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1962 Bericht: Allgemeine analytische Methoden, App~rate u. l~eagentieii 387 die F~irbung yon der Meiige der Iollen abh'~iigell. 10-~ bis 10-~ g reichen ffir eiiie Analyse, quantitative Ergebnisse kSImeI1 allerdiiigs IIur aus der Erfahl'ung dureh Sch~zeii abgeleite6 ~verden. Anal. chim. Acts (Ams~ercl~m) 25, 322--327 (1961). Uiiiv. Chicago, Dept. Meteorology, Chie~go, Ill. (USA). -- ~Mikrochim. Acta 1956, 1531; vgl. diese Z. 155, 276 (1957). K. CRvsn Komplexometrie. Cystein bildet in schwach saurer LSsung mit mehreren Katioiieii 15sliche farblose Komplexe; die Tatsache, dab diese Komplexe mit Quecksilber und Kupfer stabiler sind als die eiitsprecheiiden Komplexe der Athylen- diamintetraessigs~ure ~vird yon W. BnR~I)T and J. SKIIK 1 zur Maslcierung dieser Metalle bei komplexometrischen Titrationen verwendet. Es wird die Bestlmmung yon Zink, Blei, Kobalt, ;Viclcel, Aluminium und Eisen(III) in Gegenwart grSflerer Mengen Queclcsilber oder Kup/er sowie die Bestimmung yon Quec]~silber, Kup]er und der obigen Kationen nebenein~nder beschrieben. Cadmium liefer~ emen weii]en Niederschlag, der in iiberschiissigem Cys~ein 11ur teilweise 16slich ist -- keine einwaiidfreie Maskierm~g. Der mit Wismut gebildete Komplex unterscheidet sieh in seiner Stabili~it nur wenig yon dem mi~ J~DTA gebildeten. Zink, Blei, Kobalt, Nickel, Alumininm niid Eisen bilden mit Cystein schw~chere Komplexe als mit J~DTA. Cystein eigae~ sich also bei p~ 5,5 zum Maskieren yon Quecksilber in Gegenwart der eben geii~rmten Elemente, wohei Cadmium und Wismu~ stTren; Kupfer stSrt bei der direkten Titration ebe~lfalls, bei Riicktitration kant1 es mit Cystein maskiert werden. Die Verh~Itnisse bei Titratioiien im alkalisehen ~Iedium werdeI1 noch urttersucht. ~ Aus/i~hrung. a) Zn 2+ oder Pb 2+ in Gegenwart yon Hg2+: Die schwaeh saure LSsung wird mi~ 10 ml einer 20~ UrotropinlSsuiig, dann mit festem Cystein uiid einigen Tropfen eiiier 0,5~ w~l~rigen Xyleiiolorange- 16suiig versetzt. Dann wird mit 0,05 In J~DTA-LSsung his zur Gelbf~rbung ~itriert uad aus dem Verbrauch der Zh~k- oder Bleigehalt errechnet. -- b) Zn 2+oder Pb e+ und Hg e+ nebeneinander: Die Summe der Kationeii wird zuerst durch direkte Titration eiiier mit Uro~ropin gepufferten LSsung in Gegenwart yon Xylenolorange ermittelt; nach Zusatz yon Cystein wird das frei gewordeI~e ADTA, das dem Quecksilbergehalt eii~spricht, mit 0,05 in ]31einitratlSsung linch Blauviole~ttitriert. -- c) Coe+, N i 2+, A l3+ oder JFe 8+ in Gegenwart yon Hg 2+ oder Cue+: Beip~2--3 wird die LSsung mit iiberschfissiger 0,05 m ADTA-LSsung, daml mit Cystein versetzt; darauf wird der p~t-Wert mi~Urotropm oder eiiiemUro~ropim oder Aeetatpuffer mit Sall0eter- s~urezusatz auf 5,5 ehlgestellt uiid naeh Zugabe einiger Tropfen Xylenoloraiige mi~ 0,05 m BleinitratlSsung zuriiektitriert (bei Gegeiiwart yon Kupfer in der WKrme). Die ~Menge des IIicht zurticktitrierbaren ADTA eiitspl'icht dem Co-, Ni-, A1- oder Fe-Gehalt. -- d) Co~+ oder Ni ~+, Al ~+, 2'e~+ und Hg ~+ oder Cu e+ nebeneinander: Es wird zuerst ohne Cys~einzusatz die Summe der Ka~ionei~ ermittelt; da~m wird die LSsung Illit Cystein versetzt lind das jetzt frei gewordene ~DTA mit 0,05 m ]31einitratlSsung weitertitriert; auf diese Weise erhglt man den Hg- oder Cu-Gehalt. Die Kationen kOm~en auch mit Cys~eia lind o-Phel~an~hrolia oder Cysteilx und a,~'-Dipyridyl kombinier~ in schwaeh saurer LSsung maskiert werdea. Talanta (London) 8, 653--657 (1961). Spolana, n.p., Neratoviee (CSSR). LIS]~LOT~J o ~ - ~ l ~ S ~ Zur anorganischen Ultramikroanalyse miter dem Mikroskop kSnnen nach I. P. ALI)IARI~nnd ~. N. PETRIKOVA1 weitere Methoden wie die s~ulenchromato- graphische Tren~ung in Capill~ren (2--2,5 mm ~ ) and die elektrochemisehe Tren- nung mit kleinsten Glas-Platim und Quecksilberelektroden ia 10-z--10-t ml und zttr Endpuiiktsbes~.immung, die po~entiometrische Titration angewandt werden. Einzelheiten der hierffir entwiekelten Appar~turen werden beschrieben. AII Hand 25*

Zur anorganischen Ultramikroanalyse unter dem Mikroskop

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1962 Bericht: Allgemeine analytische Methoden, App~rate u. l~eagentieii 387

die F~irbung yon der Meiige der Iollen abh'~iigell. 10 -~ bis 10 -~ g reichen ffir eiiie Analyse, quantitative Ergebnisse kSImeI1 allerdiiigs IIur aus der Erfahl'ung dureh Sch~zeii abgeleite6 ~verden.

Anal. chim. Acts (Ams~ercl~m) 25, 322--327 (1961). Uiiiv. Chicago, Dept. Meteorology, Chie~go, Ill. (USA). -- ~ Mikrochim. Acta 1956, 1531; vgl. diese Z. 155, 276 (1957). K. CRvsn

Komplexometrie. Cystein bildet in schwach saurer LSsung mit mehreren Katioiieii 15sliche farblose Komplexe; die Tatsache, dab diese Komplexe mit Quecksilber und Kupfer stabiler sind als die eiitsprecheiiden Komplexe der Athylen- diamintetraessigs~ure ~vird yon W. BnR~I)T and J. SKIIK 1 zur Maslcierung dieser Metalle bei komplexometrischen Titrationen verwendet. Es wird die Bestlmmung yon Zink, Blei, Kobalt, ;Viclcel, Aluminium und Eisen(III) in Gegenwart grSflerer Mengen Queclcsilber oder Kup/er sowie die Bestimmung yon Quec]~silber, Kup]er und der obigen Kationen nebenein~nder beschrieben. Cadmium liefer~ emen weii]en Niederschlag, der in iiberschiissigem Cys~ein 11ur teilweise 16slich ist -- keine einwaiidfreie Maskierm~g. Der mit Wismut gebildete Komplex unterscheidet sieh in seiner Stabili~it nur wenig yon dem mi~ J~DTA gebildeten. Zink, Blei, Kobalt, Nickel, Alumininm niid Eisen bilden mit Cystein schw~chere Komplexe als mit J~DTA. Cystein eigae~ sich also bei p~ 5,5 zum Maskieren yon Quecksilber in Gegenwart der eben geii~rmten Elemente, wohei Cadmium und Wismu~ stTren; Kupfer stSrt bei der direkten Titration ebe~lfalls, bei Riicktitration kant1 es mit Cystein maskiert werden. Die Verh~Itnisse bei Titratioiien im alkalisehen ~Iedium werdeI1 noch urttersucht. ~ Aus/i~hrung. a) Zn 2+ oder Pb 2+ in Gegenwart yon Hg2+: Die schwaeh saure LSsung wird mi~ 10 ml einer 20~ UrotropinlSsuiig, dann mit festem Cystein uiid einigen Tropfen eiiier 0,5~ w~l~rigen Xyleiiolorange- 16suiig versetzt. Dann wird mit 0,05 In J~DTA-LSsung his zur Gelbf~rbung ~itriert uad aus dem Verbrauch der Zh~k- oder Bleigehalt errechnet. -- b) Zn 2+ oder Pb e+ und Hg e+ nebeneinander: Die Summe der Kationeii wird zuerst durch direkte Titration eiiier mit Uro~ropin gepufferten LSsung in Gegenwart yon Xylenolorange ermittelt; nach Zusatz yon Cystein wird das frei gewordeI~e ADTA, das dem Quecksilbergehalt eii~spricht, mit 0,05 in ]31einitratlSsung linch Blauviole~t titriert. -- c) Co e+, Ni 2+, A l 3+ oder JFe 8+ in Gegenwart yon Hg 2+ oder Cue+: B eip~2--3 wird die LSsung mit iiberschfissiger 0,05 m ADTA-LSsung, daml mit Cystein versetzt; darauf wird der p~t-Wert mi~ Urotropm oder eiiiem Uro~ropim oder Aeetatpuffer mit Sall0eter- s~urezusatz auf 5,5 ehlgestellt uiid naeh Zugabe einiger Tropfen Xylenoloraiige mi~ 0,05 m BleinitratlSsung zuriiektitriert (bei Gegeiiwart yon Kupfer in der WKrme). Die ~Menge des IIicht zurticktitrierbaren ADTA eiitspl'icht dem Co-, Ni-, A1- oder Fe-Gehalt. -- d) Co ~+ oder Ni ~+, Al ~+, 2'e ~+ und Hg ~+ oder Cu e+ nebeneinander: Es wird zuerst ohne Cys~einzusatz die Summe der Ka~ionei~ ermittelt; da~m wird die LSsung Illit Cystein versetzt lind das jetzt frei gewordene ~DTA mit 0,05 m ]31einitratlSsung weitertitriert; auf diese Weise erhglt man den Hg- oder Cu-Gehalt. Die Kationen kOm~en auch mit Cys~eia lind o-Phel~an~hrolia oder Cysteilx und a,~'-Dipyridyl kombinier~ in schwaeh saurer LSsung maskiert werdea.

Talanta (London) 8, 653--657 (1961). Spolana, n.p., Neratoviee (CSSR). LIS]~LOT~ Jo~-~l~S~

Zur anorganischen Ultramikroanalyse miter dem Mikroskop kSnnen nach I. P. ALI)IARI~ nnd ~. N. PETRIKOVA1 weitere Methoden wie die s~ulenchromato- graphische Tren~ung in Capill~ren (2--2,5 mm ~ ) and die elektrochemisehe Tren- nung mit kleinsten Glas-Platim und Quecksilberelektroden ia 10-z--10 -t ml und zttr Endpuiiktsbes~.immung, die po~entiometrische Titration angewandt werden. Einzelheiten der hierffir entwiekelten Appar~turen werden beschrieben. AII Hand

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388 Berieht: Analyse organischer Stoffe Bd. 191

yon Ergebnissen der quantitativen Analyse yon Cr, t~e, V, C1, Mg, S und K wird die Brauchbarkeit dieser Methode nachgewiesen.

1 TManta (London) 8, 333--341 (1961). V. I. Vernadskij Irtst. Geochem. artal. Chem., Ak~d. Wiss. Moskau (UdSSt~). S. P~AKAS~

Eine Methode zur Titration yon KohlendioxidlSsungen mater Yerwendung yon Kohlens~iureanhydratase gibt A. L. U ~ n ~ w o o n 1 an. Die bekarmten, beim Titrieren yon Kohlendioxidldsungen auftreter~den Schwierigkeiten lassen sich um- gehen, wena man KohlensEureanhydr~tase verwendet, die die Re~ktion C02 + H20 -+ I-I~C03 besehleuiaigt. Man kann ein k~ufliehes Enzympr~parat verwenden (Worthington Biochemical Corp., Freehold, N.J. oder Pentex Inc., Kankakee, Ill.) oder stellt sich das Prliparat aus Rindererythroeyten selbst her2, 8. Im trockenen Zustand ist das Enzym im Kiihlschrank unbegrenzt haltbar; zum Gebraueh stellt marl immer frisehe LSsungen her. -- Aus/iihrung. In einem Erlenmeyer-Kolben versetzg man 100 ml der ProbelSsung mit 0,1 ml Enzyml6sung (1 mg/ml) und mit 0,3 ml emer 0,5~ Phenolphthaleinl6sung irt 50~ ~thanol uad titriert mit 0,1 ~t Natronlauge bis zum bleibenden rosa Farbtom Um Kohlendioxidverlust zu vermeiden, setzt man die Lauge mSglichst sehnell zu und rfihrt erst gegen Ende.

1 Analy~. Chemistry 88, 955--956 (1961). Dpt. Chem., Univ. Atlanta, Ga. (USA). -- ~ K~lmIN, D., and T. MANN: ]~iochemic. J. 84, 1163 (1940).- ~W~u E. R : ir~ S. P. Conowm~: and N. O. KA~LAX : Eds. : Methods of Enzymology, Vol. II, S. 836, Acad. Press, New York, 1955. E. Mi2L~ER, Wfirzburg

Eine automatisch arbeitende potentiometrische Titrationsapparatur mit selbstt~tig regulierter Zugabe der TitrierlSsung und unverzSgerter Wiedergabe des Titrationsergebnisses auf eitlem Schreiber haben J. R. GLASS und E. J. MOORE x FOr die Aciditiitsbestimmung in Erddlprodukten und in anderen niehtwiigrigen Medien entwickelt. Die Titrationszelle, die Art der Elektroden, tier Aufbau der Bfirette und der Schaltka'eis sind im Original ausfiihrlieh besproehem

AnMy~. Chemistry 33, 494--497 (I961). Res. Dep., Paulsboro Lab., Socony Mobil Oil Co. Inc. Paulsboro. N.J. (USA). R. H65Ti~SCm-~n-Ggossic~

III . Analyse organischer Stoffe

1. E l e m c n t a r a n a l y s e

Eine genaue elektrolytische Bestimmung yon WasserstolI in organischen Verbindungen erreicht man nach H. C. OLSOSr, R.L. HovT~Asr und W.A. ST~VCK 1. Verwendbar sind Gerate, mit 4enen ein konstartter Strom yon 100 Milli- amp. bei 100 V oder mehr erzeugt werden kann. Die Genauigkei~ betriigt bei Methode A :]: 0,0096~ bzw. :~ 0,031~ bei Methode ]3. -- Elektrolytische Bestim- mung bei konstanter Spannung (A). Eirm ge~lau abgewogene Probe (3--10 rag) wird auf einem Platinsehiffchen ia ein Verbrennurtgsrohr gebracht un4 im trockenen S~uerstoffstrom bei 700 ~ :L 25 ~ C verbrannt. Die Verbrermungsgase werden durch 2 hintereinandergeschMtete hande]siibliche 2 P2Os-Absorptionszellen mit p~rMlelen Stromkreisea geleitet, hinter die ein gravimetrisches Silbercoulometer geschaltet ist. Nach etwa 15 rain wird das Coulometer abgeschaltet, die K~thode gespiilt, getrocknet und gewogen. Das Gewicht des erh~ltenei1 Silbers wird naeh eiiaem Blindversuch mit ehmm ]eeren Platlnschiffchen korrigiert. 1 mg Ag = 9,3437 #g Wasserstoff. -- Elektrolytische Bestimmung bei konstanter StromstSrke (B). Aus- fiihrung wie oben, jedoch wird ei~ Elektrolysestrom (etwa 100 Milliump.) yon einer vorher geeichtea konsta~te~ Stromquelle verwendet und automatiseh unter-