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Dissertation: „Neue Rollen“ – alte Bilder ? Schulentwicklung und subjektive Voraussetzungen: Elternbilder von Lehrerinnen und Lehrern (Arbeitstitel) Problemstellung: Normative Orientierung von Schulentwicklung N o r m a t i v e O r i e n t i e r u n g v o n S c h u l e n t w i c k l u n g ... und „Elternbilder“ im Schulalltag . . . u n d E l t e r n b i l d e r i m S c h u l a l l t a g Kooperation von Eltern und Lehrpersonen .Subjektive Sichtweisen UND Deutungsangebote der Berufskultur Eltern als „Bildungs- und Erziehungspartner“ Traditionen in der Sicht auf Eltern Analyse von Lehrerverbandszeitschriften, empirischen Forschungsarbeiten, historischen Texten von Tews, Gaudig, Petersen ... E i n B e i s p i e l : Welche Eltern werden genannt? Mütter? Väter? „schwierige“ Eltern? Elternvertreter? ... UND: Aspekt der Herkunft der Eltern ... von neun Genannten sind fünf „ausländische“ Eltern ein türkischer Vater u. eine italien. Mutter Wie werden Eltern unterschieden? nach Engagement? Sympathie? Bildungsstand? ... UND: Herkunft? Keine „offene“ Unterscheidung nach Herkunft „typisch deutsch“ vs. „typisch nicht-deutsch“ Dialogische Analyse Elisabeth Rangosch-Schneck Zaunwiesen 58 - 70597 Stuttgart Tel. 0711-2349027 Email [email protected] Die Schule braucht die Eltern! ODER: Frau Maier (Bio/ Deutsch) graut vor der Mutter von Uli Repertory-Grid-Technik R e p e r t o r y - G r i d - T e c h n i k im qualitativen Forschungskonzept i m q u a l i t a t i v e n F o r s c h u n g s k o n z e p t Nennen Vergleichen Unterscheiden Präzisieren Nennen Sie neun konkrete Was haben zwei von ihnen gemeinsam? Wenn Sie jetzt alle Eltern auf einer Was ist das für Sie ... ? Eltern, die in Ihrem beruflichen Worin besteht der Gegensatz zum Skala unter diesem Gesichtspunkt Haben Sie dazu eine Alltag bedeutsam sind Dritten? einordnen...? Geschichte? Reden über konkrete Personen individuelle Perspektive individuelle Gewichtungen individuelle Bedeutung „Elemente“ „Konstrukte“ qualitative Netz-Daten quantitative Netz-Daten qualitative Daten Angriff Frau Mohr Frau Kern Herr Omür Unterstützung Ergebnisse offene Fragen individueller Ausdruck von Wahrnehmung u. Emotionen ? (wie) verändert Konstrukt-Formulierung die Interviewaussagen subjektive Bedeutungen von Begriffen bleiben erhalten ? soziale Verankerung des individuellen Konstruktsystems Vielfalt der Perspektiven ? Gemeinsamer „Kern“ der individuellen Sichtweisen Fr. Kern Fr. Mohr Hr. Omür �� Unterstützung 1 2 5 Angriff ������Was ist für Sie „Angriff“? Ja, also: der kam herein gestürmt, hat mich angeschrien – unmöglich! [...] Und wenn Frau Dr. Lutt Sie angreift, ist das wie bei Herrn Omür? Nein, natürlich nicht! Also von der fühl‘ ich mich angegriffen, weil Sie immer alles besser weiß, tausend Vorschläge zum Unterricht macht. Und wie die schon spricht [...] Aber es ist für Sie nicht ganz so stark wie bei Herrn Omür? Hm -, nö, es ist anders -, nein, so extrem wie bei dem find ich das nicht. [...] An was denken Sie, wenn Sie die Unterstützung von Frau Klar mit 3 werten? Also die ist einfach unscheinbar: stört nicht, greift nicht an, hilft mir aber auch nicht weiter. [...] Und die 3 bei Herrn Zick? Ist das so ähnlich wie bei Frau Klar? Zu Herrn Zick kann ich eigentlich gar nichts sagen, hat ein nettes Kind, ich glaub‘ einmal hab ich ihn gesehen beim Elternabend – und das ist ja für ‘nen Vater schon was Besonderes. [...] Netz 1 1 Fr. Mehl Fr. Blau Fr. Sedlaci Fr. Lucic Fr. Maier Hr. Maus 5 Haben Ansprüche 1 5 3 3 5 2 4 5 3 Sind verunsichert Kenne ich persönlich Kenne ich nicht persönlich Typisch deutsch Typisch nicht-deutsch Bildungsbürgerlich 1 3 3 5 5 3 4 3 2 Arbeiter Kommen selber Kommen nach Aufforderung Kümmern sich um Schule 1 3 2 4 4 5 4 2 3 Kümmern sich nicht um Schule Haben Interesse an meiner Person 2 3 2 5 2 5 5 4 4 Kein Interesse an meiner Person Sind eine Hilfe 2 5 4 3 2 4 3 2 3 Sind eine Belastung Cluster „Elemente“ (Eltern) Gül (türk.) + - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - + Atün (türk.) + - - - - - - - - - - - - + Lucic (kroat.) - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - + - - - - - - - - - - + Sedlaci (kroat.) - - - - - - - - - - - - - - - - - - - + - - - - - - - - - - - - - - - - - - - + Maier (Auss.) - - - - - - - - - - - - - - - - - - - + Kirch (deutsch) - - - - - - + - - - - - - - - - - - - - - - - + Maus (deutsch) - - - - - - + - - - - - + Blau (deutsch) - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -- - - + - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - + Mehl (deutsch) - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - + Cluster „Konstrukte“ (Merkmale) Kennen/ nicht kennen +- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - + Kommen selber/ Aufforderung + - - - - - - - - - - - -+ Interesse an meiner Pers./ Kein... - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -+ - - - - - - - - + Ansprüche/ verunsichert - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - + - - - - + Hilfe/ Belastung - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - + Bildungsbürglich/ Arbeiter - - - - - - - - - - - - - - + Um Schule kümmern/ nicht kümmern - - - - - - - - - - - - - - + - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -+ Typisch deutsch/ typisch nicht-deutsch - - - - - - - - - - - - - - + Netz 2 1 Fr. Buch Fr. Sell Fr. Mule Fr. Belli Fr. Klein Fr. Dölle Hr. Engel Hr. Bugar Fr. Moll 5 Keine Schulprobleme 1 5 4 1 1 4 3 2 5 Kind hat Schulprobleme Vernünftiges Gespräch 1 3 2 5 5 1 5 3 1 Belastetes Gespräch Gegenseitige Sympathie 2 3 2 5 4 1 5 3 1 Subjektive Aversion Interesse am Kind 2 2 1 2 1 3 5 4 1 Desinteresse am Kind Interesse an Mitgestaltung 1 5 3 5 5 1 5 5 2 Kein Interesse a. Mitgestalt. Keine Verständigungsprobleme 1 2 3 4 1 1 1 5 1 Mangelnde deutsche Sprachkenntnisse Bezug zum Umfeld 2 5 1 3 4 1 5 4 1 Kosmopolit Ähnlicher Erfahrungshorizont 1 3 3 4 2 1 1 5 1 Unterschiedlicher Erfahrungshorizont Häufiger Kontakt 1 3 4 5 5 5 5 1 2 Einmaliger Kontakt Cluster „Konstrukte“ (Merkmale) K. Verst.probl./ Mang. deut. Sprachk. +- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - + Ähnlicher/ Unterschiedl. Erfahr.horizont + - - - - - - - - - - - + Interesse/Desinteresse am Kind - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - + - - - - - - - + Interesse/ Kein Int. a. Mitgestaltung - - - - - - - - - - - - - - + - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - + Bezug zum Umfeld/ Kosmopolit - - - - - - - - - - - - - - + - - - + Vernünftiges/ Belastetes Gespräch + - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - + Gegens. Sympathie/ Subjekt. Aversion + - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - + Häufiger/ Einmaliger Kontakt - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -+ Keine Schulprobl./ Kind hat Schulprobl. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -+ Transkript 1 „typisch deutsch vs. typisch nicht-deutsch Dann wäre der Herr Atün. Ja, das ist eben jemand, der so in der Mitte [RATINGSKALA: 3] anzusiedeln ist: Sein Name kennzeich- net eindeutig seine türkische Herkunft, aber sein Erscheinungsbild stimmt damit nicht so überein , also wenn man nur das Klischee eines schwarzhaarigen bärtigen Türken vor sich hat. Es ist eher jemand, der ein intellektuelles Erscheinungsbild hat. Was ist das für Sie? Um Himmelswillen, dieses intellektuelle Erscheinungsbild, das macht schon mal die Brille , das ist etwas ungewöhnlich. Viele unserer bzw. die meisten der türkischen Eltern haben gar keine Brille. Wobei es lang nichts aussagt über ihre Sehfähigkeit, sondern in der Türkei gehört eigentlich ein höherer Bildungsstand und eben auch die finanziellen Fähigkeiten dazu, sich so etwas zu leisten. Und auch sein Erscheinung s- bild ist sehr viel gepflegter. So dass ich das Gefühl habe, hier sitzt jemand vor mir, der einen Weg bei uns gefunden hat, der über den normalen Weg von ausländischen Mitbürgern hinausging . Ich würde ihn eher einschätzen, ohne dass ich es weiß, dass er eine eigene Firma hier hat und eben in diesem Erscheinung s- bild auch von seiner Persönlichkeit her mir eher als ein gleichwertiger Gesprächspartner erscheint, ja? Auch in seinem Auffassungsvermögen, obwohl er selbst sich nicht so klar geäußert hat, aber ich hatte den Eindruck, dass ich durchaus differenzierter ihm die Dinge darstellen kann als das bei vielen Eltern von Schülern ausländischer Herkunft das der Fall ist. Und gepflegte Kleidung darf ich mir jetzt so vorstellen, dass er im Sakko erscheint? Er im Sakko erscheint. Ja. Und was macht ihn dann nicht typisch-deutsch? Sein Name. Der Name bestimmt schon von vornherein in gewisser Weise, wie man welche Vorstellung hat, wie man gegenüber den Eltern auftreten muss. [...] Dann Frau Blau. Ja, Frau Blau: (...) Niemand käme aufgrund des Namens auf die Idee, dass er vermutet, es könne sich da- hinter jemand verbergen, der nicht deutsch sei. (...) Das äußere Erscheinungsbild weist sie aus als jemand, den man so als Sekretärin vermutet. Man kann mit ihr Gespräche führen, die deutlich machen, dass sie sich mit ihrem Kind beschäftigt gedanklich , da auseinandersetzt, dass sie Lösungswege sich selbst übe r- legt und sucht, aber überfordert da dabei ist und deshalb auch auf die Hilfe der Lehrer hofft. Ja, deshalb, machen wir eine 2 [in der RATINGSKALA] draus, weil kein Anspruchsdenken in dem Sinne da ist, ne. Also Anspruch wär deutsch? Je deutscher, ja, um so höher ist der Anspruch, ja? Ja? Der von der Elternseite an einen gestellt wird, ja? Und dieser Anspruch ist eben jetzt bei Frau Blau so nicht da, sondern es ist umgekehrt eben die Bitte um Hilfe da und das Gefühl bekommt man auch, dass sie dankbar ist, wenn man ihr die Hilfe gibt. (I 32 S.14f) Transkript 2 Interesse vs. Desinteresse am Kind Gut, dann Herr Bugar? Der Herr Bugar hat glaub ich jetzt ehm, würd’ ich sagen zwei, insofern ein geringeres Interes- se am Kind, da er erstens mal, wenig Zeit hat, er schon bedacht ist natürlich um seine Tochter, aber die Probl-, also Probleme auftauchen, die auch gern mal an andere delegiert , erstens ich sollte ein Auge auf sie werfen oder tatsächlich auch mal die andere Tochter, die also vielleicht 19 ist ja, zu mir gebeten hat, dass sie mit mir ein Gespräch führen soll, also eben Dinge gern delegiert, also deshalb würd’ ich eher sagen Desinteresse. Ne? (I 21, S.21) Ähnlicher vs. Unterschiedlicher Erfahrungshorizont von Lehrern und Eltern Unterschiedlicher Erfahrungshorizont. Und können Sie da mal, für mich, so ein plastisches Beispiel - Haja, der Herr Bugar, der also nur mal sein Leben lang nur in der Fabrik arbeitet und halt nur halt schichtet und mir halt sagt, ja, er hat keine Zeit für seine Tochter und ansonsten alles gut in der Schule, nein, ach so, ja, eh, dann muss mehr lernen, ja er sagt ihr, muss mehr lernen, sie darf nimmer fort. So. [...] Frau Buch? Ja, Akademikerin, also sehr interessiert, sie wollte sogar die Lehrpläne wissen und im Detail wissen, was ich jetzt eh unterrichten werde, also vom Lehrplan, Eh, war des nur das Wissen wollen oder waren das Kenntnisse, weil Wissen wollen könnte ja auch HerrBbugar. Ja, aber der tät‘s ja dann auch nicht wissen, weil der ja damit nichts anfangen kann, weil wenn ich sag: in Klasse 10 wird das, eh, wird das passé simple eingeführt, dann guckt der mich an und sagt: ja schön und was soll mir das sagen?! Die Frau Buch kann ja damit was anfangen. (I 21 30ff) f-Konzept1 17.06.2005, 11:55 Uhr 1

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Die Schule braucht die Eltern!ODER: Frau Maier (Bio/ Deutsch) graut vor der Mutter von Uli

Repertory-Grid-TechnikRepertory-Grid-Technik

im qualitativen Forschungskonzeptim qualitativen ForschungskonzeptDissertation:

„Neue Rollen“ – alte Bilder ? Schulentwicklung und subjektive Voraussetzungen:

Elternbilder von Lehrerinnen und Lehrern (Arbeitstitel)

Problemstellung:

Normative Orientierung von SchulentwicklungNormative Orientierung von Schulentwicklung ... und „Elternbilder“ im Schulalltag... und „Elternbilder“ im Schulalltag

� Kooperation von Eltern und Lehrpersonen .� Subjektive Sichtweisen UND � Deutungsangebote der Berufskultur

� Eltern als „Bildungs- und Erziehungspartner“ � Traditionen in der Sicht auf ElternAnalyse von Lehrerverbandszeitschriften,

empirischen Forschungsarbeiten, historischen

Texten von Tews, Gaudig, Petersen ...

Nennen Vergleichen Unterscheiden PräzisierenNennen Sie neun konkrete Was haben zwei von ihnen gemeinsam? Wenn Sie jetzt alle Eltern auf einer Was ist das für Sie ... ?

Eltern, die in Ihrem beruflichen Worin besteht der Gegensatz zum Skala unter diesem Gesichtspunkt Haben Sie dazu eineAlltag bedeutsam sind Dritten? einordnen...? Geschichte?� Reden über konkrete Personen � individuelle Perspektive � individuelle Gewichtungen � individuelle Bedeutung

„Elemente“ „Konstrukte“

qualitative Netz-Daten quantitative Netz-Daten qualitative Daten

Angriff

Zum Mitnehmen

Übersicht zum Projekt

Literaturhinweise

Frau Mohr

Frau Kern

Herr Omür

Unterstützung

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Ein Beispiel:

Welche Eltern werden genannt?Mütter? Väter? „schwierige“ Eltern? Elternvertreter? ...UND: Aspekt der Herkunft der Eltern ...

von neun Genannten sind

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fünf „ausländische“ Eltern

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ein türkischer Vater u.eine italien. Mutter

Wie werden Eltern unterschieden?nach Engagement? Sympathie? Bildungsstand?

... UND: Herkunft?

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Keine „offene“ Unterscheidung nach Herkunft

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„typisch deutsch“ vs. „typisch nicht-deutsch“

Ergebnisse offene Fragen� individueller Ausdruck von Wahrnehmung u. Emotionen ? (wie) verändert Konstrukt-Formulierung die Interviewaussagen

� subjektive Bedeutungen von Begriffen bleiben erhalten ? soziale Verankerung des individuellen Konstruktsystems

� Vielfalt der Perspektiven ? Gemeinsamer „Kern“ der individuellen Sichtweisen

DialogischeAnalyse

Netz 1

Cluster „Konstrukte“(Merkmale)

Cluster „Elemente“(Eltern)

Netz 2Cluster „Konstrukte“(Merkmale)

Transkript 2

Transkript 1

Elisabeth Rangosch-Schneck Zaunwiesen 58 - 70597 Stuttgart Tel. 0711-2349027 Email [email protected]

Die Schule braucht die Eltern!ODER: Frau Maier (Bio/ Deutsch) graut vor der Mutter von Uli

Repertory-Grid-TechnikRepertory-Grid-Technik

im qualitativen Forschungskonzeptim qualitativen ForschungskonzeptDissertation:

„Neue Rollen“ – alte Bilder ? Schulentwicklung und subjektive Voraussetzungen:

Elternbilder von Lehrerinnen und Lehrern (Arbeitstitel)

Problemstellung:

Normative Orientierung von SchulentwicklungNormative Orientierung von Schulentwicklung ... und „Elternbilder“ im Schulalltag... und „Elternbilder“ im Schulalltag

� Kooperation von Eltern und Lehrpersonen .� Subjektive Sichtweisen UND � Deutungsangebote der Berufskultur

� Eltern als „Bildungs- und Erziehungspartner“ � Traditionen in der Sicht auf ElternAnalyse von Lehrerverbandszeitschriften,

empirischen Forschungsarbeiten, historischen

Texten von Tews, Gaudig, Petersen ...

Nennen Vergleichen Unterscheiden PräzisierenNennen Sie neun konkrete Was haben zwei von ihnen gemeinsam? Wenn Sie jetzt alle Eltern auf einer Was ist das für Sie ... ?

Eltern, die in Ihrem beruflichen Worin besteht der Gegensatz zum Skala unter diesem Gesichtspunkt Haben Sie dazu eineAlltag bedeutsam sind Dritten? einordnen...? Geschichte?� Reden über konkrete Personen � individuelle Perspektive � individuelle Gewichtungen � individuelle Bedeutung

„Elemente“ „Konstrukte“

qualitative Netz-Daten quantitative Netz-Daten qualitative Daten

Angriff

Zum Mitnehmen

Übersicht zum Projekt

Literaturhinweise

Frau Mohr

Frau Kern

Herr Omür

Unterstützung

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Die Schule braucht die Eltern!ODER: Frau Maier (Bio/ Deutsch) graut vor der Mutter von Uli

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im qualitativen Forschungskonzeptim qualitativen ForschungskonzeptDissertation:

„Neue Rollen“ – alte Bilder ? Schulentwicklung und subjektive Voraussetzungen:

Elternbilder von Lehrerinnen und Lehrern (Arbeitstitel)

Problemstellung:

Normative Orientierung von SchulentwicklungNormative Orientierung von Schulentwicklung ... und „Elternbilder“ im Schulalltag... und „Elternbilder“ im Schulalltag

� Kooperation von Eltern und Lehrpersonen .� Subjektive Sichtweisen UND � Deutungsangebote der Berufskultur

� Eltern als „Bildungs- und Erziehungspartner“ � Traditionen in der Sicht auf ElternAnalyse von Lehrerverbandszeitschriften,

empirischen Forschungsarbeiten, historischen

Texten von Tews, Gaudig, Petersen ...

Nennen Vergleichen Unterscheiden PräzisierenNennen Sie neun konkrete Was haben zwei von ihnen gemeinsam? Wenn Sie jetzt alle Eltern auf einer Was ist das für Sie ... ?

Eltern, die in Ihrem beruflichen Worin besteht der Gegensatz zum Skala unter diesem Gesichtspunkt Haben Sie dazu eineAlltag bedeutsam sind Dritten? einordnen...? Geschichte?� Reden über konkrete Personen � individuelle Perspektive � individuelle Gewichtungen � individuelle Bedeutung

„Elemente“ „Konstrukte“

qualitative Netz-Daten quantitative Netz-Daten qualitative Daten

Angriff

Zum Mitnehmen

Übersicht zum Projekt

Literaturhinweise

Frau Mohr

Frau Kern

Herr Omür

Unterstützung

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Ein Beispiel:

Welche Eltern werden genannt?Mütter? Väter? „schwierige“ Eltern? Elternvertreter? ...UND: Aspekt der Herkunft der Eltern ...

von neun Genannten sind

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fünf „ausländische“ Eltern

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ein türkischer Vater u.eine italien. Mutter

Wie werden Eltern unterschieden?nach Engagement? Sympathie? Bildungsstand?

... UND: Herkunft?

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Keine „offene“ Unterscheidung nach Herkunft

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„typisch deutsch“ vs. „typisch nicht-deutsch“

Ergebnisse offene Fragen� individueller Ausdruck von Wahrnehmung u. Emotionen ? (wie) verändert Konstrukt-Formulierung die Interviewaussagen

� subjektive Bedeutungen von Begriffen bleiben erhalten ? soziale Verankerung des individuellen Konstruktsystems

� Vielfalt der Perspektiven ? Gemeinsamer „Kern“ der individuellen Sichtweisen

DialogischeAnalyse

Netz 1

Cluster „Konstrukte“(Merkmale)

Cluster „Elemente“(Eltern)

Netz 2Cluster „Konstrukte“(Merkmale)

Transkript 2

Transkript 1

Die Schule braucht die Eltern!ODER: Frau Maier (Bio/ Deutsch) graut vor der Mutter von Uli

Repertory-Grid-TechnikRepertory-Grid-Technik

im qualitativen Forschungskonzeptim qualitativen ForschungskonzeptDissertation:

„Neue Rollen“ – alte Bilder ? Schulentwicklung und subjektive Voraussetzungen:

Elternbilder von Lehrerinnen und Lehrern (Arbeitstitel)

Problemstellung:

Normative Orientierung von SchulentwicklungNormative Orientierung von Schulentwicklung ... und „Elternbilder“ im Schulalltag... und „Elternbilder“ im Schulalltag

� Kooperation von Eltern und Lehrpersonen .� Subjektive Sichtweisen UND � Deutungsangebote der Berufskultur

� Eltern als „Bildungs- und Erziehungspartner“ � Traditionen in der Sicht auf ElternAnalyse von Lehrerverbandszeitschriften,

empirischen Forschungsarbeiten, historischen

Texten von Tews, Gaudig, Petersen ...

Nennen Vergleichen Unterscheiden PräzisierenNennen Sie neun konkrete Was haben zwei von ihnen gemeinsam? Wenn Sie jetzt alle Eltern auf einer Was ist das für Sie ... ?

Eltern, die in Ihrem beruflichen Worin besteht der Gegensatz zum Skala unter diesem Gesichtspunkt Haben Sie dazu eineAlltag bedeutsam sind Dritten? einordnen...? Geschichte?� Reden über konkrete Personen � individuelle Perspektive � individuelle Gewichtungen � individuelle Bedeutung

„Elemente“ „Konstrukte“

qualitative Netz-Daten quantitative Netz-Daten qualitative Daten

Angriff

Zum Mitnehmen

Übersicht zum Projekt

Literaturhinweise

Frau Mohr

Frau Kern

Herr Omür

Unterstützung

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Was ist für Sie „Angriff“?

Ja, also: der kam herein gestürmt, hat mich angeschrien – unmöglich! [...]

Und wenn Frau Dr. Lutt Sie angreift, ist das wie bei Herrn Omür?

Nein, natürlich nicht! Also von der fühl‘ ich mich angegriffen, weil Sie immer alles besser

weiß, tausend Vorschläge zum Unterricht macht. Und wie die schon spricht [...]

Aber es ist für Sie nicht ganz so stark wie bei Herrn Omür?

Hm -, nö, es ist anders -, nein, so extrem wie bei dem find ich das nicht. [...]

An was denken Sie, wenn Sie die Unterstützung von Frau Klar mit 3 werten?

Also die ist einfach unscheinbar: stört nicht, greift nicht an, hilft mir aber auch nicht weiter.

[...]

Und die 3 bei Herrn Zick? Ist das so ähnlich wie bei Frau Klar?

Zu Herrn Zick kann ich eigentlich gar nichts sagen, hat ein nettes Kind, ich glaub‘ einmal hab

ich ihn gesehen beim Elternabend – und das ist ja für ‘nen Vater schon was Besonderes. [...]

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Haben Ansprüche 1 5 3 3 5 2 4 5 3 Sind verunsichert

Kenne ich persönlich 1 1 3 3 2 5 4 5 4 Kenne ich nicht persönlich

Typisch deutsch 1 2 2 4 5 3 3 5 1 Typisch nicht-deutsch

Bildungsbürgerlich 1 3 3 5 5 3 4 3 2 Arbeiter

Kommen selber 1 2 3 3 3 5 4 5 3 Kommen nach Aufforderung

Kümmern sich um Schule 1 3 2 4 4 5 4 2 3 Kümmern sich nicht um

Schule

Haben Interesse an meiner

Person

2 3 2 5 2 5 5 4 4 Kein Interesse an meiner

Person

Sind eine Hilfe 2 5 4 3 2 4 3 2 3 Sind eine Belastung

Cluster „Elemente“ (Eltern)

Gül (türk.) + - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - +

Atün (türk.) + - - - - - - - - - - - - +

Lucic (kroat.) - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - + - - - - - - - - - - +

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Mehl (deutsch) - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - +

Cluster „Konstrukte“ (Merkmale)

Kennen/ nicht kennen + - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - +

Kommen selber/ Aufforderung + - - - - - - - - - - - -+

Interesse an meiner Pers./ Kein... - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -+ - - - - - - - - +

Ansprüche/ verunsichert - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - + - - - - +

Hilfe/ Belastung - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - +

Bildungsbürglich/ Arbeiter - - - - - - - - - - - - - - +

Um Schule kümmern/ nicht kümmern - - - - - - - - - - - - - - + - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -+

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Netz 2

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5Keine Schulprobleme 1 5 4 1 1 4 3 2 5 Kind hat SchulproblemeVernünftiges Gespräch 1 3 2 5 5 1 5 3 1 Belastetes GesprächGegenseitige Sympathie 2 3 2 5 4 1 5 3 1 Subjektive AversionInteresse am Kind 2 2 1 2 1 3 5 4 1 Desinteresse am KindInteresse an Mitgestaltung 1 5 3 5 5 1 5 5 2 Kein Interesse a. Mitgestalt.Keine

Verständigungsprobleme

1 2 3 4 1 1 1 5 1 Mangelnde deutsche

Sprachkenntnisse

Bezug zum Umfeld 2 5 1 3 4 1 5 4 1 KosmopolitÄhnlicherErfahrungshorizont

1 3 3 4 2 1 1 5 1 UnterschiedlicherErfahrungshorizont

Häufiger Kontakt 1 3 4 5 5 5 5 1 2 Einmaliger Kontakt

Cluster „Konstrukte“ (Merkmale)

K. Verst.probl./ Mang. deut. Sprachk. + - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -+Ähnlicher/ Unterschiedl. Erfahr.horizont + - - - - - - - - - - - +Interesse/Desinteresse am Kind - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - + - - - - - - - +Interesse/ Kein Int. a. Mitgestaltung - - - - - - - - - - - - - - + - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - +Bezug zum Umfeld/ Kosmopolit - - - - - - - - - - - - - - + - - - +Vernünftiges/ Belastetes Gespräch + - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - +Gegens. Sympathie/ Subjekt. Aversion + - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - +Häufiger/ Einmaliger Kontakt - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -+Keine Schulprobl./ Kind hat Schulprobl. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -+

Transkript 1

„typisch deutsch vs. typisch nicht-deutsch

Dann wäre der Herr Atün.

Ja, das ist eben jemand, der so in der Mitte [RATINGSKALA: 3] anzusiedeln ist: Sein Name kennzeich-

net eindeutig seine türkische Herkunft, aber sein Erscheinungsbild stimmt damit nicht so überein , also

wenn man nur das Klischee eines schwarzhaarigen bärtigen Türken vor sich hat. Es ist eher jemand, der

ein intellektuelles Erscheinungsbild hat.

Was ist das für Sie?

Um Himmelswillen, dieses intellektuelle Erscheinungsbild, das macht schon mal die Brille , das ist etwas

ungewöhnlich. Viele unserer bzw. die meisten der türkischen Eltern haben gar keine Brille. Wobei es lang

nichts aussagt über ihre Sehfähigkeit, sondern in der Türkei gehört eigentlich ein höherer Bildungsstand

und eben auch die finanziellen Fähigkeiten dazu, sich so etwas zu leisten. Und auch sein Erscheinung s-

bild ist sehr viel gepflegter. So dass ich das Gefühl habe, hier sitzt jemand vor mir, der einen Weg bei uns

gefunden hat, der über den normalen Weg von ausländischen Mitbürgern hinausging . Ich würde ihn eher

einschätzen, ohne dass ich es weiß, dass er eine eigene Firma hier hat und eben in diesem Erscheinung s-

bild auch von seiner Persönlichkeit her mir eher als ein gleichwertiger Gesprächspartner erscheint, ja?

Auch in seinem Auffassungsvermögen, obwohl er selbst sich nicht so klar geäußert hat, aber ich hatte den

Eindruck, dass ich durchaus differenzierter ihm die Dinge darstellen kann als das bei vielen Eltern von

Schülern ausländischer Herkunft das der Fall ist.

Und gepflegte Kleidung darf ich mir jetzt so vorstellen, dass er im Sakko erscheint?

Er im Sakko erscheint. Ja.

Und was macht ihn dann nicht typisch-deutsch?

Sein Name. Der Name bestimmt schon von vornherein in gewisser Weise, wie man welche Vorstellung

hat, wie man gegenüber den Eltern auftreten muss.

[...]

Dann Frau Blau.

Ja, Frau Blau: (...) Niemand käme aufgrund des Namens auf die Idee, dass er vermutet, es könne sich da-

hinter jemand verbergen, der nicht deutsch sei. (...) Das äußere Erscheinungsbild weist sie aus als jemand,

den man so als Sekretärin vermutet. Man kann mit ihr Gespräche führen, die deutlich machen, dass sie

sich mit ihrem Kind beschäftigt gedanklich , da auseinandersetzt, dass sie Lösungswege sich selbst übe r-

legt und sucht, aber überfordert da dabei ist und deshalb auch auf die Hilfe der Lehrer hofft. Ja, deshalb,

machen wir eine 2 [in der RATINGSKALA] draus, weil kein Anspruchsdenken in dem Sinne da ist, ne.

Also Anspruch wär deutsch?

Je deutscher, ja, um so höher ist der Anspruch, ja? Ja? Der von der Elternseite an einen gestellt wird, ja?

Und dieser Anspruch ist eben jetzt bei Frau Blau so nicht da, sondern es ist umgekehrt eben die Bitte um

Hilfe da und das Gefühl bekommt man auch, dass sie dankbar ist, wenn man ihr die Hilfe gibt. (I 32 S.14f)

Transkript 2

Interesse vs. Desinteresse am Kind

Gut, dann Herr Bugar?

Der Herr Bugar hat glaub ich jetzt ehm, würd’ ich sagen zwei, insofern ein geringeres Interes-

se am Kind, da er erstens mal, wenig Zeit hat, er schon bedacht ist natürlich um seine Tochter,

aber die Probl-, also Probleme auftauchen, die auch gern mal an andere delegiert , erstens ich

sollte ein Auge auf sie werfen oder tatsächlich auch mal die andere Tochter, die also vielleicht

19 ist ja, zu mir gebeten hat, dass sie mit mir ein Gespräch führen soll, also eben Dinge gern

delegiert, also deshalb würd’ ich eher sagen Desinteresse. Ne? (I 21, S.21)

Ähnlicher vs. Unterschiedlicher Erfahrungshorizont von Lehrern und Eltern

Unterschiedlicher Erfahrungshorizont. Und können Sie da mal, für mich, so ein plastisches Beispiel -

Haja, der Herr Bugar, der also nur mal sein Leben lang nur in der Fabrik arbeitet und halt nur

halt schichtet und mir halt sagt, ja, er hat keine Zeit für seine Tochter und ansonsten alles gut

in der Schule, nein, ach so, ja, eh, dann muss mehr lernen, ja er sagt ihr, muss mehr lernen, sie

darf nimmer fort. So. [...]

Frau Buch?

Ja, Akademikerin, also sehr interessiert, sie wollte sogar die Lehrpläne wissen und im Detail

wissen, was ich jetzt eh unterrichten werde, also vom Lehrplan,

Eh, war des nur das Wissen wollen oder waren das Kenntnisse, weil Wissen wollen könnte ja auch

HerrBbugar.

Ja, aber der tät‘s ja dann auch nicht wissen, weil der ja damit nichts anfangen kann, weil wenn

ich sag: in Klasse 10 wird das, eh, wird das passé simple eingeführt, dann guckt der mich an

und sagt: ja schön und was soll mir das sagen?! Die Frau Buch kann ja damit was anfangen. (I

21 30ff)

f-Konzept1 17.06.2005, 11:55 Uhr1