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ZimU – Zeitung im Unterricht 2

Themenübersicht – Ideen für die Arbeit mit der Tageszeitung

1 Geschichte der Zeitung S. 61.1 Die Geschichte der Zeitung mit Arbeitsbogen 1.2 Die Entwicklung der Drucktechnik mit Arbeitsbogen1.3 Die Geschichte der Freien Presse mit Arbeitsbogen1.4 Die Zeitung im Wandel der Zeit mit Arbeitsbogen1.5 Das Gesicht der Zeitung ändert sich mit Arbeitsbogen

2 Massenmedien im Vergleich S.12 2.1 Zeitungen, Zeitschriften und elektronische Medien mit Arbeitsbogen2.2 Selektives Lesen2.3 Rezeption von Medien/Medienvergleich

3 Funktion und Wirkung der Zeitung S. 143.1 Die Aufgaben der Zeitung mit Arbeitsbogen3.2 Die Boulevardzeitung und die Abonnementzeitung mit Arbeitsbogen3.3 Die Aufmacher mit Arbeitsbogen3.4 Ein Thema in zwei Zeitungen mit Arbeitsbogen

4 Zeitungsmarkt S. 174.1 Der Zeitungsmarkt in Deutschland mit Arbeitsbogen4.2 Zeitungen vor Ort mit Arbeitsbogen4.3 Der Zeitungsmarkt vor Ort – Wer berichtet was? mit Arbeitsbogen4.4 Zeitungen aus aller Welt mit Arbeitsbogen

5 Das Unternehmen Zeitung S. 205.1 Wer arbeitet für die Zeitung? mit Arbeitsbogen5.2 Impressum – Was ist das? mit Arbeitsbogen5.3 Die Techniker mit Arbeitsbogen

6 Anzeigen S. 226.1 Welche Anzeigen fi ndest du in der Zeitung? mit Arbeitsbogen6.2 Kleinanzeigen mit Arbeitsbogen6.3 Anzeigen allgemein mit Arbeitsbogen6.4 Wer kann Anzeigen lesen? mit Arbeitsbogen6.5 Meine Anzeige mit Arbeitsbogen6.6 Ein Wohnungsangebot am … mit Arbeitsbogen

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ZimU – Zeitung im Unterricht 3

Themenübersicht – Ideen für die Arbeit mit der Tageszeitung

7 Die Redaktion S. 267.1 Redaktionen und Ressorts mit Arbeitsbogen7.2 Wie entsteht ein Zeitungsartikel? mit Arbeitsbogen7.3 Schreiben für ein Ressort mit Arbeitsbogen

8 Der Aufbau der Zeitung S. 288.1 Steckbrief der Zeitung mit Arbeitsbogen8.2 Aufbau der Zeitung mit Arbeitsbogen8.3 Was sind Ressorts? mit Arbeitsbogen8.4 Wo gehört das hin? mit Arbeitsbogen8.5 Welche Ressorts interessieren die Leser? mit Arbeitsbogen8.6 Die Beilagen der Tageszeitung mit Arbeitsbogen

9 Layout S. 319.1 Schriften, Farben und mehr mit Arbeitsbogen9.2 Aufbau der Titelseite mit Arbeitsbogen9.3 Titelseite der Tageszeitung 2020 mit Arbeitsbogen9.4 Bilder und Fotos in der Zeitung mit Arbeitsbogen9.5 Die Wirkung von Bildern mit Arbeitsbogen9.6 Das Layout der Freien Presse mit Arbeitsbogen9.7 Infografi ken mit Arbeitsbogen

10 Presserecht S. 3510.1 Das Presserecht mit Arbeitsbogen10.2 Die Pressefreiheit mit Arbeitsbogen10.3 Zensur und Pressefreiheit mit Arbeitsbogen10.4 Wer schützt mich vor der Presse? mit Arbeitsbogen10.5 Pressekodex und Presserat mit Arbeitsbogen10.6 Manipulation durch Medien mit Arbeitsbogen10.7 Manipulation durch Bilder mit Arbeitsbogen

11 Journalistische Recherche S. 4011.1 Woher kommen die Nachrichten? mit Arbeitsbogen11.2 Informationsbeschaffung mit Arbeitsbogen11.3 Der Weg der Nachricht – vom Ereignis bis zum Leser (1) mit Arbeitsbogen11.4 Der Weg der Nachricht – vom Ereignis bis zum Leser (2) mit Arbeitsbogen

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ZimU – Zeitung im Unterricht 4

Themenübersicht – Ideen für die Arbeit mit der Tageszeitung

12 Journalistische Gattungen S. 4312.1 Verschiedene Textsorten in der Zeitung mit Arbeitsbogen12.2 Was ist was? Verschiedene Textsorten mit Arbeitsbogen12.3 Die Satztypen am Beispiel der journalistischen Gattungen mit Arbeitsbogen12.4 Merkblatt: Die Nachricht mit Arbeitsbogen12.5 Untersuchung einer Nachricht mit Arbeitsbogen12.6 Aufbau einer Nachricht mit Arbeitsbogen12.7 Der Bericht mit Arbeitsbogen12.8 Der Aufbau eines großen Zeitungsartikels mit Arbeitsbogen12.9 Nachricht und Bericht mit Arbeitsbogen12.10 Objektivität von Nachrichten mit Arbeitsbogen12.11 Reportagen, Porträt, Feature mit Arbeitsbogen12.12 Das Interview mit Arbeitsbogen12.13 Der Kommentar mit Arbeitsbogen12.14 Die Rezension mit Arbeitsbogen

13 Journalistische Sprache S. 4913.1 Die Zeitung verstehen mit Arbeitsbogen

14 Überschrift, Zwischentitel, Bildunterschriften S. 5014.1 Die Überschriften in der Tageszeitung mit Arbeitsbogen14.2 Überschriften für „Kopfl ose Artikel“ mit Arbeitsbogen14.3 Was für eine Schlagzeile mit Arbeitsbogen14.4 Die Bildunterschrift mit Arbeitsbogen

15 Journalismus in Zeiten des Internets S. 5215.1 Entstehung des Internets mit Arbeitsbogen15.2 Arbeiten ohne Internet? mit Arbeitsbogen15.3 Die Tageszeitung im Internet mit Arbeitsbogen15.4 Die Freie Presse in sozialen Netzwerken mit Arbeitsbogen15.5 Zwitschern und Teilen mit Arbeitsbogen15.6 Kommunikation und Interaktion mit Arbeitsbogen15.7 Das Digitalabo der Freien Presse mit Arbeitsbogen15.8 Die News App der Freien Presse mit Arbeitsbogen

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ZimU – Zeitung im Unterricht 5

Themenübersicht – Ideen für die Arbeit mit der Tageszeitung

16 Umgang mit digitalen Medien S. 61

16.1 Sicher und kompetent im Netz surfen16.1.1 Informationsvielfalt im Internet 1: Überprüfung von Onlinequellen mit Arbeitsbogen16.1.2 Informationsvielfalt im Internet 2: Wie gut ist Wikipedia? mit Arbeitsbogen16.1.3 Informationsvielfalt im Internet 3: Suchmaschinen kompetent nutzen mit Arbeitsbogen16.1.4 Internet der Energie mit Arbeitsbogen16.1.5 Datenschutz im Netz mit Arbeitsbogen16.1.6 Unterwegs in sozialen Netzwerken: Chancen und Gefahren mit Arbeitsbogen16.1.7 Cyber-Mobbing mit Arbeitsbogen16.1.8 Downloaden, posten, tauschen: Worauf man achten sollte mit Arbeitsbogen16.1.9 Schüler beobachten und analysieren ihre eigene Mediennutzung mit Arbeitsbogen16.1.10 Schlechtes Internet, gutes Internet! mit Arbeitsbogen16.1.11 Berufswunsch Youtuber, Instagramer, Blogger mit Arbeitsbogen16.1.12 Was hat es mit dem Phänomen Fake News auf sich? mit Arbeitsbogen16.1.13 Wie sieht die Schule der Zukunft aus? mit Arbeitsbogen

16.2 Onlinejournalismus16.2.1 Die Freie Presse mit dem Tablet entdecken 1: Die digitale Tageszeitung mit Arbeitsbogen16.2.2 Die Freie Presse mit dem Tablet entdecken 2: Online versus Print mit Arbeitsbogen16.2.3 Die Freie Presse mit dem Tablet entdecken 3: Die Tageszeitung und das Web 2.0 mit Arbeitsbogen16.2.4 Die Paywall: Warum für Informationen bezahlen? mit Arbeitsbogen16.2.5 Darstellungsformen: Der Teaser mit Arbeitsbogen16.2.6 Darstellungsformen: Die Bildstrecke mit Arbeitsbogen16.2.6.1 So erstelle ich eine Bildstrecke mit Arbeitsbogen16.2.7 Darstellungsformen: Der Videobeitrag mit Arbeitsbogen16.2.7.1 So erstelle ich einen Videobeitrag mit Arbeitsbogen

16.3 Ständiger Begleiter: Smartphone16.3.1 Das Smartphone als Hausaufgaben-Helfer mit Arbeitsbogen16.3.2 Das digitale Klassenzimmer mit Arbeitsbogen16.3.3 Schüler bringen eigene digitale Geräte für die Arbeit im Unterricht mit mit Arbeitsbogen16.3.4 Korrekter Umgang mit Bildern mit Arbeitsbogen

17 Zusatzmaterial Energiewissen S. 9717.1 Warum brauchen wir eine Energiewende? mit Arbeitsbogen17.2 Energiewende und Energiesparen – das geht jeden an mit Arbeitsbogen17.3 Energiesparen mit „Smart Home“-Technologie mit Arbeitsbogen17.4 Smart Cities: Schlau hat Zukunft mit Arbeitsbogen17.5 Werdet zu Stromexperten mit der enviaM-Schüler-App! mit Arbeitsbogen17.6 Projektangebote von enviaM mit Arbeitsbogen

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ZimU – Zeitung im Unterricht 6

Ideen für die Arbeit mit der TageszeitungIm Material finden Sie viele Ideen für die Gestaltung des Unterrichts mit der Freien Presse und dazugehö-rige Arbeitsbögen. Die Aufgaben beschäftigen sich allgemein mit dem Thema Medienkunde und sind für Schüler ab der Klasse 7 aller Schulen konzipiert. Innerhalb der einzelnen Themenpunkte haben wir jeweils versucht, den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben zu steigern.

Für Hintergründe zur täglichen Arbeit in der Redaktion der Freien Presse empfehlen wir Ihnen einen Blick auf die Website des Medienhauses: www.freiepresse.de/SERVICE/MEDIENHAUS/PRODUKTION

1 Geschichte der Zeitung

1.1 Die Geschichte der Zeitung Arbeitsbogen 1.1

Erstelle eine Zeitleiste zur Geschichte der Zeitung. Versuche, den wichtigen Stationen in der Zeitungsgeschichte bedeutende historische, kulturelle oder auch politische Ereignisse zuzuordnen.

Suche im Internet nach alten Zeitungsausgaben. Drucke sie aus und ordne sie in die Zeit-leiste ein.

Die angegebenen Daten markieren wichtige Ereignisse in der Geschichte des Zeitungswesens. Die Zuordnung weiterer Ereignisse aus Politik, Geschichte und Kultur soll dazu dienen, das Ge-schichtsverständnis der Schüler zu erweitern. Die Zeitleiste kann auch im Klassenverband oder in Gruppenarbeit angefertigt werden. So könnten Kleingruppen bestimmte Zeitabschnitte (ein Jahr-hundert) erforschen. Abschließend werden die verschiedenen Zeitabschnitte zu einer großen Zeit-leiste zusammengeklebt. Die Schüler sollen zur Recherche das Internet und die Bibliothek nutzen.

1.2 Die Entwicklung der Drucktechnik Arbeitsbogen 1.2

Suche weitere Informationen über Gutenbergs Erfindung. Erstelle ein Infoblatt über Guten-berg und die Drucktechnik.

Informiert euch über die aktuellen Drucktechniken. Besucht dazu eine Druckerei oder die Freie Presse. Überlegt euch die Vorteile gegenüber alten Drucktechniken.

„Mehr als das Gold hat das Blei die Welt verändert. Und mehr als das Blei in der Flinte das im Setz-kasten.“ Setzt euch mit diesem Zitat von Georg Christoph Lichtenberg (Physiker und Schriftsteller, 1742 - 1799) auseinander und versucht es zu erklären. Warum veränderte sich die Gesellschaft durch Gutenbergs Erfindung?

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1.3 Die Geschichte der Freien Presse Arbeitsbogen 1.3

Erarbeitet in Gruppen die Geschichte der Freien Presse. Jede Gruppe erstellt dazu eine Stichwortliste. Erstellt außerdem eine Zeitleiste, in die ihr die wichtigsten Ereignisse eintragt. Versucht, möglichst viel zu den verschiedenen Zeitab-schnitten herauszufinden, und beantwortet die Fragen. Informationen über die Freie Presse findet ihr im Internet (www.freiepresse.de > SERVICE > MEDIEN HAUS > CHRONIK) oder durch Nachfrage beim Verlagshaus.

Aus welchen Zeitungen ist die Freie Presse entstanden? Wer hat diese Zeitungen gegründet? Findet heraus, was die Abkürzungen bedeuten. Wie oft, wann und von wem wurden die Vorgänger-Zeitungen verboten? Wem gehört die Freie Presse heute?

Tragt eure Stichworte der Klasse vor und erstellt gemeinsam eine Zeitleiste mit den wich-tigsten Ereignissen, tragt auch historische Ereignisse auf der Zeitleiste ein (z.B. Mauerfall).

Betrachtet gemeinsam die verschiedenen Titelseiten im „Bilderkarussell“: Wie haben sich die Themen und die Aufmacher verändert? Was fällt auf, wenn man die Titelseiten mit der Zeitleiste vergleicht?

Auf der Homepage der Freien Presse findet man unter der Rubrik SERVICE > MEDIENHAUS > CHRONIK eine ausführliche, tabellarische Chronik der wichtigsten Ereignisse in Bezug auf die Geschichte der Freien Presse, sowie ein Bilderkarussell mit historischen Titelseiten. Abhängig von der Jahrgangsstufe und dem Vorwissen der Klasse, eignet sich dieser Arbeitsbogen, um die Geschichte der Freien Presse in einen historischen Gesamtzusammenhang zu diskutieren.

Die Freie Presse im Wandel der Zeit

01. Januar 1871: Die Freie Presse erscheint regelmäßig. Sie ist als SDAP-Zeitung die erste lokale Parteizeitung und erscheint sechsmal pro Woche.

20. Oktober 1878: Verbot der Zeitung durch das Sozialistengesetz

01. Oktober 1890:Wiedererscheinen der lokalen Parteizeitung unter dem Namen „Die Presse“

März 1891:Umbenennung der Zeitung „Die Presse“ in „Chemnitzer Volksstimme“

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1. Halbjahr 1933:Verbot nach der Machtergreifung Hitlers

1945: Auf Befehl des Obersten Chefs der SMAD darf ab August die „Volkszeitung“, die erste demokratische Zeitung in Sachsen, erscheinen.

02. August 1945:Die erste Ausgabe der „Volkszeitung“, Organ der Kommu nistischen Partei Deutschland, Bezirk Sach-sen, erscheint (ab 27.8.1945 mit der Lokalseite Chemnitz/Erzgebirge).

11. September 1945:Erste Ausgabe der „Volksstimme“, Landeszeitung der SPD, Landesverband Sachsen (ab 25.9.1945 mit Lokalseite Chemnitz und Umgebung).

03. Oktober 1945: Die „Volkszeitung“ erscheint als „Sächsische Volkszeitung“.

13. April 1946: Die „Volkszeitung“ erscheint als „Sächsische Zeitung“, Organ der SED, Land Sachsen (mit der Lokalseite Chemnitz/Erzgebirge).

Mai 1946: Nach dem Vereinigungsparteitag KPD-SPD zur SED erscheinen im Be-zirk Chemnitz zwei Regionalzeitungen der SED.

20. Mai 1946:Nr. 1 der „Volksstimme“, Organ der SED, Bezirk Chemnitz-Erzgebirge, erscheint in Chemnitz und im Erzgebirge zunächst mit sechs Lokalaus-gaben.

15. August 1952: Mit der Auflösung des Landes Sachsen und der Neubildung der Kreise und Bezirke erscheinen die „Volksstimme“ Chemnitz mit 14 Lokalausgaben und die Freie Presse Zwickau mit neun Lokalausga-ben.

01. September 1952:In der Freien Presse Zwickau erscheint zum ersten Mal ein Wetterfroschbild (Frosch Quakel) vom Pressezeichner Heini Scheffler.

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26. August 1955:Erstes Pressefest der „Volksstimme“ Karl-Marx-Stadt und der Freien Presse Zwickau (bis 28.8.1955).

01. Januar 1963:Auf Beschluss der Bezirksleitung Karl-Marx-Stadt der SED werden die beiden Bezirkszeitungen „Volksstimme“ und Freie Presse zu einem einheitlichen Bezirksorgan zusammengelegt. Die neue Zei-tung erscheint unter dem Namen Freie Presse, der Name wurde gewählt, da der Name „Volksstimme“ bereits für zwei weitere Bezirkszeitungen existiert.

06. Dezember 1989:Im Zuge der Wendeereignisse erscheint die Freie Presse mit einem neuen Gesicht.

18. Januar 1990: Die Freie Presse erscheint als unabhängige Tageszeitung für den Bezirk Karl-Marx-Stadt. Endgültige Trennung vom bisherigen Herausgeber SED/PDS. Sie ist die erste regionale Tageszeitung, es werden über 600.000 Exemplare gedruckt. Außerdem öffnet sie sich für die Anliegen der demokratischen Volksbewegung und findet damit ein neues Forum.

21. Mai 1990: Erfolgreicher Abschluss der Kooperationsgespräche zwischen der Medien Union Ludwigshafen (Rheinpfalzgruppe) und dem Verlag Freie Presse Chemnitz

01. Dezember 1990: Mit der Freien Presse wird in Zwickau bundesweit erstmalig eine Tages-zeitung nicht von der Post, sondern durch verlagseigene Zusteller zuge-stellt.

01. Januar 1991:Neugründung der Chemnitzer Verlag und Druck GmbH bestehend aus: dem Verlag Freie Presse Chemnitz, der „Druckhaus Chemnitz GmbH“ und der „Grafische Werke Zwickau GmbH“

02. April 1991:Die Freie Presse erscheint mit neuem Layout: neuer Zeitungskopf, attraktivere Schrift und übersichtlicher gestaltete Seiten.

22. April 1994:Mit der Einführung der neuen Offsetdrucktechnik im neuen Druckhaus wird auf der Titelseite das erste farbige Bild gedruckt.

06. Februar 2002:„Freie Presse Online“ bietet ab sofort die Möglichkeit für die Voll textrecherche.

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27. Januar 2005:Ab jetzt sind alle Blaue-Börse-Anzeigen online recherchierbar. Neben den bereits etablierten Online-Märkten Immobilien, Kfz bietet das Online-Portal der Freien Presse Recherchen in weiteren Fließ-text-Anzeigen der Blauen Börse an. In der Rubrik „Dies & Das“ erwarten den Leser nun auch die Fließtext-Anzeigen.

01. März 2005: Ab sofort sind unter einer kostenlosen Hotline Tickets aus dem Ticket-Shop buchbar. Damit ver-bessert sich der Service für die Abonnenten und Leser, die nicht in der Nähe einer Geschäftsstelle wohnen und nicht online sind.

24. Februar 2007:Das neue Lifestyle-Magazin der Freien Presse - Colori „Schön sein“ - erscheint erstmals.

01. Oktober 2007: Das Bühnen-Magazin der Freien Presse - „Capriccio“ - erscheint erstmals.

29. Oktober 2010: Die Freie Presse erscheint mit einem neuen Layout. Das neue Gesicht der Freien Presse ist frischer, übersichtlicher und eleganter.

29.10.2015:Die NewsApp der Freien Presse wird gestartet – sechs Jahre nach dem E-Paper, das inzwischen 7000 Leser hat.

(Quelle: www.freiepresse.de/SERVICE/MEDIENHAUS/CHRONIK)

1.4 Die Zeitung im Wandel der Zeit Arbeitsbogen 1.4

Recherchiert im Internet nach alten Zeitungen. Versucht es unter www.izm.de und sucht nach weiteren Adressen. Wer findet die älteste Zeitung? Fügt die Namen der Zeitung in eure Zeitleiste ein.

In dieser Aufgabe beschäftigen sich die Schüler mit der Gestaltung von Zeitungstexten in der historischen Entwicklung. Eine übersichtliche Struktur erleichtert das Lesen. Wir finden es heute selbstverständlich, Zeitungstexte in Spalten zu lesen, doch erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts kam man auf diese Idee. Die ersten Zeitungen unterschieden sich noch stark von den heutigen. Sie waren eher Flugblätter, reich verziert und nur einseitig bedruckt. Meist enthielten sie nur eine einzige wichtige Nachricht, z. B. über ein Thema wie Krieg, Wet-

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terkatastrophen oder Mord. Spätere Zeitungen waren in ihrem Aufbau oft recht durcheinan-der. Die Artikel waren nicht klar voneinander getrennt, oft musste man suchen, wo ein Text weiterging. Für die Recherchen können die Schüler entweder Bücher nutzen oder im Internet recherchieren.

1.5 Das Gesicht der Zeitung ändert sich Arbeitsbogen 1.5

1. Welche Unterschiede kannst du an den fünf Titelseiten ablesen? Notiere deine Beobachtungen.

2. Lest den Artikel „Liebe Leserinnen, liebe Leser“.

Warum wurde das Layout der Freien Presse verändert? Untersucht die aktuelle Ausgabe eurer Freien Presse nach den angesprochenen Änderungen.

3. Diskutiert in der Klasse: Wie gefällt euch das Layout? Würdet ihr etwas ändern?

Die Schüler erkennen anhand der Titelseiten, dass eine Zeitung am Tag ihres Erscheinens ein aktuelles Medium ist, aber für spätere Generationen zugleich Zeitzeugin eines wichtigen histo-rischen Ereignisses sein kann.

Die Schüler können die verschiedenen Entwicklungsschritte anhand der abgedruckten Titel-seiten nachvollziehen. Es ist sicherlich spannend, zu entdecken, wie sich Inhalt und Layout der Zeitung seit ihrer Gründung verändert haben. Die Schüler sollen die verschiedenen Titelseiten nach den Erscheinungsdaten ordnen. Hierbei hilft ihnen ein Blick auf das Layout und auch auf Ereignisse, die bei Erscheinung der jeweiligen Zeitung Thema waren.

Kunstunterricht: Ergänzend zu diesem Arbeitsbogen kann im Kunstunterricht der Entwurf einer eigenen Titelseite für die Freie Presse erstellt werden.

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2 Massenmedien im Vergleich

2.1 Zeitungen, Zeitschriften und elektronische Medien Arbeitsbogen 2.1

Es gibt viele verschiedene Medien. Sie unterscheiden sich in ihrer Form und ihrer Funktion. Welche kennt ihr? Welche nutzt ihr?

1. Reflektiert euer Medienverhalten. Welche Medien nutzt ihr, wie oft und zu welchem Zweck? Welche Informationen sind für euch wichtig oder spannend? Sammelt die Antworten und haltet sie in einer Mind-Map fest.

2. Was soll der Begriff Massenmedien bedeuten? Findet eine Definition und vergleicht diese hinterher mit der aus einem Lexikon.

3. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Printmedien und elektronischen Medien. Welche Arten von Printmedien gibt es? Welche Arten von elektronischen Medien gibt es? Erstellt eine Übersicht.

4. Tragt die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Medien zusammen und fügt sie der Übersicht hinzu (Aktualität, Verfügbarkeit etc.).

5. Diskutiert, was der Unterschied zwischen einer Zeitung und einer Zeitschrift ist.6. Welche Aufgaben haben Medien? Diskutiert die verschiedenen Funktionen wie

Informieren, Kritisieren, Kontrollieren, Bilden und Unterhalten. Findet Beispiele für diese Funktionen aus eurem eigenen Medienverhalten oder dem von euren Bekannten, Freunden und Eltern. Gibt es Unterschiede?

7. Vergleicht diese Ergebnisse mit euren Antworten aus der Mind-Map.

Die Mediennutzung von Jugendlichen ist so vielseitig wie das Medienangebot selbst. Die Auf-gaben des Arbeitsbogens zielen darauf ab, bei den Jugendlichen durch die Reflektion des eige-nen Medienverhaltens ein Bewusstsein für die unterschiedlichen Formen und Funktionen von Medien zu wecken. Für die Lehrkraft ergibt sich hieraus, zu Beginn des Zeitungsprojekts die Möglichkeit, Genaueres über den Wissensstand ihrer Schüler zu erfahren und den Unterricht entsprechend anzupassen.

2.2 Selektives Lesen

Jeder Schüler hat die aktuelle Ausgabe der Freien Presse gelesen. Nun geht es darum, das eigene Leseverhalten zu analysieren.

Hierfür geht jeder Schüler die Zeitung noch einmal durch und schreibt die Überschriften der Artikel, die ihn besonders interessiert haben, und die Themen, die ihn überhaupt nicht interessiert haben, jeweils auf eine Karteikarte. Auf einer zweiten Karteikarte hält er seine Begründung fest: „Hat mich interessiert, weil …“ oder „Interessiert mich nicht, weil …“.

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Die persönlichen Tops und Flops der Schüler werden an der Wand in einer Tabelle gesam-melt und in einer Zielgruppenanalyse ausgewertet:

Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren interessieren sich besonders für Themen aus dem Bereich X, Y und Z, weil diese Themen …

Die zehn Topthemen der Ausgabe vom 00.00.00 sind … Nicht gelesen werden …

Gibt es Themen, die nach Meinung der Schüler fehlen? Die Vorschläge werden als Empfeh-lung der Zielgruppenanalyse hinzugefügt.

2.3 Rezeption von Medien/Medienvergleich

Um die Medien Fernsehen und Zeitung miteinander zu vergleichen, wird eine Sendung „Ta-gesschau“ oder „heute“ mit einer Ausgabe der Freien Presse desselben Tages verglichen.

Hierfür sehen sich die Schüler zunächst den Fernsehbeitrag an und werten ihn aus.

Welche Nachrichten kamen vor? Wie wurden sie präsentiert?

Anschließend wird die jeweilige Tageszeitung gelesen. Sind die Nachrichten, die in der Fernsehsendung gemeldet wurden, auch in der Zeitung zu finden? Wie sieht es umgekehrt aus? Wie unterscheidet sich die Darstellung derselben Nachricht im Fernsehen und in der Zeitung? Welche Vor- und Nachteile haben die unterschiedlichen Medien? Verstehen die Schüler alle Nachrichten? Sind die Nachrichten im Fernsehen oder in der Zeitung besser zu verstehen?

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3 Funktion und Wirkung der Zeitung

3.1 Die Aufgaben der Zeitung Arbeitsbogen 3.1

Zeitungen wollen informieren, kritisieren, kontrollieren, bilden und unterhalten.

Finde für jede Aufgabe einen Beispielartikel in deiner Ausgabe der Freien Presse. Notiere, welche Aufgabe er erfüllt.

Diese Aufgabe soll die verschiedenen Funktionen der Zeitung verdeutlichen. Die Zeitung soll informieren, kritisieren, kontrollieren, bilden und unterhalten. In jeder Ausgabe der Zeitung findet man dafür Beispiele. Indem die Schüler sich die Zeitung genau anschauen und verschie-dene Artikel lesen, lernen sie zugleich deren Inhalte und die verschiedenen Ressorts kennen. Die ausgeschnittenen Artikel sollten exemplarisch im Plenum besprochen werden, wobei die Schüler ihre Auswahl begründen. Mit den Artikeln kann in späteren Unterrichtsstunden weiter-gearbeitet werden. Sie können z. B. die Grundlage für die Erarbeitung verschiedener Textsorten bilden.

3.2 Die Boulevardzeitung und die Abonnementzeitung Arbeitsbogen 3.2

Woher kommt die Unterscheidung, und was bedeutet sie heute? Zeitungen, die – wie die Zeitungen der Freien Presse - nach Hause geliefert werden können, nennt man Abonnementzeitungen. An-dere Zeitungen kann man meist nicht abonnieren. Man kann sie nur am Zeitungsstand bzw. „auf der Straße“ kaufen, deswegen nennt man sie Boulevard zeitungen. Das Wort Boulevard stammt aus dem Französischen und bedeutet Straße. Die „Bild“-Zeitung ist die größte Boulevardzeitung in Deutschland. Heute kann man auch sie abonnieren. Dennoch gibt es deutliche Unterschiede zwischen den beiden Zeitungstypen.

Welche Themen stehen auf der ersten Seite? Wie sind die Zeitungen aufgebaut? Wie dick sind die Zeitungen? Was kosten sie? Wie ist das Verhältnis von Texten und Bildern in den beiden Zeitungen? Machen die Überschriften neugierig auf mehr? Passen die Informationen darunter zu den Überschriften? Worüber wird ausführlich informiert? Wie sind die Zeitungen gestaltet? Welche Farben werden benutzt?

Wie werden die Wörter geschrieben? Welche Gestaltungselemente finden sich? Wie ist das Verhältnis von Information zu Unterhaltung?

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Fördern die Artikel die Meinungsbildung, oder soll man die dargestellten Meinungen eher kritiklos übernehmen?

Sind die Beiträge fair verfasst, oder gehen sie in den Bereich der Sensationslust und damit auf Kosten anderer?

An welche Leser richten sich die beiden Zeitungstypen?

Diese Aufgabe kann in den Klassen 7 bis 10 einzeln oder in Gruppen bearbeitet werden. Die Schüler sollen die Unterschiede zwischen den Abonnement- und den Boulevardzeitungen ken-nenlernen. Die Fragen geben ihnen Hilfestellung bei der Analyse beider Zeitungstypen. Grund-lage dieser Übung sollen Ausgaben der Freien Presse und einer Boulevardzeitung (z. B. „Bild“) vom gleichen Tage sein. Die Schüler erkennen so die unterschiedliche Darstellung gleicher The-men und die verschiedenartigen Schwerpunkte der Zeitungen. Sie werden viele verschiedene Informationen und typische Merkmale herausarbeiten, die auch in den weiteren Arbeitsbögen zur Thematik Boulevard- und Abonnementzeitung aufgegriffen werden können.

3.3 Die Aufmacher Arbeitsbogen 3.3

Auf der Titelseite jeder Zeitung findet sich ein Aufmacher. Er ist der große Hauptartikel mit einer großen Schlagzeile.

1. Vergleiche den Hauptartikel auf der Titelseite der heutigen Ausgabe deiner Tageszeitung mit dem Hauptartikel einer Boulevardzeitung (etwa die „Bild“).

2. Welche Unterschiede kannst du feststellen?3. Notiere sie hier auf dem Arbeitsbogen.

Unter Aufmacher versteht man den redaktionellen Hauptartikel auf der Titelseite einer Zeitung mit der dazugehörigen Schlagzeile. Er steht an zentraler Stelle. Der Aufmacher ist so platziert, dass er dem Leser sofort ins Auge fällt. Er dient bei Boulevardzeitungen vor allem dem Kaufan-reiz. Die Schüler werden optische, stilistische und auch inhaltlich unterschiedliche Aufmacher erkennen. An den Aufmachern werden die zentralen Unterschiede zwischen den beiden Zei-tungstypen deutlich: etwa in Text und Layout (Bebilderung); inhaltliche und darstellerische Un-terschiede; Zielsetzung des Textes.

Die Aufgabe kann in Gruppen bearbeitet werden. Dazu erhält jede Gruppe eine andere Zeitung vom gleichen Tag. Die Gruppen analysieren den Aufmacher der jeweiligen Zeitung und stellen diesen vor. Im Klassengespräch werden die unterschiedlichen Aufmacherthemen besprochen, und die Schüler können erste Rückschlüsse auf die Zeitungstypen ziehen.

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3.4 Ein Thema in zwei Zeitungen Arbeitsbogen 3.4

Nimm die heutige Ausgabe deiner Freien Presse und einer Boulevardzeitung zur Hand. Suche ein aktuelles Thema heraus, über das beide Zeitungen berichten. Wie unterscheidet sich die Bericht-erstattung voneinander? Einige Möglichkeiten, dies zu untersuchen, findest du hier. In welchen weiteren Aspekten unterscheiden sich die Zeitungen?

1. Findest du in beiden ausgesuchten Artikeln die gleichen Informationen? 2. Wie sind die Themen dargestellt?3. Wie ist der Sprachstil der beiden Artikel (z. B. sachlich, informativ, viele Fremdwörter,

einfach zu verstehen etc.)?4. Welche Unterschiede gibt es in den Überschriften der Artikel?5. Fällt dir noch mehr auf, was sie voneinander unterscheidet?

Auch bei dieser Aufgabe liegt der Schwerpunkt darin, die Unterschiede zwischen den beiden Zeitungstypen herauszuarbeiten. Es geht vor allem darum zu erkennen, wie unterschiedlich ein Thema journalistisch aufbereitet sein kann. Die Fragen sollen helfen, sich dieser komplexen Aufgabenstellung zu nähern. Einige Informationen werden die Schüler schon mit einem Ar-beitsbogen gesammelt haben. Trotzdem ist es wichtig, den Artikel näher zu überprüfen, um auch stilistische und inhaltliche Unterschiede aufzuzeigen. Anhand der Ergebnisse können die Schüler sagen, welche Leserschaft die jeweilige Zeitung bedienen will und welchen Auftrag die Zeitung in der Demokratie erfüllt.

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4 Zeitungsmarkt

4.1 Der Zeitungsmarkt in Deutschland Arbeitsbogen 4.1

In Deutschland gibt es ein großes Angebot an unterschiedlichen Zeitungstypen:

lokale und regionale Abonnementzeitungen überregionale Zeitungen Straßenverkaufszeitungen (Boulevardzeitungen) Wochenzeitungen Sonntagszeitungen und Anzeigenblätter

1. Macht ein Brainstorming: Kennt ihr Beispiele für die unterschiedlichen Zeitungstypen? Wo-her kennt ihr sie?

2. Recherchiert im Internet (z. B. meedia.de) oder mithilfe von Zeitungsarchiven zur aktuellen Entwicklung bzw. Lage des Zeitungsmarktes. Welche Einflussfaktoren werden genannt? Ent-wickelt aus den verschiedenen Faktoren den Kreislauf des Zeitungsmarkts.

3. Mittlerweile gibt es viele Zeitungen im Internet. Vergleicht die gedruckte Ausgabe eurer Freien Presse mit der Onlineausgabe auf www.freiepresse.de: Stehen in beiden Ausgaben die gleichen Artikel (gleiche Überschrift, gleicher Text)? Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede gibt es zwischen den beiden Ausgaben?

Der Zeitungsmarkt in Deutschland ist sehr vielseitig. Die Schülerinnen und Schüler kennen aus den Ferien oder von Verwandten evtl. auch Zeitungen, die in der Region nicht zu haben sind. Andere Zeitungen wie Anzeigenblätter kann man gar nicht am Kiosk kaufen, sondern man er-hält sie als Gratis-Posteinwurf im Briefkasten. Einige Zeitungen machen auch durch Werbung auf sich aufmerksam. Die Aufgaben 2. und 3. lassen sich, falls kein Internetzugang vorhanden ist, auch im Brainstorming-Verfahren bearbeiten.

4.2 Zeitungen vor Ort Arbeitsbogen 4.2

In Sachsen gibt es viele verschiedene Zeitungen.

1. Finde heraus, welche Zeitungen man an deinem Kiosk kaufen kann, wann sie erscheinen und in welcher Stadt sie herausgegeben werden. Überlege dir, ob die jeweilige Zeitung eine Lokalzeitung, eine überregionale oder eine internationale Zeitung ist, und ob sie eine Boulevardzeitung ist.

2. Ordne die Zeitungen in die folgende Tabelle ein.3. Worin besteht der Unterschied zwischen einer Wochen- und einer Tageszeitung?

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Für die Bearbeitung der ersten Aufgabe ist eine Vor-Ort-Recherche am Zeitungskiosk sinnvoll. Falls die Unterrichtszeit nicht ausreicht, eignet sich diese Aufgabe auch als „Hausaufgabe“ für den Heimweg.

4.3 Der Zeitungsmarkt vor Ort – Wer berichtet was? Arbeitsbogen 4.3

1. Versucht, am Kiosk alle regionalen und überregionalen Zeitungen ausfindig zu machen. Die Klasse besorgt sich von jeder Zeitung ein Exemplar.

2. Teilt euch in Kleingruppen auf und analysiert jeweils eine Zeitung:

Was hat sie gekostet? Was ist der Aufmacher? Wie ist das Text/Bild-Verhältnis? Gibt es eine Lokal-/Regionalteil? Wie viel Werbung ist auf der Titelseite? Welche Ressorts gibt es, und wie viele Seiten habe sie? Handelt es sich um eine Abonnementzeitung oder eine Boulevardzeitung? Was fällt euch sonst noch auf?

3. Wie hoch ist die Auflagenzahl? Recherchiert die Zahlen im Internet (z.B. auf www.ivw.eu oder direkt auf den Internetseiten der Zeitungen).

4. Stellt eure Ergebnisse der Klasse vor.

In dieser Unterrichtseinheit sollen die Schüler die Vielfalt des deutschen Zeitungsmarktes ken-nenlernen. An vielen Kiosken kann man täglich die unterschiedlichsten Zeitungen kaufen. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, die „Süddeutsche Zeitung“, die Freie Presse, die „taz“, die „Bild“ und viele andere mehr. Oft können die Schüler schon am Namen erkennen, dass die Zei-tungen einen anderen Erscheinungsort haben. An den Bahnhofskiosken und anderen zentralen Orten in der Stadt erhält man viele regionale Zeitungen aus dem gesamten Bundesgebiet. Es empfiehlt sich, mit den Schülerinnen und Schülern anhand der Ergebnisse des Arbeitsbogens „Zeitungen vor Ort“ eine Vorauswahl zu treffen.

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4.4 Zeitungen aus aller Welt Arbeitsbogen 4.4

In jedem Land der Welt kann man Zeitungen kaufen.

1. Findet heraus, in welchen Ländern die unten abgebildeten Zeitungen herausgegeben werden. Welche Zeitungen kann man auch beim Zeitungshändler kaufen und warum?

2. Sammelt Zeitungsköpfe aus aller Welt (z. B. aus der Tageszeitung oder aus dem Internet) und klebt sie in eine Weltkarte an die passende Stelle, nämlich zu dem Land, in dem die Zeitung erscheint. Denkt auch an die ausländischen Zeitungen, die ihr am Kiosk gefunden habt. Überprüft, aus welchen Ländern ihr Zeitungen gefunden habt.

Die Schüler gestalten eine Zeitungsweltkarte. Diese Übung dient der Veranschaulichung der Erscheinungsorte der wichtigsten ausländischen Zeitungen. Die Schüler lernen einflussreiche Zeitungen aus dem Ausland kennen und anhand ihrer typischen Merkmale unterscheiden.

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5 Das Unternehmen Zeitung

5.1 Wer arbeitet für die Zeitung? Arbeitsbogen 5.1

Welche Aufgaben haben die Bereiche Redaktion und Verlag? Ordnet diesen Aufgaben Berufs-bilder zu. Erstellt eine Übersicht in Form einer Tabelle.

Wer arbeitet mit wem zusammen? Erstellt ein Diagramm zu den Arbeitsabläufen.

Welche Ausbildung braucht man, um diesen Beruf auszuüben? Recherchiert im Internet unter http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe oder besucht das Berufsinformationszentrum BIZ der Agentur für Arbeit.

Auf die Frage, wer für die Zeitung arbeitet, fällt jedem zunächst der Journalist ein. Anhand die-ser Aufgabe soll den Schülern bewusst werden, dass zur Zeitungsproduktion jedoch viel mehr Berufsgruppen nötig sind. Im Vorfeld sollten die Arbeitsfelder des Verlags und der Druckerei besprochen werden. Das erleichtert es den Schülern, Aufgaben den jeweiligen Bereichen zuzu-ordnen. Der Arbeitsbogen kann auch im Unterrichtsgespräch mit der ganzen Klasse bearbeitet werden.

5.2 Impressum – Was ist das? Arbeitsbogen 5.2

Was bedeutet das Wort Impressum?

Auf welcher Seite eurer Tageszeitung steht es?

Welche Informationen enthält das Impressum?

Warum ist das Impressum wichtig für jede Zeitung?

Die Aufgabe kann mit jeder Ausgabe der Zeitung bearbeitet werden. Die Schüler benötigen zusätzlich ein Lexikon. Zunächst muss die Bedeutung des Wortes Impressum geklärt werden.

Im Impressum finden sich Angaben über den Herausgeber, den Chefredakteur, die leitenden Redakteure und den Verlag. Zudem sind Kontaktmöglichkeiten und der Einzelverkaufspreis an-gegeben. Die Bedeutung des Impressums kann auch im Zusammenhang mit dem Thema Presse-recht (S. 31) behandelt werden.

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5.3 Die Techniker Arbeitsbogen 5.3

Finde heraus, wie heute Zeitungen gedruckt werden. Recherchiere im Internet oder in der Bibliothek und benenne die Berufsgruppen, die für den Zeitungsdruck notwendig sind.

Dass Zeitungen heute anders gedruckt werden als zu Gutenbergs Zeiten, wissen die Schüler. Viele von ihnen können eigenständig mit dem Computer umgehen und drucken selbst Texte aus. Vielleicht haben sie auch schon einmal eine Klassenzeitung am Computer erstellt, gedruckt und dann kopiert. Der Prozess des Druckens im kleinen Rahmen ist den Schülern bekannt.

Der Einsatz elektronischer Druckmaschinen hat neue Berufszweige entstehen lassen. Nach über 550 Jahren wurde der Beruf des Schriftsetzers durch den des Mediengestalters für Di-gital- und Printmedien ersetzt. Der Mediengestalter ist für das Layout der Zeitung zuständig. Im Anschluss daran werden die fertig gelayouteten Zeitungsseiten als Datei zum Druck an die Druckerei geschickt.

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6 Anzeigen

6.1 Welche Anzeigen fi ndest du in der Zeitung? Arbeitsbogen 6.1

Beobachte eine Woche lang, welche Anzeigen in deiner Tageszeitung erscheinen. Trage die Beobachtungen in eine Tabelle ein.

Warum werden bestimmte Anzeigentypen an bestimmten Wochentagen veröffentlicht?

In der Freien Presse werden verschiedene Anzeigentypen veröffentlicht. Man findet sowohl ge-werbliche als auch private Anzeigen. Über die Woche verteilt sind die größten Anzeigenmärkte zu finden: der Auto-, Immobilien- und Stellenmarkt. Außerdem finden sich Familienanzeigen, Kontakt-, Geschäfts- und Dienstleistungsanzeigen, Stellengesuche, Kauf- und Verkaufsangebote.

Die Schüler werden die zweite Frage (nach den Erscheinungstagen einiger Anzeigentypen) sicherlich gut alleine beantworten können. Sie wissen, dass die meisten Menschen am Wo-chenende freihaben und sich dann länger und intensiver mit dem Studium der Anzeigen be-schäftigen können.

6.2 Anzeigen allgemein Arbeitsbogen 6.2

Findet die verschiedenen Arten von Anzeigen in eurer Tageszeitung heraus, die sich jede Wo-che oder jeden Tag wiederholen. Entwickelt eine Matrix und tragt eure Informationen zusam-men. Beschreibt die Inhalte bzw. Informationen, den Zweck, den Auftraggeber, die Gestaltung und die Platzierung der unterschiedlichen Anzeigen.

Wie hoch ist der Anteil der Anzeigen im Vergleich zum redaktionellen Teil? Versetzt euch in die Lage eines Unternehmers (BMW, Siemens etc.), eines Einzelhändlers (Autohändler, Blumenladen etc.) und eines Kunden. Wo würdet ihr Anzeigen platzieren? Begründet eure Entscheidung.

Jugendliche sind eine Zielgruppe der Werbung. In Tageszeitungen ist Werbung, die sich direkt an Jugendliche wendet, allerdings selten. Werbung und Anzeigen in der Zeitung stoßen bei Schülern nicht unmittelbar auf Interesse. Trotzdem hat das Thema seine Reize und lässt sich vielfältig bearbeiten. Mithilfe eines Brainstormings können die Schüler ihr Vorwissen einbrin-gen. Dabei können die Wörter „Anzeigen“ und „Zeitung“ in die Mitte eines Papiers geschrieben und weitere Begriffe darum herum notiert werden. Erst im zweiten Schritt beschäftigen sich die Schüler mit der Werbung und den Anzeigen. Viele Schüler dürften zu Hause schon einmal beobachtet haben, wie die Eltern eine neue Wohnung oder einen Job mithilfe des Wohnungs- oder Stellenmarkts gesucht haben. Diese und andere Assoziationen sammeln die Schüler in

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Zweiergruppen. Es ist auch möglich, die Aufgabe mit der gesamten Klasse zu bearbeiten und das Brainstorming an der Tafel festzuhalten. Bei der Frage nach der Bedeutung von Werbung und Anzeigen ist es wichtig, den Schülern zu vermitteln, dass sich Zeitungen zu einem großen Teil über die Werbe- und Anzeigeneinnahmen finanzieren. Die Erlöse stammen zu zwei Dritteln aus dem Anzeigengeschäft und nur zu einem Drittel aus dem Verkauf der Zeitung.

6.3 Kleinanzeigen Arbeitsbogen 6.3

1. Sucht aus eurer Tageszeitung alle Abkürzungen heraus, die ihr in Kleinanzeigen findet, und schreibt auf, was sie bedeuten. Erstellt anhand dessen ein alphabetisch geordnetes Anzeigen-lexikon. Ergänzt eure Sammlung eventuell durch weitere nützliche Abkürzungen.

2. Anschließend könnt ihr euer Anzeigenlexikon für die Gestaltung eurer Anzeigen benutzen. Formu-liert eine Verkaufsanzeige, ein Stellengesuch und eine Kontaktanzeige.

3. Was kosten eure Anzeigen? Recherchiert die Preise für unterschiedliche Anzeigenformen.

4. Sucht euch eine Anzeige aus und übersetzt sie in einen vollständigen Text. Denkt euch eine Ge-schichte aus, die sich hinter der Anzeige verbergen könnte.

Den Gebrauch von Abkürzungen kennen viele Schüler bereits aus ihrem Alltag. Sie nutzen diese Möglichkeit z. B. beim SMS-schreiben. Dennoch, das Lesen einer Anzeige kann auch Schülern der oberen Klassen zunächst schwerfallen. Es finden sich viele Abkürzungen darin, die dem geschulten Leser zwar keine Probleme bereiten, vielen Schülern aber sind die Abkürzungen fremd. In Kleingruppen recherchieren die Schüler in den verschiedenen Anzeigenteilen der je-weiligen Tageszeitung. Sie finden heraus, dass für jede Anzeigenart eine bestimmte Sprache und bestimmte Abkürzungen üblich sind. Aus den Abkürzungen sollen die Schüler ein Anzei-genlexikon erstellen. Dies kann im Zeitungsordner abgeheftet oder auf Karteikarten geschrie-ben werden, um es in das Zeitungslexikon einzuordnen. In den Anzeigen finden die Schüler Begriffe, die ihnen fremd sind (z. B. Kaltmiete, netto). Die Bedeutung dieser Bezeichnungen muss geklärt werden.

Von Schülern gesammelte amüsante Anzeigen können z. B. als Grundlage für das freie Schrei-ben dienen. So kann man sich Geschichten rund um die Anzeige ausdenken, etwa zu der Frage: Warum hat der Anzeigenkunde diese Anzeige aufgeben? Man kann auch einen Antwortbrief schreiben usw. Für solche Aufgaben eignen sich gut Anzeigen aus dem Bereich Kontakte oder Dienstleistungen.

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6.4 Wer kann Anzeigen lesen? Arbeitsbogen 6.4

Die folgenden Anzeigen sind in der Freien Presse erschienen. Schreibe die Anzeigen in ganzen Sätzen auf.

Vergleiche die Länge einer ungekürzten Anzeige mit der Druckversion.

Mithilfe des Anzeigenlexikons, das die Schüler erstellt haben, sollte diese Aufgabe keine Schwierigkeiten bereiten. Die Schüler erkennen durch das Aufschreiben, warum es wichtig ist, dass Anzeigen Abkürzungen enthalten. Es würde den Rahmen einer Zeitung sprengen, alle Be-griffe auszuschreiben, und deutlich weniger Anzeigen hätten Platz in der Zeitung. Der Preis einer Anzeige richtet sich nach dem Zeichen- bzw. Zeilenumfang. In ganzen Sätzen formulierte Anzeigen wären sehr teuer.

6.5 Meine Anzeige Arbeitsbogen 6.5

Was muss in einer Anzeige stehen, damit sich jemand darauf meldet?

Formuliere eine eigene Anzeige.

Sammelt die Anzeigen und hängt sie im Klassenraum oder an einer zentralen Schulwand auf.

Viele Schüler besitzen Dinge, die sie nicht mehr benötigen, andere Sachen wiederum hätten sie gerne. Indem sie eigene Anzeigen schreiben, lernen sie, ihre Wünsche genau zu formulieren. Wichtig ist es, zunächst gemeinsam mit den Schülern festzuhalten, welche Informationen eine Anzeige unbedingt enthalten muss, damit sie einen Interessenten findet: z. B. Grund der An-zeige (Suchen, Bieten, Verkaufen), Inhalt des Angebots oder Gesuchs (Kleidung, Gegenstände, Fotos, CDs, Freundschaft etc.), weitere Bedingungen (z. B. Kosten), Ansprechpartner (eine Kon-taktadresse, Telefonnummer, Chiffre). Zudem sollte die Anzeige möglichst knapp und aussa-gekräftig formuliert sein. Die Abkürzungen müssen für alle Adressaten verständlich sein. Die Anzeigen der Schüler können auch in der Schülerzeitung veröffentlicht werden.

6.6 Wohnungsangebote Arbeitsbogen 6.6

Sieh dir die Wohnungsanzeigen genau an und versuche, Antworten auf die folgenden Fragen zu finden:

1. In welchen Regionen werden viele Wohnungen angeboten?2. In welchen Regionen werden Wohnungen mit relativ hohen Mieten angeboten?3. In welchen Regionen werden Wohnungen angeboten, die günstiger sind?

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Sucht die günstigste und die teuerste 1-Zimmer-Wohnung (ca. 40 m2) in eurer Gegend und schaut, wo sich diese befinden.

Wohnungsanzeigen sind für die Schüler eher unattraktiv. Trotzdem lassen sich aus diesen An-zeigen wichtige Informationen über die Qualität einzelner Wohnungen und Wohngegenden ab-lesen. Alle Schüler kennen unterschiedliche Wohnungen und haben selbst schon bemerkt, dass diese nicht alle gleich gut, schön, groß, sonnig etc. sind. Auch durch eigene Umzüge kennen sie die Vor- und Nachteile von Wohnungen und eventuell auch von einzelnen Stadtbezirken. Diese Informationen können die Schüler auch in den Wohnungsanzeigen wiederfinden. Um das Interesse noch stärker zu wecken, kann eventuell auch der Wohnungsmarkt in ihrer Region untersucht werden. Hier kennen sich die Schüler aus und können Angaben von Vermietern und Maklern überprüfen. Sie sind die Experten für die Wohngegend.

Schüler der höheren Klassenstufen beschäftigen sich vielleicht schon mit dem Thema Aus-zug und erste eigene Wohnung. Gerade der Blick auf die 1-Zimmer-Wohnungen ist da-her sicherlich spannend. In einem weiteren Schritt ließe sich diese Aufgabe in den Mathematik-Unterricht einbauen: Wie viel Geld haben Studenten und Azubis durch-schnittlich zur Verfügung? Was darf eine Wohnung da kosten? Wie viel Geld bleibt zum Leben übrig? Zusätzlich können die Schüler sich im Internet darüber infor-mieren, wo man Zuschüsse zur Miete beantragen kann. (z. B.: Ausbildungsbeihilfe: http://babrechner.arbeitsagentur.de, Wohngeld: http://www.geldsparen.de/inhalt/rechner/Sozi-ales/Wohngeldrechner.php, BAföG: http://www.bafoeg.bmbf.de)

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7 Die Redaktion

7.1 Redaktionen und Ressorts Arbeitsbogen 7.1

1. Was sind Ressorts?

2. Vergleicht die Ausgaben eurer Freien Presse, die in einer Woche erschienen sind.

Welche Themen werden aufgegriffen? Sind sie zu Themengebieten gebündelt? Wie viele Seiten umfassen einzelne Themen und Gebiete? Gibt es an unterschiedlichen Wochentagen Besonderheiten? Wie ist die Reihenfolge der Themen in der Zeitung? Welche Themen bearbeiten die einzelnen Ressorts?

Haltet die Ergebnisse in einer Matrix fest.

3. Schneidet aus zwei aktuellen Ausgaben alle Artikel einzeln heraus und mischt sie. Verteilt die Artikel und ordnet sie einem Ressort in der Matrix zu. Begründet die Entscheidung.

4. Entwickelt eigene Artikel- bzw. Themenvorschläge für die einzelnen Ressorts.

Um sich mit der Organisationsstruktur, dem Zeitungsaufbau und dem thematischen Spek-trum der Freien Presse näher zu befassen, vergleichen die Schüler die Ausgaben einer Woche. Bei dieser Aufgabe lernen sie den Begriff des Ressorts kennen. Dabei gehen sie den folgenden Fragen nach: Welche Themen werden in der Zeitung aufgegriffen? Sind sie zu Themenge-bieten gebündelt? Wie viele Seiten umfassen einzelne Themen und Gebiete? Gibt es an un-terschiedlichen Wochentagen Besonderheiten? Wie ist die Reihenfolge der Themen in der Zeitung? Welche Themen bearbeiten die einzelnen Ressorts?

Die Schüler ordnen Artikel in Sachgebiete ein und halten ihre Ergebnisse fest.

Die ausgeschnittenen Artikel der aktuellen Ausgaben ordnen die Schüler dann den einzel-nen Ressorts zu und begründen ihre Entscheidung.

Anschließend entwickeln die Schüler eigene Artikel- bzw. Themenvorschläge für die einzel-nen Ressorts.

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7.2 Wie entsteht ein Zeitungsartikel? Arbeitsbogen 7.2

1. Jeden Tag erhalten die Redaktionen eine Unmenge an Informationen und Nachrichten. Die Redakteure müssen für den Leser die Nachrichten auswählen, die am wichtigsten sind. Dis-kutiert Kriterien, nach denen die Wichtigkeit einer Information bewertet werden kann.

2. Welche Aufgaben haben die unterschiedlichen Mitarbeiter innerhalb einer Redaktion?

Chefredakteur Stellvertretender Chefredakteur/Chef vom Dienst Ressortleiter Redakteur Autor Bildredakteur

3. Wäre Journalist ein Traumberuf für euch? Schreibt eure Meinung und Begründung in Form einer Mind-Map auf.

Zunächst wird der Arbeitsbogen mündlich besprochen. Dabei sollten Fachbegriffe eingeführt und von den Schülern erarbeitet werden, die sie dann in ihren schriftlichen Beschreibungen aufgreifen. (Zur täglichen Arbeit in der Redaktion der Freien Presse siehe auch: www.freiepresse.de/SERVICE/MEDIENHAUS/PRODUKTION)

7.3 Schreiben für ein Ressort Arbeitsbogen 7.3

1. Wähle ein Ressort aus, das dir besonders gut gefällt.

2. Schreibe einen Artikel zu einem für dieses Ressort passenden Thema.

3. Halte mit Mitschülern, die für das gleiche Ressort geschrieben haben, eine Ressortkonferenz ab.

Bei dieser Aufgabe versuchen sich die Schüler selbst als Journalisten. Sie schreiben einen Artikel, stellen diesen ihren Mitschülern vor, verbessern ihn, treffen im Team Entscheidungen über die Gestaltung einer eigenen Seite und erstellen zusammen eine Zeitung. Wichtig ist, dass die Schüler ihren Artikel nicht einfach aufschreiben, sondern an ihm weiterarbeiten und feilen. Sie lernen, die Kritik ihrer Mitschüler aufzunehmen und einzubauen, sodass sie ein gutes Ergebnis erzie-len und einen spannenden und interessanten Artikel verfassen. (Zum Thema Schreiben für die Zeitung, siehe auch die nachfolgenden Punkte Journalis tische Recherche, Journalis tische Gattung und Journalis tische Sprache.)

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8 Der Aufbau der Zeitung

8.1 Steckbrief der Zeitung Arbeitsbogen 8.1

Erstelle einen Steckbrief deiner Tageszeitung.

Ein Steckbrief dient dazu, eine Person oder eine Sache genau zu beschreiben, damit Dritte sie aufgrund der enthaltenen Informationen sofort wiedererkennen können. Mit dem Steckbrief zur Freien Presse sollen sich die Schüler in einem ersten Schritt dem Aufbau der Zeitung nähern. Jede Ausgabe der Zeitung kann als Grundlage für den Steckbrief dienen.

8.2 Aufbau der Zeitung Arbeitsbogen 8.2

Welche Themengebiete gibt es in der Freien Presse? Erstellt eine Tabelle und notiert die einzelnen Sachbereiche. Vergleicht eine Woche lang: Welche Sachbereiche wiederholen sich täglich? Welche wechseln sich ab? Welche Sonderseiten oder Beilagen gibt es?

Wie sind andere Tageszeitungen aufgebaut? Findet Unterschiede zu oder Gemeinsamkeiten mit der Freien Presse heraus.

Wichtige Themen des Tages stehen auf der Titelseite oder nehmen besonders viel Raum in der Zeitung ein. Dabei können verschiedene Artikel zum gleichen Thema entweder unterschied-lichen Ressorts zugeordnet sein oder auch gesammelt auf einer Seite in verschiedenen Genres bearbeitet werden.

Durchsucht die aktuelle Ausgabe eurer Freien Presse nach den Topthemen. Tragt die Anzahl dieser Artikel, ihre Platzierung und ihre Genres zusammen.

Ein weiteres Gliederungsmerkmal für den Leser sind Schlagzeile, zweite Überschrift und manchmal auch ein sogenannter Lead, eine kurze zusammenfassende Einleitung am Artikelanfang.

Welche Funktion haben die einzelnen Elemente? Welche Informationen über den Artikel kann der Leser daraus entnehmen? Präsentiert eure Überlegungen an Beispielen aus der ak-tuellen Ausgabe.

Diese Übung dient der groben Orientierung in der Zeitung. Die Schüler lernen, dass Tages-zeitungen thematisch aufgeteilt sind, oft in zusammenhängenden Zeitungsabschnitten, die man einzeln herausnehmen kann. Darüber hinaus üben sie, sich anhand von Inhaltsübersichten, Sei-tenköpfen, Überschriften und anderen Elementen einen schnellen Überblick über die Themen in der aktuellen Ausgabe ihrer Tageszeitung zu verschaffen.

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8.3 Was sind Ressorts? Arbeitsbogen 8.3

Untersuche eine Woche lang deine Tageszeitung und beantworte folgende Fragen:

1. Welche Ressorts erscheinen jeden Tag? Notiere täglich die Ressortnamen.2. Welche Ressorts erscheinen nur an bestimmten Tagen? Notiere die Ressorts und

Wochentage.3. Welchen Seitenumfang haben die verschiedenen Ressorts?4. In welchem Ressort erscheinen die meisten Beiträge?5. An welchem Tag war die Zeitung am umfangreichsten?

Die Schüler lernen die verschiedenen Ressorts ihrer Zeitung kennen. Durch die Analyse über eine Woche hinweg erhalten sie einen Überblick über die täglich enthaltenen Ressorts und die-jenigen, die nur an bestimmten Tagen erscheinen. Die Schüler erkennen, welche Bedeutung die unterschiedlichen Ressorts haben, wenn sie sich mit deren Umfang und der Anzahl der Beiträge beschäftigen. In den einzelnen Ressorts gibt es Rubriken, die täglich wiederkehren. Es bietet sich an, die unterschiedlichen Ressorts in Kleingruppen näher untersuchen zu lassen. Die Schüler können diese auch ausschneiden und in einer späteren Phase weiterbearbeiten.

8.4 Wo gehört das hin? Arbeitsbogen 8.4

Hier ist einiges durcheinandergeraten. Hilf dem Redakteur und ordne die Artikel den rich-tigen Ressorts zu.

Die Schüler können hier überprüfen, ob sie Artikel den richtigen Ressorts zuordnen können. Die Texte und Ressortnamen sind der Freien Presse entnommen.

8.5 Welche Ressorts interessieren die Leser? Arbeitsbogen 8.5

Befrage mindestens fünf verschiedene Personen:

1. Welches Ressort lesen Sie in der Tageszeitung am liebsten?2. Welches Ressort lesen Sie als Erstes?3. Welches Ressort lesen Sie immer?4. Welches Ressort lesen Sie gar nicht?

Führe eine Strichliste und erstelle ein Diagramm, aus dem man ablesen kann, wo die Interes-sen der Leser liegen.

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Jeder Mensch hat seine Lieblingsressorts in der Zeitung. Andere Teile werden gleich über-blättert. Dies sollen die Schüler mit der vorliegenden Aufgabe näher untersuchen. Die Er-gebnisse sollten anschaulich und mithilfe von Diagrammen präsentiert werden. So lernen die Schüler, dass Grafiken, Diagramme und Infokästen, wie sie in der Zeitung häufig vorkommen, für die verständliche Darstellung von Sachverhalten eine große Rolle spielen.

Zu Beginn und am Ende des „Zeitung im Unterricht“-Projekts kann man der eigenen Klasse ähnliche Fragen stellen, um herauszufinden, ob die Arbeit mit der Zeitung den Blick und die Interessen der Schüler verändert hat.

8.6 Die Beilagen der Tageszeitung Arbeitsbogen 8.6

Erstelle eine Tabelle, in der alle Beilagen notiert werden, die im Laufe eines Monats erschei-nen.

In der Freien Presse finden sich regelmäßig Beilagen wie z. B. „Wochenende - das Wochen-endmagazin“ und das Freizeitmagazin „Wohin“. Die Schüler sollen in einer Tabelle alle Bei-lagen erfassen, die im Laufe eines Monats erscheinen. Abschließend kann diskutiert werden, welche Gründe für den Erscheinungstag einzelner Beilagen ausschlaggebend sind.

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9 Layout

9.1 Schriften, Farben und mehr Arbeitsbogen 9.1

Untersuche, wie verschiedene Seiten der Freien Presse aufgebaut sind, und versuche, folgende Fragen zu beantworten:

1. Warum werden in deiner Tageszeitung Grafiken abgedruckt?2. Für welche Elemente werden welche Schriften verwendet und warum?3. Wozu dienen Layer bzw. Infokästen?

Jede Zeitung hat ihr unverwechselbares Layout, das der Orientierung der Leser und damit der Leser-Blatt-Bindung dient. Die Gestaltung der Freien Presse hat sich im Laufe der Jahrzehnte verändert. Verschiedene Schriften dienen der Orientierung und der Übersichtlichkeit. Es finden sich oft Grafiken und Infokästen, die Basis- oder Hintergrundinformationen zu einem Sachver-halt liefern und diesen veranschaulichen.

9.2 Aufbau der Titelseite Arbeitsbogen 9.2

Vergleiche drei Ausgaben deiner Tageszeitung und beantworte folgende Fragen:

1. Welche Art von Informationen findest du auf jeder Titelseite?2. Welche Nachrichten stehen auf der Titelseite?3. Welche Aufgabe hat das große Foto auf der Titelseite?

Die Titelseite einer Zeitung ist ihr Aushängeschild. Sie hat ein unverwechselbares Layout und soll zum Kauf der Zeitung anregen. Hier findet man die wichtigsten Nachrichten, die meist nur angerissen sind und auf einer der folgenden Seiten fortgesetzt werden. Die Leser können sich auf der Titelseite über den Inhalt der Zeitung informieren und finden Kommentare zu aktuellen Themen. Das Bild auf der Titelseite nimmt entweder Bezug auf den Aufmacher oder reißt ein Thema an, über das weiter hinten berichtet wird. Die Leser finden hier auch die Servicenum-mern des Zeitungsverlages. Weitere wichtige Bestandteile der Titelseite sind: der Zeitungskopf, das Datum, die Ausgabenummer, der Jahrgang und der Einzelverkaufspreis. Die Schüler beo-bachten drei Tage lang die Titelseite der Zeitung und erkennen, dass sie immer gleich aufgebaut ist, da sie das Markenzeichen der Zeitung ist.

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9.3 Titelseite der Tageszeitung 2020 Arbeitsbogen 9.3

Wir schreiben das Jahr 2020. Die Freie Presse möchte sich ein neues, modernes und junges Layout geben.

Überlege:

Wie könnte die Titelseite aussehen? Welche Informationen sind auf der Titelseite zu finden? Welche Aufgabe erfüllt eine Titelseite?

Gestalte anhand deiner Überlegungen eine Titelseite.

Die Aufgabe ist konkret und zugleich offen in Hinblick auf das Layout und die Arbeitsmaterialien. Die Schüler können die Titelseite zeichnen, malen, mit Elementen der aktuellen Zeitung oder auch am Computer gestalten. Es bietet sich an, zunächst eine Entwurfsskizze anfertigen zu lassen, die dann auf ein mindestens DIN-A3 großes Blatt übertragen wird. Der Fantasie der Schüler sind keine Grenzen gesetzt.

9.4 Bilder und Fotos in der Zeitung Arbeitsbogen 9.4

Warum ist auf der Titelseite eurer Tageszeitung ein großes Foto abgebildet? Welche Aufgabe hat es?

Warum werden Fotos in der Zeitung abgedruckt?

Wähle ein Foto, das dir gut gefällt oder dich beeindruckt. Notiere, warum dir das Bild aufge-fallen ist und was es von anderen unterscheidet.

Eine Zeitung lebt von einem ausgewogenen Verhältnis von Text und Fotos. Bilder illustrieren die Beiträge und enthalten ergänzende Informationen.

In jedem Ressort finden sich Fotos und Abbildungen, die die Schüler betrachten und auswählen können. Sie erkennen, dass Bilder in jedem Ressort eine unterschiedliche Aufgabe haben. Sie informieren, illustrieren und regen zum Lesen an. Das Foto auf der Titelseite soll den Leser an-sprechen und ihn animieren, die Zeitung zu kaufen. Es hat immer einen aktuellen Bezug, muss aber nicht im Zusammenhang mit dem Aufmacher der Titelseite stehen. In diesem Fall findet sich der Text, auf den sich das Foto bezieht, im entsprechenden Ressort.

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9.5 Die Wirkung von Bildern Arbeitsbogen 9.5

Betrachte die Fotos in deiner Tageszeitung unter folgenden Aspekten:

Passen die Fotos zu den dazugehörigen Artikeln? Welche Aufgabe haben die Fotos? Wie können Fotos verändert werden?

Bildet Kleingruppen und entscheidet euch jeweils für ein Ressort eurer Tageszeitung.

1. Betrachtet das Titelbild eures Ressorts in der aktuellen Ausgabe eurer Tageszeitung. Erklärt die Bildaussage in Bezug auf den zugehörigen Artikel.

2. Unterstützt das Bild die Aussage des Textes? Ja oder nein? Begründet es.3. Verändert die Bildaussage eines Bildes durch drei neue Bildunterschriften.4. Könnte dieses Bild auch einem völlig anderen Artikel zugeordnet sein? Sammelt einige

Vorschläge.5. Wählt einen anderen Bildausschnitt. Wie könnt ihr dadurch die Bildaussage verändern?

Beschreibt in einigen Sätzen die neue Aussage.

Diskutiert eure Ergebnisse in der Klasse.

Bei dieser Aufgabe sollen sich die Schüler mit der grundsätzlichen Funktion von Fotos in der Zeitung beschäftigen. Zeitungsredaktionen stehen vor dem Problem, dass Fotos einerseits wert-vollen Platz besetzen, der den Texten fehlt. Andererseits üben Bilder einen optischen Reiz aus, der bewirkt, dass der dazugehörige Text bevorzugt wahrgenommen wird. Fotos besitzen eine inhaltliche Aussagekraft, die durch ihre Größe und Platzierung noch betont wird. Abhängig von der Textsorte und dem Ressort finden sich in einigen Teilen der Zeitung mehr und auch größere Fotos als in anderen.

9.6 Das Layout der Freien Presse Arbeitsbogen 9.6

1. Seht euch das Layout der Freien Presse an. Welche gestalterischen Elemente fallen euch auf? Sammelt alle Eigenschaften, die ihr dem Layout zuordnen würdet.

2. Skizziert ein typisches Layoutschema für eine Doppelseite. Welche Bestandteile gehören dazu? Wie sind sie auf der Seite angeordnet?

3. Schlagt die Doppelseite einer Zeitung auf. Achtet auf die Elemente, die ihr zuerst seht. Zeich-net in Partnerarbeit mit einem Marker eure Augenbewegungen auf der Zeitungsseite nach. Vergleicht die Ergebnisse.

4. Überlegt, welchen Zwecken das Layout dienen soll. Warum kommt es nicht nur auf den In-halt der Artikel an?

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5. Vergleicht eine Seite eurer Tageszeitung mit einer Seite einer Boulevardzeitung. Achtet auf die Unterschiede im Layout, zum Beispiel hinsichtlich der Anzahl der Bilder im Verhältnis zum Text, der Größe der Bilder, der Größe der Schrifttypen, der Länge der Zeitungsartikel und ihrer Anordnung.

Die Anordnung der Texte, Bilder und Grafiken auf einer Zeitungsseite nennt man Layout. In den folgenden drei Übungen beschäftigen sich die Schüler mit der Frage, wie die Gestaltung mit dem Inhalt einer Zeitung zusammenhängt, mit ihrer Lesefreundlichkeit und ihrem Verkaufserfolg. Das Layout einer Tageszeitung signalisiert, welchen Stil sie pflegt: seriös oder unterhaltend, konser-vativ oder fortschrittlich. Das Layout gibt der Zeitung einerseits ein unverwechselbares Gesicht, sodass man sie am Kiosk von anderen Zeitungen unterscheiden kann. Andererseits dient die Ge-staltung aber auch als Orientierungshilfe für den Leser, damit er die gesuchten Inhalte schneller findet. Die Spaltenbreite orientiert sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen darüber, wie das Auge die Inhalte eines Textes am schnellsten und leichtesten erfasst.

9.7 Infografi ken Arbeitsbogen 9.7

Vergleicht Infografiken, Diagramme und Karten in unterschiedlichen Zeitungen oder auf In-ternetseiten. Welche zusätzlichen Informationen werden geboten, welche Grafiken dienen nur der Dekoration?

Infografiken sollen – wie Pressefotos – die Blicke des Lesers anziehen und den Artikel optisch aufwerten. Bei dieser Übung untersuchen die Schüler den Nutzen von Infografiken. Die Lehr-kraft sollte im Unterricht thematisieren, ob die gewählte Darstellungsform bei Diagrammen sinnvoll ist und wie man die Aussage durch eine andere Darstellung von Zahlenwerten verän-dern könnte.

Zweckmäßig ist eine Grafik, wenn ihre Aussage auf den ersten Blick zu erkennen ist. Sie sollte die Nachrichten des Textes ergänzen und leichter verständlich machen. Die Karte oder das Di-agramm steht dem Text näher als das Foto, deshalb muss sie eine klare Information enthalten. Diagramme erscheinen oft in Form einer Kurve, eines Balken- oder Tortendiagramms.

Kurven werden vorwiegend dazu eingesetzt, eine Entwicklung über einen begrenzten Zeitraum zu veranschaulichen. Balken- und Tortendiagramme vergleichen in der Regel unterschiedlich große Werte, bezogen auf einen bestimmten Zeitpunkt. Sie zeigen keine Entwicklung an, son-dern illustrieren einen gegenwärtigen oder vergangenen Zustand. Ein bekanntes Beispiel für diese Form der Darstellung sind Diagramme von Wahlergebnissen. Diese werden im Fernsehen oft als Balkendiagramme gezeigt, während Tageszeitungen gern das Tortenstück wählen. Dabei sind kleinere Unterschiede bei den Tortenstücken schlechter zu erkennen als bei einem Balken-diagramm. Geografische Karten veranschaulichen ein aktuelles Ereignis. Sie beschränken sich im Unterschied zu Atlaskarten auf die wesentlichen Informationen und unterscheiden sich in ihrer farblichen Gestaltung und der Menge an geografischen Informationen deutlich von Atlas-karten. Sie geben dem Leser nur eine grobe Orientierung.

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10 Presserecht

10.1 Das Presserecht Arbeitsbogen 10.1

Politiker nutzen die Medien häufig für ihre Zwecke. Umgekehrt decken die Medien aber auch Skandale in Politik und Wirtschaft auf. Untersuche die aktuelle Ausgabe deiner Tageszei-tung: Welche Artikel können als positiv für die Betroffenen bezeichnet werden, welche wirken sich negativ auf deren Image aus? Begründe deine Meinung.

Welche Informationen aus den Artikeln sind vermutlich bereitwillig und welche nur zögernd an die Journalisten weitergegeben worden?

Die Aufgabe der Zeitung ist es, zu informieren und auch über Unrecht und Skandale zu be-richten. Fast jeden Tag finden sich dafür Beispiele in den verschiedenen Ressorts. Die Schüler suchen in der Zeitung nach entsprechenden Artikeln. Sie können auch vergleichen, wie andere Medien mit den gefundenen Themen umgehen. Daran kann sich eine Diskussion über die Auf-gabe von Zeitungen und die Grenzen ihrer Möglichkeiten anschließen.

10.2 Die Pressefreiheit Arbeitsbogen 10.2

1. Suche im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland den Artikel, der sich auf die Presse-freiheit bezieht. Lies den ersten Absatz.

Warum soll jeder Mensch das Recht haben, seine Meinung zu verbreiten? Wer muss einem Auskunft geben, wenn man Informationen benötigt?

2. Lies den zweiten Absatz des Artikels.

Warum schränkt er das Recht auf freie Meinungsäußerung und den Zugang zu Informationsquellen ein?

Was verstehst du unter dem „Recht am eigenen Bild“? Nenne Beispiele.

3. Richter müssen häufig über den Vorwurf der „üblen Nachrede“ entscheiden. Was verstehst du darunter?

4. Es gibt Länder, in denen es keine Pressefreiheit gibt. Finde heraus, welche Länder das sind. Welche Gründe kann es für eine Einschränkung oder Abschaffung der Pressefreiheit geben? Informiere dich über den aktuellen Stand.

5. Suche in aktuellen Zeitungsausgaben oder in Internetarchiven von Zeitungen (wie etwa auf www.freiepresse.de) nach Berichten über Einschränkungen der Pressefreiheit. Schneide diese Berichte aus und erstelle daraus eine Informationswand.

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Die Fragen zum Thema Pressefreiheit sind sehr umfangreich. Wir empfehlen, die Aufgaben an verschiedene Kleingruppen zu verteilen, die Informationsplakate erstellen und sie an-schließend der Klasse präsentieren. Wichtig ist bei allen Aufgabenstellungen, dass die Schüler sich austauschen und ihre eigene Meinung zu den Fragen äußern. Die Ergebnisse der letzten beiden Aufgaben können in die Weltkarte übertragen werden, die die Schüler zum Thema „Wichtige Zeitungen aus aller Welt“ erstellt haben.

10.3 Zensur und Pressefreiheit Arbeitsbogen 10.3

1. Was bedeutet Zensur und Pressefreiheit? Diskutiert darüber in der Klasse.

2. Sucht aus dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland den Artikel 5 heraus. (Im Inter-net oder in „Informationen zur politischen Bildung“, Heft 239, Grundrechte). Beschreibt den Inhalt mit euren eigenen Worten.

3. Recherchiert zum Thema Zensur und Pressefreiheit die Geschichte eurer Tageszeitung. Nutzt das Internet und das Archiv auf www.freiepresse.de.

4. Sucht euch Informationen aus Archiven, Bibliotheken oder dem Internet zur sogenannten „Spiegel“-Affäre. Was ist damals passiert? Erklärt in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Pressefreiheit.

5. Findet heraus, in welchen Ländern keine Pressefreiheit herrscht. Nehmt euch eine Welt-karte und markiert die Länder. Was fällt dabei auf?

Die Schüler sollen sich bei dieser Aufgabe mit dem Gedanken befassen, dass eine freie Presse keine Selbstverständlichkeit, in einer Demokratie aber unverzichtbar ist. Deshalb wird die Pres-sefreiheit hier vor allem in ihrer historischen Entwicklung beleuchtet. In Deutschland wurde sie im Lauf der Geschichte erst spät verankert und aufgrund unterschiedlicher politischer Entwick-lungen von den Regierenden immer wieder eingeschränkt.

1874 wurde die Freiheit der Presse im „Reichspreßgesetz“ erstmals festgeschrieben, in der Wei-marer Verfassung wurde sie zum Grundrecht. Unter den Nationalsozialisten wurde dieses Grund-recht neben anderen „bis auf weiteres“ ausgesetzt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Vergabe der Presselizenzen durch die Alliierten kontrolliert. In Westdeutschland endete der Lizenzzwang nach Inkrafttreten des Grundgesetzes, das die Pressefreiheit als Grundrecht in Arti-kel 5 sicherstellt. Die Deutsche Demokratische Republik garantierte in ihrer Verfassung zwar die Pressefreiheit, behielt jedoch den Lizenzzwang bei und schränkte die freie Berichterstattung ein.

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10.4 Wer schützt mich vor der Presse? Arbeitsbogen 10.4

1. Lest die Berichte „Irrtum mit fatalen Folgen“ und „Gefahren der Offenheit“ aus der Freien Presse vom 31. März 2012. Sucht im Internet nach Artikeln über den Fall und vergleicht die Berichterstattung. Diskutiert in der Klasse: Was haltet ihr von der Berichterstattung?

2. Lies die aktuelle Ausgabe deiner Tageszeitung und einer Boulevardzeitung. Wird in den Zei-tungen über das Privatleben von bekannten Persönlichkeiten berichtet? Vergleiche die Artikel der beiden Zeitungen.

Welche Unterschiede kannst du feststellen? Welche Artikel würdest du als seriös bezeichnen? Besteht für die Verfasser der von euch gewählten Texte die Gefahr,

wegen „übler Nachrede“ angeklagt zu werden?

3. Kennt ihr Beispiele dafür, dass Journalisten oder Fotoreporter in das Privatleben von bekannten Persönlichkeiten eingedrungen sind? Stimmt es, dass sie damit nur den Lesern einen Gefallen tun wollen? Diskutiert in der Klasse.

4. Wenn eine Person sich in der Zeitung falsch dargestellt fühlt oder falsch zitiert wurde, kann sie von der Zeitung eine Gegendarstellung verlangen. Versuche dafür Beispiele in Zeitungsar-chiven zu finden. Warum musste die Zeitung die Gegendarstellungen abdrucken?

Nicht nur die Presse muss geschützt werden, sondern auch das Individuum vor der Presse. Die-sem Problem geht der Arbeitsbogen nach.

Ein besonders drastisches Beispiel wird in der ersten Aufgabe beschrieben. Ein 17-Jähriger wurde von der Polizei wegen Mordverdacht verhaftet. In Zeitungen und dem Internet wurde er als Mörder präsentiert. Daraufhin begann eine Hexenjagd. Tags darauf stellte sich jedoch heraus, dass der Jugendliche unschuldig war.

Schüler interessieren sich für das Leben ihrer Idole, der Stars, Schauspieler und Musiker. Dass die Berichte über diese Personen nicht immer der Wahrheit entsprechen und die Betroffenen sich mitunter in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt fühlen, haben die Schüler vermutlich schon gehört. Die zweite Aufgabe beschäftigt sich mit der unterschiedlichen Darstellung des Privatle-bens bekannter Persönlichkeiten in der Boulevardpresse und in der Freien Presse. Um die Unter-schiede deutlich zu machen, bietet es sich an, die jeweilige Tageszeitung mit der „Bild“-Zeitung oder einem anderen Boulevardblatt zu vergleichen. Die Schüler werden anhand einiger Artikel erkennen, dass nicht nur bekannte Persönlichkeiten, sondern auch Normalbürger in der Zeitung mitunter nicht korrekt zitiert werden, dass manche Artikel „unter die Gürtellinie“ gehen und falsche Tatsachen vorspiegeln.

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Die Schüler lernen, dass sich eine Person, über die in der Zeitung etwas Falsches geschrieben wird, wehren kann. Mit dieser Aufgabe kann in den Themenbereich journalistische Ethik einge-stiegen werden. Die Schüler lernen das Instrument der Gegendarstellung kennen.

10.5 Pressekodex und Presserat Arbeitsbogen 10.5

Seht euch den Pressekodex an (Download im PDF-Format unter www.presserat.de). Disku-tiert in kleinen Gruppen, welche Grundsätze leichter oder schwerer einzuhalten sind. Sucht hierfür Beispiele.

Sucht in Zeitungen nach Texten, bei denen die Autoren die Regeln des Pressekodex verletzt haben könnten.

Was ist der Presserat und welche Aufgaben hat er? Was ist eine Rüge?

Um die Persönlichkeitsrechte Einzelner gegenüber unsachlicher oder gar falscher Berichter-stattung zu schützen, gibt es neben dem Recht auf Gegendarstellung weitere rechtliche Instru-mente, die die Schüler mit dieser Übung kennenlernen.

Im Pressekodex des Presserats hat sich die deutsche Presse selbst 16 Richtlinien gegeben, an-hand derer sie Verstöße gegen die journalistische Ethik beurteilen und tadeln kann. Jeder Leser kann sich über Bilder und Texte, die diese Regeln seiner Ansicht nach verletzen, beim Presserat beschweren. Falls der Beschwerdeausschuss des Presserats die Bedenken des Lesers teilt, kann er eine öffentliche Rüge gegen die Zeitung aussprechen, die den infrage stehenden Text abge-druckt hat. Die Zeitung ist verpflichtet, eine solche Rüge abzudrucken. Auf seiner Internetseite (www.presserat.de) berichtet der Deutsche Presserat über Verstöße, Rügen und Ähnliches.

10.6 Manipulation durch Medien Arbeitsbogen 10.6

1. Warum ist es eurer Ansicht nach nicht in Ordnung, wenn eine Partei Wahlvorhersagen bzw. Wahlprognosen veröffentlicht? Oder die Tabakindustrie die Zahlen der Lungenkrebsfälle? Überlegt weitere Beispiele.

2. Ihr seid Vertreter einer politischen Partei (oder der Tabakindustrie, des Vereins der Hundebe-sitzer, des Musikclubs, des Verbandes der Jeansträger etc.). Entwerft einen Fragebogen mit fünf Fragen, die ihr so stellt, dass eine möglichst hohe Zustimmung für euren Verband und seine Interessen erreicht wird.

3. Stellt euch nun vor, ihr seid die Opposition oder der Konkurrent dieser Organisation. Wie würdet ihr die gestellten Fragen umformulieren, damit sich bei der Befragung ein negatives Ergebnis ergibt?

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Zeitungen sind zwar zu wahrheitsgemäßer Berichterstattung verpflichtet. Dennoch gibt es le-gale Möglichkeiten, die öffentliche Meinung durch die Presse zu beeinflussen, etwa durch die Auswahl von Themen, über die berichtet oder eben nicht berichtet wird. In Interviews und Umfragen beeinflusst die Fragestellung das Ergebnis. Die Aufgaben zu diesem Abschnitt sollen die Schüler für die Manipulationsmöglichkeiten von Medien sensibilisieren.

10.7 Manipulation durch Bilder Arbeitsbogen 10.7

1. Nicht nur der Text, auch Bilder können manipulieren. Welche Möglichkeiten der Mani-pulation gibt es? Spielt eure Ideen anhand von Bildern aus einer aktuellen Ausgabe eurer Tageszeitung durch und diskutiert sie gemeinsam in der Klasse.

2. Verändere ein Foto so, dass es eine neue Bildaussage erhält. Nutze dazu entweder ein digi-tales Bild, das du mit einem Bildbearbeitungsprogramm veränderst, oder die Kopie einer Fotografie, die du zerschneiden, retuschieren und auf einem gesonderten Blatt wieder zu-sammensetzen kannst.

3. Verändere die Bildaussage eines Bildes durch drei neue Bildunterschriften.

4. Könnte dieses Bild auch einem völlig anderen Artikel zugeordnet sein? Sammelt Vorschläge.

5. Wählt einen anderen Bildausschnitt. Wie könnt ihr dadurch die Aussage des Bildes verän-dern? Beschreibt in einigen Sätzen die neue Aussage.

Dass man Bilder manipulieren kann, ist bekannt. Dennoch wirken sie glaubwürdig. Häufig wer-den mit Fotos Meinung und Politik gemacht. Die Wahl eines bestimmten Bildausschnitts kann die Aussage einer Aufnahme grundlegend verändern. Mithilfe der digitalen Medien können Bil-der zudem so verändert werden, dass sie dem Redakteur oder auch der abgebildeten Person besser gefallen. Es gibt viele historische und aktuelle Beispiele für die Manipulation von Bil-dern: vom „Wegretuschieren“ unliebsamer Persönlichkeiten in der ehemaligen Sowjetunion bis hin zu heute üblichen optischen „Schönheitskorrekturen“ bei Fotomodellen und Schauspielern.

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11 Journalistische Recherche

11.1 Woher kommen die Nachrichten? Arbeitsbogen 11.1

Redakteure nutzen verschiedene Informationsquellen, um über das Neueste in der Welt oder Stadt berichten zu können. Welche Informationsquellen sind dies? Ordne sie in Gruppen ein.

Nachrichtenquellen bilden die Grundlage für die Nachrichten und Berichte, die man in der Zei-tung lesen kann. Das sind zum einen die Nachrichtenagenturen (dpa, AFP, Reuters, ddp, AP, etc.), die die verschiedenen Medien fortlaufend aktuell informieren. Außerdem haben viele Zeitungen, Rundfunk- und Fernsehsender Korrespondenten, die aus bestimmten Ländern berichten. Nicht zuletzt werden Informationen auch über öffentliche oder private Informanten weitergegeben. Pressekonferenzen, Pressemitteilungen, Gespräche und Interviews können ebenfalls die Grund-lage für Nachrichten sein.

11.2 Informationsbeschaffung Arbeitsbogen 11.2

Der Film „Die Unbestechlichen“ von Alan J. Pakula (USA, 1976) über den Watergate-Skandal zeigt das Spannungsfeld journalistischer Arbeit an einem spektakulären Fall. Es geht um Informations-beschaffung, Verantwortlichkeit, Macht, aber auch um die Angst vor der Wahrheit. Diskutiert vor dem Hintergrund des Films die Aspekte der Informationsbeschaffung im Journalismus:

Wie nähert sich der Journalist einem Thema? Warum bedarf es der Recherche? Welche Möglichkeiten der Informationsbeschaffung gibt es? Wie seriös sind die verschiedenen Quellen? Welche Verantwortung trägt der Journalist? Überprüft an ausgewählten Artikeln eurer Tageszeitung, ob erkennbar ist, welche

Informationen der Journalist wo gesammelt hat.

Einführung in das Thema der journalistischen Gattungen bzw. Ethik:

Wo könnt ihr kommentierende Elemente im Text finden? Versucht zu begründen, warum der Journalist hier nicht objektiv ist. Fallen euch alternative Formulierungsmöglichkeiten ein?

Anhand ausgewählter Artikel der Freien Presse kann überprüft werden, ob die Schüler den Er-messensspielraum des Journalisten erkennen.

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11.3 Der Weg der Nachricht – vom Ereignis bis zum Leser (1) Arbeitsbogen 11.3

Bevor wir am Morgen in der Zeitung lesen können, was passiert ist, hat die Nachricht schon einen langen Weg hinter sich. Leider ist hier einiges durcheinandergeraten. Schneide die ein-zelnen Abschnitte aus und ordne sie in die richtige Reihenfolge.

Eine kurze Geschichte beschreibt, wie aus einem Ereignis eine Nachricht in der Zeitung wird. Spielerisch erarbeiten sich die Schüler den Weg der Nachricht. Die fettgedruckten Wörter kön-nen anschließend in die Grafik auf dem Arbeitsbogen „Der Weg der Nachricht – Vom Ereignis zum Leser (2)“ eingetragen werden.

Der richtige Text lautet: Gestern Morgen staunten die frühen Besucher der Chemnitzer Fußgänger-zone nicht schlecht. Ein Elefant hatte es sich auf dem Pflaster bequem gemacht. Frau Schmidt wollte zunächst ihren Augen nicht trauen, rief dann aber die Polizei an. Diese dachte, es handle sich um einen Scherz, denn sie hatte noch nichts von einem vermissten Elefanten gehört. Als die beiden Polizisten in der Fußgängerzone ankamen, war auch schon ein Reporter der Freien Presse da. „Woher die Journalisten das schon wieder wissen konnten?“, fragten sich die Poli-zisten. Doch der Reporter Paul Schneider war gerade auf dem Weg zum Verlagsgebäude seiner Zeitung, als auch er den Elefanten entdeckte. Er rief schnell den Fotografen an, damit dieser ein paar schöne Aufnahmen von dem Dickhäuter machen konnte. Paul Schneider interviewte die Polizisten, die aber noch nichts Neues zu berichten hatten. Als Paul Schneider dann in seinem Büro war, telefonierte er mit dem Zoo und dem Zirkus, der gerade in Chemnitz gastierte, um weitere Informationen zu bekommen. Mittags meldete sich ein kleiner Zirkus, der am Rande der Stadt seine Zelte aufgeschlagen hatte, bei der Polizei. Dem Zirkus war aufgefallen, dass seine Elefantendame Sissi fehlte. Paul Schneider schaute auch im Archiv nach und fand heraus, dass es nicht der erste Elefant war, der Chemnitz allein durchquert hatte. Nach einem Telefonat mit dem Lokalressort seiner Zeitung wusste er, dass es noch Platz für die Elefantengeschichte gab. Schnell tippte er seinen Artikel in den Computer. Der Layouter setzte den Artikel und das Foto an die richtige Stelle in der Zeitung. Am Abend wurde dann die Zeitung gedruckt. Der Vertrieb verteilte die Zeitungen an die Kioske und die Zusteller. Am nächsten Morgen konnten alle Menschen in der Stadt am Frühstückstisch oder auf dem Weg zur Arbeit vom Chemnitzbe-such der Elefantendame Sissi in der Zeitung lesen.

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11.4 Der Weg der Nachricht – vom Ereignis bis zum Leser (2) Arbeitsbogen 11.4

Die Grafik zeigt den Weg der Nachricht vom Ereignis zum Leser. Setze die folgenden Begriffe in die Grafik ein.

Korrespondenten, Textarchiv, Zeugen oder Betroffene werden angerufen, Kiosk, Redaktion, Vertrieb, Ressort, Agenturreporter, Bildarchiv, Zusteller, Druckerei, Polizei, Reporter der Zeitung ist Augenzeuge, Zeugen oder Betroffene melden sich selbst.

Um eine Übersicht über den Weg der Nachricht zu erhalten, sollen die Schüler diese Grafik beschriften. Hilfreich ist es, im Vorfeld den Arbeitsbogen 11.3 „Der Weg der Nachricht – vom Ereignis bis zum Leser (1)“ zu bearbeiten, da einige Begriffe dort schon erläutert werden. Als Variante kann man die Schüler zu dieser Grafik auch einen Bericht über den Weg der Nachricht schreiben bzw. sie aufgrund des Textes selbst eine Grafik erstellen lassen.

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12 Journalistische Gattungen

12.1 Verschiedene Textsorten in der Zeitung Arbeitsbogen 12.1

Schreibe über die Beispieltexte die entsprechende Textsorte. Begründe die Zuordnung.

Die Schüler ordnen die beiden Artikel den Textsorten informierend oder meinungsäußernd zu. Um die Unterschiede deutlich werden zu lassen, sollen sie ihre Zuordnung begründen.

12.2 Was ist was? Verschiedene Textsorten Arbeitsbogen 12.2

Sortiere die verschiedenen Textsorten in die richtige Spalte der Tabelle ein.

Mit dieser Übung lernen die Schüler die unterschiedlichen Textsorten kennen. Auf dem Ar-beitsbogen werden diese kurz charakterisiert. So erhalten die Schüler Einblick in die Kriterien für informierende und meinungsäußernde Texte. Die Kurzbeschreibungen der Textsorten kön-nen auch in das Zeitungslexikon eingeordnet werden.

12.3 Die Satztypen am Beispiel der journalistischen Gattungen Arbeitsbogen 12.3

1. Suche für jede Textgattung ein Beispiel in der Ausgabe der Freien Presse. Schneide die Artikel aus und klebe sie jeweils auf ein eigenes Blatt Papier.

2. Erarbeite anhand der Texte die Merkmale der einzelnen Gattungen, wie z. B. Länge des Ar-tikels, verwendete Zeitform, Objektivität des Autors, Gebrauch von wörtlicher und indirekter Rede usw.

3. Unterstreiche die Merkmale im Text und begründe deine Auswahl.

Mit dieser Übung wenden die Schüler ihr Wissen über die Textgattungen an und festigen so ihre Kenntnisse.

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12.4 Merkblatt: Die Nachricht Arbeitsbogen 12.4

Das Merkblatt informiert die Schüler über Aufbau und Funktion einer Nachricht. Es handelt sich um eine Basisinformation, die die Schüler immer wieder zur Hand nehmen sollten, wenn sie eigene Nachrichten verfassen bzw. Nachrichten untersuchen.

12.5 Untersuchung einer Nachricht Arbeitsbogen 12.5

Diese Nachricht wurde in der Freien Presse veröffentlicht.

Lies sie und finde heraus, welche Textteile auf eine W-Frage antworten. Unterstreiche sie mit verschiedenen Farben und schreibe die passenden W-Fragen daneben.

Klassisch aufgebaut findet man Antworten auf die W-Fragen, an die sich ein Journalist halten sollte, wenn er eine Nachricht schreibt. Es können auch Nachrichten in den aktuellen Ausgaben der jeweiligen Tageszeitung untersucht werden.

12.6 Aufbau einer Nachricht Arbeitsbogen 12.6

1. Wie sieht die formale Gestaltung der Nachrichten in der Tageszeitung aus? Bestehen Unterschiede im Aufbau zwischen Meldungen und Berichten? Vergleicht sie mit der Gestaltung von Nachrichten in anderen Zeitungen. Betrachtet das Verhältnis zwischen Über-schrift und Text, Anzahl der Zwischenüberschriften etc.

2. Sucht euch drei aktuelle Berichte aus der Freien Presse heraus und verfasst für sie jeweils einen Vorspann (Lead).

Diese Aufgabe ist eine Vorübung für das Artikelschreiben. Die Schülerinnen und Schüler lernen Informationen zusammenzufassen.

12.7 Der Bericht Arbeitsbogen 12.7

Wähle zwei Berichte aus deiner Ausgabe der Freien Presse und schreibe sie zu Nachrichten um.

Um den Unterschied zwischen einer Nachricht und einem Bericht zu verstehen, sehen die Schüler die aktuelle Ausgabe der jeweiligen Tageszeitung durch und wählen zwei Berichte aus. Anschlie-ßend können die Antworten auf die W-Fragen mit einer Farbe, Hintergründe und Zitate mit einer anderen Farbe markiert werden. Die Ergebnisse werden genutzt, um den Bericht zu einer Nach-richt zu kürzen.

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12.8 Der Aufbau eines großen Zeitungsartikels Arbeitsbogen 12.8

1. Wähle einen umfangreichen Bericht aus einer aktuellen Zeitungsausgabe.

2. Analysiere, wie er aufgebaut ist.

3. Was gehört alles zu einem ausführlichen Bericht?

Große Berichte sollen den Leser ausführlich über einen Sachverhalt informieren. Sie setzen sich zusammen aus der Überschrift, der Unterzeile, dem Vorspann (Zusammenfassung der wich-tigsten Informationen) und der Darstellung der Fakten. Es werden Hintergründe genannt und eine Chronologie der Ereignisse wird aufgezeigt.

Als Gliederungshilfen finden sich häufig Zwischenüberschriften. Infokästen bieten Hinter-grundinformationen zum Sachverhalt. Am Ende steht der Ausblick. Der Zeitungstext wird in Spalten geschrieben, um ihn besser lesbar zu machen. Häufig ist ein großer Artikel mit einem Foto und der entsprechenden Bildunterschrift illustriert.

12.9 Nachricht und Bericht Arbeitsbogen 12.9

1. Lest die kurze Agenturmeldung. Euer Sitznachbar war Augenzeuge, er kann Hintergrundin-formationen liefern. Führt ein Interview mit ihm und verfasst einen Bericht, der zur Meldung passt.

2. Vergleicht die Berichte miteinander. Wie dürfte die Meldung über den Piloten niemals in der Zeitung stehen? Ihr könnt auch eigene „schlechte“ Meldungen erfinden.

Nachdem die W-Fragen und der formale Aufbau von Nachricht und Bericht den Schülern be-kannt sind, befassen sie sich nun mit den inhaltlichen Merkmalen objektiver Berichterstattung und entwickeln Kriterien, mit denen sie die Qualität von Nachrichten und Berichten beurteilen können.

12.10 Objektivität von Nachrichten Arbeitsbogen 12.10

1. Vergleicht eine aktuelle Meldung eurer Wahl in unterschiedlichen Tageszeitungen. Decken sich die Fakten? Vergleicht auch nach Zeitungsart, Platzierung und Länge der Meldung.

2. Vergleicht in der heutigen Ausgabe eurer Ausgabe der Freien Presse eine Meldung mit dem dazugehörenden ausführlichen Bericht. Könnt ihr Anzeichen einer Interpretation oder Wertung des Ereignisses erkennen? Markiert die Teile. Begründet eure Meinung, indem ihr auf Sprache, Stil, Reihenfolge der Informationen usw. achtet.

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Wie objektiv sind die Nachrichten einer Zeitung? Leser wollen beim Zeitungslesen die Wahr-heit erfahren. Journalisten bemühen sich daher, möglichst genau zu sein und ein Ereignis ohne Fehler und Lücken zu beschreiben. Der Schreiber nennt seine Informationsquellen, also Zeit, Ort und Urheber der Aussagen. Doch kann man überhaupt objektiv über die Wirklichkeit be-richten? Die Schüler sollen eine skeptische Haltung zu der Frage entwickeln und sich bewusst machen, dass am Anfang jeder Nachricht immer Informanten stehen, also Menschen, die als Augen- oder Ohrenzeugen davon berichten, was sie gesehen oder gehört haben. Ereignisse wer-den von Personen jedoch unterschiedlich erlebt und bewertet. Auf dem Weg von einem Ereignis zur „Geburt“ einer Zeitungsnachricht können überdies Übertragungs- oder Übersetzungsfehler die Wahrheit einer Nachricht verfälschen. Schließlich kann auch der Journalist selbst durch die persönliche Auswahl aus den Informationen (z. B. durch Kürzen), durch Unkenntnis oder Re-cherchefehler seinen Texten eine andere Richtung geben. Daher sollten die Schüler beim Zei-tunglesen und beim Verfassen informierender Texte stets bedenken: Nachrichten können nur möglichst objektiv sein.

12.11 Reportagen, Porträt, Feature Arbeitsbogen 12.11

Findet ihr in den aktuellen Ausgaben eurer Freien Presse Beispiele für die drei journalisti-schen Erzählformen Reportage, Porträt und Feature?

Bildet Dreiergruppen und lest über mehrere Tage eure Zeitung. Einer von euch sammelt Features, einer Reportagen und einer Porträts. Die Beispiele werden ausgeschnitten und an die Wandzeitung angeheftet. Besprecht im Klassenverband, welche Reportagen, Porträts und Features euch gut gefallen haben und warum.

Bei dieser Übung lernen die Schüler die erzählerischen Formen im Journalismus kennen. Bevor sie den Arbeitsbogen bearbeiten, sollte die Lehrkraft die Merkmale jeder dieser Formen mit der Klasse erarbeiten. Die Reportage ist ein Erlebnisbericht, der vor allem die subjektiven Ein-drücke des Reporters abbildet. Sie ist eine journalistische Erzählform. Die Subjektivität ist hier nicht mit der eigenen Meinung des Reporters zu verwechseln, sondern meint eine unmittelbare Nähe zum Geschehen. Die Reportage basiert auf der persönlichen Beobachtung des Journa-listen bei einem Einzelfall. Eine der Reportage verwandte journalistische Form ist das Feature. Dabei handelt es sich um einen ausführlichen Hintergrundbericht, der szenische Einzelfallbe-schreibungen lediglich nutzt, um einen Sachverhalt zu illustrieren. Im Gegensatz zur Reportage behandelt das Feature keinen Einzelfall, sondern allgemeine Entwicklungen und Trends.

Beim Porträt wird eine Person beschrieben und charakterisiert. Der Journalist versucht, etwas über den „wahren Menschen“ zu erzählen, der etwa hinter einem Politiker, einem Künstler oder einer anderen porträtierten Person steht.

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12.12 Das Interview Arbeitsbogen 12.12

1. Bereitet euch auf ein Interview mit eurem Lieblingssportler oder Lieblingsmusikstar vor. Schreibt die Fragen auf, die ihr der prominenten Person stellen wollt. Indem ihr versucht, Ant-worten auf die von euch gestellten Fragen vorauszusehen, könnt ihr die Fragen aufeinander aufbauen. Vielleicht kann euer Nachbar den Star spielen.

2. Dokumentiert das Interview in dialogischer oder beschreibender Form für die Zeitung.

3. Betrachtet folgendes Interview. Wie ist das Verhältnis von Frage und Antwort? Wo enthalten die Fragen der Journalisten bereits eine Meinung? Besprecht die Vor- und Nachteile dieser Technik.

Das Interview stellt eine journalistische Technik dar, die für die Recherche und das Schreiben von Berichten und Reportagen unerlässlich ist. Es steht aber auch als eigenständige Form in der Zei-tung. Das Ziel eines Interviews ist es, die Öffentlichkeit durch die Befragung einer prominenten Person oder eines Experten umfassend zu informieren. Bei dieser Übung lernen die Schüler, das dialogische vom beschreibenden Interview zu unterscheiden. Außerdem ist die in Deutschland übliche Praxis der Freigabe von Interviews (das sogenannte Autorisieren) durch den Gesprächs-partner Thema des Unterrichts.

12.13 Der Kommentar Arbeitsbogen 12.13

1. Sucht in aktuellen Zeitungsausgaben nach Kommentaren. Wie heben sie sich optisch von den anderen Beiträgen ab? Achtet auf Typogra-fie und Überschriften.

2. Mit welchem Begriff sind Kommentare in eurer Tageszeitung gekennzeichnet?

3. Diskutiert die Frage: Warum ist es notwendig, dass der Leser Kommentare eindeutig als solche erkennen kann?

4. Markiert in dem Kommentar „Schnelle Einsicht“ alle wertenden und subjektiven Begriffe.

5. Sucht aus einer aktuellen Tages- oder Wochenzeitung Kommentare heraus. Könnt ihr die dazugehörigen Nachrichten finden? Vergleicht die beiden Textsorten. Markiert im Kommen-tar die Worte oder Satzteile, die als wertende, interpretierende oder subjektive Beiträge des Verfassers auszumachen sind. Vergleicht auch die beiden Überschriften miteinander.

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6. Sucht eine Meldung heraus. Schreibt zu dieser Meldung einen Kommentar. Schreibt zu dem Kommentar „Schnelle Einsicht“ eine Meldung. Könnt ihr zwei oder mehr Kommentare über dasselbe Thema, aber mit unterschiedlicher Botschaft finden?

7. Vergleicht die Kommentare mehrerer Tageszeitungen zu einem aktuellen Thema und be-schreibt die Haltung des Verfassers. Vergleicht die Leitartikel unterschiedlicher Tageszei-tungen. Inwiefern lässt sich daraus die jeweilige politische Richtung ablesen?

Der Kommentar gehört zu den Gattungen, in denen ein Autor bewusst seine Meinung zu einem bestimmten Thema vertritt. Der Kommentator entwickelt aus den verfügbaren Informa-tionen eine Argumentation, die zu einer Schlussfolgerung, Einschätzung oder Bewertung führt. Der Autor sollte alle wichtigen Fakten und Positionen zu seinem Thema kennen, sonst kann seine Meinung schlecht begründet wirken und angreifbar werden. Viele Tageszeitungen haben einen langen Kommentar, den sogenannten Leitartikel, der meist zentral und prominent plat-ziert ist. Er widmet sich einem herausragenden Ereignis oder einer bedeutsamen Entwicklung. Im Bereich Medienkunde ist es für die Schüler wichtig, Meinungen von Tatsachenberichten in der Zeitung unterscheiden zu lernen. Deshalb werden sie hier mit den wichtigsten Elementen von kommentierenden Textsorten vertraut gemacht.

12.14 Die Rezension Arbeitsbogen 12.14

1. Wart ihr in letzter Zeit im Kino? Oder habt ihr ein gutes oder schlechtes Buch gelesen? Schreibt eine Kurzrezension. Sie soll Informationen über den Inhalt liefern und eine begrün-dete Bewertung enthalten.

2. Analysiert die folgende Rezension oder sucht euch aus dem Feuilletonteil einer Abonnement-zeitung selbst eine Rezension oder Kritik heraus.

3. Wo stehen Informationen? An welcher Stelle wird interpretiert, wo wird beurteilt? Sucht die Begriffe, die eine positive oder negative Meinung ausdrücken. Gibt es ein abschließendes Ur-teil? Inwiefern ist die verwendete Sprache feuilletonistisch?

Kritiken oder Rezensionen finden sich überwiegend im Kulturteil der Zeitung, im Feuilleton. Diese Textsorten bewerten kulturelle Beiträge und Ereignisse, wie Bücher, CDs, Theater, Kon-zerte, Ausstellungen, Filme und Fernsehsendungen. Kritiken unterscheiden sich von anderen Textsorten, da sie gleichermaßen Informationen und Bewertungen enthalten.

Im Kulturteil einer Zeitung wird also häufig nicht zwischen Bericht und Meinung getrennt. Kri-tiken arbeiten stark mit den Mitteln der Sprachkunst; man spricht hier sogar von einem feuille-tonistischen Stil. Dieser literarische Sprachstil stellt gewissermaßen das Gegenteil der strengen und sachlichen Nachrichtensprache etwa des Politikteils dar. Er ist allerdings manchmal für Menschen, die sich im kulturellen Leben nicht so gut auskennen, schwer zugänglich.

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13 Journalistische Sprache

13.1 Die Zeitung verstehen Arbeitsbogen 13.1

Recherchiert die unbekannten Wörter und Zusammenhänge, bis ihr den Inhalt des Artikels verständlich wiedergeben könnt.

Schreibt den Artikel neu, fügt gegebenenfalls Grafiken, Worterklärungen oder Fotos hinzu.

Testet die Neufassung in der Klasse.

Die Schüler nehmen sich eine aktuelle Ausgabe der Freien Presse vor und suchen in Zweier-gruppen Artikel heraus, die für sie unverständlich sind.

Jede Gruppe entscheidet sich für einen dieser Artikel und versucht, die unbekannten Wörter und Zusammenhänge zu recherchieren, bis sie den Inhalt des Artikels verstehen und verständ-lich wiedergeben kann.

Dann schreibt sie den Artikel neu, fügt vielleicht noch Grafiken, Worterklärungen oder Fotos hinzu und testet ihre Neufassung in der Klasse.

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14 Überschrift, Zwischentitel und Bildunterschriften

14.1 Die Überschriften in der Tageszeitung Arbeitsbogen 14.1

1. Welche Informationen vermittelt die Überschrift? Worüber informiert der Text (im ersten Ab-satz, im zweiten Absatz usw.)? Gibt es eine zweite Überschrift? Wenn ja, welche Funktion hat sie? Analysiert den Aufbau des Artikels und entwickelt aus den Ergebnissen einen Leitfaden.

2. Schneidet die Schlagzeile aus und tauscht untereinander. Was für eine Nachricht könnte sich hinter eurer neuen Überschrift verbergen? Überlegt eine passende Geschichte und verfasst einen Artikel dazu.

3. Stellt euch nun eure Artikel gegenseitig vor und vergleicht sie mit den Originaltexten. Haben die Artikel zur gleichen Überschrift das gleiche Thema?

Aus einer aktuellen Ausgabe der Freien Presse werden zwei oder drei Artikel herausgegriffen, um an ihnen exemplarisch Aufbau und Funktion der Schlagzeile, der zweiten Überschrift und des Textes zu analysieren. Schlagzeilen oder Hauptüberschriften werden ausgeschnitten.

Jede Gruppe erhält ein Blatt, auf dem eine Überschrift aufgeklebt ist. Welche Nachricht könnte sich hinter dieser Überschrift verbergen? Die Schüler erfinden eine passende Geschichte, ver-fassen dazu einen Artikel und finden eine zweite Überschrift.

Danach werden die Artikel in der Klasse vorgestellt und mit den Originaltexten ver glichen. Ha-ben die Artikel zur gleichen Überschrift das gleiche Thema?

14.2 Überschriften für „kopfl ose Artikel“ Arbeitsbogen 14.2

1. Schneidet aus eurer Freien Presse Artikel so aus, dass die Überschriften nicht mehr zu lesen sind. Gebt euren Partnern in der Lerngruppe die Aufgabe, zu den „kopflosen Artikeln“ pas-sende Überschriften zu finden. Beachtet beim Formulieren die oben genannten Kriterien.

2. Vergleicht die Überschriften in Boulevardzeitungen mit denen in Abonnementzeitungen. Welche gestalterischen Unterschiede bestehen (z. B. Typografie)? Welche inhaltlichen Unter-schiede bestehen (Wortwahl, Trennung von Fakt und Meinung)? Welche sprachlichen Unter-schiede bestehen (Satzaufbau, -länge)?

3. Vergleicht in verschiedenen Tageszeitungen Überschriften und Inhalte von Artikeln. Sind sie aufeinander abgestimmt? Sucht ein gutes und ein schlechtes Beispiel heraus und begründet euer Urteil.

Die Überschrift ist ein sehr wichtiger Bestandteil eines Zeitungsbeitrags. Als typografisches Gestal-tungsmittel (Layout, Schrifttyp und -größe) wird sie als optischer Reiz wahrgenommen. Überschrif-

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ten sind Blickfänger – sie können im Überfliegen der Seite erfasst werden. Deshalb sollten sie auch griffig formuliert sein. In dieser Übung formulieren die Schüler in Umkehrung der vorangegangenen Aufgabe selbst Überschriften für Zeitungsartikel. Anschließend beschäftigen sie sich mit der sprach-lichen und optischen Gestaltung von Überschriften in Abonnement- und Boulevardzeitungen.

14.3 Was für eine Schlagzeile Arbeitsbogen 14.3

1. Wähle ein Bild aus einer Zeitung aus. Finde eine passende Schlagzeile.

2. Unterscheide sie nach Zeitungstyp (Abonnement- oder Boulevardzeitung).

3. Wählt euch ein Thema und formuliert eine griffige Schlagzeile mit zweiter Überschrift dazu. Unterscheidet dabei wieder nach Abonnement- oder Boulevardzeitung.

4. Vergleicht die Schlagzeilen in der Klasse.

Die Zeitung lebt davon, mit eindrucksvollen Schlagzeilen Leser zu gewinnen. Der Sprachstil und die Wortwahl sind klar und aussagekräftig. Die Schüler bedienen sich dieser Sprache, um eine Schlagzeile für eine Abbildung zu finden. Die Schüler versetzen sich in die Rolle des Texters, der die treffende Schlagzeile für das Bild finden soll. Dabei knüpfen sie an ihr erarbeitetes Wissen über Schlagzeilen an. Am Vergleich von Abonnement- und Boulevardzeitung können sie zeigen, dass sie die Grundprinzipien dieser unterschiedlichen Zeitungstypen verstanden haben.

14.4 Die Bildunterschrift Arbeitsbogen 14.4

1. Vergleicht Fotos und Bildtexte zum selben Sachverhalt, aber aus unterschiedlichen Zeitungen oder Magazinen miteinander. Haltet das Ergebnis schriftlich fest.

2. Entwerft zu verschiedenen Zeitungsfotos eigene Bildunterschriften und vergleicht diese da-nach mit den tatsächlichen.

3. Euer Lehrer schneidet Bildunterschriften von den Fotos ab und kopiert dann beides getrennt voneinander. Ordnet danach die jeweils passenden Bildtexte den entsprechenden Fotos zu.

4. Überprüft in der aktuellen Zeitung, ob ein abgedrucktes Foto zu dem dazugehörigen Text passt oder nicht. Überlegt an konkreten Beispielen, welche zusätzlichen Informationen ein Foto bietet.

Bilder, die angeblich mehr als tausend Worte sagen, sind oft recht nichtssagend, wenn eine Bild-unterschrift fehlt. Bildunterschriften (Bildtext, Bildzeile) sind jedoch nicht nur erklärendes Bei-werk zum Bild. Da die Bildzeile der Text ist, der von vielen noch vor der Überschrift gelesen wird, kommt ihr eine besondere Bedeutung zu. Der Bildtext soll Appetit auf den ganzen Text machen.

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15 Journalismus in Zeiten des InternetsDie Entwicklung des Internets und seine Bedeutung für die Presse werden oftmals mit der Er-findung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg im 15. Jahrhundert verglichen. Denn beide Vorgänge lösten weitreichende Veränderungen aus. Der Journalismus in Zeiten des Internets unterscheidet sich grundlegend von dem der früheren Jahre. Ob bei der Recherche oder der Aktualität – das Internet eröffnet der Presse eine Vielzahl neuer Möglichkeiten, gefährdet aber auch die Existenz mancher Tageszeitungen, die sich nicht ausreichend auf die Veränderungen eingestellt haben.

15.1 Entstehung des Internets Arbeitsbogen 15.1

Das Internet hat sich seit seiner Erfindung sehr stark verändert. Wie hat alles angefangen und was war besonders wichtig für das Internet, wie wir es heute kennen und nutzen?

1. Recherchiert die Entwicklung des Internets und sucht nach wichtigen Erfindungen oder Er-eignissen (Meilensteinen). Beachtet dabei verschiedene Aspekte wie:

Erfindung des Internets Entwicklung der Übertragungstechnik Kosten für die Nutzer Entstehung von wichtigen Seiten oder Programmen Entwicklung von Geräten

Notiert in Stichworten, warum ihr findet, dass „euer“ Meilenstein wichtig ist.

2. Erstellt mit der ganzen Klasse eine Zeitleiste, auf der ihr eure Meilensteine eintragt. Benutzt eure Stichworte, wenn ihr der Klasse einen Meilenstein vorstellt.

3. Benutzt die „WayBackMachine“ auf der Seite archive.org und seht euch alte Internetseiten an. Wie haben sich Internetseiten über die Jahre verändert? Vergleicht eine alte Seite mit der aktuellen Version (z.B. www.ard.de).

Ende der 1960er-Jahre ging das Internet aus dem Arpanet hervor, einem Projekt der Advan-ced Research Project Agency des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums. Der Da-tenaustausch zwischen den damals existierenden Computern war aufwendig, da sie meist verschiedene Betriebssysteme hatten. Das Ziel des Projektes war es, durch ein dezentrales Kommunikationsnetzwerk, das für alle Systeme und Typen zugänglich ist, den Datenaustausch zu vereinfachen.

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Das Arpanet wurde zunächst von Universitäten und Forschungseinrichtungen genutzt. Anfang der 1970er-Jahre überspannte das Netz jedoch bereits große Teile der USA. Eine der wich-tigsten neuen Anwendungen war die E-Mail, durch die Daten erstmals so schnell ausgetauscht werden konnten. Es existierten zwar Anfang der 1980er-Jahre schon private Mailbox-Netze, mit denen Datenfernübertragungen möglich waren. Aber erst Anfang der Neunzigerjahre, mit der Entwicklung des World Wide Web, wurde das Internet einem immer größeren Teil der Bevöl-kerung zugänglich.

Das World Wide Web wird oftmals mit dem Internet gleichgesetzt, obwohl es nur eine seiner Anwendungen ist. Es wurde in den Achtzigerjahren von Tim Berners-Lee im Forschungszen-trum Cern bei Genf entwickelt. Auch hier bestand das ursprüngliche Ziel darin, über ein Netz-werksystem Forschungsergebnisse mit Kollegen austauschen zu können.

Am 6. August 1991 wurde das World Wide Web zur allgemeinen Benutzung freigegeben. Mit-hilfe eines Webbrowsers kann der Nutzer dabei Daten von einem externen Webserver beziehen und auf dem Bildschirm ansehen. Er kann sogenannten Links im Dokument folgen, die wie-derum auf andere Dokumente verweisen. Dabei ist es gleichgültig, ob diese Dokumente auf demselben Webserver oder einem anderen gespeichert sind. So entsteht ein weltweites Netz aus Webseiten. Das Verfolgen der Links nennt man Internetsurfen. Gängige Browser sind heute zum Beispiel „Firefox“, „Chrome“ oder „Internet Explorer“. Der erste grafikfähige Browser hieß „Mosaic“ und wurde 1993 veröffentlicht.

Der Nutzung des Internets stand nun nichts mehr im Wege. Im Prinzip kann heute jeder Rech-ner auf der Welt mit einem anderen verbunden werden. Das Internet ist so zu einem maßgeb-lichen Faktor der Globalisierung geworden.

In den 1990er-Jahren verbreitete sich das Internet langsam auch in Privathaushalten. Die Nut-zung war zunächst recht teuer und die Abrechnung erfolgte meist noch im Minutentakt. Große Unternehmen begannen damit, eine eigene Internetpräsenz aufzubauen. Die Seiten waren sehr textlastig da die Übertragungsraten sehr niedrig (56 kbit/Sekunde) waren und die Einbindung von Bildern das Laden einer Seite zur Geduldsprobe machte. Dennoch setzte sich das Medium durch und die Anzahl der Internetnutzer und vor allem der Internetseiten wuchs. Bereits Mitte des Jahrzehnts gab es einige Suchmaschinen, die 1998 gestartete Suchmaschine Google setzte sich jedoch durch. Mit ihr war es auch für weniger geübte Nutzer möglich, Seiten und Infor-mationen schnell aufzufinden, deren Adressen einem unbekannt waren. Vorher navigierte man meist über Links, und die Suche nach einer bestimmten Information war schwierig.

In den 2000er-Jahren stiegen die Übertragungsraten und die Kosten sanken. Dadurch wurde es möglich, auch Bilder, Audios oder sogar Videos online zu übermitteln. Plattformen wie Ebay (1995), die Musiktauschbörse Napster (1998) und das Videoportal Youtube (2005) setzten sich durch und es entstanden viele private Blogs. Der Begriff Web 2.0 bezeichnet diesen Trend des

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Erstellens von Inhalten durch private Nutzer für private Nutzer. Soziale Netzwerke wie Face-book (2004) oder Myspace (2003) verstärkten diese Entwicklung.

Mit dem Aufkommen von mobilen Geräten zur Internetnutzung wie Smartphones und Tablet-PCs sind Informationen im Internet heute nahezu überall und jederzeit abrufbar.

15.2 Arbeiten ohne Internet? Arbeitsbogen 15.2

Heute gibt es bei fast jedem großen Sportereignis ein Medienzentrum. Hier können Journalisten ins Internet gehen und ihre Informationen, Bilder, Videos, Interviews usw. an die Redaktion zu Hause schicken. Doch wie war es früher?

Stellt euch vor, es gäbe kein Internet!

Wie könntet ihr eure Informationen an die Redaktion übermitteln? Was wären gute Alternativen zum Googlen?

Die Aufgabe soll den Schülern die Bedeutung des Internets für die journalistische Arbeit ver-mitteln. Die Arbeit der Journalisten hat sich völlig verändert. In alten Filmen sind folgende Szenen noch zu sehen: Der Sieger bei einem Pferderennen steht fest, die Journalisten laufen zum Telefon und diktieren ihrer Redaktion kurze Artikel über das Ereignis. Am anderen Ende der Leitung sitzt ein redaktioneller Mitarbeiter, der den Text stenografiert und später auf der Schreibmaschine abtippt. Die Redaktionen unterhielten früher ganze Büros mit Schreibkräften, die ausschließlich damit befasst waren, telefonisch diktierte Artikel oder Texte, die per Fax ein-getroffen waren, zu übertragen.

Heute arbeiten Journalisten, etwa bei der Freien Presse, anders. Für Reporter ist journalistische Arbeit ohne E-Mail und Internet nicht mehr vorstellbar. Der Journalist begibt sich nach einem Sportereignis mit seinem Laptop in das Medienzentrum vor Ort, schreibt dort seinen Artikel und schickt ihn umgehend per E-Mail an seine Redaktion. Dort kann er nun für die Printaus-gabe der Freien Presse verarbeitet oder direkt im Internet auf www.freiepresse.de veröffentlicht werden.

Die Verbreitungsgeschwindigkeit der Nachrichten hat sich durch das Internet um ein Vielfaches erhöht, genauso wie ihre Verfügbarkeit. Noch vor wenigen Jahren waren Journalisten völlig auf die umfassenden Zeitungsarchive angewiesen. Das Auswerten von Zeitungen gehörte zum Ta-gesgeschäft des Journalisten. Hatte ein Redakteur in anderen Zeitungen interessante Artikel zu einem bestimmten Thema gefunden, so schickte er sie ins Archiv, wo sie nach einem Stichwort-system archiviert wurden. Benötigte er später Informationen zu dem Thema, konnte ihm das Archiv sämtliche gesammelte Artikel zur Verfügung stellen.

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15.3 Die Tageszeitung im Internet Arbeitsbogen 15.3

Geht auf www.freiepresse.de, die Internetseite der Freien Presse, und seht euch die Navigationsleiste an. Vergleicht den Aufbau der Internetseite mit dem Aufbau der Printausgabe.

Vergleicht die einzelnen Seiten und Un-terseiten auf der Navigationsleiste mit den Ressorts der Printausgabe. Welche Unter-schiede gibt es bei der Gliederung?

Welche Inhalte gibt es nur online und was könnten die Gründe dafür sein?

Welche Inhalte sind nur in der Printaus-gabe zu finden und welche Gründe könnte es hierfür geben?

Welche Inhalte sind frei zugänglich und wofür muss man wie viel bezahlen? Wa-rum kosten eurer Meinung nach auch Inhalte im Internet Geld?

Die Schüler setzen sich mit dem Online-Angebot der Freien Presse auseinander und erfas-sen dessen Struktur. Während die Zeitung in Ressorts und Rubriken gegliedert ist, gibt es in der Online-Ausgabe auch eine thematische Gliederungsebene. So gibt es beispielsweise un-ter der Hauptseite Sport eine eigene Unterseite mit dem Thema „Regionalfußball“ sowie ein „Tippspiel“.

Einige Inhalte werden nur online angeboten. Dabei handelt es sich meist um multimediale oder interaktive Angebote wie Videos, Umfragen oder Bilderstrecken. Auf einige muss man in der Printausgabe aus Platzgründen verzichten, andere sind analog nicht umsetzbar.

Da selbstverständlich auch das Erstellen der Beiträge für das Internet aufwendig und teuer ist, gibt es bei der Freien Presse, wie bei zahlreichen anderen deutschen Zeitungen, eine sogenannte Paywall: Nur ein Teil der Inhalte ist kostenfrei zugänglich, für die übrigen Beiträge muss vom Leser bezahlt werden. Weiterführende Informationen zur Bezahlschranke und ihren verschie-denen Varianten sowie einen gesonderten Arbeitsbogen finden Sie unter 16.2.4.

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15.4 Die Freie Presse in sozialen Netzwerken Arbeitsbogen 15.4

Die Freie Presse ist auch in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter vertreten. Was macht sie da? Geht über www.freiepresse.de auf die Facebook- oder Twitterseite der Freien Presse.

1. Betrachtet die Aktivitäten der letzten Tage: Welche Regelmäßigkeiten könnt ihr feststellen? Achtet dabei auf folgende Punkte:

Anzahl der Posts und Tweets Themen Zeichenanzahl Links Bilder

Tipp: Für diese Aufgabe müsst ihr euch nicht bei Facebook, Google+ oder Twitter anmelden! Ihr könnt die Seiten auch ansehen, ohne registriert zu sein.

2. Vergleicht eure Ergebnisse in der Klasse.

3. Welchen Vorteil hat das Teilen, Liken oder Retweeten von Artikeln für die Leser und für die Zeitung? Macht euch Stichpunkte und diskutiert sie in der Klasse.

Auf Facebook und Twitter werden täglich Links zu ausgesuchten Artikeln der Internetseite der Freien Presse gepostet. Knapp 99.000 Personen folgen der Freien Presse bei Facebook, Etwa 9.000 Follower hat sie bei Twitter.Die Artikel beziehen sich meistens auf Themen, die von der Freien Presse exklusiv angeboten werden bzw. für die es ein großes regionales Interesse gibt. Die Einleitungen, auch Teaser genannt, bestehen aus maximal 140 Zeichen – der maximalen Zeichenanzahl einer Twitter-Nachricht. Die Mischung aus Überschrift und Lead soll dabei ei-nen Überblick über das Thema geben und Neugierde auf den verlinkten Artikel wecken. Durch die „Like“ (Gefällt-mir)-Funktion auf Facebook kann ein Nutzer einen Artikel als interessant markieren. Ein Artikel mit vielen „Likes“ wird also von vielen Nutzern als besonders lesens-wert empfohlen. Artikel lassen sich durch Funktionen wie „Teilen“ (Facebook) oder „Retweet“ (Twitter) an andere Mitglieder eines sozialen Netzwerks weiterleiten. Ein Nutzer kann somit durch seine Bekannten auf ein interessantes Thema aufmerksam gemacht werden. Der Social-Media-Auftritt einer Zeitung ist dabei keine direkte Konkurrenz zur eigenen Internetseite. Die Aufgabe besteht vielmehr darin, Aufmerksamkeit zu erzeugen und auf die Homepage zu lenken.

Wichtig bei dieser Aufgabe ist, die Schüler darauf hinzuweisen, dass eine Registrierung zur Ausführung nicht nötig ist. Jeder Einzelne sollte diese Entscheidung unter Berücksichtigung von Datenschutzbedenken und ggf. in Absprache mit den Eltern sorgfältig abwägen.

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15.5 Zwitschern und Teilen Arbeitsbogen 15.5

Euer Lieblingsverein hat einen neuen Spieler verpflichtet? Eure Schule bleibt morgen geschlossen, weil die Heizung ausgefallen ist? Wichtige und interessante Neuigkeiten teilt man gerne mit seinen Freunden. Dabei können Facebook, Google+ und Twitter helfen. Wer sich hierfür nicht registrieren möchte, kann aber auch mit einer E-Mail, MMS oder SMS Links verschicken.

1. Sucht auf www.freiepresse.de, der Internetseite der Freien Presse, nach einem Artikel, den ihr für besonders lesenswert haltet.

2. Schreibt einen eigenen Teaser (max. 140 Zeichen) zu dem Artikel. Leitet ihn an Freunde oder Bekannte weiter, die sich für das Thema interessieren.

3. Stellt eure Teaser der Klasse vor. Wie viele Mitschüler würden auf den Link klicken?

Viele Schüler sind schon Mitglied eines sozialen Netzwerks. Für die Bearbeitung dieses Ar-beitsbogens bietet es sich an, die vorhandene Kompetenz der Schüler in die Bearbeitung der Aufgaben miteinzubeziehen und ggf. den Zugriff auf die Netzwerke während des Unterrichts zu erlauben. Doch auch ohne Mitgliedschaft in einem sozialen Netzwerk ist es wichtig, Auf-merksamkeit und Interesse für einen Link erzeugen zu können. Einen Link, den ich per E-Mail erhalte, werde ich eher anklicken, wenn es einen lustigen oder spannenden Teaser dazu gibt.

Wie bei Arbeitsbogen 15.4 ist es auch hier wichtig, die Schüler darauf hinzuweisen, dass eine Registrierung zur Ausführung nicht nötig ist. Jeder Einzelne sollte diese Entscheidung unter Berücksichtigung von Datenschutzbedenken und ggf. in Absprache mit den Eltern sorgfältig abwägen. Der Teaser kann ebenso per E-Mail verschickt werden.

15.6 Kommunikation und Interaktion Arbeitsbogen 15.6

Das Internet ermöglicht eine schnelle und direkte Kommunikation und Interaktion zwischen der Redaktion und den Lesern bzw. zwischen den Lesern.

1. Welche Möglichkeiten der Interaktion oder Kommunikation findet ihr auf den Online-Ange-boten der Freien Presse? Unterscheidet zwischen:

Leser – Redaktion Leser – Leser

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2. Vergleicht diese Möglichkeiten mit den Leserbriefen in der Printausgabe der Freien Presse. Welche Unterschiede könnt ihr feststellen? Achtet auf folgende Punkte:

Wortwahl Satzlänge Emoticons Anonymität Objektivität Interaktion

Das Internet bietet die Möglichkeit der Kommunikation in zwei Richtungen. Die Freie Presse macht von dieser Möglichkeit des Meinungsaustausches Gebrauch, indem sie Kommentare zu den Artikeln ermög licht oder die Leser in Umfragen nach deren Meinung fragt. Im Gegensatz zu den meist sehr sachlichen und langen Leserbriefen bestehen Kommentare meist nur aus ein paar Worten oder Smileys. Oft weisen die Kommentare einen gegenseitigen Bezug auf. Einige Reaktionen erfolgen dabei sehr kurzfristig. Im Gegensatz zu Leserbriefen durchlaufen Kom-mentare im Internet keine redaktionelle Vorauswahl. Sie werden in der Regel auch nicht ge-kürzt. Bei beleidigenden oder juristisch bedenklichen Inhalten erfolgt allerdings eine Zensur, auch um die Kommentatoren vor rechtlichen Folgen zu schützen. Meist geschieht dies mit dem Hinweis, dass ein bestimmter Kommentar entfernt wurde. Die Aufgabe eignet sich auch, um über die Vor- und Nachteile der Anonymität des Internets zu diskutieren.

15.7 Das Digitalabo und das Digitalpaket der Freien Presse Arbeitsbogen 15.7

Eine Tageszeitung besteht im 21. Jahrhundert nicht mehr notwendigerweise aus Papier mit Drucker-schwärze. Neben der gedruckten Version bietet jede moderne Tageszeitung heute auch eine digitale Version. Welche Möglichkeiten bietet das Digitalabo der Freien Presse?

Recherchiert folgende Fragen auf www.freiepresse.de > Abo (oben rechts):Recherchiert außerdem auf www.freiepresse.de/fpepaper!

Was genau ist ein E-Paper? Wo liegt der Unterschied zur gedruckten Zeitung? Was genau beinhaltet ein Digitalabo der Freien Presse?

Das „Freie Presse“-E-Paper lässt sich auf dem PC oder als App auf einem Tablet oder Smartphone nutzen. Überlegt, welche Vorteile diese Formen des E-Papers jeweils haben.

Wie viel kostet ein Digitalabo der Freien Presse? Was ist der Unterschied zwischen einem Digitalabo der Freien Presse und einem

Digitalpaket? Informiert euch auf www.digitalpaket.de.

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Eine Tageszeitung besteht im 21. Jahrhundert nicht mehr notwendigerweise aus Papier mit Druckerschwärze. Neben der gedruckten Version bietet jede moderne Tageszeitung heute auch eine digitale Version. Dieser Arbeitsbogen unterstützt Ihre Schüler dabei, sich zu informieren, was ein E-Paper ist und welche Möglichkeiten das Digitalabo der Freien Presse darüber hinaus noch bietet.

Das E-Paper der Freien Presse ist erst einmal eine 1:1-Version der gedruckten Zeitung, mit allen Artikeln, Bildern und Anzeigen.

Die Schriftgröße und weitere Darstellungsoptionen können angepasst werden. Interessante Ar-tikel und Bilder zu bestimmten Themen können in einem persönlichen Archiv abgelegt werden und selbstverständlich kann jede Seite als PDF-Dokument heruntergeladen und auf der eigenen Festplatte gespeichert werden.

Mittels einer App wird die Darstellung dieser Inhalte bei Bedarf für das jeweilige Endgerät, Tablet-PCs oder Smartphones, optimiert. Sofern ein Internetzugang besteht, ist es Abonnenten so möglich, sich mittels der mobilen Seiten der Freien Presse jederzeit und überall auf den neu-esten Stand zu bringen und zu erfahren, was in der Welt und in der eigenen Region geschieht.

Die digitale Zeitung kann also, im Gegensatz zur gedruckten Version, an die individuellen Nut-zerbedürfnisse des Abonnenten angepasst werden. Zeitungsartikel müssen nicht mehr ausge-schnitten und in einer Schublade aufbewahrt werden, sondern können überall abgerufen und digital abgespeichert werden.

Das Digitalabo der Freien Presse beinhaltet:

Unbegrenzten Zugang zu allen Online-Inhalten auf www.freiepresse.de.

Das E-Paper der Freien Presse auf PC, Tablet und Smartphone mit Apple-iOS oder Android-Betriebssystem.

Zugang zum digitalen Archiv der Freien Presse. Hier finden Abonnenten alle Beiträge ab dem 1. Januar 2010.

Einen täglichen Newsletter mit Themenempfehlungen der Redaktion.

Darüber hinaus bietet die Freie Presse mit dem Digitalpaket Möglichkeiten, mit dem Digital-abo auch ein Tablet oder ein Smartphone zu erwerben, auf dem dieses genutzt werden kann: www.digitalpaket.de.

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15.8 Die News App der Freien Presse Arbeitsbogen 15.8

Neben der gedruckten Zeitung und dem entsprechenden E-Paper sowie der Internetseite www.freiepresse.de bietet auch die News App der Freien Presse ständig die aktuellen Nachrich-ten. Der eine oder andere von euch kennt sie vielleicht schon – wer nicht, kann sie sich testweise einmal anschauen: Ihr könnt die App für euer Handy kostenlos im App-Store herunterladen.

Geht gemeinsam auf www.freiepresse.de/fp-news – hier wird erklärt, wie die App zu benutzen ist und was sie alles bietet.

Besprecht in der Klasse, weshalb die News App nützlich sein könnte. Welche Eigenschaften findet ihr sinnvoll?

Sofern das in Ihrer Schule erlaubt ist, können Sie gemeinsam mit den Schülern auch den Ka-nal der News App der Freien Presse ausprobieren. Wenn Sie mit App arbeiten wollen, bitten Sie Ihre Schüler vor Beginn der Unterrichtseinheit darum, zur Sicherheit das Einverständnis ihrer Eltern zum Herunterladen der App auf ihr Smartphone einzuholen.

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16 Umgang mit digitalen Medien Durch das leichte, intuitive Bedienen und vielfältige Anwendungsmöglichkeiten üben Tablets eine große Anziehungskraft auf Kinder und Jugendliche aus. Diese Begeisterung lässt sich her-vorragend für den Unterricht nutzen. Lehrer berichten von der großen Motivation, für die die handlichen Computer in der Schule gesorgt haben, und den vielfältigen Möglichkeiten, sie für einen anschaulichen und kreativen Unterricht zu nutzen.

In Verbindung mit dem E-Paper der Freien Presse, zu dem Sie im Rahmen von „ZimU goes Tablet“ kostenlos Zugang haben, lässt sich das Geschehen in der Welt wie auch das in der eigenen Region mit den Tablets bequem in die Schule holen: Die ganze Klasse kann – jeder an seinem Gerät – gemeinsam die digitale Tageszeitung lesen und über aktuelle Themen und Debatten ins Gespräch kommen. Zum Start von „ZimU goes tablet!“ empfehlen wir Ihnen und Ihren Schülern folgendes Video-Tutorial (ca. 3 Minuten), das die Vorzüge der digitalen Ta-geszeitung anschaulich und unterhaltsam präsentiert: www.freiepresse.de/zimu.

Für die ersten Unterrichtseinheiten mit dem Tablet bieten sich dann die Arbeitsbögen des Ka-pitels 16.1 an. Denn auch wenn die sogenannten Digital Natives oft die wahren Experten im Internet zu sein scheinen – der Jugendmedienstudie JIM 2015 zufolge sind Jugendliche durch-schnittlich fast dreieinhalb Stunden täglich online –, so fehlt es ihnen doch oft an Wissen, wie man sich sicher und kompetent durchs Netz bewegt. Bei „ZimU goes tablet!“ geht es daher zunächst vor allem darum, dass die Schüler lernen, wie sie verlässliche Informationen recher-chieren und Suchmaschinen gekonnt nutzen, dass sie nicht in Bezahlfallen tappen und für das Thema Datenschutz sensibilisiert werden. Nach Bearbeitung dieser Arbeitsbogen sollte allen Schülern klar sein, dass das Internet weder ein rechts- noch ein ethikfreier Raum ist.

Das Kapitel 16.2 gibt Ihnen im Anschluss dann Gelegenheit, tiefer in das Thema Onlinejourna-lismus einzusteigen. Um diesen überhaupt vom Printjournalismus abgrenzen zu können, sollte zunächst darüber gesprochen werden, wie die Druckausgabe der Tageszeitung Tag für Tag ent-steht. Folgendes Video-Tutorial (ca. 3 Minuten) gibt einen guten Einblick, wie eine moderne Zeitungsredaktion arbeitet: www.freiepresse.de/zimu.

Zum Abschluss des Themas Onlinejournalismus bietet es sich schließlich an, die Funktionen des Tablets noch einmal in voller Breite zu nutzen. Sicher wird es den Schülern großen Spaß machen, im Rahmen der Arbeitsbogen 16.2.5.1 und 16.2.6.1 eine eigene Bildstrecke und einen eigenen Video-Beitrag zu erstellen. Die fertigen Beiträge werden im Anschluss auf der Seite www.freiepresse.de/zimu veröffentlicht.

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Nützliche Tipps und Apps:

Im Rahmen von „ZimU goes tablet!“ kann das Thema Tablet im Unterricht natürlich nicht in Gän-ze erfasst und behandelt werden, zu vielfältig sind die zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten, Apps und Methoden. Folgende Webseiten, Blogs und Bücher möchten wir Ihnen zum Einstieg empfehlen:

Diese Seite des iPad-Herstellers Apple gibt einen guten Einblick, wie das Gerät im Unterricht genutzt werden kann (https://www.apple.com/de/education/real-stories/cedars-school/#video-cedars-school).

Das kostenlose E-Book „Mobiles Lernen in der Schule“ des Stuttgarter Medienforschers Frank Thissen bietet einen guten Überblick über die Besonderheiten und Vorzüge des Schul-unterrichts mit Tablet (http://www.frank-thissen.de/WP/mobiles-lernen-in-der-schule/).

Der Blog „iPad in der Schule“ hilft Lehrern pädagogisch wie technisch beim Einstieg in den Schulalltag mit dem Tablet (http://schule-ipad.de).

Eine große Anzahl von Apps – Programmen, die auf das Tablet heruntergeladen werden können und dadurch seine Anwendungsmöglichkeiten erweitern – ist auf den Unterricht in der Schule zugeschnitten. Selbstverständlich bieten viele Unternehmen und Verlage ihre Ideen zum Kauf an, aber es gibt auch zahlreiche kostenlose Angebote, die nützlich und überdies anspruchsvoll gemacht sind. Zum Beispiel:

Von Lehrern erstellte Datenbank mit Apps für den Unterricht, mit einer Bewertung, wie anwenderfreundlich und nützlich diese sind: www.schule-apps.de

Offene Internetplattform zu Lehrinhalten und Lernprozessen: wikis.zum.de/zum/Apps_fuer_die_Schule

Bewährte App zum Erstellen von Lernkarten, zum Beispiel für Vokabeln oder Geschichts-fakten und -daten: card2brain

Nachschlagewerk für Biologie-Wissen: Lindner Biologie Glossar

Diese App von der Bundeszentrale für politische Bildung, Deutschlandradio und dem Zen-trum für Zeithistorische Forschung Potsdam e. V. macht das Thema über Karten, Bilder und einen Film plastisch und lebendig: Die Berliner Mauer.

Und nun wünschen wir Ihnen viel Spaß mit der Freien Presse und dem Tablet im Unterricht!

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16.1 Sicher und kompetent im Netz surfen

In den Kapiteln 16.1.1 bis 16.1.3 geht es zunächst darum, wie man verlässliche Informationen im Internet recherchiert. Denn oft geht das Bemühen um eine Information der Schüler nicht über eine einfache Begriffsuche bei Google oder Wikipedia hinaus, obwohl nur wenige Handgriffe nötig sind, um die Internetrecherche effizienter und das Ergebnis zuverlässiger zu gestalten. In den Kapiteln 16.1.4 bis 16.1.7 liegt der Schwerpunkt schließlich auf der Sicherheit im Netz. Ob in sozi-alen Netzwerken oder beim Einkauf im Internet: Themen wie Datenschutz und Schutz der Privat-sphäre sollten den Schülern stets präsent sein – das Internet ist kein rechtsfreier Raum und auch ethische Prinzipien gelten nicht nur im realen Leben, sondern auch im virtuellen Raum.

16.1.1 Informationsvielfalt im Internet – Überprüfung von Onlinequellen Arbeitsbogen 16.1.1

Mit dem Surfen im Internet ist es ein bisschen wie mit dem Fahrradfahren: Man kann viel ent-decken und sich schnell durch die Welt bewegen, aber man sollte zuvor ein paar Fähigkeiten erwerben und die wichtigsten Regeln kennenlernen, um sich nicht zu verfahren.

Besonders entscheidend bei der Benutzung des Internets ist zu lernen, die Qualität und Zuverläs-sigkeit von Internetseiten einzuschätzen.

1. Teilt euch in drei Gruppen auf und informiert euch auf dem Tablet zum Thema E-Zi garette, jeweils auf einer der folgenden Websites: www.freiepresse.de, www.steamo.de und www.bfr.bund.de.

Macht euch dabei Stichpunkte zu folgenden Fragen:

Was genau ist eine E-Zigarette? Sind E-Zigaretten gesundheitsschädlich? Machen E-Zigaretten süchtig? Helfen E-Zigaretten dabei, mit dem Rauchen aufzuhören?

2. Stellt eure Ergebnisse kurz den anderen Gruppen vor und diskutiert im Anschluss, in welchen Punkten sich die von den verschiedenen Gruppen recherchierten Infos unterscheiden. Woran liegt das?

3. Im Internet werden auch viele Falschmeldungen und Unwahrheiten verbreitet. Daher sollte man sich gut überlegen, auf welchen Websites man recherchiert, und deren Seriosität über-prüfen. Seht euch die Website, von der eure Informationen stammen, noch einmal ganz genau an und nutzt dafür die angefügte Checkliste!

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Tablets in der Schule können eine wichtige Hilfe dabei sein, den Schülern Kompetenzen bei der Nutzung der digitalen Medien, insbesondere des Internets, zu vermitteln. Mit den Tablets lässt sich gut üben, was für das Benutzen jedes Smartphones genauso wichtig ist.

Viele Jugendliche öffnen bei der Internetrecherche wahllos die ersten Suchergebnisse, ohne diese auf Seriosität zu überprüfen. Grundsätzlich sollte man aber informiert sein, womit man es bei der jeweiligen Internetseite zu tun hat. Vor allem Werbung sollte als solche erkannt und von seriösen Quellen unterschieden werden. Der Vergleich dreier Websites führt den Schülern die Vorzüge objektiver Berichterstattung vor Augen. Die angefügte Checkliste kann dabei eine wertvolle Hilfe sein und sollte jedem Schüler zur Verfügung gestellt werden.

Parallel zu Aufgabenstellung 2 bietet es sich an, dass die Ergebnisse der verschiedenen Grup-pen nicht nur präsentiert werden, sondern der ganzen Klasse über das Tablet auch als Infoblät-ter zur Verfügung gestellt werden.

Checkliste zur Überprüfung von Onlinequellen:

Was ist das für eine Website?

Hat die Website ein Impressum? Wer zeichnet für den Inhalt verantwortlich? Wem gehört die Internetadresse? Klicktipp: www.whois.net Steht eine Organisation oder ein Unternehmen hinter der Website? Welche Interessen

werden vom Betreiber der Website verfolgt? Welche Logos werden auf der Website verwendet? Welche Inhalte stehen neben dem gefundenen Text sonst noch auf der Website? Gibt es auf der Website kostenpflichtige Angebote? Welche anderen Inhalte werden auf der Website verlinkt? Was findet man in anderen Quellen über diese Website?

Wie aktuell und seriös sind die Inhalte?

Von wem stammen die Infos auf der Website? Gibt sich der Autor zu erkennen? Wenn ja, was ist das für ein Autor? Gebt den Namen in eine Suchmaschine ein und

versucht so, möglichst viel über ihn oder sie herauszufinden. Werden Quellenangaben gemacht? Sind diese nachvollziehbar? Wie aktuell sind die Informationen? Ist der Autor kompetent auf dem jeweiligen Sachgebiet? Ist der Autor objektiv auf dem jeweiligen Sachgebiet, oder verfolgt er kommerzielle,

politische oder persönliche Interessen?

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16.1.2 Informationsvielfalt im Internet – Wie gut ist Wikipedia? Arbeitsbogen 16.1.2

Bei der Fülle an Nachrichten und Fakten, die das World Wide Web aus der gesamten Welt, aus der unendlichen Menge an Quellen und Autoren enthält, ist es nicht immer leicht, den Über-blick darüber zu behalten, wem man Glauben schenken und als seriös einstufen kann. Gerade bei Jugendlichen ist die Online-Enzyklopädie Wikipedia sehr beliebt, wenn es gilt, Fakten zu recherchieren. Aber wie genau funktioniert Wikipedia und sind die hier veröffentlichten Infor-mationen verlässlich?

1. Teilt euch in zwei Gruppen auf und informiert euch über die Tageszeitung Freie Presse auf jeweils einer der folgenden Websites:

www.freiepresse.de (Service > Medienhaus > Chronik) www.wikipedia.de

2. Vergleicht im Anschluss eure Ergebnisse. Sind die Angaben in der Online-Enzyklopädie Wiki-pedia richtig und vollständig?

3. Über dem Wikipedia-Artikel zur Freien Presse könnt ihr neben dem Reiter „Artikel“ auch die „Diskussion“ einsehen. Schaut rein und lest, über welche Inhalte hier diskutiert wird.

4. Rechts daneben könnt ihr u.a. die „Versionsgeschichte“ des Artikels einsehen. Schaut rein und vollzieht nach, wie der Artikel von verschiedenen Usern verändert wurde.

5. Ihr habt einen Fehler im Wikipedia-Artikel zur Freien Presse gefunden oder möchtet etwas ergänzen? Mischt euch in die Diskussion ein und verbessert den Wikipedia-Artikel! Tipp: Infor-miert euch dafür zunächst auf der Seite www.klicksafe.de (Themen > Suchen & Recherchieren > Wikipedia) über die Funktionsweise und die Möglichkeiten der Mitwirkung von Wikipedia!

6. Diskutiert die Vor- und Nachteile der Recherche mit der Online-Enzyklopädie Wikipedia.

Schüler verlassen sich allzu oft auf Wikipedia, ein frei zugängliches Online-Lexikon, an dem jeder mitarbeiten kann. Es gibt keine klassische Redaktion, sondern freiwillige Autoren – das kann jeder sein – schreiben bzw. ergänzen unentgeltlich Beiträge und stellen so ihre Erfah-rungen und ihr Wissen der Allgemeinheit zur Verfügung.

Keine Frage, Wikipedia bietet eine Vielzahl an Informationen und kann sehr nützlich sein. Da die zur Verfügung gestellten Infos aber nicht redaktionell bearbeitet, sondern nur von Usern kontrolliert werden, ist Vorsicht geboten. Wikipedia eignet sich gut, um sich einen ersten Über-blick über ein Thema zu verschaffen, in einem zweiten Schritt sollten die hier gesammelten Informationen allerdings stets überprüft werden. Um dies zu verdeutlichen dient Aufgabe 1. Wie im Arbeitsbogen 1.3 sollen die Schüler die Historie der Freien Presse recherchieren, hier

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aber zusätzlich die Ergebnisse von der Suche auf der Verlagsseite mit den bei Wikipedia ge-nannten Fakten vergleichen.

Indem die Schüler selbst einen Wikipedia-Artikel überprüfen und bearbeiten, lernen sie die Funktionsweise der Online-Enzyklopädie von Grund auf verstehen und es entsteht ein Be-wusstsein dafür, dass die hier eingestellten Artikel durchaus Halb- oder Unwahrheiten ent-halten können. Selbstverständlich kann diese Aufgabe inhaltlich an jedes unterrichtsrelevante Thema angepasst werden. Wichtig ist nur, den Schülern eine seriöse Quelle für den „Gegen-check“ zur Verfügung zu stellen. Finden Sie kein Thema, das bei Wikipedia nicht vollständig und/oder korrekt abgehandelt wird, bietet es sich ggf. an, einen neuen Wikipedia-Artikel zu einem Thema zu verfassen, das die Schüler selbst recherchieren – zum Beispiel zur eigenen Schule, einem (unbekannten) Denkmal im eigenen Ort etc.

Zum tieferen Einstieg in das Thema informiert die EU-Initiative Klicksafe umfassend über Wikipedia und hat ein Informationsblatt mit nützlichen Hinweisen zum Benutzen des Online-Lexikons zusammengestellt:

www.klicksafe.de/wikipedia/ www.klicksafe.de/fileadmin/media/images/themen/suchen/wikipedia/AB_2_Lösung_Artikelseite.jpg

16.1.3 Informationsvielfalt im Internet Suchmaschinen kompetent nutzen Arbeitsbogen 16.1.3

Um auf den Milliarden Seiten des World Wide Web eine gesuchte Information aufzuspüren, sind Suchmaschinen unentbehrlich. Ein Klick, und eine – mitunter ebenfalls sehr umfangreiche – Vor-auswahl ist getroffen – man kann gezielter weitersuchen.

1. Sucht bei google.de, bei metager.de und bei dmoz.de nach dem ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland. Notiert euch, welche Unterschiede euch bei den Suchergebnis-sen auffallen,

2. Informiert euch im Internet darüber, was eine indexbasierte, was eine katalogbasierte und was eine Metasuchmaschine ist. Besprecht die Vor- und Nachteile der verschiedenen Suchma-schinen in der Gruppe.

3. Auch die Videoplattform „YouTube“ kann als Suchmaschine genutzt werden – hier kann man viele Hilfs- und Lernvideos zu allen möglichen Themen finden. Aber auch Suchmaschinen wie Google bieten die Funktion, nur nach Videos zu suchen. Sucht im Internet nach einem Video, das erklärt, wie eine Suchmaschine funktioniert. Wer findet das beste, anschaulichste Ergeb-nis? Vergleicht anschließend eure Suchmethoden und Ergebnisse.

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4. Auf der Google-Startseite (www.google.de) findet ihr unten rechts den Punkt „Einstel-lungen“. Wählt hier den Unterpunkt „Erweiterte Suche“ und informiert euch, mit welchen Tricks man noch bessere Suchergebnisse erzielen kann. Probiert die erweiterte Suche im Anschluss direkt aus!

5. Immer wieder wird die Suchmaschine Google von Datenschützern attackiert. Warum? Recherchiert im Archiv der Freien Presse auf www.freiepresse.de!

Tipp: In den Programmen Mozilla Firefox, Google Chrome oder Internet Explorer kann man rechts oben in der Leiste ein Fenster für die Schnellsuche einrichten. Das spart viel Zeit!

Die meistgenutzten Suchmaschinen sind: Google, Yahoo, Bing, Baidu (die meistgenutzte chinesische Suchmaschine), Ecosia und Ask. Sie alle arbeiten indexbasiert. Das heißt, die Suchmaschine liest mithilfe sogenannter Crawler oder Spider, einem System aus Hard- und Software, Unmengen von Dokumenten aus dem World Wide Web ein, analy-siert sie und legt einen Suchindex an, der dann bei den Suchanfragen durchforscht wird. Man erhält auf diese Weise sehr schnell sehr viele Ergebnisse. Google, in Deutschland bei über 95 Prozent der Suchen verwendet, erklärt seine eigene Arbeitsweise in einem Film:http://www.google.de/intl/de/insidesearch/howsearchworks/crawling-indexing.html

Außerdem gibt es Metasuchmaschinen. Sie erstellen keinen eigenen Suchindex aus den Doku-menten, sondern durchsuchen den Bestand indexbasierter Suchmaschinen. So kann eine noch größere Menge von Daten durchsucht werden. Metasuchmaschinen werden im Vergleich zu den indexbasierten Suchmaschinen nur wenig genutzt. Beispiele sind www.metager.de oder www.ixquick.de.

Besonders geeignet für Kinder und Jugendliche sind die katalogbasierten Suchmaschinen. Hier haben Menschen die Seiten vorgesichtet und -sortiert. Beispiele hierfür sind www.dmoz.de oder die Kindersuchseiten www.blinde-kuh.de und www.fragfinn.de. Nachteil dieser Suchmaschinen ist, dass sie aufgrund der nötigen redaktionellen Bearbeitung meist nicht so aktuell sind wie die indexbasierten Suchmaschinen. Ein vergleichsweise neuer Weg, nach Informationen zu suchen, sind die semantischen Suchmaschinen. Sie durchkämmen das Netz nicht nach Stichworten, sondern sollen die Bedeutung einer Frage erfassen und passende Antworten finden. Eine Such-maschine dieser Art – bislang jedoch nur in englischer Sprache – ist www.wolframalpha.com.

Seit 2008 gibt es die datenschutzfreundliche Suchmaschine www.duckduckgo.com, „die Suchma-schine, die Sie nicht verfolgt“, so das Motto des Unternehmens. Anders als beispielsweise bei Google werden bei DuckDuckGo keine persönlichen Informationen über die Nutzer gesammelt.

Nach Bearbeitung dieses Arbeitsblattes sollten die Schüler Suchmaschinen kompetent zu nut-zen wissen, um schnell an die richtigen Informationen zu kommen. Zudem sollten sie wissen, dass es neben Google noch viele weitere Suchmaschinen gibt, die zum Teil unterschiedlich funktionieren. Und nicht zuletzt sollten sie für die Tatsache sensibilisiert werden, dass viel genutzte Suchmaschinen wie Google über die Suchanfragen Informationen über die User sammeln und so etwa zielgerichtete Werbung platzieren.

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16.1.4 Internet der Energie Arbeitsbogen 16.1.4

Wie in allen Branchen spielt auch im Bereich der Energieerzeugung und -versorgung die Digitalisie-rung eine zunehmend große Rolle. Mit Kommunikationsnetzen soll die Energie künftig von der Pro-duktion über die Speicherung bis zum Verbrauch regel- und steuerbar sein und so effizienter werden. Dieses intelligente Netz wird Internet der Dinge genannt. Insbesondere für die schlecht planbaren erneuerbaren Energien ist diese Technologie wichtig.

1. Schaut euch gemeinsam den Film „Internet der Energie“ von enviaM an!http://www.wir-im-osten.info/energie/internet-der-energie/

2. Tragt zusammen, was ihr gehört habt, oder recherchiert weiter: Was bedeutet der Begriff „Internet der Energie“? Erklärt ihn mit eigenen Worten.

Klicktipp:https://www.bundesregierung.de/Content/DE/StatischeSeiten/Breg/Energiekonzept/04-intelligente-stromnetze.html

3. Warum ist es überhaupt so wichtig, intelligent mit Energie umzugehen? Gibt es nicht genug Sonne und Wind für alle? Verfasst einen Kommentar – als Text, als Video oder Audio. Disku-tiert anschließend eure Standpunkte!

ZimU-Empfehlung: Bei einer enviaM-Projektstunde oder einem ganzen Projekttag bei enviaM könnt ihr alle Fragen zum Thema Energie loswerden (siehe die Projektübersicht 17.6)!

16.1.5 Datenschutz im Netz Arbeitsbogen 16.1.5

Eine große Herausforderung für die Benutzer des Internets stellt das Thema Datenschutz dar. Nur schwer lässt sich nachvollziehen, was mit unseren Daten passiert, nachdem wir sie auf ei-ner Internetseite eingetragen haben. Bei der Teilnahme an einem Gewinnspiel, beim Kauf einer DVD oder bei der Anmeldung zu einem Newsletter – immerzu werden wir als Internetnutzer nach Informationen zu unserer Person befragt.

1. Teilt euch in Zweierteams auf und spielt folgendes Datenschutz-Quiz auf eurem Tablet. Wählt das „Quiz mit Zusatzinformationen“!

http://www.klicksafe.de/qz/quiz03/_project/

2. Druckt jeder euer Ergebnis aus und besprecht diese anschließend in der Runde. Erscheinen euch die Hinweise, die den Fragen im Quiz folgen, sinnvoll? Was war neu für euch? Erstellt auf dem Tablet eine persönliche „Checkliste für Datenschutz im Internet“, auf der ihr notiert, worauf ihr in Zukunft mehr achten solltet.

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3. Seht nach, was für Beiträge ihr auf www.freiepresse.de zum Thema Datenschutz findet und notiert euch Informationen, die ihr für besonders wichtig haltet.

4. Warum haben Unternehmen oder Organisationen ein Interesse daran, möglichst viele Daten über Menschen zu sammeln? Diskutiert in der Klasse.

Checkliste für Datenschutz im Internet

So erstelle ich ein sicheres Passwort:

Sichere Passwörter sollten mindestens achtstellig sein und aus Zahlen, Sonderzeichen, Groß- und Kleinbuch staben bestehen. Ein Merksatz hilft. Zum Beispiel:

Ich heiße Lukas Mustermann und bin 15,5 Jahre alt: IhLMub15,5Ja

Viele Jugendliche sind kaum sensibilisiert für das Thema Datenschutz. Wahllos werden Party-fotos bei Facebook gepostet und Daten auf zweifelhaften Websites preisgegeben. Das Quiz der EU-Initiative Klicksafe greift dieses Thema jugendgerecht auf und bietet sich im Tablet-basier-ten Unterricht als unterhaltsamer Einstieg in das Thema an. Wichtig ist, das Thema Daten-schutz auch bei der folgenden Internetrecherche und Diskussion nicht abstrakt zu behandeln, sondern stets das Online-Verhalten der Schüler im Blick zu haben. Alternativ zum Quiz kann auch mit einem Zeitungsartikel in das Thema eingestiegen werden, der vor Augen führt, was bei mangelnder Vorsicht im Netz passieren kann.

16.1.6 Unterwegs in sozialen Netzwerken: Chancen und Gefahren Arbeitsbogen 16.1.6

Soziale Netzwerke sind spannend und sehr hilfreich bei der Pflege und dem Schließen von Freund-schaften über das Internet. Dennoch wird immer wieder davor gewarnt, in den Online-Communi-ties zu viele persönliche Informationen preiszugeben. Warum?

1. Was weiß das Internet eigentlich über euch? Probiert es aus! Gebt hierzu euren Vor- und Nachnamen auf folgenden Websites ein und notiert, was im Netz über euch zu finden ist:www.google.de (Testet neben der Web- auch die Bilder-Suche!)www.yasni.de

2. Welche dieser Informationen stammen aus sozialen Netzwerken? Geht diese Daten nun ein-zeln durch und prüft, ob sie wirklich für die Öffentlichkeit bestimmt sind.

a) Versetzt euch dafür in die Lage eines Personalers, der die Bewerber googelt, bevor er eine Auswahl zu Bewerbungsgesprächen einlädt.

b) Übernehmt den Blickwinkel einer Werbeagentur. Welche Schlüsse lassen sich durch die Daten auf euer Konsumverhalten schließen?

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3. Sicher ist dem/der einen oder anderen bei dieser Aufgabe etwas mulmig zumute geworden. Aber wie lassen sich die Vorteile sozialer Netzwerke nutzen, ohne dass zu viele Daten an die Öffentlichkeit geraten? Tauscht euch untereinander aus und beantwortet folgende Fragen:

Wie kann ich mein Profil so einstellen, dass meine Daten bestmöglich geschützt sind? Was sagt Facebook hierzu in den Nutzungsbedingungen und Datenschutzinformationen?

Wie kann ich einstellen, ob mein Profil in Suchmaschinen auffindbar ist? Wie kann ich einstellen, welche anderen Nutzer bei Facebook mein Profil einsehen

können? Wie lösche ich mein Profil? Wie kann ich einstellen, wer meine Fotos sehen darf? Was kann ich tun, wenn jemand ein peinliches Bild von mir bei Facebook hochlädt, ohne

mich vorher um Erlaubnis zu fragen? Was kann ich tun, wenn ein Facebook-Nutzer mich belästigt? Was stellt Facebook eigentlich mit meinen Daten an?

4. Recherchiert die offen gebliebenen Fragen mit dem Tablet im Internet! Klicktipps: www.freiepresse.de, www.bsi-fuer-buerger.de, www.klicksafe.de, www.jugendundmedien.ch

Soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram sind bei Jugendlichen sehr beliebt. Ihnen fernzubleiben, käme für viele junge Menschen einer sozialen Isolation gleich. Denn hier wer-den Bekanntschaften gemacht, Verabredungen getroffen, Bilder, Videos und Kommentare ge-postet. Wer davon nichts mitbekommt, so sieht es ein Großteil der Jugendlichen, ist nicht „up to date“. Es ist daher wenig zielführend, nur mit erhobenem Zeigefinger davon abzuraten, in diesen Netzwerken Profile zu erstellen. Vielmehr sollten Schüler dabei unterstützt werden, sich mit den Voreinstellungen und Einstellungsoptionen bei Facebook und Co. auseinander-zusetzen und im Rahmen dieser Möglichkeiten möglichst verantwortungsvoll mit ihren Daten umzugehen. Hier ist es wichtig – und dies müssen vor allem junge Nutzer wissen –, über die Einstellungen zur Sichtbarkeit der privaten Informationen zu regeln, wie sichtbar welche Informationen für welchen Personenkreis sein sollen. Ist man hier nicht vorsichtig oder ver-gisst, die Beschränkungen einzurichten, kann es passieren, dass Fremde viel zu viele persön-liche Informationen erhalten. Oder dass die Daten gezielt gesammelt und ausgewertet und zum Beispiel für Werbezwecke genutzt werden. Folgendes ist zu berücksichtigen:

Einmal im Internet veröffentlichte Daten können häufig nicht mehr gelöscht werden. Daher Obacht, welche Fotos, Filme und Texte ins Netz gestellt werden.

Keine persönlichen Daten wie Adresse, Telefonnummer, Passwörter mitteilen. Am besten Nicknames und extra eingerichtete Mailadressen verwenden.

Das „Recht am eigenen Bild“ beachten: Die Abgebildeten müssen mit der Veröffentlichung einverstanden sein. Keine Fotos oder Videos verbreiten, in denen andere Personen nachtei-lig dargestellt werden.

Bei Belästigungen oder Beleidigungen den betreffenden Nutzer blockieren und an den Betreiber der Webseite melden.

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Im Rahmen von Aufgabe 3 bietet es sich an, zunächst das Vorwissen der Schüler zu nutzen, das sie hier mit ihren Mitschülern teilen können, und erst im Anschluss mit der Internetrecherche zu beginnen. Die Aufgabe ist auf Facebook zugeschnitten, immer noch das beliebteste soziale Netzwerk unter Jugendlichen, kann aber einfach auf jedes andere Netzwerk übertragen werden. Sicher ist es sinnvoll, zu Beginn der Unterrichtseinheit eine kurze Umfrage unter den Schülern durchzuführen, welche Netzwerke sie nutzen.

16.1.7 Cyber-Mobbing Arbeitsbogen 16.1.7

Wenn gelästert und gepöbelt wird, ist das immer schmerzhaft für den Betroffenen. Wenn sich die Gemeinheiten allerdings über soziale Netzwerke oder YouTube wie ein Lauffeuer verbreiten, wird daraus schnell ein Alptraum.

1. Seht euch im Internet folgenden Film zum Thema Cyber-Mobbing an: http://www.saferinternet.at/spot-zum-thema-cyber-mobbing

2. Kennt ihr selbst Fälle von Cyber-Mobbing? Tauscht euch aus und besprecht in der Klasse, was am Cyber-Mobbing besonders schlimm ist.

3. Lest den Beitrag „Beleidigt, bedroht, bloßgestellt“ aus der Freien Presse vom 17. Mai 2017 und recherchiert im Archiv auf www.freiepresse.de nach anderen interessanten Artikeln zum Thema.

4. Tragt Vorschläge zusammen, was man tun kann, wenn man im Internet beleidigt wird.Was würdet ihr einem/r Freund/in raten, der/die von Cyber-Mobbing betroffen ist?

Das Beleidigen, Bedrohen, bewusste Bloßstellen oder Belästigen von Menschen mithilfe von Handy oder Internet wird Cyber-Mobbing genannt. Auch die Begriffe Cyber-Bullying oder E-Mobbing wer-den dafür verwendet.

Im Internet werden vor allem die Bild- und Filmplattformen (wie beispielsweise Flickr und YouTube) und die sozialen Netzwerke (zum Beispiel Facebook) für diese Angriffe genutzt oder besser gesagt missbraucht. Besonders schlimm an dieser Art der Beleidigungen und Bedro-hungen ist, dass sich die Gerüchte, die Beschimpfungen oder bloßstellenden Bilder über die benutzten Medien rasend schnell verbreiten lassen.

Die wichtigsten Tipps im Falle von Cyber-Mobbing, die Sie Ihren Schülern an die Hand geben sollten, sind:

Sperre den Cyber-Bully und melde ihn an den Betreiber der Webseite. Antworte nicht auf Beleidigungen, sprich zuerst mit Freunden, Eltern

oder Lehrern darüber. Sichere Beweise, das heißt, mach einen Screenshot von unangenehmen

Nachrichten, Bildern oder Online-Gesprächen.

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Rede darüber, vertrau dich einem Erwachsenen an, einem Vertrauenslehrer oder in einem besonders schlimmen Fall sogar der Polizei.

Hier gibt es zudem Rat und Hilfe bei Cyber-Mobbing: www.juuuport.de www.klicksafe.de www.polizei-beratung.de www.nummergegenkummer.de

Steht etwas mehr Zeit für das Thema Cyber-Mobbing zur Verfügung, bietet sich auch der folgende Film zum Einstieg an (https://www.youtube.com/watch?v=gihJX4v10vc, ca. 20 Min.).

Wichtig: Der Arbeitsbogen 16.1.6 ist zur vorbeugenden Behandlung des Themas gedacht. Be-sonders sensibel und ggf. in Zusammenarbeit mit einem Vertrauenslehrer oder Schulpsycho-logen sollte diese Unterrichtseinheit angegangen werden, wenn es in der Klasse bereits einen Fall von Cyber-Mobbing gegeben hat finden Lehrer zum Beispiel hier Tipps für den richtigen Umgang mit einer solchen Situation (http://www.bpb.de/lernen/unterrichten/grafstat/46565/info-02-02-rolle-des-lehrers).

16.1.8 Downloaden, posten, tauschen: Worauf man achten sollte Arbeitsbogen 16.1.8

Das Internet bietet nicht nur Millionen von Informationen – ob Texte, Bilder oder Filme –,sondern auch die Möglichkeit, alle Arten von Daten schnell und unkompliziert herunterzuladen oder mit anderen Nutzern zu tauschen. Doch längst nicht alles, was möglich ist, ist auch erlaubt.

1. Seht euch folgenden Film zum Thema Urheberrecht an (www.youtube.com/watch?v=P3hFho5dtC0).

2. Welche Argumente für das Urheberrecht werden genannt? Fallen euch darüber hinaus weitere ein? Erstellt gemeinsam eine Liste auf dem Tablet.

3. Recherchiert weiter im Online-Archiv der Freien Presse auf www.freiepresse.de und auf www.klicksafe.de, was ihr an interessanten Fakten zu den Themen „Download“, „Tauschbör-sen“, „Urheberrecht“ und „Filesharing“ findet. Ergänzt im Anschluss die Liste aus Aufgabe 2.

Bei Jugendlichen ist das sogenannte Leechen oder Saugen sehr beliebt. Doch wer nicht Bescheid weiß über die rechtlichen Grundlagen, der riskiert zum Teil hohe Strafen für sich oder seine Eltern. Hier kann man sich die wichtigsten Hinweise zum Thema Tauschen und Herun-terladen ansehen und ausdrucken: http://www.klicksafe.de/themen/downloaden.

Folgende Regeln für das Herunterladen von Dateien aus dem Internet sollten Sie Ihren Schü-lern vermitteln, damit diese nichts Verbotenes tun und sich keinen Virus einfangen:

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Überprüfe zunächst, ob das, was du herunterladen möchtest, auch heruntergeladen werden darf. Spiele, Musik, Filme, Softwares – all das unterliegt dem Urheberrecht.

Sichere dich ab, dass es sich bei den Daten nicht um eine Raubkopie handelt. Sie herunterzuladen ist verboten. Gerade in Tauschbörsen sind oft Raubkopien im Umlauf.

Überprüfe den Download mit einem Virenprogramm, um sicherzugehen, dass mit den Daten alles in Ordnung ist.

16.1.9 Schüler beobachten und analysieren ihre eigene Mediennutzung Arbeitsbogen 16.1.9

Aus der Perspektive der Erwachsenen sind Jugendliche den ganzen Tag lang mit ihren Han-dys beschäftigt. Instagram-Account checken, WhatsApp-Nachrichten und Snaps versenden, YouTube-Videos anschauen – alles wichtig und alles nur online möglich. Den Stellenwert des Internets beschreibt eine 17-jährige Berliner Schülerin so: „Das Internet ist alles für uns.“

Sich gegen die Internetnutzung zu sperren, sie den Jugendlichen gar zu verbieten, ist nicht nur aussichtslos, sondern auch wenig sinnvoll. Einkaufen, Essen bestellen, Fotobücher anfertigen, Nachrichten und Filme in der Mediathek schauen, Versicherungsverträge verwalten, Anträge bei der Krankenkasse einreichen ... Die Zahl der Vorgänge, die auch Erwachsene über das In-ternet erledigen, geht für die allermeisten Menschen über das Versenden von E-Mails längst weit hinaus und wächst ständig weiter. Schüler sollten daher Mechanismen einüben, wie sie sich selbstbewusst und vorsichtig zugleich durchs Netz bewegen.

1. Überprüft eure eigene Mediennutzung, indem ihr die Fragen auf dem Umfragebogen beantwortet!

2. Vergleicht eure Ergebnisse und wertet aus, welches Gerät und welche Medien eine besonders große Rolle bei euch spielen.

3. Fertigt ein Diagramm an, das die von euch genutzten Anwendungen in ihrer Bedeutung zeigt. Entscheidet selbst, welche Art von Diagramm sich am besten für die Darstellung eurer Um-fragedaten eignen: Kreisdiagramm, Balkendiagramm, Säulendiagramm ...

4. Wie lang ist in eurer Klasse die durchschnittliche tägliche Online-Zeit?

5. Gibt es in eurer Familie Internet-Auszeiten? Tauscht euch darüber aus, was ihr von solchen Handy- und Computerpausen haltet!

6. Was haltet ihr davon, wenn zuhause bestimmte Internetseiten – vor allem für Kinder und jüngere Jugendliche – gesperrt sind?

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Umfrage zur Mediennutzung

Beantwortet die folgenden Fragen, um herauszufinden, womit ihr Zeit verbringt:

1. Welche Medien nutzt du in deiner Freizeit?

Fernsehen Radio Zeitung Computer

Tablet Smartphone Bücher andere:

2. Ordne die Medien nach ihrer Bedeutung für dich!

3. Wie viel Zeit verbringst du am Tag?

am Handy am Computer am Tablet

vor dem Fernseher mit der Zeitung mit Büchern

4. Wie viele Minuten oder Stunden am Tag bist du online?

5. Wofür nutzt du das Internet?

Kommunikation spielen Informationen suchen

Videos schauen ...

16.1.10 Schlechtes Internet, gutes Internet! Arbeitsbogen 16.1.10

Im Zusammenhang mit dem Internet konzentriert sich der Diskurs häufig auf die negativen Auswirkungen für Kinder und Jugendliche. Diese sollten auch unbedingt thematisiert und der Umgang mit bestimmten Phänomenen (wie zum Beispiel Falschmeldungen, siehe 16.1.11) be-sprochen und geübt werden. Da viele Eltern mit den zahlreichen neuen Informationskanälen selbst überfordert sind, kommt der Schule hierbei eine große Bedeutung zu.

Beschäftigen Sie sich gemeinsam mit Ihren Schülern mit den Gefahren, aber auch mit den guten und nützlichen Seiten des Internets!

1. Startet mit einem Internet-Brainstorming! Nehmt euch fünfzehn Minuten Zeitund notiert alle Begriffe, die euch zum Thema Internet einfallen. Ob positiv odernegativ besetzt, ist dabei erst einmal egal.

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2. Verfasst ein Internet-Glossar! Dafür nehmt ihr einen großen Bogen Papier und fülltihn nach und nach – immer, wenn euch etwas Erklärenswertes auffällt – mit Begriffenaus der Netzwelt und erklärt sie. Was ist Hate Speech, was sind Social Bots, Trolle,Tracking-Cookies, Netiquette, Open Source ...?

3. Ein zweites Plakat wird eine Art schwarze Liste der Internet-Phänomene:Wo lauern Gefahren im Netz? Notiert Warnungen und schlechte Erfahrungen und hängtdie Informationen für alle sichtbar in der Klasse auf!

4. Ebenfalls sinnvoll ist es, ein Heft oder eine Liste anzulegen, wo jeder Schüler immerwieder nützliche Anwendungen eintragen kann. Nennt die App beziehungsweise dasProgramm oder die Internetseite und wofür das hilfreich ist! So entsteht nach und nacheine Art Internetratgeber für die ganze Klasse.

16.1.11 Berufswunsch Youtuber, Instagramer, Blogger Arbeitsbogen 16.1.11

Mit der wachsenden Bedeutung des Internets entstehen neue Vorbilder und Idole für die Ju-gendlichen. YouTuber wie Bibi, LeFloyd, die Lochis oder Dagi Bee haben in ihrer Berühmtheit und Beliebtheit bekannte Schauspieler und Sportler längst überholt. Die sogenannten Influen-cer können zum Teil gut von ihren Jobs leben: Blogger, die hohe Follower-Zahlen haben, ver-dienen vier- bis fünfstellige Beträge mit Posts, die ein bestimmtes Produkt zum Inhalt haben. YouTuber mit rund 500.000 Aufrufen eines Videos lassen sich Produktplatzierungen ebenfalls mit Beträgen im mittleren fünfstelligen Bereich bezahlen. Auch aus diesem Grund ist YouTube-Star für manche Jugendliche längst ein Traumjob geworden.

1. Folgt ihr bestimmten Personen bei Instagram, bei Twitter, lest ihr regelmäßig einen Blog?Tauscht euch darüber aus, wen ihr gutfindet, und erklärt, weshalb!

2. Nennt euren Lieblings-YouTuber und sucht ein geeignetes Video heraus, das ihr eurenMitschülern vorstellen könnt! Was gefällt euch besonders gut an ihm beziehungsweise ihr?

3. Könnt ihr euch vorstellen, selbst als YouTuber zu arbeiten?Notiert, was euch daran reizen würde.

4. Teilt euch in Gruppen auf und filmt ein Bewerbungsvideo zu einem frei gewählten Thema: Nachrichten, Mode, Musik, Videospiele, je nachdem, was euch am meisten interessiert. Jede Gruppe entscheidet sich für einen oder zwei Schüler als zukünftige YouTube-Stars.

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Exkurs: Medien und Werbung

Aus den klassischen Medien kennt ihr das Prinzip der Trennung von Werbung und redak-tionellen Inhalten. Sowohl in der gedruckten Ausgabe als auch online weist eure Tageszeitung stets darauf hin, wenn etwas ein bezahlter Inhalt, eine „Anzeige“, ist. Auf Instagram und bei YouTube sieht das ganz anders aus: Hier wird Geld damit verdient, dass möglichst unauffällig geworben wird – da hilft auch kein Werbeblocker.

1. Schaut im Netz nach Beispielen, bei denen Produkte mehr oder weniger selbstverständlich inein Video beziehungsweise einen Post integriert werden.

2. Sprecht darüber, was ihr davon haltet! Was gefällt euch daran, was stört euch?

3. Warum wurde im Pressekodex das Gebot der Trennung von Werbung und Redaktion festgehalten?

Klicktipp: http://www.presserat.de/pressekodex/pressekodex/#panel-ziffer_7____trennung_von_werbung_und_redaktion

4. Verfasst einen Kommentar über die Vermischung von bezahlten und redaktionellen Inhalten!

16.1.12 Was hat es mit dem Phänomen Fake News auf sich? Arbeitsbogen 16.1.12

Das Internet ist ein überaus demokratisches Medium – gleichzeitig und gerade deshalb bietet es unendlich viel Raum für Manipulationen und Lügen. Mithilfe moderner Computerprogramme erstellte Bilder und Videos können selten als bearbeitet oder gefälscht identifiziert werden. Umso wichtiger ist es, dass die Schüler lernen, verlässliche von zweifelhaften Quellen für Infor-mationen zu unterscheiden.

Gerüchte und Falschmeldungen hat es schon immer gegeben. Mit Kanälen wie Facebook oder Twitter lassen sich solche sogenannten Fake News heutzutage rasend schnell an viele Menschen weiterleiten. Wie eine Lawine breiten sich erlogene Nachrichten dann aus. Beispielsweise ein Bericht über eine Menge von hunderten männlichen Ausländern in Dortmund, die eine Kirche in Brand gesetzt hätten.

Solche Falschmeldungen lassen die Fakten außer Acht und nehmen – das ist beabsichtigt von den Ver-fassern – Einfluss auf die Grundstimmung der Leser. In den USA hat das Phänomen allem Anschein nach sogar den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2016 beeinflusst.

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1. Teilt euch zur Recherche über das Thema Fake News in zwei Gruppen auf. Die eine Gruppebesucht das Angebot fakefilter.de der Bundeszentrale für politische Bildung. Die andereschaut sich das anschauliche Tutorial zum Thema Fake News bei sogehtmedien.de vomBayerischen Rundfunk an: http://www.br.de/sogehtmedien/stimmt-das/luegen-erkennen/un-wahrheiten-luegen-erkennen124.html

a) Jede Gruppe fasst nun zusammen:Woran kann man erkennen, dass eine Nachricht „fake“ sein könnte?

b) Welche Informationsseiten im Netz zum Thema Fake News werden im Video genannt?c) Welche Gründe für Fake News gibt es?d) Notiert fünf wichtige Tipps, wie man Fake News erkennen kann.

2. Seht euch im Internet (zum Beispiel über den Link http://www.weber-museum.de/werk/geskrt/) die bekannte Zeichnung „Das Gerücht“ des Zeichners A. Paul Weber an.

a) Wie versteht ihr das Bild?b) Womit könnte der Zeitpunkt seines Entstehens zusammenhängen?c) Diskutiert, welchen Zusammenhang ihr zwischen der Zeichnung und den heutigen Fake

News über Flüchtlinge oder bestimmte Politiker seht!

3. Habt ihr schon einmal den Begriff „postfaktisch“ gehört? Er wurde zum Wort des Jahres 2016 gewählt.

a) Sammelt in der Klasse Ideen, was unter „postfaktisch“zu verstehen sein könnte.b) Lest nun nach, was der Begriff genau bedeutet.c) Wieso hat ihn die Gesellschaft für deutsche Sprache als typisches Wort für das vergangene

Jahr ausgewählt? Wie begründet die Jury die Wahl?d) Diskutiert, was das Wort mit Fake News zu tun hat!

Tipps für den Umgang mit Informationen aus dem Internet:

Warum sollte man mit Informationen aus dem Netz vorsichtig sein?

jeder kann eine Internetseite erstellen Informationen sind nicht immer wahrheitsgetreu viele Internetseiten sind nicht aktuell viele Internetseiten beschäftigen sich mit rechtswidrigen Inhalten es gibt bei vielen Seiten keine Qualitätskontrolle es gibt bei vielen Seiten keine Überprüfung durch Fachleute

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Wie erkenne ich, ob eine Nachricht eine Falschmeldung ist?

Versucht stets herauszufinden, woher die Nachricht stammt. Gibt es eine Quelle für die Meldung?

Mithilfe einer Suche bei Google kann man prüfen, wo die Nachrichtnoch zu finden ist und ob sie möglicherweise von einer Websitestammt, die nicht zu den seriösen Nachrichtenportalen gehört.

Wurde die Meldung mit einem Datum versehen und wenn ja,ist es aktuell?

Auch Bilder kann man – mithilfe der Rückwärts-Bildersuche – aufspürenund so etwas über ihre Herkunft herausfinden.

Der wichtigste Tipp aber ist: Seid skeptisch! Denkt selbst nach, trauteurem eigenen Urteilsvermögen und glaubt nicht ohne Weiteres alles,was ihr lest oder seht. Das gilt auch für Facebook-Posts und Twitter-Nachrichten. Erst denken, dann teilen und retweeten!

Glaubwürdigkeit von Internetquellen: niedrig: persönliche Meinungen, Wikipedia, Vereine mittel: journalistische Quellen hoch: Experten, staatliche Angaben, Gerichtsprotokolle, Zeugenaussagen sehr hoch: eigene Wahrnehmung, eigene Sachkenntnis

16.1.13 Wie sieht die Schule der Zukunft aus? Arbeitsbogen 16.1.13

Noch sind die Schulen längst nicht alle mit WLAN, geschweige denn mit Tablets ausgestattet. Doch diese Situation wird sich nach und nach ändern und die Einbindung des Internets in den Unterricht immer selbstverständlicher werden. Lassen Sie Ihre Schüler in Form einer Kreativ-aufgabe darüber nachdenken, wie sie sich den Unterricht in zehn oder zwanzig Jahren vor-stellen und wünschen würden.

1. Lehrbücher? Längst überholt. Die Tafel? Schon ewig abgeschafft.Hefte und Federmappen? Schnee von gestern. Und der Lehrer? Wer weiß.Zumindest die Kakaomilch und die große Pause dürfte es auch in Zukunftnoch geben ... Sammelt eure Ideen, wie ihr euch die Schule der Zukunftvorstellt. Was wird es schon bald nicht mehr geben, weil neue Erfindungenkommen? Was würdet ihr euch wünschen?

2. Startet mit einem Brainstorming! Was fällt euch zur „Schule der Zukunft“alles ein? Sammelt spontan Ideen an der Tafel. Die Dauer des Brainstormingssollte 20 Minuten nicht überschreiten. Äußert dabei keine Kritik zu den vor-getragenen Ideen – lasst alle noch so verrückten Gedanken zu!

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3. Überlegt euch einzeln oder in kleinen Gruppen, in welcher Weise ihr eure Ideedarstellen wollt. Wollt ihr einen Text schreiben? Ein Fotoserie aufnehmen?Comics zeichnen, ein Interview aufnehmen oder sogar ein Video drehen? Unter-stützt euch gegenseitig bei der Umsetzung! Alle Ideen können auch mehrfachbearbeitet werden. Ihr werdet sehen, dass die Ergebnisse sich am Ende deutlichvoneinander unterscheiden werden.

Habt ihr eure Ideen in einem Text, einem Film oder einem Foto vorgestellt, dann her damit! Schickt eure Einsendungen per E-Mail an [email protected]!

16.2 Onlinejournalismus

Mehr denn je ist der Zeitungsmarkt im Wandel. Viele Menschen beziehen ihre Informationen mittlerweile vollständig von Nachrichtenseiten und Blogs aus dem Internet. Auch die Freie Presse bereitet internationale und regionale Themen aus allen Ressorts digital auf. Parallel dazu liefert die gedruckte Ausgabe der Freien Presse neben den gewohnten Nachrichten und Kurz-meldungen ausführliche Hintergrundbeiträge und wissenswerte Zusatzinformationen, gerade im lokalen Bereich.

„Online first“ – darin besteht das Prinzip des Onlinejournalismus. Es bedeutet, dass wichtige Nachrichten sofort im Internet veröffentlicht werden. Die Artikel sind knapp und informativ, da die Leser das Internet eher für einen schnellen Überblick als für die ausführliche Lektüre nut-zen. Der intensiveren Beschäftigung mit einem Thema dient dann die gedruckte Ausgabe einer Tageszeitung oder Zeitschrift. Hier ist deutlich mehr Platz für lange Reportagen, für Kommen-tare oder Interviews mit Experten und Politikern, das heißt für Hintergründe und Meinungen. Zwischen den Onlineportalen herrscht hinsichtlich des Zeitpunkts der Nachrichtenveröffent-lichungen Konkurrenz – hier geht es nicht mehr um Tage, sondern um Stunden und Minuten.

Zudem zeichnet sich der Onlinejournalismus durch neue journalistische Formate wie Bilderga-lerien und Videobeiträge aus. Hier werden die technischen Möglichkeiten und der unbegrenzte Platz genutzt, die die digitale der gedruckten Zeitung voraushat.

Das Paradebeispiel für multimediales Storytelling und ein absolutes Ausnahmeprojekt ist die Reportage „Snow Fall: The Avalanche at Tunnel Creek“, die seit Dezember 2012 online ist. Die New York Times arbeitete in diesem eindrucksvollen Multimedia-Special ein Lawinenun-glück auf, bei dem im Februar 2012 drei Skifahrer starben:

http://www.nytimes.com/projects/2012/snow-fall/#/?part=tunnel-creek

Wird „ZimU goes tablet!“ im fortgeschrittenen Englischunterricht eingesetzt, kann dieser tech-nisch wie inhaltlich interessante Beitrag hervorragend als Einstieg ins Thema Onlinejournalis-mus genutzt werden.

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Um einen Eindruck von der Vielfalt der journalistischen Medien im Internet zu bekommen, ist es hilfreich, unterschiedliche Internetauftritte miteinander zu vergleichen. Zum Beispiel:

www.freiepresse.de www.bild.de www.tagesschau.de www.zeit.de

www.bunte.de www.371stadtmagazin.de www.bravo.de

Je mehr die Schüler sich mit einem Thema in verschiedenen Nachrichtenportalen auseinander-setzen, desto differenzierter wird ihr Blick auf die Art der Berichterstattung. Dadurch erhalten sie einen Einblick in die Vielschichtigkeit der digitalen Nachrichtenlandschaft.

Auch auf www.youtube.com – der meistgenutzten Internetplattform bei Jugendlichen – sind zahlreiche Newsformate zu finden. Das prominenteste Beispiel mit mehr als 2,9 Millionen Abonnenten ist LeFloid (Florian Mundt), aber auch andere YouTuber bieten regelmäßig Nach-richten für junge Leute an. Zum Beispiel darkvictory (Marik Roeder) mit seinem Newsformat „BrainFed“ (über 600.000 Abonnenten): Er zeichnet und animiert seine Nachrichtenvideos selbst. Auf de.nachrichten.yahoo.com präsentiert der Rapper Blumio wöchentlich in seinem Rap da News! gerappte Nachrichten. Blumio setzt sich ähnlich wie LeFloid kritisch mit aktu-ellen Themen auseinander.

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16.2.1 Die „Freie Presse“ mit dem Tablet entdecken: Die digitale Tageszeitung Arbeitsbogen 16.2.1

Beim Warten auf den Bus oder auf der Decke am See – auf dem Tablet lässt sich die Freie Presse lesen, ohne dass Papierseiten zu viel Platz wegnehmen oder vom Wind zerzaust wer-den. Auf www.freiepresse.de kann man laufend die aktuellen Meldungen aus aller Welt finden. Die Seiten des E-Papers der Freien Presse haben denselben Inhalt und dasselbe Layout wie in der gedruckten Ausgabe und lassen sich detailgenau vergrößern.

1. Seht euch das Video-Tutorial „Was ist eine digitale Tageszeitung? Entdecke die Freie Presse mit dem Tablet!“ auf dem Tablet an: www.freiepresse.de/zimu

2. In dem Video werden einige Unterschiede zwischen digitaler und gedruckter Tageszeitung benannt. Wisst ihr noch, welche? Sammelt diese noch einmal stichwortartig und testet im Anschluss die Funktionen der digitalen Tageszeitung beim Lesen auf eurem Tablet. Viel Spaß beim Entdecken!

Ab 6 Uhr morgens steht die elektronische Zeitung – das E-Paper – der Freien Presse für Digital-Abonnenten zur Verfügung. Nun kann jeder Benutzer alle Seiten der Zeitung herunterladen und sie später offline lesen. Ob Annaberg, Mittweida oder Zwickau, alle Ausgaben der Freien Presse können gelesen und heruntergeladen werden. Außerdem kann man auch die Zeitungen der letzten 14 Tage nutzen. Unter „Meine Ausgaben“ kann man seine bereits heruntergeladenen Ausgaben speichern.

Immerzu aktuell ist die Internetseite der Freien Presse. Hier werden fertige Artikel sofort ver-öffentlicht, sodass die Leser nicht auf die Zeitung vom nächsten Tag warten müssen, um zu erfahren, was gerade in der Welt passiert. Zehn Beiträge im Monat können kostenlos gelesen werden, darüber hinaus stehen alle Inhalte im Rahmen des Digitalabos zur Verfügung. Artikel, die man sich merken möchte oder auf die man andere hinweisen will, können mit einem Maus-klick archiviert, mit einem Lesezeichen versehen, per E-Mail versandt, ausgedruckt oder über soziale Netzwerke empfohlen werden.

16.2.2 Die „Freie Presse“ mit dem Tablet entdecken: Online versus Print Arbeitsbogen 16.2.2

Durch die Erfindung und die rasante Entwicklung des Internets haben sich auch die Rolle und die Aufgaben der Tageszeitungen verändert. Die meisten Leser sind bereits am Tag des Ereig-nisses durch das Internet informiert. Das stellt natürlich eine Herausforderung für die Tages-zeitungen dar, die ja erst einen Tag später erscheinen. Die meisten Redaktionen haben längst darauf reagiert, indem sie selbst eine Onlineausgabe der Zeitung produzieren. Wie unterschei-den sich aber die Print- und die Onlineausgaben der Tageszeitungen voneinander?

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1. Wählt ein topaktuelles Thema auf der Seite www.freiepresse.de, über das am Vortag noch nicht berichtet wurde. Legt den dazugehörigen Artikel in eurem Archiv ab.

2. Vergleicht diesen Artikel am Tag darauf mit dem Artikel oder den Artikeln dazu in der ge-druckten Ausgabe bzw. im E-Paper der Freien Presse. Wie unterscheiden sie sich? Beachtet dabei folgende Punkte: die Länge, den Informationsgehalt und die Sprache.

3. Geht erneut auf www.freiepresse.de und seht nach, was inzwischen zu diesem Thema erschie-nen ist. Beantwortet folgende Fragen:

Gibt es online zu dem Thema Kommentare? Wie wurde das Thema in der Onlineausgabe multimedial behandelt? Welche Zusatzinformationen bietet die Printausgabe bzw. das E-Paper der Freien Presse

gegenüber dem Onlineauftritt? Gibt es hier Interviews, Kommentare oder Reportagen?

4. Fasst kurz zusammen, welche Aufgaben der gedruckten Tageszeitung bzw. dem E-Paper und welche dem Onlineauftritt einer Tageszeitung zukommen.

Diese Aufgabe führt den Schülern die in Kapitel 16.2 geschilderten Besonderheiten des Online-journalismus vor Augen. Im Anschluss bietet sich eine Klassen-Diskussion zu der Frage an, ob die gedruckte Tageszeitung weiterhin gebraucht wird oder ob sie überflüssig ist.

16.2.3 Die „Freie Presse“ mit dem Tablet entdecken: Die Tageszeitung im Web 2.0 Arbeitsbogen 16.2.3

Auf www.freiepresse.de findet man nicht nur laufend die aktuellen Nachrichten aus aller Welt, man kann auch umgehend seine Meinung zu den Artikeln äußern und sich mit anderen Lesern austauschen. Testet die Kommentarfunktion auf www.freiepresse.de!

1. Teilt euch in Zweierteams auf und geht auf die Internetseite www.freiepresse.de. Sucht im Ressort Lokales eine möglichst kontroverse Nachricht aus, die euch interessiert, und einigt euch auf einen Kommentar, den ihr dazu abgeben möchtet. Könnt ihr euch nicht einigen, gibt jeder einen eigenen Kommentar ab.

2. Beobachtet, ob es weitere Kommentare zu „eurem“ Artikel gibt und ob sich sogar jemand di-rekt auf euren Kommentar bezieht. Schaltet euch weiter in die Diskussion ein.

3. Sucht nun im E-Paper interessante Artikel aus dem Lokalteil aus. Einigt euch in der Klasse, zu welchem Text ihr einen Leserbrief schreiben könntet, und verfasst ihn gemeinsam. Beo-bachtet in den nächsten Ausgaben der Freien Presse, ob euer Brief in der Zeitung erscheint!

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4. Diskutiert, welche Vorteile der Kommentar gegenüber dem Leser-brief hat. Gibt es auch Nachteile?

5. Als Web 2.0 bezeichnet man alle Elemente des Internets, die Nutzer – in diesem Falle sind das die Leser – nicht nur passiv rezipieren, sondern selbst mitgestalten können. Gibt es neben der Kommentarfunktion weitere solche Möglichkeiten auf www.freie-presse.de?

Während in der gedruckten Ausgabe der Zeitung Platz ist, die Hin-tergründe eines Themas zu beleuchten, eine Nachricht in einem Feature anschaulich zu machen oder ein Gespräch zu einem Thema abzudrucken, hat das Internet neben der Schnelligkeit noch einen anderen Vorteil. Es bietet die Möglichkeit der Kommunikation in zwei Richtungen. Leser können direkt Kommentare zu Artikeln abgeben und dadurch sowohl mit der Redaktion als auch mit anderen Lesern ins „Gespräch“ kommen. Viele Reaktionen erfolgen dabei sehr schnell, sodass die Diskussion aktuell und direkt stattfindet. Im Gegensatz zu Leserbriefen durchlaufen Kommentare im Internet keine redaktionelle Vorauswahl. Sie werden in der Regel auch nicht gekürzt. Bei beleidigenden oder juristisch bedenklichen Inhalten erfolgt allerdings eine Zensur.

Ein weiterer interessanter Aspekt an der Onlineausgabe der Tageszeitung ist die Darstel-lungsform des Blogs. Hier teilen sich Journalisten auf eine sehr persönliche Weise mit. Auf www.freiepresse.de findet man die verschiedenen Blogs unter der Rubrik „Mitmachen“. Auch die Volontäre der Freien Presse haben hier eine eigene Seite, auf der man Themen aus dem persönlichen Blickwinkel der jungen Redaktionsmitarbeiter entdecken kann.

Außerdem – auch das ist ein Unterschied zu gedruckter Zeitung und E-Paper – findet man unter der Rubrik „Mitmachen“ neben den bereits erwähnten Blogs auch Gewinnspiele und Wettbewerbe.

16.2.4 Die Paywall: Warum für Informationen bezahlen? Arbeitsbogen 16.2.4

Um guten, sorgfältig gemachten Journalismus auch auf lange Sicht im Internet anbieten zu kön-nen, errichten immer mehr Zeitungen in Deutschland auf ihren Websites sogenannte Paywalls. Das sind Bezahlschranken, die zur Folge haben, dass auch online nur noch ein – je nach Redak-tion unterschiedlich großer – Teil der Nachrichten kostenlos zu lesen ist und für den Rest des Angebotes bezahlt werden muss.

1. Probiert mit eurem Tablet aus, auf welchen Nachrichtenseiten aus dem In- und Ausland ihr zu einem aktuellen internationalen Thema, das ihr vorher gemeinsam festgelegt habt, kosten-los Informationen einholen könnt und wo ihr an eine Paywall stoßt.

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2. Was fällt euch auf, wenn ihr auf www.freiepresse.de einen Arti-kel zu diesem Thema öffnet? Wo liegt hier die Bezahlgrenze und wie wird man auf sie aufmerksam gemacht? (Für diese Aufgabe müsst ihr euch auf www.freiepresse.de zunächst abmelden.)

3. Besucht die Internetseite der taz und notiert euch, wie dort das Bezahlsystem aussieht: http://www.taz.de/Paywahl-statt-Paywall/!136320

4. Seht euch das Video-Tutorial „Wie eine Tageszeitung entsteht“ auf eurem Tablet an: www.freiepresse.de/zimu

5. Im Video-Tutorial kam es zur Sprache: Eine gedruckte Tageszeitung finanziert sich nicht nur aus den Verkaufserlösen bzw. Abonnementeinnahmen. Woher kommt das Geld, mit dem die Journalisten, Grafiker, Fotografen und Drucker bezahlt werden?

6. Diskutiert in der Klasse, warum auch Angebote im Internet Geld kosten bzw. kosten müssen.

In Zeiten rapide abnehmender Werbeeinnahmen versuchen die Verlage, ihre Einnahmen über den Verkauf der Zeitungen zu steigern. Das gilt für die gedruckte Zeitung, aber auch für die di-gitale Ausgabe – schließlich wird diese von immer mehr Lesern genutzt. Die Leser zahlen dann für Apps oder E-Paper, aber oft eben auch für die Inhalte, die auf der klassischen Internetseite zu finden sind.

Bei den Bezahlschranken unterscheidet man drei verschiedene Modelle – die „harten Bezahl-schranken“, das „Metered Model“ und Freemium. Bei Letzterem entscheidet die Redaktion ak-tiv, welche Artikel hinter der Bezahlschranke verschwinden und welche nicht. Bei der harten Bezahlschranke sind sämtliche Beiträge nur gegen Bezahlung lesbar, selbst Meldungen, die die Redaktion nicht selbst erstellt, sondern von Nachrichtenagenturen bezogen hat. Beim Metered Model können die Leser eine bestimmte Anzahl an Beiträgen im Monat frei lesen, bevor sie sich registrieren und bezahlen müssen.

Der Vorreiter bei der Einrichtung einer Paywall war das US-amerikanische Wall Street Journal. Die Redaktion machte ihr Angebot bereits im Jahr 1997 kostenpflichtig und gewann damals auf Anhieb 200.000 Online-Abonnenten. Erst 2010 zog die Londoner Times nach, und inzwischen probiert auch eine Vielzahl deutschsprachiger Zeitungen aus, wofür ihre Leser bereit sind, Geld zu bezahlen: Beim Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger sind derzeit ca. 100 deutsche Zeitungen aufgelistet, die eine Bezahlschranke errichtet haben. Dazu gehört auch die Freie Presse. Hier können Leser, die noch kein Digitalabo abgeschlossen haben, bis zu zehn Beiträge pro Monat kostenlos lesen. Damit die Schüler bei ihrer Recherche an diese Bezahlgrenze sto-ßen, sollten sie also mindestens elf verschiedene Beiträge anschauen. Von der Paywall ausge-nommen sind Blaulichtmeldungen, Themenwelten, Bildstrecken und Zeugenaufrufe.

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Das Einführen einer Paywall ist kein leichtes Unterfangen, da sich der Onlinejournalismus in den ersten Jahren als Gratis-Angebot etabliert und als solches in den Köpfen der Menschen verankert hat. Der Arbeitsbogen 16.2.4 soll den Schülern vermitteln, dass hinter der Entstehung von Qualitätsjournalismus eine Menge Arbeit steckt, die es wert ist, bezahlt zu werden.

16.2.5 Darstellungsformen: Der Teaser Arbeitsbogen 16.2.5

Auf www.freiepresse.de findet man wie auf den meisten anderen Nachrichtenseiten unterhalb einer Überschrift und über oder neben dem dazugehörigen Bild meist einen kurzen Text, den sogenannten Teaser. Er soll zum Klicken animieren und zur Seite mit dem vollständigen Text hinleiten. Teaser sind also Anreißer auf einer Themenüberblicksseite, die Orientierung über den Inhalt des Beitrags bieten und neugierig machen sollen.

1. Wählt auf www.freiepresse.de einen Teaser aus, der euch zum Weiterlesen motiviert, und einen, der euch eher davon abhält. Begründet eure Entscheidung.

2. Diskutiert gemeinsam in der Klasse, welche Teaser euch überzeugen und welche nicht.

3. Schaut euch die Sprache der Teaser an. Wie sind die Sätze aufgebaut? Werden inhaltlich sofort alle W-Fragen (Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum? Woher?) beantwortet?

4. Sucht euch einen Artikel aus dem aktuellen E-Paper der Freien Presse aus. Schreibt einen kurzen, drei bis vier Sätze langen Teaser dazu.

5. Schickt eure Teaser per Mail an alle Klassenkameraden. Seht danach euer Postfach durch und wählt die Teaser, die euch zum Lesen des Artikels anregen. Stellt eure Auswahl der Klasse vor!

Teaser (von englisch tease: reizen, necken) wollen in der wenigen Zeit, die der Leser einer In-ternetseite in der Regel hat, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und den Leser zum Anklicken des Beitrags bewegen. Er soll ein Anreißer des Inhalts und ein Appetitmacher auf mehr sein. Im Schnitt hat der Teaser eine Länge von 200 Zeichen.

Beispiele für Teaser der Freien Presse:

„Streit um Kaffee: Verärgerter Kunde greift Verkäufer anEin verärgerter und aggressiver Kunde hat sich am Dienstag in einem Laden an der Rathaus-straße in Chemnitz nicht mehr im Griff gehabt. Er ... weiter lesen“

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Hierbei handelt es sich um einen Ankündigungsteaser. Er ist möglichst anschaulich geschrie-ben und verrät nicht zu viel von dem, was folgt. Der Lesefluss wird gezielt unterbrochen und dadurch Neugierde erzeugt – der Klick auf den Beitrag führt zur Belohnung für wissbegierige Nutzer.

„Vier Tage Chemnitzer Stadtfest – mit Sperrungen und ohne GläserNeu in diesem Jahr sind vor allem ein Talentwettbewerb mit 26 Bewerbern und das Glasflaschenverbot in der Innenstadt. ... weiter lesen“

Dies ist ein zusammenfassender Teaser: Als plakativer Leadsatz gibt er den Informationskern des Beitrags, der folgt, wieder. Das Wesentliche der aktuellen Geschehnisse wird bereits be-schrieben. Der Leser ist dadurch schon ziemlich umfassend informiert. Etwas seltener kommt der Teaser als Frage vor. Eine Frage macht es dem Leser besonders leicht, in den Text hineinzu-finden. Zum Beispiel: „Verdienen Sie genug?“

16.2.6 Darstellungsformen: Die Bildstrecke Arbeitsbogen 16.2.6

Eine journalistische Darstellungsform, die auf den Nachrichtenseiten im Internet eine viel größere Rolle spielt als in Zeitungen und Zeitschriften, ist die Bildstrecke. Neben einem Auf-macherbild zu einem Beitrag werden im Internet oftmals thematisch angepasste Fotostrecken angeboten – hier gibt es Platz dafür. Im Idealfall haben die Bildstrecken eine starke Aussage-kraft und können Eindrücke vermitteln, die der Text nicht bieten kann. Manchmal besteht auch ein ganzer Beitrag einfach nur aus vielen Bildern.

1. Seht auf www.freiepresse.de nach, zu welchen Artikeln ihr eine Bildstrecke findet. Bei welchen Themen bietet die Redaktion Bildstrecken an?

2. Besucht mit dem Tablet diese Bildstrecken-Sammlungen:

http://www.freiepresse.de/BILDERGALERIEN http://www.tagesanzeiger.ch/panorama/bildstrecke.html http://www.nytimes.com/pages/multimedia

3. Besprecht in der Klasse, warum Bildstrecken auf Internetseiten wie www.freiepresse.de präsentiert werden. Was können Bilder, was Texte nicht können?

Bilder – und auch Videos – spielen bei den Onlineauftritten der Zeitungen eine große Rolle. Hier gibt es genügend Platz, um zahlreiche Bilder zu einem Thema zu zeigen. Sowohl für se-riöse Berichterstattung aus aller Welt, ob für politische oder Reise-Berichte, als auch für die Boulevardmedien („So hat sich diese Schauspielerin verändert“) stellen die Bildstrecken eine gute Ergänzung dar. Um die Leser zum Weiterschauen und -klicken zu animieren, sollte die Redaktion die gefundenen Bilder jedoch nicht lieblos aneinanderreihen, sondern mit ihnen eine Geschichte erzählen.

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Als vorbildlich gelten beispielsweise die Bildstrecken der renommierten US-amerikanischen Zeitung New York Times. Hier sind die Bildergalerien eine Bereicherung zu ausgewählten The-men, nicht nur illustrierte Listen, sondern aufwendige Fotos, die sinnvoll und mit einem roten Faden zusammengestellt werden.

16.2.6.1 So erstelle ich eine Bildstrecke Arbeitsbogen 16.2.6.1

Eine gute Bildstrecke braucht ein „Drehbuch“. Vor der Auswahl der Bilder muss entschieden werden, welche Informationen und Aussagen die Bildstrecke transportieren soll. Dann kann man sich überle-gen, mit welchem Aufbau man das erreichen möchte.

1. Wählt ein aktuelles Thema aus der Freien Presse aus. Sucht im Internet Bilder, die dazu passen könnten, und speichert sie auf eurem Tablet.

2. Stellt von den gefundenen Bildern zehn zu einer Bildstrecke zusammen und verfasst mit wenigen Worten interessante Bildunterschriften dazu.

3. Überlegt gemeinsam, was an eurer Schule oder in eurer Stadt gerade Gesprächsthema ist und welches Thema sich dabei für eine Bildstrecke eignen könnte.

4. Teilt euch in Viererteams auf und fotografiert mit eurem Tablet verschiedene Motive.

5. Jede Gruppe sucht nun sechs bis acht der geschossenen Bilder aus, verfasst Bildunter-schriften dazu und stellt sie zu einer Bildstrecke zusammen.

Für das Zusammenstellen und Beschriften der Bilder auf dem Tablet brauchen die Schüler, je nach Ausstattung des Tablets, unter Umständen eine zusätzliche Anwendung. Hierfür sollten die Schüler im App-Store nach einem kostenlosen Textverarbeitungsprogramm wie beispiels-weise TinyEditor suchen.

Wichtig ist, die Schüler in Aufgabe 1 und 2 darauf hinzuweisen, dass die aus dem Internet stammenden Bilder nirgends veröffentlicht bzw. gepostet, sondern nur zu Übungszwecken verwendet werden dürfen. Andernfalls müsste man sich für jedes einzelne Bild über die Urheberrechte und Bedingungen für die Veröffentlichung informieren und ggf. Geld bezah-len. Anders sieht es bei den selbst geschossenen Bildern aus. Hier können die Schüler mit einem sogenannten Credit ihren eigenen Namen klein unter das Bild setzen und so auf ihr Recht am Bild verweisen.

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16.2.7 Darstellungsformen: Der Videobeitrag Arbeitsbogen 16.2.7

Eine digitale Zeitung bietet neben Texten viele weitere Möglichkeiten, Nachrichten und Informa-tionen zu verbreiten, zum Beispiel Videos. Ein solcher Film kann ein Interview mit einem Poli-tiker zeigen, die letzten hundert Meter einer Tour-de-France-Etappe oder die Verleihung eines Filmpreises.

1. Geht mit dem Tablet auf www.freiepresse.de in der Rubrik Service unter „Foto & Video“ und wählt dort einen aktuellen Nachrichtenfilm aus.

2. Schaut euch das ausgewählte Video an. Was fällt euch auf, wenn ihr auf die Betonung und inhalt-lich auf den Text achtet? Passt der Text zu den Bildern, die gezeigt werden?

3. Vergleicht das Nachrichtenvideo mit einem Beitrag zum selben Thema im E-Paper der Freien Presse. Fallen euch Unterschiede auf? Achtet unter anderem auf den Satzbau, die Länge der Sätze, die Wortwahl und die Wirkung, die der jeweilige Beitrag auf euch hat.

Nachrichtenvideos haben syntaktische und phonetische Besonderheiten. Stehen bei einem Zei-tungsartikel vornehmlich der Text als solcher sowie Hintergrundinformationen im Mittelpunkt, wird bei einem audiovisuellen Wortbeitrag ein und dieselbe Nachricht zusätzlich durch bewegte Bilder transportiert. Kamerabilder können das gesprochene Wort auch ersetzen. Das kann unter anderem zu mehr Emotionalität beim Zuschauer führen.

Die Filme werden in der Regel nicht von der Zeitungsredaktion selbst hergestellt. Am Ende der Nachrichtenvideos oder bereits während des Films am Bildrand kann der Zuschauer sehen, von welcher Redaktion, Produktionsfirma oder – in vielen Fällen – Nachrichten agentur der Film stammt.

16.2.7.1 So erstelle ich einen Videobeitrag Arbeitsbogen 16.2.7.1

Mithilfe der Smartphones, die heutzutage viele Menschen besitzen, kann jeder ganz einfach zum Kameramann werden. Ein geglückter Skateboard-Trick, ein Tor der Lieblingsmannschaft, der Ge-burtstag der besten Freundin – das alles lässt sich ohne Aufwand in einem kleinen Film für die ei-gene Erinnerung und zum Weiterschicken an Freunde festhalten. Etwas komplizierter wird es, wenn mehrere Videosequenzen geschnitten und zu einem kleinen Film zusammengefügt werden. Werdet mit dem Tablet zu Videoreportern!

1. Wählt in der Klasse ein Nachrichtenthema aus, das mit eurer Schule oder eurer Stadt zusam-menhängt und das euch beschäftigt, begeistert oder verärgert.

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2. Dreht mithilfe der Kamera in eurem Tablet zu diesem Thema ein Video, das mindes tens 30 Sekunden und höchstens zwei Minuten lang ist. Bereitet euch gut vor:

Seht euch auf www.freiepresse.de einige Videos an und achtet darauf, wie viele Sequenzen die Beiträge haben.

Überlegt euch, welche Drehorte und Motive sich für euren Beitrag eignen. Oft ist es hilfreich, ein Drehbuch zu schreiben oder ein Storyboard zu zeichnen.

Informiert euch auf www.kinofenster.de, wie das geht. Braucht ihr eine/n Moderator/in? Stimmt ab, wer das übernehmen soll. Oder braucht ihr eine Stimme aus dem Off? Dann stimmt ab, wer später den

Text zum Video einsprechen soll. Achtet auf die verschiedenen Kameraperspektiven, macht Nahaufnahmen,

sogenannte Totalen aus der Ferne und Schwenks. Zoomt Objekte auch heran. Auch ein Interviewpartner, der etwas zu der Thematik zu sagen hat, sollte in dem Video

zu Wort kommen. Das kann zum Beispiel der Direktor eurer Schule sein, wenn er über den geplanten Neubau der Turnhalle berichtet. Je nach Thematik kommen vielleicht auch Mitschüler infrage oder auch Passanten bei einer Umfrage auf der Straße zum Thema „Wie zufrieden sind die Bürger mit der Arbeit des Bürgermeisters?“

3. Los geht’s! Wenn ihr viele Drehorte habt, teilt euch in Teams auf.

4. Nachdem ihr das Material gesichtet und euch für die besten Sequenzen entschieden habt, schreibt einen Sprechtext für das Video. Wichtig ist, dass er zu den Bildern passt: Wenn ihr über die alte Turnhalle eurer Schule sprecht, sollte diese auch im Bild zu sehen sein.

5. Das Filmmaterial schneidet ihr nun an einem Computer mit einem digitalen Schnittprogramm zusammen oder direkt auf dem Tablet, wenn eine entsprechende Anwendung vorhanden ist.

6. Als letzten Schritt nehmt ihr mithilfe der Tonaufnahme eures Tablets den Sprechtext auf und fügt diese Audiodatei im Schnittprogramm als Audiospur zum Videofilm hinzu. Alternativ könnt ihr euren gesprochenen Text auch gleich während des Videodrehs mit dem Tablet auf-nehmen (s.o. Wahl eines Moderators). Damit wird das Video zu einer Art Live-Reportage, die ihr ohne größere Nachbearbeitung mit einem digitalen Schnittprogramm präsentieren könnt.

Zur Einführung in diese Aufgabe sollte sich die Klasse auf dem Tablet ein paar Video-Tutorials zum Thema Videodreh anschauen, beispielsweise diese Tipps und Informationen für:

Kamera-Einsteiger: http://www.youtube.com/watch?v=7Tb5Dv2S7gc das richtige Beleuchten beim Videodreh: http://www.youtube.com/watch?v=QaZXILfXWnI Einsteiger zum Drehen eines Videos gibt es unter anderem auch auf diesen Internetseiten: www.ngoleitfaden.org/online-kommunizieren/gute-videos-tipps-fuer-konzept-dreh-und-schnittwww.slashcam.de/artikel/Einfuehrungen/Die-Top-6-Anfaenger-Fehler-beim-Videofilmen.html

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Sollten für den Schnitt der Filmaufnahmen in der Schule keine Computer mit einem digitalen Schnittprogramm zur Verfügung stehen, können auch die Tablets bzw. ein Tablet dafür ausgerü-stet werden. Apps zum Bearbeiten von Videos sind beispielsweise iMovie oder Pinnacle Studio, hierfür fallen jedoch Kosten an.

16.3 Ständiger Begleiter: Smartphone Arbeitsbogen 16.3

So war noch keine Schülergeneration ausgestattet. 95 Prozent der 12- bis 19-Jährigen besitzen laut JIM-Studie 2016 ein eigenes Smartphone. Das bedeutet: Fast jeder Ihrer Schüler nutzt damit täglich ein Instrument, das Computer, Foto- und Videokamera, Aufnahme-und Naviga-tionsgerät zugleich ist. Der Lebensalltag der Schüler ist digital ausgerichtet; die Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren sind laut JIM-Bericht etwa 200 Minuten täglich online.

Immer stärker sind Lehrer und Lehrpläne daher gefordert, diese Tatsachen anzuerkennen und den Unterricht darauf einzustellen. Wenn die Schüler außerhalb der Schule so vieles digital erleben und erledigen, wäre man schlecht beraten, innerhalb der Schule die Geräte abzuschal-ten und sich auf die gewohnten Inhalte zu beschränken. Im Gegenteil: Medienkompetenz zu vermitteln, die Schüler mit dem Rüstzeug für den Umgang mit den neuen Kommunikations-wegen und den Informationsfluten zu versorgen, wird zu einer der vordringlichen Aufgaben der Schule.

16.3.1 Das Smartphone als Hausaufgaben-Helfer Arbeitsbogen 16.3.1

Viele von euch haben ein Smartphone. Es ist Computer, Fotoapparat, Aufnahmegerät, Videokamera und GPS-Gerät zugleich. Da müsste man als Schüler doch auch außerhalb von WhatsApp und Insta etwas draus machen können!

1. Überlegt, bei welchen Hausaufgaben ihr zuhause schon einmal zum Handy gegriffen habt bezie-hungsweise das regelmäßig tut. Nennt die Beispiele und erklärt, wie ihr das Handy genutzt habt!

2. Tragt zusammen, welche Anwendungen im Moment vom Lehrer noch nicht erwünscht sind, aber auch nützlich wären (hier könnt ihr natürlich auch in eure Liste von Aufgabe 16.1.10 hineinschauen).

3. Teilt euch in drei Gruppen und beschäftigt euch jeweils mit einer dieser Techniken: Blog, Prezi, Erklärvideo.

4. Fertigt jeweils ein Plakat an, auf dem die Eigenschaften und Nutzen sowie Anwendungsmög-lichkeiten notiert sind!

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ZUSATZAUFGABE:

Sucht euch ein Thema und erstellt einen eigenen Blog, eine Prezi oder ein Erklärvideo, zum Beispiel „Gesunde Ernährung“ oder „Papierkram – Steuern, Versicherungen, Anträge und anderer Horror“ oder ein geeignetes Thema aus einem eurer Unterrichtsfächer. Vergleicht am Schluss eure Ergebnisse und zieht Bilanz, was wofür besonders gut funktioniert!

16.3.2 Das digitale Klassenzimmer Arbeitsbogen 16.3.2

In kaum einem Beruf kommt man noch ohne digitale Medien zurecht. Grund genug, den Umgang da-mit auch in der Schule zu üben. Befasst euch mit den Möglichkeiten der Einbindung von Smartphones in den Unterricht und macht Vorschläge, wie man die schlauen Telefone sinnvoll in der Schule einset-zen kann!

1. Überlegt: In welchen Situationen durftet ihr schon einmal ein Tablet oder euer Smartphone im Unterricht verwenden?

2. Tragt nun Ideen zusammen, wo genau ihr euer Handy in der Unterrichtsstunde hilfreich fän-det. Teilt euch dazu in acht Gruppen auf. Jede Gruppe sammelt die Smartphone-Vorschläge für ein Fach:

Geschichte Deutsch Englisch Mathe

Biologie Geografie Politik Kunst

3. Jede Gruppe formuliert zuerst eine Aufgabenstellung, wie sie indem Fach häufiger vorkommt, und überlegt dann, wie das Handybei der Lösung der Aufgabe helfen könnte!

4. Ob FreeMind für Mindmapping, Notability für Notizen, CortadoWorkplace, um über die Cloud auszudrucken, oder Prezi für eine schickePräsentation – notiert alle hilfreichen Apps, die ihr kennt oder gefundenhabt!

5. Diskutiert am Schluss, wie eure Einschätzung ist: Nutzt das Smartphonetatsächlich etwas, an welchen Stellen braucht man es nicht und eslenkt eher ab?

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16.3.3 Schüler bringen eigene digitale Geräte für die Arbeit im Unterricht mit Arbeitsbogen 16.3.3

Jeder Schüler sollte mit den digitalen Geräten mehr können als chatten und daddeln. Aber längst nicht jede Schule verfügt über Computer oder Tablets für die ganze Klasse. „Bring your own device“, bringt euer eigenes Gerät mit, ist an manchen Schulen daher schon jetzt das Motto. Stellt mit der folgenden Auf-gabe unter Beweis, dass der Unterricht mit dem Smartphone nicht nur eure Motivation vergrößert, weil das Lernen so einfach mehr Spaß macht, sondern auch eure Kreativität und Selbstständigkeit steigert!

Was ist eigentlich bio?

1. Startet eure Annäherung an die Frage mit einer Fotosafari! Fotografiert alles, was bio ist! Ob zuhause, in der Schule, auf dem Weg, bei euren Hobbys – was wird alles „bio“ genannt?

2. Schaut euch die Beispiele gemeinsam an und überlegt: Versteht ihr bei allen Produkten, warum sie als „bio“ bezeichnet werden? Schreibt auf, was ihr denkt, was dazugehört, damit etwas bio sein kann!

3. Nun recherchiert im Netz. Wie lautet die Definition von bio? Welche verschiedenen Siegel gibt es und wer vergibt sie? Fertigt ein Merkblatt, eine Präsentation oder eine Tabelle an – wählt die Darstellungsform, die euch geeignet erscheint!

4. Diskutiert: Bio liegt im Trend, überall gibt es Bio-Produkte zu kaufen. Doch wie bio ist eine Bio-Erdbeere aus Israel oder ein Bio-Apfel aus Neuseeland?

5. Schließt eure Erkundung mit einem selbst aufgenommenen Video zum Thema „bio“ ab! Dazu könnt ihr euch in Gruppen aufteilen und jeweils gemeinsam an einem Film arbei-ten. Startet damit, eine Idee zu entwickeln. Ihr könntet – wie in den „Tagesthemen“ in der ARD – einen Moderator einen von euch verfassten Kommentar vortragen lassen, oder ihr denkt euch eine Diskussion zwischen zwei Kunden in der Gemüseabteilung im Supermarkt aus ... Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Bevor ihr anfangt aufzunehmen, solltet ihr euch ein Drehbuch, also einen genauen Ablauf, überlegen!

16.3.4 Korrekter Umgang mit Bildern Arbeitsbogen 16.3.4

Mit Fotos habt ihr sicher oft zu tun: Hier mal schnell ein Bild kopiert und für eine Hausaufgabeverwendet, dort eines gezogen und auf Facebook gepostet; beim Sponsorenlauf ein Bild mit dem Han-dy aufgenommen und anschließend auf der Internetseite des Sportvereins gezeigt – all dasist möglich und gar nicht schwer. Doch längst nicht alles, was möglich ist, ist auch erlaubt. Egalob fremde oder eigene Fotos, wer mit Bildern zu tun hat, sollte sich auskennen, sonst kommt man leicht mit dem Gesetz in Konflikt und riskiert Abmahnungen und Geldstrafen.

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1. Geht die Tipps und Hinweise für die Verwendung fremder Bilder durch.Klärt gemeinsam alle Begriffe, die ihr nicht versteht, und beantwortet imAnschluss folgende Fragen:

a) Warum kostet es in der Regel Geld, wenn man das Bild eines Fotografen veröffentlichen möchte?

b) Was muss auch bei der Verwendung kostenfreier Fotosbeachtet werden?

Kommt ins Gespräch:

c) Welche Beispiele kennt ihr, wo das Urheberrecht eines Fotografenmöglicherweise nicht beachtet wurde? Habt ihr selbs t schon einmalein Bild benutzt, zum Beispiel als Profilbild auf Facebook, von demihr gar nicht geprüft habt, woher es stammt?

d) Diskutiert, was ihr vom Urheberrecht haltet – ist das eurer Meinung nach eine gute Einrichtung?

Regeln für die Verwendung fremder Bilder

Als Erstes muss geklärt werden: Wer ist der Fotograf des Bildes? Ein Foto ist das geistige Ei-gentum des Fotografen. Dieser wird vom Urheberrecht geschützt.

Vor der Veröffentlichung muss recherchiert werden, welche Bedingungen an eine Nutzung ge-knüpft sind (Nutzungs- und Verwertungsrechte). Für das Verwenden fremder Fotos ist häufig eine Gebühr zu bezahlen – eigentlich selbstverständlich, schließlich wird so der Fotograf für seine Arbeit bezahlt.

Bei Bildarchiven/Stockarchiven muss sich jeder Nutzer vor der Verwendung eines Bildes ge-nau informieren, welcher Bildnachweis am Bild angebracht werden soll. Der Bildnachweis ist die Auskunft über den Urheber des Fotos (siehe das Beispiel auf der nächsten Seite).

Das gilt auch für die zahlreichen Bilder, die kostenfrei genutzt werden dürfen (zum Beispiel über Creative Commons).

Ebenfalls zu beachten ist, ob man das Foto bearbeiten, also zum Beispiel beschneiden oder farblich verändern, darf.

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2. Für den Unterricht, für euer Facebookprofil, einen Blog oder einen Wettbewerb werdet ihr aber hin und wieder selbst als Fotograf aktiv. Beschäftigt euch also nun mit dem Erstellen und Verwenden eigener Fotos!

a) Recherchiert, in welchen Gesetzen das Recht am eigenen Bild festgehalten ist!

b) Warum, denkt ihr, verlangen Museen Geld dafür, wenn man ein Foto von einem seiner Kunst-werke veröffentlichen möchte?

Regeln für die Veröffentlichung eigener Bilder

Wenn Menschen auf einem Foto sind: Unbedingt klären, ob die abgebildeten Personen einer Veröffentlichung zustimmen. Für jeden Menschen gilt nämlich das Persönlichkeitsrecht – er hat das Recht am eigenen Bild.

Ausnahmen entstehen lediglich durch ein übergeordnetes öffentliches Interesse (also wenn der Abgebildete eine wichtige Person des öffentlichen Lebens, eine sogenannte Person der Zeit-geschichte, ist) oder auch wenn die abgebildeten Menschen einer öffentlichen Versammlung (zum Beispiel einer Demonstration) beigewohnt haben.

Sollte man mit der Verwendung eines Bildes Persönlichkeitsrechte verletzt haben, so kann der Betroffene eine Unterlassung und unter Umständen sogar eine Entschädigung fordern.

Zu beachten ist auch, dass nicht jedes Objekt und jedes Gebäude ohne Weiteres fotografiert und veröffentlicht werden dürfen: Etliche Bauwerke unterliegen als Werke der Architektur ebenfalls dem Urheberrecht. Solche Gebäude dürfen (im Rahmen der sogenannten Panora-mafreiheit) nur von außen fotografiert werden. Und zwar ohne dass Hilfsmittel wie eine Lei-ter verwendet werden.

Fotos von Kunstwerken in einem Museum dürfen ohne eine Genehmigung des Museums nicht veröffentlicht werden. In der Regel verlangen die Museen eine Gebühr für die Verwendung des Bildes.

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17 Zusatzmaterial Energiewissen

17.1 Warum brauchen wir eine Energiewende? Arbeitsbogen 17.1

Schon jetzt leben fast 7,5 Milliarden Menschen auf der Erde, und es werden immer mehr. Bis 2050 könnten wir laut Hochrechnungen der Uno schon 9,7 Milliarden Erdbewohner sein. Und nicht nur die Zahl der Menschen, sondern auch ihr Bedarf an Energie wächst immer mehr. Derzeit sind Erdöl, Kohle und Erdgas unsere Hauptquellen für Energie – doch die Vorräte dieser fossilen Energie-träger sind begrenzt. Das Wissen darum hat in der Bundesrepublik zur sogenannten Energiewendegeführt.

1. Lest im Internet nach, was Energiewende eigentlich bedeutet.

2. Informiert euch gründlich über das Thema und beantwortet gemeinsam folgende Fragen:

a) Nennt die Ziele der Energiewende!b) Worum geht es im Strommarktgesetz?c) Was sieht der Klimaschutzplan für Deutschland bis 2030 vor?

3. Kommt ins Gespräch. Diskutiert, wofür wir unsere begrenzten Ressourcen eurer Meinung nach am besten nutzen sollten. Wie können wir auch in zwanzig Jahren noch reisen,heizen und warmes Wasser haben – und trotzdem die Umwelt schonen?

17.2 Energiewende und Energiesparen – das geht jeden an Arbeitsbogen 17.2

Der Umgang mit den schwindenden Energievorräten, das Erschließen neuer Energiequellen und natürlich das Sparen von Energie gehen uns alle an. Jeder braucht Strom und jeder kann helfen, dass sorgsam mit ihm umgegangen wird.

1. Schaut euch in der enviaM-App die informative Zeitleiste in der Rubrik „Menschen und Ener-gie“ an. Unterhaltet euch darüber, welche Fakten euch überrascht haben.

2. Wo seht ihr Potenziale für die Zukunft?

3. Werdet zum Daniel Düsentrieb der Energieversorgung: Was habt ihr selbst für Ideen, wie es nach dem Ende der fossilen Energieträger weitergehen kann? Was fällt euch Schlaues zum Thema Energiesparen im Alltag ein?

4. Schreibt oder zeichnet eure Ideen auf ein Plakat!

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17.3 Energiesparen mit „Smart Home“-Technologie Arbeitsbogen 17.3

Hier ist der Begriff „smart“ nicht nur nicht übertrieben. Eigentlich ist er gar kein Ausdruck für das, was diese Geräte können. Neben dem, was ihre eigentlich Aufgabe ist – zum Beispiel saugen im Falle eines Staubsaugers –, können smarte Geräte einiges mehr: Sie sammeln Informationen, heben sie auf und werten sie aus, handeln entsprechend und interagieren mit anderen Geräten.

1. Welche intelligenten Alltagsgegenstände kennt ihr?

2. Habt ihr selbst Erfahrungen mit Smart-Home-Geräten? Berichtet den anderen Schülern davon!

3. Smart Homes bieten den Bewohnern natürlich in erster Linie Komfort. Überlegt aber auch, was Smart Home mit Energiesparen zu tun hat! Denkt euch verschiedene Situationen aus, in denen mit der smarten Technologie Strom gespart werden kann! Denkt zum Beispiel an das Heizen einer Wohnung oder eines Hauses.

4. Wenn ihr die Möglichkeit dazu habt, dreht ein Video, in dem man sehen kann,wie Smart Home funktioniert. Anderenfalls könnt ihr euch auch an einemErklärfilm versuchen: Zeichnet einzelne Bilder, auf denen ein smartes Zuhauseoder aber eine bestimmte Technologie erklärt wird, sucht eine Hintergrundmusikaus und filmt die Bilder ab!

17.4 Smart Cities: Schlau hat Zukunft Arbeitsbogen 17.4

1. Bestimmt habt ihr den Begriff „Smart City“ schon einmal gehört. Schreibt in Stichworten auf, was darunter zu verstehen ist! Was ist smart, also schlau, an den Technologien?

2. Zeichnet gemeinsam ein großes Plakat mit einer Stadt, in der es verschiedene Smart-City-Angebote gibt!

3. Entwickelt eigene Visionen, was in der Zukunft noch zu einer Smart City gehören könnte! Überlegt, wie man eure Erfindungen darstellen könnte – ob als Text oder als Skizze oder als Erklärvideo.

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17.5 Werdet zu Stromexperten mit der enviaM-Schüler-App! Arbeitsbogen 17.5

Extra für Schüler hat sich enviaM eine App ausgedacht: enviaM Energiewissen. Seht einmal nach, was für spannende Inhalte hier auf euch warten.

1. Informiert euch: Wie kommt eigentlich der Strom in die Steckdose?

2. Was ist ein Blockheizkraftwerk?In der Anwendung Mikro-BHKW findet ihr die Lösung.

In Phase 7 der Anwendung könnt ihr euer Wissen testen. Welche Elemente benötigt ihr für das Mikro-BHKW?

3. Macht euch schlau – wie funktioniert ein Windrad?

Gibt es zu starken Wind für die Windräder?Bei welcher Windstärke ist dieser Zustand erreicht?

In Phase 7 der Anwendung könnt ihr euren eigenen Windpark bauen. Wie viel Strom wird erzeugt, wenn ihr drei große und vier kleine Windräder

bei einer Windstärke von 37 km/h betreibt? Wie viele Haushalte können mit der erzeugten Energie versorgt werden? Recherchiert, wie viele Haushalte euer Heimatort hat.

Kann man euren Heimatort komplett mit dieser erzeugtenEnergie versorgen?

4. Welche ist für euch die interessanteste moderne Erfindung?

Teilt euch in kleine Gruppen auf und stellt den anderen Gruppen eurenFavoriten kurz vor.

5. Wie wird aus Sonnenenergie Strom?

Wenn ihr möchtet, stellt einer anderen Klasse eure Rechercheergebnisse kurz vor.Nutzt dabei auch gern die Animationen der enviaM-Schüler-App.

Erklärt in einer kurzen Beschreibung oder einem kurzen Video, warum ihr die App nützlich findet und für welche Unterrichtsfächer man sie verwenden kann.Was gefällt euch besonders an der enviaM-Schüler-App?

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17.6 Projektangebote von enviaM Arbeitsbogen 17.6

Angebote vor Ort in der Schule:

Elektroauto auf dem Schulhof Ein enviaM-Mitarbeiter erklärt euch alles zum Thema Elektromobilität. Ihr habt die Mög-lichkeit, eines der enviaM-Elektrofahrzeuge und seine Besonderheiten direkt auf dem Schul-hof zu entdecken!

Interview mit einem „Eispiraten“Versucht euch als Sportredakteure! Ein Spieler des Vereins gibt Einblicke in den Alltag eines Eishockeyprofis und steht euch Rede und Antwort.

Ausbildungsmöglichkeiten in der enviaM-GruppeEin Mitarbeiter der Personalabteilung informiert euch über die Ausbildungsmöglichkeiten in der Unternehmensgruppe. Es wird erläutert, wie sich das Bewerbungsverfahren gestaltet und was von den künftigen Auszubildenden erwartet wird.

Angebote an enviaM-Standorten:

Projekttag „Wie kommt der Strom in die Steckdose“ im Wasserkraftwerk MittweidaAnhand von Vorträgen und praktischen Übungen kommt ihr technischen Fragestellungen auf spielerische und unterhaltsame Weise auf die Spur. Hier könnt ihr theoretisches Wissen auf ganz praktische Sachverhalte übertragen! Der Zeitrahmen beläuft sich auf 3 bis 4 Stunden.

Projekttag im Bildungszentrum ChemnitzIhr bekommt die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten in der enviaM-Gruppe vorgestellt und erhaltet Einblick in den Alltag von echten enviaM-Auszubildenden. In einer Lehrwerk-statt könnt ihr euch an einer Lötübung ausprobieren, außerdem habt ihr die Möglichkeit, ein Bewerbertraining zu absolvieren. Der Zeitrahmen beläuft sich auf 2,5 bis 3 Stunden.

Für beide Angebote an den enviaM-Standorten gilt: enviaM übernimmt nachgewiesene Fahrtko-sten für die Anreise von bis zu 250 Euro. Die An- und Abreise ist individuell durch die Schule zu organisieren.

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