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1 Deutscher Verband für Manuelle Therapie (Maitland ® - Konzept). DVMT e.V. Zervikogene Beschwerden - direkte oder indirekte manualtherapeutische Techniken? WIJNAND HAANTJES Diplomarbeit eingereicht als partielle Erfüllung des OMT Ausbildungsprogramms 2009

Zervikogene Beschwerden - direkte oder indirekte ... · Für die VAS und NDI passierte das vor der ersten und nach der letzten Behandlung. Ergebnisse: Einen statistisch signifikanten

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Page 1: Zervikogene Beschwerden - direkte oder indirekte ... · Für die VAS und NDI passierte das vor der ersten und nach der letzten Behandlung. Ergebnisse: Einen statistisch signifikanten

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Deutscher Verband für Manuelle Therapie

(Maitland® - Konzept). DVMT e.V.

Zervikogene Beschwerden - direkte oder indirekte manualtherapeutische Techniken?

WIJNAND HAANTJES

Diplomarbeit eingereicht

als partielle Erfüllung des

OMT Ausbildungsprogramms

2009

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Deutscher Verband für Manuelle Therapie

(Maitland® - Konzept). DVMT e.V.

Zervikogene Beschwerden - direkte oder indirekte manualtherapeutische Techniken?

WIJNAND HAANTJES

Diplomarbeit eingereicht

als partielle Erfüllung des

OMT Ausbildungsprogramms

2009

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Danksagung

Der Autor bedankt sich bei Fiona Morrison, für die motivierende und beratende Betreuung

während dieser OMT-Arbeit. Ebenso geht ein sehr großes `Danke schön´ an Thomas

Schöttker-Königer. Ohne seine Hilfe wäre die statistische Auswertung dieser Studie nicht zu

Stande gekommen. Bei den Arbeitskollegen Herrn Wassilius Kurig und Frau Natalie Müller

möchte sich der Autor für die AROM-Messungen bedanken. Und zu guter Letzt bei seiner

Familie: Ihre Geduld und Unterstützung weiß der Autor sehr zu schätzen.

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Zusammenfassung

Titel: Zervikogene Beschwerden - direkte oder indirekte manualtherapeutische Techniken?

Autor: Wijnand Haantjes

Institution: DVMT-OMT Abschlussarbeit

Hintergrund: Diese Studie versucht einen Unterschied zwischen den therapeutischen Effekt

von direkten und indirekten manualtherapeutischen Techniken bei zervikogenen

Beschwerden zu finden. Im Rahmen der Evidenz Basierten Medizin achtet der Autor es für

sinnvoll nach einen eventuellen Unterschied zu forschen. Seiner Meinung nach gibt es bis

Dato keinen entsprechenden Vergleich.

Ziel: Diese Studie hat als Ziel den physiotherapeutischen Kollegen zu zeigen, ob es

tatsächlich einen unterschiedlichen Effekt zwischen direkten und indirekten MT-Techniken

bei zervikogenen Beschwerden gibt. Zudem möchte der Autor den Unterschied zwischen

direkten und indirekten MT-Techniken erklären.

Methode: In dieser Pre-Test / Post-Test Pilot Studie wurden 21 Probanden mit zervikogenen

Beschwerden randomisiert in 2 Gruppen eingeteilt. Die Teilnehmer in Gruppe A wurden mit

direkten MT-Techniken behandelt, die in Gruppe B mit indirekten MT-Techniken. Alle

Probanden bekamen zusätzlich ein aktives Trainingsprogramm. Die Messwerte in dieser

Studie waren zervikale AROM mittels CROM-Gerät, VAS und NDI. Alle Patienten sind nach

der ersten Messung insgesamt 6-mal behandelt worden. Nach jeder Behandlung von 30

Minuten ist die AROM der HWS gemessen worden. Für die VAS und NDI passierte das vor

der ersten und nach der letzten Behandlung.

Ergebnisse: Einen statistisch signifikanten Unterschied gab es in keinen der 3 Messwerte.

Ein wichtiger Grund hierfür ist nach hoher Wahrscheinlichkeit die kleine Studienpopulation.

Die Ergebnisse der Studie waren jedoch zum Vorteil der indirekten MT-Techniken. Beide

Gruppen konnten signifikante Verbesserungen von einzelnen Bewegungsrichtungen

nachweisen. In Gruppe A war nach Intervention die Extension und Rotation nach links, in

Gruppe B die Extension, Lateralflektion nach links und nach rechts und die Rotation nach

links statistisch signifikant besser. VAS und NDI haben sich in beiden Gruppen signifikant

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verbessert. Eine Korrelation zwischen NDI und VAS war in beiden Gruppen zu erkennen.

Zwischen Verbesserung der AROM und Schmerzlinderung bzw. Verbesserung des NDI-

Wertes gab es weder in Gruppe A noch in Gruppe B eine statistisch signifikante

Verbesserung.

Schlussfolgerung: Aus Sicht der Statistik gibt es bei zervikogenen Beschwerden keinen

Unterschied in der Wirksamkeit zwischen direkten und indirekten MT-Techniken. Klinisch

gibt es jedoch Hinweise, die für die indirekten MT-Techniken sprechen. Für die Zukunft

schlägt der Autor größere Studienpopulationen vor. Auf diese Art wächst die Power der

Studie und können Differenzierungen von Subgruppen durchgeführt werden.

Schlüsselwörter: Manuelle Therapie, Nackenschmerzen, zervikogene Beschwerden.

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Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung..............................................................................................................5

1. Einführung.............................................................................................................. 8

a. Fragestellung.................................................................................................... 9

b. Direkte und Indirekte MT-Techniken................................................................10

c. Aktive Trainingstherapie...................................................................................11

d. Zervikale Wirbelsäule....................................................................................... 12

2. Methode.................................................................................................................13

a. Visual Analogue Scale (VAS)............................................................................. 14

b. Neck Disability Index (NDI)............................................................................... 14

c. CROM................................................................................................................14

3. Ablauf der Studie.................................................................................................... 16

a. Randomisierung................................................................................................16

b. Initialuntersuchung...........................................................................................16

c. Gruppe A (N=11)...............................................................................................17

d. Gruppe B (N=10)...............................................................................................17

e. Behandlung.......................................................................................................18

4. Ergebnisse...............................................................................................................19

a. Gruppe A...........................................................................................................19

b. Gruppe B...........................................................................................................21

c. Vergleich Gruppe A-Gruppe B.......................................................................... 22

5. Diskussion...............................................................................................................23

6. Schlussfolgerung.....................................................................................................30

7. Anhang....................................................................................................................31

8. Literatur..................................................................................................................34

.

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1. Einführung

Beschwerden im Nacken oder Beschwerden die von der zervikalen Wirbelsäule (HWS)

ausgehen, sind ein allgemein menschliches Phänomen [1]. Ca. 70% der westlichen

Gesellschafft begegnet irgendwann in ihrem Leben diesen Problematik [2]. Innerhalb eines

Jahres werden 30% bis 50% der Erwachsenen mit Schmerzen im Nacken zu tun haben [3, 4].

Die meisten Nackenpatienten (50%-85%) werden ihr Problem nicht vollständig los [5].

Frauen leiden mehr an diesen Beschwerden als Männer [3, 4]. Die Prognose bei zervikalen

oder zervikogenen Beschwerden hängt unter anderem vom Alter ab: Patienten im mittleren

Alter (40. bis 55. Lebensjahr) haben die schlechteste Prognose [5]. Auch bestimmen

Arbeitssituation [6-8] und psychologische Faktoren [3, 5, 7, 9] die Prognose bei diesen

Beschwerden.

Patienten mit Nackenschmerzen lassen sich häufig mit Manueller Therapie (MT) behandeln

[10]. Schon viele Autoren haben die Wirkung von MT bei zervikogenen Beschwerden

beschrieben (u.a.[11-32]). Eine multimodale Strategie (MT in Kombination mit aktiver

Übungstherapie) wird von verschiedenen Autoren [16, 19-21, 24, 28, 32] empfohlen. Gross

et al. [16, 24] haben die besten Ergebnisse bei der Behandlung von sub-akuten und

chronischen mechanischen Nackenbeschwerden mit MT in Kombination mit Kräftigungs-

und Dehnungsübungen gefunden. Andere Therapien, z.B. MT (ohne aktive Übungstherapie),

aktive Übungstherapie (ohne MT), Medikamente oder Elektrotherapie, waren weniger

erfolgreich [16, 21]. Auch wenn MT mit anderen Maßnahmen als aktive Trainingstherapie

kombiniert wurde, gab es keinen größeren Erfolg [23]. In ihrem Cochrane Review schließen

Gross et al. [24], dass die MT als isolierte Maßnahme oder MT kombiniert mit anderen

Interventionen als aktiver Übungstherapie, im Vergleich mit Patienten, die keine Therapie

bekommen hatten, nicht erfolgreicher ist. Anderseits kommt Macaulay [19] in ihrem Review

zu dem Ergebnis, dass die Effektivität der MT bei zervikalen Beschwerden zwar gut ist, aber

im Vergleich mit anderen therapeutischen Maßnahmen es jedoch keinen signifikanten

Unterschied gibt. Einen Vorteil über den anderen Maßnahmen ist die Zufriedenheit der

Patienten. Bei den mit MT behandelten Patienten ist sie höher [19]. Sarigiovannis und

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Hollins [20] kommen zu dem Ergebnis, dass die multimodale Behandlung vor allem bei

chronischen Nackenbeschwerden die meist effektive Therapie ist. Kombiniert mit aktiver

Trainingstherapie wird die MT als potenziell nützliche Behandlungsmaßnahme gesehen [19].

In der Behandlung von zervikalen Beschwerden, hat der Manualtherapeut viele verschiedene

Techniken zur Auswahl, die er verwenden könnte. Es gibt von diesen Techniken aber keine,

die als beste gilt [24]. Kanlayanaphotporn et al. [17] vergleicht den Effekt vom unilateralen

P/A Technik (É oder Ê) bei Patienten mit ipsilateralen Nackenbeschwerden mit willkürlich

ausgewählten mobilisierenden Techniken. Diese willkürlich ausgewählten Techniken

konnten eine ipsilaterale unilaterale P/A- (z.B. É), zentrale P/A (¡) oder eine kontralaterale

unilaterale P/A-Technik (bzw. Ê) sein. Einen statistisch signifikanten Unterschied im Effekt

dieser verschiedenen Interventionen konnte er nicht feststellen. Beide Gruppen konnten

schon eine Schmerzlinderung in Ruhe und in der schmerzhaftesten Bewegung nachweisen

[17]. Nach Meinung des Autors gibt es jedoch noch keine Veröffentlichungen, in der direkte

mit indirekten Techniken aus der Manuellen Therapie bei zervikogenen Beschwerden

verglichen werden.

a. Fragestellung

In der Zeit vom `Evidence Based Medicine´ versucht der Autor in dieser Studie die Frage zu

beantworten, ob es in der Behandlung von zervikogenen Beschwerden, einen

unterschiedlichen Effekt zwischen direkten manualtherapeutischen Techniken und

indirekten manualtherapeutischen Techniken gibt.

H0: Es gibt keinen Unterschied zwischen direkten und indirekten MT-Techniken bei der

Behandlung von zervikogenen Beschwerden.

H1: Es gibt einen Unterschied zwischen direkten und indirekten MT-Techniken bei der

Behandlung von zervikogenen Beschwerden.

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b. Direkte und Indirekte MT-Techniken

In der MT gibt es viele Möglichkeiten Patienten zu behandeln. Im Maitland-Konzept werden

mehrere `Basistechniken´ angeboten [33]. Es liegt in der Kunst des Therapeuten, diese

Basistechniken so zu variieren, bis das endgültige Ziel erreicht ist. Diese

Variationsmöglichkeiten wird von Maitland et al. sehr ausführlich beschrieben [33].

Es sind dem Autor keine Veröffentlichungen bekannt, wo die Begriffe `Direkte

Manualtherapeutische´ oder `Indirekte Manualtherapeutische Techniken´ genannt werden.

Für ein besseres Verständnis folgt deswegen jetzt eine kurze Erläuterung, was der Autor

unter diesen Begriffen versteht.

Bei den mobilisierenden Techniken in der MT geht es häufig um passive Bewegungen.

Hierbei geht es um jede Bewegung, ausgehend von einer anderen Kraft als der von der

Muskelgruppe (oder dem Muskel), die normalerweise dafür verantwortlich ist. Diese Kraft

kann produziert werden von einem Hilfsmittel oder von einer anderen Person. Die passive

Bewegung kann sich sowohl auf die physiologischen als auch auf die akzessorischen

Bewegungen eines Gelenkes beziehen [33]. Die akzessorischen Bewegungen –auch

Zusatzbewegungen genannt- können vom Patienten selbst nicht ausgeführt werden; die

physiologischen Bewegungen schon. Dies ist die Erläuterung der beiden Begriffe `Direkte

MT-Tecknik´ und `Indirekte MT-Tecknik´. In diesem Artikel wird unter direkter MT-Technik

eine akzessorische Bewegung verstanden, die vom Patienten selber nicht ausführbar ist. Die

Technik wird `direkt´ am Segment ausgeführt. Die indirekte MT-Technik ist eine passive

Bewegung der zervikalen Wirbelsäule, die eventuell auch vom Patienten aktiv physiologisch

durchführbar wäre. Die Techniken die in der unten beschriebenen Studie angewendet

wurden:

Direkte MT-Techniken:

• ¡ (Zentraler P/A)

• ¼/½ (Unilateraler P/A links bzw. rechts)

• ¿/¾ (Unilateraler A/P links bzw. rechts)

• ¤/¥ (Transversaler Druck nach medial von rechts bzw. von links)

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Indirekte MT-Techniken:

• ó/ô (Rotation nach links bzw. nach rechts)

• ò/ñ (Lateralflektion nach links bzw. nach rechts)

• Seitengleiten nach links oder nach rechts

c. Aktive Trainingstherapie

Wie oben beschrieben ist die MT am erfolgreichsten, wenn sie mit aktiver Trainingstherapie

kombiniert wird. Patienten, die mit Schmerzen in der HWS zu tun haben, zeigen ein

gestörtes Bewegungsmuster mit Defiziten in der motorischen Kontrolle der HWS [34].Die

aktive Trainingstherapie soll die Funktion der Muskulatur verbessern. Es gibt mehr als 20

Muskelpaare, die für eine optimale Funktion der HWS zuständig sind. Die Stabilität des

cervico-occipitalen Systems wird zu ca. 80 % von der Muskulatur versorgt [35]. Der Einfluss

von diesen Muskeln auf Nackenbeschwerden und auf die Mobilität der Bewegungssegmente

wird in der Literatur vielfältig beschrieben [33-42]. Gibt es ungünstige Veränderungen in

diesem muskulären System, kann es die Bewegungen in der HWS nicht optimal ausführen

und kontrollieren [34]. Es ist klar, dass der Nacken dementsprechend empfindlicher für

Beschwerden wird. Wenn dieses Problem nicht erkannt wird, kommt es zu rezidivierenden

Schmerzen. Deswegen sollte das Muskelsystem der zervikalen Wirbelsäule genau untersucht

werden. Funktionell kann man die Muskeln in tief (sehr nah an der Wirbelsäule) liegend und

oberflächlich (nah unter der Haut) liegend unterscheiden. Sehr wichtig sind u.a. die

hochzervikale, tief liegende Flexoren und Extensoren, die wie eine muskuläre Manschette

die HWS stützen und auch die Bewegungen der HWS auf segmentaler Ebene kontrollieren

[41, 43]. Falla et al. [40] zeigt, dass Patienten mit Beschwerden an der zervikalen

Wirbelsäule schlechtere Ergebnisse bei der Ausführung des Craniocervical Flexion Test (CFT)

[38]erzielen. Bei diesem Test geht es um die Ausdauerfunktion der hochzervikalen Flexoren

(M. Longus Capitis und M. Longus Colli). Nach Ausdauertraining dieser tiefen zervikalen

Flexoren werden die Schmerzen an der Halswirbelsäule weniger [38]. In ihrem Review

schließen de Koning et al. [44], dass der CFT ein reliabeler Test ist. Jull [34] empfiehlt aber

zuerst das Muskelverhalten zu verbessern, bevor das Ausdauertraining angefangen wird. Bei

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einer reduzierten Ausdauerfunktion dieser Muskulatur sieht man eine Überkompensation

der oberflächlichen Nackenmuskeln [40], z.B. von M. Levator Scapulae und M. Trapezius .

Die Scapula-axiale Muskulatur hat einen großen Einfluss auf den Nacken. Wenn die

Kontrolle der scapulären Bewegungen nicht optimal ist, werden die Halswirbel stärker

belastet [42]. Zusätzlich schließt Bärtschi [39], dass Koordinationstraining an der zervikalen

Wirbelsäule sinnvoll ist; es hilft zur Linderung des Schmerzes und der Verbesserung der

Tiefensensibilität. In der unten beschriebenen Studie wird die MT mit aktiven

Trainingsübungen kombiniert. Das aktive Trainingsprogramm beinhaltete Haltungsschulung

und Koordinationstraining. Die Haltungsschulung konzentriert sich vor allem auf

Ausdauertraining der tiefen (hoch-) zervikalen Flexoren und der Scapula-axialen Muskeln.

Bei der Inspektion (Initialuntersuchung) wurde genau auf die Position des Kopfes und der

Scapulae geachtet. Bei Fehlpositionen in diesen Bereichen bekam der Teilnehmer

Haltungsschulung. Während den aktiven zervikalen Bewegungen des Patienten (Messung 1)

achtete der Therapeut auf die Qualität der Bewegungen. Bei eventuellen Schwierigkeiten in

der Koordination der zervikalen Bewegungen sind in der Therapie Koordinationsübungen

gemacht worden.

d. Zervikale Wirbelsäule

Funktionell lässt sich die zervikale Wirbelsäule in 4 Abschnitte einteilen; die obere HWS

(Okziput bis C3), die mittlere HWS (C3-C5), die untere HWS (C5-C7) und die obere BWS (C7-

T4). Die obere BWS wird funktionell zur HWS dazugerechnet, weil die physiologischen

zervikalen Bewegungen am letzten Halswirbel (C7) nicht plötzlich aufhören. Die zervikalen

Bewegungen können bis T4-8 weiterlaufen. Diese Einteilung ermöglicht es dem Autor die

Ergebnisse dieser Studie für die verschiedenen Abschnitte zu betrachten.

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2. Methode

Die unten beschriebene Studie ist zwischen Februar 2009 und April 2009, in einer

physiotherapeutischen Praxis in Ingolstadt (Bayern, Deutschland), durchgeführt worden.

Nur Patienten, die von Ärzten (Allgemeinärzten oder Fachärzten) anhand eines Rezeptes

überwiesen wurden, sind in der Studie aufgenommen worden. Auf diese Art hat der Autor

versucht diese Studie so praxisnah wie möglich zu gestalten.

Die Einschlusskriterien der Studie:

• Teilnehmer sollten älter als 18 Jahre sein,

• Teilnehmer sollten Beschwerden haben im Nacken, oder (nach ausführlicher

Untersuchung der Patienten) vom Nacken ausgehend.

• NDI Score über 10%

Die Ausschlusskriterien der Studie:

• Teilnehmer sollten keine `Red Flags´ [45] haben,

• Teilnehmer sollten keine Systemkrankheiten haben (Rheumatoide Arthritis,

Parkinson, MS o.Ä.)

• Teilnehmer sollten keine neurologischen Zeichen haben,

• Teilnehmer dürfen während der Studie nicht mit anderen Therapien

behandelt werden,

• oder in den letzten 3 Monaten vor Beginn der Studie eine MT-Behandlung

erhalten haben.

Die Outcome-measures der Studie:

• Visual Analogue Scale (VAS)

• Neck Disability Index (NDI)

• Zervikale AROM (Flektion, Extension, Lateralflektion links und rechts, Rotation

links und rechts) mittels CROM

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a. Visual Analogue Scale (VAS)

Einige Autoren betrachten den VAS als eine der besten Methoden die Intensität des

Schmerzes zu messen [46-48]. Auf einer geraden Linie, meistens 100 mm lang, können die

Patienten ihren Schmerz zwischen zwei Extremen markieren: kein Schmerz- höchst

möglicher Schmerz [46, 49, 50]. Der Untersucher bzw. Therapeut misst den Abstand von

`kein Schmerz´ bis zu der Markierung des Patienten in Millimeter. Dieser Abstand betrifft das

Ergebnis vom VAS [49]. Eine minimale Differenz von 9 mm in diesem Ergebnis wird von Kelly

[51] als klinisch signifikant beurteilt. Selbst wenn eine geringere Differenz statistisch

signifikant wäre, ist sie klinisch kaum signifikant zu nennen. Die minimale klinische

signifikante Differenz ist nicht abhängig von der Intensität des Schmerzes [52]. Die

Reliabilität des VAS ist sehr hoch (95% Convidence Intervals: 0.97)[53]. Für klinische

Forschungszwecke empfehlen Scrimshaw und Maher [48] die VAS als Messinstrument für

Schmerzintensität zu benutzen.

b. Neck Disability Index (NDI)

Der NDI ist das älteste und am meisten verwendete Instrument für die Bestimmung der

(körperlichen, psychischen und emotionalen) Beeinträchtigung bei Nackenbeschwerden

[54]. Die Reliabilität (0.90-0.93), sowie die Validität dieses Instrumentes sind sehr hoch [54,

55]. Es enthält stabile psychometrische Eigenschaften und stellt ein objektives Mittel zur

Verfügung, die Beeinträchtigung von Patienten, die unter Nackenschmerzen leiden, zu

bewerten [56]. Pietrobon [57]empfiehlt den NDI bei der Auswertung von Gruppen von

Nackenpatienten.

c. CROM

Das CROM-Messinstrument (Abb. 1) wird häufig verwendet um die aktive Beweglichkeit

(AROM) der Halswirbelsäule zu bestimmen. Es ist ein sehr zuverlässiges und praktikables

Instrument für die AROM-Untersuchung der zervikalen Wirbelsäule [58]. Es besteht aus

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einem Kunststoff-Gestell, welches auf der Nase und den Ohren aufgelegt und mit einem

Klettverschluss am Kopf des Teilnehmers gesichert wird. Auf drei Zifferblatt-Winkelmesser

wird die aktive Beweglichkeit abgelesen. Für Flektion/Extension und Lateralflektion wird das

Schwerkraftgoniometer und für die Rotation (transversale Ebene) wird das

Kompasgoniometer eingesetzt. Hierzu gibt es eine Magnetkette, die auf den Schultern liegt.

Das Zifferblatt der Goniometer ist in Schritten von zwei Grad markiert.

Abb. 1. Das CROM-Messinstrument

Es gibt mehrere Möglichkeiten die zervikale AROM zu beurteilen. Youdas et al. [59] hat drei

verschiedene Methoden mit einander verglichen: das CROM, die visuelle Beurteilung und

das universale Goniometer. Wenn die Messung immer vom gleichen Therapeuten gemacht

wird, ist die Intertester und Intratester Reliabilität für das CROM gut bis hoch für AROM-

Messungen der Halswirbelsäule [59-62]. Das CROM ist außerdem am zuverlässigsten, wenn

verschiedene Personen (wie in dieser Studie) am gleichen Patienten die Messung

durchführen. Dem entsprechend wird für die Messungen der zervikalen AROM das CROM

empfohlen [62, 63]

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3. Ablauf der Studie

a. Randomisierung

Die potenziellen Teilnehmer wurden randomisiert in zwei Gruppen eingeteilt. Der erste

Patient kam in Gruppe A, der zweite in Gruppe B, der dritte wieder in Gruppe A usw. Den

Patienten wurde nicht vermittelt mit welchen Techniken sie behandelt wurden.

b. Initialuntersuchung

Die Initialuntersuchung und Therapie wurde von einem Physiotherapeuten mit langjähriger

Erfahrung in der manuellen Therapie durchgeführt. Während der Initialuntersuchung wurde

eine ausführliche Anamnese (C/O) durchgeführt. Am Anfang der körperlichen Untersuchung

(P/E) folgte die Inspektion (der oberen Körperhälfte) im Sitzen. Die Position des Kopfes und

die der Scapulae bekamen hierbei große Aufmerksamkeit. Die Fehlstellungen in diesen

Bereichen wurden dokumentiert und bildeten die Grundlage für das aktive

Trainingsprogramm.

Anhand von passiven physiologischen intervertebralen Bewegungen (PPIVM`s) [33] wurde

segmental untersucht, ob es von Occ-C1 bis T3-4 Hypomobilitäten in jeglicher Richtung gab.

Die steiferen Segmente wurden dokumentiert. Mit passiven akzessorischen intervertebralen

Bewegungen (PAIVM`s) [33] ist dann zusätzlich untersucht worden, wo es die (eventuell

schmerzhaft) hypomobile zervikale Segmente gab. Anhand der manuellen Untersuchung mit

den PAIVM`s kann der Untersucher genauer feststellen in welcher Richtung es die meist

eingeschränkte Bewegung in dem Segment gibt [33].

Nachdem der Teilnehmer seine durchschnittliche Schmerzintensität der letzten 5 Tage auf

dem VAS markiert und den Fragebogen NDI ausgefüllt hatte, wurde die AROM der

zervikalen Wirbelsäule mittels das CROM-Instrument untersucht.

Nach dieser Initialuntersuchung entschied der Therapeut, ob der Teilnehmer für die Studie

geeignet war oder nicht. Von 27 Personen wurden 5 nicht zugelassen. Die 22 Teilnehmer

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sind dann mündlich über den Ablauf dieser Studie informiert worden. Alle Teilnehmer waren

einverstanden. Es gab einen `Drop-out´ wegen langfristiger Krankheit. Gruppe A N=11,

Gruppe B N=10.

c. Gruppe A (N=11)

Das Durchschnittsalter in Gruppe A war 51,2 Jahre (Min. 35-Max. 69 mit SD 10,7). Der

Mittelwert von der Dauer der Beschwerden (in Wochen) war 18,7 (SD: 14,1). Akute

Beschwerden (weniger als 4 Wochen)hatten 3 Teilnehmer (27%). Von allen Teilnehmern

waren 36% chronische Nackenpatienten (mehr als 26 Wochen). Von 11 Teilnehmern waren

10 weiblich.

9 Teilnehmer (82%) hatten segmentale Hypomobilitäten in der mittleren HWS (C3-C5). Bei 3

Teilnehmern (27%) wurden hypomobile Segmente in der unteren HWS (C5-C7) festgestellt

und von den 11 Patienten gab es 2 (18%) mit weniger bewegliche Segmenten in der oberen

HWS (Okziput-C3). Nur 1 Teilnehmer (9%) hatte keine Hypomobilität in der oberen BWS (C7-

T4).

d. Gruppe B (N=10)

Die Patienten in Gruppe B waren im Alter zwischen (Minimum) 28 und (Maximum) 74

(Mittelwert 53,3 und Standardabweichung 16,7). Der Mittelwert von der Dauer der

Beschwerden (in Wochen) war 26,8 (SD: 22,7). Von den 10 Teilnehmern hatten 3 (30%)

akute (weniger als 4 Wochen)Beschwerden. Die Hälfte der Personen in Gruppe B hatten

zervikogene Beschwerden 26 Wochen oder länger (chronisch). 40% der Teilnehmer war

männlich.

90% von den Teilnehmern hatten hypomobile Segmente in der mittleren HWS. In der

oberen HWS hatten 2 Personen segmentale Hypomobilitäten und in der unteren HWS

hatten auch 2 Probanden steifere Segmente. Die obere BWS war in 60% der Teilnehmer

hypomobil.

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Tabelle 1: Demographische und klinische Eigenschafften der Teilnehmer.

Gruppe A Gruppe B

N (%) Mittelwert (SD) N (%) Mittelwert (SD)

Total11

(100)10

(100)

Alter 51,2 (10,7) 53,3 (16,7) p=0,65

Geschlecht:Männlich 1 (9) 4( 40)Weiblich 10 (91) 6 (60)

Dauer der Beschwerden(in Wochen):

18,7 (14,1) 26,8 (22,7) p=0,69

Hypomobile Segmente

obere HWS 2 (18) 2 (20)mittlere HWS 9 (82) 9 (90)untere HWS 3 (27) 2 (20)obere BWS 10 (91) 6 (60)

VAS (Cm) 4,11 (1,65) 4,42 (1,91) p=0,89

NDI (%) 25,3 (12,9) 27,6 (11,4) p=0,69

e. Behandlung

Die Behandlung war für beide Gruppen in einem Aspekt gleich. Bei allen Teilnehmern wurde

die Position der Scapulae und des Kopfes in der Initialuntersuchung bestimmt. Je nachdem

wie diese (Fehl-) Position aussah, wurde ein aktives Trainingsprogramm vom Therapeuten

erstellt. Dieses Programm bestand aus einer Haltungsschulung inklusive Ausdauertraining,

eventuell plus Koordinationstraining. Zusätzlich bekamen die Teilnehmer, wenn notwendig,

automobilisierende Übungen. Der Unterschied in der Therapie lag in der passiven

Mobilisation der hypomobilen Segmente: Gruppe A wurde mit den direkten Techniken an

der schmerzhaften Seite behandelt, Gruppe B mit den indirekten in verschiedenen

Richtungen.

Alle Patienten wurden nach der Initialuntersuchung 6 Mal behandelt. Jede

Behandlungseinheit dauerte 30 Minuten. In einer Behandlungseinheit wurden die passiven

MT-Techniken und das aktive Trainingsprogramm durchgeführt. Die passiven MT-Techniken

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wurden 1-3 Minuten gemacht, und 1-5 Mal wiederholt. Anschließend ist nach jeder

Therapie-Sitzung die aktive zervikale ROM gemessen worden. Inklusive der

Initialuntersuchung gab es für jeden Patienten auf diese Art 7 zervikale AROM Messungen.

Zwei Kollegen des behandelnden Therapeuten waren für diese Messungen zuständig, wobei

immer nur einer gemessen hat. Die Kollegen wussten nicht mit welchen MT-Techniken der

Patient behandelt wurde. Aus organisatorischen Gründen war es nicht möglich, die AROM

Werte von einem einzigen Kollegen messen zu lassen. Die Intertester-Reliabilität vom CROM

wird jedoch als gut beschrieben [59].

4. Ergebnisse

Alle Daten dieser Studie wurden mittels Kolgomorov-Smirnov Test und Histogramm positiv

auf Normalverteilung überprüft. Auf Grund der geringen Stichprobengröße wurde für den

Vergleich zwischen Gruppe A und B der Mann-Whitney Test benutzt. Für den Vergleich

innerhalb der Gruppen wurde der Wilcoxon Rang Test bevorzugt. Die Auswertung erfolgte

mittels WIN-Stat für Excel (Version 6.1).

a. Gruppe A

Die zervikale AROM wurde bei allen 11 Teilnehmern 7-mal im Abstand von 3-4 Wochen

gemessen.

Die Flektion der Probanden in Gruppe A verbesserte sich um Mittelwert (MW) 3,45° (min -2°

max 44°, +/- 9,42°) und war nicht signifikant. Die Extension verbesserte sich aber um 7,8°

(+/- 9,2°) und war damit signifikant (p=0,009). Zusammen war die Verbesserung der

Flektion/Extension im Schnitt 11,27° (+/- 13,45°).

Für die Lateroflektion nach links verbesserte sich der MW um 3,2° (+/- 6,2°), die

Lateroflektion nach rechts um 3,8° (+/- 5,2°) und waren beide nicht signifikant. Für die

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20

Gesamtbeweglichkeit der Lateroflektion zeigte der MW eine Verbesserung um 7,09° (min -

14° max 22°, +/-9,77°).

Der MW für die Rotation verbesserte sich für die Gesamtbeweglichkeit um 11,6° (min -6°

max 28°, +/- 12,22°). Signifikant (p=0,005) verbesserte sich die Rotation nach links um MW

9,6° (+/- 6,6°), wobei die Rotation nach rechts sich um MW 2° (+/- 6,9°) verbesserte und

damit nicht signifikant war.

In Gruppe A zeigte sich ein moderater Zusammenhang zwischen einer Verbesserung der

Gesamtbeweglichkeit der Lateroflektion und der Rotation (r=0,67, p=0,012), sowie der

Lateroflektion und der Flektion/Extension (r=0,68, p=0,0099). Die Korrelation zwischen der

Flektion/Extension und der Rotation war etwas weniger (r=0,52, p=0,05). Für die Differenzen

in den einzelnen Bewegungen war die Korrelation zwischen der Flektion und der

Lateroflektion nach links (r=0,83, p=0,0007) sehr hoch. Wer eine Verbesserung der Flektion

erreichte, erreichte auch eine Verbesserung der Lateroflektion nach links. Einen moderaten

Zusammenhang gab es zwischen der Rotation nach links und der Rotation nach rechts für

die Differenzen zwischen Messung 1 und Messung 7 (r=0,63, p=0,019).

Der Mittelwert des VAS in Gruppe A war vor der Behandlung (PreTest) 4,11 Cm (+/- 1,65).

Nach Intervention (PostTest) hat sich dieser Wert auf 2,06 Cm (+/- 1,65) verbessert. Die

Verbesserung betrug im Mittelwert 2,05 Cm (+/- 2,26) und war statistisch signifikant

(p=0,0125 Wilcoxon Rang Test).

Der Mittelwert für NDI in Gruppe A war PreTest 0,25 (+/-0,12). Nach Intervention hat sich

dieser Wert PostTest auf 0,11 (+/- 0,13) verbessert. Die Verbesserung des NDI im Mittelwert

betrug 0,14 (+/-0,07) und war statistisch signifikant (p=0.003 Wilcoxon Rang Test).

Für Gruppe A gab es keinen signifikanten Zusammenhang zwischen der Verbesserung der

AROM und der Differenz des Schmerzes oder des NDI-Wertes. Nur die Korrelation zwischen

der Differenz des Schmerz-Scalas und des NDI-Wertes war in Gruppe A moderat und

statistisch signifikant (r=0,72, p=0,006).

Page 21: Zervikogene Beschwerden - direkte oder indirekte ... · Für die VAS und NDI passierte das vor der ersten und nach der letzten Behandlung. Ergebnisse: Einen statistisch signifikanten

21

b. Gruppe B

Die zervikale AROM wurde bei allen 10 Teilnehmern 7-mal im Abstand von 3-4 Wochen

gemessen.

Für die Gesamtbeweglichkeit der Flektion/Extension verbesserte sich der Mittelwert (MW)

um 16,2° (min -6° max 58°, SD +/- 21,83°). Dabei war die Verbesserung der Extension mit

MW 14° (+/- 11,7°) signifikant (p=0,014). Die Flektion war mit MW 2,2° (+/- 17,9) nicht

signifikant.

Für die Lateroflektion verbesserte sich die Gesamtbeweglichkeit um MW 16,8° (min -2° max

34°, +/- 14,76°). Die Verbesserung der Lateroflektion nach links (MW 8,6°, +/- 11,7°, p=0,046)

sowie der Lateroflektion nach rechts (MW 8,2°, +/- 7°, p=0,012) war dabei statistisch

signifikant.

Die Verbesserung der Gesamtbeweglichkeit der Rotation war MW 19,8° (min 0° max 42°, +/-

17,67°). Dabei zeigte die Rotation nach links mit MW 14,4° (+/- 11,9°) eine statistisch

signifikante Zunahme (p=0,0076). Für die Rotation nach rechts (MW 5,4°, +/- 9,6°) war die

Verbesserung nicht signifikant.

Zwischen den Bewegungsrichtungen Rotation zu Flektion/Extension, zeigt sich bei der

Verbesserung der Mobilität eine sehr hohe Korrelation (r=0,81, p=0,0022). Zwischen den

Bewegungsrichtungen Rotation zu Lateroflektion (r=0,71, p=0,0098) und Lateroflektion zu

Flektion/Extension (r=0,648, p=0,021) ist die Korrelation moderat. Bei den Differenzen der

einzelnen Bewegungsrichtungen gibt es in Gruppe B eine sehr hohe Korrelation zwischen

der Rotation nach links und der Lateroflektion nach links (r=0,93, p<0,001). Der

Zusammenhang zwischen den Unterschieden von Extension und Rotation nach links war

moderat (r=0,68, p=0,015), der zwischen Extension und Lateroflektion nach rechts auch

(r=0,59, p=0,038).

In Gruppe B war der PreTest Mittelwert des VAS 4,42 Mm (+/- 1,91). Nach Behandlung hat

sich auch in Gruppe B dieser Wert verbessert. Der PostTest Mittelwert des VAS in Gruppe B

war 1,96 Cm (+/- 1,77). Die Verbesserung im Mittelwert betrug 2,46 Cm (+/-2,5) und war

statistisch signifikant (p=0.0015 Wilcoxon Rang Test).

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22

Für Gruppe B war der Mittelwert des NDI PreTest 0,27 (+/- 0,11). Die Verbesserung dieser

Wert nach Behandlung betrug 0,12 (+/- 0,09) und war PostTest 0,15 (+/- 0,11). Diese

Verbesserung war statistisch signifikant (p=0.007 Wilcoxon Rang Test).

Auch in Gruppe B gab es keinen signifikanten Zusammenhang zwischen der Verbesserung

der AROM und der Verbesserung des Schmerz-Scalas oder des NDI-Wertes. Die Korrelation

zwischen der Differenz im Schmerz und im NDI ist moderat und statistisch signifikant (r=0,52,

p=0,062).

Im Anhang werden in Figur 8-13 die Ergebnisse der AROM, VAS und NDI der beiden

Gruppen gezeigt.

c. Vergleich Gruppe A-Gruppe B

Beim Vergleich zwischen den beiden Gruppen zeigten die Teilnehmer der Gruppe B bei allen

Bewegungsrichtungen eine bessere Zunahme der Mobilität. Der statistische Vergleich beider

Gruppen mittels Mann-Whitney Test zeigt jedoch dass die Unterschiede nicht signifikant

sind (0,88>p>0,20).

In der Entwicklung des Schmerzes ist Gruppe B wieder eine Spur besser als Gruppe A. Der

Unterschied ist aber auch hier statistisch nicht signifikant. Beim Vergleich des NDI-Wertes

der beiden Gruppen ist es auch nicht anders: Gruppe B hatte abermals eine leicht stärkere

Verbesserung vorgezeigt. Auch in diesem Fall ist der Unterschied statistisch nicht signifikant

(p=0,723).

Pearson Korrelationskoeffizient wurde folgendermaßen klassifiziert [64]:

• Hoch wenn r > 0,80

• Moderat wenn 0.50 < r < 0,80

• Niedrig wenn r < 0,50

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23

5. Diskussion

Auf der Frage, ob es in der vorher beschriebenen Studie einen unterschiedlichen Effekt

zwischen direkten und indirekten MT-Techniken in der Behandlung bei zervikogenen

Beschwerden gibt, kommt man aus statistischem Blickpunkt zu einer klaren Antwort: Nein.

Ein wichtiger Grund für dieses Ergebnis ist die geringe Studienpopulation.

Figur 1: Differenz in der Gesamtbewegung Rotation

Als Beispiel wird der Unterschied in der Gesamtbewegung der Rotation in den beiden

Gruppen genommen. Figur 1 zeigt ein deutlich besseres Ergebnis für Gruppe B. Bei dem

gefundenen Mittelwert und Standartdifferenz wurde aber nur eine Power von 1- ß=0,21

berechnet. Dies schafft eine hohe Wahrscheinlichkeit von Type II Fehler, und begrenzt die

Fähigkeit des Forschers statistisch signifikante Unterschiede zwischen beiden Gruppen zu

erkennen. Wünschenswert ist eine Power von über 0,80. Ist der Stichprobenumfang größer,

so wird der SD kleiner. Auf diese Art wächst die Power. Wenn wirklich ein statistisch

signifikanter Unterschied zwischen direkten und indirekten MT-Techniken in der

Behandlung von zervikogenen Beschwerden bestehen würde, sollte die Studie über 100

Teilnehmer haben (Gruppe A und B jeweils über 50). Unter den gegebenen Bedingungen und

Möglichkeiten war dies nicht durchführbar.

0

5

10

15

20

25

30

35

40

A B

Ro

t gesam

t

Gruppe

± Standardabweichung

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24

Die Ergebnisse dieser Studie stimmen zum Teil mit den von Kanlayanaphotporn et al. [17]

überein. Alle Techniken, die verwendet wurden, brachten eine Verbesserung des VAS-Scalas.

Es gibt jedoch einen großen Unterschied zwischen beiden Studien. In der oben

beschriebenen Studie werden die Techniken, die von Kanlayanaphotporn et al. für beide

Gruppen benutzt wurden, verglichen mit den `indirekten´ MT-Techniken

(ñ / ò/ ó/ ô /SG nach links oder nach rechts). Wo Kanlayanaphotporn et al. fast keine

Verbesserung im AROM feststellen kann, ist das in dieser Studie nicht der Fall. Alle 6

Bewegungsrichtungen haben sich (in beiden Gruppen) verbessert (Figur 2-7).

Figur 2: Verbesserung (MW) Flektion von Gruppe A und B

0

5

10

15

20

25

A B

FL

EX

Diff

Gruppe

± Standardabweichung

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Figur 3: Verbesserung (MW) Extension von Gruppe A und B

Figur 4: Verbesserung (MW) Lateralflektion nach links von Gruppe A und B

0

5

10

15

20

25

30

A B

EX

TD

iff

Gruppe

± Standardabweichung

0

2

4

6

8

10

12

14

16

18

20

A B

DIF

FL

AT

L

Gruppe

± Standardabweichung

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Figur 5: Verbesserung (MW) Lateralflektion nach rechts von Gruppe A und B

Figur 6: Verbesserung (MW) Rotation nach links von Gruppe A und B

0

2

4

6

8

10

12

14

16

A B

DiffL

AT

R

Gruppe

± Standardabweichung

0

5

10

15

20

25

30

A B

DIF

FR

OT

L

Gruppe

± Standardabweichung

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Figur 7: Verbesserung (MW) Rotation nach rechts von Gruppe A und B

Statistisch haben sich in Gruppe A die Extension und Rotation nach links signifikant

verbessert; in Gruppe B die Extension, die Lateralflektion nach beiden Richtungen und die

Rotation nach links. Die klinische Erklärung hierfür könnte sein, dass die ñ/ò-Techniken in

Richtung Lateralflektion gemacht wurden und auf dieser Art genau für die Richtung einen

mobilisierenden Effekt hatten. Von allen 10 Teilnehmern ist nur einer nicht mit dieser

Technik behandelt worden. Bei den indirekten MT-Techniken werden ohnehin deutlich mehr

Strukturen beeinflusst, als bei den direkten. Ein wesentlicher Aspekt hierbei sind die

neuralen Strukturen. Da die zervikale Lateralflektionsbewegung (und in geringerem Maß

auch die Rotationsbewegung) zur heterolateralen Seite eine Spannungssteigerung im

neuralen System zu Folge hat [33], kann unter Umständen der Effekt dieser indirekten MT-

Techniken bedeutender sein. Auch das zervikale Seitengleiten hat einen positiven Effekt auf

Beschwerden, die vom peripher-neuralen System beeinflusst werden [65]. Dies könnte auch

einen wichtigen Grund für die klinisch besseren Ergebnisse der `indirekten´ Gruppe sein.[65]

Spätere Studien, die den evtl. unterschiedlichen Effekt der genannten Techniken weiter

untersuchen möchten, sollten nach Meinung des Autors, dem neuralen Effekt nachforschen.

In Gruppe A gibt es eine hohe Korrelation zwischen der Verbesserung der Flektion und der

Rotation nach links. Beide Bewegungen sind (einzeln) statistisch nicht signifikant besser

0

2

4

6

8

10

12

14

16

A B

DIF

FR

OT

R

Gruppe

± Standardabweichung

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28

geworden. Von den 11 Probanden, wurden 7 an der linken Seite behandelt und auch 7 an

der rechten Seite des Nackens. Eine Erklärung für diese hohe Korrelation kann der Autor

nicht geben.

Ein Unterschied zwischen Gruppe A und Gruppe B ist die Lokalisation der Beschwerden.

Tabelle 2 zeigt, dass die Patienten von Gruppe B deutlich häufiger Beschwerden an beiden

Seiten oder zentral im Nacken hatten. Nur ein Teilnehmer hatte unilaterale Beschwerden. In

Gruppe A gab es 7 Patienten mit unilateralen Beschwerden.

Tabelle 2: Lokalisation der Beschwerden

Lokalisation der BeschwerdenGruppe A (n=11)

Gruppe B (n=10)

bds./zentral 4 9unilateral links

4 1

unilateral rechts

3 0

Der große Zusammenhang in Gruppe B zwischen der Verbesserung der linksseitigen

Rotation und Lateralflektion zur gleichen Seite könnte anhand der Tatsache erklärt werden,

dass es in dieser Gruppe (wie auch in Gruppe A) einen hohen Prozentsatz hypomobile

Segmente in der mittleren HWS gab. Ab C2,3 sind die Rotation und Lateralflektion zur

gleichen Seite aus biomechanischer Sicht gekoppelt [66]. Dies könnte die Erklärung sein, dass

bei einer Verbesserung der Rotation die Lateralflektion auch besser wird. Das Ergebnis in

Gruppe B könnte bedeuten, dass die indirekten MT-Techniken wirksamer für die Patienten

sind, die als Folge von hypomobilen Segmenten tiefer als C2, Beschwerden haben. Für eine

wissenschaftliche Erklärung ist deutlich mehr Forschung in dieser Hinsicht erforderlich.

Interessant wäre es, die verschiedenen zervikalen Bereiche auf die eventuellen

unterschiedlichen Effekte der genannten MT-Techniken zu untersuchen. In der oben

beschriebenen Studie war die Studienpopulation nicht groß genug um Subgruppen zu

differenzieren.

Für die Zukunft wäre es zudem noch sinnvoll zu beobachten, ob es unterschiedliche

Ergebnisse zwischen chronischen und (sub-) akuten zervikalen Beschwerden gibt. Es ist gut

vorstellbar, dass die degenerativen zervikalen Segmenten mit mehr Bewegung (indirekte

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MT-Techniken) ein besseres Resultat zeigen, als mit den direkten MT-Techniken. In Gruppe B

war das Durchschnittsalter nur geringfügig höher und die Dauer der Beschwerden lag aber

deutlich höher als in Gruppe A. Statistisch gibt es aber zwischen beiden Gruppen für

Durchschnittsalter und Dauer der Beschwerden keinen signifikanten Unterschied (p=0,65

bzw. p=0,69). Einen Grund für die besseren Ergebnisse in Gruppe B könnte, klinisch gesehen,

die Chronifizierung der Beschwerden sein.

Viele Autoren haben schon die positive Wirkung von MT kombiniert mit aktivem Training

beschrieben [16, 19-21, 24, 28, 32]. Weil es in dieser Studie keine Kontrollgruppe gab, kann

der Autor die gleiche Schlussfolgerung nicht ziehen. Klinische Hinweise gibt es seiner

Meinung nach aber ausreichend.

Die Korrelation zwischen Schmerzlinderung und Verbesserung des NDI-Wertes in beiden

Gruppen bestätigt die Aussagen von Pietrobon et al. [57] und Hains et al. [56]. In seinem

Review findet Pietrobon et al. [57] einen Korrelationskoeffizient zwischen den beiden

Messergebnissen von r= 0,6, die nahezu gleich mit dem Ergebnis dieser Studie ist (Gruppe A

r=0,5; Gruppe B r= 0,7).

Auffällig in dieser Studie ist, dass es weder in Gruppe A, noch in Gruppe B einen

Zusammenhang zwischen der Verbesserung der AROM und der Schmerzlinderung bzw. der

Verbesserung des NDI-Wertes gibt. In Bezug auf Schmerzlinderung können Sloop et al. [29]

auch keinen Zusammenhang mit Verbesserung der zervikalen AROM finden. Pikula [26]und

Martinez-Segura et al. [31] finden in ihren Studien schon eine Korrelation zwischen diesen

beiden Messergebnissen . Diesen Zusammenhang gab es aber in der Studie von Pikula [26]

nur bei einer ipsilateralen Manipulation der HWS, d.h. eine Manipulation in Richtung der

schmerzhaften Seite. In der Studie van Wood et al. [27] zeigen die Autoren einen günstigen

Effekt der MT von sowohl AROM, Schmerz und Behinderung im Alltag. Eine statistische

Auswertung der Korrelation gibt es dabei nicht.

Die klinische Erklärung für die Tatsache, dass es keine signifikante Korrelation zwischen

Verbesserung der AROM und Schmerzlinderung bzw. Verbesserung des NDI-Wertes gibt, ist

nicht einfach zu klären. Ein Grund könnte sein, dass die Studiengruppe zu klein war, um

einen statistisch signifikanten Unterschied in der zervikalen AROM zu erreichen. Außerdem

bleibt es schwierig objektive Daten mit subjektiven zu vergleichen.

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6. Schlussfolgerung

Der unterschiedliche Effekt zwischen direkten und indirekten MT-Techniken bei

zervikogenen Beschwerden konnte in dieser Studie nicht eindeutig geklärt werden.

Statistisch gibt es keinen signifikanten Beweis, aber klinisch gibt es deutliche Hinweise für

eine bessere Wirkung der indirekten MT-Techniken. Ein wichtiger Grund hierfür ist die

kleine Studienpopulation. Beide Gruppen konnten signifikant bessere Ergebnisse

nachweisen, wobei die `indirekte´ Gruppe in Vergleich zur `direkten´ Gruppe einen stärkeren

Eindruck hinterließ. Ein Zusammenhang zwischen einer Schmerzlinderung und einer

Verbesserung des NDI-Wertes liegt vor. Für die Zukunft empfiehlt der Autor aber größere

Studienpopulationen, um die klinische Hinweisen statistisch beweisen zu können,

Subgruppen nach zu forschen und eventuelle neurale Effekte zu beachten.

Page 31: Zervikogene Beschwerden - direkte oder indirekte ... · Für die VAS und NDI passierte das vor der ersten und nach der letzten Behandlung. Ergebnisse: Einen statistisch signifikanten

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Anhang

Figur 8. Differenzen der einzelnen Bewegungsrichtungen in Gruppe A

Figur 9. VAS Gruppe A

0

2

4

6

8

10

12

14

16

18

Mittelw

ert

± Standardabweichung

0

1

2

3

4

5

6

7

1. Messung 2. Messung Diff-VAS

Mittelw

ert

± Standardabweichung

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Figur 10. NDI Gruppe A

Figur 11. Differenzen der einzelnen Bewegungsrichtungen in Gruppe B

0

0,05

0,1

0,15

0,2

0,25

0,3

0,35

0,4

0,45

1. Messung 2. Messung Diff-NDI

Mittelw

ert

± Standardabweichung

0

5

10

15

20

25

30

Diff-EXT Diff-FLEX

Diff-LATL Diff-LATR

Diff-ROTL

Diff-ROTR

Mittelw

ert

± Standardabweichung

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Figur 12. VAS Gruppe B

Figur 13. NDI Gruppe B

0

1

2

3

4

5

6

7

1. Messung 2. Messung Diff-VAS

Mittelw

ert

± Standardabweichung

0

0,05

0,1

0,15

0,2

0,25

0,3

0,35

0,4

0,45

1. Messung 2. Messung Diff-NDI

Mittelw

ert

± Standardabweichung

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