Upload
others
View
2
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
An-Institut der
Mitglied im DVGW-
Institutsverbund
WASSERZENTRUM
Beratung
Forschung
Weiterbildung
An-Institut der
Mitglied im DVGW-
Institutsverbund
HoWaFach
Hof, 22. Oktober 2019, Vortragsblock: Klimawandel und seine
Folgen – Wie können sich Kommunen besser vor Starkregen
schützen?
KOSTENWIRKSAME ANPASSUNG
URBANER ENTWÄSSERUNGS- UND
ABWASSERINFRASTRUKTUR
Clemens Strehl
(IWW Zentrum Wasser)
3© IWW Zentrum Wasser
Motivation
https://www.google.com/imgres?imgurl=https%3A%2F%2Fcbsnews3.cbsistatic.com%2Fhub%2Fi%2Fr%2F2019%2F09%2F24%2Faab342ec-d743-4e4d-a426-dc4e0bcb30bd%2Fthumbnail%2F1200x630g2%2F14b2c8776f4a1afbc4e969bb4da88743%2Ftrump-
greta.jpg&imgrefurl=https%3A%2F%2Fwww.cbsnews.com%2Fnews%2Fgreta-thunberg-trump-appears-to-mock-climate-activist-in-tweet-after-angry-united-nations-speech%2F&docid=04xOuJRDoE-oOM&tbnid=OOVm_jytqSvKnM%3A&vet=10ahUKEwib5-
zKv_vkAhVRyoUKHcVFBkwQMwhQKAswCw..i&w=1200&h=630&itg=1&client=firefox-b-d&bih=916&biw=1575&q=trump%20greta&ved=0ahUKEwib5-zKv_vkAhVRyoUKHcVFBkwQMwhQKAswCw&iact=mrc&uact=8
4© IWW Zentrum Wasser
■ Motivation
■ Einführung
■ Fallstudie Wuppertal
■ Fallstudie Bergen
■ Zusammenfassung
■ Kurzvorstellung IWW Zentrum Wasser
■ Anhang - Literatur
Übersicht
5© IWW Zentrum Wasser
■ Klimawandelanpassung seit Jahrzehnten Forschungsthema
■ Vor 10 Jahren in der deutschen Wasserwirtschaft noch nicht das
Top-Thema
■ Heute auf der Agenda, selbst IPCC ist mittlerweile vielen ein
Begriff
■ In Kommunen: Lokal und real!
Einführung
Quelle Foto: Wupperverband
Symbolbild, Wuppertal
Quelle Foto: NTNU, Erle KristvikQuelle: http://www.all-flags-world.com/
Symbolbild, Bergen
Quelle: http://www.all-flags-world.com/
6© IWW Zentrum Wasser
■ Anpassung der kommunalen Siedlungsentwässerungs- und
Abwasserinfrastruktur: Ja, aber welche?
■ Welche Kriterien sind zur Entscheidung wichtig und wie zu bewerten?
■ Welche Anspruchsgruppen sind beteiligt und mit welchen Präferenzen?
Einführung
Quelle: Matinger et al. (2017)
Quelle: Matinger et al. (2017)
€
Quelle: https://9questions.files.wordpress.com/2013/08/people_talking.png
Präferenz A
Präferenz B
…
7© IWW Zentrum Wasser7
Schafft praktisches Wissen und Instrumente für Endverbraucher, Wasserverbände &
Entscheidungsträger für einen besseren Umgang mit den Folgen des Klimawandels.
www.projectbingo.euBringing INnovation to onGOing Water ManagementFinanziert über Horizon 2020
Koordiniert von LNEC - Portugal
WP2Klimavorhersagen
und Downscaling WP3
Analyse des
Wasserkreislaufs
WP4Auswirkungen von
extremen Wetter-
ereignissen
WP5Risikobehandlung
und Anpassungs-
strategien
WP6Wissenschaftliche
Exzellenz und
anwendungsorien-
tierte Forschung
WP7Öffentlichkeits-
arbeit
WP1Koordination
The BINGO project has received funding from the European
Union's Horizon 2020 Research and Innovation programme,
under the Grant Agreement number 641739.
BINGO
ForschungsstandorteNorwegen
BergenHolland
Veluwe
Deutschland
Wuppereinzugsgebiet
Portugal
Tagus
Spanien
Badalona
Zypern
Troodos Berge
8© IWW Zentrum Wasser
Hintergrund
■ Hohes Überflutungsrisiko im Innenstadtbereich
■ Dringlichkeit für Lösungen
■ Begrenztes Budget für Anpassungsmaßnahmen, Priorisierung wichtig
Zielsetzung: Fallstudie an ausgewählten „Hotspots“, Bewertung von Maßnahmen
nach monetären aber auch nicht-monetären Kriterien
Fallstudie Wuppertal - Einführung
HOTSPOT 5
Quelle: Wupperverband
Bild: 2018, Anna Schwartz, https://www.wz.de/nrw/wuppertal/unwetter-in-wuppertal-
regenflut-reisst-mauern-und-daecher-nieder_aid-25042767
Niederschlags-
rekord vom
29.05.19:
Rot > 100 cm
Wasserstand
9© IWW Zentrum Wasser
Klimawandel
Fallstudie Wuppertal - Einführung
Zukunftstrend laut Simulation:■ Weniger kleine Ereignisse
■ Mehr große, außerordentliche Ereignisse
Quelle: Ronja Wesslau / Wupperverband (2019)
10© IWW Zentrum Wasser
Untersuchungsbereich
Mirker Bach
■ Überflutungsrisiko am Mirker
Bach, 6 km im urbanen Raum
■ Einzugsgebiet ca. 8 km²
■ 7 kritische “Hotspots” in der
Analyse
Karten: BINGO Projekt, report D 3.4
■ Risikogewässer nach HWRM-RL (Gewässer- und
Starkregengefahrenkarten bereits in 2014 ermittelt)
■ Wissen über gefährdete Bereiche und mögliche
Anpassungsmaßnahmen vorhanden
■ Gute Modelltechnik vorhanden
Fallstudie Wuppertal - Methodik und Daten
Quelle: Wupperverband
11© IWW Zentrum Wasser
Workshops
zum
festlegen
der
Fallstudieng
renzen und
Maßnahmen
Berech-
nungen
und Inter-
pretation
Workshop
um
Bewertungs-
indikatoren
festzulegen
Festlegen
der finalen
Indika-
toren
Daten-
über-
prüfung
und
Verfügbar-
keitscheck
Workshop
zur
Gewicht-
ung der
Indikatore
n
€
Bilder: Bingo Projekt, symbolisch
Fallstudienprozess
Fallstudie Wuppertal - Methodik und Daten
Workshops
zum
festlegen
der
Fallstudien-
grenzen und
Maßnahmen
Workshop
um
Bewertungs-
indikatoren
festzulegen
Workshop
zur
Gewich-
tung der
Indika-
toren
Icons: Bing.de
12© IWW Zentrum Wasser
1. Linienschutz (MI1) 2. Regenrückhaltebecken (MI2-5,
MI12)
3. Objektschutz (MI8)
Bild: Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI, 2018)
Bild:
https://www.wupperverband.de/internet/web.nsf/id/pa_de_hochwasserrueckhaltebecken.html
Bild:
https://www.wupperverband.de/internet/mediendb.nsf/gfx/8FB27ED4D0B8
A449C1257902003113DC/$file/070508_10_raschke.pdf Bewertung aller Maßnahmen hinsichtlich
Reduktionswirkung, basierend auf verschiedenen
Wiederkehrzeiten: T=10, 100 und 500 (extrem)
Maßnahmen
Fallstudie Wuppertal - Methodik und Daten
13© IWW Zentrum Wasser
■ Brainstorming um entscheidungsrelevante Kriterien festzulegen (Ci) i = 1,2…n
■ Paarweiser Vergleich ähnlich der Entscheidungsunterstützungsmethode
“Analytischer Hierarchieprozess” (nach Saaty, 2008)
Entscheidung A B
A ist wichtiger als B +2 +0
A ist weniger wichtig als B +0 +2
A und B sind gleich
wichtig
+1 +1
∑
∑
Alle Punkte für Ci
Alle Punkte für alle
Kriterien
Relative
Wichtigkeit
für Ci
=
Festlegen der Indikatorengewichte
Fallstudie Wuppertal - Methodik und Daten
14© IWW Zentrum Wasser
■ 9 relevante Kriterien
■ Höchste Wichtigkeit: “Schutz sensibler Objekte”
und “Vermeidung von Personenschäden” (beide
20 % relatives Gewicht)
■ Fehlende Datengrundlage / Indikatoren für andere
Kriterien
■ Pragmatische Entscheidung: Nur die beiden
wichtigsten Kriterien nutzen
Betroffene Einwohner
(GIS Daten registrierter
Einwohner)
Sensible Objekte
(GIS Daten mit
Standorten)
Festlegen der quantitativen Indikatoren für die Kriterien
Fallstudie Wuppertal - Methodik und Daten
Icons: Bing.de
15© IWW Zentrum Wasser
Indikator Bewertungsansatz
Jahreskosten, Annuitätenmethode (Investitions-
+ Betriebsauszahlungen)
Differenz zwischen betroffenen Gebäuden x
Erwartungsschaden pro Gebäude OHNE
Maßnahme zu MIT Maßnahme
Differenz betroffener Einwohner OHNE
Maßnahme zu MIT Maßnahme
Differenz in der Anzahl betroffener Objekte
OHNE zu MIT Maßnahme
€
Reduzierte betroffene
Einwohner
Reduzierte betroffene
sensible Objekte
€ Reduzierte Schäden
Maßnahmenkosten
Bewertete Indikatoren für den Maßnahmenvergleich
Fallstudie Wuppertal - Methodik und Daten
Icons: Bing.de
16© IWW Zentrum Wasser
___________
Wirksamkeit ∑ Nicht-monetäre Nutzen=
x 0,5 + x 0,5
Kosten______________________
€ Maßnahmenkosten
Reduzierte betroffene
Einwohner
Reduzierte betroffene
sensible Objekte
Zwei Bewertungsmethoden angewendet, erste: Kosten-Wirksamkeit
Fallstudie Wuppertal - Methodik und Daten
Icons: Bing.de
17© IWW Zentrum Wasser
=Jährlicher
monetärer
Nutzen
-€Reduzierte
Schadenskosten
Reduzierter jährlicher
Erwartungsschaden,
basierend auf 3
Wiederkehrzeiten von
Überflutungsevents: T=10,
100 und 500
€ Maßnahmekosten
Inputvariablen für die
Kalkulation:
Lebensdauer der
Maßnahme,
Diskontierungsrate,
Investitions- und
Betriebsauszahlungen
Zweite Bewertungsmethode: Kosten-Nutzen Analyse
Fallstudie Wuppertal - Methodik und Daten
18© IWW Zentrum Wasser
Maßnahmen
Monetärer
Nutzen
[€/a]
Jährliche Kosten / %
des nicht-monetären
Nutzens
[ € / (%*a) ]
Linienschutz 67.915 3.383
Rückhaltebecken 2.450.962 1.766
Objektschutz 10.401 58
Bilder:
Wupperverband
Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI, 2018)
Jährlicher monetärer Nutzen und Kosten-Wirksamkeit
Fallstudie Wuppertal - Ergebnisse
19© IWW Zentrum Wasser
Fazit
■ Transfer von Stakeholder-Präferenzen in quantitative Daten ist eine
Herausforderung Datenverfügbarkeit
■ Kombination von Entscheidungsunterstützungsmethoden wie „Analytischer
Hierarchie Prozess“, „Kosten-Nutzen Analyse“ und
„Kostenwirksamkeitsanalyse“ bietet eine gute Basis um Maßnahmen zu
vergleichen und zu priorisieren
■ Ausblick: Die verwendete Methodenkombination lässt sich auf die weiteren
„Hotspots“ im Stadtgebiet ausweiten oder auf ähnliche Fallstudien übertragen
Fallstudie Wuppertal - Schlussfolgerungen
20© IWW Zentrum Wasser
Context of Bergen case study
■ Stadtteil Damsgård
■ Wohnquartier in
Bergen, Norwegen
■ Fokusquartier für die
Stadtentwicklung
■ Ausgeprägtes
Gefälle
■ Hoher Abfluss aus
bewaldetem
Bergterrain in die
Wohnquartiere
■ Mischwassersystem
■ Hohes Risiko von
Mischwasser-
abschlägen in den
Fjord
Bilder: NTNU
Fallstudie Bergen – Einführung
Hintergrund der Fallstudie
21© IWW Zentrum Wasser
Context of Bergen case study – Vison of the municipality«Are we prepared?» Workshop
Bild: Erle Kristvik
“Outfall” icon: Luis Prado, US, from
https://thenounproject.com/term/outfall/25100/ (CCBY)
Zielsetzung der Kommunalverwaltung in Bergen
Fallstudie Bergen – Einführung
■ Stadtquartiere für mehr Lebensqualität
entwickeln inkl. mehr „Stadtgrün“
■ Mischwasserabschläge reduzieren, nach
Möglichkeit mit „wassersensibler
Stadtentwicklung“ / dezentraler
Regenwasserbewirtschaftung
Beispiel Stadtquartier Damsgård:
■ Gegenüber der Einlaufstellen in den
Fjord wurde jüngst ein neuer
Freizeitstrand eröffnet
Abgeleitetes Fallstudienziel: Maßnahmen zur Reduktion von
Mischwasserabschlägen bewerten und Anpassung an steigendes Risiko durch
Klimawandel untersuchen
22© IWW Zentrum WasserDaten: NTNU und BINGO Projekt
Fallstudie Bergen – Einführung
Zukunftstrend laut
Simulation:■ Mischwasserabschläge
werden häufiger
■ In jedem untersuchten
Klimawandelszenario
steigen die
Abschlagsmengen
langfristig im Vergleich
zur Referenzperiode
23© IWW Zentrum Wasser
Interdisziplinärer Ansatz
Fallstudie Bergen – Methodik und Daten
€
Simulation / Analysewerkzeuge:Niederschlag-/Abflussmodell
Kanalnetzsimulation
Tabellenkalkulation
R Studio
GIS Tools (ESRI)
Klimadaten
GIS Daten
Maßnahmen
und
ökonomische
Daten
=
=
Icons: Bing.de (creative commons CC0
licence), NTNU und Matzinger et al. (2017)
€
€
24© IWW Zentrum Wasser
Analytischer Rahmen: Kosten-Wirksamkeitsanalyse (nach Levin und
McEwan, 2001)
𝐾𝑊𝑄𝑘 =𝐾𝑘
𝑊𝑘𝐾𝑊𝑄2
𝐾𝑊𝑄4
𝐾𝑊𝑄1
Wirksam
keit:
Red
uktion d
es
Mis
chw
assera
bschla
gs
Kosten: Jahreskosten je Maßnahme
𝐾𝑊𝑄3
Fallstudie Bergen – Methodik und Daten
NOK / a
%
25© IWW Zentrum Wasser
Indikator Wert
Teileinzugsgebiete
(Anzahl)
1705
Gesamtfläche (km²) 13,4
Kanallänge (km) 141
Kanäle (Anzahl) 5340
Schächte (Anzahl) 5353
Pumpstationen
(Anzahl)
8
Überläufe (Anzahl) 39
Material and methods – Spatial and technical data
Quellen: NTNU,
Bingo Projekt
Eingegrenzter Untersuchungsbereich
Fallstudie Bergen – Methodik und Daten
Indikator Wert
Teileinzugsgebiete
(Anzahl)
88
Gesamtfläche (km2) 0,42
Überläufe (Anzahl) 4
26© IWW Zentrum Wasser
Material and methods – Scenario and cost-effectiveness analysis■ Simulation der Wirksamkeit auf Basis eines Extremereignisses
mit bekannten Mischwasserabschlägen
■ Bewertung der Kosten auf Basis einer Kennzahlentabelle
• M0: Bewertung der Mischwasserabschläge ohne Maßnahme
• M1: Bewertung mit Maßnahme „Straße als
Regenwasserfließweg“
• M2: Bewertung mit Maßnahme „Trennsystemkanäle“
• M3: Bewertung mit Maßnahme „Gründächer und Tiefbeete“
Icons: Bing.de (creative commons CC0 licence) und
Matzinger et al. (2017)
Fallstudie Bergen – Methodik und Daten
Untersuchte Maßnahmen
27© IWW Zentrum Wasser
Fallstudie Bergen – Methodik und Daten
Bewertung der Mischwasserabschläge ohne Maßnahme (M0)
Auswahl Starkregenereignis (Nov.
2013) mit bekannten Niederschlägen
und Mischwasserabschlägen
Simulation der Reaktion in den 88
Teileinzugsgebieten und Auswertung
der Abflüsse (m³) in das
Mischsystem
Auswertung der einzelnen m³-
Beträge zur Gesamtsystembelastung
und Verhältnis zu den empirischen
Mischwasserüberlaufvolumina
Kennzahlenbildung je
Teileinzugsgebiet und
Zusammenfassung in einer
Kennzahlentabelle
1) % 𝐴𝑛𝑡𝑒𝑖𝑙𝑖 =𝐴𝑏𝑓𝑙𝑢𝑠𝑠𝑖
𝑖=188 𝐴𝑏𝑓𝑙𝑢𝑠𝑠𝑖
2) 𝑚3𝐴𝑏𝑠𝑜𝑙𝑢𝑡𝑖 = % 𝐴𝑛𝑡𝑒𝑖𝑙𝑖 ∗ 𝑗=14 𝑚3 Ü𝑏𝑒𝑟𝑙𝑎𝑢𝑓𝑗
𝑇𝑒𝑖𝑙𝑒𝑖𝑛𝑧𝑢𝑔𝑠𝑔𝑒𝑏𝑖𝑒𝑡 𝑖 = 1… 𝑖 …88
𝑀𝑖𝑠𝑐ℎ𝑤𝑎𝑠𝑠𝑒𝑟ü𝑏𝑒𝑟𝑙𝑎𝑢𝑓 𝑗 = 1… 𝑗…4
28© IWW Zentrum Wasser
Fallstudie Bergen – Methodik und Daten
Bewertung der Maßnahmenwirksamkeit (MI,MII und MIII)
Auswahl von Teileinzugsgebietsflächen
für jede Maßnahme
Dimensionierung der Maßnahmen
Wirksamkeitsbewertung anhand der
entwässerten Teileinzugsgebietsflächen je
Maßnahme und daraus erwarteter %-Reduktion
der Mischwasserüberläufe
3 große TEG mit
Freiland, oberhalb
der Wohnbebauung
In 10%-Schritten
Aggregation der
bebauten TEG
(nach
Flächengröße)
5 TEG nach
Mischwasser-
überlaufsvolumen
und Anteil öffentl.
Fläche
Anhand der
Entfernung zum
Fjord, Straßenbreite
und Bordsteinhöhe
Vorbemessung
anhand der abfluss-
wirksamen Fläche
aggregierter TEG
Gründächer anhand
der GIS-Daten
(Dachflächen),
Tiefbeete anhand
restlicher,
abflusswirksamer
Fläche
Volle
Reduktionsleistung
gemäß
Basisbewertung für
TEG
Volle
Reduktionsleistung
gemäß
Basisbewertung für
TEG (je
Aggregationsstufe)
Reduzierte
Reduktionsleistung
je TEG nach
zusätzlicher
Simulation
(Bodensättigung)
TEG-Kennzahlentabelle (GIS-Informationen zur
Flächennutzung sowie Kennzahlen aus
Basisbewertung ohne Maßnahme)
Icons: Bing.de (creative commons CC0 licence) und
Matzinger et al. (2017)
TEG = Teileinzugsgebiet(e)
29© IWW Zentrum Wasser
Fallstudie Bergen – Methodik und Daten
Kostenbewertung (MI, MII und MIII)
■ Annuitätenmethode
■ Preise auf 2019er-Niveau berechnet (Destatis, 2019), Eurowerte auf norwegisches
Preisniveau umgerechnet (Eurostat, 2019) und mit Wechselkurs multipliziert
■ Diskontierungszins 3% (DWA, 2012)
Übersicht der Inputwerte
Investitionen Betrieb Lebensdauer
Straßenerneuerung (m²)
inkl. Hochbordeinbau
Inspektionsaufwand (per Annahme
(je Quartal 2h)
Straße nach
DWA (2012) 15
Jahre, hier: 10
Tiefbau inkl. Straßenaufbruch und
Wiederherstellung (m³), Leitungen
(DN) und Schächte (Anzahl)
Referenzwert für Betriebsaufwand
(je km)
100
Gründach- und Tiefbeetbau nach
Referenzwerten (je m²)
Referenzwert für Gründach- und
Tiefbeetpflege (je m²)
40
Icons: Bing.de (creative commons CC0
licence) und Matzinger et al. (2017)
30© IWW Zentrum Wasser
■ Straße als
Regenwasser-
fließweg eindeutig
effizienteste Variante
■ Rangfolge robust,
auch bei +/- 40 % je
Variante keine
Änderung
■ Reduktion von 100 %
unwirtschaftlich, bzw.
unrealistisch in der
Umsetzungs-
perspektive
Fallstudie Bergen - Ergebnisse
31© IWW Zentrum Wasser
Fazit
■ Kosten-Wirksamkeitsanalyse zeigt sich als passender Bewertungsrahmen für
Anpassungsmaßnahmen an steigende Mischwasserabschlagsrisiken in Bergen
■ Ermittelte Kennzahlentabelle hilfreiches Werkzeug für die Identifikation und Analyse von
Maßnahmenpotenzialen
■ Eindeutige Rangfolge für eine effiziente Anpassung in Bergen ermittelt (1. Straße als
Regenwasserfließweg, 2. Trennsystemkanäle, 3. Gründächer und Tiefbeete)
Ausblick
■ Tiefergehende Analyse von Maßnahmen der wassersensiblen Stadtentwicklung wie
Gründächer, Tiefbeete und anderen Varianten
• Ggf. kostengünstigere Maßnahmenkombinationen
• Berücksichtigung der weiteren Nutzen wie Reduktion von urbanem Hitzestress, erhöhte urbane
Lebensqualität durch Stadtbegrünung usw.
■ Pilotprojekt zur Umsetzung „Straße als Regenwasserfließweg“ ist anzuraten, Daten- und
Erfahrungen aus Feldstudie für weiträumigere Umsetzung sammeln
Fallstudie Bergen - Schlussfolgerungen
32© IWW Zentrum Wasser
Frage der Session: Klimawandel und seine Folgen – Wie können
sich Kommunen vor Starkregenereignissen besser schützen?
Antwort:
Notwendig:
■ Fokus auf Anpassung, nicht auf Klimawandelminderung
■ Keine emotionale, sondern rationale Lösungssuche
■ Interdisziplinäre Ansätze verfolgen, dabei Chancen der Digitalisierung nutzen
■ Unterschiedliche Prioritäten der Stakeholder einer Kommune in Workshops
diskutieren und mit neutralen, multikriteriellen Bewertungsverfahren zum
Konsens führen
■ Nutzen von strukturierten Methoden zur Entscheidungsfindung, welche die
knappen Ressourcen einer Kommune berücksichtigt (wie z.B. die
Kostenwirksamkeitsanalyse)
■ Interdisziplinäre Teams
■ Verbindung von Theorie und Praxis
■ Kooperation von Kommunen mit Unis / Fachinstituten
Übergeordnete Schlussfolgerungen
33© IWW Zentrum Wasser
Angewandte Forschung
■ Ressourcenschutz und Wassergewinnung
■ Verfahrenstechnik
■ Wassernetze, Infrastruktur u. Korrosionsschutz
■ Wasserqualität und Analytik
■ Biofilme in Trink- und Industriewasser
■ Organisation und Management
Praxisorientierte Beratung
■ Grundlagen – Konzeption – Vorplanung
■ Inbetriebnahme – Optimierung
■ Problemorientierte Analytik
■ Praxiserfahrung
■ Innovative Lösungen
■ Neutralität
Weiterbildung und Wissenstransfer
■ Nationale und internationale Konferenzen
■ Lehrveranstaltungen
■ Schulungen und Inhouse-Seminare
■ Technologietransfer
■ Internationales Consulting
Kurzvorstellung IWW Zentrum Wasser
34© IWW Zentrum Wasser
IWW Zentrum Wasser
■ IWW in Zahlen (2018)
• Über 140 Naturwissenschaftler, Ingenieure, Ökonomen und Techniker
• Umsatzerlöse 9,9 Mio. EUR
► ca. 25 % Forschung, 75 % Beratung
• Kundenspektrum
► Wasserversorgung ca. 50 %
► Industrie ca. 20 %
► Ministerien, Ämter, Behörden ca. 25 %
• Aufträge im In- und Ausland
► Deutschland ca. 85 %
► Europa / Welt ca. 15 %
■ Regionale Standorte
Hauptstandort Mülheim an der Ruhr, NRW
IWW Rhein-Main: Biebesheim, Hessen
IWW Nord: Diepholz, Niedersachsen
Rhein-Main
Rhein-Main
Nord
Rhein-Main
35© IWW Zentrum Wasser
Kompetenzfelder
Wissenschaftliches DirektoriumWasserchemie Prof. Dr. T. Schmidt
Wassertechnologie Prof. Dr.-Ing. S. Panglisch
Wasserökonomie
& ManagementProf. Dr. A. Hoffjan
MikrobiologieProf. Dr. R. Meckenstock
Wasserressourcen Prof. Dr. C. Schüth
Trinkwasserinstallationen
GeschäftsführungDr.-Ing. Wolf Merkel – Lothar Schüller
Software
Web-Services
Wasser-
ressourcen-
Management
Dr. T. aus der Beek
Dr. C. Kübeck
Wasser-
technologie
Dr. D. Stetter
Dr. A. Nahrstedt
Wasserqualität
Dr. U. Borchers
Dr. A. Rübel
Angewandte
Mikrobiologie
Dr. B. Bendinger
Dr. A. Nocker
Wasserökonomie
& Management
A. Hein
K. Wencki
Ressourcenschutz
Wassergewinnung
Systemsimulation
Trinkwasser-
aufbereitung
Membran-
technologie
Korrosionsschutz
Verfahrenstechnische
Analytik
Chemische
Analytik
Mikrobiologische
Analytik
Toxikologie
Hygiene
Monitoring
Biofilme
Wirtschaftlich-
keitsanalysen
Anlagen und
Infrastruktur
Kühlwasser
Legionellen
Integriertes Wasser-
ressourcen-Management
Wassernetze
Dr. A. Becker
Instandhaltungs-
Strategien
Organisation und
Prozesse
Risiko-
management
Radioaktivitäts-
Analytik
CFD-Simulation
Industrielle
Wassersysteme
Material-
prüfungPilotierung
Wasserversorgungs-
konzepte
Servicebereich - Administration und StabsstellenForschungskoordination – Qualitätsmanagement – Veranstaltungsmanagement – Bibliothek
36© IWW Zentrum Wasser
IWW Strategische Forschungsfelder 2017 - 2021
Wasserressourcen und
Umwelt
Prognose und Management von
Wasserressourcen
Wasser- und Stoffkreisläufe
Wasserökonomie und Gesellschaft
Ökonomische und sozio-
ökonomische Bewertungen
Kennzahlen und integrierte
Steuerung
Wassertechnologieund Infrastruktur
Neue Aufbereitungsverfahren für Trink- und Abwasser
Neue Technologien und
Verfahren für einen
zukunftsfähigen Netzbetrieb
Korrosionsverhalten von
Werkstoffen
Digitalisierung der wasserwirtschaftlichen
Infrastruktur
Wasserqualität und Gesundheit
Mikrobiologisches und
chemisches Monitoring
Trinkwasserhygiene und
Toxikologie
Wasserressourcen und Umwelt
Wasserökonomie und Gesellschaft
Wassertechnologie und Infrastruktur
Wasserqualität und Gesundheit
37© IWW Zentrum Wasser
Wasserökonomie und Management am IWW
Digitalisierungsberatung Variantenstudien KrisenmanagementWasserversorgung
TRiM® nach DIN EN 15975-2
Kennzahlenentwicklungu. Kennzahlenanwendung
ErfahrungsaustauschNetzprozesse
ProzessbenchmarkingWasserwerksbetrieb
Wasserverlustbewertung
Sozioökonomische Studien UmweltökonomischeBewertungen
Strategie & Roadmapping
iww-online.de/bereiche-am-iww/
wasseroekonomie-management
An-Institut der
Mitglied im DVGW-Institutsverbund
IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für
Wasserforschung gemeinnützige GmbH
IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasser
Beratungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH
Moritzstraße 26
45476 Mülheim an der Ruhr
Telefon: +49 (0) 208 4 03 03-0
Fax: +49 (0) 208 4 03 03-80
Clemens Strehl
[email protected] Mit freundlicher Unterstützung unserer Projektpartner, besonderer Dank an:
Marc Scheibel (Wupperverband)Paula Lorza (Wupperverband)Robert Mittelstädt (Hydrotec)Erle Kristvik (NTNU)
39© IWW Zentrum Wasser
Anhang - Literatur
aus der Beek, T.und Projektteam (2016) D3.1 Characterization of the catchments and the water systems, report from project BINGO, WP3: Integrated analysis of the
water cycle.
BMI (2018) Hochwasserschutzfibel - Objektschutz und bauliche Vorsorge, Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, Berlin.
DWA (2012) Leitlinien zur Durchführung dynamischer Kostenvergleichsrechnungen (KVR Leitlinien), Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall
e.V., Hennef.
eurostat (2019a) Comparative price levels for investment. https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php/Comparative_price_levels_for_investment
eurostat (2019b) Wages and labour costs. https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php/Wages_and_labour_costs
Kristvik, E. and Muthanna, T.M. (2017) Seasonal variations in climate and the performance of stormwater collection systems. 14th IWA/IAHR International Conference on
Urban Drainage September 12th 2017, Prague, Czech Republic.
Kristvik, E., Gragne, A. S., Muthanna, T. M., and Kpogo-Nuwoklo, K. A. (2018) Comparison of two stochastic methods for disintegrating daily precipitation to a sub-hourly
series, European Geosciences Union General Assembly 2018, Vienna.
Levin, H. M. and McEwan, P. J. (2001) Cost-Effectiveness Analysis - Methods and Applications, 2nd ed., Sage Publications, USA, UK, India.
Matzinger, A., Riechel, M., Remy, C., Schwarzmüller, H., Rouault, P., Schmidt, M., Offermann, M., Strehl, C., Nickel, D., Sieker, H., Pallasch, M., Köhler, M., Kaiser, D.,
Möller, C., Büter, B., Leßmann, D., von Tils, R., Säumel, I., Pille, L., Winkler, A., Bartel, H., Heise, S., Heinzmann, B., Joswig, K., Rehfeld-Klein, M. & Reichmann, B. (2017):
Zielorientierte Planung von Maßnahmen der Regenwasserbewirtschaftung - Ergebnisse des Projektes KURAS. www.kuras-projekt.de.
Saaty, T.L. (2008) Decision making with the analytic hierarchy process. International Journal of Services Sciences 1(1), 83-98.
Statistisches Bundesamt (2019a) Preisindizes für die Bauwirtschaft, Statistisches Bundesamt /Destatis.
Statistisches Bundesamt (2019b) Verdienste und Arbeitskosten - Index für Tarifdienste und Arbeitszeiten, Statistisches Bundesamt /Destatis.
Strehl, C. und Projektteam (2019) D5.3 Report on economic and societal impacts of the proposed measures, report from BINGO, WP5 Developing risk treatment and
adaptation strategies for extreme weather events.
Strehl, C., Offermann, M., Hein, A., Matzinger, A. (2017) Economic analysis of urban drainage scenarios in Berlin, 14th IWA/IAHR International Conference on Urban
Drainage, September 12th 2017, Prague, Czech Republic.
Wenselau, R. (2019) Entwicklung eines Verfahrens zur Bewertung der Auswirkung von Starkregen in der Zukunft (Masterthesis), RWTH Aachen University.