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212 gleichbaren Fundstoffes aus der naheren Umgebung m6mten wit die ZeitsteIlung des Fundes allgemein auf den Beginn des 7. lahrhunderts ansetzen. Ober die kultur· geschichtliche Stellung und die historische Bedeutung unserts Fundes laSt sith z. Zt. noch nichts sagen. Bei sachgema6er Bergung hatte er zweifellos eineD Beitrag liefem kennen zur KHirung der Fragen. die sicn aus der Ausdehnung des Frankenreiches Uber das Gebiet der Wetterau in das nordliche Kleille Beitriige He ss en hinein er gehen. Dahei erhebt sidt allerdings vom historischen Standpunkt aus die entsmeidende Frage. in wieweit eine no ch so differenzierte Interpretation von archaologischen Funden wirklich historisme Sdtlii ss e zula6t. die uher die Feststellung all- gemeiner Tatbe st 5. nde hinausgeht. Die Er- mittlung dieses historischen Deutungswer- tes ist aber nur in einem anderen Zusam- menhang moglich und wird fur s pater vor- bereitet 15. Wilhelm Niemeyer Zum Witzenhauser Stadtredtt von 1265 Vor kurzem schenkte K. A. ECKHARDT seiner Hei matstadt Witzenhau sen eine mu- sterhafte Ausg abe ihrer alten Rechtsquel- len 1, in der auch das Stadtrechtsprivileg des hessischen Landgrafen Heinrich I. (t 130S) enthalten ist, das dieser der Stadt verlieh, nachdem er sie 1264 seiner Herrschaft ge- wonnen hatte . Eine rechtshistorische Un- tersuchung dies er QueJle. zu der ECKHAROT in besonderem MaBe berufen ware, enth a lt die Au sg abe begr ei flicherwe is e nicht. Es ge ht ihr jedo ch eine historische EinJeitung vorauf. in der ECKHARDT sein Bild von deT geschichtlichen Entwicklung der Werra-Land- smaft entwirft - ein Bild. von dem uns smeint. daB es nimt mit dem zusammen- stimmt, was eine Untersuchung des Stadt- remt sprivilegs von 1265 ergeben ko nnte . Es sei daher gesta ttet, mit den folgenden andeutenden Bemerkungen einer kunft igen eingehenden Ero rterung ein wenig vouu- greifen. Welme Zuge jenes Bildes sind rur die Wiirdigung des Stadtremts von 1265 wim - tig? Es sind diejenigen, die mit den um- s trittenen Fragen nam dem Smicksal des alten Koni gs forstes Kaufung er Wald zusam- menhan gen, der der Stadt Wit zenhausen benambart ist. und die dam it zugleidt die Griindung der Stadt Munden betr effen. die auf dem Boden dieses Forstes ents tand und deren Stadtrecnt von 1241 mit dem von Witzenhausen groBtenteils iibereinstimmt. In zugespitzter Formulierung reduziert sim da s Pr oblem auf die Frage: Waren Miinden und Witze nhau sen Griindungen des thiirin- gismen Landgrafenhauses der Ludowinger, od er war Miinden eine Gr undung Heinrims des Lowen und wurde Wit zenhausen ent- scneidend von der we16 schen Nachbargriin- dung her gepragt? Die altere Auffassung war etwa die fol- gende!: Das auf Reichsboden erwachsene und deshalb mit fr 5. nkismem Remt ausge- stattete Miinden war eine ludowingi sm e Griindun g. Es geho rt e kirchlich zum Armi- diakonat Fritzlar. also wohl zum aIten Hes- sengau, es ersmien seit l1S2 aIs Sitz eines land grafIichen Beamten in den Urkunden und erhie1t 1241, aIs der WeIfenherzog Ott o das Kind nach dem Aussterben der thiirin- gischen Landgrafen die Stadt offenbar durch Annexion an sim br a mte . die Bestatigung eines smon aus thiiringiscn er Zeit vo rhan- 6 Fur be rritwill ig e Unterllliu:ung und fr eundli ch ert ei lt e Aus lc un fte danlct i ch den Herren Oirelct or Or. K. B (; h - ne, . Rh ei n. l andum u ltu m Bonn, Dr. Ono U e n %. e . Amt fii r Bode nah ert ii mer. Ma rb urgll ., Dr. Wemer J 0 Tn 11, Am i fil r Bode ndenkmal p£legr. D um stadt. Dr. He rb e rt K r ii g e r . Obe rh eu. Museum Gie8en uDd Dip!. Ge ologe Wal dem ar Le i n b 0 s . Kasse!. 1 Quellen zur Rechuges ch ichte der S tadt Witzenhausen, bu rb . v. K. A. Eckb a rdt - VHKH XIII of (Marburg 19S.f). l Vgl. i ns beso nde re E. E. S ten gel -+ M. E ill e n t, I g e r - E. K rug : Territorlalges ch . der Kasseler Land- .chaft (193S) 216 (f,

Zum Witzenhauser Stadtredtt von 1265das Gebiet der Wetterau in das nordliche Kleille Beitriige Hessen hinein ergehen. Dahei erhebt sidt ... das Problem auf die Frage: Waren Miinden

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Page 1: Zum Witzenhauser Stadtredtt von 1265das Gebiet der Wetterau in das nordliche Kleille Beitriige Hessen hinein ergehen. Dahei erhebt sidt ... das Problem auf die Frage: Waren Miinden

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gleichbaren Fundstoffes aus der naheren Umgebung m6mten wit die ZeitsteIlung des Fundes allgemein auf den Beginn des 7. lahrhunderts ansetzen. Ober die kultur· geschichtliche Stellung und die historische Bedeutung unserts Fundes laSt sith z. Zt. noch nichts sagen. Bei sachgema6er Bergung hatte er zweifellos eineD Beitrag liefem kennen zur KHirung der Fragen. die sicn aus der Ausdehnung des Frankenreiches Uber das Gebiet der Wetterau in das nordliche

Kleille Beitriige

Hessen hinein ergehen . Dahei erhebt sidt allerdings vom historischen Standpunkt aus die entsmeidende Frage. in wieweit eine noch so differenzierte Interpretation von archaologischen Funden wirklich historisme Sdtliisse zula6t. die uher die Feststellung all­gemeiner Tatbest5.nde hinausgeht. Die Er­mittl ung dieses historischen Deutungswer­tes ist aber nur in einem anderen Zusam­menhang moglich und wird fur spater vor­bereitet 15. Wilhelm Niemeyer

Zum Witzenhauser Stadtredtt von 1265

Vor kurzem schenkte K. A. ECKHARDT seiner Heimatstadt Witzenhausen eine mu­sterhafte Ausgabe ihrer alten Rechtsquel­len 1, in der auch das Stadtrechtsprivileg des hessischen Landgrafen Heinrich I. (t 130S) enthalten ist, das dieser der Stadt verlieh, nachdem er sie 1264 seiner Herrschaft ge­wonnen hatte. Eine rechtshistorische Un­tersuchung dieser QueJle. zu der ECKHAROT in besonderem MaBe berufen ware, enthalt die Ausgabe begrei flicherweise nicht. Es geht ihr jedoch eine historische EinJeitung vorauf. in der ECKHARDT sein Bild von deT geschichtlichen Entwicklung der Werra-Land­smaft entwirft - ein Bild. von dem uns smeint. daB es nimt mit dem zusammen­stimmt, was eine Untersuchung des Stadt­remtsprivilegs von 1265 ergeben konnte. Es sei daher gestattet, mit den folgenden andeutenden Bemerkungen einer kunftigen eingehenden Erorterung ein wenig vouu­greifen.

Welme Zuge jenes Bildes sind rur die Wiirdigung des Stadtremts von 1265 wim­tig? Es sind diejenigen, die mit den um­strittenen Fragen nam dem Smicksal des alten Koni gs forstes Kaufunger Wald zusam-

menhangen , der der Stadt Witzenhausen benambart ist . und die dam it zugleidt die Griindung der Stadt Munden betreffen. die auf dem Boden dieses Forstes entstand und deren Stadtrecnt von 1241 mit dem von Witzenhausen groBtenteils iibereinstimmt. In zugespitzter Formulierung reduziert sim das Problem auf die Frage : Waren Miinden und Witzenhausen Griindungen des thiirin­gismen Landgrafenhauses der Ludowinger, od er war Miinden eine Grundung Heinrims des Lowen und wurde Witzenhausen ent­scneidend von der we16schen Nachbargriin­dung her gepragt?

Die altere Auffassung war etwa die fol­gende!: Das auf Reichsboden erwachsene und deshalb mit fr 5.nkismem Remt ausge­stattete Miinden war eine ludowingisme Griindung. Es gehorte kirchlich zum Armi­diakonat Fritzlar. also wohl zum aIten Hes­sengau, es ersm ien seit l1S2 aIs Sitz eines landgrafIichen Beamten in den Urkunden und erhie1t 1241, aIs der WeIfenherzog Otto das Kind nach dem Aussterben der thiirin­gischen Landgrafen die Stadt offenbar durch Annexion an sim bramte. die Bestatigung eines sm on aus thiiringiscner Zeit vorhan-

6 Fur berr itwill ige Unterllliu:ung und freundlich erteilte Auslcun fte danlct ich den Herren Oirelctor Or. K. B (; h -ne, . Rhein. l andumultum Bonn, Dr. Ono U e n %. e . Amt fii r Bodenahertiimer. Marburgll. , Dr. Wemer J 0 Tn 11, Am i fil r Bodendenkmal p£legr. Dumstadt. Dr. Herbert K r ii g e r . Oberheu. Museum Gie8en uDd Dip!. Geologe Waldem ar Le i n b 0 s . Kasse!.

1 Quellen zur Rechugeschichte der Stadt Witzenhausen, bu rb. v. K. A. Eckb a rdt - VHKH XIII of (Marburg 19S.f).

l Vgl. insbesondere E. E. S ten gel -+ M. E ill e n t, I g e r - E. K rug : Territorlalgesch . der Kasseler Land­.chaft (193S) 216 (f,

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Tafc! 1

lowcnburg. Heili g.K rcu:-Z ykl us. Drei Rciter mit clncm Kreuzwimpcl

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Tafel 2

Lo wenburg . Heilig.Kreuz·Z yklus . Drei Reiter mit cll1em Kreuzwimpel (Deta il )

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Kfeille Beit riige

denen Stadtrechtes. Von Witzenhausen war nicht zweifelhaft, daB es 122 5 von den Lu~ dowingern Marktrecht erhielt. 1247 findet sim die erste st adti sche Urkunde, und nach der hessismen Besitzergreifung vcn 1264 bestati gte ihm der hessische Landgra f sein Stadtrecht. Dieses stimmt inhaltlich weit· gehend mit dem von Mu nden uberein ; man nahm dcshaIb an, es sei wah rend der zeit· weiligen wel fi schen Herrscha ft (1258-63 ) dem Stadtremt des spater welfism geblie· ben en MUnden namgebildet word en.

ECKHARDT hat dieser Ansicht eine an~ de re gegenUbergesteJlt . SdlOn in seiner " Po~

Iitism en G esmichte" legte er au f die Bedeu· tung Hein rim s des Lowen in der Werrage· gend einen deutlimen Akzent. AnIaS zu weiteren SmIussen wa r dann fur ihn die These einer geog raph ismen Disserta tion 3,

daB der GrundriS vcn Munden die Stadt wegen der deutlichen Verwandtsm aft mit den Zii hrin gerstiidten als GrUndung Hein· rims des Lowen ausweise - eine Ansicht, der inzwismen mit guten Grunden wider~ spromen wurd e, und die sim verm utlich nicht wird halten Iassen 4. ECKHARDT glaubte sie jedom aum historisch stUnen zu konnen. Er stellte erneut die Belege fur Besitz und Rechte Heinrichs des Lowen a n Oberweser und Werra zusammen und 109 aus ihrer Er· streckun g bis in die Niihe Mundens die Fol­gerun g, da B bei dieser Mamtverteilung nur Heinrim der Lowe als Stadtgrund er in Frage kom me, obwoh! ein ausdruck li ch er Beleg dafu r fehle. ECKHARDT glaubt, daB erst 11 80, nach dem Sturz des Lowen , Munden l and~

grii Aich geworden sei. Die Ei nnahme von 1247 durm den Welfenherzog ersm eint ihm also nicht als bloSe Annexion, sondern als Wiedergewinnung alten weJfismen Lehnsbe-

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sitzes, wie er denn wahrsrnei nlim machen kann, daB die Welfen 1247 vom Reich mit der Stadt belehnt wurden. Freilich beweist das nimt, daB sm on Heinrich der Lowe die Stadt als Reichslehen innehatte. DaB das 1247 best ii ti gte Stadtremt sm on von Hein­rich dem Lowen stamme, behauptet ECK· HARDT nicht ; a uch er nimmt also offenbar an, die thii ringischen Landgrafen h ii tten es der Stadt verliehen. nachdem sie 1180 in ihre Hand gelangt war.

Auf die zu seiner Ansicht vorgebrachten Gegena rgum ente geht ECKHARDT in seiner Einleitun g zu der vorliegenden Ausgabe sam· Hdt kaum ein 5 . Das durchschl agen dste von ihnen ubergeht er voll ig mit Stillschweigen . Es bes teht da rin, daB die Stadt Miinden un­streiti g auf dem Boden des a lten Re ichs­forstes erwuchs, da B noch das Stadtrecht von 1247 (also bei Gelegenheit der wel· fi schen Einnahme der Stadt) di escn boden­remtlichen Zusammenhan g als bestehend vo raussetzt. und daB, was urkundlich er­wiesen is t, in den lahren 11 72- 11 80 die Landgrafen im Forst zu Hagenrecht Bauern ansiedel ten, al so im VoJlbesitz der Herr­schaftsrechte wa ren ' . Das st immt gut da zu , daB sie .lIs Reimslehensinhaber von Kassel und .lIs Vogte des Reimsklos te rs Kaufun gen ohnehin im Forst eine bedeutsame Position innehatten und not igt zu dem SchluB, daB nur sie - die lnhaber des Forstes - auf seinem Boden cine Stadt grunden konnten. Die Nachbarsmaft welfischen Bes itzes be­sagt dagegen ni cht vie!. DaS di e Stadt Mun­de n ebenso wi e der Reichsforst Kat: funger Wald in einem Gren zraum lagen, war ohne­hin bekannt. Als methodische Vo rsichts~

maSregel wi rd man es jedoch gelten lassen durfen, da B man Schltisse auf die Machtver-

3 A. Be u e r m an n : Hann . Mun d~n. Das l~ben sbild ei ner Stadt. Gott. gcogr. Diss. (1951 ). Da:u dann E c kh a rdt _ Wenaland 3 (19SJ) 36 ff ., u ff.

1 Zu Beuermanns entsd!.eidenden Itadtgeographisd!.en Argumenttn ygl. die Bu pred!.ung Yon K. S. B. d e r-+­Hist. ' ahrb. 73 ( 1954) 390.

S In meiner in den hier interessierenden Teilen nod!. ungedrudc: len Gi5tcinger jur. Diu. ~Heuen und der Kaufunger Wald im Hod!.mitcelah u- (I9n) vHsud!.le id! eine Slil tzung der Slengebd!.en Auffassung gegen­ilber Beuermann und Edc: ha rdt. freilid!. mit neueD Argumenten. Die Auseinanderset;:ung mic Edc:hardu ab­lehnender Meinun g (5. XVlII Anm. 12. S. XXXIV- XXXVI. XLI V. und LJ V) muG ei ner anduen Gelegenheit vorbehalten bleiben. Red!.! geben b nn id!. Edc:hardt nur be:OgHd!. .eine. Ei nwandes auf S. LVII Anm. 2U , der frei lid!. nur ei ne mehr beilll.ufi ge Bemerkung Yon mir betrif lt.

6 Heuen und der Kaufunger Wald 5.10--72. Dazu weiter mein Auhat: : Waldred!.t und l.ndliedelredu lm Kalleler Raum -+- Heu. lb . .. (l 9Si) 119, 125- 128, H2-IH.

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teilung und die Innehabung von einzetnen Herrsmaftsrechten nuf Grund def blol3en Nachbarschaft nachgewiesener Rechte eines Herren nur da fu r zuliissig halt. wo seine Grafen- ode r Herzogsgewalt ohnehin eine iiber die weni gen Belege hinausgehende Machtfiille als denkbar erscheinen liiBt. Au· Serhalb jedodt. hier also auBerhalb def Grafschaften und des Herzogtums Heinricbs des Lowen. wi rd man t in en urkundlicben Namweis fordern mussen und kaon es nkilt bei Wahrscheinlichkeitsargumenten hewen­den lassen 7, Eine sokhe Beweislastregel wird man ja kaum so miBverstehen ko n­nen. als sei damit behauptet worden. die territorialen Neuhildungen des 11. und 12. lahrhunderts hatten an den Grenzen def alten frankischen Stammesprovinzen Halt gemadtt 9• Niiheres Zusehen ergibt denn audt. daB in dem Raum. uber den sidt in wedtselnder Didtte verstreute wd6,dte Rechte verteilen. and ere. meist im alten Reichsgut wurzelnde Herrsdtaften ihren Sitz haben. die die Moglichkeit ausschlieBen. den ganzen Raum an Werra und Oberwe­ser durdtweg fur welfisches Herrsdtaftsge­biet zu erklaren '. Da die Landgrafen im 12. Iahrhundert in Hessen vi elfach geradezu als Sachwal ter des Konigtums handelten. ist es keineswegs sicher. daB in diesem Gebiet der sachsische Herzog das groBere Gewidtt besaB; vielmehr wird man die Landgrafen als Inhaber eines alten Reichsforstes und ande rer koniglidter Positionen in einem so mit Reichsremten durchsetzten Raum vid ehef in Betracht zu ziehen haben.

Warum aHe diese Darlegungen7 Weil ECKHARDT zwar unzweifelhafte Fakten fibe r Hein rich des Lowen Rechte in jener Gegend

Kleine Beitriige

zusammenstellte. abe r 8 US ihnen ein unzu­treffendes Bild von einer welfischen Vorherr­schaft fo rmte. indem er anderes unerwahnt lieB. und weil insbesondere die eng ver­wandten Mundener und Witzenhauser Stadt­rechte sich gar nicht in sein Bild einer wel-6sch bestimmten Geschichte einfiigen. Diese Rechte selbst weisen vielmehr eindeutig auf die thii ringischen Landgra fen al s Stadtgriin­der hin. denn inhaltlich sind sie beide. wie sim zeigen wird. aufs engste mit anderen th urin gisch-hessischen Stadtrechten ver­wandt. oh ne nennenswerte Beziehungen nach Niedersachsen aufzuweisen . ECKHARDTS

Annahme der welfi smen Grfindung reduziert sich also sdbst ffi r Munden auf die bloBe O rtsanlage. wahrend die redltliche Grund­legung nach 11 80 von den Ludowingern vorgenommen sein muBte. Bei Witzenhausen steht die ludowingische Grundung so auBer Frage. daB ECKHARDT erst neuerdings die Moglichkeit erwagt. Heinrich der Lowe konne eine Stadtgrundung wenigstens ge­plant haben. l edenfalls glaubt er aber. die Welfen hatten wahrend ih rer ku rzen Zwi­sdtenherrsc:haft 1258- 1263 das Mundener Remt au f Witzenhausen iibertragen. Es wi rd also - um es in einem SatI IU sagen - behauptet. das ludowingi sme Recht einer zuvor von den Welfen gegriindeten Stadt sei spater von den Welfen auf eine von den ludowingern gegrundete Stadt iibertragen word en. Hier sdteinen also zwei Dinge mit­einander verknupft zu werden. die nimt recht zusammenpassen wollen .

Sehen wir deshalb zu . welche Hinweise das WitIenhauser Stadtrecht selbst gibt: dabei diene eine Gegeniiberstellung mit dem Mundener Stadtrecht to als Ausgangspunkt.

7 Mit allem Namdruck mlissen deshalb em lte Bedenktn geltend gemacht werden gegen Eckharde. Satz: ~Wenn der Lowe in Hottenhau5en und Hilwaruhausen 1I n k . der Oberweser Rech le ubte. dann war er aum in Mundenl " (5 . XLI V). Diele Behauplung h t ebcn. o kaeegori lm wie unbeweilibar. Die brlden O rte liegen Im Konigs foru Rein ha rdtwald . in der Grafsdlaft des .lchsismen He55engaues und Im Herzogtum Engem . Mun­den liegt im Konigsfo rll Kaufunger Wald. in der Grahdla ft Maden und im Lande Henen. Will man t r 0 I %

dieser v e r I t hi e d e n e n Zugehorigkeit annehmrn. es habe dort der a I e I c h e Hen gewaltet . 10 lDuB man iihfr die bl oSe Nadlbanmaft hinaus dad! wohl durdlschlagendere Argumente haben .

• So E c khardt XLIV. 9 Die Ein~el heiten miinen einer an deren Gelegenhel l vorbehalten bleiben .

10 Hier bcnutze nach dcm Druck bei G e n g I e r : DeulSme Stad tremte de, Mittelaherl (11166) 302 f. Zu § :2 del Wit:z:enh i uler Privilegs is t zu bemerken, daS mit den Tor gn , von denen Wit:z:enhausen gefreit wird. offenbar die kirmlichen Sendgeridlte gcmeine . ind. die ja Riigegerichte waren. El liege also eine emle Parallele ~u Munden § 10 vor.

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Kldll e Beirriige

Witzenhausen

1 franki smes Recht 2

3

• 5 6 7

Exem tion von Sendgerichten H6mste SuBt 1 PFund Richte r muB der Stadt genehm sein Reinigung durch Eineid Zuzugs frt ihei t Abzugsfrei heit Hausasyl des Totschliigers

Munden

1 10

5

9

• --•

Umgekeh rt stellt sich das Verh iiItnis folgen. dermaBe n dar:

Munden Witzenhaus en

1 2

3

• 5 6 7

• 9

10 11 12 13

Friinkisches Rech t Remte am Kaufunger Wnld Duellve rbot Hausasyl des Totsmlagers Hom ste Bu Be 1 Pfund Z ollhi nterziehun g Huldeverl ust Reinigung dutch Eineid Richter muS de r Stad t genehm sein Exemtion von Sendgerich ten Z ollfreiheit der BU rge r ZollFreihei t de r FIUsse Stapel recht

1

-• 3

--5

• 2

--

Aus diesen Gegenuberstellungen ergibt sich das folgende Bil d vom Verhaltn is des Witzenhiiuser und MUnde ner Stadtrechts :

Das Witzenhii user Stadtremt ist kiirze r ; seine Teile sind bis au f zwei (§§ 6 und 7) im Mu ndene r Privileg enthalten. Von den in Mund en zusiitzlich vorkommenden Sarzen war einer (§ 2) in Witzenhausen in einem offenba r namtriiglichen Spezialprivi-

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leg enthalten. wiihrend einige ande re (wobl §§ 6 u. 7 . sicherlich §§ 11- 11 ) als Hinzu· rugungen des Welfenherzogs anlii6lich der Einn ahme det Stadt im lahre 1247 zu erklii· ren sind 11 .

D ie daraus fo lgenden SchlUsse auf das AItersverhaltnis beider Pri vileg ien sollen hier vorerst beiseite bleiben. Zun iicnst in­teressiert nur die weitgehende inh altliche Obe reinstimmung. die in geringerem MaJ3e nom mit einem drit ten Stadtrechtspriv ileg, namlich dem von Grunberg in Hessen. be· steht, das in einer Best ii ti gung von 1272 vorliegt It. Es enth!i lt zun iichst eine Best ati· gung des friin kischen Rechts iihnlich wie in Munden und Witzenhausen. Die Witzen­hiiuser Vorscn riften Uber die Zu· und Ab- -zugsFreiheit (§§ 6 u. 7). die in Mii nden keine Pa ra llele fanden. kehren in Grii nberg als §§ 2 un d 3 wiede r. In § 9 findet sich die Mundener und Wi tzen hiiuser Befreiung von Sendgerimten wieder. Also eine Reihe von Obereinstimmungen. vor all em im Grun d· satz des frankismen Remts " .

DaB di e Mii nden-Witzenhause r Vor· sd lti ft Uber das Hausasyl des Totschliigers und den fre ien Abzug seine r Angehorigen Uhe r l ah r und Tag im Miihlh iiuser Reims· rechtsbuch ihre Parallele hat. ist smon lange bekann t. Dns Hausasyl findet sich jedod:t ehenso im Kass eler St ad trecht von 1239 14

§ 3. der Abzug von Frau un d Kind ern im Eisenach er Stadtrecht von 128 3 Hi § 3. Diese beiden Rech te weisen nun ihrerseits wieder Uhereinstimmungen mit dem Stad tremt von G rU nberg auf. un d zwar in dessen § " (Ge­richtsbarkei t Uber Grund und Boden nur beim Stadtschulthei6en ; ebenso Kassel § 6) und § 5 (Duellverbot fur Auswii rtige ; ehenso

11 Dt r leilweiu abwth:btnden Anlidu 'Ion Bernd Dieuelhmp . dem Bu rbei ter der Stadn t chu prly!lta!tn dtl Welfenhen oe. Ono d. Kind. modlle im hier Dimt vo ril reifeD. Die §§ U - U debt jedom IUch er . t. Zu­l itze O n o. an .

11 Nach dem Drudc. Im AHG 11 (183t--41) 114 ff . Mlr einiilen Abwelchunilen (duunter wohl beuere Inter­punktion bei § 11) Ichon iledrudc.t bei J. N. H t r I iu s ; Commtntatlone. ItqUt opu.cul l (1717) Tom. 11 Vol. I S . .. 6) f.

13 Smon in meinem Auhat: a ber Roduniluiedlune und Stadteriindullil _ BII. f. ditch. ulldesilesch . 91 (19S .. ) 11 Anm. 91 ha ne im dit Fuee lufeeworfen. ob nichl d .. IIU tro",otfl /tt von MDnden. Wi t:tnhauun und GrQnbere zum illl trIlHcoHICI"'" Osuhii riniltns. Sa dueDI und a ndeler Kolonhu ionliltbiele in Be:lehung nthe. Da id! zu t iner AUlwertune des 'Ion mi r eellmmd len Materials Ober fnulcI und iNI frllH COtNItt derzeit nom nicht komme. verwthe Ich abermah auf B. Diestelkampl dtmni chll iilt AUl fOhruneen %U diuem Problem.

14 G t n e le r ; Codu: iurh munici palis Germaniae mt dii levi (1 863) 46 •. U G t Dil: l er : Deuu che Stadt rechlt d. MA 10 1 ff.

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Eisenacn § 10). 10 beidcl1 Vorsmriften st immt mit ihncn allm d35 Marhurger Stadtrecht (bestat igt 13 57) ube rein (§§ 10 u. 11) HI,

ebenso :lUch das Frankfurter Privileg vcn 1291. d:lS dortige Stadtrecht va n 1297 und das Kle ine Kaiserrecht IV 1 U. 217. Das Marburgcr Stadtrecnt trifft sich in § 22 iiherdies noch mit Griinberg § 11.

Es crgibt si ch also das Bild ciner stadt­rechtlichen Verflechtung von Miinden, Wit­zenha usen. Griinberg. KasseI. Eisenach und Marburg . h inter def auf det eineo Scite das Muhlh5user Reichsrechtsbuch. auf clet anderen das Kleinc Kaiserrecht aIs beglau­bigende Grundlage erscheint 18. Diese beiden stammverwa ndten RechtsbUcher 19 beweisen sowohl. daG cs sich bei dieser Gruppe vcn Remten urn Stadt redtte mit reichsrechtlichem Hin tergrund handelt. als auch. daB sie fran~ kischen Cha rakter tragen. so daB sich hi er wieder einm al die Wesenseinheit von Reichs~ recht und frankischem Recht zeigt. Dabei sind nur die AuBenpunkte dieser Stad te~ gruppe. Frankfu rt und Muhlhausen. eigent~

liche Reichsstadte. und der Versuch. auch den ubri gen weni gstens mittelbar eine reichs~ rechtliche Grundlage zu geben. fuhrt nicht durchweg zum Z iel to. Er wurde daher dieses Phiinomen bum erkhiren ktinnen; vielmehr bedurfte es dazu nom einer allgemeineren

Kleiue Beirriige

Aufhellung der engen Beziehungen der mit gemeinrechtlichem Geltungsanspruch au ftre~ tenden Reichsrechtsbiicher zum Stadtredtt.

Welche Verbindungen zu den Stadtrech~ ten des welfischen Bereichs haben die Privi~ untersdteiden sidt einige dadurch von dem gegenuber aufzuwei sen !t7 Nur eine einzige Parallele scheint sich hier anzubieten. und zwar die mit dem Duellverbot in § 7 des Braunschweiger Hagenredlts!t. Es bestehen jedoch :luch hier Unterschiede. Wahrend in Braunschweig fu r alle. die sich in der Stadt aufhalten . der Zweikampf aufgehoben ist. wird er in MUnden nur zwisdten Burgern ausgeschlossen 23. Exakte Parallel en zu der Braunschweiger Form des Duellprivilegs nn· den sich bezeichnenderwe ise vor aHem in Flandern 24 od er in f1 amisch beeinAuBten Rechten 2 ~ . Auch dem friinkischen Mo.hlhau~ se r Reidtsrechtsbuch fehlt wie dem Braun~ schweiger Hagenrecht die Beschrankung des Privilegs auf die Burger !6. ledoch selbst unter diesen ihm nahe verwandten Rechten un tersche iden sich einige dadurdt von dem Braunschweiger Privileg. daB sie elmge schwere H lIe. mei st den T otschlag. von der Duellbefreiung ausnehmen 21. Man wird also beim Braun schweiger Hagen bezUglidt dieser Vorschrift einen deutlichen f1 amismen und damit allgemein frankischen EinfluB fest~

16 Kil e h ! Quel len der Rcdmgesmimre der Sradt Marburg I S. 82 Nr. 16. 17 E c k h a r d r ! Frankeni piegel -Swdien (1923) .

111 DaB die Sli t:e des Frankfurler Pri vilegs von 1291 dem Kleinen Kalu rrcdtt als Grundlage dienren und man dami ! delSen term inus post quem gewinne, wie E c k h a r d t : Franhnspiegcl-Srudlen 7 ann immr, h t nidtr zwi ngend darzutlln . Der Satz, daB hin Burger in einem Redltu !reit ubcr Grund und Boden vor einem aus­wli rt igen Ridner Rede 51ehen mUsse, es iel denn , man ha be dcm Kiagcr im Stadt l/:erimr das Rem! verwei­gen, 6ndct Il dt 10 . mon 1239 in Kassel , das Duell verbot fUr AUlwli rrlge 1272 In Grunberg und 1283 in Ehenadl. Da raus ergibt stdt allenfalls, da B dieser gesam tc Stadt redttl komplex mit dem ihm zugrunde­Iiegendfn Landremr den Wurzelboden des Kleinen Kaiserredt u bilde te.

19 Zur Art der VHwa ndrsdlaft von MUhlhiuser Reil;hsredtubudt und Kleinem Kaile rremt VI/:1. H. M e y er : Das Muhl hiuser Reim nemtsbudl 2(1934) 77.

20 FUr Henen untemimmt das E. E. S ten ge l ! Die frinkisdte Wurzel der mirtelalterl idten Stadt in beuischer Simt __ Stlidtewesen und BUrgertum - Gedadl tnindtrift fUr Frirz. Rorig (l9S3) 37 H.

21 FUr Auskiin fc e : u dieser Fn.ge dankc im B. Diesrelkamp, der mir in freund. dla fc lidle r Weile auch et­I taltete, in iein Manuskr ipt Einbli clc zu nehmen .

22 K e u r g en! Urkunden zur 5tadlisdten Ver fassungsl/:tsmichre S. 17. Nr. lU : IrelM Hwllws aUwHf pro aliqwo ucessw ad /wdie/wlM dwell/ vocare a wr , ogere porer/f.

21 NI/Uw, ,iV/WHf ... cOHclve," SWU Hf drullo pour it i,"pwg'U;IH' , His / de pllr / VolwHlllr e d ege' /Hr . 24 Ypern 1116, Gerardsbergen (Grammon r) 1 190, vgl. R. v. K e ll er ; Freihcltsgaranrien fur Person und Ei gen­

tum lm MA (19H) 222. Weiter der Venrag zwisdten den Burgern von Koln und von Flandern 1191. vgl. L. A. Warn k o n i g: Fl andrisdte Rt mtsgesmidtte (18 35-39) Bd . I UB Nr. 17). Land Wau 1247 (ebd . Bd. 11 2 UB Nr. 220 § 29).

2 ~ Hildu heimer Dammvorsradt 1196 (UB Stadt Braunsdtweig Bd. 11 Nr. 27). 16 H. hi c y c r ! Miih lhiiuser Rcimsredt tsbum 101, 11 Ziff. 6. 1 7 KOln-Flandcrn , Dammvorstadr, Muhlh 3usen .

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Kle i lfe Beitrii ge

stellen konnen. jedom keine spezielle Be· ziehung gerade zu den franki sm gepragten hessism· thuringismen Stadtremten. Oberdies bleibt selbst in dieser Stadtremtsgruppe die Mundener FormuIierung des Duellprivilegs eher am Rande. denn meist wird hier n'Jr die kampflime Ansprame durm einen Nkht· burger verboten 28.

DaB gerade das Mundener ZollpriviJeg (MUnden § 11) in fast alien Stadtremtspri­vilegien des Welfenherzogs Otto das Kind eine ParalleIe findet u • wird aIs Bestatigung der Annahme aufgefaBt werden diirfen. daB diese Vorsmrift wie die anderen, die in Witzenhausen keine Entspremung haben. dem Miindener Stadtremt erst bei Ottos Einnahme der Stadt 12-'17 hinzugerugt wurde.

Das Ergebnis lautet also zunam st : Viel· faltige stadtrechtlime Beziehungen des Wit­zenhausen·Mundener Remts zu anderen Stadten des hessism · thuringismen Raumes, dagegen keine ins Gewic:ht fallende Verbin­dung zu welfismen Stadtremten. Zu dies em Befunde will sim ECKHARDTS Ansidlt von der groBen Bedeutung der Welfen fu r die Stadt­werdung Miindens und auch Witzenhausens nicht eben gut fugen. Vor aBem treten Sc:hwierigkeiten auf. wenn man versumt. das Alter dieser hessism-thiiringisc:hen Stadt· rechtsverflec:htungen festzulegen.

Schon die geographisc:he Lage der hier­hergeh origen Stadte stimmt so auffaBig mit dem Herrsm nftsberekh des Hauses der Lu­dowing er uberei n. daB man nicht zweifelt. daB so weitgehende stadtredulime Oberein­stimmungen a uf die Zeit vo n 1122- 1247

zurUdcgehen miissen, in der Hessen und Thii­ringen unter diesem Hause vereinigt waren . Marburg, Griinberg, Ka ssel. Witzenhausen und Ei senarn gelten denn auc:h aIs unbezwei­felbar thiiri ngisme Grundungen. FUr MUnden bezweifelte es ECKHARDT erst neuerdings -

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ob zu Remt7 Sieht ma n diesen Einzelfall im Zusamm enh ang. so bleibt man skeptism.

Von alien erwahnten St adtrernten gehort all erdin gs nur das von Kassel nom der ludo­wingismen Zeit (1239) an . Auc:h es ist jedoc:h smon die Best atigung eines verloren gegan­genen alteren Pri vilegs. Das MUndener Pri­vileg, eine Bestatigung von 1247, unm ittel­bar nam dem Aussterben des Landgra fen­hauses, wird man bis nuf die sm on genannten vermutlimen Erweiterun gen inhaItlidl cben­falls fUr ludowingisc:h halten musscn . Die Privilegicn von Grunberg und Witzenhausen gehoren immerhin nom dcm ersten hessisc:hen Landgrafen der neucu, der brabanti srnen Dynastie an . Man wird sie desha!b woh! als Bestatigun gen eines vor dem Erbfo lgekriege, also vor 1247 bestehenden Rechtszustandes ansehen dUrfen . Das Eisenacher Privileg sm eint in sei nen §§ 1- 10 einen urspriing­lichen, altthUringischen Bestand zu bewah­ren, dem dann sp5.ter die §§ 11- 30 und 31-37 hinzugefiigt wurden . Man nimmt an. daB der alteste T eil von Landgraf Hcinrim Raspe stammt, auf den die Bestati gungs formel hin­weist 30. Ledi glim das Marburge r Stadtremt entstammt in seiner vo rliegcnden Form erst einer vie! spa teren Zeit.

Nun g ibt sim frcil im das Stadtrec:ht von Witzenhausen, anders als das von Griinberg. au Berlich nicht aIs Bes tati gu ng. Dennodl wird es auch von ECKHARDT fur eine solche gehalten - alIerdin gs fur die Bes tatigung nic:ht eines vor 1247 sc:h on bestehenden Rechtszustandes, sondern des Zustandes, der unter der braunschweigismen Zwischenherr­schaft seit 12 58 bestand, ehe das Werratal 1264 an Hessen kam. Es ist nicht a usge­sc:hlossen, daB diese Ans icht richtig ist . AlIer­dings verliert sie erheblich an Wahrsrnein­lichkeit, wenn man sich noch einmal vergegenwartigt, daB die ganze Stadtremts­gruppe. in der Witzenhausen nur ein

:28 So in Elitnam. GrQnbtrg. Ma rburg, Frankfurt, und im Kleinen Kaiserrtm t. Die weiteren Pa rall tlsct!ltn in RothenbuTg und Eger smei ntn den SmluB auf tine besondere Hiiu6gkeit diner Form in Onfranken. Henen und Thu ringen :;:u gestancn. obwohl sit aum anderwiirts vorkommt (v. K e 11 e r :224).

:29 Braunsmweig· Hagen, Hannovtr. Llineburg. Osterode und Duderstadt (duu demnlimn B. Diestelkamp). 30 Namtrigli m bcmerke Idt. da B H. Pat :;: e : Zur Krit ik zweier mitteld t . Stadtremtsurkunden _ BII. f. dt .

LG 92 (19S6) 142 ff. den Namweis fuh rt. da B der erue reil du Eise nadter Prl vilegs von 1283 auf eine Verlei hung Landgraf Heinrldt Raspl'S vor dem Jahre 1247 :;:urudc:geht.

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Glied bildet , nur def thiiringischen Zeit vcr 1247 entstammen kann . Ebenso wie cs denkbar ware. daB die Braunschweiger %wi­sc:hen 12 58 und 1263 das Rcc:ht def 12-47 er­langteD 5tad t Munden 3uf Witzenhausen iibertrugen. konnte man stch vorstellen. daB sic wie in Munden. so auch in Witzenhausen ein aus thiiringisc:her Zeit herruhrendes Remt smon vorfanden. Diese letztere Moglichkeit wii rde sogaT dem Gesamtbild besser cot­sp reenen und dem Umstande Rcchnung tra ­gen . daB cs gerade die frtinkisc:h-thiiringi­smen Rcchtssatzc sind. in den en beide Pri­vilegien iibereinstimmen.

Selbstverstandlidt muStc man dennocb die andere Alternative akzeptieren. wenn cin Vergleic:h def heiden Privilegien vermuten lieGe. daB dOls Mundener das altere. das Witzcnh auser das abgeleitete sei. Das Ge­gen teil is t jedoch der Fall.

Wie wir sahen. ist das W itzenhauser Privileg das kurzere. Schon das sprimt gegen seine spate re Datierung. denn spatere Pri­vilegien sind gegenuber fruheren eher er­weitert aIs gekurzt. Oberdies sind die Vor­schriften . um die das Mundener Stadtrecht gegenube r dem von Witzenhausen vermehrt ist. gro6tenteils aus dem Herrschaftswemse1 von 1247 zu erkHiren . Oas gil t sowohl fU r die smarfe And rohung des HuldeverIusts (§ 7). die woh1 der Sirnerung der neu be­grun deten Herrsmaft die nen sollte. wie aum fu r die wirtsmaftI im privilegiere nden Satze (§§ 10-13). die. wie sim zeigte. in andern Stadtprivilegien des gleichen Welfenherzogs Parallelen haben. E i n Satz aber schlieBt die Moglichkeit ganzlich aus. daB das Mundener Privileg dem von W it zenhausen als Vorlage dien te : Der Satz. der der Stad t Munden ihre Rechte im Kaufunger Wald bestatigt (§ 2). Die entspremenden Remte wa ren Witzen­hausen namlich in einem gesonderten Pri­vileg bestatigt worden . Ginge das Witzen­hauser Stadtrecht auf d:lS von Munden zu ruck. so hatte man wohl auch in Witzen­hausen d ie Ve rbriefung der Forstrechte gleich mit in das groBe Privileg aufgenommen.

31 Eckhardt : Nr. S4 5.63 und Nr. 12 5. 12.

KfeiHf Beitriige

Es scheint also. aIs h inge das Witzen­hauser Stadtrechtsprivileg inhaltlich nicht von dem von Munden ab. sondern das Mun­dener Privileg biete eine Erweiterun g uber den mit Witzenhausen gemeinsamen Bestand hinaus. Damit soil freilim nicht behauptet werden. das Witzenhauser Privileg sei nun seinerseits das Vorbild fUr das vo n Mun­den. Das ware wen ig wahrscneinlich . Es wird vielmehr eine gemeinsame Vorlage zugrunde liegen. deren In ha1t in Witzenhausen ge­treulicner bewa hrt wurde, wahrend in Mun­den infolge der politischen Wernselfalle schon bald Erganzungen und Umgestaltun­gen notwendig waren. In welcher der beiden Stadte diese gemeinsame Vorlage der spa­teTen Privilegien gait. kann man nicht mit Sicnerhei t ausmachen. Vermutlich aber war es ein Mundener Privileg. denn Munden war sowohl alter wie auch bedeutender als Wit­zenhausen.

Geht abeT unser Witzenhiiuser Stad trecbt auf ein - vermutlim Mundener - PTiviJeg von vor 1247 zUTu ck. 50 muB es aum selbst inhaItlich der Zeit vor 1247 entstammen. DaB das Mundener Stadtrecht in seiner Ge­stalt von 1247 nicht ror Vorlage gedient haben kann. sahen wir; ein anderes Privileg aber kommt nach diesem lahre als VOTbild fU r Witzenhausen nimt in Betramt. Diese inh altliche Vordatierung des wichtigen Stadt­rechtsprivilegs um mindestens 20 l ahre aber hatte nicht nur sei ne editorisme Einreihung. sondern auch das Bild von der Witzenhauser Stadtentwiddung entscheidend beeinAussen konnen. und das gleime gilt fUr die Beruck­sichtigung der wei treichenden thuringisch­h essi smen Stad trech tsverflechtungen .

DaB das Privileg von Witzenhausen einen alteren Text ge treulich bewahrt. wird auch nom dUTch eine weitere Eigentumlimkeit dargetan. und zwar durch die Gestalt der Arenga.

Leider ist das Pri vileg nidlt in seinem lateinischen Wortlaut auf uns gekommen. Es ging bei dem groBen Brand der Stadt 1479 zugrunde. Drei l ahre darauf lieBen jedoch die Witzenhiiuser Ratsherren ihre aus der

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Klelne Beitrage

Erinnerun g gemachten eidlichen Angaben uber den Inhalt ihrer Privilegien notariell beurkun den. In dies em Instrument heiBt es von dem St adtrechtspri vileg 31 :

Auch ha ben sche eynell breiff gel,att to la­tino t,olden vall artikehf to art /keln, so hie nadl folget und in dem ersreH anbegllinHe ludede ~QlloHiaIH · , so \Vi dellHe den slllffren brelff /fad, lllde des lathl~ tm dudesdfen vorstell iH I,ebben, alsust : - un d dann beginnt das Privil eg selbst : Nach deme de d/Hge IH der eziit gesduyn , IHyt der czll t \Vedder vorgheeJl, so /st defJ Hoyr, de~ men begert ltmge gededltfftlsse to hebbeHde, da~ men dat mit schrlffrcn bewa­reH d': t. 1st da~ wir Hem/ch von Go tis gHa­den lalltgraffe ezu Hessell bekennelf vor uns und uuse erveH ..... .

Man erinnert sich alsbald einer bei den spa tercn Ludowingern . insbesondere bei Heinrich Raspe, Konrad und Hermann, sehr h5ufigen Arenga : QuoHiam ea, qlle fiunt hi tempore, labu Htur cum tempore, ueeessc est ea seripH memorle conHlf eHdare, per quod. si Heeesse !uerit. per notieiam slleeedelltium valeant revoeari. etc. u.

Nirgendwo hat sidt diese Eingangsfo r­md so klar ausgebildet wie bei den Ietzten thllringischen Landgrafen aus dem l udewin~ gischen Hause. Sie begegnet wohl auch gele· gentlich anderw5rts. etwa bei den Grafen

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von Hohnstein ; bei den Welfen der ersten H5lfte des 13. Jh.s sucht man sie jedoch ver­gebens 33. Dafii r kommt sic wenigstcns in 5hnlicher Gest alt auch bei landgraf Hein~ rich I. von Hessen wieder vor 34, aber in einem Fall e. wo es naheli egt , an Obernahme aus einer der bestatigten alteren Landgra­fenurkun den zu denken. Fast fG hlt man sich zu der Vermutung versucht. das 1479 ver~ brannte Witzenh5 user Privil eg. das ja gar nic:ht den Eindruck einer Best atig ung macht, konnte von Heinrim Raspe hergeruhrt haben und seine Beze ichnung als .. lantgraffe czu Hessen" 35 gehe ebenso auf eine n Ged5cht­nisfehler der Ratsherren zurlldc wi e die Ab· weichungen gegenuber den MUndener For­mulierungen in § 5 und § 8 des Witzenhiiu­ser Privilegs~. Mit dera rtigen Erwagun gen ha tte man jedoch die Grenze des Beweis­baren allzu weit uberschritten . Jedenfalls aber wird man festhalten durfen, daB das Witzenh5user Stadtrechtsprivileg bi s in den Wortlaut seiner Eingangsfermel hinein seine i n h altl ic h e Herkunft aus der Herr­schaftszeit der ludowingischen Landgrafen deutlicher aufwe ist als das von Munden oder aum das von Grunberg.

Fassen wir die Ergebnisse der kritischen Erwagun gen zusammen : 1. Das Wit zenhauser St adtrechtsprivil eg ist ni cht ven dem ven Munden abgelei tet. Beide gehen vielmeh r au f eine gemeinsame Vor-

U So t tW :1 in Cod. dipl. Su:. Rea:. I 3 Nr. 42S. Vgl. :1um ebd. Nr. llS, 441. H I, 449, 515. 511 und andere. Id ll wortlim fi berei nn immende, leil. nur In kleint n Ein%elhei ten abwei dlende Arengen, wie :

O llo HIII". ell qll e /IwHf IIf re"'pOTt ' lIbwlftwT ell". ItHl port Ifeune eH ell s a lpti HleHloTle eO NlNlelf­d llTi (1216-122 6/ ,

oder : O IlOlflaNl ea qlle gerll"/wT I" U H/pOTt p TOeeQtlffe t eH/pOTe sepe 11 "'e ",o Till dabwll l ll r, IItCtUe eSf ,

lit qwe /iWllt III U Hl poTe sa/p t o et Ilg I/lOTII HI I'IIlIn l l'll / lI e el VOct teUlwlt! p eTell llllTI (123,J) .

H E. Sel gleicb van vornherein bemerkt , daB diele Argumenta rion kelne volllge Sicberheit ge1lfl hrl ebttt •• ind dacb die In derartigen Arengt n ausgnprocbenen Gedanken van der Verg.inglich lr.eit dn Ged.icbtninu und der NOlwend igkeit der scbrihHdl t n Auheicbnung geradezu Gemei npUr:e. Immerhin unteucbeiden lie lim dom rt mt deud im im Dikeat. So si nd die bei Fr . B use h : Bei lr. zum Urkunden- und Ka nzleiwescn det Herzogt van Braunsmweig und Liinebura: im 13. Jh ., Teil I (1921) 19 H. fes tgtsrelhen iebr1ucbHdlsten beidtn Arengen O ttos des Klndu (1215- 1252) mit unserer thliringilmt n Arenga IrO tz gleimtn Grundgc­dan ken. in der Fonn nimt verwandt. Nur eine drille Wtill, vor allem im Quoniam· Beginn, t ine - aUer­di ng. reidllim entfemlt - Ahnlichkcit mit ihr auf :

O llo " la". IIlI r ios t t l'llpOTII HI SIICCtHIIS 1111,1/ Tt nUH COHl 'rll" /II ' tllt " tllS ... tfC.

14 H. 8. Wene k : Henischt Landuguchimte III UB Nr.181: RtitU bei G r o t e f e nd - R o.e nf e ld : Reresten der Landgra fen von Heuen I Nr.216.

H Obl igen. wi rd gtrade Heinrim Ra.pe latslchli dl cinmal a ll Landgraf von Henen btIeidmel. und zwa. 1244 in ei ner Urkunde des En bischoh Siegfrled Ill. von Maln z fii r die Grafen van Danel. Vgl. Do b e n ­e" k e r : Regesta Thuringiae III Nr. 11 69. Er selbsr nann lt sich einmal Landgraf von Thil ringen und Fii rs t von Heuen (ebd . Nr. 951 ).

36 Dazu Ec khar dl S. LXXXVI.

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iage zuriick . die in Witzenhausen bis in die Fo rmulieru ng clef Arenga hinein fast un­verandert bewahrt wurde. wahrend das Mundener Pri vileg Zusatze und Verande­rungen aufweist. 2. Inhaltlich gehort das Witzenhauser Pri­vileg der Zeit vcr 1247 an , da ihm nach def Erweiterung des Mundener Privilegs kein anderes mchr als Vorl age hattc dienen kon­nen. 3. Oas Wit zenhtiuser Stadtrecht is t iiber die enge Verwandtschaft mit dem von Mund en hinaus in eine st adtrechtliche VerAechtun g einbezogcn, die von Miihlhausen und Bsc­nam iiber Kassel. Griinbe rg und Marburg bis Frankfurt reicht.

Kleine Beitrifge

4 . Die iibereinstimmenden Satze dieser Stadtrechte , von ihnen selbst wit vam Miihl­h iiuser Reichsrechtsbuch und vom Kleinen Kai serrecht als frankisch ausgewiesen, kon­nen nur der Zeit entstammen, da die ludo­wingischen Landgrafen von Thiiringen und Grafen von Hessen iibe r diese Stadte herrschten, deren GrUnder sie (die Reims­stadte ausgenommen) auch durchweg sind. s . ECKHARDTS Auffassung von de r welfischen G rUndung Miindens, der welfischen Stadt­rechtsverleihun g an Witzenhausen und der hohen Bedeutung der Welfen in der Ver­fassun gsgeschichte der Werralandschatt be­darf daher der Einschrankung.

Karl A. Kroeschell

Die 6giirlichen Glasmalereien des 14. Jahrhunderts in der Burgkapelle der Lowenburg in Kassel aus der Stadtkirche zu Hersfeld

Unter den Landgra fen Friedrimll. (1760 bis 178 5) und Wilhelm IX. (178 5- 1821), dem spateren KurfUrsten Wilhelm 1. en tfal­tete sicb im Kasseler Raum eine rege Bau­t at igke it . CORNElIUS GURlITT nenn t den hessisrnen Hof "ei nen der baulustigsten je­ner Zeit, in der sicb sonst schon allgemein eine Ermattung einstellte" 1.

Die Mitglieder der Familie du Ry, be­sond ers Simon Louis du Ry. und Heinrich Chri stoph Ju ssow sind die Architekten . die mit dem Bau der Schlosser und mit dem Aufbau und der groBziigigen Erweiterung der 5tadt Kasse1 ve rbunden sind.

Es lag im Gescbmack der Zeit, die Stil­formen der Vergangenheit wieder aufzu­greifen . Hatte man zUerst - in Obereinstim­mung mit dem Klassizismus - griemism es und romismes Formeng ut bevorzugt. so erwachte allm ahli ch das Interesse fu r das Mittelalter. Man haute Schlosser und Kir­chen im roman ischen und gotischen Stit und schmiickte sic mit MaBwerk und Fialen mit­telalterlicher Bauwerke und mit alten Glas­ge ma lden .

Die Schwa rmerei fUr das Mitte1alter brachte es mit si ch. daB kiinstliche Ruinen in mittelalterlichen Formen erri chtet wur­den. sowie man auch antike T empe1 in rui­nosem Z us tand gebaut hatte, die in den SchloBgarten und Parkanlagen rnalerische Blickpunkte bildeten.

Zur Zeit der goti sierenden Roman tik war die Ruinenanlage nicht nur ein Blickfang fur das Auge. sondern si c sollte auch als Wohnun g dienen . So entstand die Lowen­hu rg au f Wilhe]mshohe, ein Bau. urn dessen Fortgan g sich Wilhelm IX. mit hesonderer Anteilnahme bemuhte.

Sein Ardlitekt. Heinridt Christoph Jus­sow. legte ihrn schen um das l ahr 1790 die ersten Pl ane vo r!. 1793 began nen die Ar­bei ten. Wa r der Bau erst al s ein gotische r Wohnturm mit ruinosem ObergesdtoB ge­dadu . 50 wurde allmahlidt die vollstandige kleine Burganl age da raus. wie sic uns heute nodt erhalten ist.

D ie Burg war mit der dazugehorigen Kapelle im Jahre 1801 ferti ggestellt . .. FUr die Fenster der Burgkapelle entnahm man

1 C. G u r lit t : Die deutsmc Kunst seit 1800 (Berli n 192'1) 96. 2 Bau- und KUMtdenlcmalcr im Reg. Be:. Ka5!el. IV. Bd. Ka uel· Land, bearb. van A. H a I t m eye r (Marburg

1910) 343.