine katholische Kirche imDorf existiert. Alsberg gehört aktuelldem Bistum Fulda an, darin zum Dekanat Kinzigtal wie zum Pastoral-verbund „Heilig Kreuz-Salmünster-Kinziggrund“, wobei es als besondereEhre zu gelten hat, dass Alsberg imNamen des neuen Pastoralverbundesan erster Stelle wie überhaupt erwähntwird. Die katholische Seelsorge im Ortwird vom weltgeistlichen Pfarrer vonSalmünster, Herrn Dr. Michael Müller,versehen.

An Gründungslegenden der Als-berger Wallfahrtskirche Heilig Kreuzgibt es gleich zwei: A) ein Kreuz wurdein einem Baumstock gefunden unddort die Kirche errichtet, B) ein Eremitlebte auf dem Berg und besaß ein wun-dertätiges Kreuz.

Urkundlich wurde erstmals im Jahre1443 eine Kapelle auf dem Alsberg er-wähnt, nämlich in einem Stiftsregistervon Salmünster. Sie soll den Herrenvon Hutten aus Hausen als Grablegegedient haben. 1507 wurde der Grund-stein zu einer neuen, zweiten Kapellegelegt, die im Jahre 1513 am Donners-tag nach Mariä Heimsuchung durchden Weibischof von Mainz, Herrn Johannes Münster, zu Ehren des Heili-gen Kreuzes und der Heiligen Nothel-fer wie weiterer, heute vergessener Pa-trozinien geweiht wurde. 1707 wurdedie Kapelle um das heutige Kirchen-schiff erweitert, um auch weiterhin dieZahl der Pilger fassen zu können, wo-durch die zweite Kapelle fortan alsChorraum der somit entstandenenneuen Kirche diente.

Alsberg war bis 1681 Filial der Pfar-rei Salmünster, 1681 – 1812 Filial derPfarrei Orb, 1812 – 1822 provisorischeKuratie und seit 1822 Kuratie. So ge-hörte Alsberg nacheinander zum Erz-bistum Mainz und dem in der Sattel-zeit nachfolgenden Erzbistum Regens-burg mit dem Generalvikariat inAschaffenburg, wie dann zur neuge-gründeten Diözese Würzburg, ehe esim Jahre 1870 an das Bistum Fulda ge-langte. Nach einer ersten Phase derSeelsorge durch die damit betrautenSalmünsterer Franziskaner, die mit derSäkularisierung des letzten Salmünste-rer Franziskaner-Paters auf dem Als-berg, Optatus Fösser endete, wurde erstwieder im Jahre 1933 mit Franziskaner-Pater Bonifatius Dux eine zweite Phaseder franziskanischen Seelsorge eröff-net, die bis zum Dezember des Jahres2004 und der damals erfolgten Schlie-

ßung des Franziskaner-Klosters Sal-münster dauerte. Trotz der aktuellenBetreuung der Alsberger Katholikendurch einen Weltgeistlichen und ledig-lich zweiwöchentlichen Sonntags-Got-tesdiensten im Zuge der kirchlichenPersonalprobleme, bleiben doch die Ein-flüsse der franziskanischen Frömmig-keit auf das Dorf weiterhin lebendig.

Die Alsberger Wallfahrt zu Ehrendes Heiligen Kreuzes wurde bereitsEnde des 15. Jahrhunderts begangen.Die Wallfahrt zum Alsberg war bis zumEnde des 18. Jahrhunderts außeror-dentlich beliebt in der Umgegend,denn zahlreiche Pilger aus Orb, Wirt-heim, dem Jossgrunde wie dem Kin-zigtale kamen auf den Berg hinauf. DieWallfahrt verfiel aber zu Beginn des 19.Jahrhunderts weitgehend – lediglich die Pilger aus Orb hielten auch in die-sen schweren Zeiten dem Alsberg die

Die Wallfahrtskirche Heilig Kreuz zu Alsberg

Florian W. Betz

Alsberger Kirche, Hochaltar mit Kalvarienberggruppe, Engeln, Apostelfürsten,Gott Vater und Heiligem Geist in Form der Taube.

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WALLFAHRTSKIRCHE HEILIG KREUZ ZU ALSBERG

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Treue – und wurde erst zu Beginn des20. Jahrhunderts neu belebt. Dies ge-schah durch die Initiative der vorestletzten weltgeistlichen Pfarrkuraten inden 1920er Jahren wie der ersten neu-erlichen Salmünsterer Franziskaner alsSeelsorger seit 1933 hier oben, wozudie wohlwollende Unterstützung durchden Fuldaer Bischof Damian Schmitt(1858 – 1939) kam, der 1923 aus Romein Partikel vom Heiligen Kreuz für dieWallfahrtskirche als Geschenk mit-brachte. Heute wird die Alsberger Wall-fahrtswoche am und nach dem erstenSonntag im Mai gefeiert (3. Mai, Festder Kreuzauffindung). Dies geschiehtmit dem Wallfahrtssonntag, der Frauen-wallfahrt mit Lichterprozession amnachfolgenden Dienstag-Abend wie derJugendwallfahrt am schließlichen Sams-

tag. Andererseits wird die Wallfahrt amSonntag, dem 14. September bzw. demnachfolgenden Sonntag gefeiert, fälltder Tag auf einen Wochentag; dies istdas Fest der Kreuzerhöhung. LetztereWallfahrt wird in Verbindung gefeiertmit der alljährlich durch die Kirchen-gemeinde veranstalteten und durch dierührigen Hände der Alsberger Dorfbe-wohnerschaft jeweils aufs Neue reali-sierten Alsberger Kirchweih, die seit1976 als Zeltkirmes ausgerichtet wird.Besonders das Wirken des Franziska-ner-Paters Ludwig Böhm wirkte sichpositiv auf das Gedeihen der AlsbergerWallfahrt und der Kirchweih im letztenViertel des 20. Jahrhunderts aus.

Doch nun zur Alsberger Wallfahrts-kirche Heilig Kreuz selbst, d.h. zu ihrerArchitektur- und Kunstgeschichte: Die

Alsberger Heilig Kreuz-Kirche befindetsich am unteren Rand des Dorfes, liegtca. 400 m ü. NN und ist von der Haupt-straße von Osten über den Kapellen-weg, von Süden und Norden über dieRingstraße und von Westen zu Fußvom 1934 eingeweihten Kreuzweg, deran der Kirche endet, zu erreichen. Rich-tung Süden schließt sich der AlsbergerFriedhof an.

Bei dem Kirchenbau handelt es sichum einen kleinen und schlichten, ver-putzten Bruchsteinbau in rechteckigerForm mit polygonem östlichem Chor-schluss. Das mit Schiefer gedeckte Dachbirgt auf der Westseite einen kleinensechseckigen Reiter, der auf der Fort-setzung der die hölzerne Orgelemporeim Innern der Kirche tragenden antiki-sierenden Säulen beruht. Chrakteristi-sche Stilelemente von außen – im Ge-gensatz zum barocken Inneren – be-sitzt die Kirche nicht, die ursprünglicheKapelle war vermutlich im gotischenStil gehalten. Doch nun zum Innerender Kirche. Die Alsberger Kirche besitzteinen Hochaltar und zwei Seitenaltäre.Der Hochaltar wird vom ehemaligenBezirkskonvervator Bickell 1901 wiefolgt beschrieben:

„Der Hochaltar aus dem Schluss des17. Jahrhunderts hat einen kräftigenAufbau, dessen Hauptgliederung zweigewundene Säulen mit einem gebro-chenen, geschweiften Giebel bilden. Dasso umrahmte Feld ruht auf einem So-ckel, der in der Mitte das erhöhte Ta ber-nakel enthält, und wird durch Pilasterwieder in drei Felder getheilt, in wel-chen eine plastische Kreuzigungsgruppesteht, ein großer Crucifixus in der Mitte,theatralisch und ungeschickt sculpirtMaria und Johannes zur Seite ...“

Dazu bleibt zu sagen, dass zu Sei-ten des Hochaltares die ApostelfürstenPetrus (rechts) und Paulus (links) alsStatuen zu sehen sind, wie der Hochaltarsich fortsetzt in die Höhe zu Gott Vater,der durch eine Sonne und die weißeTaube, also dem Heiligen Geist, überragtwird. Der heutige Tabernakel wurde1902 durch Augustin Schöppner nacheiner Vorlage Ludwig Nüdlings ge-schaffen und im Jahre 1982 restauriert.

Der linke Seitenaltar ist der sog.„Muttergottesaltar“. Er zeigt eine ge-schnitzte Figur der heiligen Maria alsHimmelskönigin mit Krone und Zep-ter auf der Erdkugel stehend und derSchlange den Kopf zertretend, dabeidas Jesuskind im Arm. Im Kopfstück

Alsberger Kirche, Empore und Orgel; gemalte Fortsetzung der Orgel auf der Holzdecke.

WALLFAHRTSKIRCHE HEILIG KREUZ ZU ALSBERG

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Gelnhäuser Bürger hatten bereits inder zweiten Hälfte des 19. Jahrhundertsdamit begonnen Gegenstände, die fürdie Nachwelt erhaltenswert erschienen,zu sammeln.

Der Großhandelskaufmann Hein-rich Philipp Stock (1858 – 1927), der Al-tertumspfleger für die Stadt Gelnhau-sen und Vorsitzender des GelnhäuserGeschichtsvereins war, stellte für dieseObjekte die Diele, einen Nebenraum undTeile seines Treppenhauses in seinemWohnhaus, dem Arnsburger Hof in derLanggasse 41 für ein vorläufiges Muse -um zur Verfügung. Dieses konnte dortam 1. Oktober 1909 eingeweiht werden.

Doch weitere 20 Jahre sollten insLand gehen, der 1. Weltkrieg und die

fast anschließende Inflationszeit warenhinderlich daran, dass der Geschichts-verein endlich ein neues Domizil fand,um seine Museumsschätze einer brei-teren Öffentlichkeit vorstellen zu kön-nen. So konnte er ab Oktober 1929 imErdgeschoss des Hauses Symeren, Holz-gasse 1, von der Familie August Abigzwei Räume für das Gelnhäuser Hei-matmuseum anmieten.

Dort fand dann zum ersten Maleine Sonderausstellung zu Ehren vonPhilipp Reis, dem aus Gelnhausenstammenden Erfinder des Telefonsstatt. Als positiv ist dabei zu vermerken,dass die Stadtverwaltung die Arbeit desGeschichtsvereins besonders schätzteund unterstützte.

So stellte sie in dem städtischen Ge-bäude Stadtschreiberei 8, zunächst vier,dann sechs Ausstellungsräume für dasHeimatmuseum ab 1934 zur Verfügung.

Die Betreuung und Verwaltung desHeimatmuseums wurde, wie auch schonvorher, durch Mitglieder des Gelnhäu-ser Geschichtsvereins wahrgenommen.

Der Museumsleiter war bis zu sei-nem Tode am 23 Februar 1937 der Ver-waltungsinspektor i.R. Johann LorenzKreuter, der ab 1927 seinen ständigenWohnsitz in seiner Vaterstadt hatte. Un-terstützt wurde er bei dieser Tätigkeitvon Luise Druschel (1869 – 1947), Mittel-schullehrer i.R. Karl Ickes (1873 – 1954)und Konrektor i.R. Ludwig Schmey (1871– 1951). Alle arbeiteten ehrenamtlich.

wird die heilige Anna mit Maria alsKind dargestellt.

Der rechte Seitenaltar ist der sog.„Nothelferaltar“. Das Bild im Hauptfeldstellt die 14 Nothelfer dar und stammtvon Professor Jos. Hürth aus Prag undwurde 1930 gemalt, als Ersatz für dendamals nicht mehr zu rettenden 200Jahre alten Vorgänger. Darüber ist derApostel der Deutschen und Diözesan-patron von Fulda, Winfried Bonifatiusdargestellt.

Zur weiteren Ausstattung ist zusagen, dass sich im Kirchenschiff zweiKriegertafeln befinden: rechts zu Ehrender Alsberger Opfer im I. Weltkrieg, da-rüber eine Figur des heiligen Antoniusvon Padua; links zu Ehren der Alsber-ger Opfer im II. Weltkrieg, darüber eineFigur des heiligen Wendelin. Die Kan-zel befindet sich in der Nähe des Not-helferaltares und birgt auf dem Schall-deckel eine Jesus-Figur mit Labarum.Das komplette Kirchenschiff umlau-fend befinden sich 14 Darstellungender einzelnen Stationen des Kreuzwe-ges. Am Ende des Kirchenschiffes be-findet sich ein zuletzt nur noch seltenbenutzter Beichtstuhl, im Chorraumseit Neuestem ein Gemälde der Kreu-

zigung, außerdem im Chorraum be-findet sich das wieder verwandte bunt-sandsteinerne Taufbecken mit Holz -deckel und Zinneinlage. Nachdem diedrei ersten Bronzeglocken im Zuge desI. Weltkrieges abgegeben wurden, ge-hören heute zwei Stahlglocken (Durch-messer: 85 u. 76 cm) zur Ausstattung,die durch ein elektrisches wie automa-tisiertes Läutwerk betrieben werden.

Die Alsberger Kirche wurde im 20.Jahrhundert dreimal von Grund auf renoviert (1930, 1953 u. 1974 – 78), ak-tuell wird die Restauration der Orgelim Gotteshaus durchgeführt. Eine erstegebrauchte Orgel wurde im Jahre 1839angekauft; sie wurde vom OrgelbauerGeorg Michel aus Roth bei Gelnhausengefertigt. Darauf folgten drei Umbau-ten bzw. Reparaturen in 1863, 1879 und1889, ehe im Jahre 1893 ein Neubaudurch Fritz Clewing aus Fulda erfolgte;dies ist die heutige Orgel, die 1953durch Alban Späth aus Fulda ein elek-trisches Gebläse erhielt.

Als abschließende dichterische Im-pression zur Alsberger Heilig Kreuz-Kirche noch folgendes Gedicht vomehemaligen Alsberger Schullehrer undHeimatforscher Josef Paul (1896 – 1960):

Bergkirchlein

Ein Kirchlein steht am DorfesrandSo einsam, schlicht, doch schön.Schaut weit hinaus ins ferne LandAuf Wälder, Tal und Höh’n.

Nicht Prunk und Pracht erstrahlet dirIm Gotteshaus entgegen.Die Einfachheit ist seine Zier.Sie wird dich tief bewegen.

Das Kreuz, das schlichte Marterholz,Das einst im Stock gefunden,Am Hochaltar das Kleinod stolzHeilt Schmerz und schwere Wunden.

Hier bist du deinem Gott so nahSo ganz bei ihm allein.Und bitten, beten kannst du daIm stillen Bergkirchlein.

Drum eile gern zum Gandenort,Zum Wallfahrtskirchlein hin.Du findest Hilf' und Lind’rung dort.Getröstet wirst du zieh'n.

100 Jahre Gelnhäuser Heimatmuseum

Elfriede Kaiser

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Als im Jahre 1937, das von der Evan-gelischen Kirchengemeinde bisher alsWohnhaus genutzte Romanische Hausam Untermarkt frei geworden war,mietete die Stadtverwaltung das ganzeGebäude – zunächst für 12 Jahre als repräsentatives Heimatmuseum an.

Am 1. August 1937 konnte dann dasMuseum im Romanischen Haus neueröffnet werden. Einem Zeitungsberichtüber das Ereignis entnehmen wir fol-gende Passagen: „Mit dem 1. August-sonntag des Jahres 1937 hat die alteStadt Gelnhausen nunmehr das Hei-matmuseum erhalten, das ihr schonlängst zugestanden hätte.“ Keine geringeArbeit war es, das reichhaltige Gut desMuseums in der neuen Heimstätte unter-zubringen, aber Dank der sachverständi-gen Mitarbeit der Geschichtsfreunde konntediese Frage in mustergültiger Weise gelöstwerden. Das Gelnhäuser Heimatmuseumhatte ab diesem Zeitpunkt in allen Räu-men des Romanischen Hauses einen wür-digen Rahmen gefunden, der für sämtlicheAusstellungsstücke genügend Platz bot.

Der Ehrung des Schriftstellers undDichters Joh. Jakob Christoffel vonGrimmelshausen diente ebenso wiedem Telefonerfinder Philipp Reis je-

weils ein besonders ausgestattetes Zim-mer.

Zunftfahnen, Zunfttafeln, Zunfttru-hen, Meisterbriefe, Arbeitsgeräte undArbeiten aus verschiedenen Bereichendes heimischen Handwerks“ zeigte eineständige Ausstellung im ersten Stock.

Die vollkommen erhaltene Schuh-macherwerkstatt des zu Beginn desZweiten Weltkrieges verstorbenenSchuhmachermeisters Karl Nießneraus der Alten Schmidtgasse 8 war einweiteres Schauobjekt.

Das Großmutterstübchen zeigte alteMöbel, Gebrauchsgegenstände, Klei-dungsstücke. Geschirr und vieles an-dere aus städtischen Haushalten des18. und 19. Jahrhunderts. Ölgemäldeund Zeichnungen des badischen Kunst-malers Karl Weysser (1833 – 1904) gabenAnsichten von Gelnhausen aus der Zeitum 1860 wieder.

Stadtansichten aus der Zeit des späten 19. und des frühen 20. Jahrhun-derts zeigten Ölgemälde des 1860 inGelnhausen geborenen KunstmalersHeinrich Schultheiß. VerschiedeneStadttürme waren auf Ölbildern desebenfalls aus Gelnhausen stammendenKunstmalers Ferdinand Hardt (1865 –

1959) zu sehen. Holzschnitte, Ölge-mälde und Zeichnungen, die der Dich-ter und Maler Karl Heinz Hill (1883 –1961) dem Geschichtsverein übereig-net hatte, stellten ausschließlich Motiveaus Gelnhausen dar.

Neben diesen Stadtansichten konn-ten viele Ölporträts auf GelnhäuserBürger des 18. und 19. Jahrhundertshinweisen. Die verschiedenen Modellevon Otto Berndt (1895 – 1976) zeigtendie Marienkirche, die Barbarossaburg,die Peterskirche mit Teilen des Ober-marktes, das Romanische Haus mitTeilen des Untermarktes und das nichtmehr vorhandene Röthertor.

Die Museumsbestände wurden außerdem vermehrt durch Funde ausden Ausgrabungen zweier Hünengrä-ber, so dass ein besonderes Zimmer imErdgeschoss für die Vor- und Frühge-schichte Gelnhausens und seiner Um-gebung eingerichtet werden konnte. Eswird auch hier auf viele Stiftungen derBevölkerung hingewiesen; hervorgeho-ben wird eine Mappe mit Original-zeichnungen von Hundeshagen ausdem Jahre 1806. In der Zeit vom 1. Juli1936 bis 30. April 1937 besuchten 1065Interessierte das Museum.

Treppenhaus des Arnsburger Hofes, Langgasse 41 Haus Symeren, Holzgasse 1

100 JAHRE GELNHÄUSER HEIMATMUSEUM

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Zu den Beständen des Heimatmu-seums gehörten auch Kunstgussofen-platten, die meist biblische Motive zeig-ten. Einige stammten aus der Werkstattdes bekannten Eisen-Kunstgießers Phi-lipp Soldan aus Frankenberg um dieMitte des 16. Jahrhunderts. Von denseit der zweiten Hälfte des 19. Jahr-hunderts in Gelnhausen ansässigenVeritas Gummiwerken war dem Mu-seum eine Auswahl ihrer Produkte ausKautschuk und Buna in Schaukästenübereignet worden. Im naturkundli-chen Bereich konnte das Museum eineSchmetterlingssammlung vorstellen.

Das Kellergeschoss des Romani-schen Hauses eignete sich besondersfür größere Exponate. Hier stand unteranderem das von Philipp Reis selbstkonstruierte Velociped, mit dem er zwischen Frankfurt und Gelnhausenunterwegs war. (Erst ab 1867 gab eseine Eisenbahnverbindung auf dieserStrecke.)

Ein noch größeres Fahrzeug konnteebenfalls im Keller bestaunt werden. Eswar eine Rikscha aus Fernostasien. Da-neben gab es Gerätschaften des nichtmehr vorhandenen Gelnhäuser Wein-baues, darunter einen sogenanntenKnirschtrog aus einem langen Holz-stamm, in dem Trauben und späterauch Äpfel mit Hilfe eines großenSteinrades zerkleinert wurden.

Den schon erwähnten ehrenamtlichtätigen Mitarbeitern des Geschichtsver-eins stand im Romanischen Haus einArbeitszimmer zur Verfügung, in dem

sie gestiftete Objekte und Schenkun-gen fortlaufend registrieren und kata-logisieren konnten.

Im Romanischen Haus wurden derÖffentlichkeit auch immer wiederWechselausstellungen geboten, wie1938 eine postgeschichtliche Darstel-lung. Die Betreuung des Museums lagnach wie vor – bis zum Kriegsende –bei Vereinsmitgliedern, die sich mitihrem ehrenamtlichen Engagementgroße Verdienste um diese Einrichtungerwarben. Nach dem Zweiten Welt-krieg wurde das Museum bereits am25. Juli 1946 wiedereröffnet; von da abübernahmen städtische Bedienstete dieVerwaltung von Museum und Biblio-thek.

Im Jahre 1954 kündigte die Evange-lische Kirchengemeinde den Mietver-trag, um im Romanischen Haus die er-forderlichen Gemeinderäume einzu-richten. Für die nun folgenden zehnJahre wurden die Museumsgüter fürdie Öffentlichkeit unzugänglich einge-lagert; die Bibliothek bezog Räume imCasino. Erst im Oktober 1964 konntedas Heimatmuseum dann wieder sei-ner Bestimmung übergeben werden.In der ehemaligen Landwirtschaftli-chen Winterschule in der Kirchgasse 2,oberhalb der Marienkirche, wurdenTeile der umfangreichen Sammlungenteils im Erdgeschoss, teils im erstenObergeschoss ausgestellt.

1981 beschlossen die städtischenGremien, die leerstehende Augusta-Schule am Obermarkt (eingeweiht

1892, benannt nach der 1890 verstor-benen Kaiserin Augusta) vor dem Ver-fall zu bewahren und als Stätte der Kultur der Öffentlichkeit in der Formzugänglich zu machen, dass Heimat-museum, Stadtarchiv, Bibliothek undVerkehrsamt in dem Gebäude einzie-hen sollten. Die Sanierungsarbeiten be-gannen im August 1985, die Kosten betrugen rund 7 Millionen DM. Biblio-thek, Stadtarchiv und Verkehrsamtwurden am 23. September 1987 ihrerBestimmung übergeben. Am 10. Feb-ruar 1989 wurde dort das völlig neu gestaltete Heimatmuseum nach demwissenschaftlichen Konzept von FrauDr. Eva Scheid und Gerda Jost mit denAbteilungen „Stadtgeschichte“, „Wein-bau“, „Naturraum in Kinzigtal“, „PhilippReis“, „Grimmelshausen“ und „Hand-werk“ wieder eröffnet. Den Festvortraghielt der Hessische MinisterpräsidentDr. Walter Wallmann. In der Feierstundeübergab der Vorsitzende des Vereinszur Kulturförderung in Hessen undPräsident des Hessischen Sparkassen-und Giroverbandes, Dr. Adolf Schmitt-Weigand, eine Faksimile-Ausgabe desEvangeliars Heinrichs des Löwen.

Das Ausstellungskonzept und diezur Verfügung stehende Ausstellungs-fläche brachten es mit sich, dass nurein geringer Teil der sehr wertvollenund seltenen Schätze im neuen Mu-seum Platz fand. So ist trotz der imLaufe der Zeit eingetretenen Verluste(an dieser Stelle muss angemerkt wer-den, dass durch die wiederholten Orts-

Altes Landratsamt, Stadtschreiberei 8 Romanisches Haus, Untermarkt

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100 JAHRE GELNHÄUSER HEIMATMUSEUM

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wechsel und Einlagerungen Teile derSammlungen beschädigt wurden oderverloren gingen) eine große Anzahlvon Geräten, Bildern, Fahnen, Möbeln,Einrichtungsgegenständen, Modellenetc. der Öffentlichkeit nicht zugänglicheingelagert worden. Dies ist höchst bedauerlich, haben doch über 90 JahreGelnhäuser Bürger mit Engagementbedeutsame Schätze unserer Heimatgesammelt und gehütet! Eine Gruppevon Mitgliedern des Geschichtsvereinssichtete, ordnete und katalogisierte voretwa 10 Jahren die Lagerbestände, umweitere Verluste zu verhindern.

Mit dem Magistrat wurde vereinbart,dass jährlich zweimal thematisch be-grenzte Sonderausstellungen aus densonst nicht zugänglichen Beständen des

Museums in zwei Erdgeschossräumender Augusta-Schule stattfinden. Dieerste Veranstaltung dieser Art fand vom13. Dezember 1998 bis 10. Januar 1999statt: „Dibbe und Dibberscher – Kera-mik aus 5000 Jahren“. Anfang des Jah-res 1999 folgte dann eine Philipp-Reis-Ausstellung, 2000 eine Ausstellung überverschiedene Vereinsfahnen. Da derRaum in der Augusta-Schule nicht mehrzur Verfügung stand war die Ausstel-lung „Schiefer Turm“ der Marienkirche2002 in der Kreissparkasse. Die Ausstel-lung Schüler-Zeichnungen unter Zei-chenlehrer Leo Neumann fand 2004 inder Eingangshallte des Rathauses statt.

Seit 1989, also fast 20 Jahre hat sichan der damaligen Konzipierung desMuseums nichts geändert. Demnächstwill der Geschichtsverein Gelnhausenmit einer ehrenamtlichen Museums-Arbeitsgruppe im Einverständnis mitder Stadtverwaltung Gelnhausen dieVerwaltung des Museums übernehmen.

Das im Jahre 1909 eröffnete Geln-häuser Heimatmuseum war für sehrviele Jahre das einzige seiner Art im gesamten Altkreis Gelnhausen. Dankder Gründung und Tätigkeit von Ge-schichts- und Heimatvereinen im ehe-maligen Altkreis Gelnhausen gibt es seiteinigen Jahren viele sehenswerte Mu-seen – auch Privatmuseen –, die immerwieder durch ihre wechsel vollen Aus-stellungen zu Besuchen einladen. ■

HEIMATMUSEUM GELNHAUSEN Obermarkt 24 63571 Gelnhausen Telefon 06051-830251 www.gelnhausen.de

Öffnungszeiten:Mo.– Fr. 8.00 –12.00, 14.00 –16.30 Uhr Sa. 9.00 –12.00 Uhr

Mai – Oktober 14.00 –16.30 Uhr

Die Vor- und Frühgeschichte dieserzentral-europäischen Region

Vor der letzten Eiszeit, vor 50 –20.000 Jahren unserer Zeitrechnung,waren die Lehm und Lösgebiete inBöhmen und Mähren von Altsteinzeit-Menschen besiedelt. Bezeugte Sied-lungsreste konnten aber erst seit etwa5000 Jahren v. Chr. nachgewiesen wer-den. Frühe Funde stammen von den„Bandkeramiker“-Kulturen. Danach brei-tete sich von Westeuropa ausgehend,

die „Glockenbecher“-Kultur im Donau-raum aus. Um 1800 v. Chr. beginnt dieBronzezeit, mit der Hügelgräberbestat-tung bis zur jüngeren Bronzezeit.Diese wiederum wird von der „Urnen-gräber“-Kultur abgelöst. In der folgen-den Eisenzeit vom 8. bis 5. Jahrtausendv. Chr. beginnt die „Hallstatt“-Kultur.Als um 400 v. Chr. die Kelten erschei-nen, beginnt sich die sogenannte „La-tène“-Kultur in Mähren auszubreiten.

Von Müglitz, dem Heimatstädtchendes Verfassers am Marchfluss, zieht sich

die sogenannte „Hanna“, eine frucht-bare breite Ebene ähnlich der Wetterau,bis zum legendären Marchfeld an derDonau. In dieser Ebene wurden reicheFürstengräber entdeckt, die mit vielenGrabbeigaben von der alten Kultur zeugen. Insbesondere in der Gegendvon Augezd, Ernst Hrubys Heimatdorf,wurden mit die reichsten Funde ge-macht. Das Müglitzer Museum aus den zwanziger Jahren beherbergt nocheinige Funde, die jetzt im neuen Museum zu sehen sind. Der wert-

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100 JAHRE GELNHÄUSER HEIMATMUSEUM

Ehemalige Landwirtschaftliche Winter-schule, Kirchgasse 2

Ehemalige Augusta-Schule, Obermarkt

60 Jahre nach der Vertreibung der Deutschen aus ihrer Heimat Böhmen,Mähren und dem SudetenlandErnst Hruby

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60 JAHRE NACH DER VERTREIBUNG

vollste Teil soll nach Wien ins Völker-kunde-Museum verbracht worden sein.

Einer der bedeutendsten keltischenStämme waren die Boyer, welche in derfruchtbaren Hanna siedelten. Um 60 v.Chr. wurden die Boyer von nordischenStämmen nach „Pannonien“, dem heu-tigen Ungarn, verdrängt. Aber auch derDruck der Römer war daran beteiligt,da die Donau, der nasse „Limes“, nichtüberschritten werden konnte. Im 1.und 2. Jahrhundert n. Chr. wurden dieBoyer von den anrückenden germani-schen Stämmen, den „Quaden“ undden „Markomannen“ bedrängt. Ersterevermischten sich mit der keltischen Be-völkerung, aber die meisten wurdennach Böhmen abgedrängt. Ein Vorstossder Markomannen nach dem heutigenThüringen und Hessen, scheiterte anden „Chatten“, dem Urstamm der Hes-sen, sodass sie sich wieder nach Böh-men zurückziehen mussten. Hier ge-rieten sie unter die Vorherrschaft derRömer, allerdings nicht als „Provinz“,sondern wurden zu Zeiten des „Mark-Aurel“ als Handelspartner anerkannt.Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr. er-folgte der erste Einfall der Hunnen.Diese drängten die Boyer von Panno-nien und der Slowakei Donau aufwärtsbis ins heutige Bayern, wo sie ja nochimmer sesshaft sind.

Ende des 5. Jahrhunderts kamen die„Langobarden“ nach Mähren und wur-den dort sesshaft. Im 6. Jahrhundertgelang ihnen unter König „Tato“ dieerste Reichsbildung in Mähren. DasEnde dieser Herrschaft kam, als mon-golische „Awaren“ und „Vandalen“ 568n. Chr. den Abzug der Langobardenunter König „Albin“ nach Italien er-zwangen. Mit den Mongolen kamendie ersten „Slawen“ nach Südmährenund Böhmen. Aufgrund der Nieder-werfung der Awaren durch Karl denGrossen konnte 830 das Gross-Mähri-sche Reich errichtet werden. Als 1. Her-zog wurde ein „Mojmir“ eingesetzt,dieser betrieb aber die slawische Vor-herrschaft weiter.

Als König Ludwig der „Deutsche“Böhmen und Mähren unter Kontrollezu bringen versuchte und 870 miteinem fränkischen Heer in Mähreneinrückte, die weltlichen sowie geistli-chen Herrschaften festsetzte und mitder Ostkirche verhandelte, konnten dieStreitigkeiten geschlichtet werden. Trotz-dem schwebte der Konflikt weiter. Um900 reichte Groß-Mähren nur noch bis

zur Mährischen Pforte, ähnlich wieheute. Früher, zur Zeitwende Christi,waren Schlesien, die slowakischen Be-skiden sowie Teile Ungarns und Polensunter mährischer Herrschaft. Durchden Sieg der Ungarn (Magyaren) überbayrische und mährische Truppen imJahre 906/907, wurde das MährischeReich endgültig zerschlagen. 973 er-richtete Kaiser Otto II. das Bistum Pragund regierte das Römisch-DeutscheReich.

Im 12. Jahrhundert werben die inzwischen an die Macht gekommenen„Premysliden“ (slawische Adlige) umDeutsche Siedler, um die Böhmen undMähren umschließenden Mittelgebirgs-regionen zu roden, zu kultivieren undzu besiedeln. Böhmen und Mährenentwickelten sich aufgrund ihrer geo-graphischen Lage, in der Mitte Europas,zu bedeutenden Ländern, zumal hierdie uralten Fernwege durchführten.Beispielsweise vom Westen aus, überFrankfurt – Nürnberg – Prag, durch dieMährische Pforte und durch Polennach Krakau und weiter ostwärts. An-dererseits von Hallstatt über die „Salz-straße“ durch die Mährische Pforte zurOstsee und zurück, als „Bernstein-straße“, zur Donau und zum Mittel-meer. Im 13. Jahrhundert kommen diebisher regierenden Herzöge an dieMacht und entwickeln sich durch Bur-genbau zu mächtigen „Burggrafen“.Die weltlichen und kirchlichen Rechtewurden getrennt ausgeübt, was zu dau-erhaften Streitigkeiten führte. Die Be-siedelung wurde forciert, vor allem derBergbau holte Leute aus Thüringen,während die Bauernsiedler vorwiegendaus Oberfranken nach Nordmährenkamen.

1344 wird Prag „Erzbistum“. 1348errichtete Kaiser Karl IV. die erste Deutsche Universität in Prag, es wardie erste überhaupt im DeutschenReich. Mitte des 14. Jahrhunderts fes-tigte Kaiser Karl IV. durch geschickteDiplomatie und Heirat die Herrschaftdes Reiches. Aber um 1400 kam die Periode des „Jan Huss“ und mit ihmdie fürchterlichen Hussittenkriege, dieletztlich den 30-jährigen Krieg aus-lösten.

Es folgte die zweite Kaiserzeit unddamit die Neuzeit. Die Habsburger ver-lagern die Machtzentrale des K.u.K.-Reiches nach Wien. Preussen undÖsterreich führen um Schlesich-Mäh-ren Krieg, denn schließlich ging es um

die Vorherrschaft in Europa. NapoleonsFreiheitskriege haben die Völker inihren Selbständigkeitsbestrebungenbestärkt. In der Monarchie gärte es inallen Ecken, bis die Schüsse von Sara-jewo den ersten Weltkrieg auslöstenund die Dynastien in der Mitte Europasabschafften.

1919 bekamen die Länder ihre Selb-ständigkeit. Böhmen und Mähren sowiedie Slowakei wurden trotz anderweiti-ger Vorschläge zur 1. Tschechoslowaki-schen Republik vereinigt. Fast 1.000km betrug die West-Ost-Ausdehnungbis zur Ukraine. Der deutsch spre-chenden Bevölkerung rund um Böh-men und Mähren wurde der Anschlussan Deutschland bzw. Österreich vonden Allierten verwehrt, mit der Be-gründung, Deutschland würde zu starkwerden. Somit wurden die 3 MillionenDeutschen von den Tschechen unter-drückt. Alle Ämter wurden mit Tsche-chen besetzt. Im Sudetenland wurdenviele Fabriken geschlossen und dieDeutschen wurden vom tschechischenMilitär eingezogen.

Dann kam in den 30er Jahren dieWeltwirtschaftskrise. Hitler kam an dieMacht und schürte das Verlangen derSudetendeutschen nach Heimkehr insReich. Diese wurde dann mit der inMalta von den Siegermächten wider-rechtlich beschlossenen grausamenVertreibung aus der angestammtenHeimat vollzogen.

Der „Schönhengstgau“ in Nord -mähren – Böhmen, Mähren und Sudetenland

Der Begriff „Gau“ stammt wohlnoch aus der Herzogenzeit. Der Namenist „Omen“, entweder kommt er vonder Schinderei der Pferde, welche dieFerntransporte auf die Höhe bewälti-gen mussten oder er gibt die Schönheitder Landschaft wider, die da besungenwird: „Zwischen March und Adler brei-tet sich ein reich begnadet Land, dasden Wanderer der’s durchschreitet, wieim süssen Zauber bannt“: Die alteFernstraße von Osten durch die Mähri-sche Pforte kommend, ab Müglitz diekaltenlautscher Höhe in Serpentinenerklimmend, konnte nur mit Vorspanngemeistert werden, daher „Schinder-berg“. In der k.u.K.-Zeit wurde dieseStraße als Verbindung von Wien nachPrag als Kaiserstraße ausgebaut. Eine

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60 JAHRE NACH DER VERTREIBUNG

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grössere Bedeutung erlangte dieses Ge-biet im Mittelalter, als die Städte diesesGebietes sich zu einem Bündnis zu-sammen schlossen. Der südöstlichePfeiler des Schönhengstgaues war Mü-glitz, auch Station der Eisenbahn, er-baut 1845. Zum Städte-Bund gehörtenOlmütz als Bistumsstadt, Wischau,Zwittau, Geburtsort von Oskar Schind-ler und Retter von 1.200 Juden, Stern-berg, die Stammburg der Lichtenstei-ner, und Landskron, ehemals auch denLichtensteiner gehörend. 1850 ent-deckte der Augustiner-Mönch Mendel,im Kloster Brünn, das Mendelsche Erblehrengesetz. Aus Müglitz stammtauch der Bischof Bruno von Schaum-burg. Dieser verlegte den Regierungs-sitz von Brünn nach Olmütz.

Werfen wir noch einen Blick aufMüglitz. Zwei Kilometer westlich da -von, liegt Augezd, das Heimatdorf desVerfassers. Dazu gehörte der „MeierhofZiadlowiz“. Das Schloss, welches demGrafen Adolf von Dubsky gehörte, stehtnoch, alle anderen Gebäude sind weg.Im Osten von Müglitz, jenseits desMarch-Flusses auf ansteigender Höhe,steht das Jagdschloss „Ausse“, das bis1945 den Lichtensteinern gehörte. 1900wurde dieses Schloss als Jagd-Museumeingerichtet und besitzt u.a. eine be-

deutende Schmetterlings-Sammlung.Heute wird es zusätzlich als Forst-Aka-demie genutzt. Von dieser Höhe ka -men am 7./8. Mai 1945 die ersten rus-sischen Panzer, von der MährischenPforte her, ins Marchtal angerollt undläuteten das Kriegsende ein. Im Nor-den konnte man vom Hof des Verfas-sers aus den „Altvater“, mit 1492 m, alshöchste Erhebung sehen. Dort standbis 1945 der Altvater-Turm, der im glei-chen Jahr, als deutsches Wahrzeichender Vergangenheit, gesprengt wurde.Im Jahr 2000 wurde in Thüringen, aufdem „Sensenstein“, eine gut gelungeneNachbildung des Turmes von dem Ver-triebenen-Verband zur Erinnerung er-stellt. Unser Blick geht nun nach Nord-westen auf den „Schinderberg“. Dortsteht ein mächtiger roter Backstein-bau, der 1200 als Bollwerk erbautwurde, welches die Hussitten nicht an-zugreifen wagten. Dafür wurde Mü-glitz zerstört und 700 Personen in derKirche verbrannt. 1690 wurde die Burgvon Karl von Lichtenstein als Festunggegen die Türken weiter ausgebaut.Dort war auch die größte Waffenkam-mer in Mähren. Später wurde die Burgzur Strafanstalt umgebaut.

Die Burg „Busau“ wurde erstmals1317 erwähnt. Seit 1696 gehörte diese

dem Deutschen Ritterorden und warauch Sitz des Grossmeisters. Um 1900wurde sie von dem Münchener Archi-tekt Prof. Hauberissen zur neoromani-schen Burg, als Sommersitz es Erzher-zogs Eugen, umgebaut und 1939 vondem Reichsprotektor der SS in derTschechei, Reinhard Heydrich, bezo-gen. Heydrich wurde 1942 auf Betrei-ben des im Exil weilenden Benesch vonTschechischen Patrioten ermordet. DieRache Hitlers war dann der Befehl, dasDorf Lidice dem Erdboden gleich zumachen. 173 Männer wurden erschos-sen, 200 Frauen kamen ins Lager unddie Kinder in Heime.

Ab 1946 begann dann die Vertrei-bung der 3 Millionen Deutschen ausihrer angestammten Heimat, wo sieüber 700 Jahre sesshaft waren. Abernach 50 Jahren Kommunismus bahntsich die Hoffnung für ein vernünftigesZusammenleben in Europa an, soweites die Bürokratie zulässt. ■

Literatur:– „Böhmen und Mähren“ 1. Auflage 1998

von Körner,– „Die Geschichte der Stadt Müglitz“

von Ed. Teichmann, 2. Auflage 1942,– sowie eigene Erkenntnisse des Verfassers.

Stockenten – Besiedlung neuer Lebensräume

Robert Knickel

Zwar ist die Stockente (Anas platyr-hynchos) eigentlich keine Seltenheit,aber vielleicht liegt auch gerade in ihrerAnpassungsfähigkeit, sich neue Arealezu erschließen, der Schlüssel für ihrenbiologischen Erfolg, der sich in einerhohen Individuendichte widerspiegelt.Aber auch viele andere einheimischeTier- und Pflanzenarten, sowie Neo phy -ten und Neozooen, haben zusehendsden Schritt in die durch den Menschengeschaffenen Kulturlebensräume voll-zogen. So war nach RICHARD, BEZZELund HORMANN (2001), die Amsel(Turdus merula) ein scheuer Wald- vogel, der erst in der ersten Hälfte des Stockente mit Küken auf dem Nest

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STOCKENTEN – BESIEDLUNG NEUER LEBENSRÄUME

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19. Jahrhunderts die Parks der Städteim westlichen Deutschland zu besie-deln begann.

Vor etwa fünfundzwanzig Jahrenbaute der Verfasser einen Folienteichim Garten. Die Folie wurde mit nähr-stoffarmen Unterboden bedeckt und in den welchselfeuchten Randzonenhaben sich mit den Jahren auf kleins-tem Raum verschiedenste Pflanzeneingestellt. Der Übergang zum Um-land ist fließend, so dass es zu keinem„Beckeneffekt“ kommt. Die letztenJahre haben sich zu Brutbeginn derStockente (Anas platyrhynchos), vorallem im Monat April, ein Entenpaareingefunden, welches dann aber regel-mäßig wieder verschwand. Ob es sichhierbei immer um die gleichen Tierehandelte kann ich jedoch nicht sagen.Dieses Jahr, also im April 2008, war esjedoch anders als bisher. Beide Tiereblieben und Ende April begann dieEnte mit dem Nestbau – interessanterWeise nicht unmittelbar am Teich, son-dern gleich neben der doch relativ starkfrequentierten Terrasse in einem Stau-denbestand aus dem stark giftigen Eisenhut (Aconitum napelus) dem gelbblühenden Drüsigen Gilbweiderich (Lysimachia punctata). Zusätzliche Deckung bot eine Ligusterhecke (Li gus-trum vulgare), sowie ein Fliederstrauch(Syringia vulgaris). Vielleicht war derAusschlag für den Brutbeginn der Um-stand, dass sich die Tiere nicht verfolgtfühlten oder weil sie gelegentlich einpaar Brotstückchen zu fressen beka-men. Kritischerweise ist allerdings an-zumerken, dass man Enten nicht fütternsollte. Dies deshalb, weil ein verstärk-tes Auskoten der Tiere in einem Still-

gewässer zu einer unerwünschten Nähr-stoffanreicherung führt, die ihrerseitsein zu starkes Algenwachstum begüns-tigt und im Extremfall zu einer Vergif-tung der Tiere durch Botulinustoxineführen kann. Denn die auf den Teich-grund sinkenden Brotreste bewirkenihrerseits einen Sauerstoffschwunddurch abbauende Bakterien.

In diesem sauerstoffarmen Milieukann es dann zu einer Zunahme desAnaerobiers Clostridium botulinumkommen, der die giftigen Botulinusto-xine frei setzt, welche auch beim Men-schen bei verdorbenen Nahrungsmit-teln zu einer Lebensmittelvergiftungführen können. Elf Eier legte die Enteund bis auf eines schlüpften aus allenKüken.

Leider konnte der Verfasser dasDurchschnittsgewicht eines Eies nichtbestimmen. Aber es ist schon eine erstaunliche physiologische Leistung,was um so deutlicher würde, vergleichtman das Gesamtgewicht aller gelegtenEier mit dem Körpergewicht einer Entenach der Eiablage. Jedenfalls wird nunklar, warum das weibliche Tier vor derEiablage ständig Hunger hatte und fraßwas es vor den Schnabel bekam. Hinzukommt, dass die Ente während des Höhepunktes ihrer Brutphase fast stän-dig auf den Eiern saß und einen Teilihrer Fettreserven verbrannte. Dannkonnte sie selbst der regelmäßig in den Nachmittagsstunden einfliegendeErpel nicht mehr durch Lockrufe vomNest bewegen. Ihr Brutinstinkt war sostark, dass sie weder beim Schnitt derunmittelbar neben ihrem Nest befind-lichen Ligusterhecke oder sonstigenAktivitäten im Umfeld der Terrasse,

Verhaltensäußerungen zeigte das Nestzu verlassen. Kam man ihr einmal zunahe, dann blähte sie ihr Gefieder aufund gab Fauchtöne von sich. Selbst die Nahrungsaufnahme war dem Brut-geschäft untergeordnet. Kleine Brot-stücke, welche bis dahin begierig auf-genommen wurden, verschmähte sieerst einmal und wurden nicht beachtet.

Hervorzuheben wäre noch, dass vorBrutbeginn der Erpel das Gartenge-lände inspizierte um sich dann nochvor der Ente auf den späteren Nest-standort nieder zu lassen. Die Brutzeitwährte nach der Eiablage von EndeApril bis 23. Mai. Bereits am 24. Maiverließ das Muttertier mit zehn Kükendas Nest, führte diese zum Gartenteichund verschwand.

An den folgenden drei Tagen flogder Erpel in den Nachmittagsstundenin gewohnter Manier ein, ruhte einwenig im Teichufer und gab wie bisherLockrufe von sich. Nun führte dies zukeinem Erfolg, und der Vogel flog wie-der fort. Etwa eine Woche später, am02. 06. 08, flogen Ente und Erpel wie-der kontinuierlich ein, begannen beimÖffnen der Fenster und Betreten desGartens um Futter zu betteln und grün-delten im Teich. Was aus den Kükengeworden ist, vermag ich nicht zusagen. Bekannt ist nur, dass jungeEnten nach etwa acht Wochen voll flug-fähig werden und bis dahin vom Alt-vogel geführt werden. ■

Literatur:RICHARZ, K./BEZZEL, E./HORMANN, M.:Taschenbuch für Vogelschutz, Wiebelsheim 2001; Aula-Verlag

Ente mit ihren Küken auf dem Weg zum Gartenteich Erste Nahrungssuche

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QUELLFLUREN UND QUELLSÜMPFE

56 MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte 33. Jahrgang · 2008

Hat man ein wenig Glück, so be-ginnt der Verlauf eines Fließgewässersin einem Waldgebiet, und manchmalvereinen sich dabei zwei oder dreinicht allzuweit voneinander liegendeQuellaustritte zu einem kleinen Quell-sumpf.

Meist befindet sich dieser dann ineiner Talsenke oder dehnt sich weiterhangwärts aus, sofern er durch meh-rere Hangzugwasseraustritte grund-nass bleibt und kontinuierlich mitWasser versorgt wird. Moospolster ausTorfmoosen (Sphagnum sp.) bestim-men das Bild, aber auch das GoldeneFrauenhaarmoos (Polytrichum com-mune) oder den Gemeinen Wasserstern(Callitriche palustre) kann man hierfinden.

Ist der Abstand zum mineralischenUntergrund noch nicht allzu mächtig,so kann sich die Schwarzerle (Alnusglutinosa), Vertreter der Weiden, wie z.B.die Salweide (Salix caprea) oder Grau-weide (Salix cinerea) oder der Faul-baum (Frangula alnus) einstellen, und

der Übergang zu einem kleinen Er-lenbruchwald nimmt Gestalt an. Imweiteren Verlauf des Fließgewässersverschwindet dieser dann wieder. Ty-pische Bachbegleiter, wie die Schwarz-erle, bleiben erhalten und der Auen-wald stellt sich ein.

Mögliche Handlungsansätze

Aufgabe der Forsteinrichtung ist es, über die forstliche Standortkartie-rung Empfehlungen für den Waldbauzu erarbeiten, dabei aber ökologisch bedeutsame Landschaftsbestandteilenicht aus den Auge zu verlieren. Quell-fluren, Quellsümpfe und Bachauen-wälder sind von hoher Bedeutung fürden Naturhaushalt. Das Ziel einer na-turnahen Bewirtschaftung und die Ent-wicklung einer dem Naturraum undStandort angepassten potentiellen na-türlichen Vegetation, sollte unbedingtVorrang haben. Nicht jeder Quell-sumpf und grundnasses Bachtal muss

daher mit Schwarzerlen aufgeforstetwerden. Besser ist es zu prüfen, diesebei einer hohen ökologischen Wertig-keit gänzlich einer intensiven forstli-chen Nutzung zu entziehen und ihrernatürliches Sukzession zu überlassen.

Gut schüttende Quellen, in einemdefinierten Einzugsgebiet, deren Was-seraustritt aus dem mineralischen Untergrund ungestört und gut sichtbarist, eignen sich darüber hinaus zurÜberwachung von Immissionen. Ganzgleich, ob diese nun aus der Luft kom-men oder bedingt durch die umlie-gende Landnutzung eingetragen wer-den.

Der Säure- und Mineralgehalt desaustretenden Wassers ist darüber hi-naus auch vom geologischen Unter-grund und dessen Verwitterung ab-hängig. Dabei kann sich ein natürli-ches unterschiedlich großes Labyrinthaus Klüften und Kleinsthöhlen einstel-len, die ihrerseits durch hierauf spezia-lisierte und morphologisch angepassteLebewesen besiedelt werden. ■

Quellfluren und Quellsümpfe

Robert Knickel

Quellsumpf des Kleinen Roßbaches Roßbach, Biebergemünd

Polytrichum commune mit Sphagnum palustre

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DIE EULEN IM TURM DER ALTEN KIRCHE IN DÖRNIGHEIM

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Wer hätte gedacht, dass es im Turmder Alten Kirche am Main Schleiereu-len gibt? Früher waren diese Nacht-raubvögel in den Scheunen und Ställender Bauern zuhause. Dort fingen siedie Mäuse weg und waren daher sehrnützlich, andererseits verschmutztensie aber mit ihrem Kot das Heu undStroh. Die Bauern waren deshalb gar nicht so böse darüber als die Eulen immer seltener wurden. Aller-dings wurden im Laufe der letztenJahrzehnte die Bauernhöfe in Dörnig-heim noch seltener als die Eulen. 1982entschloss sich deshalb Uwe Schmidt,der Eulenbeauftragte der DörnigheimerVogelschutzgruppe, auf Anregung desdamaligen Vorsitzenden Heinrich Lapp,im Kirchturm der alten evangelischenKirche am Main einen Brutkasten ein-zubauen. Die Kirche wurde gerade re-noviert und so war die Gelegenheitgünstig. Am besten geeignet war einnach Süden gelegenes Turmfenster, andas man über eine Plattform gut herankam. Er löste vorsichtig einen Teil der

Scheibe heraus und setzte an der offe-nen Stelle einen Nistkasten für Eulenein.

Der selbstgebaute Kasten verfügteüber zwei Kammern, die sorgfältig inder Mitte durch eine halbe Wand ge-trennt waren. In einer Hälfte befandsich das Einflugloch, das jedoch durchdas einfallende Tageslicht zu hell füreinen Brutplatz war, deshalb entstanddie eigentliche Bruthöhle in der zwei-ten, dunklen Kammer. Zum Schutz vorWitterungseinflüssen erhielt die Au-ßenseite eine Auflage aus einer dün-nen Bleiplatte und Dachpappe. Nachdem Inneren des Turmes zu ermög-lichte eine Klapptür die Beobachtungder Tiere.

Für die Erfassung des zukünftigenEulenbestandes wurde zunächst fürdiesen Brutplatz die genaue Lage fest-gestellt. Dies besorgte Klaus Ulrich, derals Archäologe über die entsprechen-den Unterlagen verfügte. Die Koordi-naten befinden sich im Altkreis Hanau,auf dem Messtischblatt 5819 und sind

mit der Nummer 88590 HW 55000 ge-kennzeichnet.

Nun mussten nur noch die Eulenkommen. Das taten sie zunächst nicht.Stattdessen brütete im ersten Jahr einTaubenpärchen in dem neuen Kasten.Es ist nicht selten, dass Tauben dieBrutplätze von Eulen benutzen, ja,manchmal brüten sie sogar neben-einander. In unserem Kirchturm wardas natürlich nicht unbedingt gewollt,denn die Wildtauben können aufdring-lich sein und verschmutzen mit ihremKot die Fassaden der Gebäude. Auseinem unerfindlichen Grund blieb es aber bei diesem einzigen Tauben-gelege.

1984 wurde der Nistplatz zum ers-ten Mal von einem Eulenpaar ange-nommen. Das Weibchen polsterte denBoden des Nistkastens mit seinem aus-gewürgten Gewölle aus, das sorgfältigzerkleinert und zu einer bequemenNistunterlage zurecht gescharrt wurde.Fünf Eier legte das Eulenweibchen imersten Jahr. Vier Junge schlüpften aus.

Die Eulen im Turm der Alten Kirche in DörnigheimIngeborg Schall

In einem der nach Süden gelegen Schlitz-fenster im Kirchturm befindet sich derBrutkasten für die Schleiereulen.

Eine Jungeule ist beim Öffnen aus der Bruthöhle geflohen und muss vorsichtigeingefangen und zurückgesetzt werden.

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DIE EULEN IM TURM DER ALTEN KIRCHE IN DÖRNIGHEIM

Uwe Schmidt beobachtete sie undführte akribisch Buch. Außerdem wur-den die Jungtiere vor dem Ausfliegenberingt. Werner Peter ist der hierfürBeauftragte. Er beringt im ganzenKreisgebiet Schleiereulen und Stein-käuze. Bis zum Jahr 2001 konnten imDörnigheimer Kirchturm 38 geschlüpfteTiere erfasst werden, von denen aller-dings nur 31 heran wuchsen und aus-flogen. Da die Schleiereulen standort-treu sind, haben die jungen Eulen alledie gleichen Eltern. Kommt jedoch ein-mal ein Weibchen zu Tode, so nimmtdas Männchen eine neue Partnerinund kommt mit ihr zu seinem altenNistplatz. Ein einziges Mal in den mehrals fünfzehn Jahren blieb im Frühjahrder Brutkasten im Kirchturm leer undUwe Schmidt nahm an, dass das mitdem Tod des Eulenweibchens zu tunhaben könnte.

Wenn das Weibchen im Frühjahrdamit begonnen hat, alle zwei Tage einEi zu legen, verlässt es die Nisthöhlenicht mehr. Sie, und später auch die geschlüpften Jungvögel, werden vondem Männchen versorgt. Er bringt dieMäuse, die von dem Weibchen zerklei-nert und an die Jungen verfüttert wer-den. Schon nach zwei Wochen könnendie jungen Eulen die ganze Mausschlucken. Kopf, Knöchelchen undFellhaare der Beute werden von denEulen nicht verdaut. Sie ballen sich inihrem Magen zusammen und werdenals sogenanntes Gewölle aus demSchnabel herausgewürgt. Anhand die-

ses Gewölles kann der Vogelkundlersehr genaue Rückschlüsse auf die Nahrung ziehen. Unsere Dörnighei-mer Schleiereulen ernähren sich in der Hauptsache von Feld-, Wald- und Rötelmäusen. Spitzmäuse gehörenzwar auch zum Angebot, werden abernur selten genommen. Diese gehören,trotz ihres Namens, nicht zu den Mäu-sen sondern ernähren sich von Insek-ten und ähneln deshalb mehr demMaulwurf.

Im Dörnigheimer Kirchturm brü-ten nur Schleiereulen mit dem lateini-schen Namen STRIX FLÁMMEA. IhreArt ist auf der ganzen Erde verbreitet.Häufiger sind bei uns nur die Wald-käuze und die Waldohreulen, seltenerist der Rauhfußkauz und der Sper-lingskauz. Alle Eulen sind Greifvögel,die bei uns nur nachts jagen, mancher-orts aber auch am hellen Tag unter-wegs sind. Ihren lautlosen Flug ver-danken sie den gezähnelten äußerstenFedern ihrer Schwingen, mit denen siegewissermaßen die Luft durchsägen.Mitte April wird im Abstand von zweiTagen je ein Ei gelegt und bebrütet,nach vier Wochen schlüpfen die Jun-gen. Bei großem Mäusevorkommen er-höht sich die Eizahl und im Herbst fin-det eine zweite Brut statt. Durch dieverzögerte Eiablage gibt es daher spä-ter einen erheblichen Größenunter-schied der Jungtiere in einer Nisthöhle.Der genaue Bestand an Eulen in Dör-nigheim ist nicht bekannt, jedoch kannman zeitweise bis zu einhundert Wald-

ohreulen auf einem Schlafbaum an-treffen. In der Natur nutzen Eulen alteNester von Elstern aber auch verlasseneKogel von Eichhörnchen. Immer wie-der brüten Schleiereulen auch im Was-serturm vor Kesselstadt. Zur Erhaltungwerden ihnen, wie im DörnigheimerKirchturm, gerne Nisthilfen angeboten.Während das Elternpaar immer wiederden gleichen Nistplatz nutzt, suchensich die Jungvögel ein eigens Reviermit einer eigenen Bruthöhle. Das kannsehr weit von ihrem Geburtsort entferntsein. Zwar sind noch keine der in Dör-nigheim beringten Schleiereulen be-kannt geworden, aber eine aus demMain-Kinzig-Kreis stammende Eulewurde vor einigen Jahren bei Moskauaufgefunden.

Alle drei Jahre säubert Uwe Schmidtden Brutkasten und kratzt den hart ge-wordenen Untergrund heraus. Feinzerrieben erhielt er damit einen gutenDünger für seinen Garten. Vor einigenJahren musste er den Brutkasten ausSicherheitsgründen mit einem Vor-hängeschloss versehen, da zeitweise Ju-gendliche in den Kirchturm gelangtenund das Gelege zerstörten.

Im Frühjahr 2001 zählte UweSchmidt fünf Eier. Aus allen fünf schlüpf-ten Jungvögel. Drei von ihnen starben,bevor sie ausfliegen konnten. Vermut-lich erhielten sie durch Rattengift ver-giftete Nahrung. 2002 lagen ebenfallsfünf Eier in der Nisthöhle, vier Jungeschlüpften, wurden beringt und flogenaus, 2003 schlüpften aus allen drei ab-gelegten Eiern Junge, sie wurden be-ringt und flogen aus und 2004 schlüpf-ten aus sechs Eiern fünf Jungvögel, dieebenfalls beringt wurden und ausflo-gen. Ende 2004 starb Uwe Schmidt undseitdem betreut seine Tochter BeateSchmidt die Nistanlage. Im Frühjahr2005 lagen dreizehn Eier im Nest,zwölf dicht auf- und nebeneinanderund eines etwas abseits. Sie wurden allerdings nicht bebrütet. Vermutlichkam es durch Arbeiten im Kirchturmzu Störungen beim Brüten. Auch dasFrühjahr 2008 war für die Eulen eineschlechte Zeit, hatte sich doch ein Falkenpärchen, das in den Jahren zuvorin einer ornamentalen Maueröffnungoberhalb des Eulenkastens gebrütethatte, im Vorraum der Nisthöhle ein-gerichtet und gebrütet, so dass dieEulen nicht in ihre Nisthöhle konnten.Die Ursache für den Umzug des Fal-kenpaares ist nicht bekannt. ■

58 MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte 33. Jahrgang · 2008

Uwe Schmidt mit einer jungen Schleiereule vor dem aufgeklappten Brutkasten.

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Seit 50 Jahren bemühen sich dieMitarbeiter vom Arbeitskreis „Wasser-amsel“, den Lebensraum dieses Vogelszu erhalten.

Durch Aufhängen von speziellenNistkästen unterstützt der Arbeitskreis,unter der Leitung des Autors, die An-siedlung der Wasseramsel.

Die Wasseramsel ist kein unbe-kannter Vogel in unseren naturnahenBächen und kleinen Flüssen. Sie ist einSingvogel, der schwimmen und tau-chen kann und sogar fliegende Insek-ten aus der Luft fängt. Eine Besonder-heit ist das Laufen auf dem Grund derGewässer. Dort dreht sie kleine Steineauf der Suche nach Nahrung um. Eindichtes Federkleid, welches mit demSekret einer besonders gut entwickel-

ten Bürzeldrüse eingefettet wird, schütztdie Wasseramsel vor Nässe und demErfrieren nach der Unterwasserjagd imWinter.

Ihre Knochen sind schwer. Sie hatkurze abgerundete Flügel, die sie auchunter Wasser wie im Flug bewegt. DasTauchen unter Wasser kann bei ihr bis zu 30 Sekunden dauern. Mit Hilfeeines dünnen Häutchens können dieNasenlöcher verschlossen werden, undüber die Augen kann eine Nickhaut wischen, um den Augapfel von anhaf-tenden Wassertropfen zu befreien.

An ihrer gedrungenen Gestalt unddem weißen Brustlatz ist die Wasser-amsel leicht zu erkennen. Wenn sieaufgescheucht wird oder niedrig überdem Wasser fliegt, ruft sie scharf „zerrb“

oder „zwews“. Ihr Gesang ist ein zwit-scherndes und schnarrendes Geschwätz.

Ihr Nest baut sie in der Nähe einesGewässers, am liebsten dort, wo einWasserfall ist, auch im Gemäuer einerMühle. Im Innenraum ihres backofen-förmigen Nestes aus Moos ist noch ein Nest aus feinen Ästen; dort legt sie ihre drei bis fünf schneeweißen Eier hinein. Zwischen Baumwurzeln, inFelslöchern oder auch auf Brücken -trägern kann man ihre Nester finden.

Häufig benutzt sie ihr Nest meh-rere Jahre lang und bessert es immerwieder aus. Sie ist sehr nesttreu. Dieweißen Eier werden ab März/April gelegt und werden allein von demWeibchen bebrütet. Die Jungen fliegenim Alter von 25 Tagen aus. Sie können

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DIE WASSERAMSEL

2008 · 33. Jahrgang MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte

Die Wasseramsel (Cinclus cinclus)

Raimer Thienhaus

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dann bereits schwimmen und tauchen.Normalerweise finden zwei Jahresbru-ten statt.

Die Wasseramsel ist überwiegendein Standvogel. Kurze Wanderungen in höheren Lagen wie im Gebirge, aberauch in tieferen Lagen sind bekannt.Ringfunde wurden bis zu 50 km vonihrem Bruthabitat nachgewiesen.

Wie die meisten Vogelarten ist auchdie Wasseramsel gefährdet. Die Haupt-ursachen sind das Fehlen von Nah-rungsstellen, Verbauung und Begradi-gung von Bächen und Flüssen und auchdie Verschmutzung solcher Gewässerzerstören ihren Lebensraum. Ein stren-ger Winter (Zufrieren der Gewässer)führt zu einem hohen Bestandsverlust.Jahre danach schaffen günstige Brut-zeiten wieder normale Bestände.

Um der Wasseramsel gesundes,nährstoffreiches Gewässer anzubieten,ist eine Einschränkung des Schadstoff-eintrags in die Fließgewässer zu emp-fehlen. Hier haben die Kläranlagen imMain-Kinzig-Kreis gute Erfolge gebracht.

Praktischer Vogelschutz in den Alt- kreisen Gelnhausen und Schlüchtern.

Der damalige Bürgermeister in Mer-nes, Ludwig Kröckel, erkannte in denJahren 1956 bis 1958 die Wichtigkeitder Wasseramsel als Bioindikator. Erließ in Mernes beim Bau neuer Brü-cken Brutnischen in die Brückenwände

einbauen. Diese Brutnischen wurdennach Fertigstellung der Brücken, vonder Wasseramsel und der Gebirgsstelze,zwei bedrohte Vogelarten (Rote Liste)sofort als Brutplatz genutzt.

Aus Anlass der Auffindung einesverletzten Weißstorchs, bat der dama-lige Landrat Kress den Autor, in Mer-nes einen Vortrag über praktischenVogelschutz in Verbindung mit der Er-haltung von Feuchtgebieten zu halten.Dieser Vortrag wurde durch Aufnah-men, die der Autor im Kinzigtal vomWeißstorch gemacht hatte, ergänzt.

Die Vogelkundler W. Klein, K.H.Schadt und W. Engelhardt von der Hess.Gesellschaft für Ornithologie und Na-turschutz haben damals Halbhöhlenunter Brücken angebracht, um an den Fließgewässern im Vogelsberg undSpessart zu forschen. Ein wissen-schaftlicher Bericht von Herrn W. Kleinwar der Abschluss der Untersuchung.

Durch den Leiter der Vogelschutz-warte Frankfurt (Main), S. Pfeiffer, wur-den einige Wasseramselkästen im Kur-park Bad Orb angebracht. Herr Pfeifferwollte als Leiter der Vogelschutzwarte,den Kurgästen die Lebensweise dieserVogelart dadurch näher bringen undgleichzeitig auf die notwendige Sauber-haltung des Fließgewässers Orb hin-weisen.

Später übernahm zunächst der Na-turkundler A. Seibig die Kontrolle derOrb und Förster Ludwig Hofrnann ausBieber das dortige Fließgewässer. Das

Fließgewässer Jossa, in seiner Längevon 22 km, wurde von den Vogelfreun-den Michael und Matthias Schlote, Rolf Gogné sowie Jürgen und RaimerThienhaus von der Quelle bis zur Mün-dung auf das Vorkommen der Wasser-amsel untersucht und erforscht.

Man schreibt das Jahr 1958. Früh-lingsdüfte ziehen durch das Jossatal.Schwarzerlen und Weiden sowie Pfaf-fenhütchen markieren den Bachlaufder Jossa. Es murmelt und plätschertunentwegt. Die kleine Wandergruppe,die am Bach unterwegs ist, hört einkurzes „zit“, „zit“. Es war die Wasser-amsel. Knapp über der Wasserober -fläche fliegt sie vor den Vogelfreundengeradlinig und schwirrend bachauf-wärts. Sie ist so groß wie eine Amsel,dunkelbraun mit weißer Brust. DerSchwanz erinnert an einen Zaunkönig.

Der Blick durch das Fernglas zeigt:Es handelt sich um den Vogel, den dieVogelfreunde suchen. Geschickt balan-ciert der dicke Vogel schwanzwippendüber Steine, knickst mehrmals aufeinem größeren Stein, bevor er dann indas kalte Wasser eintaucht. Nun läuft er mit seinen kräftigen Beinen, im kla-ren Wasser sehend, am Gewässergrundentlang. Unter Wasser wälzt er kleineSteine um, und sucht zwischen denKieseln und auf dem Gewässersandnach Wasserinsekten sowie deren Lar-ven und auch nach kleinen Krebsenund Würmern. Bei dieser Exkursion,die sich tagelang hinzog, mussten etli-che Hindernisse wie Stacheldraht undAbsperrungen von den Vogelfreundenüberwunden werden, was sich aberlohnte.

Gewässeruntersuchungen

In den Jahren 1960 bis 1962 wur-den von H. Kunert und dem Autor alleGewässer, die vom Vogelsberg undHess. Spessart in die Kinzig fließen,auf ihre Wasserqualität untersucht. Eswurden ca. 50 Meter von der Quelle,am Mittellauf und an der Mündung derKinzig die Gewässerbreite, die Gewäs-sertiefe, der Gewässergrund und dieWasserqualität überprüft.

Außerdem wurden die bereits vonW. Klein und seinem Team aufgehäng-ten künstlichen Habitate und die na-türlichen Nester an Brücken und nochvorhandenen Mühlen in einer entspre-chenden Kartei erfasst.

DIE WASSERAMSEL

MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte 33. Jahrgang · 200860

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Im Jahr 2008 wurden von den ein-zelnen Mitarbeitern des ArbeitskreisesNABU Main-Kinzig (Kreisverband) ins-gesamt 47 Fließgewässer in einer Längevon 340 km und 317 aufgehängten spe-ziellen Wasseramselkästen kontrolliert.

Die Zahl der brütenden Wasseramseln:Jahr Brutpaare1958 40 1968 90 1978 951988 1501998 1452008 137

Gleichzeitig wurden die Bruten vonGebirgsstelze, Bachstelze und Zaunkö-nig erfasst. Bei diesen drei Vogelartenschwankte die Zahl der Brutpaare jähr-lich zwischen 0 und 28.

Als Wasseramselkasten wurde über-wiegend der Dreieckskasten von Dr.

O. Jost verwandt. Auch der Wasseram-selkasten der Firma Schwegler wurdeentsprechend dem Aufhängeort ange-bracht. Beide Kastentypen haben sichin den 50 Jahren sehr gut bewährt. DieVogelfreunde beschränkten sich beidem Anbringen von Wasseramselkäs-ten nicht nur auf die früheren natürli-chen Habitate an Mühlen und Brü-cken, sondern es wurden in der Näheder alten Habitate weitere Kästen anden an Ufern stehenden Bäumen ein-gehängt. Hier war es sehr günstig,wenn der Baum in seiner Stamm-länge unmittelbar am Fließgewässerstand. Dadurch wurde dem Raubzeugjegliche Möglichkeit der Plünderungvon Jungen aus dem Nest genommen.

Eine weitere Möglichkeit zur An-siedlung war das Anbringen einesWasseramselkastens an einer starkenStange, die an zwei sich gegenüber stehenden Bäumen befestigt war. Dort

hing der Kasten direkt über dem Fließ-gewässer. Auch diese Methode hat sichgut bewährt. E. Sauer entwickelte einendoppelseitigen Vierkantkasten, derunter Brücken und Mauern verwendetwurde. Dieser Kasten hat den Vorteil,dass die eine Seite als Brutplatz genutztwerden kann, während sich auf der anderen Seite der Schlafplatz befindet.

Alle Maßnahmen zur Ansiedlungder Wasseramsel an den einzelnenFließgewässern haben sich bis auf we-nige Ausnahmen bewährt. Dies zeigtsich an den über die Jahre 1958 bis2008 stets stabilem Vorkommen.

Die Annahme der Kästen als Brut-platz kann auch als Indiz für eine guteWasserqualität des jeweiligen Fließ-gewässers gewertet werden. Die inden letzten 20 Jahren errichteten Klär-an lagen, in Verbindung mit Gewäs-serschutzmaßnahmen haben sich fürdie Wasseramsel positiv ausgewirkt.

Im Jahr 2000 übergab der Autor die Führung des Arbeitskreises an H. Basermann, dies erfolgte an einerMühle im Sieben-Mühlental. H. Baser-mann hat das System der jährlichenAuswertung übernommen und gibt je-weils am Jahresende einen Fachberichtzur Info an die Mitarbeiter.

Im Jahr 2008 wurde in einer Feier-stunde anlässlich des Jubiläums „5OJahre Wasseramsel“ allen Mitgliederngedankt und eine Urkunde überreicht.Die Kreisvorsitzende NABU Main-Kinzig, Frau L. Desch, sprach in ihrerFestrede von einer einmaligen prak- tischen Vogelschutztätigkeit des Ar-beitskreises Wasseramsel in Hessen.H. Basermann ließ die 50 Jahre Praxisan den einzelnen Fließgewässern nocheinmal Revue passieren. Eine bebil-derte Mappe des Autors aus dessenpraktischer Arbeit an der Wasseramselwurde herum gereicht. Frau Desch be-dankte sich nochmals beim Autor miteiner Urkunde und einem gemaltenBild der Wasseramsel auf einem Tel-ler. Der Autor wird auch in Zukunft alsMitarbeiter im Arbeitskreis bleiben.Zum Abschluss dieser Feierstundezeigte M. Hormann von der Vogel-schutzwarte Frankfurt/M. eine DVDüber den Schwarzstorch. Für diesenschönen Film bekam er einen begeis-terten Applaus.

Es lässt sich mit Sicherheit sagen,dass heute die Wasseramsel inDeutschland wieder erfreuliche Be-stände aufweist. ■

2008 · 33. Jahrgang MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte

DIE WASSERAMSEL

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Formen und Gießen in der Bronzezeit

Die Zeit der Metalle begann in Mit-teleuropa um 2000 v. Chr. Zuerst expe-rimentierten die Menschen mit Kupferund dann mit Bronze, einer Legierungaus Kupfer und Zinn. Die Archäologenunterteilen diese Zeit in frühe, mittlereund späte Bronzezeit. Im Anschlussdaran folgte dann die Eisenzeit. Umden zeitlichen Ablauf etwas übersicht-licher zu gestalten, möchte ich an denAnfang eine vereinfachte Zeittafel Mit-teleuropas stellen:

MITTELSTEINZEITZeit der Jäger und Sammler

9500 – 5300 v. Chr.JUNGSTEINZEITZeit der Bauern

5500 – 3500 v. Chr.ENDSTEINZEITZeit der Schnurkeramikerund Glockenbecherleute

3500 – 2200 v. Chr.BRONZEZEITAunjetitzkulturZeit der Former und Gießer

2200 – 1800 v. Chr.EISENZEITHallstattzeitZeit der Eisenschmiede

800 – 500 v. Chr.LATENEZEITZeit der Kelten 500 v. Chr. – 0

Eine Einordnung der Kelten in dieseZeittafel ist schwierig. Sie wurden ersthistorisch fassbar als sie die Alpen über-querten und mit den Römern in Kon-flikt gerieten. Die Kelten werden heuteder Latenezeit zugerechnet.

Die Menschen der frühen Bronze-zeit (1800 – 1500) sind geprägt wordendurch die Bauernkulturen des Endneo-lithikums, weiter von den aus dem Süd-westen Europas kommenden Metall mit-führenden Glockenbecherleuten undden Streitaxt bewehrten Reiternomadenaus den Weiten Russlands. Das weitge-hend friedliche Zusammentreffen die-

ser unterschiedlichen Kulturen war Voraussetzung für die schöpferischeKraft der bronzezeitlichen Kulturen.Eine bedeutende Gruppe dieser Zeitwaren die Aunjetitz-Leute aus Böhmen.Es entstanden kleinräumige Siedlungenmit entsprechenden Lichtungen. Die Er-nährungsgrundlage war Ackerbau undViehzucht, wie in der Jungsteinzeit. DieKulturpflanzen und Haustiere warenkaum verändert. Es ist aber anzuneh-men, dass die Menschen der frühenBronzezeit schon den Pflug mit Och-sengespann und Wagen mit Pferdege-spann kannten, wie eine Felszeichnungaus dieser Zeit es darstellte. Damitwurde die Landwirtschaft ertragreicher,es wurde mehr produziert als ver-braucht, Arbeitskräfte waren frei für andere Tätigkeiten.

Die neuen Betätigungsfelder derBronzezeitleute bestanden darin, dieneuen Werkstoffe, wie Kupfer und Zinnzu beschaffen und damit umzugehen.Es mussten neue Öfen entwickelt wer-den; die bekannten Töpferöfen genüg-ten nicht mehr, weiterhin mussten ent-sprechende Werkzeuge hergestellt wer-den. Um dem geschmolzenen Metalleine Form zu geben, mussten hitzebe-ständige Formen gefertigt werden. Be-

merkenswerterweise hatten die Bronze-zeitleute schon bald Gieß- und Form-verfahren entwickelt, die heute noch inden Gießereien angewendet werden.Die Modelle wurden aus Holz, Ton undauch aus vorhandenen Formstückenzum Ausformen gefertigt. Bei einfa-chen, einseitig geformten Gegenstän-den, z.B. Barren, haben die Metall-fachleute der Bronzezeit tonhaltigenFormsand benutzt und ein waagrech-tes Sandbett hergerichtet. Dann wurdedas Modell in den Sand eingedrückt.Nach dem Entfernen des Modellswaren die Konturen des Modells alsForm in dem Sand abgebildet. Nunkonnte der Metallgießer direkt in dieForm gießen. Man würde das heuteHerdguss nennen.

Man unterscheidet heute Dauerfor-men und einmal verwendbare Formen(verlorene Form). Beide Formverfahrenwaren den Gießern der Bronzezeit be-kannt. Die Dauerformen bestanden ausSandstein, Schiefer oder Speckstein,aber auch schon aus Bronze. Die Gieß-form aus feinkörnigem Sandstein zeigt13 Ringe mit seitwärts nach außen füh-renden Entlüftungskanälen (Windpfei-fen) und mit drei Führungslöchern. Indie Führungen wird eine zweite Hälfte

Fortsetzung: R. Schilling, „Die Birkenhainer Straße im Wandel der Jahrhunderte“, Mitteilungsblatt Jg. 32, 2007

Die Birkenhainer Straße im Wandel der Jahrhunderte

Rudolf Schilling

Hälfte einer Dauerform aus der

Seerandsiedlung Zürich zum Abguss

von Schmuckringen

DIE BIRKENHAINER STRASSE IM WANDEL DER JAHRHUNDERTE

MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte 33. Jahrgang · 200862

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1. Wachsmodell, mit Ein-guss und Anschnitt

2. Einbetten des Modellsin Lehm, anschließendAusschmelzen desWachses und Brennender Form

3. Gießen der Bronze inden Hohlraum

4. Bronzering

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DIE BIRKENHAINER STRASSE IM WANDEL DER JAHRHUNDERTE

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eingepasst und in einem Sandbett auf-gestellt. Das geschmolzene Metall fließtdann durch den in der Mitte liegendenEinguss in die 13 Ringe. Die Form fülltsich beim Gießen von unten nach oben.Die entstehenden Gießgase werdendurch die schräg nach oben führendenEntlüftungskanäle abgeführt. Die Bron-zegießer von heute würden die Gieß-form kaum anders herstellen!

Bei Langenselbold, im Flurstück„Auf der Steinheile“, fand das Gra-bungsteam Dr. Hans-Otto Schmitt einTeilstück einer Dauerform für eine Rad-nadel zur Fixierung eines Kleidungsstü-ckes, aus der mittleren Bronzezeit. (Hes-sen Archäologie 2003, S. 55 –58, Verlag,Theiss). Heute noch vielfältig angewen-dete zweiteilige Gießformen aus Bronze(Dauerformen) wurden auch für dieHerstellung von Beilen und Speerspit-zen u.a. benutzt. Verlorene Gießformenbestanden häufig aus Lehm, der mitSand gemagert, mit Dung und Hanfversetzt war, um die Form gasdurchläs-sig zu machen. Dieses Formverfahrenwird bis in die heutige Zeit bei der Her-stellung von Schablonenkernen benutzt.

Ein weiteres Form- und Gießverfah-ren war das Wachsausschmelzverfah-ren. Auch dieses Verfahren wird heutenoch vielfach angewendet und wirdheute Feingießverfahren oder Gießenmit verlorenen Modellen genannt.

Beispiel: Herstellung eines Bronze-ringes im Wachsausschmelzverfahren.An diesen Beispielen sollte gezeigt wer-den, wie erfinderisch die Gießer undFormer der Bronzezeit waren. Um dasMetall zu liefern, das man für die Her-stellung von Bronzeprodukten benö-tigte, suchten die Bronzezeitleute syste-matisch nach Kupfer- und Zinnerzen.Nachdem die oxidischen Oberflächen-erze erschöpft waren, mussten sieSchächte in die Erde treiben. Damit be-gann der Bergbau mit all seinen Chan-cen und Gefahren. Abgesehen davon,dass die Untertage geförderten Kupfer-erze eine andere chemische Zusam-

mensetzung hatten als die Erze überTage, enthielten sie zudem auch nochSchwefel, der durch den sogenanntenRöstprozess entfernt werden musste.

Kupfererze gab es viel häufiger alsZinnerze in der im Altertum bekanntenWelt. Es war bis in die heutige Zeit einRätsel, wo das viele Zinn in dieser Zeitherkam, das man für den stark verbrei-teten Bronzeguss benötigte. Allein dieVorkommen in Corwall und Zinn ausdem Erzgebirge und einigen anderenkleineren Seifenzinnvorkommen reich-ten bei weitem nicht aus, um den Bedarfan Zinn zu decken. Erst aus jüngsterZeit weiß man, dass neben den im Kau-kasus gefundenen Kupfer-Zinnerzenweiter im Osten, im Pamirgebirge, grö-ßere Zinnerzvorkommen im Altertumausgebeutet worden sind. Der Handelmit Zinn könnte sich über Mesopo -tamien bis zur Donaumündung amSchwarzen Meer ausgebreitet habenoder alternativ über die Mittelmeerroutebis nach Marseille. Von der Donau auf-wärts bis nach Böhmen führte ein Handelsweg über das Aunjetitzgebiet,durchquerte Europa westwärts bis zum Atlantik und zu den Britischen In-seln, den Zinnlagerstätten in Cornwall. Ein Teilstück dieses Fernhandelswegesdürfte die Birkenhainer Straße gewesensein. Die häufig vorkommenden Nekro-polen (Gräberfelder) auf den Spessart-randhöhen der Freigerichter Bucht zeu-gen von einer kontinuierlichen Besied-lung seit dem Endneolithikum bis zurEisenzeit.

Ein zweiter Handelsweg führte vonder Adriaküste über den Brennerpass,durchquerte das Aunjetitzgebiet und liefdann weiter an die Bernsteinküste ander Ostsee. Ein kleines Gräberfeld beiGelnhausen-Haitz, das von Hans Kreut-zer in der Buchserie: Führer zu archäo-logischen Denkmälern in Deutschland,27, Hanau und der Main-Kinzig- Kreis,S. 141 – 143, beschrieben wird, werdendrei Nachbestattungen erwähnt. Zu denBeigaben gehörten zwei Bronzenadeln,

in der Literatur als „Typ Haitz“ bezeich-net, ein reichverzierter offener Bronze-ring, ein bronzenes Absatzbeil und eineBernsteinkette.

Auf der Grundlage ihrer Vertrautheitmit Metallen errichteten die Aunjetitz-Leute eine florierende Metallindustrie,deren Produkte weit über ihr Sied-lungsgebiet verhandelt wurden. DieLage ihrer Siedlungen an dem Handels-knotenpunkt zweier wichtiger Handels-wege der Frühzeit begünstigten dieAunjetitz-Leute durch den Kontakt mitfremden Kulturen.

Um 1500 v. Ch. war die Aunjetitz-Kultur in Mitteleuropa vorherrschend.Ihr Einfluss erstreckte sich über ein riesiges Gebiet, vom Rhein bis zumDnjepr in der Ukraine. Mit der Berüh-rung mit anderen Völkern, übernahmendie Aunjetitz-Leute die Bestattung ihrerToten in Hügelgräbern. Statt die Totenin der Erde zu begraben, legte man sieauf den Boden und bedeckte die Leichemit Steinen und Erde.

In der folgenden späten Bronzezeit,auch Urnenfelderkultur genannt, be-gann in Europa abermals ein Wechselder Bestattungsbräuche. Die Leichenwurden verbrannt und ihre Asche inUrnen auf Friedhöfen begraben. Diehäufigen Depotfunde aus dieser Zeit,die Art und Weise wie die Menschenihre Siedlungen befestigt hatten und sicher auch die Urnenbestattung zeigen,dass die Menschen um 1000 v. Chr. sichnicht die Zeit nahmen, ihre Angehöri-gen zu betrauern, wie es in der Hügel-gräber-Kultur Sitte war. Ein wesentlicherGrund dafür waren zahlreiche kriegeri-sche Auseinandersetzungen, die häufigdurch Streitigkeiten um das beste Landangezettelt wurden. In der ausgehendenUrnenfelderzeit mehren sich Funde desneuen Werkstoffes Eisen. ■

Weiterführende Literatur:A. Jockenhövel/W. Kubach (Hg.),Bronzezeit in Deutschland,Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1994

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Die Heimatvertriebenen und ihr neues Zuhause in Gelnhausen-HailerFriedel Fingerhut

Sonnwendfeier am Hohen Kreuz, 2005

„Maibaumfällen“ Meerholzer Schloss 1977

Sonnwendfeier am Hohen Kreuz, 2005

60 Jahre BdV Hailer-Meerholz: Ehrung für langjährige Vereinsmitgliedschaft, Hailer 2008

DIE HEIMATVERTRIEBENEN UND IHR NEUES ZUHAUSE IN GELNHAUSEN-HAILER

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Für den Bund der Vertriebenen (BdV)als unpolitischer Verband bestand vonAnfang an die Aufgabe, die Heimatver-triebenen mit den Einheimischen wirt-schaftlich, kulturell und gesellschaftlichzusammen zu führen.

Das Dorf Hailer musste nach Kriegs- ende viele Heimatvertriebene undFlüchtlinge aus den besetzten deutschenOstgebieten sowie aus Ungarn und anderen südosteuropäischen Ländernaufnehmen. So kamen auf Befehl derMilitärregierung schon 1954 die erstenHeimatvertriebenen nach Hailer.

Unmittelbar nach Lockerung derbeschränkenden Bestimmungen orga-nisierten sich zur Betreuung der Ver-triebenen im April 1947 der „Arbeits-ausschuss der Neubürger für den KreisGelnhausen“, im November 1947 der

„Kreis und Flüchtlingsausschuss Geln-hausen“ und Anfang 1948 die „Unab-hängige Kultur- und Wirtschaftsverei-nigung der Ausgewiesenen und Evaku-ierten für den Kreis Gelnhausen“.

Aus diesen Organisationen konsti-tuierte sich später bundesweit der Bundder Vertriebenen mit landsmannschaft-lichen Gliederungen, die die Sudeten-deutschen, die Ungarndeutschen, dieSchlesier, die Siebenbürger Sachsen,die ost- und Westpreußen, die Pom-mern und weitere umfassten.

Mitte 1948 kann also auch als Grün-dungsdatum des BdV-Ortsverband Hai-ler angesehen werden. Hailer hatte1939 975 Einwohner. Durch die Ein-gliederung der Flüchtlinge wurden1946 bereits 1489 Einwohner registriert.Der BdV-Ortsverband Hailer war durch

sein hervorragendes Engagement maß-geblich an der Integration der Vertrie-benen in die Dorfgemeinschaft betei-ligt. Zur Tradition in Hailer sind schondie vom BdV jährlich veranstaltetenSonnwendfeiern auf dem „Wacholder-küppel“ und in früheren Jahren das„Maibaumfällen“ und viele Veranstal-tungen mehr geworden.

Den Vorsitz des Hailerer Ortsverban-des nimmt seit 1992 Frau Friedel Finger-hut wahr. Ihre Vorgänger in diesem Amtwaren Max Kaiser, Halmut Scholz, FritzPelech, Otto Freisler, Karl Hichl undAlbin Richter. Die BdV-Ortsverbändesetzen sich dafür ein, dass Kulturgüterder verlorenen Heimat erhalten werden,damit Sitten und Gebräuche, Lieder undTänze, Mundarten und Trachten nichtin Vergessenheit geraten. ■

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NEUE LITERATUR

2008 · 33. Jahrgang MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte

BÜCHER, SCHRIFTEN, ABHANDLUNGEN

MARTIN LUDWIG, PETER VÖLKERVon Rodinberch bis Rothenbergen –Geschichte und Geschichten aus dem Dorf an der StraßeVer.di GmbH Berlin 2006Vor- und Frühgeschichte, Frankenherrschaft im Kinzigtal,das Mittelalter, Reformation und Bauernkrieg, Dreißig- jähriger Krieg und die Reichsstraße sind nur einige der bearbeiteten Themen.

CHRISTIAN VOGELHolzrechte im Büdinger Wald Das 100 Seiten umfassende Buch enthält Informationenüber die Entwicklung der Waldrechte im Büdinger Wald von den Zeiten Kaiser Barbarossas bis ins 19. Jahrhundert,über die Zwangsablösungen fast aller Rechte nach 1867, dieFestschreibung verbliebener Rechte aus Losholz in „Rezessen“und das weitere Schicksal dieser Losholzrechte.Das Buch ist erhältlich beim Autor Christian Vogel, Hintergasse 4, 61194 Niddatal.

EBERHARD TRAUMStationen … da zieht es einem die Schuhe aus Die Erzählungen handeln von tatsächlichen Gegebenheiten,die dem Autor in seiner Tätigkeit als freier Journalist imMain-Kinzig-Kreis erzählt wurden.

BERNDT SCHULTZFrühjahrserwachenCoCon-Verlag, Hanau 2007Ein Kriminalroman mit einem aufzuklärenden Mord am EU-Mittelpunkt.

HANS-WALTER STEIN Am sprudelnden Wasser –Die Chronik meiner Heimatgemeinde MarjoßEigenverlag, Dezember 2005Adresse des Autors: Sandstraße 5, 36396 Steinau-Marjoßoder E-Mail: [email protected]

Der Main-Kinzig-KreisInformationen für Bürger und Gäste inkl. Details zu deneinzelnen Städten und Gemeinden, zu den Institutionen,Sachverständigen, Partnerschaften, Statistiken bis „Was erledige ich wo?“BVB-Verlagsgesellschaft mbH, Nordhorn, in Zusammenarbeit mit dem MKKzu erhalten im Bürgerportal des MKK Gelnhausen

GERHARD BOTTHeilübung und Amüsement –Das Wilhelmsbad des ErbprinzenCoCon-Verlag Hanau, 2007Aufwändig bearbeiteter, reich bebildeter Geschichtsband über den Erbprinzen Wilhelm IX von Hessen-Kassel und seine Residenz in Hanau, das Kurbad und seine Gäste.

MARIANNE DEMUTH-BIRKERTJugend forscht in Natur und Landschaft – Einblick in die Jugendarbeit der J. H. Cassebeer-Gesellschaft e.V.Jahresberichte der Wetterauischen Gesellschaft für die gesamte Naturkunde, Hanau 2008. Einzelthemen dieser Abhandlung: Individualerkennung der Schlingnatter, Fraß-techniken des Bibers, die Knoblauchkröte, der Fingerabdruckder Gelbbauchunke, das Artschutzprojekt Gelbbauchunke im Main-Kinzig-Kreis, das Umweltbildungsprojekt Amphi-bienschutz & Jugend sowie die Kooperationen mit Schuleund Geschichtsverein (Landschaft und Historie).

DIETER MOLLENHAUERVon einer „Proliferation“: Einiges von Johann HeinrichCassebeer und dem nach ihm benannten gemeinnützigenVerein zur Förderung der regionalen NaturforschungJahresberichte der Wetterauischen Gesellschaft für die gesamte Naturkunde, Hanau 2008. Das Andenken an einMitglied in den frühen Jahren der Gesellschaft, an den Apo-theker J. H. Cassebeer aus Gelnhausen, pflegt der Verein imSpessart, der sich 1986 in Verbindung mit einer Außenstelledes Frankfurter Forschungsinstituts Senckenberg formierthat. Im Beitrag wird berichtet, wie es dazu kam und was derVerein seit seiner Gründung erreicht hat.

ROSEMARIE ESSEREin Paradies ist kein GeschenkCoCon-Verlag, Hanau 2005Das im CoCon-Verlag Hanau 2005 erschienene Buch beschreibt die Jugendzeit in Hanau seit Anfang des 20. Jahr-hunderts bis nach dem Zweiten Weltkrieg, d.h. bis zur Zeitdes Nachkriegs-Wirtschaftswunders. Breiten Raum nimmtdabei auch die Zeit von 1933 – 1945 ein mit HJ, BDM,Reichspogromnacht, Bombardierung, Leben in Trümmernu.v.m.

MATTHIAS GRÜNEWALD, DIETER KÖGELTatort Hanau – Brüder-Grimm-Stadt2. Auflage, CoCon-Verlag, HanauHanau und die Stadtteile Klein-Auheim, Großauheim,Wolfgang und Steinheim sind Orte des Geschehens großerVerbrechen, welche von zwei Kommissaren bekämpft werden.

Neue LiteraturZusammengestellt von Helga Koch (Stand: November 2008 – ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

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NEUE LITERATUR

GÜNTHER PISTORIUSDie Bilder jener fernen TageCoCon-Verlag Hanau 2007In diesem Buch beschreibt der Verfasser seine Kinderjahre in Hochstadt, wobei die fünfziger Jahre des 20. Jh. denSchwerpunkt bilden.

VOLKER KIRCHNERLe Grand Tour – Fernreisen in der Postkutschenzeit –Eine kulutrgeschichtliche BetrachtungSelbstverlag; zu beziehen bei V. Kirchner, Poststraße 9,63636 Brachttal-HellsteinDas Buch behandelt die Erlebnisse von Reisenden – undRäubern – auf dem Abschnitt Langenselbold-Salmünsterder Frankfurt-Leipziger-Straße zwischen 1786 und 1815und enthält Berichte von Reisenden mit Postkutschenim Allgemeinen sowie von Grand-Tour-Reisenden nachParis und Neapel.

DR. WALTER NIESSDie Ronneburg – Von der Fliehburg zum Renaissance-SchlossGeschichtswerkstatt Büdingen 2006Funktionen der Burg seit der Keltenzeit, Baugeschichte,Burgbewohner und ihr Lebensstil, Steinmetzzeichen u.v.m.werden in dem 73-seitigen Büchlein behandelt.

HEIKE DRUMMER, JUTTA ZWILLINGIm Geist der Freiheit – eine reich bebildete Topografie der KulturRegion Frankfurt RheinMainSocietäts-Verlag 2008In dem vorliegenden Grundlagenwerk werden Städte undGemeinden der genannten KulturRegion (inkl. Main-Kinzig-Kreis) vorgestellt, deren Ortsgeschichten vom Kampf derMenschen um Demokratie und mehr soziale Gerechtigkeiterzählen (Schwerpunkt: Mitte des 19. Jahrhunderts). DenKern des Buches bilden dabei die Portraits der Kommunenmit ihren jeweiligen politischen Freiheitsgeschichten. Über-greifende inhaltliche Orientierung bieten fünf allgemeine Kapitel, die wichtige Phasen der Freiheitsbewegung und ihreVerortung in der komplizierten Territorialgeschichte der Region seit Ende des 18. Jh. bis heute vertiefen.

EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE MEERHOLZ-HAILER/FÖRDERVEREIN SCHLOSS-KIRCHE MEERHOLZ-HAILER E.V. (HG.)Ihr seid alle eins in ChristusDokumentation über die Renovierung der SchlosskircheMeerholz-Hailer 2000 – 2010.

RODRIGO TRESBACHPassageiros no KranichGeschichte und Genealogie der Familie Dressbach, die von Gründau-Lieblos nach Brasilien ausgewandert ist; Porto Allegre 2007 (in Protugiesisch verfasst).

„Butterstadt“ – aus der Chronik eines DorfesHg.: Stadt Bruchköbel, 2004Erste Siedlungsspuren in der Frühgeschichte, der Limes unddie Butterstädter Jupitersäule, der Antoniterorden, Butter-städter Höfe u.v.m. aus der Geschichte kennzeichnen diesenBand.

ERWIN RÜCKRIEGEL„Grinner Wädderbouch“Teil 1 von A bis J und Teil 2 von K bis ZNiedergründau 2007Zwei Bände mit umfassender Übersicht der mundartlich ge-brauchten Ausdrücke inkl. Erläuterungen und historischenAbbildungen.

„Vision und Wahn-Witz“Verlag WortgewaltigAnthologie 2007 des Literaturforums Hanau/Main-Kinzig-Kreis.

G. SCHWITALLA, K. M. SCHMITTEin Massengrab aus der Umgehungsstraße oder: „Aus der Linearbandkeramik ist alles bekannt“Ergebnisse archäologischer Untersuchungen an der Trasseder Umgehungsstraße Hanau-Mittelbuchen und Schöneck-Kilianstädten.

BRITTA RAMMINGERNah am Wasser gebaut: ein neues bandkeramisches Erdwerk aus Schöneck-KilianstädtenErgebnisse archäologischer Untersuchungen im Bereich derFlur „Reihenwald“ in Schöneck-Kilianstädten.

CHRISTOPH HERBIG„Die Guten in Töpfchen…“Pflanzenreste aus dem frühneolitischen Erdwerk bei Schöneck-Kilianstädten.

M. HELFERT, N. SCHÜCKERZu nah ans Wasser gebaut – Ein neu entdecktes römischesKastell an der Nidder bei Schöneck-KilianstädtenAlle vier Abhandlungen sind erschienen in HESSEN- ARCHÄOLOGIETheiss, Stuttgart 2006.

GRETEL CALLESENSteine erzählen – Grenzsteine aus den Gemarkungen der Stadt Nidderau(unter dem Oberbegriff „Rettung neuzeitlicher Steindenk- mäler im Main-Kinzig-Kreis“)

H. LASCH, G. SCHWITALLADritte Bebauung am selben Platz – rege prähistorischeSiedlungstätigkeit in Schöneck-Büdesheim, MKKBeide Arbeiten sind zu finden in HESSEN-ARCHÄOLOGIE,Theiss, Stuttgart 2007.

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NEUE LITERATUR

2008 · 33. Jahrgang MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte

MISCELLANIAAufzeichnungen des Pfarrer Franz Joseph Krick von 1771 – 1814 oder: Wie der „kleine Mann“ die umwälzenden Neuerungen einer ereignisreichen Zeit erlebte und erlitt.Transkribiert von Dr. Ingrid GrendelHeimat- und Geschichtsverein AlzenauISBN 978-3-00-025719-3Pfarrer Franz Joseph Krick wirkte von 1772 bis 1814 als ersterWeltgeistlicher in Alzenau, in einer Zeit umwälzender Ideen und Ereignisse. Die Aufklärung forderte die Trennungvon Staat und Kirche. Die Jesuiten verloren das Monopol der Lehre in Schulen und Universitäten bis mit der Säkulari-sation die Klöster, Abteien und Stifte geschlossen und diegeistlichen Fürstentümer aufgelöst wurden. Die Ideen derfranzösischen Revolution sorgten für die Aufhebung der Leibeigenschaft, die Abschaffung der Folter, des grausamenStrafvollzugs und die Gleichheit vor dem Gesetz. All das undmehr spielte sich hautnah im großen Kurstaat Mainz abund Pfarrer Krick beschreibt diese Ereignisse aus der Sichtder betroffenen, leidenden und protestierenden Bevölkerung.

„Brahtaha“ –Gedichte und Episoden aus der vergangenen Zeit dersechs Dörfer des BrachttalesBrachttaler Kultur- und GesprächskreisISBN 13:9783837070651

DR. ALOIS UND HELMA WEIMERHessische LiebesbriefeCh. Goetz-VerlagDas Buch enthält den Briefwechsel bekannter hessischer Persönlichkeiten der letzten vier Jahrhunderte und ihrer Geliebten, darunter von J.W. von Goethe, Bettina von Arnimgeb. von Brentano und von Clemens Brentano.

DR. WALTER NIESSSpielberg – neue Untersuchung zu einer vergessenen BurgGeschichtswerkstatt BüdingenDas Büchlein beinhaltet Details zum Ursprung des DorfesSpielberg, Sielberg in nachstaufischer Zeit, Isenburger Amts-leute, Baumaßnahmen in Burg und Schloss Spielberg, Ausführungen zu vorchristlichen Traditionen in christlicherZeit u.v.m.

EBERHARD TRAUMDetailverliebtISBN 978-3-8370-4259-7In diesem anlässlich des 175-jährigen Bestehens der Wächters-bacher Keramikfabrik erschienenen Büchlein geht es um 27 ausgesuchte Objekte der Steingutfabrik, die von unterschied-lichen Designern entworfen wurden und in Produktion gingen. Allen Produkten ist eines gemeinsam: Sie besitzenDetails, die man nicht gleich beim Hinsehen erkennt, überdie es aber viel zu erzählen gibt. Zu erhalten ist das Büchleinauch im Werksverkauf in Brachttal.

HARTMUT HEGELERHexenprozesse, die Kirchen und die Schuld (Neuauflage)Geschichtswerkstatt BüdingenISBN 978-3-939454-31-1Das Buch mit allen Verlautbarungen von Kirchen und Regierungsbehörden zu den Hexenverfolgungen möchte Anstoß geben für eine glaubwürdige christliche Stellung-nahme und damit einen Beitrag leisten zur kirchlichen Diskussion im Rahmen der „Dekade zur Überwindung vonGewalt“.

JUTTA SCHINDLERGelnhausen – Rundgang durch die historische StadtGeschichtswerkstatt BüdingenISBN 978-3-939454-28-1Kein „Schmöker“, sondern ein „Begleiter“ auf einem Stadt-rundgang will der neue Stadtführer sein, ob zum Rathaus,zur ehemaligen Synagoge, zur Kaiserpfalz, dem EU-Mittel-punkt u.v.m.

„Bad Orb in Bildern – 50 alte Ansichten“Geschichtswerkstatt BüdingenDIN A6, SpiralbindungISBN 978-3-939454-29-850 alte Ansichten, die auf historischen Ansichtskarten basieren.

FESTSCHRIFTEN

Chronik Weiperz 907– 2007Kraft, Helmuth/Kress, Josef (Hrsg.)Giebel-DruckDiese profunde Ortschronik, erarbeitet anlässlich des 1100-jährigen Bestehens von Weiperz (heute Ortsteil von Sinntal),zeigt die Entwicklung der Gemeinde seit der ersten urkund- lichen Erwähnung inkl. Entstehung des Ortsnamens auf. DerChristianisierung und kirchlichen Entwicklung, dem Grund-buch von 1714, den Flurnamen Ortslage 1722, dem Schul-wesen, den Steuern und Abgaben in alten Zeiten, den Grenz-steinen, der Auswanderung, der Geschichte der Tongrube, der neueren Geschichte und den Vereinen sind weitere Kapitelgewidmet.

100 Jahre Schulhaus Böß-Gesäß, 1907– 2007Geschichtsverein Birstein e.V.Das Buch zeigt einen breiten, reich bebilderten Überblicküber 100 Jahre Schulwesen in dem Vogelsberg-Dorf.

Die Schulgeschichte des oberen Biebergrundes (zum fünfzigjährigen Jubiläum der Grundschule Biebertalim August 2008)Geschichtsverein Biebergemünd e.V.Eine interessante Schulgeschichte mit Beiträgen z.B. auchzu Wilm Hosenfeld und über einen Besuch im Gefangenen-lager Villbach.

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100 Jahre SPD in HammersbachVorstand des SPD-Ortsvereins Hammersbach 2006Entstehung und Entwicklung im Rahmen der kommunalenZeitgeschichte – mit einem Rückblick von der Kaiserzeit bis 2004.

Erlensee gestern und heute – 30 Jahre Geschichtsverein Erlensee e.V.Bezugsadresse: 1. Vors. Erwin Hirchenhain, An der Gende 4, 63526 Erlensee.Sonderausgabe Oktober 2008 mit einem Rückblick auf die Vereinsarbeit seit 1978.

PERIODIKA

Sammlungen zur Geschichte von Wächtersbach50. Lieferung 2008ISSN 0931-2641Darin wird die Fotodokumentation über die Brücken im Tal Wächtersbach fortgesetzt. Der letzte Schuhmachermeisterder Stadt wird in Erinnerung gerufen und die Geschichte der Diana-Gummiwarenfabrik behandelt ebenso wie „einhalbes Jahrtausend Ysenburger Brautradition“. Nicht verges-sen sind die Gefechte auf der „Platte“, bei Wittgenborn, Waldensberg und Leisenwald, woran sich amerikanischeKriegsveteranen noch erinnern.

Sammlungen zur Geschichte von Wächtersbach51. Lieferung 2008ISSN 0931-2641Die Fotodokumentation über die Brücken im Tal Wächters-bach Teil III, über den frühen Tod eines Wächtersbacher Bürgers an der Ostfront (1. Weltkrieg), die „Gefährdung und Rettung: Die Schicksale der Ronneburg seit Beginn des19. Jh.“, „Adam Hörner – Ein langes Fuhrmannsleben“ undeine Reihe weiterer Beiträge, z.B. über das „Bräustübl“, Dr. med. Georg Jahn, Ria Blaumeiser und Beate Waluge-Jongkind, die das Musikleben der Wächtersbacher Nach-kriegszeit prägten, sind in dem neuen Band zu finden.

Beide Sammlungen, aber auch Einzelveröffentlichungenkönnen beim 1. Vorsitzenden Gerhard Jahn, Werner-straße 11, 63607 Wächtersbach, Telefon 06053-2126, erworben werden.

Das Gesamtverzeichnis ist auch auf der Homepage desVereins veröffentlicht (www.hgv-waechtersbach.de)

Freigerichter HeimatblätterNr. 31, Dez. 2007Heimat- und Geschichtsverein FreigerichtDie Autoren des neuen Bandes beschäftigen sich mit denGlocken von St. Anna in Somborn, der Birkenhainer Straße,dem Wallfahrtswesen im Freigericht, der traditionsreichenGeschichte Freigerichter Vereine und erinnern an ArnoldHufnagel sowie Gunda von Savigny.

Dörnigheimer GeschichtsblätterGeschichtsverein Dönrigheim e.V.Nr. 3 – Neuauflage 2008 – behandelt die Grenzen und Fluren der Dörnigheimer Gemarkung inkl. Entstehungs -geschichte (Autoren: Ingeborg Schall, Horst Meisenzahl †).Heft Nr. 14 dokumentiert in zahlreichen Farbbildern denhistorischen Festzug von 1993.

„Unsere Heimat“Mitteilungen des Heimat- und Geschichtsvereins Bergwinkel e.V., Schlüchtern (Hg.)In Heft 25, 2008, beschäftigen sich Ernst Munzel mit der territorialen Entwicklung des Kreises Schlüchtern und Georg-Wilhelm Hanna mit vier Forschern des 20. Jahrhunderts, die die wirtschafts-wissenschaftlichen Hintergründe des Alt-kreises Schlüchtern untersuchten.

Aus der Sammlung des Geschichtsvereins Bruchköbel e.V.Ausgabe 2006Darin werden Lebens- und Eßgewohnheiten der Kindheit,das Bergwerk bei Roßdorf, Köbel – wie es einmal war,Namen und Grenzen der Bruchköbeler Fluren u.v.m. behan-delt sowie eine Beschreibung Bruchköbels von 1792 gegeben.

Zwischen Vogelsberg und SpessartHeimat-Jahrbuch für den Altkreis Gelnhausen 2009Kreisausschuss des MKKDie neue Ausgabe dieses Buches hat den „Wandel in Stadtund Land“ als Leitthema, wobei vielerlei Änderungen derNaturlandschaft, des Lebenswandels bis hin zum Verlust vonTraditionen ihren Niederschlag finden. Aber auch Beiträgezum Naturschutz, zur Organisation des MKK und zu denJubiläen von Pfaffenhausen und Bad Orb sind eingebunden.

Bergwinkel-BoteHeimat-Jahrbuch für den Altkreis Schlüchtern 2009Kreisausschuss des MKKKriegs- und Nachkriegszeit, der Storch in unserer Heimat,vielfältige Anekdoten und Geschichten, Erinnerungen an bekannte Persönlichkeiten u.v.m. prägen diese Neuausgabe.

„Grindaha“Ausgabe 18Diese Gründauer Geschichtsblätter beschäftigen sich mit verschiedenen Funden alter Gründauer Gemeindeakten, den Niedergründauer Konfirmanden von 1891 bis 1920,Kindheitserinnerungen, Rechtsproblemen im Zuge der Ahnenforschung u.v.m. Das Buch kann beim GründauerHeimat- und Geschichtsverein bezogen werden.

68 MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte 33. Jahrgang · 2008

NEUE LITERATUR

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Kreis Asch-Graslitz (Sudeten)TRANSPORT 15

Aechner, Ernst 1886 Sudeten Aechtner, Katharina 1879 Sudeten Adler, Lore 1929 Sudeten Aechtner, Alma 1900 Sudeten Andres, Anna 1904 Sudeten Andres, Max 1938 Sudeten Antiel, Ernestine 1874 Sudeten Amon, Marg., 1895 Sudeten Adler, Franz 1930 Sudeten Adler, Adam 1901 Sudeten Adler, Ernestine 1902 Sudeten Adler, Karl 1928 Sudeten Adler, Marianne 192? Sudeten Adler, Elfriede 1931 Sudeten Adler, Gertrud 1934 Sudeten Adler, Irmgard 1937 Sudeten Adler, Margit 1940 Sudeten Adler, Horst 1941 Sudeten Adler, Gerlinde 1943 Sudeten Adler, Anneliese 1945 Sudeten Bauer, Amalie 1899 Sudeten Bauer, Helga 1937 Sudeten Bauer, Margarete 1919 Sudeten Bauer, Marg. 1877 Sudeten Bauer, Josef 1869 Sudeten Bauer, Anton 1904 Sudeten Bauer, Marie 1913 Sudeten Bauer, Marg. 1928 Sudeten Bauer, Natalie 1906 Sudeten Bauerfeind, Emma 1892 Sudeten Bauerfeind, Franz 1911 Sudeten Bauman, Anton 1909 Sudeten Baumann, Kurt 1928 Sudeten Baumann, Marie 1908 Sudeten Baumgartl, Franz 1882 Sudeten Baumgartl, Anna 1883 Sudeten Baumgartl, Anna 1912 Sudeten Baumgartl, Herta 1926 Sudeten Baumgartl, Frieda 1920 Sudeten Baumgartl, Anna 1906 Sudeten Bartolomai, Elisabeth 1867 Sudeten Bartl, Anna 1897 Sudeten Bartl, Adolf 1921 Sudeten Bartl, Berta 1922 Sudeten Bartl, Irmgard 1922 Sudeten Berger, Franz 1895 Sudeten Bergmann, Erwin 1927 Sudeten Bergmann, Frieda 1904 Sudeten Biowski, Edwin 1898 Sudeten Biedermann, Luise 1870 Sudeten

Biedermann, Johann 1869 Sudeten Biedermann, Margarete 1870 Sudeten Bittner, Marie 1919 Sudeten Blechschmidt, Josef 1872 Sudeten Blobner, Judith 1934 Sudeten Blobner, Siegfried 1940 Sudeten Bloss, Josef 1902 Sudeten Bloss, Rosa 1903 Sudeten Blohberger, Franz 1910 Sudeten Blumthaler, Marie 1895 Sudeten Böhm, Adolf 1896 Sudeten Böhm, Anna 1900 Sudeten Böhm, Emma 1893 Sudeten Böhm, Emma 1869 Sudeten Böhm, Johann 1865 Sudeten Böhm, Marie 1866 Sudeten Böhm, Marg., 1912 Sudeten Brandner, Emma 1909 Sudeten Brandner, Gisela 1933 Sudeten Brandner, Engelbert 1880 Sudeten Brandner, Elsa 1919 Sudeten Brandner, Erwin 1938 Sudeten Brandner, Franziska 1882 Sudeten Brandner, Franziska 1885 Sudeten Brandner, Josef 1905 Sudeten Brandner, Josef 1912 Sudeten Brandner, Paula 1907 Sudeten Brandner, Richard 1900 Sudeten Breidl, Adolf 1870 Sudeten Breindl, Hildegard 1910 Sudeten Breindl, Helga 1938 Sudeten Breindl, Ingeborg 1938 Sudeten Breindl, Mathilde 1876 Sudeten Braun, Adolf 1887 Sudeten Braun, Ernst 1888 Sudeten Braun, Frida 1885 Sudeten Braun, Richard 1921 Sudeten Bucka, Gerhard 1942 Sudeten Bucka, Ingrid 1938 Sudeten Bucka, Johanna 1881 Sudeten Bucka, Marie 1908 Sudeten Bucka, Nikol 1910 Sudeten Busch, Wenzel 1863 Sudeten Dehn, Ernest 1891 Sudeten Dehn, Erna 1913 Sudeten Dehn, Edeltraud 1939 Sudeten Dehn, Gustav 1903 Sudeten Dehn, Hildegard 1926 Sudeten Dehn, Julie 1911 Sudeten Dehn, Marie 1893 Sudeten Dehn, Marie 1905 Sudeten Dehn, Rudolf 1929 Sudeten Deibl, Wilhelmine 1870 Sudeten

Deistler, Anton 1903 Sudeten Deistler, Anton 1899 Sudeten Deistler, Agnes 1901 Sudeten Deistler, Walter 1928 Sudeten Deistler, Eva 1874 Sudeten Detz, Irma ? Sudeten Detz, Irmgard 1930 Sudeten Detz, Wilhelm 1908 Sudeten Drexler, Berta 1870 Sudeten Diedl, Erna 1926 Sudeten Dietrich, Emilie 1880 Sudeten Dölling, Erna 1894 Sudeten Dölling, Irma 1923 Sudeten Dorn, Anna 1911 Sudeten Dorn, Margit 1933 Sudeten Dörfler, Anton 1888 Sudeten Dörfler, Johann 1876 Sudeten Dörfler, Theresia 1892 Sudeten Dotzauer, Anna 1910 Sudeten Dotzauer, Elisabeth 1890 Sudeten Dotzauer, Erna 1904 Sudeten Dotzauer, Emma 1883 Sudeten Dotzauer, Fredinand 1874 Sudeten Dotzauer, Herta 1935 Sudeten Dotzauer, Johann 1899 Sudeten Dotzauer, Katharina 1912 Sudeten Dotzauer, Max 1883 Sudeten Dworschak, Emma 1908 Sudeten Dworschak, Helmut 1940 Sudeten Dworschak, Herbert 1914 Sudeten Eckert, Anna 1894 Sudeten Eckert, Anna 1923 Sudeten Eckert, Oskar 1919 Sudeten Eckert, Oskar 1896 Sudeten Elgas, Elias 1922 Sudeten Elgass, Marie 1875 Sudeten Erben, Richard 1901 Sudeten Ernstberger, Erna 1919 Sudeten Ernstberger, Frieda 1902 Sudeten Fenderl, Hilde 1911 Sudeten Fenderl, Marie 1885 Sudeten Fischer, Johann 1880 Sudeten Fischer, Ida ? Sudeten Fischer, Hildegard 1906 Sudeten Fischer, Rudolf 1935 Sudeten Fischer, Sieglinde 1938 Sudeten Fischer, Anna 1913 Sudeten Fischer, Marianne 1920 Sudeten Fischer, Anton 1919 Sudeten Fischer, Rudolf 1882 Sudeten Fischer, Josef 1979 Sudeten Fischer, Anna 1889 Sudeten Fischer, Marie 1876 Sudeten

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TRANSPORTSTATISTIK

2008 · 33. Jahrgang MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte

Flucht und Vertreibung 1946Flüchtlingstransporte 15 – 19* (Reihenfolge: Name, Vorname – Jahrgang – Heimatort)

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Fischer, Helene 1889 Sudeten Fischer, Paula 1916 Sudeten Fischer, Horst 1939 Sudeten Fischer, Kath., 1881 Sudeten Fischer, Adolf 1915 Sudeten Fischer, Willibald 1921 Sudeten Fischer, Josef 1905 Sudeten Fischer, Erna 1912 Sudeten Fischer, Christa ? Sudeten Fischer, Hilde 1908 Sudeten Fischer, Ingrid 1940 Sudeten Fischer, Elise 1922 Sudeten Fischer, Jakob 1900 Sudeten Fischer, Leni 1901 Sudeten Fischer, Gertrud 1941 Sudeten Freiding, Frieda 1910 Sudeten Freiding, Josef 1910 Sudeten Friedrich, Anna 1981 Sudeten Fritsch, M. Anna 1884 Sudeten Fritsch, Inge 1935 Sudeten Fritsch, Klara 1878 Sudeten Fritsch, Rosa 1902 Sudeten Fritsch, Wenzel 1928 Sudeten Frömel, Katharina 1888 Sudeten Forejt, Emmy 1924 Sudeten Forejt, Luise 1896 Sudeten Förster, Heinrich 1888 Sudeten Förster, 1892 Sudeten Fuchs, Anton 1903 Sudeten Fuchs, Emilie 1885 Sudeten Fuchs, Gerlinde 1942 Sudeten Fuchs, Ida 1925 Sudeten Fuchs, Josef 1875 Sudeten Fuchs, Robert 1873 Sudeten Gaehl, Käthe 1896 SchlesienGaehl, Marianne 1923 SchlesienGangl, Julie 1885 Sudeten Gangl, Karl 1885 Sudeten Gangl, Marie 1924 Sudeten Gangl, Magdalena 1903 Sudeten Gaudl, Amalie 1905 Sudeten Garreis, Johann 1921 Sudeten Garreis, Marie 1923 Sudeten Garreis, Dieter 1944 Sudeten Garreis, Theresia 1911 Sudeten Garreis, Gusti 1917 Sudeten Garreis, Gisela 1913 Sudeten Garreis, Ingeborg 1940 Sudeten Gemeinhardt, Edith ? Sudeten Gemeinhardt, Frieda 1893 Sudeten Gemeinhardt, Hermann 1874 Sudeten Gerstner, Anna 1914 Sudeten Gerstner, Waltraud 1942 Sudeten Glassl, Anton 1881 Sudeten Glassl, Anna 1898 Sudeten Glassl, Barbara 1901 Sudeten Glassl, Elisabeth 1924 Sudeten Glassl, Katharina 1888 Sudeten Glassl, Richard 1897 Sudeten Glässel, Elfriede 1927 Sudeten Glässel, Lorenz 1899 Sudeten

Glässel, Marie 1903 Sudeten Gärtner, Rudolf 1891 Sudeten Gärtner, Wilhelmine 1895 Sudeten Goldschald, Ernst 1896 Sudeten Goldschald, Ida 1901 Sudeten Goldschald, Marg. 1869 Sudeten Goldschald, Richard 1910 Sudeten Gosler, Else 1931 Sudeten Görgner, Edgar 1926 Sudeten Gössl, Emanuel 1874 Sudeten Gössl, Franziska 1874 Sudeten Gössl, Egid 1913 Sudeten Grimm, Anton 1901 Sudeten Grill, Anton 1946 Sudeten Grill, Marie 1878 Sudeten Gruber, Alfred 1901 Sudeten Gruber, Berta 1902 Sudeten Gruber, Johanna 1939 Sudeten Gründig, Adolf 1881 Sudeten Gründig, Martha 1890 Sudeten Güntner, Henriette 1922 Sudeten Güntner, Karl 1921 Sudeten Hahn, Johann 1914 Sudeten Hamm, Aloisia 1890 Sudeten Hamm, Anton 1877 Sudeten Hamm, Anna 1881 Sudeten Hamm, Barbara 1906 Sudeten Hamm, Franziska 1866 Sudeten Hamm, Gertrud 1923 Sudeten Hamm, Marg. 1889 Sudeten Hammerl, Marie 1908 Sudeten Hartl, Franz 1903 Sudeten Hassmann, Julie 1929 Sudeten Haselbauer, Antonie 1903 Sudeten Haselbauer, Margarete 1898 Sudeten Hassmann, Richard 1894 Sudeten Hassmann, Anna 1894 Sudeten Heinrich, Ernst 1898 Sudeten Heinrich, Frieda 1900 Sudeten Heinrich, Ida 1905 Sudeten Heinrich, Karl 1867 Sudeten Heinrich, Klara 1867 Sudeten Heinzmann, Helga 1943 Sudeten Heinzmann, Irma 1919 Sudeten Heinzmann, Margareta 1920 Sudeten Heinzmann, Wolfgang 1940 Sudeten Heinzmann, Willy 1926 Sudeten Hermann, Andreas 1930 Sudeten Herrmann, Emma 1940 Sudeten Hermann, Franziska 1926 Sudeten Hermann, Georg 1895 Sudeten Hermann, Hilde 1924 Sudeten Hermann, Josefine 1893 Sudeten Hermann, Theresie 1896 Sudeten Herold, Eduard 1906 Sudeten Herold, Hannelore 1940 Sudeten Herold, Wanda 1911 Sudeten Hertl, Emma 1914 Sudeten Hiltner, Anna 1990 Sudeten Hiltner, Else 1927 Sudeten Hiltner, Marie 1922 Sudeten

Hiltner, Wenzel 1990 Sudeten Hobik, Johann 1892 Sudeten Hobik, Anna 1886 Sudeten Hobik, Ingeborg 1922 Sudeten Hochmuth, Elisabeth 1921 Sudeten Hochmuth, Josef 1926 Sudeten Hochmuth, Magdalena 1886 Sudeten Hofmann, Adeline 1876 Sudeten Hofmann, Berta 1873 Sudeten Hofmann, Barbara 1908 Sudeten Hofmann, Gernot 1939 Sudeten Hofmann, Michael 1882 Sudeten Höfer, Anton 1877 Sudeten Höfer, Julie 1891 Sudeten Hörer, Adolf 1988 Sudeten Hörtl, Emmy 1897 Sudeten Hörtel, Ernst 1895 Sudeten Hörtel, Ilse 1933 Sudeten Hörtel, Lina 1894 Sudeten Hutter, Wenzel 1876 Sudeten Hudetz, Franz 1906 Sudeten Hudetz, Josef 1969 Sudeten Hudetz, Marie 1872 Sudeten Hudetz, Marie 1904 Sudeten Huschka, Franz 1894 Sudeten Huschka, Regina 1896 Sudeten Huschka, Margit 1928 Sudeten Hüttl, Josef 1873 Sudeten Hofmann, Frieda 1887 Sudeten Hofmann, Gotthard 1929 Sudeten Dr. Hofmann, Otto 1900 Sudeten Hofmann, Sigrid 1934 Sudeten Hofmann, Uta 1941 Sudeten Holfeld, Adalbert 1897 Sudeten Holfeld, Maria 1901 Sudeten Hoier, Josef 1893 Sudeten Hoyer, Antonie 1898 Sudeten Hoyer, Anna 1925 Sudeten Hoyer, Wilhelm,Anton 1929 Sudeten Hoyer, Peter,Hugo 1938 Sudeten Hoyer, Emma 1897 Sudeten Hoyer, Hilde 1924 Sudeten Höfer, Anna 1905 Sudeten Höfer, Valentine 1910 Sudeten Hüttl, Anna 1888 Sudeten Hüttl, Hermine 1910 Sudeten Hüttl, Willibald 1941 Sudeten Hüttl, Emma 1906 Sudeten Hüttl, Marie 1928 Sudeten Hüttl, Rudolf 1905 Sudeten Hüller, Franz 1866 Sudeten Hüller, Ella 1901 Sudeten Hüller, Natalie 1905 Sudeten Hüller, Karla 1945 Sudeten Hüller, Max 1907 Sudeten Hüller, Rudolf 1904 Sudeten Hüller, Josef 1874 Sudeten Hüller, Kath., 1875 Sudeten Hüller, Marie 1905 Sudeten Hüller, Anna 1931 Sudeten Hüller, Edith 1934 Sudeten

70 MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte 33. Jahrgang · 2008

TRANSPORTSTATISTIK

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Hüller, Richard 1865 Sudeten Hüller, Antonie 1896 Sudeten Hüller, Ernst 1920 Sudeten Hüller, Helene 1922 Sudeten Hüller, Willibald 1913 Sudeten Hüller, Hildegard 1921 Sudeten Hüller, Jolanthe 1946 Sudeten Hüller, Willibald 1915 Sudeten Hüller, Marie 1912 Sudeten Hüller, Günter 1940 Sudeten Hüller, Ernst 1924 Sudeten Hüller, Albrecht 1894 Sudeten Hüller, Waltraud 193? Sudeten Hüller, Franz 1935 Sudeten Illmer, Ernst 1927 Sudeten Illner, Julie 1897 Sudeten Illmer, Toni 1906 Sudeten Jakob, Bertha 1908 Sudeten Jakob, Marg. 1892 Sudeten Jakob, Otto 1895 Sudeten Janka, Berta 1984 Sudeten Janka, Erna 1911 Sudeten Janka, Edith 1940 Sudeten Janka, Karl 1879 Sudeten Janz, Adolf 1893 Sudeten Janz, Alfred 1919 Sudeten Janz, Frieda 1893 Sudeten Janz, Frieda 1923 Sudeten Janz, Ida 1925 Sudeten Jellen, Emma 1885 Sudeten Jindra, Beatrice 1900 Sudeten Jobst, Anna 1907 Sudeten Jobst, Georg 1930 Sudeten Jobst, ? 1939 Sudeten Jobst, Johann 1901 Sudeten Jung, Erna 1891 Sudeten Jung, Karl 1888 Sudeten Jung, Wilhelm 1917 Sudeten Kaim, Johann 1897 Sudeten Kaim, Marg., 1896 Sudeten Kaim, Theresia 1920 Sudeten Kaiser, Frieda 1906 Sudeten Kauer, Else 1919 Sudeten Kauer, Franz 1911 Sudeten Kauer, Hildegard 1943 Sudeten Kauer, Werner ? Sudeten Kern, Marie 1910 Sudeten Keilwerth, Adolf 1939 Sudeten Keilwerth, Erich 1940 Sudeten Keilwerth, Frieda 1910 Sudeten Keilwerth, Herta 1936 Sudeten Keilberth, Emil 1920 Sudeten Keilberth, Emilie 1922 Sudeten Keilberth, Franziska 1924 Sudeten Keilberth, Horst 1943 Sudeten Keilberth, Rosina 1894 Sudeten Kindler, Marie 1900 Sudeten Klaus, Clara 1991 Sudeten Klaus, Emil 1888 Sudeten Klaus, Hilde 1923 Sudeten Klein, Agnes 1920 Sudeten

Klier, Anton 1891 Sudeten Klier, Karoline 1892 Sudeten Klier, Albin 1901 Sudeten Klier, Else 1907 Sudeten Klier, Elis 1929 Sudeten Klier-Dotzauer, Elisabet 1930 Sudeten Klier-Dotzauer, Emilie 1874 Sudeten Klier-Dotzauer, Helene 1903 Sudeten Klier-Dotzauer, Hedwig ? Sudeten Klier-Dotzauer, Josef 1869 Sudeten Klier-Dotzauer, Johann 1938 Sudeten Klier, Alois 1876 Sudeten Klier, Anna ? Sudeten Klier, Dorothea 1908 Sudeten Klier, Wenzel 1898 Sudeten Klier, Anna 1900 Sudeten Klier, Hermine 1905 Sudeten Klier, Otto 1934 Sudeten Klier, Elsa 1902 Sudeten Klier, Johann 1900 Sudeten Klier, Anna 1902 Sudeten Klier, Josef 1905 Sudeten Klier, Marie 1905 Sudeten Klier, Rudolf 1931 Sudeten Kohlert, Anna 1910 Sudeten Kohlert, Anton 1878 Sudeten Kohlert, Franziska ? Sudeten Kohlert, Marie ? Sudeten Kolbe, Lidwina 1912 Sudeten Koschischek, Anneliese 1944 Sudeten Koschischek, Ernst 1920 Sudeten Koschischek, Ernst 1946 Sudeten Koschischek, Marie 1922 Sudeten Köhler, Anton 1900 Sudeten Klier, Irmgard 1941 Sudeten Klier, Josef 1885 Sudeten Klier, Margareta 1889 Sudeten Klier, Anna 1924 Sudeten Klier, Franziska 1917 Sudeten Klier, Helmut 1941 Sudeten Klier, Marie 1925 Sudeten Klier, Josef 1892 Sudeten Klier, Josefine 1888 Sudeten Klier, Katharina 1909 Sudeten Klier, Anton 1891 Sudeten Klier, Emil 1904 Sudeten Klier, Ernst 1897 Sudeten Klier, Herbert 1931 Sudeten Klier, Anna 1897 Sudeten Klier, Marie 1915 Sudeten Köhler, Berta 1905 Sudeten Köhler, Walter 1932 Sudeten Köhler, Hilde 1900 Sudeten Köhler, Josef 1899 Sudeten Köhler, Julie 1889 Sudeten Köhler, Klement 1902 Sudeten Köhler, Natalie 1892 Sudeten Köhler, Robert 1920 Sudeten Köhler, Gisela 1927 Sudeten Köhler, Erna 1920 Sudeten Köhler, Josef 1944 Sudeten

Köhler, Anna 1863 Sudeten Köhler, Anna 1867 Sudeten Köhler, Anna 1896 Sudeten Köhler, Anna 1905 Sudeten Köhler, Anton 1915 Sudeten Köhler, Emma 1897 Sudeten Köhler, Emil 1897 Sudeten Köhler, Emanuel 1922 Sudeten Köhler, Ferdinand 1899 Sudeten Köhler, Gertrud 1923 Sudeten Köhler, Gertrud 1914 Sudeten Köhler, Gustav 1900 Sudeten Köhler, Helene 1903 Sudeten Köhler, Josef 1898 Sudeten Köhler, Josef 1935 Sudeten Köhler, Josef 1905 Sudeten Köhler, Marie 1905 Sudeten Köhler, Marie 1982 Sudeten Köhler, Max 1900 Sudeten Köhler, Mina-Kath. 1872 Sudeten Köhler, Otto 1932 Sudeten Köhler, Otto 1890 Sudeten Köhler, Paula 1921 Sudeten Köhler, Paula 1908 Sudeten Köhler, Robert 1904 Sudeten Köhler, Theresia 1923 Sudeten Köhler, Valentina 1902 Sudeten Köhler, Willi 1929 Sudeten Köhler, Werner 1941 Sudeten Köhler-Sandner, Anna 1908 Sudeten Köhler-Sandner, Ernst 1932 Sudeten Köhler-Sandner, Emanuel 1900 Sudeten Köhler-Sandner, Helmut 1937 Sudeten Köhler-Sandner, Hermin 1898 Sudeten Köhler-Sandner, Josef 1904 Sudeten Köhler-Sandner, Josef 1929 Sudeten Köhler-Sandner, Oswald 1939 Sudeten Köstler, Ernst 1887 Sudeten Kraus, Anna 1886 Sudeten Kraus, Anna 1923 Sudeten Kraus, Irmgard 1933 Sudeten Krautmann, Anna 1933 Sudeten Krautmann, Anton 1902 Sudeten Krautheim, Gerda 1925 Sudeten Krautmann, Gertrud 1938 Sudeten Krautmann, Josef 1927 Sudeten Krautmann, Marie 1902 Sudeten Krautmann, Marie 1864 Sudeten Krehan, Julius 1886 Sudeten Krehan, Berta 1894 Sudeten Krehan, Manfred ? Sudeten Krippner, Luise 1907 Sudeten Krippner, Gusti 1910 Sudeten Kummer, Theresia 1870 Sudeten Kuttner, Andreas 1878 Sudeten Kuttner, Anni 1929 Sudeten Kuttner, Berta 1937 Sudeten Kuttner, Christa 1945 Sudeten Kuttner, Erika 1939 Sudeten Kuttner, Ernst 1940 Sudeten Kuttner, Frieda 1881 Sudeten

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TRANSPORTSTATISTIK

2008 · 33. Jahrgang MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte

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Kuttner, Selfaktorspinner ? Sudeten Kuttner, Lisa 1934 Sudeten Kuttner, Milda 1909 Sudeten Kuttner, Rosa 1920 Sudeten Kühnel, Josef 1907 Sudeten Kühnl, Raimund 1906 Sudeten Künzl, Adolf 1888 Sudeten Künzl, Paula 1890 Sudeten Künzel, Anna 1908 Sudeten Künzel, Anna 1946 Sudeten Künzel, Annemarie 1941 Sudeten Künzel, Ernst 1885 Sudeten Künzel, Ernst 1899 Sudeten Künzel, Helmut 1918 Sudeten Künzel, Karl 1911 Sudeten Künzel, Karl-Heinz 1943 Sudeten Künzel, Marg. 1886 Sudeten Künzel, Sieglinde 1939 Sudeten Künzel, Waltraud 1946 Sudeten Künzl, Ernst 1922 Sudeten Künzl, Georg 1882 Sudeten Künzl, Ida 1920 Sudeten Künzl, Margaretha 1869 Sudeten Künzl, Paula 1910 Sudeten Künzl, Veronika 1884 Sudeten Kühnl, Anna 1928 Sudeten Kühnl, Emil 1930 Sudeten Kühnl, Helene 1906 Sudeten Kühnl, Ludmilla 1907 Sudeten Kühnl, Ludwig 1901 Sudeten Kühnl, Manfred 1936 Sudeten Langhammer, Anna 1901 Sudeten Langhammer, Karl 1897 Sudeten Langhammer, Leo 1896 Sudeten Langhammer, Marie 1898 Sudeten Langhammer, Waldemar 1930 Sudeten Langhammer, Albine 1901 Sudeten Langhammer, Emil 1880 Sudeten Langhammer, Franziska 1897 Sudeten Langhammer, Julius 1894 Sudeten Lorenz, Marie 1892 Sudeten Lorenz, Marie 1913 Sudeten Lorenz, Traudl 1927 Sudeten Lorenz, Walter 1940 Sudeten Loquai, Anna 1900 Sudeten Loquai, Anton 1924 Sudeten Loquai, Karl ? Sudeten Löw, Ludwig 1904 Sudeten Löw, Else 1909 Sudeten Löw, Hedwig 1933 Sudeten Löw, Willy 1937 Sudeten Löw, Hilde 1941 Sudeten Löw, Heinz 1943 Sudeten Luft, Monika 1944 Sudeten Luft, Waltraut 1924 Sudeten Langhammer, Mathilde 1895 Sudeten Lausmann, Anna 1892 Sudeten Lausmann, Eleonore 1906 Sudeten Lausmann, Josef 1928 Sudeten Lausmann, Margareta ? Sudeten Lausmann, Johann 1892 Sudeten

Lausmann, Johann 1863 Sudeten Lausmann, Julie 1871 Sudeten Lausmann, Ludwina 1886 Sudeten Lausmann, Peter 1945 Sudeten Lausmann, Waltraud 1934 Sudeten Lehrer, Anna 1910 Sudeten Lehrer, Annemarie 1935 Sudeten Lehrer, Anna 1890 Sudeten Lehrer, Edeltraud 1930 Sudeten Lehrer, Josef 1928 Sudeten Lehrer, Marie 1905 Sudeten Lehrer, Marie 1897 Sudeten Leupold, Emma 1872 Sudeten Liebhardt, Elisabeth 1921 Sudeten Leicht, Adolf 1888 Sudeten Leicht, Agnes 1890 Sudeten Leicht, Anton 1897 Sudeten Leicht, Erika 1934 Sudeten Leicht, Ella, Emma 1898 Sudeten Leicht, Gustav 1900 Sudeten Leicht, Herta 1929 Sudeten Leicht, Luise 1896 Sudeten Leicht, Max 1893 Sudeten Leicht, Willy 1931 Sudeten Lohwasser, Hermine 1893 Sudeten Lorenz, Anna 1899 Sudeten Lorenz, Max 1883 Sudeten Lorenz, Anna 1900 Sudeten Lorenz, Anna 1881 Sudeten Lorenz, Frieda 1904 Sudeten Lorenz, Bernd 1945 Sudeten Lorenz, Edeltraud 1928 Sudeten Lorenz, Elfriede 1925 Sudeten Lorenz, Emanuel 1882 Sudeten Lorenz, Gertrud 1829 Sudeten Lorenz, Gustav 1894 Sudeten Lorenz, Harald 1938 Sudeten Lorenz, Hilde ? Sudeten Lorenz, Horst 1943 Sudeten Lorenz, Johann 1908 Sudeten Lorenz, Marie 1880 Sudeten Lorenz, Marie 1896 Sudeten Martin, Erna 1923 Sudeten Martin, Hermine 1871 Sudeten Martin, Hulda 1893 Sudeten Martin, Wilhelm 1894 Sudeten Martinec, Theresia 1876 Sudeten Mädler, Hans 1939 Sudeten Mädler, Ilse 1943 Sudeten Mädler, Marie 1903 Sudeten Merz, Albert 1907 Sudeten Merz, Ernst 1922 Sudeten Merz, Hilde 1920 Sudeten Merz, Luise 1904 Sudeten Merz, Rosa 1897 Sudeten Merz, Wilhelm 1897 Sudeten Meinl, Franziska 1879 Sudeten Meinl, Josef 1880 Sudeten Meindl, Josef 1893 Sudeten Meindl, Hildegard 1911 Sudeten Meindl, Alfred 1930 Sudeten

Meinl, Johann 1911 Sudeten Meindl, Josef 1905 Sudeten Meindl, Ther. 1909 Sudeten Meindl, Alfred 1941 Sudeten Meinl, Wenzel 1880 Sudeten Meinl, Mathilde 1880 Sudeten Meinl, Maria 1894 Sudeten Meinl, Else 1924 Sudeten Meindl, Franziska 1913 Sudeten Meindl, Emma 1890 Sudeten Meinl, Anton 1888 Sudeten Meinl, Valentine 1894 Sudeten Meinl, Wenzel 1922 Sudeten Merkel, Theresia 1875 Sudeten Merkel, Olga 1904 Sudeten Meixner, Erna 1898 Sudeten Meixner, Erich 1931 Sudeten Meixner, Elfriede 1936 Sudeten Meixner, Elisabeth 1919 Sudeten Meixner, Gustav 1937 Sudeten Meixner, Herbert 1922 Sudeten Meixner, Johann 1885 Sudeten Meixner, Kurt 1915 Sudeten Meixner, Rudolf 1924 Sudeten Meinlschmitt, Ernst 1896 Sudeten Meinlschmitt, Else 1903 Sudeten Meinlschmitt, Herbert 1930 Sudeten Meinlschmitt, Marie 1877 Sudeten Mosch, Anton 1934 Sudeten Mosch, Aegid 1871 Sudeten Mosch, Erna 1921 Sudeten Mosch, Fanny 1925 Sudeten Mosch, Josef 1923 Sudeten Mosch, Marie 1888 Sudeten Mosch, Oswald 1931 Sudeten Muck, Franz 1897 Sudeten Muck, Franz 1927 Sudeten Muck, Marie 1892 Sudeten Mühling, Walter 1893 Sudeten Müller, Alfred 1942 Sudeten Müller, Emma 1914 Sudeten Müller, Emilie 1890 Sudeten Müller, Friederike 1892 Sudeten Müller, Hermann 1920 Sudeten Müller, Josef 1874 Sudeten Müller, Karl 1903 Sudeten Müller, Leo ? Sudeten Müller, Linda 1892 Sudeten Müller, Lina 1896 Sudeten Müller, Marie 1906 Sudeten Müller, Marie 1872 Sudeten Müller, Otto 1888 Sudeten Müller, Peter 1946 Sudeten Müller, Robert 1897 Sudeten Müller, Waltraud 1937 Sudeten Narr, Marie 1874 Sudeten Nier, Alfred 1946 Sudeten Nier, Emil 1914 Sudeten Neuhäuser, Ernestine 1893 Sudeten Neuhäuser, Friedrich 1896 Sudeten Ott, Anna 1891 Sudeten

72 MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte 33. Jahrgang · 2008

TRANSPORTSTATISTIK

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Ott, Anna ? Sudeten Ott, Hermine 1923 Sudeten Ott, Josef 1921 Sudeten Ott, Magdalena 1913 Sudeten Ott, Frieda 1901 Sudeten Ondrovcik, Anna 1870 Sudeten Ondrovcik, Anna 1892 Sudeten Ondrovcik, Otto 1903 Sudeten Panster, Josef 1881 Sudeten Panster, Klara 1894 Sudeten Panster, Anna 1922 Sudeten Panster, Marianne 1924 Sudeten Panster, Josef 1932 Sudeten Pecher, Emanuel 1884 Sudeten Pecher, Emma 1888 Sudeten Pecher, Eduard ? Sudeten Pecher, Franz 1894 Sudeten Pecher, Helmuth 1938 Sudeten Pecher, Hedwig 1946 Sudeten Pecher, Josef 1912 Sudeten Pecher, Marie 1912 Sudeten Penkert, Emilie 1914 Sudeten Penkert, Josef 1912 Sudeten Penzel, Marie 1896 Sudeten Penzel, Reinhold 1896 Sudeten Penzel, Agnes 1890 Sudeten Penzel, Else 1929 Sudeten Penzel, Lydia 1922 Sudeten Peter, Elis., 1897 Sudeten Peter, Josef ? Sudeten Peter, Ludmilla 1926 Sudeten Peter, Marie 1883 Sudeten Peter, Paul 1893 Sudeten Petzold, Karl 1888 Sudeten Petzold, Marg., 1891 Sudeten Pfeiffer , Wwe. Anna 1888 Sudeten Pfeiffer , Marie 1909 Sudeten Pfeiffer , Annemarie 1932 Sudeten Pfeiffer , Roland 1937 Sudeten Pfeiffer , Josef 1908 Sudeten Pitsch, Doris 1942 Sudeten Pleier, Josef 1900 Sudeten Pleier, Josef 1876 Sudeten Pleier, Oskar 1927 Sudeten Pleier, Paula 1904 Sudeten Player, Adolf 1906 Sudeten Player, Julie 1908 Sudeten Ploss, Anna 1890 Sudeten Ploss, Eva 1883 Sudeten Ploss, Josef 1884 Sudeten Ploss, Herbert 1910 Sudeten Punzert, Georg 1931 Sudeten Pückert, Elisabeth 1925 Sudeten Pückert, Margarete 1901 Sudeten Pückert, Otto 1935 Sudeten Pückert, Rudolf 1897 Sudeten Pückert, Uda 1943 Sudeten Poppa, Elisabeth 1942 Sudeten Poppa, Gertrud 1909 Sudeten Poppa, Hubert 1937 Sudeten Poppa, Josef 1905 Sudeten

Pöpperl, Franz 1887 Sudeten Pöss, Johann 1936 Sudeten Pöss, Johann 1908 Sudeten Pöss, Maria 1933 Sudeten Pöss, Wilhelm 1939 Sudeten Pöss, Elisabeth 1912 Sudeten Raab, Emmi 1938 Sudeten Raab, Ernst ? Sudeten Raab, Heinz 1936 Sudeten Raab, Hilde 1911 Sudeten Raab, Irma 1933 Sudeten Raab, Wenzel 1909 Sudeten Rahm, Adam 1880 Sudeten Rahm, Antonie 1897 Sudeten Rciha, Hans 1934 Sudeten Rciha, Irmgard 1905 Sudeten Rciha, Karl 1937 Sudeten Rebhan, Erna 1921 Sudeten Rebhan, Emanuel 1916 Sudeten Reinl, Elisabeth 1901 Sudeten Reinl, Johann 1908 Sudeten Reithel, Christian 1868 Sudeten Reithel, Theresia 1874 Sudeten Reiter, Heinrich 1891 Sudeten Reiter, Rosa 1894 Sudeten Reiter, Reinhard 1932 Sudeten Reinhold, Barbara 1895 Sudeten Reinhold, Elise 1921 Sudeten Reinhold, Johann 1891 Sudeten Retz, Katharina 1898 Sudeten Richter, Anna 1890 Sudeten Richter, Adolf 1884 Sudeten Richter, Marie 1906 Sudeten Riedl, Paula 1904 Sudeten Riedl, Marianne 1931 Sudeten Riedl, Franz 1980 Sudeten Riedl, Hulda 1891 Sudeten Riedl, Ilse 1922 Sudeten Riedl, Emil 1894 Sudeten Riedl, Emma 1890 Sudeten Riedl, Wenzel 1888 Sudeten Riedl, Emma 1888 Sudeten Riedl, Adolf 1890 Sudeten Riedl, Anna 1890 Sudeten Riedl, Marie 1892 Sudeten Riedl, Rudolf 1889 Sudeten Riedl, Marie 1904 Sudeten Riedl, Rudolf 1925 Sudeten Riedl, Julie 1904 Sudeten Riedl, Fritz 1899 Sudeten Riedl, Marie 1899 Sudeten Riedl, Anton 1936 Sudeten Riedl, Anna Franziska 1883 Sudeten Riedl, Rudolf 1873 Sudeten Riedl, Rudolf 1922 Sudeten Riedl, Anna ? Sudeten Riedl, Josef 1899 Sudeten Riedl, Hilde 1900 Sudeten Riedl, Marie 1890 Sudeten Riedl, Karl 1922 Sudeten Riedl, Emilie 1869 Sudeten

Riedl, Franziska 1923 Sudeten Riedl, Marie 1894 Sudeten Riedl, Gertrud 1931 Sudeten Robisch, Friedrich 1865 Sudeten Riedl, Richard 1914 Sudeten Riedl, Gertrud 1919 Sudeten Riedel, Werner 1946 Sudeten Rinkes, Josef 1869 Sudeten Ritter, Emma 1897 Sudeten Ritter, Hermann 1895 Sudeten Robisch, Anton 1889 Sudeten Robisch, Irma 1910 Sudeten Roth, Alfred 1900 Sudeten Roth, Elfriede 1929 Sudeten Roth, Marie ? Sudeten Rossbach, Berta 1905 Sudeten Rossbach, Ernst 1902 Sudeten Rossbach, Marie 1864 Sudeten Rossbach, Otto 1930 Sudeten Rösch, Hermine 1897 Sudeten Rölz, Anna 1923 Sudeten Rölz, Willi 1921 Sudeten Rödig, Hilde 1912 Sudeten Rödig, Olga 1913 Sudeten Ruderisch, Ernst 1898 Sudeten Ruderisch, Gerd 1946 Sudeten Ruderisch, Gerda 1928 Sudeten Ruderisch, Hildegard 1924 Sudeten Ruderisch, Herbert 1938 Sudeten Ruderisch, Kath., 1903 Sudeten Rubner, Ernst 1937 Sudeten Rubner, Gerlinde 1940 Sudeten Rubner, Marie 1918 Sudeten Rudner, Michael 1917 Sudeten Ruszler, Andreas 1927 Sudeten Sabitscher, Johann 1893 Sudeten Sabitscher, Theresia 1897 Sudeten Sandner, Marie 1873 Sudeten Sandner, Ernst 1904 Sudeten Sandner, Elsa 1909 Sudeten Sandner, Emilie 1868 Sudeten Sandner, Richard 1899 Sudeten Sandner, Berta 1901 Sudeten Sandner, Adolf 1933 Sudeten Sandner, Johann 1874 Sudeten Sandner, Marie 1876 Sudeten Sandner, Robert 1904 Sudeten Sandner, Wenzel 1890 Sudeten Sandner, Franziska 1888 Sudeten Sandner, Paula 1926 Sudeten Sandner, Anton 1924 Sudeten Sandner, Elisabeth 1910 Sudeten Sandner, Adolf 1883 Sudeten Sandner, Josef 1905 Sudeten Sandner, Johann 1914 Sudeten Sandner, Ernestine 1915 Sudeten Sandner, Wilhelmine 1888 Sudeten Sandner, Berta 1912 Sudeten Sattler, Martha 1890 Sudeten Sattler, Arthur 1914 Sudeten Sattler, Marie 1892 Sudeten

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TRANSPORTSTATISTIK

2008 · 33. Jahrgang MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte

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Sattler, Rosa 1924 Sudeten Sattler, Josef 1924 Sudeten Sattler, Josef 1901 Sudeten Sattler, Anna 1903 Sudeten Sattler, Erna 1931 Sudeten Sattler, Eduard 1894 Sudeten Sattler, Anna 1901 Sudeten Sattler, Edith 1937 Sudeten Seidl, Alfred 1911 Sudeten Seidl, Helmut 1926 Sudeten Seidl, Traudel 1922 Sudeten Seifert, Ida 1898 Sudeten Siegl, Betty 1912 Sudeten Siegl, Josefa 1887 Sudeten Siegl, Peter 1942 Sudeten Siegl, Theresie 1915 Sudeten Singer, Anna 1902 Sudeten Singer, Johann 1890 Sudeten Singer, Klara 1992 Sudeten Spinnler, Emilie 1878 Sudeten Sruppe, Elisabeth 1887 Sudeten Sümmerer, Albin 1910 Sudeten Sümmerer, Berta 1909 Sudeten Sümmerer, Gertrud 1931 Sudeten Sümmerer, Gudrun 1941 Sudeten Sümmerer, Helga 1930 Sudeten Sümmerer, Herman Ern.1896 Sudeten Sümmerer, Ida 1900 Sudeten Sümmerer, Irmgard 1939 Sudeten Sümmerer, Werner 1937 Sudeten Sümmerer, Wilhelm 1930 Sudeten Spalek, Franz 1897 Sudeten Spalek, Gitta 1895 Sudeten Spalek, Robert 1926 Sudeten Spalek, Margit 1927 Sudeten Schaffelhofer, Marie 1888 Sudeten Schaffelhofer, Karl 1887 Sudeten Schaffelhofer, Marie 1930 Sudeten Schaffelhofer, Margit 1929 Sudeten Schaller, Magdalena 1910 Sudeten Schaller, Franz 1937 Sudeten Scherbaum, Hermine 1913 Sudeten Scherbaum, Ernst 1932 Sudeten Scherbaum, Adolf 1939 Sudeten Schicker, Ernst 1938 Sudeten Schiffl, Lorenz 1874 Sudeten Schimmer, Josef 1887 Sudeten Schimmer, Margot 1920 Sudeten Schindlerr, Georg 1886 Sudeten Schindler, Marie 1884 Sudeten Schindler, Michael 1927 Sudeten Schindler, Johann 1882 Sudeten Schindler, Frieda 1887 Sudeten Schlee, Franz 1908 Sudeten Schlee, Olga 1907 Sudeten Schlosser, Anna 1898 Sudeten Schlosser, Franz 1917 Sudeten Schlosser, Frieda 1907 Sudeten Schlosser, Günter 1933 Sudeten Schlosser, Irmgard 1923 Sudeten Schlosser, Johann 1899 Sudeten

Schlosser, Marie 1920 Sudeten Schmid, Elfriede 1941 Sudeten Schmied, Georg 1888 Sudeten Schmied, Marie 1899 Sudeten Schmierler, Katharina 1905 Sudeten Schmierler, Matthias? 1901 Sudeten Schmucker, Agnes 1924 Sudeten Schmucker, Emilie 1890 Sudeten Schmucker, Ernst 1925 Sudeten Schmucker, Franziska 1895 Sudeten Schmucker, Lorenz 1884 Sudeten Schmucker, Margarete 1896 Sudeten Schmucker, Rosine 1880 Sudeten Schneider, Emma 1908 Sudeten Schnürer, Elisabeth 1908 Sudeten Schnürer, Georg 1904 Sudeten Schnürer, Hildegard 1937 Sudeten Schnürer, Rudolf 1939 Sudeten Schnürer, Valeria 1941 Sudeten Schlossee, Ernst 1941 Sudeten Schlossee, Julie 1917 Sudeten Schreyer, Lina 1920 Sudeten Schreyer, Robert 1921 Sudeten Schreyer, Robert 1946 Sudeten Schug, Anna 1887 Sudeten Schug, Anton 1931 Sudeten Schug, Hermine 1905 Sudeten Schuh, Ernst 1903 Sudeten Schuh, Anna 1919 Sudeten Schuhmann, Klara 1927 Sudeten Schuhmann, Marie 1926 Sudeten Schulz, Elsa 1893 Sudeten Schulz, Fritz 1890 Sudeten Schulz, Karl 1938 Sudeten Schulz, Marie 1909 Sudeten Schulz, Roland 1943 Sudeten Schuster, Anna 1914 Sudeten Schuster, Christine 1937 Sudeten Schwarz, Marie 1901 Sudeten Steffe, Angela 1884 Sudeten Steffe, Richard 1881 Sudeten Steinhof, Edeltraud 1928 Sudeten Steinhof, Else 1899 Sudeten Steinhof, Rosa 1927 Sudeten Steinl, Amalie 1907 Sudeten Steinl, Anna ? Sudeten Steinl, Emalie 1884 Sudeten Steinmüller, Adolf 1917 Sudeten Steinmüller, Anna 1916 Sudeten Stöss, Elfriede 1925 Sudeten Strietzl, Karl ? Sudeten Stromer, Marie 1902 Sudeten Stromer, Vinzenz 1898 Sudeten Sturm, Karl ? Sudeten Sturm, Magdalene 1889 Sudeten Sturm, Richard 1910 Sudeten Than, Antonia 1921 Sudeten Than, Elisabeth 1889 Sudeten Than, Rudolf 1884 Sudeten Theimer, Barbara 1875 Sudeten Thorn, Berta 1902 Sudeten

Thumser, Ernst 1907 Sudeten Thumser, Emma 1884 Sudeten Thumser, Marie 1915 Sudeten Thumser, Wilhelm 1939 Sudeten Todt, Willy 1916 Sudeten Töpper, Ottilie 1906 Sudeten Tropschuh, Emmi 1922 Sudeten Turban, Willibald 1913 Sudeten Uhl, Amalie 1899 Sudeten Uhl, Eva 1893 Sudeten Uhl, Josef 1892 Sudeten Uhl, Johann 1896 Sudeten Uhl, Marg., 1927 Sudeten Uhl, Marta 1902 Sudeten Uhl, Theresia ? Sudeten Ullmann, Paula 1905 Sudeten Ullrich, Edith 1915 Sudeten Ullsperger, Johann 1874 Sudeten Ullsperger, Julie 1905 Sudeten Vogel, Gustav 1892 Sudeten Vogel, Johann 1915 Sudeten Voit, Anna 1892 Sudeten Voit, Max 1891 Sudeten Voit, Adolf 1898 Sudeten Voit, Linda 1898 Sudeten Voit, Annemarie 1931 Sudeten Voit, Ida ? Sudeten Waldmann, Hilde 1895 Sudeten Wallasch, Berta 1923 Sudeten Wallasch, Edith 1945 Sudeten Wagner, Berta 1921 Sudeten Wagner, Ella 1910 Sudeten Wagner, Erika 1930 Sudeten Wagner, Flora 1897 Sudeten Wagner, Hermann 1889 Sudeten Wagner, Horst 1924 Sudeten Walter, Ida 1899 Sudeten ?, Johann Wolfgang 1867 Sudeten Wagner, Johann ? Sudeten Wagner, Klara 1896 Sudeten Wagner, Lorenz 1909 Sudeten Wagner, Michael 1934 Sudeten Wagner, Theresia 1912 Sudeten Wahrlich, Berthold 1909 Sudeten Wahrlich, Emma 1914 Sudeten Weck, Clara 1901 Sudeten Weck, Ernst 1946 Sudeten Weck, Julie 1899 Sudeten Weck, Anton 1881 Sudeten Weigl, Helene 1920 Sudeten Weigelt, Franz 1901 Sudeten Wengenmaier, Franz 1904 Sudeten Wengemaier, Otto 1930 Sudeten Wengenmaier, Rosa 1905 Sudeten Weidlich, Marie Anna 1933 Sudeten Weidlich, Anna 1886 Sudeten Weidlich, Eduard 1916 Sudeten Weidlich, Franz 1921 Sudeten Weidlich, Marie 1912 Sudeten Werner, Anna 1909 Sudeten Werner, Anneliese 1937 Sudeten

74 MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte 33. Jahrgang · 2008

TRANSPORTSTATISTIK

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Werner, Anton 1913 Sudeten Werner, Anton 1925 Sudeten Werner, Anton 1892 Sudeten Werner, Anton 1877 Sudeten Werner, Albert 1924 Sudeten Werner, Emanuel 1908 Sudeten Werner, Emil 1906 Sudeten Werner, Ernst 1909 Sudeten Werner, Ewald 1937 Sudeten Werner, Franziska 1886 Sudeten Werner, Gertl 1939 Sudeten Werner, Hilde 1913 Sudeten Werner, Ilse 1925 Sudeten Werner, Johann 1888 Sudeten Werner, Marie 1884 Sudeten Werner, Marie 1912 Sudeten Werner, Marie 1889 Sudeten Werner, Marie 1907 Sudeten Werner, Marie 1886 Sudeten Werner, Marie 1925 Sudeten Werner, Robert 1880 Sudeten Werner, Rudolf 1941 Sudeten Werner, Rosi 1895 Sudeten Werner, Rosina 1883 Sudeten Werner, Sophie 1915 Sudeten Werner, Sieglinde 1936 Sudeten Werner, Theodor 1884 Sudeten Werner, Vinzenz 1887 Sudeten Werner, Willi 1930 Sudeten Werner, Walter 1925 Sudeten Wesp, Ernestine 1897 Sudeten Wesp, Frieda 1922 Sudeten Wennin, Anna 1872 Sudeten Wilfert, Josef ? Sudeten Wilfert, Fanny 1899 Sudeten Wilfert, Anna 1925 Sudeten Wilfert, Berta 1928 Sudeten Winkelhöfer, Lori 1898 Sudeten Winkelhöfer, Ingeburg 1925 Sudeten Winkelhöfer, Blanka ? Sudeten Winkelhöfer, Franz 1903 Sudeten Winkelhöfer, Helene 1907 Sudeten Winter, Ernst 1899 Sudeten Winter, Hermine 1905 Sudeten Winter, Ernst 1937 Sudeten Winter, Julie 1878 Sudeten Winter, Josef 1898 Sudeten Winter, Berta 1895 Sudeten Winter, Ilse 1922 Sudeten Winkler, Magdalena 1881 Sudeten Wildner, Ella 1924 Sudeten Wildner, Emil 1920 Sudeten Wilfer, Marie 1917 Sudeten Wilfer, Annemarie 1933 Sudeten Wilfer, Herfried 1936 Sudeten Wilfer, Josef 1938 Sudeten Wilfer, Anna 1864 Sudeten Wilfer, Daniel 1901 Sudeten Wilfer, Marie 1900 Sudeten Wilfer, Reinhold 1927 Sudeten Wilfer, Erna 1929 Sudeten

Wilfer, Egid 1887 Sudeten Wilfer, Albine 1906 Sudeten Wilfer, Anna 1926 Sudeten Wilfer, Robert 1934 Sudeten Wilfer, Max 1871 Sudeten Wilfer, Anna 1911 Sudeten Wilfer, Marie 1919 Sudeten Wilfert, Josef 1898 Sudeten Wilfert, Lisette 1897 Sudeten Wohlrab, Johann 1896 Sudeten Wohlrab, Ida 1899 Sudeten Wohlrab, Alfred 1932 Sudeten Wohlrab, Ernst 1897 Sudeten Wohlrab, Marie 1907 Sudeten Wohlrab, Paula 1892 Sudeten Wohland, Anna 1935 Sudeten Wohland, Eduard ? Sudeten Wohland, Helena 1929 Sudeten Wohland, Ignaz 1941 Sudeten Wohland, Ignaz 1903 Sudeten Wohland, Kath., 1907 Sudeten Wohland, Marie 1933 Sudeten Wohland, Magdalene 1937 Sudeten Wohland, ? 1939 Sudeten Wohland, Wilhelm 1944 Sudeten Wunderlich, Adolf 1894 Sudeten Wunderlich, Erna 1922 Sudeten Wunderlich, Ernst 1885 Sudeten Wunderlich, Emma 1895 Sudeten Wunderlich, Gustav 1890 Sudeten Wunderlich, Hildegard 1924 Sudeten Wunderlich, Ida 1891 Sudeten Wunderlich, Karl 1926 Sudeten Wunderlich, Lydia 1896 Sudeten Wunderlich, Marg., 1889 Sudeten Wunderlich, Richard 1896 Sudeten Wunderlich, Ernestine 1872 Sudeten Zankl, Oskar 1893 Sudeten Zapf, Ella 1903 Sudeten Zäh, Ilse 1927 Sudeten Zeitner, Emma 1899 Sudeten Zeitner, Erhard 1898 Sudeten Zimmermann, Anna 1897 Sudeten Zottleder, Eva 1925 Sudeten Zottleder, Franz 1915 Sudeten Zolendek, Josef 1889 Sudeten

Kreis Teplitz-Schönau (Sudeten)TRANSPORT 15 a

Bächer, Alfons 1889 Sudeten Bächer, Johanna 1886 Sudeten Brunner, Edeltraud 1922 Sudeten Brunner, Heinrich 1919 Sudeten Cizek, Aloisia 1909 Sudeten Cizek, Elvira 1930 Sudeten Cizek, Josef 1901 Sudeten Dinnebier, Edeltraud 1936 Sudeten Dinnebier, Ingeborg ? Sudeten Dinnebier, Marie 1908 Sudeten

Duchac, Antonia 1906 Sudeten Duchac, Johann 1927 Sudeten Ebert, Anna ? Sudeten Ebert, Adolf 1903 Sudeten Hausenblag, Eduard 1875 Sudeten Hübner, Susanne 1922 Sudeten Kamm, Marie 1882 Sudeten Kamm, Hannelore 1941 Sudeten Kamm, Karl 1905 Sudeten Kamm, Rosa 1911 Sudeten Kastner, Irma 1903 Sudeten Keyrsch, Rudolf 1881 Sudeten Klemm, Friedrich 1936 Sudeten Keyrsch, Hermine 1887 Sudeten Keyrsch, Rudolf 1910 Sudeten Langguth, Anna ? Sudeten Langguth, Anna 1908 Sudeten Langguth, Edmund 1872 Sudeten Lukas, Ernst 1899 Sudeten Lukas, Oskar 1914 Sudeten Noak, Marg., 1924 Sudeten Pruy, Marie 1910 Sudeten Pruy, Oskar 1809 Sudeten Richter, Emil 1907 Sudeten Richter, Hedwig 1906 Sudeten Richter, Karl-Heinz 1942 Sudeten Scharnagl, Camilla 1904 Sudeten Scharnagl, Horst-Reiner 1941 Sudeten Schilder, Adalbert 1896 Sudeten Schilder, Marg. 1891 Sudeten Schöberl, Franziska 1900 Sudeten Schuhmann, Josef 1902 Sudeten Schuhmann, Emilie 1903. Sudeten Schuhmann, Margarete 1926 Sudeten Schuhmann, Franz 1942 Sudeten Tandler, Anton 1881 Sudeten Tandler, Anna 1885 Sudeten Tandler, Elisabeth 1924 Sudeten Trebing, Wilhelm 1880 Sudeten Trebing, Katharina ? Sudeten Trebing, Wilhelm 1919 Sudeten Tscherpl, Marie 1908 Sudeten Tscherpl, Gertraud 1941 Sudeten Valisek, Karl 1904 Sudeten Wabra, Anna 1871 Sudeten Wabra, Maria 1891 Sudeten Werner, Maria 1907 Sudeten

UNRA* Kassel-MattenbergTRANSPORT 15 b

Gorbatschewski, Josef 1945 PolenGorbatschewski, Nadsia 1920 PolenGrybinas, Juczas 190? LitauenJanusauskiene, Cecilij ? LitauenJanusauskas, Juozas 1901 LitauenJurkynaite, Ausra 1941 LitauenJurkynione, Sofia 1909 LitauenKrivickiene, Danute 1925 LitauenKrivickas, Kazys 1918 Litauen

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TRANSPORTSTATISTIK

2008 · 33. Jahrgang MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte

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Kurzaj, Boleslaw 1921 PolenLonschinska, Eugen 1920 SchlesienLonschinski, Wanda 1923 SchlesienLonschinski, Danuta 1946 PolenLubenzow, Alex 1909 UdSSRLubenzow, Dimitri 1882 UdSSRLukasik, Wladislawa 1905 PolenMikietyn, Anna 1923 PolenMikietyn, Karol 1923 LembergMikietyn, Stanislawa 1946 KasselChatschinska, Stanislaw 1908 PolenChatschinska, Valentin 1932 PolenSlajiene, Birute 1929 LitauenSlarjus, Stasys 1924 LitauenSlakaitis, Aleksandras 1889 LitauenSlakaitis, Augustas 1938 LitauenSlakaitis, Jurgis 1934 LitauenSlakaitis, Jonas 1931 LitauenSlakaityte, Ona 1936 LitauenSlakaitis, Pranas 1932 LitauenSkapzer, Luzia 1944 OsterodeSkapzer, Valerian ? PolenSkrabs, Eva 1895 MemelTekoriene, Sofija 1915 LitauenTekorius, Algimantas 1937 LitauenTekorius, Antanas 1946 KasselTekorius, Jurgis 1902 LitauenTekoriute, Judita 1944 PomernTekoriute, Dalija 1941 LitauenTrampas, Leokadia 1913 LitauenTrampas, Richardas 1912 LitauenTrampas, Edwarda 1946 KasselTrampas, Richardas 1945 ThüringenWegner, Bruno 1939 LitauenWegner, Franziska 1900 LitauenWegner, Leopold 1903 LitauenWill, Richard 1907 LitauenWitt, Anna 1868 MemelZuk, Daniel 1910? Polen

UNRA HersfeldTRANSPORT 15 c

Andersons, Vilia 1919 LettlandAlberts, Bruno 1921 LettlandAnisismova, Iwan 1905 LettlandApse, Karlis 1908 LettlandBankavs, Karlis 1915 LettlandBergkinds, Ewald 1926 LettlandBrannebourga, Oskar 1917 UdSSRCernovs, Vassilis 1922 LettlandCimze, Janis 1917 UdSSRDeresa, Katharina 1928 UdSSRDeresa, Michael 1918 UdSSRDexschne, Leopolds 1922 LettlandGermanis, Frizis 1907 LettlandGribanaus, Janis 1923 LettlandHiibbe, Anna 1896 EstlandHiibbe, Alexander 1895 LettlandHiibbe, Edith 1933 Lettland

Hiibbe, Theodor 1920 LettlandHübbe, Olga 1927 LitauenHübbe, Elmar, Helmut 1946 HersfeldJankevicz, Eduard 1917 LettlandJakobsons, Edgards 1923 LettlandJakobsons, Janis 1913 LettlandJurikova, Pavel 1904 LettlandKanevals, Elmars 1913 LettlandKenins, Elmars 1907 LettlandKoslowskis, Alois 1924 LettlandKleistberga, Arthur 1921 LettlandKocens, Stanislaus 1919 LettlandKronis, Arthur 1926 LettlandKronbergs, Peters 1921 LettlandKrikis, Waldemar 1926 LettlandKruzins, Laimonia 1924 LettlandKrumins, Waldemar 1924 FinnlandLame, James 1910 LettlandLazda, Alfred 1920 LettlandLakstigall, Albert 1914 LettlandLinis, Waldemar 1924 LettlandLinde, Harry 1927 LettlandLiebhard, Lilly 1927 LettlandMajevskis, Alfreds 1922 LettlandMakens, Janis 1900 LettlandMalitis, Janis 1907 LettlandMotivans, Anna 1926 UdSSRMotivans, Roberts 1919 LettlandNamavirs, Vaiceks 1922 LettlandPlockizs, Jakobs 1912 LettlandPolis, Eleonora 1921 LettlandPukats, Schanis 1920 LettlandPutnina, Robert 1919 LettlandPiesis, Ojara 1928 LettlandRatnicas, Janis 1922 LettlandRusmanis, Karlis 1923 LettlandSlaucitaja, Pauls 1924 LettlandViris, Filips 1920 LettlandVereris, Janis 1917 UdSSRZwejnieks, Karlis 1921 Lettland

Kreis Römerstadt/BärnTRANSPORT 16

Ascher, Auguste 1896 Rautenb.Ascher, Reinhold 1893 CSRBlaha, Josef 1886 CSRBlaha, Theresia 1886 CSRBlaha, Josef 1922 CSRBlaha, Wilhelm 1927 CSRBelak, Frieda 1904 TroppauBreuer, Gustav 1877 CSRBreuer, Julie 1880 CSRBreuer, Anna 1905 CSRBenischke, Josef 1874 CSRBenischke, Josefa 1881 CSRBenischke, Reinhold 1907 CSRBenischke, Reinhold 1938 CSRBenischke, Rudolf 1941 CSRBenischke, Franz 1880 CSR

Bennischke, Stefanie 1883 CSRBennischke, Emma 1916 CSRBennischke, Gerhard 1945 CSRBievel, Alois 1908 KriegsdorfBievel, Marg. 1909 CSRBievel, Marg. 1929 CSRBievel, Kurt 1937 CSRBubenik, Franz 1916 CSRChrist, Franz 1878 CSRChrist, Auguste 1888 CSRChrist, Olga 1915 CSRChrist, Gerlinde 1940 CSRChmilarski, Maria 1887 CSRChmilarski, Edith 1920 CSRCzasny, Aurelia 1908 CSRCzech, Helene 1913 KrakauCzerwek, Josef 1898 CSRCzerwek, Stefanie 1896 CSRCzerwek, Elsa 1926 CSRCzerwek, Hildegarde 1930 CSRCzerwek, Josef 1932 CSRDammschek, Walter 193? CSRDittrich, Josef 1900 CSRDittrich, Auguste 1897 TrübauDittrich, Ilse 1928 CSRDittrich, Robert 1932 CSRDrösler, Theresia 1902 CSRDrösler, Stefan 1928 CSRDrösler, Hedwig 1935 CSRDrösler, Anna 1936 CSRDrösler, Rehard 1940 CSRErtel, Otto 1910 CSRErtel, Maria 1913 CSRErtel, Helene 1931 CSRErtel, Liane 1937 CSRFelkel, Franz 1879 CSRFelkel, Berta 1885 CSRFischer, Max 1904 CSRFischer, Maria ? CSRFischer, Max 1930 CSRFischer, Johann 1888 CSRFischer, Anna 1898 CSRFischer, Annelisse 1921 CSRFischer, Ida 1923 CSRFischer, Marg. 1927 CSRFischer, Eugenie 1935 CSRFrank, Josef 1871 CSRFrank, Maria 1894 CSRFrank, Wilibald 1910 CSRFrank, Marg. 1923 CSRFrank, Alfred 1929 CSRFrank, Erna 1930 CSRFrank, Helmut 1933 CSRFrank, Gerhard 1946 CSRFranz, Josef 1922 CSRFranz, Anna 1909 CSRFranz, Elisabeth 1931 CSRFrömel, Johann 1864 CSRGabriel, Johann 1914 CSRGabriel, Anna 1919 CSRGabriel, Erika 1940 CSR

76 MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte 33. Jahrgang · 2008

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Gabriel, Berta 1874 CSRGöbel, Rudolf 1932 CSRGraf, Johann 1905 CSRGraf, Paula 1908 CSRGraf, Helga 1929 CSRGraf, Maria 1934 CSRGraf, Hans-Walter 1943 CSRGraf, Johann 1881 SternbergGröger, Alfred 1884 CSRGröger, Elisabeth 1888 Jägernd.Grossmann, Anna 1909 CSRGrossmann, Gerda 1943 CSRHampl, Anna 1929 CSRHampl, Elsa 1933 CSRHampl, Marie 1925 CSRHeinz, Karl 1905 CSRHeinz, Hermine 1908 CSRHeinz, Hartmut 1936 CSRHeinz, Adelinde 1939 CSRHeinz, Berta 1866 CSRHeinz, Hedwig 1907 CSRHeinz, Fri? 1931 CSRHeinz, Günther 1940 CSRHeinz, Anna 1915 CSRHeinz, Ingrid 1940 CSRHeinz, Josef 1908 CSRHeinz, Alois 1889 CSRHeinz, Hermine 1903 CSRHeinz, Martha 1939 CSRHeinz, Anna 1923 CSRHess?(Bohinzel)?, Marie 1879 JohnedorfHofmann, Anna 1896 CSRHofmann, Anna 1927 CSRHofmann, Franz 1924 CSRHofmann, Franz 1897 CSRHofmann, Gertrud 1923 SchlesienHofmann, Maria 1925 CSRHofmann, Josef 1947 ?Jakob, Berta 1905 CSRJakob, Ehrentraud 1938 CSRJohn, Aloisia 1913 CSRJohn, Walburga 1942 CSRJüttner, Anna 1926 CSRKaulich, Anna 1887 CSRKaulich, Aloisia 1928 CSRKlier, Konrad 1937 CSRKnoll, Johann 1911 CSRKnoll, Leopoldine 1915 CSRKnoll, Margit 1941 CSRKnoll, Johann 1880 CSRKnoll, Auguste 1890 CSRKnoblich, Anna 1921 CSRKnoblich, Anna 1896 CSRKoch, Franz 1913 CSRKoch, Marie 1892 CSRKotscher, Ernst 1901 CSRKotscher, Elli 1909 CSRKöhler, Karl 1902 CSRKöhler, Amalie 1913 CSRKöhler, Felix ? CSRKretschmer, Gustav 1892 CSR

Kretschmer, Auguste 1894 CSRKrisch, Otto 1888 CSRKrisch, Flora 1897 CSRKrisch, Elfriede 1923 CSRKrisch, Günter 1946 CSRKrisch, Alfred 1925 CSRKrisch, Rudolf 1928 CSRKrisch, Hubert 1932 CSRKrisch, Walter 1934 CSRKrisch, Gerlinde 1935 CSRKrömer, Anton 1911 CSRKuschelmeister, Franz 1905 CSRLanger, Ida 1881 CSRLanger, Paula 191? CSRLanger, Anna 1921 CSRLudwig, Franz 1880 CSRLudwig, Josef 1873 CSRLudwig, Anna 18? CSRLudwig, Josef 1898 CSRLudwig, Eugenie 1905 CSRLindofsky, Adolf 1899 CSRLindofsky, Berta 1899 CSRLindofsky, Günter 1926 CSRLindofsky, Hildegard 1929 CSRLosert, Josef 1891 CSRLosert, Josefine 1890 CSRLosert, Helene 1921 CSRLudwig, Friederike 1912 CSRLudwig, Erich 1939 CSRLudwig, Josef 1913 CSRLudwig, Adolf Alois 1895 CSRMather, Ernst 1888 CSRMather, Emma 1902 CSRMader, Alois 1903 CSRMader, Marie 1904 CSRMader, Lotte 1925 CSRMader, Marie 1941 CSRMader, Waltraud 1946 ?Masur, Emilie 189? CSRMasur, Brunno 1892 CSRMeitner, Rudolf 1886 CSRMeitner, Marg. 1895 CSRMalderle, Elsa 1927 CSRMontag, Johann 1900 CSRMontag, Johanna 1906 CSRMontag, Christine 1931 CSRMontag, Annelisse 1940 CSRMontag, Albertine 1873 CSRMorbitzer, Franz 1886 CSRMorbitzer, Josefa 1888 CSRMorbitzer, Agathe 1926 CSRMorbitzer, Norbert 1929 CSRMorbitzer, Gertrude 1930 CSRNass, Irmgard 1919 Ostpr.Nass, Dietmar 1940 Ostpr.Nass, Ernestine 1943 Ostpr.Nass, Helga 1945 Ostpr.Neumann, Helga 1929 CSRNeumann, Otto 1890 CSRNeumann, Ida 1897 WienNeumann, Otto 1926 CSR

Neumann, Kurt 1933 CSRNickel, Emil 1903 KamnitzNickel, Martha 1910 CSRNickel, Jürgen 1939 TetschenNickel, Josef 1876 Jungfernd.Nickel, Marie 1880 KamnitzNiesner, Johanna 1914 CSRNiesner, Franz 1939 CSRNiesner, Ivan 1945 CSROspald, Josef 1891 CSROspald, Leopoldine 1895 AmerikaOspald, Charlotte 1924 CSROspald, Adolf 1888 CSROspald, Aloisia 1892 CSROspald, Aloisia 1922 CSROspald, Helga 1923 CSROspald, Leopoldine 1927 CSRPoppe, Charlotte 1919 CSRDr. Poppe, Ludwig 1911 CSRPoppe, Karin 1943 CSRPoppe, Herwig 1944 CSRPeschke, Aloisia 1882 CSRPeschke, Elfriede 1924 CSRPeschke, Anita 1945 CSRParsch, Josef 1870 CSRParsch, Anna 1882 CSRParsch, Anna 1923 CSRParsch, Herbert 1918 CSRPretsch, Hubert 1897 CSRPretsch, Maria 1925 CSRPretsch, Johann 1928 CSRPretsch, Gustav 1932 CSRPretsch, Franz 1934 CSRPretsch, Adolf 1938 CSRPretsch, Walter 1940 CSRPartsch, Josef 1886 CSRPartsch, Marie 1896 CSRPeschel, Gustav 1907 CSRPietsch, Josef 1893 CSRPietsch, Eugenie 1901 CSRPietsch, Otto 1928 CSRPietsch, Gustav 1891 CSRPietsch, Alfred 1896 CSRPretsch, Margarethe 1922 CSRPretsch, Elisabeth 1923 CSRRichter, Karl 1874 CSRRichter, ? ? CSRRichter, Maria 1883 CSRRichter, Anna 1908 CSRRiedel, Josef 1917 CSRRiedel, Josefa 1883 CSRRiedel, Maria 1885 CSRRössner, Auguste 1907 CSRRössner, Irmgard 1933 CSRRössner, Gerhard 1942 CSRRösner, Otto 1898 CSRRuby, Hermine 1899 CSRSaulich, Johann 1889 CSRSaulich, Anna 1891 CSRSerfözö, Friedrike 1867 CSRSollner, Andreas 1872 CSR

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TRANSPORTSTATISTIK

2008 · 33. Jahrgang MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte

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Sollner, Josefine 1867 CSRSopper, Johann 1901 CSRSchäffer, Maria 1904 CSRSchäffer, Hedwig 1927 CSRScheithauer, Otto 1902 CSRScheithauer, Hubert 1931 CSRScheithauer, Florentine 1904 CSRScheithauer, Bernhard 1936 CSRScheithauer, Christl 1942 CSRSchiffler, Rudolf 1907 CSRSchiffler, Anni 1925 CSRSchilder, Margarethe 1911 CSRSchober, Amalie 1879 CSRSchober, Gustav 1876 CSRSchober, Oskar 1920 CSRScholz, Berta 1920 CSRScholz, Gottfried 1935 CSRScholz, Anna 1879 CSRScholz, Rudolf 1885 CSRScholz, Edmund 1916 CSRScholz, Olga 1915 CSRSchröter, Maria 1913 CSRSchuster, Josef 1917 CSRSchuster, Horst-Josef 1941 CSRSchuster, Anna 1921 CSRSchwab, Johann 1892 CSRSchwab, Lumilla 1882 CSRSchwarz, Aloisia 1870 CSRThiel, Raimund 1900 CSRThiel, Anna 1903 CSRThiel, Aloisia 1903 CSRThiel, Hubert 1921 CSRThiel, Eugenia 1895 CSRThiel, Erika 1930 CSRTill, Anna 1892 CSRTimter, Albin 1891 CSRTimter, Anna 1893 CSRTimter, Anna 1928 CSRTimter, Gertrud 1935 CSRVogel, Adolf 1927 CSRWaber, Johann 1887 CSRWaber, Augusta 188? CSRWaber, Rosa 1915 CSRWaber, Gustav 1941 CSRWoggon, Elfriede 1906 CSRWeber, Rosa 1877 CSRWeber, Amalie 1912 CSRWeigel, Adolf 1879 CSRWeigel, Ida 1887 CSRWeimann, Rudolf 1894 CSRWeimann, Gisela 1898 CSRWeimann, Marie 1921 CSRWildner, Emilie 1892 CSRWiesner, Hermine 1900 CSRZipa, Marie 1884 CSRZipa, Franz 1883 CSRZoth, Alois 1892 CSRZoth, Ottilie 1929 CSRZoth, Erika 1939 CSRZoth, Ottilie 1906 CSRZohner, Elsa 1893 CSR

UNRA Kassel-MattenbergTRANSPORT 16 a

Abramowitsch, Katarzy. 1885 MinskApiecionek, Maria 1918 PolenApiecionek, Wanda M. 1946 Mattenb.Apiecionek, Stanislaw 1919 PolenBalaszowska, Anastasia 1922 PolenBaciuk, Alexander 1922 PolenBaciuk, Helena 1925 PolenBaciuk, Wladislaus 1946 PolenBobrowski, Nina 1894 PolenBobrowski, Wadim 1890 PolenBobrowski, Zofia 1924 PolenBraun, Josef 1946 PolenBraun, Katharina 1913 PolenBraun, Stanislav 1905 PolenCzajkowska, Anastasia 1926 PolenCzajkowski, Zbigniew 1946 KasselDadzewitz, Albina 1924 PolenDudzewicz, Jan 1925 PolenDroscheska, Tamara 1921 PolenGenstwa, Kasimira 1922 PolenGenstwa, Waclaw 1918 PolenGenstwa, Wieslaw K. 1946 Mattenb.Grandan, Anton 1923 PolenGrandan, Edvard 1945 KasselGrandan, Janina 1926 PolenGrandan, Solomea 1892 PolenGubanski, Leonard 1924 PolenIvanowski, Ladislaus 1926 PolenJaoewitsch, Eugeniusz 1944 KasselJaoewitsch, Oksana 1915 PolenJacewitsch, Waclaw 1906 MinskJankovski, Wladimir 1917 PolenKlentak, Eugen 1946 PolenKobryn, Michael 1915 PolenKobryn, Maria 1946 Mettenb.Konko, Georg 1921 PolenKowalski, Elisabeth 1917 PolenKowalski, Marian 1946 KasselKowalski, Roman 1915 PolenKobuschko, Alexander 1920 PolenKobuschko, Czeslawa 1945 KasselKobuschko, Dana 1943 PolenKobuschko, Jusefa 1918 PolenKordupel, Georg 1889 UkraineKoslowsky, Genoveva 1927 PolenKoslawsky, Jerzy 1925 PolenKramarz, Kasimir 1891 PolenKrysiak, Maria 1906 EstlandKurek, Anton 1901 PolenKurek, Franziska 1900 Rosenb.Kwiatkowski, Edmund 1891 PolenKwiatkowski, Wilhelmine 1909 ErsenLevandowski, Stefan 1925 PolenMan, Eugeniusz 1942 SontraMan, Henryk 1938 Schle.Man, Josef 1945 SontraMan, Malgorzata 1939 KattowitzMatys, Leokadia 1927 Polen

Matys, Siegmund 1923 PolenMatuschkiewitz, Josef 1921 PolenModrzinska, Jadwiga 1919 PolenModrzinska, Maria-Reg. 1946 KasselModrzinski, Rischald 1942 PolenMüller, Wladyslaw 1923 GalizienNajdowska, Nadeschda 1921 MinskNajdowska, Irena 1946 KasselNikolajewski, Natalia 1909 WolynienNikolajewski, Helena 1932 WolynienNikolajewski, Viktor 1943 WolynienNikolajewski, Valerie 1943 WolynienNikolajewski, Viktor 1907 WolynienNikolajewski, Wladislau 1937 WolynienOmelik, Olga 1923 PolenPac, Anna 1912 WolynienPac, Barbara 1876 WolynienPac, Emilian 1874 WolynienPac, Edward 1909 WolynienPocztarski, Wladislaw 1946 KasselPoleszew, Jan ? PolenRossiwal, Czeslaw 1913 PolenRossiwal, Barbara 1945 RotenburgRossiwal, Czeslawa 1946? Mattenb.Rossiwal, Grazina 1940 PolenRossiwal, Jadwiga 1915 Oestr.Rossiwal, Maria 1938 PolenRudetschko, Dymitr ? PolenRudetschko, Inna 1929 GaliziaRudetschko, Veronika 1900 PolenSinko, Stanislawa 1925 PolenSinko, Maria 1946 KasselSnatzki, Alexander ? LettlandSnatzki, Irene 1938 PolenSnatzki, Sinaida 1913 PolenSnatzki, Theresa 1932 PolenSnatzki, Thaddäus 1935 PolenSnatzki, Wladislaw 1939 PolenSnatzki, Zbigniew 1946 PolenSobtschik, Roman 1921 PolenSzafarz, Emilie 1921 PolenSzopian, Franciszek 1916 GalizienSzopian, Maria 1946 KasselSzopian, Viktoria 1925 PolenTabaka, Wladislawa 1909 PolenTschauner, Franz 1892 Oestr.Valz, Alexander 1908 EstlandValz, Hermina 1922 WestfalenWojnas, Wieslawa 1927 UdSSR

UNRA CornbergTRANSPORT 16 a, 16 b

Abramiak, Wasel 1918 GalizienBeker, Alexa 1928 GalizienBilonoha, Theodor 1922 GalizienBiloschyzkyj, Mykola ? WollynienBojko, Petro 1923 GalizienBortnyk, Wasyl 1921 KonuschkijButlynskyj, Osup 1920 Lubatschiw

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TRANSPORTSTATISTIK

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Burmycka, Katharina 1901 GalizienBystrakiwskyj, Osyp 1916 ProbischnaChalonin, Iwan 1923 GalizienCebrij, Wasyl 1921 GalizienChmil, Lubow 1935 GalizienChmil, Maria 1916 GalizienDaniw, Alexa 1901 GalizienDaschko, Tymofij 1916 GalizienDawydiak, Iwan 1914 GalizienDemtschuk, Theodor 1917 UkraineDimbrowskij, Stefan 1926 GalizienFederschuk, Ewhen 1923 GalizienFyrdetschka, Iwan 1908 GalizienHrintschenko,Wolodymyr 1921 UkraineIwanoijuw, Andrej 1915 GalizienJacyna, Petro ? GalizienKnesch, Iwan 1914 GalizienKondraschenko, Alex 1918 UkraineKondraschenko, Alexander 1937 UkraineKondraschenko, Maria 1914 UkraineKornienko, Semen 1917 WollynienKorchij, Mykola 1922 WollynienKotyk, Mykola 1913 GalizienKoschman, Ilko 1925 BukowinaKowalenyia, Andreyj 1918 UkraineKozak, Wolodymytr 1923 GalizienKurelo, Julie 1924 GalizienLewruk, Petro 1918 GalizienLesejko, Paulo 1924 GalizienLysenko, Mychajlo 1902 UkraineMazikaonetz, Danylo 1913 GalizienMychajliw, Roman 1918 GalizienNowodworskyj, Iwan 1908 UkraineOrel, Nikola 1910 GalizienPilak, Hrehorij 1902 Kr.StaryPrywydion, Wasyl 1913 WollynienPyryhowskyj, Johann 1917 GalizienRacijewski, Stefan 1924 WollynienReschtyj, Michajlo 1926 GalizienRucyk, Nina 1923 UkraineRutschenko, Pavlo 1913 UkraineSakusilo, Stephan 1924 PolenSingalewytsch, Josyf 1915 GalizienSlota, Anton 1912 GalizienSkopyk, Jurko 1909 GalizienSkorochod, Domna 1908 UkraineSkorochod, Iwan 1902 UkraineSoroka, Wasyl 1902 GalizienSuschkewytsch, Mychaj. 1923 UkraineSybkarenko, Alex 1917 UkraineSche(w)tschnko, Wasyl 1924 UkraineSchklarenko, Pawlo 1917 UkraineSchklarenko, Parska 1913 UkraineSchkura, Archip 1897 UkraineStecko, Petro 1923 GalizienTarasenko, Leonid 1922 WollynienTschabaniuk, Mychajlo 1927 StrupkijTschynylo, Senowij 1927 Galizien

Wanin, Kusma 1911 UkraineZywylo, Hryhorij 1927 UkraineZywylo, Iwan 1937 UkraineZywylo, Alexandria 1946 CornbergZywylo, Maria 1907 UkraineZywylo, Olga 1940 UkraineZywylo, Petro 1904 UkraineZywylo, Wasyl 1937 Ukraine

UNRA MönchehofTRANSPORT 16 c

Annenko, Iwan 1896 UkraineArscherusov, Wasily 1892 RußlandArscherusov, Wassilisa 1898 RußlandAstachow, Paul 1893 UkraineAstachow, Ljubowj 1905 UkraineArscherusov, Wasily 1892 RußlandArtemow, Alexander 1895 UkraineArtemow, Darja 1906 UkraineArtemow, Maria 1936 PolenArtemow, Nina 1945 KasselBaskow, Nikolaus 1929 Weißrussl.Baskakow, Alex 1895 RußlandBaronow, Eugen 1930 GalizienBaronow, Raisse 1898 LitauenBuschan, Alexander 1925 Weißrussl.Buschan, Erdokija 1898 Weißrussl.Buschan, Larisse 1941 PolenBuschan, Michael 1946 ?Buschan, Nadeschda 1923 Weißrussl.Buschan, Peter 1898 Weißrussl.Buschan, Wladimir 1938 PolenGrigorew, Boris 1926 RußlandIwanow, Tatjana 1923 Weißrussl.Iwanow, Wladimir 1942 PolenIwanow, Stephan 1921 GalizienSawin, Georg 1905 RußlandSintschenko, Ekaterine 1899 PolenSintschenko, Sinaide 1927 PolenSintschenko, Ljubowj 1930 PolenSintschenko, Nadeschda1938 PolenSintschenko, Wera 1931 PolenSintschenko, Roman 1878 UkraineSintschenko, Tatjana 1941 PolenSintschenko, Iwan 1947 ?

UNRA MönchehofTRANSPORT 16 d

Bischewko, Wladimir 1911 PolenLialikoff, Frieda 1905 Terekgeb.Lialikoff, Semen 1894 UkraineLysloff, Leopold 1941 FrankreichLysloff, Klod 1931 FrankreichLysloff, Maria 1902 LettlandLysloff, Jury 1894 RußlandLiachno, Valentine 1946 KasselLiachno, Alexandra 1919 Ukraine

Liachno, Wassily 1908 UkraineKasatkin, Lidia 1940 UngarnKasatkin, Eudokia 1920 UkraineKasatkin, Alexander 1919 UngarnLomakin, Gennady 1937 RumänienLomakin, Nina 1916 DongebietLomakin, Peter 1915 RußlandMisintzeff, Wladimir 1940 Oberschl.Misintzeff, Viktor 1938 UngarnMisintzeff, Valentina 1933 UngarnMisintzeff, Ksenia 1900 UkraineMisintzeff, Sergey 1898 UkraineNikolajeff, Marie 1906 RußlandProtzenko, Georg 1911 UkraineProtzenko, Sophia 1912 UkrainePiatkowsky, Wassily 1911 PolenPilavski, Wladimir 1944 Ostpr.Pilavski, Valentina 1923 RußlandProtzenko, Wladimir 1938 PolenProtzenko, Leonid 1933 PolenPermeneff, Sergey 1916 PolenPilarsky, Wladimir 1918 PolenPeschkin, Alexander 1945 Mönchenh.Petschkin, Olga 1921 UkrainePetschkin, Wassily 1909 Weißrussl.Petrowsky, Michael 1913 PolenRepin, Theodor 1900 RußlandRegel, Wassily 1919 Weißrussl.Ruhan, Nikolaj 1900 PolenSolopofft, Theodor 1906 RußlandSazonenko, Peter 1910 UkraineTuschkanoff, Wassily 1925 Rußland

UNRA MönchehofTRANSPORT 16 e

Andrianow, Wladimir 1916 RußlandAndrianow, Lidja 1943NordhausenAndrianow, Nadeschda 1916 UkraineJasnicki, Anatolij 1910WitebskgebNidze, Ilja 1898 RußlandNidze, Maxim 1893 RußlandNikolajuk, Johann 1911 RußlandNikolajuk, Jadwiga 1921 PolenNikolajuk, Georg 1941 PolenNosko, Johann 1908 UkraineNosko, Anna 1905 UkraineNosko, Leonid 1931 RumänienNosko, Akim 1932 RumänienNosko, Nikolaus ? RumänienOsipenkow, Dmitry 1884 RußlandOsipenkow, Maria 1893 RußlandPanatschini, Peter 1935 BulgarienPanatschini, Arkadji 1933 BulgarienPanatschini, Valentin 1931 BulgarienPanatschini, Maria 1900 RußlandPanatschini, Nikolaus 1894 UkraineProswirow, Stephan 1915 RußlandProswirow, Wasili 1890 RußlandSaretzki, Makar 1894 Ukraine

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TRANSPORTSTATISTIK

2008 · 33. Jahrgang MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte

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Sorokin, Tatjana 1942 PolenSorokin, Roman 1945 KasselSorokin, Annastasia 1918 RußlandSorokin, Witalij 1912 RußlandStelmachow, Dmitry 1941 PolenSchyschkowski, Johann 1898 PolenTaranucha, Johann 1912 RußlandTaranucha, Maria ? RußlandTaranucha, Lubow 1946 KasselTschalyj, Wasily 1910 Ukraine

Aus dem Reg.-Lager GießenTRANSPORT 16 f

Auel, Wanda 1924 WeissenBauer, Anna 1923 EgerBauer, Bruno 1922 CSRBauer, Heidemarie 1947 GießenGreger, Olga 1922 WagstadtGüttner, Ilse 1924 CSRGüttner, Emil 1888 CSRGrabowsky, Johann 1909 CSRHärtel, Else 1900 SchlesienHärtel, Dietrich 194? BreslauKalinke, Hedwig 1912 PolenKasimir, Karl Heinz 1926 Ostpr.Kutzko, Heinrich 1917 TrierKutzko, Maria 1918 TrierKleinbauer, Maria 1906 CSRKleinbauer, Brigitte 1932 CSRKleinbauer, Horst 1939 CSRMalorny, Wilhelm 1915 SchlesienMalorny, Maria 1919 CSRMalorny, Sieglinde 1940 CSRMalorny, Gertraud 1943 CSRMalorny, Gudrun 1947 BayernMay, Gertraud 1916 CSRMay, Hans-Dieter 1939 CSRMay, Jürgen 1940 CSRManorisch, Josef 1913 RatiborMeidl, Rudolf 1912 CSRMüller, Adalbert 1919 ThüringenOppelt, Anna 1880 EisensteinPfarr, Paul ? BeuthenSchaub, Siegfried 1893 PommernSchmidt, Wilhelm 1921 PolenSchmidt, Käthe 1920 PolenSchülke, Helmut 1927 Niederschl.Schwebs, Heinrich 1910 PotsdamSever, Helmut 1941 ErfurtSieber, Arthur 1901 CSRTschasche, Marie 1906 ArnauTschasche, Helmut 1936 GablonzTschasche, Gerhard 1937 GablonzThiel, Maria 1918 Ostpr.Urban, Harry 1913 CSRUrban, Heinz 1919 LeitneritzUrban, Anna 1927 LeitneritzWange, Walter 1931 CSRWange, Maria 1909 CSR

Wange, Rosemarie 1940 CSRWange, Helga 1942 CSRWanzke, Oswald 1905 BeuthenWittenbecher, Hilde 1907 SachsenWittenbecher, Rudolf 1931 PolenWittenbecher, Karl H. 1929 Isergeb.v. Bargen, Else 1917 CSRZiegelschmidt, Anna 1899 CSR

UNRA Kassel-MönchehofTRANSPORT 16 g

Anoschkin, Anna 1910 PolenAnoschkin, Michail 1898 UkraineButenko, Mitrofon ? RußlandKolin, Wladimir 1922 LettlandKopzewitsch, Iwan 1912 RußlandKopzewitsch,Nadeschda 1922 PolenNawolnjew, Klawdiga 1917 PolenNowolnjew, Iwan 1914 RußlandPawljuk, Iwan 1897 UkrainePetrowitsch, Peter 1923 Weißrussl.Podsoloff, Nikolaj 1901 RußlandRischenko, Efim 1886 RußlandRischenko, Ljudmila 1893 RußlandSchigelskij, Boris 1929 PolenSchigelskij, Sofija 1891 PolenSlepnoff, Wladimir 1888 RußlandSlepnoff, Galina 1897 RußlandSolomacha, Iwan 1918 PolenSolomacha, Alexandra 1925 GalizienTalalaj, Iraida 1905 RußlandTereschtschenko, Sinaide 1918 RußlandTerschischenko, Georg 1916 RußlandTketschenko, Pawel 1912 PolenTschistik, Kuprian 1917 PolenVomin, Gali ? RußlandVomin, Alexander 1909 ChinaWerbizkij, Jakob 1900 UkraineWerbizkij, Lukerja 1900 UkraineWerbizkij, Nikolaj 1930 PolenWerbizkij, Wassily 1926 PolenWinnitschuk, Nikolaij 19?? UkraineWinnitschuk, Pelegeja 1908 UkraineWisozkij, Alexander 1903 UkraineWorobjew, Alexej 1891 RußlandWorotinzew, Iwan 1917 Rußland

UNRA Kassel-MattenbergUNRA Kassel-ZierenbergUNRA Kassel-CornbergTRANSPORT 16 h

Efremow, Eugen ? UkraineEfremow, Maria 1915 UkraineEfremow, Walentina 1940 PolenGoldfinger, Jakob 1911 Polen

Goldfinger, Rosa 1947 PolenHolowtschenko, Igor 1930 HusatinaJurkow, Mikola ? UkraineJurkow, Anna 1908 UkraineFilipow, Wasily ? UkraineFilipow, Raisa 1921 UkraineFilipow, Ewhen 1946 KasselHolowtschenko, Pantilij 1904 UkraineHolowtschenko, Tamara 1911 UkraineHolowtschenko, Oleg ? PolenLitwinow, Waldemar ? UkraineLitwinow, Schenja 1919 UkraineLitwinow, Nadja 1945 ThüringenMaletzki, Oleg ? UkraineMaletzki, Ewdokija 1915 UkraineMelnik, Matrena 1911 UkraineMelnik, Tatjana 1937 PolenMelnik, Nikolaj 1944 ThüringenMelnik, Alexander 1903 UkraineOlexenko, Fedor 1910 UkraineOlexenko, Maria 1910 UkrainePanasejko, Kusma 1910 UkrainePanasejko, Anna 1924 UkrainePanasejko, Nikolaj 1946 KasselPanasejko, Nina 1944 RumänienPetrenko, Peter 1927 RumänienPetrenko, Temofij 1912 RumänienPetrenko, Maria 192? PolenPetrenko, Sergey 1946 Mönchenh.Rajew, Alexander 1910 UkraineRajewa, Tatjana 1910 UkraineRajewa, Rinna 1934 RumänienRajew, Igor 1939 RumänienRussak, Nadja 1919 PolenSeife, Leo 1924 PolenSimenjuk, Gregor 1922 UkraineSimenjuk, Jelene 1924 UkraineSimenjuk, Igor 1945 ThüringenSimenjuk, Oleg ? KasselStefanowa, Wera 1927 PolenStawka, Sofie 1926 PolenStawski, Monjek 1926 PolenSynowez, Xaver 1923 UkraineTesler, Afanasi 1892 UkraineTesler, Christina 1899 UkraineTesler, Fedor 1930 RumänienTschernuschka, Mikola 1897 UkraineTschernuschka, Hanna 1896 HostinowkaTschernuschka, Lene 1936 UkraineTschernuschka, Wasyl 1922 PolenTschernuschka, Ewhenja1923 PolenTschernuschka, Mikola 1945 ThüringenWinogratow, Alexej 1921 RuslandWinigratow, Olga 1920 RumänienWinigratow, Lida ? KasselWischnewski, Alexeij 1917 KolomejaWischnewski, Anastasia 1918 UkraineWischnewski, Wera 1940 UkraineWischnewski, Feder 1942 Ukraine

80 MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte 33. Jahrgang · 2008

TRANSPORTSTATISTIK

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Aus dem Reg.-Lager GießenTRANSPORT 16 i

Barth, Franziska 1920 CSRBecker, Heinz 1923 ThüringenBober, Alfons 1927 GrottkauBrandel, Engelberth 1893 CSRBrandel, Theresia 1900 CSRBrandel, Erich 1932 CSRDörfler, Karl 1896 CSRDörfler, Anna 1900 CSRDörfler, Heinrich 1924 CSRDörfler, Ernst 1933 CSRDost, Walter 1904 CSRDost, Gretl 1902 SchlesienFrankiewicz, Eugen 1923 RumänienGuthörl, Fritz 1986 Saargeb.Pressdorf, Herbert 1922 SchlesienFuchs, Hans 1888 NeudekFuchs, Maria 1895 CSRKlein, Katharina 1919 JugoslavienKloss, Adele 1884 CSRKoch, Friedrich 1902 JugoslavienKöhler, Margarete 1920 StadtrodaKrause, Franz 1881 CSRKrause, Herta 1925 CSRMatejka, Elisabeth 1944 CSRMatejka, Maria 1879 CSRMatejka, Elisabeth 1912 CSRMayer, Ernst 1898

MeklenburgMayer, Minna 1904

LudwigslustMayer, Gerda 1925

MeklenburgMitiska, Margarethe 1927 SaszMoritz, Hedwig 1921 CSRMüller, Inge 1924 CSRMüller, Lothar 1937 CSRMüller, Marie 1908 CSRMüller, Doetmar 1939 CSRMüller, Eduard 1907 CSROltersdorf, Hildegard 1921 CSROltersdorf, Birgit 1942 CSRPavel, Ingeborg 1919 CSRPavel, Rosa ?

KönigshüttePavel, Ilona 1944 Habelschw.Roskowetz, Martha 1889 CSRSabisch, Alfred 1913 SchlesienSchlotauer, Gregor ? CSRSauerteig, Emil 1898 PommernSchmidt, Johannes 1895 BremenScholtz, Rudolf 1886 TrautenauSimon, Michael 1922 LettlandStocker, Franz 1906 JugoslavienWisnewski, Lotte 1914 Kr.TemplinWisnewski, Eberhard 1943 PommernWisnewski, Waltraud 1938 PommernZein, Erich 1922 CSR

UNRA Kassel-MönchehofTRANSPORT 16 jOscheredow, Dimitri 1902 UkraineOscheredow, Maria 1920 UkraineStefanow, Sergej 1922 UkraineSubota, Ignaz 1912 UkraineSubota, Maria 1912 UkraineSubota, Nikolaj 1944 PolenSubota, Anna 1946 KasselSubota, Annatolij 1938 Polen

Aus verschiedenen LändernTRANSPORT 17

Borchert, Günter 1935 Ostpr.Borchert, Herbert ? Ostpr.Borchert, Barbara 1947 ?Borchert, Erna 1911 Ostpr.Borchert, Erwin 1936 Ostpr.Borchert, Gerhard 1938 Ostpr.Beutner, Anna 1917 CSRBeutner, Monika 1942 CSRBecker, Magdalena 1923 Ostpr.Böttcher, Hans-Di 1936 SachsenBöttcher, Anna 1898 SachsenDiesel, Rudolf 1925 CSRDiesel, Karl ? CSRDrehnert, Karl 1926 CSRGarber, Heinz ? DänemarkGarber, Helmut 1935 DänemarkGarber, Margarete 1910 DänemarkGerber, Reinhold 1937 DänemarkGerber, Paul 1909 Ostpr.Gerber, Hannelore 1948 ?Goschala, Elfriede 1923 CSRGoschala, Gerhard 1923 CSRGoschala, Heinrich 1920 CSRGoschala, Ilona 1946 CSRHegerwald, Karl Heinz 1901 Brandenb.Horn, Georg 1910 ?Kilchis, Hermann 1927 CSRKraus, Elli 1927 CSRKühlemann, Wilhelm 1885 KasselLink, Edith 1928 SchlesienLink, Horst 1933 SchlesienMendler, Erwin ? LeipzigMetz, Helmut 1914

Ichtershaus.Mischke, Edith 1909 DanzigMischke, Siegrid 1946 Ostpr.Rielke, Herbert 1924 Kr. ExonitzOoff, Wilhelm 1906 SchwibusPütz, Hubert 1912

Lieblar/KölnSchaube, Max 1904 SchlesienSchnell, Amalie 1908 LentschützSchnell, Emil 1892 Chwalborn.Scholter, Anna 1918 Kr. TaubaScholter, Ingeborg 1938 CSRSchönert, Walter 1911 Eisfeld

Schubert, Heinz 1925 SachsenSchwarz, Rudolf 1925 Ostpr.Wagner, Maria 1905 Oberschl.Wagner, Paul 1941 CSRWagner, Hedwig 1939 CSRWetzel, Kurt 1919 JenaZabel, Herbert 1913

Lichtenberg

Aus verschiedenen LändernTRANSPORT 17a

Bähr, Paula 1919 Jugosl.Behr, Valentin 1914 Jugosl.Caspar, Maximilian 1916 BreslauDressler, Christa 1928 CSRHad, Wladimir 1920 RumänienFischer, Anna 1934 Kr.ElbogenFischer, Anton 1904 CSRFischer, Anton 1929

Altsattl/Sud.Fischer, Theresia 1905 Kr.ElbogenFischer, Käthe 1931 Kr.ElbogenHensel, Ida ? CSRHensel, Hugo 1885 CSRKampf, Hans 1935 Jugosl.Kampf, Barbara 1913 JugoslKampf, Adolf 1941 JugoslKampf, Karolina 1933 JugoslKampf, Peter 1937 JugoslKowadsch, Eva 1891 JugoslKowadsch, Hans 1920 JugoslKoltermann, Monica 1920 BerlinLohm, Anton ? Marienbad Lohm, Anna 1908 BruckMartin, Maria 1893 Jugosl.Schaffranke, Antonie 1883 Aussig a/ESchneidler, Josef 1927 UngarnSchütte, Ilse 1929 SachsenThill, Josef 1887

K.LeobschützVögel, Karl 1908Kr.LembergVögel, Luise 1917 GalizienVögel, Dieter 1945 JüterbogWilke, Heinrich 1897 Kr. AussigWilke, Emilie 1903 CSR

Aus verschiedenen LändernTRANSPORT 17 b

Bartitsch, Theresia 1928 Jugosl.Bartitsch, Katharina 1905 Jugosl.Bartitsch, ? 1934 Jugosl.Bartitsch, Ivan 1900 Jugosl.Bartitsch, Johanna 1933 Jugosl.Drescher, Heinrich 1910 CSREngelhardt, Rudolf 1923 LothringenEngelhardt, Cilli 1915 LothringenEngelhardt, Herbert 1943 CSR

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TRANSPORTSTATISTIK

2008 · 33. Jahrgang MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte

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Gliesing, ? ? AussigKraus, Liane 1940 SchönauKraus, Gertrud 1914 EgerKraus, Hilmar 1943 SchönauMaisl, Josef 1890 CSRMüller, Karl 1912 HerbitzMüller, Anna 1916 CSRMüller, Gerhard 1940 CSRMüller, Kurt 1944 CSRRichter, Johann ? CSRRichter, Anna 1920 CSRRichter, Franz 1920 CSRRichter, Peter 1944 CSRSchneider, Barbara 1896 Jugosl.Schneider, Barbara 1932 Jugosl.Sonnenschmidt, Herbert 1904 LeipzigTodt, ? 1924 Jugosl.Oberla, Anna 1893 CSROberla, Franz 1886 CSRSedlak, Franz 1910 CSRTanzer, Anna 1877 MarienbadWerka, Sandor 1910 Jugosl.Wolf, Gerhard 1940 CSRWolf, Maria 1908 CSRWolf, Ire ? CSR

Aus TschechienTRANSPORT 18, 19

Adler, Jindrich 1921 CSRAurednik, Vaclav 1914 CSRBakovski, Jaroslav 1918 CSRBalacek, Alios 1902 CSRBartak, Bratislav 1896 CSRBartakova, Maria 1900 CSRBasdera, Miroslav 1922 CSRBelicak, Josef 1921 CSRBem, Frantischek 1915 CSRBemova, Jana 1946 CSRBemova, Vera 1938 CSRBemova, Maria 1920 CSRBeras, Michael 1921 CSRBeslerova, Helena 1926 UngarnBiedermann, Maria 1913 CSRBitnar, Ulrich 1922 CSRBistkupic, Anton 1928 CSRBlaschek, Bohuslav 1927 CSRBockanick, Ernestine 1885 Ostpr.Bockanick, Liliane 1941 Ostpr.Bodak, Michael 1927 USABoleslav, Rudolf 1924 CSRBorisova, Katharina 1923 CSRBosak, Johann 1904 WienBoudova, Liduscha 1928 BirkenBrettl, Josef 1929 CSRBroz, Miroslav 1929 CSRBrust, Alfred 193? Ostpr.Brust, Elisabeth 1908 Ostpr.Brust, Hubert 1939 Ostpr.

Brust, Johann 1902 Ostpr.Brust, Johannes 1934 Ostpr.Brust, Maria 1936 Ostpr.Brust, Monika 1938 Ostpr.Brust, Reinhold 1943 Ostpr.Bunda, Wenzel 1924 CSRBures, Miroslav 1933 CSRBurian, Jaroslav 1920 CSRBurischka, Miroslav 1928 CSRCech, Hradko 1929 CSRChadima, Heinrich 1919 CSRCaletzek, Josef 1940 CSRCejka, Jan 1925 CSRCerveny, Josef 1926 CSRCervinka, Antonin 1918 CSRCervinka, Milada 1924 CSRCervinka, Jaroslav 1920 CSRCervinka, Antonin 1948 CSRCerny, Josef 1929 CSRChilar, Franz 1921 CSRChitill, Rene 1925 CSRCisar, Anton 1926 CSRCiskova, Ida 1927 CSRCulik, Bohuslav 1900 CSRDemartini, Dymitri 1925 CSRDechet, Karl., 1920 CSRDivis, Franz 1899 Östr.Divis, Zdenek 1928 CSRDivisova, Ludmila 1902 CSRDobes, Jan 1916 CSRDobes, Jaroslav 1929 CSRDobes, Josef 1924 CSRDobes, Franz 1922 CSRDobesova, Jana 1941 CSRDobesova, Maria 1935 CSRDobesova, Franziska 1915 CSRDobias, Johann 1925 CSRDobrzenska, Zdislava 1947 CSRDobrzenska, Leopoldine 1926 CSRDobrzensky, Jan 1911 CSRDobrzensky, Jan 1946 CSRDragova, Anna 1926 CSRDrnkova, Ludmila 1921 CSRDubrava, Stephan 1915 CSRDufuk, Heinrich 1925 CSRDulik, Franz 1927 CSRDunajsky, Katharina 1947 CSRDunajsky, Katharina 1925 CSRDunajsky, Theodor 1924 CSRDunajsky, Zoltan 1920 CSRDvorak, Ladislav 1928 CSREngel, Josef 1915 CSREngler, Ladislav 1924 CSRErben, Miroslav 1923 CSRFabor, Jaroslav 1921 CSRFabry, Milan 1922 CSRFegl, Zdenek 1923 CSRFilipek, Wenzel 1917 CSRFilipek, Johann 1913 CSRFischmeister, Jinara 1922 Slowakei

Fischmeister, Ulrich 1909 CheschitzFogl, Zdenek 1947 Gr.-LosinFoglova, Alena 1923 CSRFrank, Mirosch 1913 CSRFrank, Maria 1925 CSRFriedrich, Karl. 1914 CSRFrind, Stephan 1904 UngarnFrind, Gisela 1946 CSRFrind, Ida 1912Philip.HütteFrolikova, Maria 1903 CSRFuchs, Rudolf 1896 CSRFurch, Ferdinand 1920 CSRFurch, Peter 1942 CSRFurch, Jan 1946 CSRFurchova, Inga 1924 CSRFurdzo, Adolf 1923 CSRGala, Anton 1924 PerssburgGavenda, Jaromir 1921 CSRGlaser, Magdalena 1915 CSRGoris, Peter 1915 CSRHajkova, Anna 1924 UngarnHalbritter, Robert 1924 CSRHalek, Jaroslav 1923 CSRHammerle, Martin 1915 CSRHanus, Ladislaus 1923 CSRHasil, Bohuslav 1929 CSRHavel, Franz ? CSRHaviar, Johann 1914 CSRHaviar, Miroslav 1918 CSRHavlicek, Milosch 1914 CSRHavrda, Stanislav 1922 CSRHeichenwälder, Karl. 1927 CSRHein, Alma 1908 RußlandHein, Brigitte 1938 Ostpr.Hein, Gisela 1932 Heiligenb.Hein, Hans 1933 Heiligenb.Hein, Inge 1934 Heiligenb.Hein, Klaus 1936 Heiligenb.Hein, Ulrich 1942 Ostpr.Hemar, Josef 1920 CSRHempl, Alexander ? CSRHendrich, Anton 1908 CSRHendrich, Johann 1947 CSRHendrich, Anna 1912 CSRHertl, Jan 1918 CSRHertl, Jan 1945 CSRHertlova, Anna 1924 CSRHertlova, Antonie 1946 CSRHinz, Karl 1925 CSRHeslar, Emma 1911 CSRHostarek, Oldrich 1929 CSRHostalek, Josef 1924 CSRHlavinkova, Blanka 1928 CSRHlavinka, Adalbert 1900 CSRHnatkova, Franziska 1884 CSRHnatkova, Hanna 1923 CSRHodrova, Nadja 1925 CSRHoffmann, Anton 1913 CSRHolek, Franz 1899 CSRHolesovsky, Wenzel 1924 CSR

82 MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte 33. Jahrgang · 2008

TRANSPORTSTATISTIK

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Holy, Johann 1922 CSRHonkova, Maria 1928 CSRHotovy, Karl., 1918 CSRHrach, Zdenek 1928 CSRHranika, Josef 1928 CSRHrencuk, Johann 1903 BukowinaHrencuk, Maria 1910 BukowinaHruby, Adalbert 1915 CSRHruba, Anna 1917 CSRHucin, Premisly 1930 CSRHucin, Lambert 1899 CSRHujyk, Vladislav 1923 CSRIhnat, Josef 1925 CSRJanechova, Eliska 1903 CSRJanozek, Josef ? CSRJanecek, Jiri 1928 CSRJanecek, Paul 1930 CSRJanecek, Josef 1902 CSRJanik, Michael 1927 CSRJanok, Paul 1919 CSRJakoby, Ladislaus 1931 CSRJarkow, Michael 1900 CSRJelinek, Bohdan 1910 CSRJenicek, Miloslav 1913 CSRJohn, Julius 1930 CSRJucna, Ladislav 1925 CSRJurecko, Rudolf 1921 CSRJureczek, Rudolf 1902 CSRJuris, Alios 1917 CSRKackacek, Bohuslav 1925 CSRKadane, Josef 1927 CSRKalous, Miroslav 1921 CSRKalina, Wenzel 1928 CSRKanak, Josef 1905 CSRKaspar, Wenzel 1913 CSRKatzova, Hermine 1888 CSRKelnar, Ladislav 1923 CSRKeynar, Paul 1924 CSRKifer, Andre 1928 CSRKindermann, Dalibor 1929 CSRKlauber, Friedrich 1900 CSRKlauber, Jana 1902 CSRKlement, Otto 1896 CSRKlement, Georg 1927 CSRKlapste, Jaromir 1932 CSRKlimek, Andre 1915 USAKluger, Wenzel 1918 CSRKobatsch, Otto 1913 CSRKobatschova, Anna 1927 CSRKobatsch, Herbert 1939 CSRKobatschova, Georgine 1945 CSRKohoutek, Emil 1904 CSRKojecky, Oldrich 1920 CSRKokta, Bohuslav 1921 CSRKoktova, Franziska 1918 CSRKopp, Milan 1929 CSRKopetzky, Jaromir 1928 CSRKosina, Jirschi 1909 CSRKotysa, Heinrich 1904 CSRKoudelka, Jiri 1923 CSRKoudelka, Florian 1899 CSR

Kovarik, Zdenek 1930 CSRKowadc, Julius 1921 CSRKozour, Zdenek ? CSRKratochvil, Vladimir 1925 CSRKrajcirovic, Wilhelm 1920 CSRKralik, Zdenek 1921 CSRKrajcovic, Karl., 1923 CSRKrajcovic, Johann 1923 CSRKraitr, Vladislav 1921 CSRKrc, Stephan 1922 CSRKrs, Zdenek 1928 CSRKreuz, Johann 1945 CSRKreuz, Arnoscht 1940 CSRKreuzova, Maria 1920 CSRKremän, Franz 1909 CSRKriegelstein, Jirschina 1922 CSRKrnansky, Franz 1925 CSRKrutina, Adam 1927 CSRKubes, Otto 1926 CSRKubesch, Jaroslav 1928 CSRKucera, Josef 1896 CSRKucerova, Stanka 1898 CSRKucova, Anna 1927 CSRKuden, Josef 1927 CSRKupka, Ludek 1922 CSRKurz, Johann 1928 CSRJudr. Lajda, Branislav 1917 CSRLajner, Helene 1925 CSRLajner, Eduard 1909 CSRLamina, Josef 1912 CSRLang, Hynek 1908 CSRLapesch, Rudolf 1920 CSRLazinova, Martha 1930 CSRLedvinkova, Maria 1924 CSRLedvinka, Josef 1946 CSRLedvinka, Josef 1916 CSRLejsek, Thomas 1905 CSRLepsi, Jirschi 1930 CSRLoschakova, Julie 1901 UngarnLipuss, Johann 1926 CSRLiska, Jiri 1922 CSRLnenicka, Anton ? CSRLnenickova, Maria 1922 CSRLobkowicz, Friedrich 1932 CSRLobkowicz, Nikolaus 1931 CSRDr. Lobkowicz, Jan 1885 CSRLovicova, Hanna 1943 CSRLovic, Zdenek 1947 CSRLovic, Josef 1946 CSRLovicova, Julie 1921 CSRMachara, Cirill 1920 CSRMader, Josef 1904 CSRMaly, Josef 1930 CSRMalowetz, Josef 1921 CSRMandat, Josef 1928 CSRMarek, Bohuslav 1920 CSRMarek, Josef 1918 CSRMartinek, Wenzel 1918 CSRMarsalek, Josef 1931 CSRMartanovia, Stephan 1926 CSRMaroschek, Ladislav 1926 CSR

Masansk, Josef 1913 CSRMascheck, Josef 1924 CSRMatecha, Josef 1926 CSRMatek, Josef 1923 CSRMatekova, Milada 1929 CSRMauer, Josef 1918 CSRMatjeka, Franz 1931 CSRMatouschek, Thomas 1920 CSRDr. Mavak, Miroslav 1916 CSRMedo, Stephan 1917 CSRMenzator, Arnoscht 1921 CSRMerniak, Karl 1921 CSRMesr, Franz ? CSRMilfort, Josef 1927 CSRMiletinsky, Johann 1913 CSRMiradsky, Jaroslav 1919 CSRMinar, Ladislav 1927 CSRMisera, Miroslav 1925 CSRMlatilika, Josef 1925 CSRModransky, Josef 1913 CSRMotyes, Miroslav 1923 CSRMorawcowa, Josefa 1925 CSRMotll, Josef 1927 CSRMrkvicka, Miroslav 1930 CSRMrnustik, Jaroslav 1921 CSRMusäl, Georg 1923 CSRNeumann, Otto 1919 CSRNeumann, Karl 1916 CSRNekola, Karl 1903 CSRNekola, Rudolf 1901 CSRNesnadni, Viktor 1922 CSRNikodem, Karl 1930 CSRNovok, Franz 1927 CSRNovotna, Sylva 1922 CSRNovotna, Miroslava 1925 CSRNovotny, Anton 1935 CSRNovotny, Jiri 1924 CSRNovotny, Jiri 1947 CSRNovotny, Albir 1921 CSRNovy, Wenzel 1923 CSROlchovik, Stanislav 1928 CSROlchovik, Oldrich 1934 CSROlchovikova, Jedwiga 1907 CSRDr. Ondrus, Milan 1923 CSROpl, Josef 1928 CSROujezdsky, Franz 1927 CSRPakan, Johann 1903 CSRPaletzkova, Jirschina 1920 CSRPaletzkova, Jirschina 1946 CSRPaliczka, Josef 1923 CSRPancher, Zdenek 1919 CSRPancnerova, Maria 1948 CSRParish, Karl 1925 CSRParish, Franz 1924 CSRParish, Elisab., 1926 CSRParish, Henriete 1930 CSRParish, Margarete 1922 CSRParish, Johann 1923 CSRParishova, Elisab. 1902 CSRParyzek, Josef 1928 Frankr.Pascek, Adolf 1913 CSR

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TRANSPORTSTATISTIK

2008 · 33. Jahrgang MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte

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Paschkova, Jaroslava 1920 CSRPatlejch, Karl 1930 CSRPatlejchel, Karl 1904 CSRPatocku, Emanuel 1906 CSRPatocku, Selma 1908 CSRPavlis, Georg 1932 CSRPavlisova, Franziska 1910 CSRPremil, Franz 1923 CSRPenk, Richard 1913 CSRPetlan, Josef 1922 CSRPetras, Pavel 1926 CSRPetras, Ulrich 1924 CSRPetrasek, August 1926 CSRPexsa, Johann 1930 CSRDr. Pfeifer, Zdenek 1913 CSRPikesova, Anna 1930 CSRPiska, Alois 1920 CSRPistek, Paul 1911 CSRPochyba, Franz 1924 CSRPodhejsky, Vladimir 1927 CSRPosejpal, Ivan 1945 CSRPosejpal, Georg 1941 CSRPosejpal, Maria 1924 CSRPosepal, Martha 1917 CSRPosckocil, Johann 1915 CSRPosepal, Georg 1907 CSRPrinzl, Johann 1914 CSRProkop, Ladislaus 1926 CSRProkec, Anton 1910 CSRProchaska, Vlasdimil 1928 CSRPrücha, Zdenek 1922 CSRPrucha, Karl 1948 CSRPrusa, Jiri 1922 CSRRahn, Anna 1896

Kr.SamlandRahn, Anneliese 1936 Ostpr.Rahn, August 1970

Kr.InsterburgRahn, Ursula 1932 TagiauRahn, Willi 1935 TagiauRaczek, Imrich 1926 CSRRaisky, Vladimir 1923 CSRRechzigel, Miloslav 1904 CSRReichel, Rudolf 1926 CSRReitspiesowa, Miroslava1927 CSRReitspiesowa, Elisa 1922 CSRRezabek, Karl., 1913 CSRRisnar, Georg 1927 CSRRosenberg, Adalbert 1906 CSRRosenberg, Lasar 1928 CSRRosdal, Jaroslav 1927 CSRRoubal, Josef 1915 CSRRubas, Jaroslav 1929 CSRRubina, Ludek 1925 CSRRuziska, Emilie 1945 CSRRuziska, Emilie 1920 CSRRuzicka, Josef 1915 CSRSalus, Wolfgang 1909 CSRSamuel, Jakob 1935 CSRSarady, Johann 1898 CSRSäwczik, Karl 1927 CSR

Schröder, Arthur 1934 Ostpr.Schröder, Doris 1938 Ostpr.Schröder, Gerhard 1936 Ostpr.Schröder, Martin 1937 Ostpr.Schwuchow, Hertha 1907 PommernSchwuchow, Horst 1931 PommernSchwuchow, Hubert 1940 PommernSchwuchow, Inge 1934 PommernSchwuchow, Manfred 1941 PommernSchwuchow, Reinhold 1938 PommernSchwuchow, Ulrich 1935 PommernSchwuchow, Dieter 1939 PommernSedlacek, Vladimir 1921 CSRSedlacek, Ladislav 1923 CSRSedlacek, Jaroslav 1929 CSRSedlaczek, Wenzel 1925 CSRSeidenglaz, Zdenek 1927 CSRSeifer, Adolf 1914 CSRSeiferova, Irene 1920 Slow.Seifer, Miroslav 1944 CSRSekanina, Siegfried 1920 CSRSekanina, Johann 1902 CSRSelynka, Jaroslav 1926 CSRSilesch, Stephan 1921 CSRSimunek, Miroslav 1933 CSRSirochman, Juraj 1920 RewischkijaSkacelova, Franziska 1894 CSRSkacel, Josef 1889 CSRSkladal, Adolf 1927 CSRSklenar, Karl 1915 CSRSkardova, Sonja 1930 CSRSkorm, Jirschi 1932 CSRSkomalova, Maria 1926 CSRSkomalova, Ludmila 1924 CSRSkorna, Georg ? CSRSlapkowa, Mirislava 1927 CSRSlezak, Ladislav 1917 CSRSlezakova, Hildegarde 1916 CSRSmejkal, Jaroslaus 1917 CSRSmtny, Anton 1899 CSRSobott, Anna 1913 DanzigSobott, Christel 1937 DanzigSobott, Erich 1935 DanzigSobott, Gudrun 1943 DanzigSobott, Gustav 1938 DanzigSobott, Hans 1934 DanzigSobott, Paul 1940 DanzigSobott, Werner 1933 LichtenauSochanic, Michael 1920 MichalovciSohuch, Franz 1921 CSRSokol, Andreas 1919 CSRSoukup, Lumir 1915 CSRSouschek, Wenzel 1923 CSRSrch, Jiri 1924 CSRSwobodova, Jarmila 1927 CSRSymice, Vladimir 1908 CSRSyndolar, Johann 1925 CSRScheinost, Adalbert 1921 CSRSchidlof, Jiri 1919 CSRSchiba, Josef 1924 CSRSchiktanz, Ingeborg 1947 CSR

Schiktanz, Elisbeth 1926 CSRSchneider, Jiri 1920 CSRScholtkova, Maria 1925 CSRSchulz, Karl 1913 CSRSchwarz, Franz 1905 CSRStach, Jaroslav 1921 CSRStafa, Ferdinand 1916 CSRStafova, Hedwig 1922 Öster.Stafa, Ferdinand 1946 CSRStanek, Stanislav 1936 CSRStanich, Wendelin 1925 CSRStancl, Stanislav 1926 CSRStary, Stephan 1926 CSRStechlik, Milosch 1922 CSRSteif, Heinrich 1925 CSRStekly, Vladimir 1926 CSRStephan, Wenzel 1919 CSRStipek, Milosch 1928 CSRStribik, Jaroslav 1920 CSRStudeni, Simon 1899 CSRTomascik, Ludovit 1924 CSRTomm, Menislav 1923 CSRTomes, Vlasdimir 1924 CSRTomes, Bohumil 1903 CSRTomandel, Milos 1925 CSRToachnar, Wenzel 1925 CSRTuma, Thomas 1920 CSRTumann, Josef 1930 CSRTucek, Josef 1930 Frankr.Ugryn, Karnino 1926 CSRUrban, Jiri 1924 CSRVasicek, Ulrich 1925 CSRVatesnik, Wenzel 1921 CSRVawara, Josef 1902 CSRVais, Heinrich 1928 CSRVeverkova, Vlasta 1925 CSRVeverka, Miroslav 1920 CSRVeverkova, Jana 1946 CSRVintr, Zbynek 1929 CSRVilinek, Jaroslav 1914 CSRVilinkova, Hanna 1921 CSRVitek, Jindrich 1924 CSRVitek, Milan 1927 CSRVlastnik, Josef 1920 CSRVojtiskowa, Susanna 1928 CSRVoncra, Hubert 1927 CSRVoldrich, Josef 1924 CSRVodruba, Jaroslav 1930 CSRVostrez, Josef 1916 CSRVostrezova, Stephanie 1922 CSRVyvleckova, Maria 1930 CSRWagner, Miroslav 1904 CSRWanek, Josef 1919 CSRWeber, Wilhelm 1909 CSRWeinberger, Garrik 1918 CSRWillim, Josef 1915 CSRWittrien, Lina 1911 Ostpr.Wittrien, Otto 1911 Ostpr.Zahradnik, Stephan 1922 CSRZahradnicek, Vlastimil 1920 CSRZachradnickova, Milada 1930 CSR

84 MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte 33. Jahrgang · 2008

TRANSPORTSTATISTIK

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Zajiczek, Josef 1916 CSRZavadil, Wenzel 1914 CSRZavadil, Mathias 1920 CSRZikmund, Karl 1898 CSRZlamal, Franz 1927 CSRZwilling, Vladimir 1911 CSR

Aus verschiedenen LändernTRANSPORT 18 a

Alex, Angelika 1948 LübeckAlex, Michael 1947 LübeckAlex, Olaf 1924 DanzigAlex, Ruth 1925 KönigsbergBruhnke, Brigitte 1945 DänemarkBruhnke, Gertrud 1939 PommernBruhnke, Günter 1931 PommernBruhnke, Herbert 1933 PommernBruhnke, Herrmann 1905 PommernBruhnke, Ida 1907 PommernBruhnke, Irmgard 1937 PommernBruhnke, Lieselotte 1942 PommernDehner, Ernst 1922 KönigsbergDehner, Rosina 1872 KönigsbergDehner, Therese 1892 KönigsbergGeschawitz, Anna 1922 Kr.EbenrodGeschawitz, Manfred 1949 HolsteinGeschawitz, Walter 1917 KönigsbergGruber, Ingeborg 1926 BerlinGünther, Anna 1894 PosenHaberzettl, Annelise 1928 GraslitzHaberzettl, Anton 1898 GraslitzHaberzettl, Elisabeth 1900 GraslitzHaberzettl, Ingeborg 1934 GraslitzHildebrandt, Herbert 1913 Westpr.Jankowski, Ewald 1939 DanzigJankowski, Gerda 1923 DanzigJankowski, Gisela 1943 DanzigJankowski, Günter 1940 DanzigJankowski, Irma 1936 DanzigJankowski, Lina 1913 Westpr.Klein, Dora 1933 DanzigKlein, Elisbeth 1922 DanzigKlein, Emma 1895 WestprKlein, Ernst 1887 WestprKlein, Hannelore 1935 DanzigKlein, Hans-Jurgen 1937 DanzigKlein, Heinz 1929 DanzigKlein, Irma 1931 DanzigKlein, Jutta 1947 LübeckKnabe, Elsa 1938 KönigsbergKnabe, Elisabeth 1907 KönigsbergKnabe, Erwin 1933 KönigsbergKnabe, Helga 1937 KönigsbergKnabe, Horst 1934 KönigsbergKnabe, Siglinde 1940 KönigsbergLempke, Elisabeth 1915 DanzigLempke, Hildegard 1943 Westpr:Lempke, Paul 1913 DanzigLempke, Rudolf 1940 Westpr.

Neitzel, Bodo 1938 PommernNeitzel, Elli 1904 PommernNeitzel, Manfred 1942 PommernNeitzel, Marita 1939 PommernNoffke, Annemarie 1905 Westpr.Nöffke, Gisela 1939 Westpr.Noffke, Herbert 1904 Westpr.Noffke, Hildegard 1946 RatzeburgRoll, Egon 1937 PommernRoll, Erwin 1930 PommernRoll, Gerhard 1936 PommernRoll, Gisela 1929 PommernRoll, Horst 1939 PommernRoll, Wilhelm 1897 PommernRosin, Albert 1936 PolenRosin, Karl 1945 PolenRosin, Luise 1918 RußlandRosin, Waldemar 1940 OderbergRosin, Werner 1942 PolenRosin, Wilhelm 1903 PolenSakulowski, Gertrud 1920 PolenSakulowski, Hermann 1910 PolenSakulowski, Inge 1946 SteinburgSöhn, Franz 1885 RumänienSöhn, Franz 1928 RumänienSöhn, Heinrich 1930 RumänienSöhn, Martha 1889 RumänienSchirl, Andreas 1940 CSRSchirl, Ernst 1937 CSRSchirl, Ingeborg 1939 CSRSchirl, Ida 1909 CSRSchönknecht, Arno 1929 DanziglandSchönknecht, Erna 1909 DanziglandSchönknecht, Dietrich 1936 DanziglandSchönknecht, Gerda 1938 DanziglandSchönknecht, Joachim 1940 DanziglandTaube, Eva 1927 DanziglandTaube, Erwin 1930 DanziglandTaube, Gertrud 1906 Westpr.Taube, Ingrid 1941 Westpr.Taube, Siegfried 1938 Westpr.Taube, Theodor 1897 Westpr.Tuchscherer, Dominikus 1941 ÖsterreichTuchscherer, Georg 1909 RumänienTuchscherer, Katharina1934 RumänienTuchscherer, Klara 193? RumänienTuchscherer, Leontina 1912 RumänienTuchscherer, Theresia 1936 RumänienWittmar, Brigitte 1935 Westpr.Wittmar, Frieda 1905 Westpr.Wittmar, Paul 1895 Westpr.Wittmar, Siegfried 1942 Westpr.Wolloscek, Elisabeth 1884 Westpr.Wolloschek, Johann 1875 Westpr.Zibner, Gerhard 1948 HolsteinZibner, Gertrud 1920 Ostpr.Zibner, Heide 1941 Ostpr.Zibner, Ingrid 1940 Ostpr.Zibner, Karl 1916 Ostpr.Zielke, Helmut 1941 Ostpr.

Zielke, Tatjana 1917 Rußland

Einzelreisende

Anatoly, Kozlov 1925 Lottl.Bahls, Herta 1925 GreifswaldBaryla, Jan 1923 PolenBatyr, Ivan 1924 UkraineBalachorek, Stanislav 1928 RumänienBalyk, Eugen 1925 TarnopolBehnke, Hannelore 1943 Ostpr.Behnke, Hans-Jürgen 1937 Ostpr.Behnke, Helga 1934 Ostpr.Behnke, Eliese 1909 Ostpr.Behnke, Herta 1936 Ostpr.Birkner, Hans-Jürgen 1919 Westpr.Bildij, Feodor 1912 UkraineBoryslewicz, Viktor 1924 UkraineBoyn, Alfred 1930 OppelnBrieger, Hans ? BreslauBrieger, Horst 1933 BreslauBrieger, Kath. ? BreslauBrieger, Walther 1911 Breslauv. Brocke, Hans 1922 CSRBuskericius, Jonas 1918 LittauenCzabsky, Tadius 1922 PolenCzapla, Gadenzo 1924 PolenCzapla, Stanislawa ? PolenCzapla, Hermine 1899 PolenDirkawec, Osep 1927 GalizienDitmar, Margit 1927 UngarnDix, Hannelore 1934 PreusenDix, Hildegard 1936 PreusenDix, Horst 1939 PreusenDix, Frieda 1910 PreusenDix, Karl-Heinz 1941 PreusenDobranz, Rudolf 1909 DresdenDuda, Stanislav 1924 UkraineDukjak, Michael 1921 GalizienEnenkel, Alois 1898 WaltersdorfEnenkel, Marie 1903 WaltersdorfEnenkel, Marie 1930 WaltersdorfErker, Anton 1932 RumänienErker, Gerhard 1936 RumänienErker, Johannes 1901 RumänienErker, Kartela 1901 RumänienErker, Maria 1940 RumänienErker, Mathias 1943 CSRFil, Natalia 1916 GalizienFilatov, Sergiej 1927 KiewFilatow, Maria 1923 KiewFischer, Berta 1904 KönigsbergFörste, Ruth 1947 Brandenb.Förste, Helmut 1913 Thür.Förste, Hans Dieter 1940 Brandenb.Förste, Anneliese 1912 ChemnitzGaruckas, Juczas 1923 LitauenGeffka, Martha 1908 Ostpr.Genske, Auguste 1900 Kr.TilsitGenske, Walter 1898 Preussen

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TRANSPORTSTATISTIK

2008 · 33. Jahrgang MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte

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Genske, Wolfgang 1928 Ostpr.Gerber, Leopoldine 1909

BischofteinitzGespritzky, Ottokar 1925 CSRGespritzky, Werner 1941 CSRGespritzky, Dorothea 1924 CSRGespritzky, Alice 1945 CSRGlanze, Dieter 1928 LeipzigGrabarcyk, Johannes 1918 BreslauGrabarcyk, Gertrud 1927 MagdeburgGrabowski, Charlotte 1908 Ostpr.Grabowski, Erich 1939 Ostpr.Grabowski, Grete 1935 Ostpr.Grabowski, Günter 1938 Ostpr.Grazys, Julia 1902 LitauenGrazys, Povilas 1908 LitauenGrönke, Berta 1899 Ostpr.Gröhnke, Georg 1931 Ostpr.Gröhnke, Horst 1934 Ostpr.Gröhnke, Siegfried 1941 Ostpr.Gröhnke, Walter 1936 Ostpr.Gröhnke, Werner 1938 Ostpr.Gutwald, Christa 1943 CSRGutwald, Aloisia 1879 CSRGutwald, Maria 1920 CSRGutwald, Marzela 1946 CSRGutwald, Oskar 1876 CSRGutwald, Rudolf 1918 CSRHaselbauer, Maria 1920 GraslitzHegner, Rüdiger 1932 DanzigHitzmann, Alfred 1926Kr. NamslauHöövel, Harry 1928 EstlandHollmann, Eva 1937 LöbauHollmann, Erna 1906 BautzenHollmann, Johannes-Rudolf 1901 DresdenHollmann, Renate 1936 LöbauHoog, Rosa 1908 DanzigHoog, Jutta 1938 DanzigHrynkewycz, Michael 1919 ukraineIllsky, Zyslav 1927 PolenJanz, Wilfried 1946 Bad-OrbJoppien, Anita 1932 Ostpr.Joppien, Ewald 1900 Ostpr.Joppien, Gertrud 1905 Westpr.Joppien, Helmut 1928 Ostpr.Jovaisa, Leonardas 1923 LittauenJucknewitz, Werner 1943 Ostpr.Juraschka, Wilhelm 1939 Kr. MemelJuraschka, Käthe 1912 Kr. MemelJuraschka, Ruth 1934 Kr. MemelJuraschka, Hans 1932 Kr. MemelJuraschka, Marie 1906 Kr. MemelKalkstein, Brigitte 1940 Ostpr.Kalkstein, Editha 1910 Ostpr.Kalkstein, Ingrid 1933 Ostpr.Kalkstein, Irmgard 1934 Ostpr.Kalkstein, Käthe 1937 Ostpr.Kalkstein, Marlene 1939 Ostpr.Kalisch, Ortrum 1947 DänemarkKarankewicz, Sergej 1911 Ukraine

Karl, Auguste 1901 Kr. SamlandKarl, Christel 1936 KönigsbergKarl, Helga 1936 Goldschm.Karl, Reinhardt 1928WartensteinKarparicius, Petreas 1913 LittauenKasten, Klara 1917 DanzigKartje, Adalbert 1935 Jugoslaw.Kartje, Elisabeth 1911 Jugoslaw.Kristopans, Donata 1924 LettlandKoltermann, Bruno 1921 PommernKoltermann, Peter 1939 BerlinKoltermann, Margit ? Thür.Kohutaile, Hryhory 1923 UkraineKornherr, Ernestine 1922 CSRKostezkyj, Pluhow/Ukr. 1925 UkraineKral, Hermann 1925 ZittauKral, Karl-Hermann 1898 WarnsdorfKrammer, Josef 1926 CSRKraus, Ida 1904 CSRKraus, Johann 1938 CSRKraus, Emma 1930 CSRKralik, Johann 1890 CSRKralik, Franziska 1896 CSRKrüger, Hans 1935

Berlin-NeukölnKrüger, Adolf 1884 SchlesienKrüger, Hedwig 1890 BreslauKrüger, Maria 1904 DanzigKrüger, Barbara 1873 Westpr.Kunert, Alfred 1924 CSRKrybeck, Emmi 1918 Westf.Kupycz, Ivan 1924 ZurawceLattukat, Edith 1929 Ostpr.Lattukat, Gertrud 1908 Ostpr.Lattukat, Günther 1932 Ostpr.Lattukat, Peter 1937 Ostpr.Lattukat, Sabine 1942 Ostpr.Lebtag, Friedrich 1876 UkraineLehmann, Anni 1912 HarzLehmann, Elke 1944 Schlesw.Lehmann, Günther 1938 Schlesw.Lehmann, Hans-Joachim 1937 Kr.GlogauLehmann, Wolfgang 1936 SprotauLeitgeb, Heribert 1940 Ostpr.Littau, Benjamin 1884 Schles.Littau, Eugenie 1895 Schles.Littau, Friedel 1925 Schles.Littau, Karl 1927 Schles.Löcker, Christel 1939 ErfurtLöcker, Heinrich 1903

Castrop-Raux.Löcker, Hildegard 1916 WaldauLöcker, Karin 1944 ErfurtLöcker, Regina 1937 ErfurtLöcker, Ruth 1947 ErfurtMaaske, Anneliese 1896 NeustettinMaier, Wolfgang 1933 DresdenMaier, Rosa 1911 DresdenMaier, Albert 1903 DresdenMaiwald, Hubert 1923 CSR

Maissler, Else 1924 SchlauMaissler, Karin 1946 DänemarkMaranwonno, Erka ? SpanienMaschuw, Christa 1949 WürzburgMaschuw, Gabriele 1950 Bad OrbMatschi, Manfred 1941SudetengauMatschi, Franz 1900SudetengauMatschi, Erna 1905SudetengauMeilus, Vladas 1911 EstlandMergl, Josef 1938 UngarnMergl, Maria 1936 UngarnMergl, Martin 1940 UngarnMergl, Rosina 1909 UngarnMergl, Stephan 1907 UngarnMartineit, Erika 1939 TilsitMartineit, Maria 1908 LandsbergMartineit, Paul 1935 TilsitMartineit, Rosemaria 1941 TilsitMartineit, Ruth 1938 TilsitMetzen, Frieda 1902 Kr. LötzenMetzen, Irmhild 1939 Ostpr.Metzen, Astrit 1941 Ostpr.Mesletzky, Lony 1913 BreslauMikurda, Stanislav 1924 PolenMikstas, Martinas 1925 LittauenMöller, Martha 1887 CSRMozeik, Alexander ? LitauenMrachatz, Emanuel 1901 Oberschl.Müller, Angela 1936 RumänienMüller, Franz 1941 Östrr.Müller, Georg 1944 CSRMüller, Katharina 1934 RumänienMüller, Marianne 1938 RumänienMüller, Markus 1890 RumänienMüller, Max 1904 RumänienMüller, Max 1943 ArstettenMüller, Peter 1931 RumänienMüller, Theresia 1895 RumänienMüller, Walburga 1909 RumänienNetschaj, Anna 1925 GalizienNestrenko, Vladimir 1924 UkraineNovak, Rudolf 1922 Jugoslaw.Obara, Boleslav 1919 PolenOska, Liepa 1928 LettlandOstasz, Ivan 1923 GalizienOth, Rudolf 1897 BrünnReiche , Anton 1879 CSRPalonyti, Maria 1924 LittauenPodbielski, Eckehard 1936 KrumfussPodbielski, Hartmut 1938 KrumfussPodbielski, Heide 1939 KrumfussPodbielski, Siegfried 1930 KrumfussPodbielski, Ute 1933 KrumfussPodbielski, Waldtraud 1907 GronittenPololec, Andrzej 1927

PwalesiewskiPotioking, Anton 1899 KurskProkop, Alfine 1932 HollandProkop, Artur 1895 PolenProkop, Eleonore 1887 HollandProkop, Erich 1928 Holland

86 MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte 33. Jahrgang · 2008

TRANSPORTSTATISTIK

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Prokop, Norma 1924 HollandProschek, Johann 1871 CSRProschek, Johanna 1898 CSRPusch, Charlotte 1912 SamlandPusch, Christel 1945 DänemarkPusch, Dieter 1940 SamlandPusch, Günter 1934 KönigsbergPusch, Ingrid 1938 SamlandPusch, Marianne 1939 SamlandPusch, Vera 1936 SamlandPyz, Kasimir 1927 PolenRegenfuss, Else 1930 CSRRichter, Franz 1911 SudetenRisto, Ilse 1936 Ukraine Risto, Wilhelm 1933 Ukraine Risto, Emma 1910 Ukraine Roll, Maria 1896 PommernRommach, Michael 1914 GalizienRozycky, Marian 1924 PolenSaewe, Gerda 1927 DanzigSaewe, Franziska 1886 Krs. StumSaewe, Wilhelm 1884 NeuteichSeidl, Karl 1903 CSRSeidl, Anna 1903 CSRSeidl, Karl ? CSRSisinski, Hedwig 1905 Ostpr.Skrabek, Josef 1924 Kr.KlattauSmituch, Ulijan 1895 ?Smyczek, Roman 1911 Polen Sokolowskis, Rudolfs 1923 RußlandSwierjynsky, Stanislav 1925 Polenv Sychowski, Eberhardt 1940 Gotenhafenv Sychowski, Gerhardt 1934 Gotenhafenv Sychowski, Hannelore 1942 Gotenhafenv Sychowski, Hans-Georg 1946 Schles.Hol.v Sychowski, Jürgen 1932 Danzigv Sychowski, Margarete 1906 Westpr.v Sychowski, Margot 1941 GotenhafenSzczepanieak, Thomas 1922 PolenScheib, Wilhelm Heinrich 1912Höchsta/MSchernet, Willy 1910 PolenSchiedemann, Paul 1888 DanzigSchiedemann, Johanna 1880 DanzigSchiffler, Reinhold 1904 CSRSchindler, Rolf 1926

NiederlausitzSchlegel, Fritz 1920 AltenburgSchmidt, Amalie 1905 CSRSchmidtke, Inge 1937 Westpr.Schmidtke, Gerda 1939 Westpr.Schmidtke, Horst 1934 Westpr.Schmidtke, Helga 1941 Westpr.Schmidtke, Frieda 1911 Westpr.Schmidtke, Martha 1887 WollynienSchneider, Anna 1866 CSRSchneider, August 1921

Frankfurt/M.Scholz, Christa 1925 PommernScholz, Auguste 1895 Schles.

Scholz, Hildegard 1932 Schles.Scholz, Elisabeth 1942 Schles.Schulz, Maria 1904 Borchersd.Schweitzer, Frieda 1926

KlagenfuhrtSchweitzer, Rita 1947

MöderndorfSchweitzer, Robert 1920 ?Schwetz, Alexandra 1917 GalizienSteiger, Josef 1891 OlmützStriwona, Dmytro ? UkraineTannigel, Erika 1931 Schles.Tannigel, Heinz 1939 Schles.Tannigel, Kurt 1936 Schles.Tannigel, Martha 1909 Schles.Tannigel, Paul 1903 Schles.Teicher, Otto 1915 KunewaldTeicher, Florentine 1906 SchlockTessmann, Anna 1913 Westpr.Tessmann, Renate 1939 Westpr.Tessmann, Heinz 1942 Westpr.Thomala, Martha 1910 Oberschl.Turczjak, Michel 1925 UkraineTyndyk, Vasily 1924 UkraineVasyly, Alexi 1921 BulgarienVillwock, Sabine 1943 PommernVillwock, Hildegard 1920 PommernVillwock, Alfred 1937 PommernVillwock, Jürgen 1940 PommernVolkmann, Elisabeth 1922 PommernVosylius, Pranas-Jonas 1924 LittauenWagner, Hermine 1920 BöltenWagner, Maria 1922 BöltenWagner, Maria 1883 BöltenWagner, Peter 1946 Österr.Wagner, Reinhold 1902 RentschWalloschek, Theodor 1917 KurzbachWalter, Adolf 1906 ?Walter, Maria 1910 Östr.Wardak, Zyslav 1921 PolenWäsch, Hulda 1901 UkrauineWäsch, Horst 1938 Ostpr.Wäsch, Gisela 1940 Ostpr.Wäsch, Gerhard 1933 Ostpr.Weiss, Henriette 1881 PolenWiatkowsky, Miroslav 1927 PolenWieslawski, Adam 1924 OstpreusenWitt, Eva 1936 DomlittenWitt, Gertrud 1915

Kr. SamlandWitt, Harry 1933

Kr. SamlandWitt, Horst 1938KönigsbergWitt, Knut 1935

Kr. SamlandWulf, Hildegard 1913 SchlesienWulf, Bernhard 1944 BreslauWulf, Barbara 1943

SwinemündeZablocki, Pavel 1926 PolenZorin, Andrej 1926 Ukraine

Altersheim-Insassen(verlegt am 9. 9. 1946 nach Birstein)

Appel, Josefa 1865 BlosdorfBahr, Amalia 1873 OlbersdorfBaldauf, Martha 1881 ?Berger, Vinzenz 1863 MalitschenDekmann, Adam 1872 BonyhadDusbaba, Wenzel 1876 LeitmeritzEnzmann, Theresia 1867 LeitmeritzEnzmann, Karl 1865KupferbergFischer, Amalia 1888 ReichenauFiedler, Paula 1881

Tl.-SchönauFiedler, August 1867 SuloditzGolda, Franziska 1868 SternbergGut, Marie 1883 Krs.Leitm.Halmel, Pauline 1867 StratschenHauswirth, Johann 1870 GerstenfeldHeede, Eleonore 1862 ?Kaltofen, Elisabeth 1871 KehlheimKaltofen, Franz 1868 NeugartenKauder, Lena 1872 MoragyKrebs, Paula 1871 DeschenitzLehnert, Theresia 1871ReschniaugLehnert, Wenzel 1867

Nied.-GreibitzMichl, Josefa 1895 BlosdorfMichl, Marie 1875 ReichenauRössler, Franz 1874 BlosdorfRossbach, Wenzel 1861 TirschwitzSchindler, Marie 1861 SeidendorfSchlosser, Adolf 1887 GibachtSchlosser, Theresia 1882 GibachtSchupp, Theresia 1870

Elb.-Kostelitz

Streutransport aus WienTRANSPORT 8 b (Nachtrag)

Baumbach, Helga 1944 ThürBaumbach, Karl 1941 SiegelbachBaumbach, Karl 1914 ErfurtBaumbach, Zita 1917 ÖsterreichBruder, Josepha 1918

TreiskirchenHanel, Anton 1912 Kr. BrixDr. Henzelmann, Walter 1915 SüdböhmenHofmann, Hans 1932 DresdenHofmann, Mathilde 1903 SuchenthalHofmann, Helmut 1942 DresdenIwanschitz, Johann 1921 CSRKalcik, Rosa 1922 SchlesienKlose, Otto 1920 BreslauKuboth, Ernst 1932 GutenbergKuboth, Elsa 1889

Gr.-StrehlitzLeky, Maria 1924 Oberschl.Leky, Helene 1923 Oberschl.

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TRANSPORTSTATISTIK

2008 · 33. Jahrgang MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte

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Melhübel, Maria 1905 WienRosenberger, Heinrich 1915 Guben NL.Rueff, Anton 1894 BöhmenRueff, Johann 1940

LudwigshafenRueff, Dorette 1937

Mähr. Neust.Rueff, Eileen 1930 IrlandRueff, Susanne 1934

Mähr. Neust.Rueff, Maria 1904 SchlesienSchön, Irmgard 1926 Kr.JauerSchönfeld, Magdalena 1922 GmündSchwanitz, Erich 1923 SchlesienScissek, Theresia 1923 ÖsterreichScissek, Paul 1913 GutenbergSerbend, Fritz 1912 KielTschiche, Kurt 1928 CrossenZumpe, Fritz 1907 Pirna

Ehemalige Kriegsgefangene(angekommen am 26. 06.1946)TRANSPORT 10 a und 10 b

Anlauf, Herbert 1926 ?Almasi, Josef 1902 ?Balisch, Franz 1913 UngarnBecker, Rolf 1923 ?Berg, Karl 1885 ?Berger, Josef 1901 Jugoslaw.Breiel, Willi 1925 ?Borchert, Heinz 1929 ?Borno, Alexander 1922 UngarnBuchtela, Johann 1914 ?Dahmes, Bernd 1941 ?Dahmes, Jutta 1919 ?Dahmes, Otto 1915 ?Dimesch, Johann 1913 RumänienDohly, Max ? ?Eichelberg, Alfred 1924 PolenElmer, Anton 1908 RumänienGaul, Gerhard 1928 ?Gierescher, Thomas 1913 ?Grabartzyk, Johannes 1918 ?Hagemann, Margot 1922 ?Hawich, Walter 1923 ?Heinrich, Alfred 1928 ?Hirschfeld, Charlotte 1940 CSRHirschfeld, Karl-Heinz 1942 CSRHirschfeld, Charlotte 1914 CSRHortig, Erna 1923 CSRHortig, Ernst 1923 CSRJade, Eva 1926 Ostpreus.Jade, Herbert 1923 Ostpreus.Jakob, Max 1915 CSRJäger, Josef 1923 Jugoslaw.Jehne, Ingrit 1935 ?Jehne, Lutz 1939 ?Jobst, Matthias 1921 ?Kah, Johann 1898 Ungarn

Kautzner, Rudolf 1918 CSRKittel, Edmund 1894 ?Klee, Andreas 1911 RumänienKlein, Martin 1915 RumänienKlosch, Martin 1920 ÖsterreichKondert, Johann 1917 RumänienKremer, Michael 1923 RumänienKropf, Franz 1927 CSRLeprich, Johann 1925 RumänienLeprich, Thomas 1915 RumänienMeynes, Johann 1924 RumänienMiess, Martin 1913 RumänienMothe, Thomas 1909 RumänienMöbus, Rudolf 1912 ?Mulijon, Stephan 1924 Jugoslaw.Muth, Franz ? UngarnMüller, Andreas 1912 Jugoslaw.Müller, Franz 1921 Jugoslaw.Nass, Rudolf 1925 ÖsterreichNassauer, Heinrich 1916 ?Nief, David 1923 RumänienNief, Michael 1922 RumänienOlschar, Paul 1909 ?Pilhartz, Michael 1901 Jugoslaw.Pfingstgref, Michael 1916 RumänienPohl, Johann 1912 Jugoslaw.Prager, Rudolf 1923 ?Rahm, Alfred 1905 ?Reisisch, Otto 1896 CSRRichter, Fritz 1924 ?Roth, Johann 1921 RumänienRudnick, Elfriede 1906 ?Rudnick, Karl 1903 ?Rudolf, Renate 1926 ?Schneider, Matthias 1921 Jugoslaw.Saletto, Robert 1918 CSRSchwab, Jakob 1909 Jugoslaw.Selig, Johann 1905 ?Sieg, Kurt 1908 ?Spitaler, Anton 1926 ?Sudhoff, Heinz 1926 ?Schicke, Max 1929 ?Schindler, Josef 1900 ?Schippel, Max 1903 ?Schittler, Anton 1921 ?Schlas, Ludwig 1925 ?Schmidt, Helmut 1928 ?Schneider, Alois-Hans 1912 CSRSchuster, Georg 1918 RumänienSchuster, Johann 1925 RumänienSchomogy, Josef 1914 Jugoslaw.Schön, Johann 1900 CSRSchrehardt, Michael 1916 ?Steinke, Heinz 1920 CSRSteinsiek, Erwin 1926 ?Stekert, Katharina 1922 ?Türpe, Karl 1914 ?v Straaten, Marion 1945 ?v Straaten, Rochusta 1921 ?Voiss, Joachim 1893 ?Wallukat, Gottfried 1928 ?

Warres, Nikolaus ? RumänienWeczera, Elisabeth 1921 RumänienWellan, Ernst 1913 ?Weichert, Charlotte 1913 ?Weichert, Fritz 1912 ?Weichert, Petra 1944 ?Zweschpe, Adolf 1926 ?

* Transporte 1– 5 im Mitteilungsblatt20. Jg., Heft 1, 1995Transporte 6 –12 im Mitteilungsblatt31. Jg., Sonderheft, 2006Transport 13–14 im Mitteilungsblatt32. Jg., 2007

UNRA – Abk. für United NationsRelif and Rehabilitation Administra-tion (engl.), Hilfsorganisation zur Unterstützung der Flüchtlinge undVertriebenen.

88 MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte 33. Jahrgang · 2008

TRANSPORTSTATISTIK

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PERSONALIA

2008 · 33. Jahrgang MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte

Am 12. November 2008 überreichte Landrat Erich Pipadie seit 1988 alljährlich vom Kreisausschuss des Main-Kin-zig-Kreises verliehene „Medaille für Heimatpflege und Ge-schichtsforschung“ den diesjährigen Preisträgern ElfriedeKaiser aus Gelnhausen, Paul Heinke aus Steinau an derStraße und Josef Rosenthal aus Nidderau.

„Wir sind uns sicher, dass die zu ehrenden Personen mit ihrem Jahrzehnte langen kontinuierlichen Engagement,herausragende Leistungen für eine lebendige Erinnerungs-kultur im Main-Kinzig-Kreis erbracht haben“, sagte LandratErich Pipa während der Feierstunde im Barbarossasaal desMain-Kinzig-Forums in Gelnhausen. „Menschen wie Sie, dieeinen großen Teil Ihrer Zeit – ja Lebenszeit – der Arbeit derErinnerung und Bewahrung verschrieben haben, verdienenunseren Respekt und tiefen Dank. Mögen Sie uns Vorbildsein für unseren Weg in die Zukunft“, hob der Landrat abschließend hervor.

Elfriede Kaiser – seit Jahren aktives Vorstandsmitglied des Ge-schichtsvereins in Gelnhausen – hat zahlreiche Veröffentli-chungen über Personen, Institutionen und Ereignisse derHeimatgeschichte erarbeitet. Diese erschienen vorwiegend inden „Gelnhäuser Geschichtsblättern“ sowie in Veröffentlichun -gen des Main-Kinzig-Kreises, insbesondere im GelnhäuserHeimatjahrbuch, für das die fast Achtzigjährige seit mehr als40 Jahren kontinuierlich schreibt. Ihre Arbeiten zeichnen sichneben schriftstellerischer Brillanz und Klarheit durch akribi-sche Recherchen und sorgfältige historische Analysen aus.Ihre Themen decken dabei ein breites Spektrum ab, das sichvon Traditionen alter Handwerksberufe über jüdisches Lebenbis hin zu einer Bilanz von Gebietsverlusten durch militäri-sche Landnahme im Altkreis Gelnhausen erstreckt.

Paul Heinke ist Gründungsmitglied des Steinauer Ge-schichtsvereins und Mitglied des Altstadtvereins. Von 1966bis 1978 gelang es ihm, als Schlossverwalter, durch klugesManagement und gelungene Sanierung das SteinauerSchloss zu einem Publikumsmagneten zu entwickeln. Derinzwischen Neunzigjährige leistete als erster StadtführerSteinaus Pionierarbeit und gehörte federführend der Res-taurationsgruppe „Mauerspechte“ an, die sich tatkräftig für das Erscheinungsbild der Altstadt einsetzten. Auch dieHeraldik zählt zu seinen Steckenpferden. Zu seinen vielfäl-tigen Leistungen auf dem Gebiet der Wappenkunde gehörtdie Erforschung der Wappen der damals selbständigen Ge-meinden und heutigen Stadtteile Steinaus, aus der die Kon-zeption und Ausführung der Stadtwappentafel in der Markt-halle des Steinauer Rathauses erstellte.

Josef Rosenthal, Vorstandsmitglied des Vereins „Heimat-freunde Windecken 1910“, blickt auf zahlreiche Aktivitätenzurück. Besonders engagiert hat sich der Achtzigjährige fürdie Erhaltung des „Wartbaumes“ – eine 400 Jahre alte Lindevor Windecken. Als Mitbegründer des Windecker Dialekt-zirkels initiierte er „Mundart-Abende“ und übernahm dieGestaltung und Herausgabe des „Windecker Dialekt-Wör-terbuches“. Seit 1998 ist er Mitherausgeber der „WindeckerMuseumshefte“ und in vielen dieser Hefte auch als Autorvertreten. Die „Fröhlichen Kaffee-Nachmittage“ im städti-schen Museum sowie die „Jüdischen Kulturtage“ in Wind-ecken gehen auf seine Idee zurück. Er konzipierte die Ausstellung jüdischer Kultgegenstände im Museum und organisierte Veranstaltungen zur regionalen jüdischen Kulturgeschichte in den Stadtteilen Heldenbergen und Ostheim.

Medaillen für Heimatpflege und regionale Geschichtsforschung 2008

(von rechts nach links:) Landrat Erich Pipa, Paul Heinkeaus Steinau an der Straße, Josef Rosenthal aus Nidderau,Elfriede Kaiser aus Gelnhausenund Christine Raedler, Leiterindes Zentrums für Regional-geschichte.

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VERANSTALTUNGEN UND TERMINE

MKK · Mittelungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte 33. Jahrgang · 200890

28. JANUAR · 20.00 UHRWächtersbachAula der Friedrich-August Genth-Schule„Napoleon: Aufstieg und Fall eines europäischen Diktators“Lichtbildervortrag von Klaus Nobiling (Lichtennfels-Goddelsheim) Heimat- und Geschichtsverein Wächtersbach e.V.www.hgv-waechtersbach.de

18. FEBRUAR · 20.00 UHRWächtersbachAula der Friedrich-August Genth-Schule„Das erhabene Ungeheuer – NapoleonsRückzug durch das Kinzigtal und dieSchlacht bei Hanau 1813“Lichtbildervortrag von Tobias Picard, M.A. (Hanau-Großauheim)Heimat- und Geschichtsverein Wächtersbach e.V.www.hgv-waechtersbach.de

26. FEBRUAR · 19.30 UHRSchloss Philippsruhe, Roter Saal„Theodor Groppe – der „schwarze General“aus Hanau im Widerstand gegen das NS-Regime“Vortrag von Lothar Groppe SJ/KölnHanauer Geschichtsverein 1844 e.V.www.hanauer-geschichtsverein.de

28. MÄRZ · 10.00 – 16.00 UHRBad Orb, Gartensaal der KonzerthalleFrühjahrstagung des Zentrums für Regionalgeschichte des Main-Kinzig-KreisesZfR, Amt für Kultur und Sportwww.mkk.de

3. APRIL · 19.30 UHRSteinau, Gasthaus Denhard„Das Steinaubachtal als Grenz- und mittelalterliche Wirtschaftsachse“Vortrag von Horst BrandGeschichtsverein Steinau an der Straße e.V.

14. APRIL · 20.00 UHRVereinslokal Hotel „Zum Freigericht“, Alzenau, Wasserloser Straße 29„Hof Trages, Refugium der Romantiker“Vortrag von Horst SoldanHeimat- und Geschichtsverein Alzenau e.V.

25. APRIL · BEGINN: 9.15 UHRJossgrund-Oberndorf, BürgerhausTagung „Werkzeuge für Heimathistoiker“Archäologisches Spessart-Projekt im Spessartbund, ZfR und Lehrstuhl für fränkische Landeskunde Universität Würzburg

25. – 26. APRIL · 10.00 – 18.00 UHRNidderau-WindeckenWilli-Salzmann-Halle10. Buchmesse Main-KinzigStadt Nidderauwww.nidderau.de

27. APRIL – 30. MAIMain-Kinzig-Forum Gelnhausen„Der Keltenfürst vom Glauberg“Wanderausstellung des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen. Eröffnung am 4. Maimit Vortrag von Dr. Guntram SchwitallaLandesamt für DenkmalpflegeZfR, Amt für Kultur und Sportwww.mkk.de

9. MAI · 17.00 UHRWächtersbach, Kinzig-Aue„Die Entstehung des Kinzigtales“Erdgeschichtlich-heimatkundliche Wanderungvon ca. 3 km in die Kinzig-Aue, Leitung: Gerhard Jahn, Treffpunkt: „Steinegarten“ vordem Rathaus, gegenüber Messe-EingangHeimat- und Geschichtsverein Wächtersbach e.V.www.hgv-waechtersbach.de

18. MAIMuseum GroßkrotzenburgInternationaler Museumstag: Eröffnung der Sonderausstellung„Welterbe Limes in Hessen“Wanderausstellung des Landesamtes für Denkmalpflege HessenHeimat- und Geschichtsverein Großkrotzenburg [email protected]

31. MAIEröffnung des Kulturwegs Helmstadt (bei Würzburg)Archäologisches Spessart-Projekt www.spessartprojekt.de/kulturwegewww.spessartbund.de

5. – 14. JUNIMuseum Langenselbold„Bronzezeit in Langenselbold“Ausstellung zum HessentagVerein für Geschichte und HeimatkundeLangenselbold

11. JUNIEröffnung des Kulturwegs SchöllkrippenArchäologisches Spessart-Projekt www.spessartprojekt.de/kulturwegewww.spessartbund.de

14. JULI · 20.00 UhrVereinslokal Hotel „Zum Freigericht“,Wasserloser Straße 29, Alzenau„Ginkgo – ein lebendes Fossil“ – Die älteste Heilpflanze der WeltVortrag von Dr. Ingrid Grendel Heimat- und Geschichtsverein Alzenau e.V.

11. – 12. JULI · BEGINN: 17.00 UHRDorfbrunnenfest in MittelbuchenMittelbuchener Heimat- und Geschichtsverein [email protected]

8. SEPTEMBER · 20.00 UHRVereinslokal Hotel „Zum Freigericht“,Wasserloser Straße 29, Alzenau„Waffenkunde und Technik“Vortrag von Rainer Lachmann Heimat- und Geschichtsverein Alzenau e.V.

24. SEPTEMBER · 17.00 UHRSonderasstellung in der Amtshofscheune2. Stock, Steinau a.d. Straße„Das Schreinerhandwerk“ Geschichtsverein Steinau an der Straße e.V.

4. OKTOBEREröffnung des Kulturwegs HasselrothArchäologisches Spessart-Projekt www.spessartprojekt.de/kulturwegewww.spessartbund.de

9. OKTOBER · 19.30 UHRSchloss Meerholz, Kaisersaal„Neue Erkenntnisse zur jüdischen Geschichte von Meerholz“Vortrag von Hagen MaldfeldGeschichtsverein Meerholz-Hailer

11. OKTOBERMuseum Großkrotzenburg„Altes Spielzeug“SonderausstellungHeimat- und Geschichtsverein Großkrotzenburg e.V.

25. NOVEMBER · 19.00 UHRMarkthalle des Rathauses, Steinau„Heiteres und Besinnliches“Vorträge in Steinauer MundartGeschichtsverein Steinau an der Straße e.V.

Veranstaltungen und Termine 2009

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Kreissparkasse GelnhausenGut für die Region.

Die Sparkassen und die mit ihnen verbundenen Unternehmen sorgen für Wettbewerb im deutschen Bankenmarkt. Denn sie sind dank ih-rer dezentralen Struktur ganz nah bei den Kunden. Überall in Deutschland. 390.000 Mitarbeiter in 23.000 Geschäftsstellen tragen dazubei, dass den Verbrauchern zu vernünftigen Preisen ein vielfältiges Angebot moderner Finanzdienstleistungen zur Verfügung steht. Unddas ist gut für Deutschland.

Sparkassen-FinanzgruppeHessen-Thüringen