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Zähneputzen nach Lee Ich kann rechnen! (Über)Lebenswandel Bildungsdarwinismus Ein echter Mann Tote denken länger Nr. 2 Kostenlos 2002

Zähneputzen nach Lee Ich kann rechnen! (Über)Lebenswandel ... Zähneputzen nach Lee Ich kann rechnen! (Über)Lebenswandel Bildungsdarwinismus Ein echter Mann Tote denken länger

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Zähneputzen nach Lee

Ich kann rechnen!

(Über)Lebenswandel

Bildungsdarwinismus

Ein echter Mann

Tote denken länger

Nr. 2Kostenlos 2002

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ImpressumPrisma erscheint im November und Mai als unabhängige Zeitschrift für Bildung und Kultur

HerausgeberWaldorfschule Chemnitz

Verantwortlich für diese AusgabeChristian Wolf

AnzeigenErik Jelgersma

MarcsteinNorbert Bö[email protected]

RedaktionMartina Deichmann, Irene Sträßer, Christian Wolf

Umschlag Brigitte Pütz

Satz und DruckSiller Print Factory, Schwäbisch Hall

Auflage: 5.000

VertriebKostenlose Verteilung in Chemnitz und Umgebung

Redaktionsschluss für Anzeigen und Beiträge in Prisma Nr. 3: 1. September 2002

AnschriftRedaktion PrismaSandstr. 10209114 Chemnitz

Telefon: 0371-3365785Telefax: 0371-3365786Email: [email protected]

Gedruckt auf Munken Pure, einem Papier ohne optische Aufheller, ausgezeichnet mit dem umfassendenNordischen Umweltzeichen, dem „Swan-Label“.

Inhalt

Editorial 1Christian Wolf

An der Grenze erscheint Farbe 1Brigitte Pütz

Mit der Nämlichkeitssicherung durch den Zoll 3Marina Lippke

Das starke Gefühl: Ich kann rechnen! 7Peter Schönfeld

Zähneputzen immer nach Lee 11Kathlin Gawrilow

Tagtäglich ein Kampf ums Ja 18Ines Krause

Veranstaltungen 20

marcstein

Mutters Junge 1Mathias Wais

Fundstücke 7

Offene Fragen 8

Physiologische Ursache ausgeschlossen 9Judith Krischik im Interview mit Pim van Lommel

Bildungsdarwinismus im Tageslicht 12Wenzel Götte

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Es ist wieder so weit. Die zweite Ausgabe vonPrisma steht. Gestärkt mit durchweg positivenReaktionen haben wir vergnüglich geackert,Ihnen auch in dieser Ausgabe einen breitenThemenbogen aus Bildung und Kultur vor zustellen.

Besonders froh waren wir, als uns der Berichtüber die Reise nach Lettland erreichte. FrauLippke ist uns in Chemnitz keine Unbekannte.Auch wer sie nicht persönlich kennt, wird ausihren Zeilen die Begeisterung und den Humorspüren, mit dem sie sich schon über 50 Jahrefür Waldorfpädagogik engagiert.

In der Rubrik Ehemalige begleiten wir diesesMal Ines Krause an ihren Arbeitsplatz als Logo-pädin in der Unfallchirurgie einer Leipziger Kli-nik. Wenn Sie mitgehen, wird Ihnen der Beitragunter die Haut gehen.

Tauchen Sie mit den Schulanfängern ein indie Welt der vier Rechenbrüder, dem Zu-sammenhalter, dem traurigen Schäfer, demLuftikus und dem gerechten König.

Hoffentlich werden Sie nicht seekrank, wennsie mit der Klasse 5 auf Segeltörn in die Ostseestechen.

Prisma 1

Zusammenhalter, Schäfer, Luftikus und KönigEditorial

Von Christian Wolf

An der Grenze erscheint FarbeAus der Welt des Prismas

Von Brigitte Pütz

verblassen. Aber bei Tagesanbruch und in derAbenddämmerung, bei einer gewissen trübenStimmung, im Dämmerlicht, da leuchten dieFarben und erscheinen in ihrem schönstenGlanz. Welch ein Genuss, kurz nach einem Ge-witterregen in einem üppigen Bauerngarten zustehen und sich an der Farbenpracht nicht sattsehen zu können!

Verlässt man die Welt der Farben und be-trachtet seelisches Leben, so sind es die Kontra-ste, die es „farbig“, lebendig machen: Verschie-dene Charaktere, die sich begegnen, Heiterkeitund Leid, Freude und Schmerz – jeder Wechselbringt „Farbe“.

Goethe war plötzlich klar, als er durch dieaus Jena geliehenen Gläser blickte: Wo alleinLicht herrscht, erscheint auch durch das Prismaein unverändertes Bild der Wirklichkeit. Nur da,wo Kontraste entstehen, wo Helles an Dunklesgrenzt, werden Veränderungen deutlich. Eskann bemerkt werden, dass der Blick zwar ge-radeaus gerichtet ist, aber das Bild nicht dort inder Richtung des Blickes erscheint, sondernverrückt. An der Grenze zwischen Hell undDunkel erscheinen Farben.

„In der Nacht sind alle Katzen grau“. In dergrellen Mittagssonne kann nur das lichtver-wandte Gelb noch mithalten, andere Farben

In marcstein finden Sie auch in dieser Ausga-be wieder beachtenswerte Beiträge aus überre-gionalen Zeitungen, Zeitschriften und Büchern.Neueste medizinische Forschungen zeigen, dassNahtodeserlebnisse, wie sie bereits seit1970/80 bekannt sind, keine Fehlleistung desGehirns sind. Spannend wird es, wenn dann dieFrage nach der Ursache gestellt wird.

M. Wais blickt aus erziehungs-psychologi-scher Sicht darauf wie aus Jungen Männerwerden. Gefragt nach dem Ziel ihrer Erzie-hungsanstrengungen sagte eine Mutter: „Ichmuss einen richtigen Mann aus ihm machen“.Ein Standortwechsel zeigt hier die Ambivalenzdieser Aussage. Nicht auszudenken ein Vaterwürde sagen „ich muss eine richtige Frau ausihr machen“. Seien Sie neugierig.

Besonders ans Herz legen möchte ich Ihnenunseren Veranstaltungskalender. Merken Siesich schon heute die Neuen Barden und ErichFried vor. Besuchen Sie uns zur Schülerdarbie-tung und zu den Weihnachtsspielen. Wir freuenuns auf Sie!

Herzlichst Ihr

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2 Prisma

Büro Flad in Chemnitz – Ihr Partnerin allen Fragen der Geschäftsführung und des Aufbaus von Verwaltungenin Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit in Freier Trägerschaft sowie

Vereinen im Bereich Bildung und Kultur

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Arbeit delegieren und an wen ? Müssen wir den Lohn selber rechnen ?*

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Prisma 3

Mit der Nämlichkeitssicherung durch den ZollWaldorfpädagogik in Lettland

Von Marina Lippke

Eine Einladung der LPA (Liepajas Pedagogi-jas Akademija) ein Seminar zur Waldorfpäda-gogik zu halten, erhielt ich im Herbst 2000.Ich fragte Herrn Bühler, einen exzellentenVortragsredner, ob er sich denken könne, inLettland zu einer Hermann-Kirchner-Ausstel-lung zu sprechen und für die Studenten einenKurs im Formenzeichnen zu geben. Bei meinerFrage an Herrn Bühler standen Edgar Scherer,ein engagierter Schülervater der SaarbrückerWaldorfschule, mit dem ich bereits im vergan-genen Sommer Lettland und Litauen bereisthatte, und Christian Gerblich, ein Kollege undKunsterzieher, jetzt freiberuflicher Maler, „zu-fällig“ dabei und sagten spontan: Da kommenwir mit!

Da Herr Bühler seine Bereitschaft bekunde-te (er ist ja erst 87 Jahre alt!), machte ichmich im Spätherbst an die Vorbereitungen,ohne zu ahnen, mit welchem Aufwand eineAusstellung von 37 Bildern im Wert von94.000 in Lettland verbunden ist: GeeigneteRäumlichkeiten in Liepaja, Skizzen davon mitLichtverhältnissen, vom Professor der Kunst-hochschule angefertigt, um danach die Bilderauszusuchen, Tag- und Nachtwachen musstengestellt werden, Bedingungen der Hermes-Versicherung, Carnet-Sicherung der IHK,

Nämlichkeitssicherung vom Saarbrücker Zoll-amt, d.h. Farbaufnahmen aller Gemälde ( wasOlaf und Volker Kirchner in aller Eile schaff-ten), last not least eine Bürgschaft über30.000 , die wir von der GLS Bank Stuttgartbekamen und für die Herr Scherer persönlichhaftete. Allen Bürgen von der Johannes-Schu-le, der Luxemburger und Chemnitzer Waldorf-schule und vielen Privatpersonen aus demSaarland sei an dieser Stelle herzlich gedankt!Lebensläufe von H. Kirchner und Ernst Bühlermussten ins Lettische übersetzt werden …

Am 28. April saßen wir drei, Edgar Scherer,Christian Gerblich und ich glücklich in einemgeliehenen kleinen Lastwagen und machtenuns nordwärts auf die Fahrt. Pünktlich umhalb 5 Uhr nachmittags erreichten wir denRostocker Hafen und kamen dank der gestem-pelten „Nämlichkeitssicherung“ gut durch denZoll ohne ein Bild auspacken zu müssen. Le-diglich zwei Posten Schülerarbeiten bereiteteneinige Schwierigkeiten, da ihr Wert mit 0 angegeben war! Eine geruhsame Nacht undeinen sonnigen Tag genossen wir auf derFähre, die uns direkt nach Liepaja brachte.Dort erwartete uns Frau Valdmane, dankderen Bekanntschaft mit einer Zollbeamtinauch dort alles glatt und ohne Kosten ablief.

Den 30. April verbrachten wir mit dem Hän-gen der Bilder in drei Räumen der Kunstschu-le, unterstützt von Prof. Klavius und dem sehrgeschickten Faktotum „Rolands“. Am 1. Maifuhr ich mit Frau Valdmane nach Riga, umHerrn Bühler am Flugplatz abzuholen – dasFlugzeug aus Kopenhagen kam, aber kein HerrBühler! Was konnte passiert sein? Drei Tagevorher hatte er mich noch in Saarbrücken an-gerufen mit der Hiobsbotschaft, seine Frau seigestürzt, habe den Oberschenkel gebrochenund müsse ins Spital, aber er käme trotzdem.Und nun war er nicht da! Unsere Sorgen gin-gen in viele Richtungen - und halfen nicht.Die einzige Möglichkeit war, das nächsteFlugzeug aus Kopenhagen abzuwarten, dasnach 5 ? Stunden kommen sollte. Wir bum-melten durch Rigas Altstadt, aber der armeChauffeur kam um seinen Feiertag.

Und dann kam Herr Bühler wirklich. Wiefroh waren wir! Das Flugzeug hatte in Zürichwegen eines Defekts nicht starten können.Um 4 Uhr war er schon aufgestanden und 3Stunden brauchten wir noch bis Liepaja. Deroffizielle Teil begann um 10 Uhr mit einem

Marina Lippke (Sommer 2001)

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4 Prisma

Empfang bei der neuen Rektorin, die seitgenau 100 Tagen im Amt ist, und uns voneinem Steinkreis in Lettland und der besonde-ren Atmosphäre dort erzählte. Um 12 Uhr warim Saal der Kunstschule die Vernissage imBeisein vieler Dozenten, finnischer und estni-scher Gäste, Presse und Fernsehen. Im TV kamein guter ausführlicher Bericht.

An den folgenden sechs Tagen waren vor-und nachmittags Ausstellungsführungen, beidenen wir oft alle beteiligt waren. Es kamen600 Besucher, und es fanden sich mehrere

Dolmetscher. Die Waldorfschüler aus Grobinakamen nacheinander mit ihren Lehrern, vondenen einige Deutsch sprechen. An den Nach-mittagen hielt Herr Bühler Vorlesungen zu:„Waldorfpädagogik als heilende Erziehung inunserer Zeit“, „Die Bedeutung der zeichneri-schen und sprachlichen Form in der Entwick-lung des Kindes“ und „Entfaltung schöpferi-scher Kräfte durch Kunsttherapie in Pädagogikund Heilpädagogik“. Anschließend gab erKurse im Formenzeichnen. Es waren 40 Stu-

denten, die beides besuchten und dicht ge-drängt saßen. Mehr hätte der Raum nicht ge-fasst. Zum Glück brauchten wir den Raum niezu wechseln, wie ich es von der Hochschule inden vergangenen Jahren gewöhnt waren. Wiewir es von dem stets selbst begeisterten undBegeisterung weckenden Ernst Bühler ge-wohnt waren, verstand er auch die zurückhal-tenden lettischen StudentInnen (unter den 40waren nur 3 Männer! Ein für die LPA typischesVerhältnis) zu aufmerksamen Zuhörern undeifrig mitarbeitenden Formenzeichnern zu ak-tivieren, die mit Eifer und Freude bei derSache waren.

Mittwoch konnten wir einen Blitzbesuch inder Waldorfschule Grobina machen, um sieHerrn Bühler zu zeigen, und das Zenta Mauri-na Museum besuchen, was ihn sehr erfreute,da er Zenta Maurina persönlich gekannt undVorträge von ihr in Biel organisiert und gehörthatte. Als ich die Sechstklasslehrerin Agitafragte, was für eine Epoche sie habe, und ant-wortete sie „Geometrie“ und zeigte das Buch„Lebendiges Denken durch Geometrie“, das ichihr vor Jahren geschenkt hatte und nach demsie arbeite ... und Herr Bühler hatte es mitver-fasst. Dieses lebendige Weiterwirken seinerpädagogischen Arbeit musste ihn natürlichfreuen.

»Was kann man als einzelnerMensch tun, um der Verschmutzungder Atmosphäre etwas Heilendesentgegenzusetzen?«

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Inhaber: Katrin Hurtig-Bochmann

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Prisma 5

Angesichts dieses weiterwirkenden Ge-schenks überließ ich Agita nach Beendigungmeines Seminars in der nächsten Woche meinam häufigsten benutztes Buch zur Sinnesleh-re: W.Aeppli „Sinnesorganisation, Sinnesver-lust, Sinnesheilung“ mit allen meinen Unter-streichungen und Notizen (so landete auchmeine „Allgemeine Menschenkunde“ 1984 inGeorgien), und ich bin sicher, dass Agita unddie Gorbinalehrer daran arbeiten werden. Inder nächsten Woche konnten wir eine Konfe-renz in Gorbina miterleben, die mit einerSchülerbesprechung der 4. Klasse begann. Dawir den Inhalt nicht verstanden, erlebten wirumso intensiver den Klang der lettischenSprache und waren angerührt von der regenBeteiligung der verschiedenen Lehrer. Da dieLehrer nun selbst Kleinkinder haben, sehen sieeinen Kindergarten als wichtigere Aufgabe anals die Fortführung der Oberstufe und planen

die Schule zunächst bis zum Ende der 9. Klas-se. Die letzten 3 Jahre können sie dann die Vi-duskola am Ort bis zum Abitur (nach 12 Jah-ren) oder eine der Mittelschule in Liepaja be-suchen. Die Klassen 1-6 und 8 (die 7. fehlt)sind alle voll belegt mit 20 Schülern (mehrfasst die Raumkapazität nicht) und es konn-ten nicht einmal alle Anmeldungen berück-sichtigt werden. Drei neue Lehrer fanden sichdurch die Waldorfseminare an der LPA, dievon den Gobinalehrern regelmäßig erteiltwerden, und die ich mit Hilfe von Basarspen-den wenigstens geringfügig finanzieren konn-te. Hier ein herzlicher Dank an die Waldorf-schule Chemnitz, von der ich zu diesem Zweck1.000 DM an Frau Valdmane übergeben konn-te.

Wichtig waren auch meine Erfahrungen imHinblick auf das in der 9. Klasse fällige Land-wirtschaftspraktikum. Bei etwa 40 bio-dyna-

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misch arbeitenden Höfen sollten gute Mög-lichkeiten bestehen, und gerade zwei Tage vorder Konferenz war der große Zeitungsartikelerschienen. Zum Abschluss wurden wir durchdas ganze Schulhaus geführt, das durch dieschöne Lasur einen lichten und heiteren Ein-druck vermittelt. Sicher gehörte viel Arbeitvon Lehrern und Eltern dazu, um das alte Ge-bäude in solchen Stand zu versetzen.

Zurück zu Herrn Bühler: Am Samstag konn-te er in der Hochschule einer Gruppe vonKunststudenten und anderen Interessiertennoch wunderschöne Farbdias seiner Mosaikenund Arbeiten seiner Schüler zeigen, die in sei-nem neuen Buch über Mosaiken erscheinenwerden, das gerade im Druck ist. Dann mussteer in Begleitung von Frau Valdmane nachRiga, um Sonntag in aller Frühe nach Zürichzu fliegen. Wir sind alle dankbar für die 4Tage intensiver Arbeit mit den lettischen Stu-denten und die Einführung in Hermann Kirch-ners Werk, die sicher Spuren hinterlassen hat.

Einen herrlichen Sonnenuntergang am Meererlebten wir gemeinsam in diesen Tagen undherzlich gelacht haben wir oft am Mittags-tisch in der Hochschule oder bei unsererAbendrunde in diversen kleinen, billigen aberguten Restaurants über humorgewürzteSchweizer Anekdoten. Auch konnte ich FrauPiragova, ehemalige ukrainische Zwangsarbei-terin in der berüchtigten Munitionsfabrik inLeipzig von 1942-45, 1.000 DM als Spendevon der GLS für „Menschen in Not“ überrei-chen. Sie kann sich kaum mehr von einemZimmer ins andere bewegen und war überausdankbar.

Nun musste ich in Herrn Bühlers Fußstapfentreten und einige Nachtstunden zur Vorberei-tung nutzen, denn in den nächsten 4 Tagenhatte ich Vorlesungen zu halten über die 12Sinne des Menschen. Herr Gerblich übernahmeine Einführung in das Wasserfarbenmalenmit den drei Grundfarben Zitronengelb, Kar-minrot und Preußischblau. Freude für die Stu-denten und Mühe für den Dozenten, ohneWasser im Raum und mit primitiven Hilfsmit-teln. Ich hatte am Vormittag Philologen im 4.Semester zu „Goethes Kindheit und Studen-tenzeit von Frankfurt über Leipzig bis Straß-burg“ und frühe lyrische Gedichte, die dieStudenten im Nu sprechen konnten und aus-wendig lernten. Interessant war die Zuhörer-

schaft des letzten Tages: Fernstudenten ausganz Kurland zwischen 40 und 50 Jahren, dieschon lange pädagogisch tätig sind, meist alsWerk- oder Handarbeitslehrer, der männlicheAnteil wesentlich höher als bei den Studen-ten, und nun ihre pädagogische Ausbildungnachholen müssen im Fernstudium und mo-natlichen Wochenstunden an der LPA. MeinThema war etwa „Die Bedeutung von Anthro-posophie und Waldorfpädagogik für Menschund Erde“, wobei ich in den zur Verfügungstehen 2 Stunden natürlich nur Denkanstößegeben konnte. Es kamen Fragen der Teilneh-mer, bei denen man ihre Lebensreife spürte:„Was kann man als einzelner Mensch tun, umder Verschmutzung der Atmosphäre etwasHeilendes entgegenzusetzen?“Wir hatten noch einen besonderen Abend voruns: In der Kunstschule war ein Festabendden finnischen und estnischen Experten unduns zu Ehren. Es war ein herrlich lockerer undfröhlicher Abend, die Rektorin, alle Dozenten,alte und junge, und einige Musikstudentensangen ohne Unterlass, und alle miteinandertanzten, vor allem Volkstänze, wie in meinerJugend zur Wandervogelzeit. Ein großes Buf-fet sorgte ohne jeglichen Alkohol für Stär-kung. Es war für uns fast unglaublich zu erle-ben, welch ein Repertoire an Volksliedern und–Tänzen die Letten vorrätig haben. Dazwi-schen gute Gespräche: Eine Dozentin stelltesich vor und sagte, sie wisse von der Waldorf-pädagogik, denn vor 7 Jahren als Studentinhabe sie ein Seminar von mir besucht.

Wenn man uns fragen würde, ob wir dieStrapazen und Kosten noch einmal auf unsnehmen würden, würden wir sicher einstim-mig antworten: „Ja!“. Lettland und seine Men-schen haben wir lieb gewonnen.

Marina Lippkewurde am 23.8./5.9.1917 in St. Petersburg geboren.Nach der Emigration verbrachte sie ihre Schulzeit inBerlin. Ihre Heirat mit einem ostpreußischen Landwirtführte sie 1941 wieder nach Osten, in den KreisTreuburg. Nach der Flucht „mit dem großen Treck“folgten viele Stationen bis sie in Stuttgart an derMichael Bauer Schule Waldorflehrerin wurde. – Schließlich ging sie ins Saarland, um dort neben derersten bestehenden zwei weitere Waldorfschulen zugründen. Dafür erhielt sie 1989 das Bundesverdienst-kreuz. Seit 1994 besucht sie regelmäßig Lettland unddie Chemnitzer Waldorfschule.

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„Vati, was ist die größte Zahl der Welt?",fragt das Kind erwartungsvoll nach der erstenRechenstunde in der Schule. Vielleicht antwortetder Vater nun Zehntausend oder eine Millionoder gar wissenschaftlich, dass es eine unendli-che Menge an Zahlen gebe. Das Kind wird jedesMal freudig „Falsch!" rufend aufspringen undschließlich stolz erklären: "Die allergrößte Zahl istdie Eins, denn in ihr steckt alles drin!" Das Kindgeht auf eine Waldorfschule und da ist es uns,den Lehrern, ein pädagogisches Anliegen, beimHeranbringen der Unterrichtsinhalte immer denganzen Menschen im Kinde anzusprechen. Dasgilt für alle Fächer, für das Rechnen aber im Be-sonderen.

Dabei versuchen wir, alles aus seinem Zu-sammenhang heraus zu entwickeln. Ab der er-sten Klasse rechnen wir mit allen vier Grundre-chenarten, weil sie eben zusammen gehören.Und auch die Zahlen sehen wir auf ihre verschie-denen Weisen an:

- die Zahl als Qualität- die Zahl als Zeitgestalt (Rhythmus)- die Zahl als Quantität (Menge)

Die Zahl als Qualität

Wenn die Kinder der Waldorfschule erste Be-kanntschaft mit den Zahlen schließen, lernen siezunächst, ebenso wie bei der Einführung derBuchstaben, die Qualität und nicht gleich dieQuantität der Zahlen kennen. Was ist die größteZahl der Welt? Dazu kann man einen Stock mitin die Klasse bringen und diesen demonstrativ inzwei Teile zerbrechen. Dann kann man die Luisebitten, nach vorn zu kommen und sagen: „Seht,den Stock konnte ich in zwei Stöcke durchbre-chen, aber dich oder jemanden anderen kann ichnicht in zwei Menschen brechen. Du bist einGanzes, eine Einheit. Auch die Welt ist eine Ein-heit. Das werden die Kinder unmittelbar einsehenund ich kann für die Einheit eine römische Einsschreiben. Für die Zwei schreibt man entspre-chend eine römische Zwei und fragt die Kinder:„Wo finden wir denn die Zwei?" Und gleich wer-den Antworten von den Kindern kommen: „ZweiArme, zwei Hände, zwei Augen, ..., aber vielleichtauch Tag und Nacht, Morgen und Abend ...".„Nun dieses wollen wir Zweiheit nennen", wirdman den Kindern sagen. Rudolf Steiner regt imTorquay-Kurs eine Erweiterung an, die darüberhinausführt: „Nun gehen Sie weiter, rufen ein

zweites Kind heraus und sagen: Wenn ihr abergeht, könnt ihr euch auch begegnen, könnt ihreuch auch berühren. Ihr seid eine Zweiheit."Damit wird das Bilden einer Zweiheit an einemsozialen, nicht mehr allein an einem naturhaftenVorgang geschildert. Dadurch wird der Übergangzu der ganz freien Bildung von Zweiheiten ge-schaffen, bei der wir Kraft unseres Denkens zweiDinge als Zweiheit zusammenfassen und alsZweiheit bestimmen können.

Der Übergang zur Dreiheit wird von RudolfSteiner durch bloßes Hinzufügen vollzogen: „Eskann aber noch einer dazu kommen. Das kannbei den Händen nicht der Fall sein. So kann manübergehen beim Kinde zur Dreiheit". Vielleichtfinden die Kinder auch noch andere treffendeBilder, wie etwa: Sonne, Mond und Sterne oderVater, Mutter und Kind ...Als Zeichen schreibenwir die römische Drei. Für die Vierheit verweistRudolf Steiner auf ein Tier: „...du hast schon desNachbars Hund gesehen, ist der auch nur aufzwei Füßen? Dann wird das Kind dazu kommen,in den vier Strichen (die wir dafür schreiben /Anm. v. Verf.) das Sich-Aufstützen von des Nach-bars Hund kennen zu lernen, und es wird so ausdem Leben heraus allmählich die Zahlen aufbau-en lernen“. Für die Fünfheit nehmen wir unsereHand, diese gliedert sich in vier Finger und denDaumen: „Ihr werdet schon abzählen können,dass es fünf Finger sind." Man zeigt diese dazu

mit den vier angelegten Fingern und dem abge-spreizten Daumen und bildet somit das römischeZeichen für die Fünf.

Damit sind die ersten Zahlen in ihrer Qualitätals Einheit, Zweiheit usw. eingeführt und mit ein-fachen Zeichen dargestellt. Dass wir die Vier hierzunächst nicht als IV schreiben, darf uns nicht ir-ritieren, denn sie wurde und wird auch mit vierStrichen dargestellt. Nun lassen wir die Zeichenins Heft eintragen. Darunter bleibt so viel Platz,dass später die arabischen Ziffern hingeschriebenwerden können. An den folgenden Tagen könnenwir bis zur Zehnheit oder Zwölfheit ebenso wei-ter verfahren. Für die römische Zehn (X) dienenund die zwei Hände (mit jeweils fünf Fingern) alsBild.

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Das starke Gefühl: Ich kann rechnen!Wie lernen Kinder Rechnen?

Von Peter Schönfeld

»Wer das innerlich nachvollziehenkann, wird einsehen, dass es keinLehrbuch geben kann, das diesersetzt.«

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Die Zahl als Zeitgestalt

In ihrer Zeitgestalt begegnen uns die Zahlennun auf eine ganz andere Weise. Wir beginnenrhythmisch zu klatschen: v-, v-, v-, ... Nachdemwir bei größter Aufmerksamkeit der Klasse vor-geklatscht haben, nehmen die Kinder den Rhyth-mus auf und klatschen mit. „Habt ihr es genaugespürt, das waren die Zweier, jetzt zeige icheuch, wie die Dreier klingen: v v -, v v -, v v -, ..."Nachdem diese geübt sind folgen Vierer, Fünfer,Sechser, Siebener, ... Die Kinder werden bald mer-ken, dass die Vierer eine Ähnlichkeit mit denZweiern haben, die Zwei steckt ja auch in derVier drin. Die Dreier begegnen sich in den Sech-sern, ebenfalls die Zweier, die Siebener sindschon etwas ganz Besonderes u.s.f. So werdenmit der Zeit die unterschiedlichsten Erfahrungenmit den Zahlen gemacht. Natürlich kann dierhythmische Gestalt der Zahlen auf die unter-schiedlichste Weise erlebt werden, wir können,stampfen, hüpfen, sprechen. Der Möglichkeitensind viele. Hier schließt sich ein weites Feld derÜbung an, das in den kommenden Tagen, Epo-chen oder Jahren auf verschiedensten Stufen zupflegen ist und das mathematisch zu jenenschönen Betrachtungen führt, die im Kreis derWaldorfschulen Georg Glöckler immer wieder als„rhythmologisches Rechnen" bezeichnet hat. Aufhöheren Stufen gehören das Gebiet der Ketten-brüche mit der Behandlung von astronomischenRhythmen und vieles mehr dazu.

Manche Kinder haben zunächst Schwierig-keiten, ihrer Bewegung einen Rhythmus zugeben. Dafür sind die vielen kindlichen Reimeund Reigen, die im rhythmischen Teil des Haupt-unterrichtes gepflegt werden, eine Vorbereitung.Die „reinen" Rhythmen werden im Besonderen imMathematikunterricht gepflegt. Sie tragen einmusikalisches Element in die Mathematik, wie siedie Musik mathematisch durchdringen.

Die Zahl als Quantität

„Wir sind im Verlaufe der Zivilisation allmäh-lich dahin gekommen, das Arbeiten mit Zahlen ineiner gewissen synthetischen Weise zu behan-deln. Wir haben eine Einheit, eine 2. Einheit(Zweiheit), eine 3. Einheit (Dreiheit) und wirbemühen uns, im Abzählen, im additivenElemente das eine zu dem anderen hinzu-zufügen, so dass das eine neben dem anderenliegt, indem wir zählen. Aber in dieser Weise hatsich nicht das Elementar-Menschliche zum Zäh-

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len hin entwickelt...Das Zählen ging allerdingsvon der Einheit aus. Die Zwei war aber nicht einäußerliches Wiederholen der Einheit, sondern sielag in der Einheit darinnen. Die 1 gibt die 2 unddie 2 ist in der 1 darinnen. Die 1, geteilt, gibt die3 und die 3 ist in der 1 darinnen. Fing man an zuschreiben, ins Moderne umgesetzt, 1, so kamman aus der Einheit nicht heraus, indem man zur2 kam. Es war ein innerlich organisches Bilden,indem man zur 2 kam und die 2 war in der Ein-heit darinnen, ebenso die 3 usw. Die Einheit fas-ste alles und die Zahlen waren organischeGliederungen der Einheit."

Rudolf Steiner in einem Vortrag vom31.12.1921

In der „elementar-menschlichen" Zahlen-bildung war also nicht ein additives Verfahrender Ausgangspunkt, sondern ein Teilen, ein Glie-dern der Einheit und damit ein divisorisches Ver-fahren. Statt eines Anhäufens von Einzelheitenhandelte es sich um ein Gliedern der Einheit. Diessoll dem Folgenden voran gestellt werden, dennes zeigt doch, dass das bloße Zählen den Zahleneigentlich nicht gerecht wird. Nun können wirmit dem Zählen beginnen, indem wir fragen: „Na,wer kann denn schon bis 20 zählen?" Daraufhinwerden sich viele Arme in die Höhe recken, wasaber nicht heißt, dass diese Kinder es alle schonkönnen. Weil wir aber unsere Kinder kennen, las-sen wir nun einige „sichere" Kinder laut vorzäh-len und achten darauf, dass sie korrekt bei 20enden. Der Drang weiter zu zählen ist bei einigenziemlich stark. Haben einige Schüler gezählt, diees schon gut konnten, können nun auch einigeschwächere oder unsichere drankommen. DasVerbessern oder Anmerken können wir uns indem Stadium noch sparen. Schließlich werdenwir mit der ganzen Klasse oder in kleinen Grup-pen zählen.

Das richtige Zählen ist eine wichtige Voraus-setzung für das erste Rechnen. Bei uns haben dasRechnen die vier Rechenbrüder übernommen, diein einer kleinen Geschichte eingeführt wurden.Im Zahlenwald in einem kleinen Rechenhauswohnen alle Vier, die da sind: der Zusammenhal-ter(+), der traurige Schäfer, der immer wiederSchafe verliert(-), der Luftikus, der gern mehrereStufen auf einmal nimmt, deshalb wohnt er auchoben(x) und der gerechte König(:). Jeder Bruderkann dem anderen beistehen, was bald darauf inkleinen Rechengeschichten erfahren wird. Dabeisind der Phantasie des Lehrers keine Grenzen

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gesetzt, später auch der Phantasie der Schülernicht, wenn sie sich selbst kleine Rechenge-schichten ausdenken. Ein Beispiel:

Rechengeschichte:

Irma und Michael werden von der Mutter zumBäcker geschickt. Sie sollen 12 Brötchen kaufen.Die Mutter gibt ihnen einen Brotbeutel und ent-sprechend Geld mit. In der Bäckerei fasst dieBäckerin immer 4 Brötchen auf einmal und legtsie in den Beutel (Wie oft muss sie zufassen?).Unterwegs bekommen die Kinder Hunger undessen jedes ein Brötchen. Wie viele sind jetztnoch im Beutel? Zu Hause angekommen, packensie die Brötchen aus und zählen, es sind zwei undzwei und vier = 8. Darüber wundern sie sichnatürlich, Michael bemerkt erst jetzt, dass derBeutel ein Loch hatte. Also haben sie unterwegsauch Brötchen verloren. Doch wie viele?

Man merkt deutlich, dass derartige Rechen-geschichten die gedankliche Beweglichkeit derKinder schulen. Bei dieser Aufgabe werden dreiverschiedene Rechenarten benötigt. Das Lernender verschiedenen Rechenarten verlangt Einfalls-reichtum des Lehrers. Der ganze Unterricht solltebeweglich sein. Vieles kann und muss aus demAugenblick entstehen. Der Lehrer wird sich mitden einzelnen Rechenarten so beschäftigen, dasser das Wesentliche einer jeden für sich klar zufassen bekommt. Es ist also nicht egal, ob manrechnet 2+2=4, sondern vielleicht fragt: „Wasalles kann 4 sein?" So kommt man zu sehr diffe-renzierten Aufgaben, denn 4= 1 +1 +1 +1. 4 istaber auch 1 +2+1, oder 2+2, oder 3+1. So ent-steht Freiheit im Rechnen. Es gibt viele verschie-dene Aufgaben und eine jede ist richtig. Kommtman nicht so dem Charakter der 4 näher als beider festgelegten 2+2=4?

Ebenso geschieht das mit den anderen Re-chenarten. Vielfalt ist anzustreben, denn derUmgang mit den Zahlen ist wahrer Umgang mitdem Geist. Mathematik ist das Geistigste über-haupt und dem sollten wir Rechnung tragen,damit wir die Schüler nicht verkümmern. Nochein Wort zum Rechnen mit den Fingern oder mitanderen Hilfsmitteln. Ich halte das durchaus imAnfang für legitim. Nach und nach wird es sichvon selbst erübrigen, es kann aber für mancheKinder anfangs eine enorme Hilfe sein. Wichtigist in den ersten Rechenepochen vor allem eins,jedes Kind muss ganz stark das Gefühl haben:„Ich kann rechnen!" Nur so wird es sich gesundentwickeln und wirklich das Rechnen lernenkönnen. Eine schöne Möglichkeit, auf spielerischeArt Zahlen zu erfassen und damit umzugehen istdas "Zahlenraten". Darauf möchte ich zumSchluss noch kurz eingehen. Die Kinder werdenin ihren verschiedenen Sinnen unmittelbarangesprochen. Der Beispiele gibt es viele, auf ei-nige nur möchte ich näher eingehen, auch hier

sind der Phantasie des Lehrers keine Grenzen ge-setzt.

Hörsinn: Klatschen, Stampfen, Anschlagen ver-schiedener Klangstäbe, spielen von Flötentönenusw. - Die Anzahl ist zu bestimmen! Oder: Eswerden einige, nur teilweise verschiedene Töneangeschlagen oder gespielt. Wie viele verschiede-ne Töne waren es?

Tastsinn: Ein Kind stellt sich vor die Klasse undwird von einem Gegenstand (z.B. Stift) an ver-schiedenen Körperteilen leicht angeklopft. Oder:Bei geschlossenen Augen werden verschiedeneFinger festgehalten (Frage: Wie viele Finger halteich nicht fest?) Oder: Bei verbundenen Augenmuss ein Kind Kieselsteine mit den Füßen abzäh-len.

Geschmacks- und Geruchssinn: Verschiedenewürzige Kostproben (Brot, Käse, Zitrone, ...) wer-den dem Kind bei verbundenen Augen angebo-ten. Es muss die Zahl der Geschmacksarten be-stimmen.

Sehsinn: Es wird ganz kurz eine Anzahl vonFingern gezeigt. Oder es ist eine Anzahl von ver-schiedenen Farben zu bestimmen.

Solche Übungen sind bald in der Klasse sehrbeliebt; sie lassen sich vielfältig variieren. Die Ge-schicklichkeit und Reaktion der Kinder wirddamit enorm geschult. Ich hoffe, ich konnteIhnen einen kleinen Einblick in die ersten Gehver-suche der Mathematik geben. Eins ist wohl dasWichtigste: Der Lehrer, der vor den Kindern steht,muss, wie in den anderen Fächern auch, den Re-chenunterricht aus seiner Intuition entstehenlassen und dabei die Kinder der Klasse mitneh-men. Das ist Waldorfpädagogik, das Leichte, dasschwer zu machen ist. Und wer das innerlichnachvollziehen kann, wird einsehen, dass es keinLehrbuch oder Vordruckheft geben kann, das diesersetzt. Der Unterricht ist das Leben. Lebensnahund lebensvoll muss der Unterricht sein. Vielesgäbe es noch hinzuzufügen. Wie macht man sichzum Beispiel die verschiedenen Temperamenteder Kinder im Rechenunterricht zunutze? Wasmacht man bei tatsächlichen Rechenschwächen?Und vieles mehr ... Weiterführende Literatur:Prof. Dr. Ernst Schuberth: Der Anfangsunter-richt in der Mathematik, SelbstverlagHermann von Baravalle: Rechenunterricht und der Waldorfschul-Plan, Mellinger VerlagStuttgartErnst Bindel: Die geistigen Grundlagen derZahlen, Verlag Freies Geistesleben, StuttgartErich Bischoff: Mystik und Magie der Zahlen,Fourier Verlag, WiesbadenVerschiedene Artikel der Monatszeitschrift „Erziehungskunst", Verlag Freies Geistesleben,Stuttgart

Peter Schönfeldist Klassenlehrer der Klasse 2 an der WaldorfschuleChemnitz.

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„Morgens in der Frühe“

am Sonnabend, den 9. Juni, trafen sich dieSchüler der damaligen fünften und einige derneunten Förderschulklasse mit dem Klassen-lehrer Herrn Dunse und den mitfahrenden El-tern Herrn Berghähnel und Frau Gawrilow imChemnitzer Hauptbahnhof. Ziel der Zugfahrtwar Kappeln an der Schlei, ein Hafenort inNähe der Ostsee. Sehr preiswert fuhren wir mitWochenendtickets für insgesamt 160 DM. VielSparen bedeutete in diesem Fall auch viel Um-steigen. Alles ging gut, aber auf dem letztenTeilstück verließ uns dann das Umsteigeglück.Nach zahlreichen Telefonaten kamen wir miteiner Stunde Verspätung und ein paar MarkMehrausgaben mit einem Ersatzbus direkt imHafen von Kappeln an. Hier lag im Museums-hafen die „Fortuna“ am Kai, die eine Wochelang unser schwimmendes Zuhause sein sollte.

Erstes Kennenlernen

Nachdem die Rucksäcke in Nähe der zu-künftigen Schlafplätze verstaut waren, ver-sammelten wir uns alle auf Befehl des Kapi-täns im Laderaum der Fortuna. Wo ehemalsKisten und Säcke lagerten – die Fortuna fuhrüber siebzig Jahre als Frachtschiff – steht

heute ein großer Tisch mit vielen Stühlen. Hierwerden die Mahlzeiten eingenommen oderman trifft sich zum Spielen, Singen, musizie-ren und ... und eben auch zum Kennenlernspielam ersten Abend an Bord. Es wird ähnlich ge-spielt wie „Ich packe meinen Koffer ...“. Dererste in der Runde nennt seinen Vornamen underfindet dazu einen neuen Nachnamen mitdem gleichen Anfangsbuchstaben. Der zweitewiederholt den Namen des ersten und nenntseinen eigenen Namen. Der dritte wiederholtdie ersten beiden Namen usw. Phantasie wargefragt und es entstanden viele wunderbareNamen wie „Sophia Sonne“, „Max Mecklen-burg“, „Olaf Ofen“, „Katharina Kanu“ ... AlsLetzter wiederholte der Kapitän alle Namenund wir erfuhren, dass er Christopher heißt.

Aus dem Segel – Lexikon

Ein Segelschiff ist mit dem Umfeld einerLandratte grundsätzlich nicht zu vergleichenund folglich herrscht hier auch eine völlig an-dere Sprache. Die Leinen werden z.B. „belegt“und nicht „festgebunden“, sie werden „gefiert“- das bedeutet „lose lassen“ und oft mussman sie auch „aufschießen“ das heißt in or-

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Zähneputzen immer nach LeeKlassenfahrt auf der Ostsee

Von Kathlin Gawrilow

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dentliche Kreise legen. Wichtig ist auch zuwissen, wo „Luv“ und „Lee“ ist, das brauchtenwir z.B. für das Zähneputzen. Ausgespucktwird nämlich über die Bordwand immer nach„Lee“, dorthin, wo der Wind hingeht, und nichtnach „Luv“, wo er herkommt. Jedes Teil aufdem Schiff hat seinen eigenen Namen. Da gibtes Bug und Heck, Großbaum und Verklicker,

Piekfall, Kranleinen, Klüvernetz ... Nach drei –viermal Segel setzen hatte jeder von uns diegebräuchlichsten Grundbegriffe soweit ge-lernt, dass wir zumindest wussten, was wir tun sollten, wenn es z.B. hieß „dieSchot der Fock ist zu belegen“.

Leben an BordDie gesamte Mannschaft an Bord, zu der

wir ja nun auch zählten, wurde in drei so ge-nannte Wachen eingeteilt. Solch eine Wachehatte ganz bestimmte Aufgaben, zum einen,was das Segeln betraf, aber auch die Versor-gung der Mannschaft und das Saubermachenwar über die Wachen geregelt. Beim Segelnblieben die Aufgaben fest: Die eine Wache be-diente das Großsegel, die andere das Besanse-gel und die dritte die verschiedenen Segel amBug des Schiffes z.B. Außen-, Innenklüver undJager. Alle anderen Aufgaben waren in einwechselndes System eingegliedert. An einemTag waren die kalten Mahlzeiten (Frühstückund Mittagessen) vorzubereiten, am anderenTag die warme Mahlzeit (Abendessen) und amdritten Tag war für die Wache „Klar Schiff“ an-gesagt. Das Segeln und auch das Kochen hatden meisten Spaß gemacht. Hier musste auchkeiner zur Arbeit besonders angehalten werden.Unbeliebt waren solche Arbeiten wie Abwa-schen und Toilettenputzen. Mit etwas Nach-druck, auch der Schüler untereinander, wurdenschließlich auch diese Aufgaben erledigt.

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Die Fortuna – aus einemSchüleraufsatz von IsabelleFröhlich

Unser Schiff ist ein über 100 Jahre alterstählerner Transportsegler holländischen Ur-sprunges. Er brachte Baumaterial und Lebens-mittel vom Festland zu verschiedenen einsa-men Inseln und fuhr im Auftrag von Groß-händlern Getreideladungen nach Holland. Inder Mitte des Schiffsrumpfes erreicht manüber einen steilen, eisernen Niedergang denLaderaum, auch „Last“ genannt, der als Speise-raum dient. Er ist so hoch, dass man über demmeterlangen, ovalen Tisch sechs Hängemattenaufspannen kann. Das Schiff trägt zwei Mas-ten und einen Klüver, an denen die siebenschweren Segel gesetzt werden. Manchmalmuss man dazu ins Klüvernetz klettern, woman dann direkt über dem Wasser schwebt.Am Heck, auf der Brücke, steht der Schiffsfüh-rer vorm schweren, aus Holz und Messingkunstvoll gefertigten Steuerrad. In der Mittedes Schiffes hängt eine große bronzene Glo-cke. Wenn diese dreimal ertönt, müssen wiruns alle schnell um sie herum versammeln.Meist gibt der Kapitän dann neue Anweisun-gen.

Der Kapitän und die Stammcrew

Während Christopher, der Kapitän, vonFrühling bis Spätherbst ständig an Bord ist,wechselt die Stammcrew von Fahrt zu Fahrt.„Die meisten der Stammcrew sind Studenten“erzählte uns Christopher „ die mit seemänni-schen Wissen und Segel-Erfahrung und einergroßen Liebe zum Leben auf See hier ehren-amtlich mitarbeiten und so diese Fahrten erstmöglich machen.“ Bei unserer Fahrt waren mit

dabei: Jule – sie studiert an der Burg Giebi-chenstein , Daniel – er studiert Schiffsbau undNils als angehender Tischler. „Wie bist du Ka-pitän geworden?“ fragten wir Christopher.„Das ist ein langer Weg.“ antwortete er “Ichstamme aus Süddeutschland. Das Lernen imGymnasium war mir zu starr, hat mich einge-engt. Ich bin von zu Hause weg und nach Por-

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tugal arbeiten gegangen. Aber irgendwie hatdie See mich schon immer fasziniert. Nachzwei Jahren Portugal wollte ich als Arbeiterauf einem Schiff anheuern. Das Schicksal hatdies vereitelt – mir wurden unterwegs meinGeld und, was noch viel schlimmer war, sämt-liche Papiere geklaut. Also ging ich erstmal zu-rück nach Deutschland. Hier hörte ich vomUmbau eines Frachtschiffes zum Segler. Ichfuhr hin und blieb, gemeinsam mit noch einpaar anderen Enthusiasten. Wir hämmerten,sägten, zimmerten, malerten. Das Ergebnis wardie „Fortuna“, so wie ihr sie heute seht. Geldbekamen wir nicht für unsere Arbeit, aber Kostund Logis und eine Einführung in die Kunstdes Segelns. Nach dem Umbau fuhr ich einpaar Jahre als Crew-Mitglied auf der Fortunamit machte in dieser Zeit verschiedene Segel-kurse mit. Als die Fortuna an den Verein „Mig-non“ verkauft wurde, entschloss ich mich zubleiben und zu lernen, wie man ein Schiff rich-tig führt. Ich studierte an einer holländischenSeefahrtsschule und jetzt bin ich Kapitän derFortuna.“

Abenteuer im Wasser und an Land

„Im Hafen ist ein Schiff sicher vor Regenund Sturm. Aber dafür wurde es nicht gebaut.“lautet ein Sprichwort. Mutig neue Wege zugehen und seine Ängste Stück für Stück zuüberwinden – dazu gab es an Bord genügendGelegenheit. Da ist zum Beispiel die Sache mitdem Klüvernetz. Wir hatten gerade von Danieldie Funktionsweise der Sicherheitswesten er-klärt bekommen, da hieß es „Segel setzen“.Dazu musste jemand ins Klüvernetz steigenund die Klüver-Segel losmachen. Das Schiffschwankte etwas, denn es wehte ein kräftigerWind. Die Jungen schauten sich unschlüssigan. Janine dagegen hatte im Nu die Sicher-heitsweste angezogen, sich mit dem an derWeste befestigten Karabinerhaken am Sicher-heitsseil eingeklinkt und war in das Klüvernetzgestiegen. Später folgten die Jungen nach.

Am zweiten Abend unserer Fahrt ankertenwir vor einer kleinen dänischen Insel. DieStammcrew rief zum Baden auf – Wassertem-peratur der Ostsee eisige 13°C. Wieder war esJanine, die sich als eine der ersten über dievon Nils speziell an der Bordwand eingehängteLeiter ins Wasser traute und als eine der letzendas Wasser wieder verließ. Einmal hatten wirWindstärke 5. Für echte Segler beginnt beidiesem Wind das ideale Segelwetter – unsLandratten war schon etwas flau im Magen.Wir hatten volle Segel gesetzt. Die Fortunaglitt majestätisch übers Wasser, lag dabei aberziemlich schräg, so dass über die Steuerbord-seite immer mal etwas Ostseewasser

schwappte. Einige Kinder hatten sich an Deckgelegt. Eingemummelt in Decken warteten sieauf bessere, sprich windstillere Zeiten. Plötz-lich hörten wir einen Schrei und anschließendlautstarkes Fluchen. Ein großer Brecher See-wasser hatte die vorn liegenden Jungen ganzschnell wieder zum Leben erweckt. Jörg undBenjamin waren völlig durchnässt und mus-sten sich erstmal umziehen gehen. Auf derrestlichen Fahrt wehte der Wind erfreulicher-weise etwas sanfter.

Am Strand der Insel Avernakö lernten wir,wie man ein Lagerfeuer macht. Man brauchtdazu viele trockene Äste – die fanden wirreichlich am Strand und trugen sie schnell zu-sammen. Zum Anzünden des Feuers selbstbraucht man ein Feuerzeug sowie kleine Ast-stückchen, trockenes Gras und ein Tempota-schentuch von Vincent – allein wollte das Grasnicht brennen. Dank vieler fleißiger Helfer ent-stand bald ein großes Lagerfeuer. Nach geta-ner Arbeit warteten wir dann alle hungrig aufdas Beiboot mit dem Abendessen. Es gabMilchreis mit Zimt und Zucker - sehr lecker,besonders am Lagerfeuer.

Bei unseren anderen Landgängen auf däni-schen Inseln wehte uns etwas fremdere Luftum die Ohren. Auf der Insel Lyø und in Mar-

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stall sahen wir viele für uns ungewohnt farbi-ge Häuser. Wir versuchten die unverständ-lichen Straßennamen zu lesen, hörten eine an-dere Sprache. Kompliziert wurde es erst beimeinkaufen im KØBMAND - so heißen hier dieLäden. Zu erfahren, wie viel etwas kostet, istnicht so einfach, wenn man die Sprache nichtbeherrscht. Die Verkäufer waren aber sehr ge-duldig, schrieben die Preise auf Zettel undrechneten sie bereitwillig in DM um, welchesie auch als Währung akzeptierten. Als Wech-selgeld bekamen wir allerdings dänische Kro-nen zurück.

Abschied

Jede Reise ist einmal zu Ende, auch dieschönste. Zielhafen unserer Reise war Kiel. Dieletzte Nacht hatten wir schon in der KielerBucht geankert. Am Freitagmorgen hieß es füralle „Klar Schiff“ machen und so kehrten undschrubbten wir die Fortuna wieder blitzblank.Dann setzten wir Segel und fuhren RichtungHafen. Die „Kieler Woche“ hatte gerade be-gonnen. Wir sahen mit bunten Wimpeln auf-gepeppte düstergraue Kriegsschiffe, extrava-gante Luxusjachten, imposante Fähren undviele andere größere und kleinere Segler. Einbisschen fühlten wir uns jetzt dazugehörig zudieser Seemannswelt.

Vielleicht ist es die menschliche Wärme, dieman beim Abschiednehmen besonders spürt.Der Abschied von „unserer“ Fortuna, vonChristopher, Jule, Nils und Daniel fiel allenschwer. Schwerer waren auch die Rucksäckegeworden – beladen mit Erinnerungen an einewunderbare Zeit auf See.

Mignon Segelschifffahrt e.V. und sein Konzept

Der Verein wurde im Herbst 1992 gegründetund fördert seitdem therapeutische, integrati-ve, pädagogische und soziale Jugend- und Er-wachsenenarbeit auf dem TraditionssegelschiffFortuna. Mignon Segelschifffahrt wendet sichvornehmlich an Jugendliche, ihre Freunde undFamilien, die als Einzelne oder als Gruppe bis20 Personen gemeinsam eine Seereise gestal-ten und auf einem Großsegler segeln möchten.Auch Klassenfahrten können durchgeführtwerden.

Die normalerweise ein- bis zweiwöchigenTörns führen von der holsteinischen Küsterund um Dänemark, aber auch nach Süd-schweden, Polen und Mecklenburg-Vorpom-mern.

Kathlin Gawrilowarbeitet im Baubüro der Waldorfschule und hat eineTochter in der Klasse 6.

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Tagtäglich ein Kampf ums JaTagebuchnotiz aus dem Klinikalltag einer Logopädin

Von Ines Krause

Dienstag 6.45 Uhr Fahre durch dunkle, kalte Straßen.

Wind direkt von vorn. Wind treibt Tränen in dieAugen. Tränen im Gesicht. Erstarrte Glieder.

7.00 Uhr Schlüssel im Schloss. Neuer Kliniktag.Bequeme Alltagskleidung aus- Kittel, Socken, T-Shirt, Hose, Schuhe in weiß anziehen. Computeran: Bestellbuch voll, Visite, 9 Patienten, Stationsbe-handlungen. Jetzt Vorbereitungen.

8.00 Uhr Verlasse meinen ambulanten Behand-lungsraum. Zielstrebiger Gang aus der Klinik in dieKlinik: Station MKG 1 (Mund-, Kiefer-, Gesichtschi-rurgie). Flüchtige Begrüßung. Flüchtige Blicke überPatientennamen in Akten. Heute wahrscheinlichdrei neue Patienten. Dann gemeinsame Visite. Zim-mer für Zimmer. Gesichter blass, fahl, aufgeblasenwie Luftballons, blutverschmiert. Schläuche ausWunden führen Blicke in blutsammelnde Gefäße,Schläuche in Nasen führen, Nahrung in die Speise-röhre. Abgetrennte Hautlappen von Oberschenkelan Bauch, von Bauch an Hals, von Hals in Mund –Wundverschluss. Abgetragene Wucherungen anNase, Stirn, Lippe, im Mund, faustgroß, im Kopf.Kieferumstellungsoperationen, Jochbeinfrakturennach Schlägereien oder Autounfällen, Schönheits-operationen.

Kämpfe mit der schweren, desinfizierten Luft,versuche die Gedanken vom Mitgefühl abzuwen-den. Versuche mehr Fleisch zu sehen und wenigerMensch – Kämpfe. Zurück in den Behandlungs-raum.

9.00 Uhr Erster Patient: vier Jahre, DiagnoseSprachentwicklungsverzögerung bei Lippen-, Kie-fer-, Gaumen-, Segelspalte. Singe „Alle Vögel sindschon da …“. Krieche, krabble, tobe durchs Zimmer.Unbeschwerte, freudige Kinderaugen. Wir singen!Trotziges kleines Wesen – menschlich! Aufatmen:wir singen.

9.45 – 12.00 Uhr Patienten geben sich die Tür-klinke in die Hand: Staffelstab.

Zwei Frauen mittleren Alters nach Kieferopera-tion. Umstellung des gewohnten Schluckmusterszur Erhaltung des Operationsergebnisses. Danacheine Frau mit Krebs nach einer Tumoroperation und–Entfernung. Zunge und Gaumensegel gehorchennicht mehr. Zäher Schleim im Mund und Rachenmachen ihr Schlucken und Sprechen fast unmög-lich. Tagtäglich ein Kampf ums Ja! Zum Leben. Trä-nenkrüglein immer dem Überlaufen nahe.

Dann kurze Pause. Berichte schreiben. Wiederauf Station. Drei Patienten: Der Erste schickt michweg. Er ist zu schwach, zu willenlos, zu krank, umsich im Bett aufzusetzen. Der Zweite versteht nicht,warum ich hier bin. Sieht nur, dass ich hier bin. Er-zählt fortwährend von zu Hause. Ich verstehe trotzangestrengtem Zuhören fast nichts, aber sein Ja istentscheidend. Er bricht ab. Ich bin ergriffen und er-tappe mich mitfühlend und den Tränen nahe. Mor-gen werde ich es wieder versuchen. Der Dritte er-wartet mich mitsamt der Familie. Ich berate sie underkläre die funktionellen Ausmaße und Konsequen-zen der überstandenen Operation für die nächsteZeit und das weitere Leben. Ich beginne mit derTherapie und versuche die Angehörigen als Co-The-rapeuten zu gewinnen, Übungen zu zeigen und dieAngst vor dem Ungetüm Krankheit zu nehmen.Hilfe zur Selbsthilfe.

14.30 Uhr Wieder im Behandlungsraum beißeich noch schnell in mein Brot. Vor der Tür wartetbereits das erste der folgenden drei Schulkinder, dieparallel zur kieferorthopädischen Behandlung dasSchlucken umlernen müssen. Übungen wie Sport-unterricht: Lippen, Zunge, Wangen. Koordinationder Bewegungen zum Schlucken. Danach eine Pa-tientin, infolge Operation ohne Zunge. Wir übenkompensatorische Möglichkeiten sich verbal zuverständigen und das Schlucken in kleinen Schrit-ten neben der Sondernahrung zu lernen. Letzter fürheute ist ein achtzehnjähriger Patient mit operier-ter Lippen-, Kiefer-, Gaumen-, Segelspalte. In einerhalbjährigen Prozedur wurde sein Mittelgesichtnach vorn verlagert, um ihm Atmen, Abbeißen undSprechen zu erleichtern. Nun müssen die Funktio-nen an die neuen Verhältnisse angepasst werden.Auch er hat bereits einen langen Tag hinter sich.Wir erkämpfen die letzte Stunde.

In dieser Welt aus Gegensätzen steht derMensch im Mittelpunkt. Der Mensch und sein Willezum Ja!; zur Bejahung des Lebens. Krankheit alsWeckruf an die Seele. Als drängendes Verlangennach Veränderung des Lebens. Als Auf- und Aus-bruch aus dem zur Gewohnheit gewordenen Ge-jagdsein im Alltag. Anlass zum (Über)Lebenswan-del. Unsere Aufgabe: ertragen, ermöglichen, zulas-sen, DASEIN! Vielleicht kann an dieser Stelle unserHandeln therapeutisch werden.

Ines Krause war Schülerin der WaldorfschuleChemnitz und lebt heute in Leipzig. Sie arbeitet alsLogopädin in einer Klinik.

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Spielen eigene moderne deutsche Lyrik, irische Rockballaden und spanische Impressionen

Freitag 11. Oktober 2002, 20.00 Uhr,Sandstr. 102

Eintritt: Erwachsene 10 €, Schüler 3 €

Sind für sie Barden mittelalterliche Minne-sänger? Oder verbinden sie mit den NeuenBarden Musik, die unter die Haut gehen soll,rhythmische Grooves, getragene Balladen?Dies ist das Anliegen der Neuen Barden: JensLachenmayr und Frank Waldvogel.

„Mit unserer Musik möchten wir berühren.Wir glauben, wenn wir einfach voller Leiden-schaft Musik machen, möglichst eins mitStimmung und Inhalt, dann werden Sie vonuns berührt, und wir von Ihnen. In diesemMoment kann, wenn es denn sein darf, etwasBesonderes im Raum entstehen. Dieser Ver-such, Spiritualität auf der Bühne zu leben,indem wir versuchen, uns bewusst in unsereMusik fallen zu lassen, verbindet uns mit demmittelalterlichen- weiter noch, mit dem kelti-schen Barden. Er hat seine Lieder und Ge-schichten, seine Musik selbst erlebt, und mitseinem Publikum wieder zum Leben erweckt.Auch er wollte berühren – daher unser Name.“

Die Songs sind modern. Die zumeist deut-schen Lieder sind im Liedermacherstil. DieNeuen Barden spielen aber auch irische undenglische Rockballaden und Impressionen ausdem Flamenco. Die Lieder, die überwiegendvon Jens Lachenmayr in einsamen Tagen imzauberhaften wie rauen Irland komponiertwurden, handeln vom Leben – von der Liebe,dem Vatersein, dem Tod, der Freundschaft,dem Leben im Zirkuswagen, von Träumen, dieWirklichkeit werden.

Die Neuen Barden singen am liebsten zwei-stimmig. Darin liegt ihre Leidenschaft. DurchFrank Waldvogels Flamencogitarre, deren Töneein filigranes Gebilde um die eigentliche Me-lodie spannen, erhalten viele Lieder ein spani-sches Feeling.

Jens Lachenmayr:Geboren 1972 in Augsburg. Spielt ab dem 13.Lebensjahr Gitarre. Mit 15 Jahren erste kleineAuftritte mit eigenen Liedern. Mit 17 Jahren Mitgliedin einem kleinen Musikensemble. Daneben mit TobiasMeyer (Gitarre) Arrangements eigener Lieder undMusikimprovisationen. Nach der Ausbildung zumHeilpraktiker und einer anschließendenSchauspielausbildung Rückkehr zur eigenen Musik.Seit 1998 freier Künstler und Musiker. Lebt und arbei-tet am Bodensee. Seit 1999 bundesweit mit seinenLiedern unterwegs. Im Jahr 2000 erste große Tourneeund Fertigstellung der CD „Immer wieder lebendig“.Eigenständige musikalische Projekte und Workshopsauch mit anderen Künstlern, wie z.B. das Klangprojektim Schloss Freudenberg und demKinderliederprogramm. Seit 2001 mit Frank Waldvogelauf Tournee.

Frank Waldvogel:Geboren 1968 in Überlingen. Lernte in früher KindheitKlarinette und wechselte mit dem 16. Lebensjahr zurGitarre. Im Wesentlichen autodidaktisch im Folk-Bereich, bis ihn während seines Ingenieurstudiumsder Umwelttechnik 1990 das Flamenco-Fieber ergriff.Parallel Ausbildung in klassischer Homöopathie.Spielte in verschiedenen Flamenco-Gruppen mit CD-Aufnahmen. Seither experimentelle Arbeit mit spani-scher Gitarre in verschiedenen anderen Musikstilen.Seit 2001 hauptberuflich Konzerte undMusikworkshops mit Jens Lachenmayr.

Die Neuen BardenVeranstaltung

Jens Lachenmayr und Frank Waldvogel

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Veranstaltungen in der Waldorfschule ChemnitzMai 2002Fr 2420.00 Uhr „Es ist was es ist“

- nicht nur Liebesgedichte von Erich Fried,eine literarisch-musikalische Inszenierung, gesprochen, vertont und am Klavier gesungen von Michael KnoppEintritt: Erwachsene 10 Euro, Schüler 3 Euro

Di 2820.00 Uhr Öffentlicher Elternabendzum Thema Naturwissenschaften an der Waldorfschule Chemnitz

Juni 2002Mo15 9.00 Uhr Sommerfest

Spiel, Spaß und schmackhafter Imbiss zum Ausklang des Schuljahres

August 2002Fr 3020.00 Uhr „Zahnfehlstellung und Kieferorthopädie“

ganzheitlich betrachtetVortrag und Gespräch mit Dr. H. Trobisch, Hohnstein

September 2002Sa 28 9.00 Uhr Öffentliche Schülerdarbietung

Schülerinnen und Schüler der Waldorfschulezeigen u.a. Musik, Theater, Rezitation und Eurythmie aus dem Unterricht.Kinderbetreuung möglich.

Oktober 2002Fr 1120.00 Uhr „Die Bardentour“

Jens Lachenmayr und Frank Waldvogel spielen eigene moderne deutsche Lyrik, irische Rock-Balladen und spanische Impressionen.Eintritt: Erwachsene 10 Euro, Schüler 3 Euro

November 2002Sa 23 9.00 Uhr Öffentliche Schülerdarbietung

Schülerinnen und Schüler der Waldorfschulezeigen u.a. Musik, Theater, Rezitation und Eurythmie aus dem Unterricht.Kinderbetreuung möglich.

Sa 3014.00 Uhr AdventsbasarKunsthandwerklicher Markt mit großem Rahmenprogramm.Hier finden sie Geschenke, Bücher, Spielzeug, Kleidung, handwerkliche Produkte aus den Schulwerkstätten. Genießen sie in vorweih-nachtlicher Atmosphäre einen Nachmittag in der Waldorfschule.

Dezember 2002Fr 2019.30 Uhr Oberuferer Paradeisspiel

20.15 Uhr Oberuferer ChristgeburtsspielTheaterspiele nach traditionellen Texten aus dem donauschwäbischen Sprachgebiet. Aufgeführt von Lehrern, Eltern und Schülern der Waldorfschule Chemnitz.

Laufende TermineMo 03 Juni 17.00 Uhr Informationsnachmittag

05 August für an der Waldorfpädagogik 02 September interessierte Eltern und Schüler07 Oktober04 November02 Dezember

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Waldorfschule Chemnitz

Sandstraße 102, 09114 Chemnitz