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RUBRIK Das Kommunikationsmagazin des Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereins P.b.b. Verlagspostamt Wien | Erscheinungsort Wien Viel Neues im ÖIAV Zukunft für Ingenieure und Architekten Seit Juni 2019 gibt es viele Neuigkeiten im ÖIAV, über die hier berichtet werden soll. Einen guten Überblick bietet auch unse- re neue Webseite www.oiav.at. Das Erscheinungsbild des ÖIAV und auch der ÖIAN hat sich mit dem neuen Logo gewandelt. Die neue ÖIAZ wird Anfang 2020 im neuen Erscheinungsbild herauskommen. Präsidium, Generalsekretariat, Ländervereine und Präsident sind hoch akv, den ÖIAV gemeinsam fit für eine erfolgreiche Zukunſt zu machen. Wofür wir stehen und was wir erreichen wollen, se- hen Sie in unserem neuen Leitbild, das wir auch in englischer Sprache als Mission Statement herausgegeben haben. Eine vierseige Kurzinformaon ist verfügbar und kann demnächst über die Webseite heruntergeladen werden. ZUKUNFTSTHEMEN Der OIAV will sich den großen Themen zuwenden, in denen Architekten und Ingenieure Verantwortung für die Welt, für Europa und für unser Land tragen. Dazu wollen wir Spit - zen-Expert/innen aller Fachbereiche einladen, mit uns in Zu- kunſtskreisen zu diskueren und zu arbeiten, um konkrete Vorschläge zur Entwicklung unserer Berufe, unseres Wirt - schaſtsstandortes, von Forschung und Lehre und zur interna- onalen Vernetzung auszuarbeiten. Unsere Zukunſtsthemen sind: » Klimaschutz und Energie, Katastrophenschutz » Neue Mobilität, Organisaon, Fahrzeuge, Verkehrswege » Biologie und Technik » Neue Werkstoffe » Digitalisierung (nicht nur Bau) » Kreislaufwirtschaſt, Technik, Recht, Markt » Ausbildung zu Techniker/innen der Zukunſt » Technik und Gesellschaſt, Umwelt, Wohlstand, Sicherheit AUS DEM PRÄSIDIUM Am 19.06.2019 hat das Präsidium weitreichende Beschlüsse im Sinne eines Programms für die Periode 2019-2022 getrof- fen, über deren Fortgang am 08.10.2019 erstmals befunden wurde. Einige wenige Beispiele zeigen den Weg, den der ÖIAV einschlagen will: » Grundlegendes Programm ist das neue Leitbild, wie es im Verwaltungsrat am 28.05.2019 beschlossen wurde. » Eines unserer großen Ziele ist es, neue Mitglieder zu ge- winnen. Es soll weiterhin nur die persönliche Mitglied- schaſt geben. Mitglieder können all jene werden, die sich im weitesten Sinne mit Architekten und Ingenieuren ver- bunden fühlen und sich gemeinsam mit uns für die Zu- kunſt unserer Berufe engagieren. » Wir setzen besondere Iniaven, um junge Menschen und Frauen als Mitglieder zu gewinnen. » Alle Fakultäten, Absolvent/innen aller Bildungseinrichtun- gen (HTL, FH, Uni) und alle Menschen, die zu einer erfolg- reichen Zukunſt von Architekten und Ingenieuren beitra- gen können, wollen wir gewinnen. » Im Sinne der allseits empfohlenen Bündelung von Inia- ven in Österreich werden wir uns bemühen, mit ande- ren ähnlichen Organisaonen sinnvoll zusammenzuwirken und keinen unsinnigen Webewerb aufzubauen. » Wir wollen weiterhin internaonale Kontakte pflegen, Ausgabe 2/2019 Inhalt Editorial Seite 3 ÖIAV-Hauptversammlung Seite 4–8 Veranstaltungen Seite 8–14 FEANI Seite 15 Technisches Museum Wien Seite 16–17 Landesvereine Seite 18–19 Termine Seite 20

Zukunft für Ingenieure und Architekten Viel Neues im ÖIAV · » Wir wollen weiterhin internationale Kontakte pflegen, Ausgabe 2/2019 Inhalt Editorial Seite 3 ÖIAV-Hauptversammlung

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Page 1: Zukunft für Ingenieure und Architekten Viel Neues im ÖIAV · » Wir wollen weiterhin internationale Kontakte pflegen, Ausgabe 2/2019 Inhalt Editorial Seite 3 ÖIAV-Hauptversammlung

RUBRIK

Das Kommunikationsmagazin des Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereins

P.b.b. Verlagspostamt Wien | Erscheinungsort Wien

Viel Neues im ÖIAVZukunft für Ingenieure und Architekten

Seit Juni 2019 gibt es viele Neuigkeiten im ÖIAV, über die hier berichtet werden soll. Einen guten Überblick bietet auch unse-re neue Webseite www.oiav.at.

Das Erscheinungsbild des ÖIAV und auch der ÖIAN hat sich mit dem neuen Logo gewandelt. Die neue ÖIAZ wird Anfang 2020 im neuen Erscheinungsbild herauskommen. Präsidium, Generalsekretariat, Ländervereine und Präsident sind hoch aktiv, den ÖIAV gemeinsam fit für eine erfolgreiche Zukunft zu machen. Wofür wir stehen und was wir erreichen wollen, se-hen Sie in unserem neuen Leitbild, das wir auch in englischer Sprache als Mission Statement herausgegeben haben. Eine vierseitige Kurzinformation ist verfügbar und kann demnächst über die Webseite heruntergeladen werden.

ZUKUNFTSTHEMENDer OIAV will sich den großen Themen zuwenden, in denen Architekten und Ingenieure Verantwortung für die Welt, für Europa und für unser Land tragen. Dazu wollen wir Spit-zen-Expert/innen aller Fachbereiche einladen, mit uns in Zu-kunftskreisen zu diskutieren und zu arbeiten, um konkrete Vorschläge zur Entwicklung unserer Berufe, unseres Wirt-schaftsstandortes, von Forschung und Lehre und zur interna-tionalen Vernetzung auszuarbeiten.

Unsere Zukunftsthemen sind:

» Klimaschutz und Energie, Katastrophenschutz » Neue Mobilität, Organisation, Fahrzeuge, Verkehrswege » Biologie und Technik » Neue Werkstoffe » Digitalisierung (nicht nur Bau) » Kreislaufwirtschaft, Technik, Recht, Markt » Ausbildung zu Techniker/innen der Zukunft » Technik und Gesellschaft, Umwelt, Wohlstand, Sicherheit

AUS DEM PRÄSIDIUMAm 19.06.2019 hat das Präsidium weitreichende Beschlüsse im Sinne eines Programms für die Periode 2019-2022 getrof-fen, über deren Fortgang am 08.10.2019 erstmals befunden wurde. Einige wenige Beispiele zeigen den Weg, den der ÖIAV einschlagen will:

» Grundlegendes Programm ist das neue Leitbild, wie es im Verwaltungsrat am 28.05.2019 beschlossen wurde.

» Eines unserer großen Ziele ist es, neue Mitglieder zu ge-winnen. Es soll weiterhin nur die persönliche Mitglied-schaft geben. Mitglieder können all jene werden, die sich im weitesten Sinne mit Architekten und Ingenieuren ver-bunden fühlen und sich gemeinsam mit uns für die Zu-kunft unserer Berufe engagieren.

» Wir setzen besondere Initiativen, um junge Menschen und Frauen als Mitglieder zu gewinnen.

» Alle Fakultäten, Absolvent/innen aller Bildungseinrichtun-gen (HTL, FH, Uni) und alle Menschen, die zu einer erfolg-reichen Zukunft von Architekten und Ingenieuren beitra-gen können, wollen wir gewinnen.

» Im Sinne der allseits empfohlenen Bündelung von Initia-tiven in Österreich werden wir uns bemühen, mit ande-ren ähnlichen Organisationen sinnvoll zusammenzuwirken und keinen unsinnigen Wettbewerb aufzubauen.

» Wir wollen weiterhin internationale Kontakte pflegen,

Ausgabe 2/2019

Inhalt

Editorial Seite 3

ÖIAV-Hauptversammlung Seite 4–8

Veranstaltungen Seite 8–14

FEANI Seite 15

Technisches Museum Wien Seite 16–17

Landesvereine Seite 18–19

Termine Seite 20

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2 ÖIAV NEU

insbesondere im D-A-CH-Raum, zu unseren Nachbar- ländern und mit der EU.

UNSER NEUES LEITBILDEin paar Sätze aus unserem neuen Leitbild zeigen, wofür wir stehen und wohin wir gehen.

» Der ÖIAV versteht sich als der Repräsentant der österrei-chischen Architekten und Ingenieure aller Fachrichtungen. Deren Wissen und Erfahrung zu sammeln und in jeweils geeigneter Aufbereitung unterschiedlichen Interessens-kreisen zu präsentieren, sieht der ÖIAV als seine wesent-liche Aufgabe.

» Solche Interessenskreise sind unsere Mitglieder und an-dere Interessensvertretungen im In- und Ausland, die Führenden in Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Politik. Sie tragen die Verantwortung für den langfristigen Erfolg unseres Landes und die diesem Erfolg zugrunde lie-genden Rahmenbedingungen.

» Die Leistungen österreichischer Architekten und Ingenieu-re sind wesentliche Voraussetzungen für einen weltweiten wirtschaftlichen Erfolg. Mit der Förderung des österreichi-schen Ingenieurwesens trägt der ÖIAV entscheidend zu diesem Erfolg bei.

» Der ÖIAV vertritt universell alle Berufsbilder von MINT –

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Tech-nik – ohne Einschränkung nach Berufszweigen, Ausbil-dungsschienen oder Regionen. Der ÖIAV ist offen für alle Interessierten, alle unseren Berufen nahe Stehenden.

» Der ÖIAV analysiert, diskutiert und gestaltet relevante Themen für die Zukunft unserer Berufe und unseres Be-rufsumfeldes national und international. Zukunft bedeu-tet für uns permanente Entwicklung und menschlichen, natürlichen Umgang mit Technologie, Innovation und Di-gitalisierung.

ÖIAV IN ALLEN LÄNDERNEines unserer Ziele ist ein sehr enger Kontakt mit und zwi-schen allen Landesorganisationen sowie unsere Präsenz in al-len Bundesländern. Der Präsident hat im Sommer 2019 einige Länderreisen unternommen, ist seither mit den Vereinen in den Ländern laufend in Kontakt und fand Interesse am ÖIAV in Ländern, in denen wir noch nicht präsent sind.

In den kommenden Wochen werden wir die Präsenz der Lan-desorganisationen auf unserer Webseite gemeinsam neu gestalten. Unsere Landesorganisationen verstehen wir als we-sentliche Säulen unseres Erfolges.

ZukunftfürIngenieureundArchitektenWissenundErfahrungWissenschaft,Wirtschaft,Verwaltung,PolitikLeistungenfüreinenweltweitenErfolgLehrenauslangerTraditionJugendfürdiezukünftigeEntwicklungunsererGesellschaft,mehrFrauenintechnischenBerufenNatürlicherUmgangmitTechnologie,InnovationundDigitalisierunginallenBundesländernundüberdieGrenzen

Wofür wir stehen und was wir erreichen wollen, sehen Sie in unserem neuen Leitbild

Das Erscheinungsbild des ÖIAV und auch der ÖIAN hat sich mit dem neuen Logo gewandelt.

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Österreichischer Ingenieur- und Architekten-Verein | oiav.at

EDITORIAL

Herausgeber und Verleger: Österreichischer Ingenieur- und Architekten-Verein, Eschenbachgasse 9, 1010 Wien Redaktion: Mag. Gerda Habersat-ter, Krenngasse 37/5, 8010 Graz Redesign/Satz: Mag. Stefan Hörcsöky, Ka-rin Weiß, [email protected] Hersteller: Stmk. Landesdruckerei GmbH, Dreihackengasse 20, 8020 Graz. Ihre Anregungen, Wünsche, Kritik nehmen wir gerne entgegen: E-Mail: [email protected], Tel.: +43 316 873-7920

ImpressumAusgabe 1/2020

der ÖIAN erscheint Ende März 2020.

Redaktionsschluss: 21. Februar 2020

Gerne veröffentlichen wir Ihren Beitrag!

„Technik & Gesellschaft“ lautet unser Jahresthema 2020. Dieses Thema ist brisant und vielschichtig, auch kontrover-siell. Noch nie zuvor haben Technik und Naturwissenschaf-ten so hohe Verantwortung für die Gesellschaft getragen wie heute.

Technik & Gesellschaft ist das allgemeinste unserer Zu-kunftsthemen und umspannt alle anderen. Nach dem Verwaltungsrat am 18.11.2019 haben wir das Thema in einer lebhaften Diskussion mit Expertinnen und Experten beleuchtet, noch lange nicht ausgeleuchtet.

Unsere große Jahresveranstaltung im Herbst 2020 wird diesem Thema gewidmet sein.Und wenn wir 2020 eine spezielle Jugendveranstaltung organisieren, werden uns sie Jungen schon sagen, was sie von uns erwarten, wie Technik & Gesellschaft zusammen wirken sollen, damit es den Menschen auch in 50 Jahren noch gut geht. Viele von uns werden das erleben! Wie? Darum geht´s!

Als Techniker/innen und Naturwissenschaftler/innen bie-ten wir enorme Chancen für eine erfolgreiche Zukunft. Wir entwickeln innovative Technologien, wie beispiels-weise Digitalisierung, neue Mobilität, Gentechnik, alter-native Formen der Energiegewinnung, neue, immer noch leistungsfähigere Materialien und viele mehr. Gemeinsam mit den führenden Persönlichkeiten in Politik und Wirt-schaft tragen wir Verantwortung – nicht nur für die Ent-wicklung neuer Technologien, sondern vor allem auch für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Implementierung. Das schulden wir den Menschen in Wien, in Österreich, in Europa und weltweit.

In allen Ländern wollen wir aktiv werden. Veranstaltun-gen in teils neuen Formaten, in reger, offener Diskussion sollen Erkenntnis-Gewinn und Erfahrungs-Austausch brin-gen, um gemeinsam besser die Zukunft gestalten zu kön-nen. Gemeinsam im Kreise unserer Mitglieder, mit neuen

Mitgliedern und mit befreundeten Institutionen, die sich ähnlichen Zielen verschrieben haben.

„Städte digital menschlich“ haben wir einen Themen-kreis überschrieben, als ein weiteres Leitmotiv für unsere Veranstaltungen. Immer mehr Daten werden erfasst und analysiert, von Gebäuden, Infrastruktur und ganzen Städ-ten. Die Daten können großen Nutzen stiften, wenn sie richtig eingesetzt werden. Sie können auch schaden, wenn man sie falsch verwendet. Worauf ist bei der Gewinnung der Daten zu achten? Welche Verantwortung trägt wer bei der Verwaltung der Daten? Wie stiften wir Nutzen?

Eine ganz neue Art von „City Information Management“ wird unsere Ballungsräume und damit alle Regionen be-stimmen. Darüber wollen wir reden, in allen Ländern, mit-einander und mit den Führenden in Wissenschaft, Politik und Wirtschaft.

2020 und der OIAV werden so interessant, nutzenstiftend und lehrreich, wie wir die beiden gemeinsam gestalten. Darauf freuen wir uns.

Liebe Leserinnen, liebe Leser, ich wünsche Ihnen eine inter-essante Lektüre unserer ÖIAN im neuen Design!

Ihr

Editorial

Präsident: Hon.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Wilhelm Reismann

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4 HAUPTVERSAMMLUNG

Hauptversammlung

Abschied nach 16 aktiven JahrenDie ÖIAV-Hauptversammlung fand dieses Jahr am 28. Mai im prunkvollen Rahmen des Festsaals im Haus der Technik statt. Im Mittelpunkt standen die Verabschiedung von Em. O. Univ.- Prof. Hon.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Dr. h.c. mult. Heinz Brandl, der sein Amt nach 16-jähriger Präsidentschaft niederlegte, und damit auch die Wahl eines neuen Präsidenten.

BERICHT DES PRÄSIDENTENIn seinem Bericht über das abgelaufene Vereinsjahr verwies Präsident Prof. Dr. Brandl zunächst auf die ÖIAN, in der über alle wesentlichen Aktivitäten und Projekte des ÖIAV und sei-ner Landesverbände berichtet wird, um im Weiteren die Hö-hepunkte des abgelaufenen Jahres anzusprechen: In einer Festveranstaltung am 25. April schenkte der ÖIAV seine Biblio-thek der Bibliothek der TU Wien. Damit wird die umfangreiche Büchersammlung, die sich bereits seit 1989 als Leihgabe an der TU Bibliothek befindet, in den Bibliothekskatalog aufge-nommen, professionell betreut und für alle Interessierten zu-gänglich gemacht.

Ein Höhepunkt war dieses Jahr jedenfalls auch wieder die Geotechniktagung, die mit rd. 1.300 Teilnehmer/innen sehr erfolgreich war. Der ÖIAV nahm diese Veranstaltung zum An-lass, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Milorad Jovanovski mit der Großen Goldenen Ehrenmedaille des ÖIAV für seine hervor-ragenden Verdienste auszuzeichnen.Sehr wertvoll für den ÖIAV sind auch die verschiedenen inter-nationalen Kontakte. So bat die chinesische Botschaft bereits zum zweiten Mal in den Festsaal des Hauses der Technik, um das Neujahrsfest gebührend zu feiern, und die guten Kontak-te zur AACC Austro-Arab Chamber of Commerce führten zu einer hochrangig besuchten Konferenz, in der Maßnahmen zum Wiederaufbau der Stadt Mosul im Irak diskutiert wurden.

Präsident Brandl beendete seinen Bericht mit einem Blick in die Zukunft: Im Jahr 2025 jährt sich die Herausgabe des Bu-ches „Erdbaumechanik auf bodenphysikalischer Grundlage“ von Dr.-Ing. Karl Terzaghi, die weltweit als die Geburtsstunde der Bodenmechanik gilt, zum 100. Mal. ÖIAV und ASSMGE (Austrian Member Society of ISSMGE/ International Socie-ty for Soil Mechanics and Geotechnical Engineering) wol-len daher die “International Conference on Soil Mechanics and Geotechnical Engineering” in diesem Jahr nach Wien einladen.

BERICHT DES RECHNUNGSPRÜFERSGeschäftsführer Dipl.-Ing. Dr. Peter Preindl berichtete in sei-ner Funktion als Rechnungsprüfer über die Gebarung im Jahr 2018. Demnach stehen Erträgen von rd. 0,557 Mio. Euro Auf-wendungen in Höhe von rd. 0,415 Mio. Euro entgegen, womit sich ein Jahresüberschuss in Höhe von rd. 0,142 Mio. Euro er-gibt. Nach Auflösung und Zuweisung von Rücklagen bedeutet das einen Jahresüberschuss von 3.299,- Euro, was unter der Berücksichtigung des Gewinnvortrags aus dem Vorjahr zu einem Bilanzgewinn in Höhe von 40.324,- Euro führt. Im Wei-teren führte Dr. Preindl aus, dass alle kurzfristigen Verbindlich-keiten durch die vorhandenen liquiden Mittel in mehrfacher Höhe gedeckt sind und wies abschließend darauf hin, dass ge-mäß § 21 VerG 2002 keinerlei Geschäfte zwischen den Orga-nen des Vereins und dem Verein selbst bestehen.Die Rechnungsprüfer empfehlen, zukünftig der Hauptver-sammlung einen Budgetvorschlag zur Beschlussfassung vorzulegen.

Dr. Preindl schloss seine Darstellung mit einem Dank an Prof. Brandl, der sich in hervorragender Weise für den Erhalt und die Renovierung des Hauses einsetzte und mit hohem per-sönlichem Engagement maßgebend zur Finanzierung beitrug. Damit konnte dem ÖIAV wieder eine Perspektive gegeben werden.

Der Antrag der Rechnungsprüfer, den Organen die Entlastung für das Geschäftsjahr 2018 zu erteilen, wurde einstimmig genehmigt.

STATUTENÄNDERUNGVizepräsident Obersenatsrat Dipl.-Ing. Dr. Peter Lux informier-te über die im Verwaltungsrat diskutierte Statutenänderung, die der Hauptversammlung zur Genehmigung vorgelegt wur-de. Demnach wird vorgeschlagen, die Statuten um die Ver-leihung der Ehrenpräsidentschaft zu ergänzen. Damit soll zu-nächst die Möglichkeit einer angemessenen Würdigung des scheidenden Präsidenten, Prof. Dr. Brandl, geschaffen werden; in Folge sollen auch die nachkommenden Präsidenten damit ausgezeichnet werden. In Hinblick auf das formale Procedere verwies Dr. Lux darauf, dass diese Ergänzung der Statuten kei-ne substantielle Änderung der Statuten im Sinne des Vereins-gesetzes darstellt und stellte den Antrag auf Genehmigung

Em. O. Univ.-Prof. Hon.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Dr. h.c. mult. Heinz Brandl (l.) legte sein Amt nach 16-jähriger Präsidentschaft nieder und ist nunmehr erster Ehrenpräsident des ÖIAV, wozu ihm Präsident Hon.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Wilhelm Reismann (r.) gratulierte

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Österreichischer Ingenieur- und Architekten-Verein | oiav.at

HAUPTVERSAMMLUNG

dieser Ergänzung. Der Antrag wurde einstimmig mit einer Stimmenthaltung angenommen.

WAHLENZuerst galt es, einen neuen Präsidenten zu wählen, und Prof. Brandl freute sich, Hon.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Wilhelm Reismann dafür vorzuschlagen. Die Hauptversammlung stimmte diesem Vorschlag einstimmig und per Akklamation zu, Präsident Reis-mann dankte für das ihm erwiesene Vertrauen.Ebenfalls einstimmig wurden Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gerald Goger als Vizepräsident und Geschäftsführer Dipl.-Ing. Dr. Karl Heinz Gruber als Nachfolger von Baurat h.c. Dipl.-Ing. Dr. Gün-ther Rabensteiner, der seinen wohlverdienten Ruhestand an-trat, in den Verwaltungsrat gewählt.

Als Rechnungsprüfer wurden die Herren Geschäftsführer Dipl.-Ing. Dr. Andreas Pfeiler und Geschäftsführer Dipl.-Ing. Dr. Peter Preindl wiedergewählt, auch diese Wahl erfolgte einstimmig.Prof. Dr. Brandl dankte allen Neugewählten für ihre Bereit-schaft, eine Funktion zu übernehmen und damit den ÖIAV zu unterstützen. Abschließend dankte Prof. Brandl Herrn Dipl.-HTL-Ing. Franz König und Herrn Karl Feigelbinder für die langjährige Zusam-menarbeit bei der Gestaltung der ÖIAZ. Dipl.-HTL-Ing. König zeichnete für die grafische Gestaltung sowie die Erstellung des Satzes und der Druckvorstufe verantwortlich, Feigelbinder un-terstützte ganz wesentlich bei der Druckvorbereitung. Beide erhielten von Prof. Brandl eine Dankesurkunde. Damit wurde der offizielle Teil der Hauptversammlung beendet, und es ob-lag dem neu gewählten Präsidenten Prof. Dr. Reismann, Prof. Dr. Brandl – nunmehr erster Ehrenpräsident des ÖIAV – für sein langjähriges Wirken für den ÖIAV und in Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste die Große Goldene Ehrenmedail-le des ÖIAV zu überreichen. Die Laudatio, die auszugsweise

ebenso wie die Dankesworte Prof. Brandls in dieser Ausgabe der ÖIAN nachzulesen ist, hielt Em. O. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Dr. h.c. mult. Herbert Mang, ein von Prof. Dr. Brandl hoch ge-schätzter Kollege.

EHRUNG VERDIENTER MITGLIEDERHöhepunkt jeder Hauptversammlung ist die Ehrung verdien-ter Mitglieder mit der ÖIAV-Ehrennadel. Dieses Mal wurden folgende Personen ausgezeichnet

für 25-jährige Mitgliedschaft: » Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gerald GOGER » Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Robert HOFMANN » Oberrat Dipl.-Ing. Dr. Dieter HOHENWARTER » Zentralinspektor Dipl.-Ing. Hans-Peter HUBER » Baumeister Dipl.-Ing. Stefan LECHNER » Hofrat Dipl.-Ing. Josef NEUHOLD » Architekt Dipl.-Ing. Mihaly TAR » Stadtbaudirektor a. D. Dipl.-Ing. Gerhard WEBER

für 50-jährige Mitgliedschaft: » Professor Dipl.-Ing. Helfried BRAIDT, EUR ING » Dipl.-Ing. Hans BRUMMEIER » Dipl.-Ing. Peter CSÖNGEI » Dipl.-Ing. Dr. Peter GÜNTHER » Dipl.-Ing. Hartmut KAUTZ » Professor i. R. Dipl.-Ing. Manfred KLEINER » Dipl.-Ing. Gottfried STAUDIGL » Dipl.-Ing. Dr. Gerhard USRAEL

Im Abschluss stellte Präsident Reismann fest, dass es schön sei, mit einer Feier zu beginnen und lud alle Anwesenden zu einem festlichen Buffet.

VON Gen.-Sek. Dipl.-Ing. Peter Reichel

Verabschiedung von ÖIAV-Präsident Em. Univ.-Prof. Dr. h.c. mult. Heinz Brandl

Schlaglichter einer beachtlichen Karriere Bei der feierlichen Verabschiedung von Prof. Dr. Heinz Brandl als Präsident des ÖIAV skizzierte dessen langjähriger Kollege Em. O. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Dr. h.c. mult. Herbert Mang, Ph.D., Prof. Brandls beeindruckenden Lebens- und Karriereweg. Die wesentlichen Stationen aus Prof. Brandls Le-benslauf (Geburt 1940 in Znaim/Südmähren, Kindheit in Ober-österreich, Gymnasium in Lienz, Studium an der Technischen Universität Wien, freiberufliches Schaffen im In- und Ausland, Professur an der TU Graz und in weiterer Folge an der TU Wien, Emeritierung von ebendieser) wurden u. a. in ÖIAN, Ausgabe 3, 2009 beschrieben. In dieser Ausgabe der ÖIAN wollen wir Auszüge aus Prof. Mangs Laudatio – einer Zitate-Sammlung

gleich – bringen und dieserart ein Licht auf Prof. Brandls ein-zigartiges Wirken als Lehrender, Wissenschaftler, Netzwerker und langjähriger Präsident des ÖIAV werfen:

[…] So ist es nicht erstaunlich, dass er bereits 1977 als ordent-licher Universitätsprofessor für Grundbau, Boden- und Fels-mechanik an die Technische Universität Graz berufen wurde. Seine Tätigkeit in dieser Funktion, verbunden mit der eines Institutsvorstands, nahm er im Jahre 1978 auf. Nur drei Jahre später wurde er als Ordinarius an die Technische Universität Wien berufen und zum Vorstand des Instituts für Grundbau, Geologie und Felsbau bestellt. Das machte ihn zum Leiter einer

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6 RUBRIK

traditionsreichen Einrichtung an der TU Wien – des Instituts für Grundbau und Bodenmechanik. Gegründet wurde es 1928 von Professor Karl Terzaghi, dem Begründer und Wegbereiter des damals neuen Fachgebiets Grundbau und Bodenmecha-nik. Von Beginn seiner Tätigkeit an der TU Wien an hat Profes-sor Brandl alles daran gesetzt, das Erbe dieses weltberühmten technikwissenschaftlichen Pioniers hoch zu halten. […]

[…] Eine Liste von Professor Brandls Aktivitäten in Wissenschaft und Baupraxis in englischer Sprache weist ihn als Pionier des geotechnischen Ingenieurwesens aus. Sie enthält 30 Punkte. […]

[…] Die Zahl bedeutender Bauwerke, die ohne Professor Brandls Rettungsvorschläge kollabiert wären, ist sehr groß. Sie reicht von der Brücke über den Inn bei Kufstein […] bis zu den Highland Towers in Kuala Lumpur. Sie enthält unter anderem auch ein erfolgreiches Konzept zur Rettung des schiefen Turms von Pisa, das von einer internationalen Konferenz aufgegrif-fen wurde. […] Hervorzuheben sind ferner die auf Vorschlag Professor Brandls errichteten außerordentlich hohen Auto-bahndämme und Raumgitterstützmauern. Bei der Höhe die-ser Bauwerke handelt es sich jedenfalls um Weltrekorde. Rund 4.000 Ingenieurprojekte belegen die für Professor Brandl typi-sche enge Verbindung von Theorie und Praxis. […]

[…] Das wissenschaftliche Œuvre von Professor Brandl weist 580 Publikationen auf. Darunter befinden sich 21 Bücher und mehrere philosophische Beiträge. Fremdsprachige Veröffentli-chungen sind in 20 Sprachen erschienen. In rund 600 Fachvor-trägen in aller Welt, darunter überwiegend Keynote Lectures, hat Professor Brandl über seine außergewöhnlich reichhaltige und vielseitige wissenschaftliche Tätigkeit berichtet. […]

[…] Lange vor den politischen Umwälzungen des Jahres 1989 pflegte er bereits enge Kontakte zu Fachkollegen aus den spä-teren Reformländern. Frühzeitig erkannte er die politische Dimension der von ihm mitgegründeten Donau-Europäischen Konferenzen für Geotechnik und die damit verbundene Chan-ce für neue wissenschaftliche Kooperationen. […]

[…] Die beeindruckenden technikwissenschaftlichen Leistun-gen von Professor Brandl blieben nicht unerkannt. Davon zeu-gen zahlreiche in- und ausländische sowie internationale Eh-rungen. Bemerkenswert ist die außerordentliche große Anzahl von Ehrendoktoraten. Auf 20 Ehrendoktorate können nicht

einmal viele Nobelpreisträger verweisen. Mit dieser Anzahl übertrifft Professor Brandl auch sein großes Vorbild Professor Karl Terzaghi. […]

[…] Der Anlass der Würdigung des beeindruckenden Lebens-werkes von Professor Brandl ist die Zurücklegung der Funktion des Präsidenten des im Jahre 1848 gegründeten Österreichi-schen Ingenieur- und Architektenvereins. Diese bedeutende, verantwortungsvolle Funktion bekleidet er seit 2003, also über den langen Zeitraum von 16 Jahren, mit der ihm eigenen großen Einsatzfreudigkeit. Sie geht weit darüber hinaus, was von einem weltweit hochangesehenen Technikwissenschaft-ler seines Lebensalters erwartet werden darf, selbst wenn man die ihn auszeichnende außerordentlich große Schaffens-kraft voraussetzt. Zum Zeitpunkt der Übernahme der Präsi-dentschaft des ÖIAV befand sich der Verein in keinem guten Zustand. Er stagnierte und war hoch verschuldet. Zusammen mit der neuen Geschäftsführung und mit Unterstützung des Präsidiums gelang ihm die Sanierung des Vereins. Die finan-zielle Gesundung erfolgte mit Hilfe von Eigenmitteln, mittels ÖIAZ-Inseraten zahlreicher Firmen sowie mit Förderungen sei-tens der Stadt Wien und des Baufachverbands. Der Sitz des traditionsreichen Vereins im Ingenieur-Palais in der Eschen-bachgasse 9 konnte gehalten werden. Mittels großzügiger fi-nanzieller Unterstützung aus der Bauwirtschaft konnte über-dies das ehrwürdige Gebäude vorbildlich revitalisiert werden. Präsident Brandl war sich nicht zu gut, Spendengelder für die Renovierung persönlich einzuwerben.Charakteristika seiner Amtsführung sind Entscheidungsfreu-digkeit und Durchsetzungsvermögen, gepaart mit einem aus-geprägt hohen Maß an Menschlichkeit.[…]25 Jahre lang war ich ein Kollege von Professor Brandl an der Fakultät für Bauingenieurwesen der Technischen Universität Wien. Dabei habe ich ihn als besonnenes, stets rational agie-rendes Mitglied dieser Fakultät erlebt. Was ich an ihm immer besonders geschätzt habe und weiterhin schätze, ist sein aus-geprägt hohes Standesbewusstsein für Ingenieure. […]Wir dürfen davon ausgehen, dass Professor Brandl auch in Zu-kunft nicht müde werden wird, sich für die Ziele des ÖIAV zu verwenden. […]

Auszug aus der Laudatio von Em. O. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Dr. h.c. mult. Herbert Mang, Ph.D., anlässlich der Ver-abschiedung von ÖIAV-Präsident Em. Univ.-Prof. Dr. h.c. mult. Heinz Brandl.

Laudandus und Laudator: Prof. Dr. H. Brandl (l.) und Prof. Dr. H. Mang (r.)

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Österreichischer Ingenieur- und Architekten-Verein | oiav.at

HAUPTVERSAMMLUNG

Eine Präsidentschaft geht zu Ende

Worte zum Abschied Sehr geehrte Damen und Herren!Für die hohe Auszeichnung sowie die ausführliche Laudatio von Em. O. Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. mult. H. Mang bedanke ich mich sehr herzlich. Jede Ära geht einmal zu Ende, und das gilt auch für meine ÖIAV-Präsidentschaft. Diese erstreckte sich über 16 Jahre, das ist mit Abstand die längste Phase in den fast 175 Jahren des ÖIAV.

Der Beginn im Jahre 2003 war mehr als schwierig, denn der ÖIAV war stark verschuldet, die Buchhaltung „suboptimal“, der Personalstand zu straffen und das Haus hoffnungslos veraltet (z. B. „wasserführende“ Elektroleitungen aus den 1930er-Jah-ren, feucht, Einsturzgefahr des Daches etc.). Alle leitenden Gremien waren für einen Verkauf, und es gab bereits Interes-senten aus Russland und der Ukraine. Keineswegs wollte ich aber als der Präsident in die Annalen des ÖIAV eingehen, der dessen Wurzeln, das Haus der Ingenieure (Anm. d. Red.: heute „Haus der Technik“), verkaufte.Zusätzlich war das Verhältnis zwischen dem Zentralverein und den Landesvereinen mehr als gestört und die ÖIAZ stark reformbedürftig. Die langjährigen Debatten mit den Landes-vereinen bezüglich deren Beiträge zum Zentralverein konnten letztlich in gutem Einvernehmen abgeschlossen werden.Es ist mir daher ein großes Bedürfnis, zwei Herren der Stadt-baudirektion Wien besonders zu danken: In der Anfangsphase OSR Dipl.-Ing. W. Wimmer, dann seinem Nachfolger OSR Dipl.-Ing. H. Wedenig. In ihrer Funktion als Vizepräsidenten des ÖIAV waren sie mir stets eine große Stütze – organisatorisch, technisch, wirtschaftlich und diplomatisch.Herr Baurat h.c. Dipl.-Ing. H. Oberressl aus Kärnten, ÖIAV-Vi-zepräsident als Ländervertreter, stand mir ebenfalls 100-pro-zentig loyal zur Seite. Last not least bedanke ich mich bei Univ.-Prof. Dr. A. Kolbitsch, der sehr früh mit mir gemeinsam ins kalte Wasser der Haussanierung sprang und bei Dipl.-Ing. Ch. Schäffer, unserem erfolgreichen Finanzreferenten.Bei Planung und Bauausführung zur Sanierung und Erweite-rung des Hauses war uns Em. O. Univ.-Prof. Dr. M. Wehdorn eine große Hilfe. Im Vormonat wurde ihm die Große Goldene Ehrenmedaille, die höchste Auszeichnung des ÖIAV, verliehen (siehe ÖIAN 1/2019).

Die desolaten Finanzen des zunächst insolvenzgefährdeten ÖIAV sowie die Sanierungs- und Revitalisierungskosten erfor-derten eine sinnvolle Verwaltung des Hauses. Dabei erlebte ich manchmal meine Wunder, z. B. ÖIAV-Austritte mehrerer älterer Mitglieder, die es als ausgesprochen skandalös emp-fanden, dass so ein würdiger Verein (Keller-)Räume an ein Fitness-Center (nämlich John Harris) vermietete. Dieser Mit-gliederschwund wurde kompensiert, indem ich Rabatt-Eintrit-te für ÖIAV-Mitglieder erreichte, gemäß der alten Weisheit: Mens sana in corpore sano. Damit wollte ich auch die jünge-ren Mitglieder ansprechen.

Die im feuchten Keller dahinsiechende Bibliothek konnte ebenfalls gerettet werden. Sie wird jetzt an der TU Wien pro-fessionell betreut (siehe ÖIAN 1/2019).Einen wesentlichen Beitrag für das finanzielle Überleben des ÖIAV und für die hohe Qualität der ÖIAZ leisteten österreichi-sche Firmen, insbesondere die Baufirmen und Ingenieurbüros im Rahmen ihrer Inserate. Dafür sei ihnen ganz besonders gedankt.

Die nunmehrige ÖIAZ wurde vor einigen Jahren im Ausland als das „hochwertigste allgemeine Ingenieurjournal im deutschen Sprachraum“ bezeichnet – und mit der ÖIAN, dem Kommu-nikationsmagazin des ÖIAV, konnte ein sehr aktuelles zweites Magazin geschaffen werden.Über die Vermarktung des ÖIAV-Hauses, vor allem der Beleta-ge, gelangen zunehmend Kontakte zu diversen kulturellen Ver-einen und ausländischen Botschaften, insbesondere zu Osteu-ropa, China, Südkorea, Kasachstan und dem arabischen Raum. Dies kommt nicht nur der internationalen Reputation des ÖIAV zugute, sondern über die so genannte „Umwegrentabilität“ auch dem österreichischen Ingenieurwesen in seiner Gesamt-heit und natürlich Consulting Büros, Spezialfirmen usw. Auch eine enge Verbindung zu den anderen einschlägigen Fachvereinen war mir wichtig, z. B. zur FSV (einst eine Fach-gruppe des ÖIAV), der öbv – und zum OVE hier im Hause so-wieso. Das von mir initiierte gemeinsame Generalsekretariat mit Dipl.-Ing. Reichel hat sich bestens bewährt.

Besonders sei noch die äußerst erfolgreiche Zusammenarbeit mit der VÖBU hervorgehoben. Alle zwei Jahre veranstaltet der ÖIAV gemeinsam mit der VÖBU die Österreichische Geotech-niktagung mit Fachausstellung, an der stets ca. 1.300 Perso-nen aus bis zu 25 Ländern teilnehmen, vor allem viele junge

Mit einem Satz von Gottfried Wilhelm Leib-niz verabschiedete sich Prof. Dr. Brandl vom ÖIAV als dessen Präsi-dent

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8 VERANSTALTUNGEN

Ingenieure (u. a. gibt es den Grundbaupreis für ausgezeichne-te Diplomarbeiten und Dissertationen).Neben internationalen Netzwerken wurden von mir drei neue Fachgruppen im ÖIAV installiert, und zwar für Energiewesen (Gebäudetechnik), Digitalisierung und Geokunststoffe.Seit etwa zehn Jahren beauftragen wir auch eine externe Wirt-schafts- und Steuerberatungskanzlei mit der Überprüfung der ÖIAV-Buchhaltung – zusätzlich zu den beiden Rechnungsprü-fern gemäß ÖIAV-Statuten.

Insgesamt habe ich mich bemüht, meinem Nachfolger ein wohlbestalltes Haus zu übergeben. In den 16 Jahren ist mir der ÖIAV sehr ans Herz gewachsen. Dem gesamten Team um Generalsekretär Dipl.-Ing. P. Reichel möchte hier noch-mals herzlichst für die ausgezeichnete Arbeit danken und auch all jenen, die mich und damit den ÖIAV unterstütz-ten. Dazu gehört ganz besonders meine Frau, die in den 16 Jahren nicht nur ein reduziertes Privatleben tolerierte, sondern auch mein ÖIAV-„Home Office“ betrieb – ebenfalls ehrenamtlich.

Meinem Nachfolger Hon.-Prof. Dr. W. Reismann wünsche ich das Allerbeste. Selbstverständlich stehe ich gerne zur Verfü-gung, wenn mein Rat bzw. meine Kontakte gewünscht werden sollten.Verabschieden möchte ich mich mit einem Satz von Gottfried Wilhelm Leibniz:

Ich sage daher glücklich auf Wiedersehen und bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

VON Em. O. Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. mult. H. Brandl

BMDW, DIA

Expertendialog zur Digitalisierung der Baubranche

Die Digitalisierung schreitet voran und macht auch vor der Baubranche nicht Halt – Stichwort BIM (Building Information Modeling). Vernetzte Planung, Ausführung und Bewirtschaf-tung von Gebäuden und Bauwerken bieten große Chancen zur Effizienzsteigerung bei der Abwicklung von Bauprojekten.Vertreter der Bauwirtschaft präsentierten am 18. September 2019 im Wirtschaftsministerium einen Neun-Punkte-Plan zur Digitalisierung der Baubranche. Die Veranstaltung wurde vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstand-ort (BMDW) in Zusammenarbeit mit der Digitalisierungsagen-tur (DIA) organisiert.

GESTEUERTE ENTWICKLUNG„Es geht darum, Kräfte zu bündeln. Es gibt viele Initiativen die zusammengeführt werden können, vielleicht auch müs-sen, um Synergien zu heben. Es geht allen voran um das klare Bekenntnis der Politik, um Digitalisierungsmaßnahmen um-zusetzen, um Ausbildung im digitalen Bereich, Pilotprojekte, einen Stufenplan und um eine Strategie für KMUs, die einen wesentlich Pfeiler der österreichischen Wirtschaft bilden. Es wird versucht, ein möglichst breites Feld der Digitalisierung abzudecken und zu strukturieren und dann in eine gesteuerte Entwicklung bringen zu können“, so Stefan Graf.Das von ÖIAV-Präsident Prof. Dr. Wilhelm Reismann und Stefan Graf, CEO von Leyrer + Graf, ausgearbeitete Positionspapier wurde an Wirtschaftsministerin Elisabeth Udolf-Strobl über-reicht. (Text: Leyrer)

Vertreter der Bauwirtschaft präsentierten im Wirtschaftsministerium einen Neun-Punkte-Plan zur Digitalisierung der Baubranche (Foto: BMDW/Matthias Dolenc)

» www.derbrutkasten.com/dialog-praesenta-tion-des-positionspapier-zum-dialog/

» https://futurezone.at/b2b/baubranche-soll-digi-taler-werden/400609529

» https://zh-cn.facebook.com/bmdw.gv.at/posts/heute-hat-digitalministerin-elisa-beth-udolf-strobl-gemeinsam-mit-der-digitala-gen/2163080310661400/

PositionspapierAuf Anfrage können wir das Positionspapier gerne senden – bitte wenden Sie sich an [email protected]

Nachlese

Es ist eine meiner Überzeugungen,dass man für das Gemeinwohl arbeiten muss, und dass man sich im selben Maße, in dem man dazu beigetragen hat, glücklich fühlen wird.

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Österreichischer Ingenieur- und Architekten-Verein | oiav.at

Memorialsymposium an der UACEG in Sofia

100 Jahre Professor Stefanoff Am 14. Mai 2019 jährte sich die Geburt von Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. h.c. Georg Stefanoff, Emeritus der Universität für Archi-tektur, Bauwesen und Geodäsie (UACEG), Sofia und Ehrendok-tor der Technischen Universität Wien (1990) zum 100. Mal. Aus diesem Anlass fand am 22. Mai 2019 in Sofia ein „Prof. Stefanoff – Memorialsymposium“ zum Thema „Geotechnik – Wissenschaft und Praxis“ mit großer internationaler Betei-ligung statt. Geladene Gäste waren u. a. die vormaligen Euro-pa-Präsidenten der ISSMGE (International Society for Soil Me-chanics and Geotechnical Engineering), Univ.-Prof. Dr. Heinz Brandl und Univ.-Prof. Dr. Ivan Vanicek (Technische Universität Prag), Kollegen aus der „Danube-European Geotechnical Com-munity“ und zahlreiche langjährige Freunde sowie Mitarbeiter des Gewürdigten.

WISSENSCHAFTLER MIT WEITBLICKProf. Stefanoff starb am 29. September 2015 und hatte be-sonders enge Kontakte zur Technischen Universität Wien: zu-nächst als Student, dann als Assistent von Prof. Dr. O. K. Fröh-lich, und schließlich als jahrzehntelanger enger Partner und Kommunikator zwischen Bulgarien und Österreich.

Prof. Brandl, den mit dem Geehrten seit den 1960er-Jahren eine enge Freundschaft verband, hielt die „Stefanoff Memori-al Lecture“, die umfangreiche fachliche und historische Aspek-te beleuchtete. Besonders hob er die langjährige deutschspra-chige Ausbildung von Bauingenieuren an der UACEG in Sofia durch Prof. Stefanoff und Professoren der TU Wien hervor. Be-reits vor der politischen Wende des Jahres 1989 hatten dieser und Prof. Brandl an einem derartigen Konzept gearbeitet, das bis zu Prof. Stefanoffs Ableben sehr erfolgreich war. Die zwei-sprachige Ausbildung mit wechselseitiger Anerkennung der Ingenieurdiplome bot bzw. bietet bis heute zahlreichen bul-garischen Absolventen eine Möglichkeit, für deutschsprachige Firmen zu arbeiten.

Die außerordentlichen Verdienste Prof. Stefanoffs für die Ent-wicklung und den heutigen hohen Standard der Geotechnik in Bulgarien und besonders auch der geotechnischen Normung betonte der gegenwärtige Lehrstuhlleiter in Sofia, Prof. Kostov. Dr. Wellin Sadgorski, ehemals Wasserbauamt München, und nach seiner Emigrierung aus Bulgarien zunächst in Österreich bei Interfels tätig, schilderte seine vielen Begegnungen und Gemeinsamkeiten mit Prof. Stefanoff.

HOHES NIVEAUIn einem zweiten Teil des Symposiums wurden mehrere Fach-vorträge auf hohem Niveau von Professoren, externen Wis-senschaftlern, Bauherren und Projektanten gehalten, von denen die vielen teilnehmenden Studierenden, Doktoranden und Mitarbeiter des veranstaltenden Lehrstuhls, aber auch Vertreter anderer Studienrichtungen sehr profitierten. Zum Schluss der Veranstaltung wurde zu einem geselligen Beisam-mensein eingeladen, bei dem vertiefte Gespräche zwischen den Kollegen stattfanden.

Die Technische Universität Wien verlieh das Ehrendoktorat an Univ.-Prof. Georg Stefanoff (07.11.1990)

Solid Konferenz

Digital ist mehr als BIMWer wirklich vorne sein will, bleibt beim Thema Digitalisierung nicht beim klassischen Building Information Modeling stehen.Die 4. Solid Konferenz ging am 19. September im Novotel Hauptbahnhof Wien, im Herzen des neu entstandenen Quar-tier Belvedere über die Bühne. Für die Veranstaltung konnten hochrangige und erfahrene nationale und internationale Ex-perten aus verschiedenen Bereichen der Wertschöpfungs-kette gewonnen werden, die über ihre Erfahrungen und Ein-schätzungen berichteten und für einen regen Austausch zur Verfügung standen.

Die Eröffnungs-Keynote hielt Prof. Stefan Leupertz, Schieds-richter, Schlichter, Adjudikator, Richter am Bundesgerichtshof a. D., welcher die Ermittlung, Vermeidung und gegebenenfalls die Bewertung von Risiken als Dreh- und Angelpunkt einer ökonomisch sinnvollen Projektabwicklung thematisierte.Im Anschluss berichteten Key-Player von Planungsbüros und Baufirmen in zehnminütigen Kurzvorträgen von ihren Lernpro-zessen, Fehlern und Durchbrüchen.In weiteren Kurzvorträgen wurden die Aspekte Baustellenlo-gistik, Umgang mit Abweichungen und mögliche Einsparun-gen thematisiert.

VERANSTALTUNGEN

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10 VERANSTALTUNGEN

Uni Innsbruck, OGE

D-A-CH-Tagung „Baudynamik"Am 26. und 27. September trafen einander in Innsbruck Ver-treter/innen aus Wissenschaft und Praxis zum Austausch über aktuelle Entwicklungen, Problemstellungen und Lösungsan-sätze in der Baudynamik. Die Universität Innsbruck und die Ös-terreichische Gesellschaft für Erdbebeningenieurwesen und Baudynamik (OGE) luden zur Tagung „Erdbebeningenieur-wesen & Baudynamik“. Diese Veranstaltung war die nunmehr 16. Fortsetzung der sehr erfolgreichen Serie von D-A-CH-Ta-gungen, die alle zwei Jahre abwechselnd von den Deutschen, Schweizer und Österreichischen Schwesterngesellschaften für Erdbebeningenieurwesen und Baudynamik organisiert werden.Die zahlreichen Besucher/innen der zweitägigen Veranstal-tung konnten sich in insgesamt 84 Vorträgen über die neu-esten Entwicklungen und Erkenntnisse auf dem Gebiet des Erdbebeningenieurwesens sowie der Baudynamik informieren

und am intensiven Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis teilhaben.

Der Fokus der Veranstaltung lag auf folgenden Themenschwer- punkten:

» Erdbebensicherheit von Bestandsbauten » Numerische Modellierung & Simulation » Experimentelle Untersuchungen & Datenanalyse » Verkehrsinduzierte Schwingungen » Schwingungsreduktion » Erfassung & Beurteilung dynamischer Belastungen » Boden-Bauwerks Interaktion » Bodendynamik » Ingenieurseismologie » Risikoanalysen & Risikomanagement » Gesetzliche Vorgaben, Normen & Richtlinien

Planen. Bauen. Betreiben – Digital

BIM 2 FIM 4 ManagersUnter dem Titel „Planen. Bauen. Betreiben – Digital, BIM 2 FIM 4 Managers“ wurde am 03.10.2019 einen ganzen Tag lang vorgetragen und vor allem sehr intensiv und ganz praktisch diskutiert. Die Schwerpunkte waren dabei wie folgt:

» Chancen und Risiken im digitalen Bauprojekt » Kosten senken, Nutzen stiften – auf Basis des digitalen Bauprojekts

Das Leitmotiv lautete „BIM ist nur ein Aspekt des Themas“, denn FIM Facility Information Management ist der Schlüssel zum erfolgreichen Betrieb, und der erfolgreiche Betrieb von Immobilien und Infrastruktur ist das „einzige“ Ziel von Planen & Bauen. Diese übergeordneten Zusammenhänge liegen im Interesse und in der Verantwortung der Manager.Für die Initiative und Organisation der Veranstaltung zeichne-ten Mikis Waschl, Tina Krischmann, Dario Gaudart und Chris-toph Eichler verantwortlich. Gesponsert wurde die Veranstal-tung von PKE und „the better way“.

Die Galerie im Haus der Technik bot den Rahmen für intensive Diskussionen rund um Planen. Bauen. Betreiben (Foto: ÖIAV)

Im Rahmen von Hands-on-Breakout-Sessions wurde die Mög-lichkeit geboten, individuell Schwerpunkte zu setzen und The-men in Kleingruppen zu vertiefen.Auch Vertreter von großen und kleinen Softwarefirmen und Start-ups waren vor Ort und berichteten darüber, auf welche Strategien sie setzen und was sie tun, wenn es nicht so läuft wie geplant.Bei der finalen Podiumsdiskussion drehte sich alles um die Fra-ge „Wie digital ist die Baustelle 2020?“. Die Spitzen der Bau-branche diskutierten über den Grad der Umsetzung von BIM & Co. und ihre neuesten Pläne mit der Digitalisierung. Mit am Podium war auch ÖIAV-Präsident Hon.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Wil-helm Reismann.

ÖIAV-Präsident WiIlhelm Reismann (l.) und Swietelsky-Geschäftsführer Karl Weidlinger (r.) diskutierten mit weiteren Podiumsgästen über „Wie digital ist die Baustelle 2020?“ (Foto: Matthias Heschl)

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VERANSTALTUNGEN

Freude an Technik und Innovation – die Mädchen waren mit spürbarer Begeisterung dabei (Foto: OVE/Nina de Boes)

Fachgruppe TGA

Verknüpfen und vernetzen – völlig selbstständigEine klug geplante und installierte Gebäudeautomation (GA) verknüpft Funktionsabläufe gewerkeübergreifend völlig selbst-ständig. Völlig selbstständig? Und wollen wir das? Die bereits traditionelle Diskussionsveranstaltung der Fachgruppe TGA hinterfragte lebhaft die aktuelle Situation und warf einen Blick in die Zukunft. Die komplette Vernetzung? Theoretisch alles möglich – doch wie sieht es in der Praxis aus? Was interessiert die Architekten und was brauchen die Bauherren?

GEBÄUDE X.0„Ein interdisziplinärer Planeransatz wie auch ein gewerkeü-bergreifendes Verständnis ist die Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Implementierung einer Gebäudeautomation, die tatsächlich ‚selbstständig regeln und steuern‘ kann – und ein qualitätsvolles Gebäude gewährleistet“, betonte Christian Steininger, Vorsitzender der Fachgruppe TGA und Gebäude-technikexperte bei Vasko+Partner. Die Fachgruppe TGA wagte

Mädchen für Technikjobs begeistern

Rekordteilnahme bei Girls! TECH UP im Haus der TechnikMehr als 750 Schülerinnen zwischen 12 und 16 Jahren waren am 18. Oktober beim Erlebnistag Girls! TECH UP in unserem Haus der Technik mit dabei. Unter dem Motto „Du kannst Technik“ erlebten sie die faszinierende Berufswelt der Elektro- und Informationstechnik hautnah.

SCHLUSS MIT KLISCHEE-DENKEN„Stereotype sind nicht unabänderlich“, betont Michaela Leon-hard, Ph.D., die Initiatorin von Girls! TECH UP. „Mädchen und ihre Eltern brauchen Praxisbeispiele und Vorbilder, die ihnen zeigen, was möglich ist. Denn die Ausbildungs- und Arbeits-welt der Technik ist kreativ und voller Zukunftsperspektiven.“ Und so bot der Erlebnistag im Haus der Technik nicht nur zahl-reiche Mitmachstationen mit Technik zum Angreifen, sondern auch die Möglichkeit, erfolgreiche Technikerinnen und Inge-nieurinnen kennenzulernen.

FREUDE AN TECHNIK UND INNOVATIONMit einem Roboter chatten und ihn zum Singen und Tanzen animieren, einen Propeller mit einem selbst gebauten Strom-kreis abheben lassen oder „LED-Mädchen“ löten und zum Leuchten bringen – die Schülerinnen waren mit spürbarer Be-geisterung dabei. Den anwesenden Technikerinnen und Inge-nieurinnen gelang es, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch die Freude an der Technik.

BERUFE MIT ZUKUNFTAuch das persönliche Gespräch kam nicht zu kurz: Aus erster Hand holten sich die Teilnehmerinnen Informationen über an-gebotene Lehrstellen und Praktikumsplätze, den Arbeitsalltag von Technikerinnen und Ingenieurinnen sowie deren Karriere-chancen. „Es ist schön, zu sehen, wie viele Mädchen sich im Rahmen von Girls! TECH UP über ihre Zukunftschancen in der Technik informieren. Der Klimawandel ist nur ein Grund von

vielen, warum wir kreative Technikerinnen und Ingenieurin-nen brauchen, die unsere Zukunft mit ihren Ideen aktiv mit-gestalten möchten“, freut sich Generalsekretär Dipl.-Ing. Peter Reichel.

TOP-UNTERNEHMEN WIEDER MIT DABEIHerzlichen Dank an alle Projektpartner, die mit ihrem Engage-ment dieses Jahr zum großen Erfolg von Girls! TECH UP bei-getragen haben: A1 Telekom Austria AG, AIT Austrian Institute of Technology, APG Austrian Power Grid AG, Eaton Industries (Austria) GmbH, Kapsch Group, ÖBB Infrastruktur AG, Robert Bosch AG, Verbund AG und Wiener Stadtwerke GmbH. Mit dabei waren außerdem das tgm – Die Schule der Technik, die HTLs Mödling und Hollabrunn sowie der Verein Sprungbrett.

GIRLS! TECH UP 2020Auch nächstes Jahr gibt es natürlich einen Erlebnistag im Haus der Technik: Girls! TECH UP findet wieder statt am 16. Oktober 2020.

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12 VERANSTALTUNGEN

mit ihrer Veranstaltung im Festsaal des ÖIAV unter dem Mot-to „Gebäude X.0 oder wo geht’s hin? Gebäudeautomation auf dem Prüfstand“ einen Blick über den Tellerrand hinaus. Was können wir, was leisten wir wirklich – und vor allem: was brauchen wir? – waren unter anderem die Fragen, die disku-tiert wurden. Fragen, die vor dem Hintergrund der digitalen Schnelllebigkeit, des Kosten- und Zeitdrucks, der Energieeffizi-enzbestrebungen, des Klimaschutzes und vor dem Spannungs-feld zwischen Neubau und Sanierung nicht vollständig beant-wortet, aber an-, weiter- und vorgedacht werden konnten.

Wolfgang Kastner, Vorstand Institut für Computer Engineering, TU Wien, präsentierte in seiner Keynote die riesige Palette an Möglichkeiten, die es in der Gebäudeautomation gibt: „Wir versuchen eine Homogenisierung, damit eine einheitliche Sichtweise auf die Daten möglich ist. In erster Linie geht es um die funktionale Sicherheit und die Informationssicher-heit, um die Integration von Gebäudeautomation in einem größeren Kontext. Die Automatisierungstechnik kann helfen, Gebäude energieeffizient zu machen. Sie macht ein Gebäude wirtschaftlich, effizient und sicher. Wir wünschen uns dabei Verlässlichkeit. Doch die Herausforderung liegt in der Verwal-tung der Daten, diese müssen zusammengeführt werden, und da gibt es noch viel zu tun. Aktuell gibt es viele Insellösungen, die noch keine Einheit bilden.“

NACHVOLLZIEHBARE DATENMatthias Kendlbacher, IPJ Ingenieurbüro P. Jung, berichtete von den Hindernissen in der Praxis: „Die Daten müssen of-fener und die Gebäude-Perfomance muss nachvollziehbar sein.“ Frank Schubert, Beckhoff Automation GmbH & Co. KG, Fachausschussmitglied BACnet-Arbeitskreis, verwies auf die Tatsache, dass ein Auto regelmäßig zur Inspektion muss, ein Gebäude hingegen nie. Warum ist das so? Doris Österrei-cher, Universität für Bodenkultur, Institut für Raumplanung, Umweltplanung und Bodenordnung, ergänzte: „Beim Auto sind wir an einem Monitoring interessiert und beim Ge-bäude nicht. Die Nutzer müssen sensibilisiert werden, die Energiekosten müssen sichtbar gemacht werden. Das intelli-genteste Gebäude ist doch jenes, das sehr einfach und klima-aktiv funktioniert. Wir haben aufgrund der umfangreichen

Technologie vergessen, dass wir eigentlich Gebäude bauen sollten, wie sie dem Klima und dem Nutzer entsprechen. Das Gebäude muss auf meinen Bedarf angesteuert werden kön-nen – Wärme, Kälte oder Strom. Wir müssen aber auch viel flexibler bauen, die Energie muss verschiebbar werden – das Ziel müssen Anergienetze sein. Die Energieeffizienzbestre-bungen bedingen neue Geschäftsmodelle, wir optimieren aktuell nur auf der Gebäudeebene, anstelle des gesamten Stadtteils.“

DATEN SIND DAS NEUE GOLDMichael Rotter Vorstand der IAKW AG, zeigte sich davon über-zeugt, dass Daten das neue Gold sind: „Wir stehen vor einer kompletten Veränderung der Gebäudeautomation. Die meis-ten herkömmlichen Denkweisen müssen und werden sich verändern. Ich bin überzeugt, dass die IoT-Technologie mittel-fristig die heutigen Systeme der Gebäudeautomation ablösen wird. Heutige Monopole werden ihre Gültigkeit verlieren. Wir müssen den Nutzen von IoT sichtbar machen, denn es gibt viel mehr nützliche Daten, als wir glauben.“ Das Potential liegt in der künstlichen Intelligenz, mit deren Hilfe ein Gebäude re-guliert werden kann. „Das ist genau das Wunschziel, an dem wir arbeiten. Aufgrund von Komfortparametern könnte auto-matisch an den Stellschrauben gedreht werden“, erläuterte Kastner.

Die Novelle der EU-Gebäuderichtlinie wird den Stellenwert der Gebäudetechnik und der Gebäudeautomation erhöhen, ist das Podium überzeugt. Doris Österreicher erwartet ein Werkzeug wie z. B. den Energieausweis, bei dem auch der Laie erkennt, was gut ist und was nicht. Dem stimmte Schubert zu: „Gebäude müssen sichtbar gemacht werden, damit sie jeder aufgrund der klaren Eckdaten selbst bewerten kann.“Die Gebäudeautomation verspricht eine Revolution in der technischen Gebäudeausrüstung – die Zukunft liegt in der Ver-netzung aller technischen Anlagen. Auf dem Weg dorthin sind jedoch noch einige Hürden zu bewältigen. In der Abschluss-runde formulierte das Podium seine Zukunftsvisionen der Gebäudeautomation in Stichworten: Funktionsfähigkeit, Ver-brauchsindikator, Innovationstreiber, Klimaaktiv, Connectect Systems, Resilienz.

Die Zukunft ist vernetzt: M. Kendlbacher (IPJ Ingenieurbüro P. Jung), F. Schubert (Beckhoff Automation GmbH & Co. KG; Fachausschussmitglied BACnet-Arbeitskreis), D. Ös-terreicher (Universität für Bodenkultur), M. Rotter (Vorstand der IAKW AG), W. Reismann (Präs. des ÖIAV), W. Kastner (TU Wien), Ch. Steininger (Vors. der Fachgruppe TGA; Gebäudetechnikexperte bei Vasko+Partner) (v.l.n.r.)(Foto: Michael Hetzmannseder)

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VERANSTALTUNGEN

buildingSMART

Immobilienindustrie nutzt das Potenzial digitaler WerkzeugeSeit buildingSMART Austria vor knapp zwei Jahren gegründet wurde, spricht man auch in Österreich intensiver über die Methodik BIM und deren Einsatz. Was technisch möglich ist, scheitert in etlichen Fällen an den fehlenden (geänderten) Prozessen. Laut einer PwC-Studie gilt das besonders für die ausführende Baubranche. Je nach Ausstattung schwankt der BIM-Implementierungsgrad von der Basis einer digitalen Zeit- und Kostenplanung bis hin zum vollständig digitalen Modell mit Simulationen im Gebäudebetrieb.

Architekten und Planer haben das Thema an sich gezogen und beanspruchen in der Regel die Rolle des BIM-Managers. BIM versteht sich als kollaborative Arbeitsmethode, bei der die ausführenden Unternehmen einbezogen werden.

buildingSMART Austria versucht, einheitliche Datenstandards (IFC) und eine zertifizierte Ausbildung (Professional Certifica-tion) zu etablieren. Dies haben skandinavische Länder schon 2007 begonnen.

Wie sich digitale Planung und der Einsatz digitaler Instrumen-te auf der Baustelle verknüpfen lassen, zeigen bereits viele Beispiele aus der Praxis:

» Laserscan bei Sanierungen und Umbauten » Virtueller Rundgang » Augmented Reality » Lösungen zur Feststellung von Baumängeln » Koordination von Projektpartnern » Baustellensicherheit etc…

Das Tablet, das für viele Außendienstmitarbeiter im Proper-ty- bzw. Asset-Management bereits zum Alltag gehört, wird in einigen Jahren auch auf der Baustelle seinen Siegeszug feiern. Die App wird mit offenen Datenformaten und stan-dardisierten Leistungsverzeichnissen von building SMART abgerufen werden und damit international vergleichbare Wertschöpfung zeigen.

Praxisforum

Digitalisierung im BauwesenDie Praxis-Foren im kleinen Kreis sollen eines unserer typi-schen Formate für Fachveranstaltungen werden. Geladene Expert/innen erarbeiten Positionen und Vorschläge zu neuen, auch brisanten Themen. Offene Diskussion ist der Schlüssel zu guten Ergebnissen, die dann in der folgenden ÖIAZ ihren Nie-derschlag finden sollen.

Am 24.10.2019 wurde dieses Format auf die Probe gestellt. BuildingSMART Austria und der ÖIAV luden gemeinsam zur Diskussion über die Auswirkungen der Digitalisierung auf das Bauwesen.

Die Zunahme von industrieller Fertigung und modularem Bau-en erfordert eine Weiterentwicklung von integrierter Planung und intelligenter Logistik. Die je nach Sparte – Beton, Stahl, Holz – unterschiedlichen Auswirkungen dieser Entwicklung wurden in dieser Veranstaltung beleuchtet.

Die Keynote wurde von Günter Jösch, Geschäftsführer des Bundesverbands Bausysteme e.V. (www.bv-bausysteme.de/) gehalten, durch die Diskussion führten Alfred Waschl, Ob-mann von buildingSMART Austria und Wilhelm Reismann, Präsident des ÖIAV.

Die Veranstaltung wurde unterstützt vom Institut für Interdis-ziplinäres Bauprozessmanagement der Technischen Universi-tät Wien.

Die Digitalisierung wird im Bauwesen den Weg zu weitergehender industrieller Fertigung ebnen

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14 KONGRESS

ISSMGE

Weltkongress für Bodenmechanik/Geotechnik in Wien 2025Im Jahre 1925 erschien in Wien das Buch „Erdbaumechanik“ von Prof. Dr. Karl Terzaghi. Dieses fundamentale Werk gilt weltweit als Geburt der „Bodenmechanik“. Es war daher na-heliegend, dass sich Österreich anlässlich des 100-jährigen Jubiläums im Jahre 2025 um den Weltkongress der ISSMGE (International Society for Soil Mechanics and Geotechnical En-gineering) bewirbt. Dieser Kongress findet nur alle vier Jahre statt, wobei in Wien mehr als 2.000 Teilnehmer zu erwarten sind.

UMFANGREICHE ORGANISATIONSARBEITENAntragsteller ist die „Austrian Member Society of ISSMGE“ (ASSMGE), die seit der Gründung der ISSMGE im Jahre 1936 in Harvard, USA, besteht und gleichzeitig eine Fachgruppe des ÖIAV bildet. Gründungspräsident der ISSMGE war Prof. Dr. Karl Terzaghi, der damals als Ordinarius an der Technischen Hoch-schule (heute Universität) Wien wirkte. Dort gründete er auch das weltweit erste Erdbaulaboratorium an einer Hochschule bzw. Universität.Aufgrund der umfangreichen Organisationsarbeiten (inkl. fi-nanzieller Aspekte) für den angestrebten Weltkongress 2025 wird dieser in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Ge-sellschaft für Geomechanik (OGG) geplant. Der ÖIAV, die Tech-nischen Universitäten Wien und Graz sowie die European Fe-deration of Foundation Contractors (EFFC ) sind ebenfalls im Team vertreten.

ERSTER „GEOTECHNIKER“K. Terzaghi war weltweit tätig und in höchstem Maße an-erkannt. Mit seiner Berufung an die heutige Technische Uni-versität Wien wurde diese zum internationalen Zentrum der Bodenmechanik und zum „Mekka“ – wie Prof. A. Casagrande (Harvard University) im Jahre 1964 schrieb – der an „Erd- und Grundbau“ interessierten Ingenieure. Aufgrund seiner grund-legenden Arbeiten in der Bodenmechanik, Felsmechanik, Geologie und im Tunnelbu kann Terzaghi als erster Vertreter des nunmehrigen Sammelbegriffes „Geotechniker“ angese-hen werden. Überdies wird er vielfach als der herausragends-te Bauingenieur des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Ein Beitrag über K. Terzaghis Leben und Werk findet sich u. a. in der ÖIAZ, 141. Jg., Heft 7-8/1996, S. 278-284.

An der Technischen Universität Wien ist ein „Terzaghi-Archiv“ geplant, in dem die wichtigsten Originalgeräte und histori-schen Dokumente ausgestellt werden sollen. Das internatio-nale Interesse daran ist außerordentlich groß, da Wien seitens der ISSMGE sowie aller anderen fachverwandten „Internatio-nal Societies“ als traditionelles Zentrum der Bodenmechanik angesehen wird. Dementsprechend hofft Österreich auf einen Erfolg seiner Be-werbung um die „21st International Conference for Soil Me-chanics and Geotechnical Engineering“.

1925

ICSMGEVIENNAAUSTRIA

1925 - 2025

GEOTECHNICAL CHALLENGES IN A CHANGING ENVIRONMENT

100TH ANNIVERSARY OF TERZAGHI'S "ERDBAUMECHANIK"

2025Supported by

21ST INTERNATIONAL CONFERENCE ON SOIL MECHANICS AND

GEOTECHNICAL ENGINEERING

The Austrian Society for Soil Mechanics and Geotechnical Engineering and The Austrian Society for Geomechanics

announce their bid to host the

in Vienna, Austria in 2025

21ST INTERNATIONAL CONFERENCE ON SOIL MECHANICS AND

GEOTECHNICAL ENGINEERING

GEGRÜNDET FOUNDED1848

in Vienna, Austria in 2025

Offizielle Bewerbung für den 21. Welt-kongress der Internationalen Gesellschaft für Bodenmechanik und Geotechnik in Wien 2025

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FEANI

Internationales Treffen auf IslandDas National Member Forum NMF und die FEANI-Generalver-sammlung fanden dieses Jahr auf Einladung des isländischen Nationalkomitees von 3. bis 4. Oktober in Reykjavik statt.

NATIONAL MEMBER FORUMDas National Member Forum (NMF), seit vergangenem Jahr auch in den Statuten verankert, hat sich zu einem wesentli-chen Bestandteil von FEANI entwickelt, in dem aktuelle The-men diskutiert werden und über nationale Erfahrungen und Projekte berichtet wird.

Bewährt hat sich auch, beispielgebende Projekte aus den un-terschiedlichen Mitgliedsländern durch eingeladene Vortra-gende vorzustellen. Das heurige NMF war dem Thema Ingeni-eur/innenmangel und diesbezüglichen Aktivitäten im Bereich STEM – Science Technology Engineering and Mathematics – gewidmet, mit dem Ziel, mehr Studierende für diesen Bereich zu begeistern. Die drei Vortragenden zeigten anhand natio-naler Projekte die Vielfalt von Aktivitäten auf. So präsentierte Christina Ciocci, Mathematikprofessorin aus Belgien, die von ihr ins Leben gerufene Initiative „Makerspace“. Hier werden einerseits 5- bis 10-jährige Kinder angeregt, sich mit Werkzeu-gen, Materialien und Instrumenten aus der Erwachsenenwelt zu beschäftigen und sich mit intelligentem „copy and paste“ damit vertraut zu machen. Schüler/innen ab 14 Jahren wer-den als Trainer/innen für diese Gruppe herangezogen.Auf die Altersgruppe der 16-Jährigen zielt Global Talent Men-toring Hub der Universität Regensburg ab, in dessen Rahmen herausragende Talente weltweit mit Hilfe moderner Kommu-nikationsmittel gecoacht werden. Auch hier stehen die so ge-nannten STEM-Fächer im Vordergrund, allerdings ergänzt um Medizin.

Die dritte vorgestellte, mittlerweile weltweit etablierte, Initia-tive war „FabLab“. Basierend auf dem Gedanken „wie nutze ich Maschinen, um Dinge herzustellen“ können hier mit hoch-wertigen Maschinen wie 3D-Drucker, Laser Cutter u. ä. indi-viduell auf einfachem Wege Sachen hergestellt werden. Die Idee wurde 2002 am Massachusetts Institute of Technology MIT geboren. Heute gibt es weltweit 1.400 FabLabs, 14 davon in Österreich.

Im Rahmen der anschließenden Diskussion wurde die Etablie-rung einer virtuellen Plattform angeregt, auf der die einzelnen Nationalkomitees ihre Aktivitäten darstellen können, sowie die Abhaltung einer Konferenz zu dem Thema STEM. Als we-sentliches Element wurde hier auch das Image der Ingenieur/innen angesprochen und damit verbunden die Sichtbarkeit von Ingenieurleistungen.

Befasst hat sich das NMF auch mit den SDG 17 der UNO, was zu deren Umsetzung beigetragen werden kann und wie Inge-nieurleistung damit verbunden und dargestellt werden kann. Einig waren sich alle, dass durch das Interesse der jungen Ge-neration die Chance besteht, diese verstärkt für die Themen Klimawende und Dekarbonisierung zu gewinnen und damit auch für eine Ausbildung und einen späteren Beruf in relevan-ten Bereichen zu begeistern.

GENERALVERSAMMLUNGIn der Generalversammlung informierte Generalsekretär Dirk Bochar über den erfolgreichen Aufbau des Industrial Adviso-ry Boards IAB, dem nach der Gründung im vergangenen Jahr mittlerweile 27 Partner aus den Bereichen Wirtschaft, Wissen-schaft und Studierende angehören. Auch in diesem Rahmen zählen STEM und Nachwuchsmangel zu den wesentlichen Themen, allerdings auch die Zukunft des Ingenieurberufs und damit verbunden die Gestaltung einer zukunftsorientierten Ausbildung insbesondere betreffend Digitalisierung.

Die Aktivitäten des European Monitoring Committees kon-zentrierten sich im abgelaufenen Jahr auf die Etablierung der European Engineering Education Database EEED, in der alle ingenieurrelevanten Ausbildungsangebote der FEANI-Mit-gliedsländer im tertiären Sektor enthalten sind, sowie auf die Neugestaltung des Prozederes zur Erlangung der Bezeichnung

FEANI

Vizepräsident Ralph Appel, Generalsekretär Dirk Bochar, Präsident José Vie-ira, Treasurer Ulf Bengtsson (v.l.n.r.) bei der FEANI-Generalversammlung in Reykjavik (Foto: FEANI)

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16 AUSSTELLUNG

EUR ING. Eher überraschend war hier die Ankündigung, dass von der ursprünglich geplanten Zusammenführung von EUR ING mit der EngCard wieder Abstand genommen wurde. Wohl deshalb, weil die EngCard nicht wirklich angenommen wird. Die Zahl der ausgegebenen Karten beschränkt sich auf eini-ge wenige Länder und bewegt sich im unteren dreistelligen Bereich.Wahlen standen diesmal ebenfalls am Programm. Es galt, einerseits einen neuen Treasurer zu wählen, andererseits ein

neues Vorstandsmitglied. Zum Treasurer wurde Maria Nonu Valdés aus Spanien gewählt, ihr folgt in den Vorstand die Präsidentin des isländischen Nationalkomitees Svana Helen Björnsdóttir.

Wie üblich endete die Generalversammlung mit einem ge-meinsamen, sehr stimmungsvollen Abendessen, diesmal mit isländischen Spezialitäten.

VON Gen.-Sek. Dipl.-Ing. Peter Reichel

High Moon

50 Jahre Mondlandung, Ausstellung im TMWDie Apollo 11-Mission mit Landung auf dem Mond war Teil des „Space-Race“ des Kalten Krieges. Nachdem der Cosmonaut Yuri Gagarin am 12. April 1961 als erster Mensch die Erde im Weltraum umflogen hatte, versprach Präsident J. F. Kennedy dem beunruhigten U.S. Congress, bis 1970 den ersten Mann auf den Mond zu schicken. So verhinderten teure Weltraum-projekte eine weitere Aufrüstung und mögliche Kriege, und die Menschheit machte wissenschaftliche und technologische Fortschritte bis zur Erfüllung eines ihrer größten Träume. Dazu war es notwendig, die technischen Voraussetzungen in Hard- und Software zu schaffen und Astronauten auszubilden und zu trainieren. Vor der eigentlichen Landung gab es Dutzende von One Way-Missionen mit Versuchssonden, wie jene der Typen Ranger, Luna (USSR), Surveyor, und bemannte Flüge (Gemini, Apollo), um einen sicheren Flug, eine sichere Landung sowie die Rückkehr der Astronauten zu gewährleisten. Die Mondlan-dung sollte das größte Abenteuer der Menschheit werden, an das in dieser Schau des Technischen Museums Wien (TMW) von 28. Mai bis 6. Oktober erinnert wurde.

AUFBEREITUNG IN ZWEI TEILENDie interessante Ausstellung, nach ähnlichen von 1969 und 1971 die dritte, war räumlich und ideell in zwei Teilen aus-gelegt: Teil 1 beinhaltete die Nachbildung eines Wohnzim-mers von damals: mit einem Fernsehapparat der späten 1960er-Jahre, mit Zeitungen und drei auswählbaren TV-Pro-grammen über die Mondlandung von WDR, CBS und ORF. Letzterer brachte in 19 Minuten die Überreste der eigentlich längsten ORF-Fernsehübertragung von 34 Stunden.

Teil 2 der Ausstellung war in einer Achter-Schleife angeord-net, die den Tour-retour-Orbit „Erde-Mond-Erde“ der Saturn- V-Rakete repräsentieren sollte. Entlang dieses simulierten Umlaufes waren wichtige Stationen anhand von eindrucks-voll arrangierten Bildern, Dokumenten und Modellen dar-gestellt. Es begann beim Start der „Saturn V“ mittels eines

Revell-Modells im Maßstab 1:144, gefolgt vom „Lunar Lander“ (LM) im Maßstab 1:3, einem Original-Raumanzug (1:1) sowie von der „Apollo“-Raumkapsel (CM) (1:3); last, not least: der „Mondsplitter“.

… ONE SMALL STEP FOR MAN …Am 16. Juli 1969 starteten die Astronauten Michael Collins, Neil Armstrong (Commander) und Buzz Aldrin um 13:32 Uhr mit einer Saturn V-Rakete vom Space Flight Center Kennedy. Als nach der Landung der Mondlandefähre Neil Armstrong als Erster den Boden des Mondes betrat, sagte er die treffenden Worte: „That’s one small step for man, but one giant leap for mankind!“ Der kurze Mondgang (EVA – Extra Vehicular Ac-tivity) der Besatzung von 2 Stunden und 31 Minuten diente u. a. dem Einsammeln von 21,6 kg Gesteinsproben, der Auf-stellung eines Seismographen und Laser-Reflektoren auf der Mondoberfläche.

Buzz Aldrin neben der amerikanischen Flagge (Foto: AP/NASA)

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Österreichischer Ingenieur- und Architekten-Verein | oiav.at

RUBRIK

Das Team smartExplorer der HTL Rennweg übergab den Siegersatelliten an das TMW (Foto: TMW/Peter Sedlaczek)

TMW

Fliegende Getränkedose2019 fand zum bereits zweiten Mal der österreichische Can-Sat-Wettbewerb für Schüler/innen ab 14 Jahren statt. Bei dem von ESERO Österreich organisierten Wettbewerb wurde das Team smartExplorer der HTL Rennweg, bestehend aus dem Projektleiter Stefan Galavics, seinem Stellvertreter Moritz Wallner und den Teammitgliedern Simon Köfinger und Peter Leithner, als Sieger gekürt.

FUNKTIONSFÄHIGER SATELLITDie Aufgabe der teilnehmenden Teams bestand darin, einen funktionsfähigen Satelliten in der Größe einer Getränkedose zu bauen. Dieser wird mit einer Rakete in eine Höhe von 500 m befördert und ausgeworfen. Während des Sinkflugs zurück zum Boden muss der CanSat zwei Missionen erfüllen: In der Primärmission werden die Temperatur und der Luftdruck ge-messen, und die Werte werden mindestens einmal pro Se-kunde an die Bodenstation übertragen. Daneben ist eine frei-gewählte Sekundärmission Pflicht. Das Team smartExplorer entschied sich, eine Kamera für die Landvermessung einzu-bauen. Am 25. April 2019 startete eine Rakete des TU Wien Space Teams am Flugplatz in Schärding (OÖ), die die CanSats der Teilnehmer/innen abwarf.

Der prämierte CanSat des Teams smartExplorer der HTL Renn-weg ist nun Teil der TMW-Sammlung. Seit Herbst 2019 ist er

in der Schausammlung ausgestellt und dient als Inspiration für Schüler/innen, sich selbst aktiv mit Forschung und Raumfahrt auseinanderzusetzen.

Das Gewinnerteam wird Österreich beim europaweiten Finale im Juni 2020 vertreten.

NASA SATURN V-WELTRAUMRAKETENach 50 Jahren ist die Saturn V-Weltraumrakete, wie sie für die Mondlandung konzipiert wurde, noch immer die größte und stärkste Transportrakete. Es handelt sich bei der Rakete um ein 3-Stufen-Fahrzeug mit einer Gesamthöhe von 110,8 m, einem maximalen Außendurchmesser von 10,1 m und einem Startgewicht von 2.940 t (wovon 2.550 t Treibstoff). Das Ver-hältnis Nutzlast -Treibstoffmenge beträgt 1:50. Die Saturn V kann eine Nutzlast von 120 t in den Erdorbit oder 45 t zum Mond bringen. Die maximale Geschwindigkeit beträgt 39.000 km/h. Kosten des Apollo Programmes: ca. 37 Mrd. Euro.

AUSBLICKFür 2024 ist von der NASA eine bemannte Mondmission ge-plant. Diese soll die Errichtung eines Habitats auf dem Mond, das von der TUW-Architektin Häupl-Neusberger konzipiert wurde, beinhalten.

VON Dipl.-Ing. Helmut W. Malnig

Saturn V beim Start der Mondmission Apollo 11(Foto: wikimedia.org)

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18 LANDESVEREIN STEIERMARK

research@ZaB – Zentrum am Berg

European Core Facility für TunnelforschungDie Montanuniversität Leoben betreibt mit dem „Zentrum am Berg“ in einem bergmännisch nicht mehr genutzten Be-reich am steirischen Erzberg eine europaweit einzigartige und unabhängige Forschungsinfrastruktur rund um den Bau und Betrieb von Untertageanlagen. Forschungseinrichtungen, Un-ternehmen und Organisationen können unter realen Bedin-gungen Forschung, Tests und Übungseinsätze für Betreiber/in-nen und Nutzer/innen von Straßen- und Bahninfrastrukturen sowie zu aero-dynamischen Fragestellungen, zur Sicherheit im Untertagebau und -betrieb und zu Materialentwicklungen durchführen.

Die Untertageanlage ist ein Paradebeispiel für die Nachnut-zung eines Bergbaustandortes, wobei der aktive Bergbau in unmittelbarer Nähe weiterhin im Vollbetrieb ist. Die Anlage sieht zwei parallel geführte Straßentunnel und zwei parallel geführte Eisenbahntunnel sowie einen Versuchsstollen vor, wodurch Forschung, Entwicklung, Ausbildung und Training unter realen Untertagebedingungen im 1:1-Maßstab ermög-licht wird.

Mit Jahresende 2018 wurden die Vortriebsarbeiten in beiden Eisenbahntunneln sowie den Straßen- bzw. Autobahntunnel-abschnitten fertiggestellt. Aktuell wird das Betriebsgebäude für die Tunnellüftung, die Wassernebelanlage und die Pum-penstationen errichtet. Mit der Installation der elektromaschi-nellen Ausrüstung wurde Ende September 2019 begonnen. 2020 soll in den Vollbetrieb übergegangen werden.Die Mitglieder des ÖIAV-Landesvereins Steiermark hatten in einer entsprechenden Abordnung am 27. September 2019 die Möglichkeit, sich die Forschungsanlage unter der fach-kundigen Führung von Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. mont. Robert Galler und Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Werner Lienhart anzusehen.

VON Univ.-Prof. Dr. mont. R. Galler, ORat Dipl.-Ing. O. Leibniz

Foto links: Ende September besichtigte eine Abordnung des ÖIAV-LV Steiermark das Zentrum am Berg (Foto: Prof. R. Galler)

Foto unten: Das Zentrum am Berg bil-det eine europaweit einzigartige For-schungsinfrastruktur rund um den Bau und Betrieb von Untertageanlagen (Bild: Prof. R. Galler)

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Österreichischer Ingenieur- und Architekten-Verein | oiav.at

LANDESVEREIN TIROL

LV Tirol

Kulturfahrt in das Altmühltal

Auch dieses Jahr veranstaltete der ÖIAV-Landesverein Tirol wieder eine Kulturfahrt, und zwar von 17. bis 19. Mai.

Am Freitag, den 17. Mai startete die Reisegruppe bei ange-nehmem Reisewetter über München Richtung Altmühltal. Mit dem Ausflugsschiff ging es durch die berühmte Donauenge – die romantische Fahrt wurde von interessanten Erklärungen begleitet – nach Kehlheim, wo ein Besuch der Befreiungshalle auf dem Programm stand. Dieses weithin sichtbare, an das Pantheon in Rom erinnernde, monumentale Denkmal wurde 1863 zum 50-Jahr-Gedenken an die Völkerschlacht bei Leipzig (1813) errichtet und hält die Heldentaten der gegen Napoleon siegreichen Länder (u. a. auch Tirol und Österreich) fest. Wei-ter ging es in das liebliche Altmühltal mit seinen vielen land-schaftlichen Schönheiten und – am Anfang – dem Main-Do-nau-Kanal, der zu den großen technischen Leistungen unserer Zeit gehört. Auch ein kurzer Abstecher zum Benediktinerklos-ter Plankstetten durfte nicht fehlen.

Am zweiten Tag der Reise stand die altehrwürdige Bischofs-stadt Eichstätt auf dem Programm, die eine ganze Reihe von Sehenswürdigkeiten anzubieten hat. Der Rundgang starte-te mit einem Kurzbesuch der Mariahilfkapelle, es folgte die prächtige Benediktinerinnenkirche St. Walburg. Von dort ging es in das Zentrum der Stadt, vorbei am Willibaldsbrunnen zum Dom von Eichstätt, der mit seinen wuchtigen Doppeltürmen das Wahrzeichen der Stadt bildet. Am Nachmittag führte die Reise der Altmühl entlang nach Solnhofen, wo der bekannte Sandstein (mit den Versteinerungen von Pflanzen und Tieren) gebrochen wird, und weiter nach Treuchtlingen zur Fossa

Carolina, einem 1.200 Jahre alten Kanalbau, mit dem schon Kaiser Karl der Große die Verbindung Main/Donau herstellen wollte.

Der Besuch der mittelalterlichen Kleinstadt Weissenburg (mit der gotischen Pfarrkirche St. Andrae und schönen Bürgerhäu-sern, Gassen, Mauern und Toren) bildete den Abschluss dieses zweiten Tages.

Am letzten Reisetag führte ein Rundgang in Ingolstadt in die Liebfrauenkirche. Von dort erfolgte ein Spaziergang zum Bür-gersaal St. Maria de Victoria, dem einstigen Kongregationssaal des ehemaligen Jesuitenkollegs. Nach einem kleinen Rund-gang durch die Stadt – vorbei am Rathaus mit dem Pfeifturm – ging die Fahrt weiter nach Bergen zur Wallfahrtskirche „Zum Hl. Kreuz“.

Die nächste Station bildete Neuburg an der Donau, eine ma-lerisch auf einem Bergrücken über dem Fluss gelegene Klein-stadt, die ihr mittelalterliches Gepräge (Stadtmauer, Graben, Tore, enge Gassen) weitgehend erhalten hat. Das mächtige Schloss in der Oberstadt ist vor allem wegen des mit zahlrei-chen Renaissance-Malereien versehenen Innenhofs und der Schlosskapelle (es ist die erste evangelische Kirche Deutsch-lands!) sehenswert.

Im Anschluss ging es wieder – mit vielen neuen Eindrücken – zu-rück nach Innsbruck. Es war wieder eine gelungene, sehr inter-essante Reise mit dem kulturellen Reiseleiter Dr. Franz Caramel-le, dem an dieser Stelle ein herzliches „Danke schön“ gebührt.

Neuburg an der Donau bil-dete den Endpunkt der Kul-turreise – Ansicht auf Schloss Neuburg (Foto: Wikimedia/ CC BY-SA 4.0/Antonio Spiller)

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Bauwerkintegrierte Photovoltaik

PV-Kraftwerke in der GebäudehülleMit dem Innovationsaward für Bauwerkintegrierte Photovoltaik prä-miert die Technologieplattform Photovoltaik (TPPV) mittlerweile zum zweiten Mal die besten Projekte für Bauwerkintegrierte Photovoltaik (BIPV). Projekteinreichungen sind ab sofort bis zum 10. Februar 2020 online unter www.pvaustria.at/bipv-award möglich.

ÖSTERREICHISCHE ARCHITEKTURTRADITIONDer Erfolg des ersten Awards 2018 mit über 50 Einreichungen hat die TPPV bestärkt, diese Idee fortzusetzen. „Mit der Auslobung des 2. Ös-terreichischen Innovationsawards für Bauwerkintegrierte Photovol-taik möchten wir einen Impuls setzen, um Photovoltaik am Gebäude zu einem Standard zu entwickeln. Ziel ist es, zukünftig bei jedem Neu-bau und jeder Renovierung die auf das Gebäude einfallende Ener-gie zu nutzen. Österreich kann seine Architekturtradition nutzen und durch die Verbindung von energetischer Optimierung und gestalteri-schen Lösungen ein globaler Vorreiter für solare Architektur zu wer-den“, erklärt Dipl.-Ing. Hubert Fechner, Obmann der TPPV anlässlich des Starts des Awards. Dipl.-Ing. Theresia Vogel, Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds, ergänzt: „Der Klima- und Energiefonds unterstützt den Award, dass auch architektonisch anspruchsvolle Bauwerke mit gebäudeintegrierter Photovoltaik möglich sind. Und um schlussendlich auch das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Energiewende weiter zu stärken.“

GEBÄUDE ALS SCHLÜSSEL ZUR ENERGIEWENDEGebäude benötigen etwa 40 % des Gesamtenergiebedarfs in Öster-reich und sind damit große Energieverursacher. Allerdings können Bauwerke aber auch Energielieferanten sein, wenn dafür die Gebäu-dehülle genutzt wird. Hier liegt enormes Potential für großflächige Sonnenstrom-Erzeugung. PV-Zellen müssen daher zukünftig in Fassa-den, Dächer, Fenster, Sonnenschutzeinrichtungen, Lärmschutzwände und andere Gebäude- und Bauwerkbestandteile integriert werden. Dabei ermöglicht deren architektonische Integration neben einer möglichst großflächigen Nutzung von Solarenergie auch eine ästhe-tisch ansprechende Gestaltung. Dementsprechend muss Bauwerk-integrierte Photovoltaik als Teil der Gebäudehülle schon in frühen Phasen der Planung mitberücksichtigt werden. Viele österreichische Unternehmen bieten eine Vielzahl an BIPV-Produkten mit unter-schiedlichsten Gestaltungselementen (Größe, Farbe, Form, etc.) an.

Die feierliche Verleihung des Awards findet im Rahmen des PV-Kongresses des Bundesver-bands Photovoltaic Austria, am 19. März 2020 in Wien, statt.Nähere Informationen zu Unterstützern und Jury unter: www.pvaustria.at/bipv-award

Innovationsaward

Termine22. DEZEMBER 201916:00 – 19:00 UhrCapriccio „Still, still, weil’s Kind schlafen will“, Weihnachtslieder aus drei JahrhundertenHaus der Technik

21. JÄNNER 2020Land NÖ, Stadt Wien, ÖIAVStädte digital menschlichCIM City Information ManagementOrt und Zeit finden Sie in Kürze unter www.oiav.at/veranstaltungen-2/

25. JÄNNER 2020Techniker CercleBall der Industrie und Technik 2020Musikverein WienWeitere Infos: www.techniker-cercle.at

30. JÄNNER 2020TUWTU Ball, Wiener HofburgWeitere Infos: www.tu-ball.at

31. JÄNNER 2020TUG, ÖIAVBall der TechnikCongress Graz, StefaniensaalWeitere Infos: https://balldertechnik.at

26. JÄNNER 202016:00 Uhr, Capriccio„Ohne Musik wär‘ alles nichts – W. A. Mozart zum Geburtstag“Werke von W. A. Mozart und J. HaydnHaus der Technik

28. MAI 2020ÖIAV-HauptversammlungHaus der Technik, WienWeitere Informationen: www.oiav.at