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5. Auf gerichtliche Chemie beziigliehe. 383 kratzt den ausgepreBten Schaum mit einer PlatinSse ab und streicht auf dem Objekttr/~ger aus. Bei einigen Ausstrichen gibt man mit einer PlatinSse 2~oige EosinlSsung zu. Die Ausstriehe auf dem Objekttr/iger unt~rsueht man mil~'oskopisch. Einige ungef/~rbte Ausstriche fixiert man kurz in der Flamme und iiberzieht sie mit einer diinnen Schieht Jod-Jodkalium- 15sung1). Bei Anwesenheit yon Sperma bilden sieh sehr bald lange spieBige sehokoladenbraune Krystalle, die naeh einigen Minuten wieder versehwinden, dureh neue JodlSsung aber noeh mehrmals wieder zur Erseheinung gebracht werden kSnnen. W. Fresenius. Zum Nachweis yon Metallen in gef~irbten Haaren hat Hans Meyer 2) Methoden angegeben, die es ermSglichen, in kurzer Zeit mit einfachen Mitteln 3) festzustellen, ob das bisher angewendete F/~rbemittel Silber, Blei, Wismut, Kobalt oder Kupfer enthielt. Fiir die ersten drei ist das Haar mit konzentrierter rauehender Salpeters/mre 4) zu behandeln und die L5sung mit Salzs/~ure, bezw. Schwefelsaure, bezw. nach Abstumpfen des S/~ureiibersehusses mit Natronlauge mit Wasser zu priifen. Zur Priifung auf Kobalt behandelt man mit Eisessig und priift mit Kaliumnitrit. Fiir Kupfer hat Meyer eine spezielle Methode gefunden, l~iillt man ein l~eagensglas halb mit einer Misehung yon i0 Teilen i0°/oiger Wasser- stoffperoxydlSsung und i Tell Ammoniak, mischt gut und fiihrt nach vSlliger Beruhigung der Fliissigkeit ein Str/~hnehen kupferhaltigen Haares ein, so braust das Ganze sofort unter Erw/~rmen heftig auf. Es handelt sich um eine katalytische Zersetzung des Wasserstoffperoxyds, an der auger dem Kupfer auch das Keratin des Haares beteiligt ist. Bei Gegen- wart anderer Metalle bleibt die Flfissigkeit 10 Minuten ruhig. W. Fresenius. Tinte- und SehriRuntersuehung. Neuere Tintenuntersuchungs- methoden teilen 0. Mezger, H. l~all und W. Heess 5) mit. Die Verfasser erstrebten den Naehweis yon in der Tinte enthaltenen Stoffen dadureh, dab sic ein l~eagens auf den Schriftzug bringen, das mit dem nachzuweisenden Stoff eine unlSsliche Verbindung bildet, die entweder selbst gef/~rbt ist oder sich in eine gef/~rbte Substanz umwandeln 1/~Bt, so dab diese auf der urspriinglichen Stelle des Sehriftzugs verbleibt. So kann man den Chromgehalt won Blauholztinte naehweisen, indem man auf den Schriftzug einen Tropfen mit Bariumchlorid ver- setzter l~atriumhypochloritlSsung bringt. Unter Bleiehung des Farb- stoffs entsteht unlSsliehes Bariumchromat, das mit einem Tropfen einer Salzs/~ure und Alkohol enthaltenden Diphenylearbazidl5sung eine Violett- f/~rbung gibt. Chloride werden mit Ag~O 3 enthaltender Salpeters/iure naehge- wiesen, wobei der Farbstoff dureh welter zugesetztes Nitrit oder Permanga- nat zerstSrt wird. Der UberschuB des l~eagenses mug sorgf~ltig ausge- waschen werden, dann wird das gebildete Silberchlorid dureh alkulische 1) t,65 g K J, 2,54 g J, 30 g Wasser naeh Florence; vergl, diese Ztsehrft. 87, 341 (1898). -- 2) Chem. Ztg. 56, 95 (1932). -- 8)Also aueh dem I-laarf~rber. -- 4) Verdfinnte S~ure entzieht dem I-Iaar das Metall nieht oder fast nicht. -- 5) Ztsehrft. f. angew. Chem. 44, 645 (1931).

Zum Nachweis von Metallen in gefärbten Haaren

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5. Auf gerichtliche Chemie beziigliehe. 383

kratzt den ausgepreBten Schaum mit einer PlatinSse ab und streicht auf dem Objekttr/~ger aus. Bei einigen Ausstrichen gibt man mit einer PlatinSse 2~oige EosinlSsung zu. Die Ausstriehe auf dem Objekttr/iger unt~rsueht man mil~'oskopisch. Einige ungef/~rbte Ausstriche fixiert man kurz in der Flamme und iiberzieht sie mit einer diinnen Schieht Jod-Jodkalium- 15sung1). Bei Anwesenheit yon Sperma bilden sieh sehr bald lange spieBige sehokoladenbraune Krystalle, die naeh einigen Minuten wieder versehwinden, dureh neue JodlSsung aber noeh mehrmals wieder zur Erseheinung gebracht werden kSnnen. W. F r e s e n i u s .

Zum Nachweis yon Metallen in gef~irbten Haaren hat H a n s M e y e r 2) Methoden angegeben, die es ermSglichen, in kurzer Zeit mit einfachen Mitteln 3) festzustellen, ob das bisher angewendete F/~rbemittel Silber, Blei, Wismut, Kobalt oder Kupfer enthielt. Fiir die ersten drei ist das Haar mit konzentrierter rauehender Salpeters/mre 4) zu behandeln und die L5sung mit Salzs/~ure, bezw. Schwefelsaure, bezw. nach Abstumpfen des S/~ureiibersehusses mit Natronlauge mit Wasser zu priifen. Zur Priifung auf Kobalt behandelt man mit Eisessig und priift mit Kaliumnitrit.

Fiir Kupfer hat M e y e r eine spezielle Methode gefunden, l~iillt man ein l~eagensglas halb mit einer Misehung yon i0 Teilen i0°/oiger Wasser- stoffperoxydlSsung und i Tell Ammoniak, mischt gut und fiihrt nach vSlliger Beruhigung der Fliissigkeit ein Str/~hnehen kupferhaltigen Haares ein, so braust das Ganze sofort unter Erw/~rmen heftig auf. Es handelt sich um eine katalytische Zersetzung des Wasserstoffperoxyds, an der auger dem Kupfer auch das Keratin des Haares beteiligt ist. Bei Gegen- wart anderer Metalle bleibt die Flfissigkeit 10 Minuten ruhig.

W. F r e s e n i u s . Tinte- und SehriRuntersuehung. N e u e r e T i n t e n u n t e r s u c h u n g s -

m e t h o d e n teilen 0. M e z g e r , H. l~all und W. H e e s s 5) mit. Die Verfasser erstrebten den Naehweis yon in der Tinte enthaltenen Stoffen dadureh, dab sic ein l~eagens auf den Schriftzug bringen, das mit dem nachzuweisenden Stoff eine unlSsliche Verbindung bildet, die entweder selbst gef/~rbt ist oder sich in eine gef/~rbte Substanz umwandeln 1/~Bt, so dab diese auf der urspriinglichen Stelle des Sehriftzugs verbleibt.

So kann man den C h r o m g e h a l t won Blauholztinte naehweisen, indem man auf den Schriftzug einen Tropfen mit Bariumchlorid ver- setzter l~atriumhypochloritlSsung bringt. Unter Bleiehung des Farb- stoffs entsteht unlSsliehes Bariumchromat, das mit einem Tropfen einer Salzs/~ure und Alkohol enthaltenden Diphenylearbazidl5sung eine Violett- f/~rbung gibt.

C h l o r i d e werden mit Ag~O 3 enthaltender Salpeters/iure naehge- wiesen, wobei der Farbstoff dureh welter zugesetztes Nitrit oder Permanga- nat zerstSrt wird. Der UberschuB des l~eagenses mug sorgf~ltig ausge- waschen werden, dann wird das gebildete Silberchlorid dureh alkulische

1) t,65 g K J, 2,54 g J, 30 g Wasser naeh F l o r e n c e ; vergl, diese Ztsehrft. 87, 341 (1898). - - 2) Chem. Ztg. 56, 95 (1932). - - 8)Also aueh dem I-laarf~rber. -- 4) Verdfinnte S~ure entzieht dem I-Iaar das Metall nieht oder fast nicht. -- 5) Ztsehrft. f. angew. Chem. 44, 645 (1931).