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212 Bericht: Allgemeine analytisehe Methoden usw. zugibt. Die Anwesenheit von Zink wird am Auftreten der Fluoreseenz des gebfldeten Thioehroms erkannt. Auf die Tatsache, dal3 Vitamin B1 yon AmmoniumphosphormolybdatlSsung zu Thioehrom oxydiert wird, l~t sich ein sehr empfindlieher Phosphatnachweis griinden, der noch Phosphat in einer Verdfinnung yon 1 : 400000000 zu erfassen erlaubt. Zu der zu untersuchenden LSsung ffigt man 0~5 ml ~olybdatreagens (5 g Ammo- niummolybdat in wenig Wasser 15sen, 5 ml konz. Schwefels~ure zuffigen und mit Wasser auf 100 mI aufffillen), 0,5 ml 0,1%ige Vitamin B1-LSsung und 0,8 ml 2%ige NatriumcarbonatlSsung. Eine ~hnliehe Reaktion wird yon Kiesels~ure mit einer Empfindliehkeit yon 1 : 50000000 gegeben. L. AcKE~. An[ die Wiehtigkeit bekannter katalytiseher lind induzierter Reaktionen ftir die qualitative und quantitative Bestimmung kleinster Mengen weist P~. W. WEST 1 hin. Er belegt die Angaben durch ein sehr vollstandiges Literaturverzeichnis (145 Zitate). Letzteres dfirfte yon besonderer Bedeutung fiir Interessenten sein. W. G~IL~A~N. Der bei der Reaktion zwisehen Wasserstoffperoxyd und Permanganat ent- wickelte Sauerstoff stammt ausschliel31ich aus dem Wasserstoffperoxyd, wie ]~. BAERTSCHI 2 nachwies, indem er mit schwerem Sauerstoff 1sO etikettiertes Permanganat anwandte und das entwickelte Sauerstoffgas messenspektrometrisch untersuchte. Permanganat ]iefert keinen Sauerstoff und es findet auch kein Aus- tausch mit dem an das Wasser gebundenen Sauerstoff statt. A. KV~T]~Nt~CKER. Zur Analyse yon bin~iren und terti~iren Fliissigkeitsgemisehen geben A. E. KARR, W. M. BowES und E. G. SCI4EIB~L ~ ein Verfahren mit einem praktischen Fall am System Aczton-Chloro/orm-Methyllsobutylketon an. Die Verfasser stel]en zunachst yon den einzelnen reinen Fliissigkeiben bei konstanter gleieher Tempera- tur '(25 ~ je drei derse]ben physikalisehen Eigensehaften, z. B. Dichte, Refraktions- zahl und Viscosit~t, fest und ]egen dann yon binaren und terti~ren ]Vlischungen der verschiedensten bekannten prozentischen Zusammensetzungen yon 0--100 ein fiir allemal die jeweiligen Werte fest. Vom tertiaren System legt man praktiseher- weise ein Dreiecksdiagramm mit den Eekpunkten 100% Aceton bzw. Chloroform und Methylisobutylketon an und zeichnet die einzelnen verschiedenen Kurven- scharen darauf ein. Es geniigt dann von einer unbekannten Mischung nur 2 yon den 3 Eigenschaften genau zu bestimmen und man kann dann im I)reiecksdiagramm den Schnittpunkt der beiden Mischeigenschaften aufsuehen und daraus die pro- zentische Zusammensetzung mit einer durchschnittliehen Genauigkeit yon etwa 0,25 Molprozenten ablesen. Voraussetzung ist, dab die jeweiligen Flfissigkeiten in allen Verh~ittnissen miteinander vollkommen mischbar sind ohne Schiehten zu bilden, wie es im vorliegenden Beispiel der Fall ist. H. Z~LLNE~. Die theoretisehen Grundlagen der Farbreaktionen organiseher Reagenzien mit anorganisehen Ionen behandelt W. I. KvzN~cov 4 Er unterscheidet dabei zwischen verschiedenen Reaktionsmeehanismen, wie Bildung einfaeher, unl6slicher Salze, Bildung 16slicher oder unl6slicher komplexer Salze, Oxydations- oder Re- duktionsreaktionen u.a. Unter der groiten Zahl der bisher bekannten Farbreak- tionen gibt es nur sehr wenige, die fiir ein bestimmtes Ion spezifisch sind. Die meisten Ionen geben aber Reaktionen naeh mehreren versehiedenen Meehanismen. In jedem speziellen Fall miissen daher solche l~eaktionen ausgewahlt werden, die 1 Analytic. Chemistry, 28 176 (1951). 2 Experientia (Basel) 7, 215 (1951). 3 Analytic. Chemistry 23, 459 (1951). a ~. anal. Chim. 6, 139 (1951) (Russisch).

Zur Analyse von binären und tertiären Flüssigkeitsgemischen

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212 Bericht: Allgemeine analytisehe Methoden usw.

zugibt. Die Anwesenheit von Zink wird am Auftreten der Fluoreseenz des gebfldeten Thioehroms erkannt.

Auf die Tatsache, dal3 Vitamin B1 yon AmmoniumphosphormolybdatlSsung zu Thioehrom oxydiert wird, l ~ t sich ein sehr empfindlieher Phosphatnachweis griinden, der noch Phosphat in einer Verdfinnung yon 1 : 400000000 zu erfassen erlaubt. Zu der zu untersuchenden LSsung ffigt man 0~5 ml ~olybdatreagens (5 g Ammo- niummolybdat in wenig Wasser 15sen, 5 ml konz. Schwefels~ure zuffigen und mit Wasser auf 100 mI aufffillen), 0,5 ml 0,1%ige Vitamin B1-LSsung und 0,8 ml 2%ige NatriumcarbonatlSsung. Eine ~hnliehe Reaktion wird yon Kiesels~ure mit einer Empfindliehkeit yon 1 : 50000000 gegeben. L. AcKE~.

An[ die Wiehtigkeit bekannter katalytiseher lind induzierter Reaktionen ftir die qualitative und quantitative Bestimmung kleinster Mengen weist P~. W. WEST 1 hin. Er belegt die Angaben durch ein sehr vollstandiges Literaturverzeichnis (145 Zitate). Letzteres dfirfte yon besonderer Bedeutung fiir Interessenten sein.

W. G~IL~A~N.

Der bei der Reaktion zwisehen Wasserstoffperoxyd und Permanganat ent- wickelte Sauerstoff s tammt ausschliel31ich aus dem Wasserstoffperoxyd, wie ]~. BAERTSCHI 2 nachwies, indem er mit schwerem Sauerstoff 1sO etikettiertes Permanganat anwandte und das entwickelte Sauerstoffgas messenspektrometrisch untersuchte. Permanganat ]iefert keinen Sauerstoff und es findet auch kein Aus- tausch mit dem an das Wasser gebundenen Sauerstoff statt. A. KV~T]~Nt~CKER.

Zur Analyse yon bin~iren und terti~iren Fliissigkeitsgemisehen geben A. E. KARR, W. M. BowES und E. G. SCI4EIB~L ~ ein Verfahren mit einem praktischen Fall am System Aczton-Chloro/orm-Methyllsobutylketon an. Die Verfasser stel]en zunachst yon den einzelnen reinen Fliissigkeiben bei konstanter gleieher Tempera- tur '(25 ~ je drei derse]ben physikalisehen Eigensehaften, z. B. Dichte, Refraktions- zahl und Viscosit~t, fest und ]egen dann yon binaren und terti~ren ]Vlischungen der verschiedensten bekannten prozentischen Zusammensetzungen yon 0--100 ein fiir allemal die jeweiligen Werte fest. Vom tertiaren System legt man praktiseher- weise ein Dreiecksdiagramm mit den Eekpunkten 100% Aceton bzw. Chloroform und Methylisobutylketon an und zeichnet die einzelnen verschiedenen Kurven- scharen darauf ein. Es geniigt dann von einer unbekannten Mischung nur 2 yon den 3 Eigenschaften genau zu bestimmen und man kann dann im I)reiecksdiagramm den Schnittpunkt der beiden Mischeigenschaften aufsuehen und daraus die pro- zentische Zusammensetzung mit einer durchschnittliehen Genauigkeit yon etwa 0,25 Molprozenten ablesen. Voraussetzung ist, dab die jeweiligen Flfissigkeiten in allen Verh~ittnissen miteinander vollkommen mischbar sind ohne Schiehten zu bilden, wie es im vorliegenden Beispiel der Fall ist. H. Z~LLNE~.

Die theoretisehen Grundlagen der Farbreaktionen organiseher Reagenzien mit anorganisehen Ionen behandelt W. I. KvzN~cov 4 Er unterscheidet dabei zwischen verschiedenen Reaktionsmeehanismen, wie Bildung einfaeher, unl6slicher Salze, Bildung 16slicher oder unl6slicher komplexer Salze, Oxydations- oder Re- duktionsreaktionen u .a . Unter der groiten Zahl der bisher bekannten Farbreak- tionen gibt es nur sehr wenige, die fiir ein bestimmtes Ion spezifisch sind. Die meisten Ionen geben aber Reaktionen naeh mehreren versehiedenen Meehanismen. In jedem speziellen Fall miissen daher solche l~eaktionen ausgewahlt werden, die

1 Analytic. Chemistry, 28 176 (1951). 2 Experientia (Basel) 7, 215 (1951). 3 Analytic. Chemistry 23, 459 (1951). a ~. anal. Chim. 6, 139 (1951) (Russisch).