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312 Bericht: Chemisehe Analyse organiseher Stoffe. N die Normalit~t der NitritlSsung bedeutet, so errechnet sich der Essigs/iureanhy- dridgehalt (Molekulargewieht 102,089) in Prozent aus [(f. g -- C)~T. 10,21]/p. Ohne Blindprobe (der f-Weft braueht nut gelegentlich ermittelt zu werden) benStigen 2 Bestimmungen weniger als 1 Std. Die Ergebnisse sind auf 0,3% genau. H. FI~EY~Ao. Zur Bestimmun~ der Fetts~uren in Oxyfettsiiuren enthaltenden Gemischen empfehlen K. T, Ac~r~x und S. A. S~ETo~ 1 eine Esterfraktionierungsmethode. Sie wird an der Analyse eines Gemisches yon 70 Gew.-T. Erdnu1351und 30 Gew.-T. Ricinols/~ure dargelegt. Die ges~ttigten Fettsauren werden dutch die fibliche F~I- lung in Form der Bleisalze aus alkoholiseher LSsung entfernt. :Die Trennung der 01s~ure (mit Linols~ure) yon der P~icinols/~urekann dureh doppelte F/~llung der Harnstoff-Einschlul3verbindung der 0ls~ure-Linols~ure in methylalkoholiseher LTsung erfolgen. In einem 5 Liter-Becherglas werden 75,85 g der 16sliehen Blei- salze (bei der vorangehenden Trennung wurden 77,82 g erhalten) unter Um~fihren langsam mit etwa 1200 ml mit Harnstoff gesattigtem Methylalkohol versetzt. Man muJ3 dreimal so viel ]{arnstoff verwenden, als die vorhandenen S/~uren wiegen. Den Niederschlag saugt man ab und waseht mit harnstoffgesattigtem Methylalkohol. Hierauf zersetzt man die Einschlul~verbindungenim Riiekstand mit Wasser, das leicht anges~uert ist, und extrahiert die Fetts~uren mit ~-ther. Aus dem Filtra$ verjagt man das Methanol und behandelt den Riicksiand -- 15sliche EinschlnlL verbindungen enthaltend -- wie oben. 01saute liefert eine unlSsliche, l~ieinols/~ure hingegen eine 15sliehe I-Iarnstoffverbindung. Die 15sliche EinschluBverbindungent- h~]t aul~er l~ieinol- auch Linols~ure, deren Methylester unter vermindertem Druck bei gleicher Temperatur sieden. Aeetylierung dieser Methylester erhOht den Siede- punkt des t~,icinols&ureesters um 35~ C bei I0 mm Kg. Die schliel~lich erhaltenen 3 Fraktionen (alkohohnlSsliehe ]3]eisa]ze, in Methanol uulSsliehe Harnstoffein- schlul3verbindungen, in Methanol 15sliehe EinsehluBverbindungen) wurden als Methylester bzw. aeety]ierte Methy]ester fraktionierter Destfllation (bei 0,6 bis 0,8 mm Hg) unterworfen (Ergebnisse im Original). Die Zusammensetzung des Analysengemisehes wird aus den Verseifungs~quivalentenund Jodzahlen der frak- tionierten Methylester der ges~ttigten und 01s~ure-Linolsi~ureextrakte und der ~raktionierten, acetylierten Methylester der Rieinols~ureextrakts berechnet. Die Werte stimmen mit den theoretischen sehr befriedigend fiberein. H. F~YTAG. Zur Bestimmung der Acetessigs~iure benutzt F. BA~a z die Reaktion mit Salicylaldehyd, die sehr empfindlich und spezifiseh ist, wenn unter Aussehlul~ yon Sauerstoff gearbeitet wird und wenn Temperatur und Beliehtung konstant gehalten warden. Es lassen sich dann 0,05/~g Aeetessigs~ure in 0,1 ml Blur, d. h. 0,05 rag% als Aceton berechnet, noch erfassen. Die Bestimmung wird in einem vom Verf. entwickeltenMikrokonvektionsapp arat ausge~fihr t, dessert KonstrukLion undArbeits- weise iln P~eferat nicht besehrieben warden kSnnen. Ira Prinzip wird 0,1 hal Blur mit 0,1 ml l%iger 2qaF-LSsung durch einen Stiekstoffstrom unter gelindem Sehiitteln yon Aceton befreit. ])ann gibt man 1 Tr. 34%ige Yh0sphors~ure zu und 1/~13tin dem Ger~t bei 40~ C das entweiehende Aeeton (aus Aeetessigs~ure gebfldet) in eine SalieylaldehydlSsung tiberdiffundieren, wobei auf Abwesenheit yon Saner- stoff und Kohlens/~ure zu aeh~en ist. -- Nach 6 Std, besser noeh am n~chsten Morgen werden die Apparate einzeln geSffnet und die SalieylaldehydlSsung colorimetriert. Die Extinktion des Disalieylaeetons, d.h. die Differen z gegeniiber dem Leerwert ist der Aeetonmenge proportional. Der mittlere Fehler der Bestimmung wird mit Analyst (London) 77, 375--380 (1952). Centr. Lab. for Sci. a. Ind. ges., Hyderabad (Indien). Biochem. Z. 828, 318--326 (1952). Univ. Edinburgh.

Zur Bestimmung der Acetessigsäure

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312 Bericht: Chemisehe Analyse organiseher Stoffe.

N die Normalit~t der NitritlSsung bedeutet, so errechnet sich der Essigs/iureanhy- dridgehalt (Molekulargewieht 102,089) in Prozent aus [(f. g - - C)~T. 10,21]/p. Ohne Blindprobe (der f-Weft braueht nut gelegentlich ermittelt zu werden) benStigen 2 Bestimmungen weniger als 1 Std. Die Ergebnisse sind auf 0,3% genau.

H. FI~EY~Ao.

Zur Bestimmun~ der Fetts~uren in Oxyfettsiiuren enthaltenden Gemischen empfehlen K. T, Ac~r~x und S. A. S ~ E T o ~ 1 eine Esterfraktionierungsmethode. Sie wird an der Analyse eines Gemisches yon 70 Gew.-T. Erdnu1351 und 30 Gew.-T. Ricinols/~ure dargelegt. Die ges~ttigten Fettsauren werden dutch die fibliche F~I- lung in Form der Bleisalze aus alkoholiseher LSsung entfernt. :Die Trennung der 01s~ure (mit Linols~ure) yon der P~icinols/~ure kann dureh doppelte F/~llung der Harnstoff-Einschlul3verbindung der 0ls~ure-Linols~ure in methylalkoholiseher LTsung erfolgen. In einem 5 Liter-Becherglas werden 75,85 g der 16sliehen Blei- salze (bei der vorangehenden Trennung wurden 77,82 g erhalten) unter Um~fihren langsam mit etwa 1200 ml mit Harnstoff gesattigtem Methylalkohol versetzt. Man muJ3 dreimal so viel ]{arnstoff verwenden, als die vorhandenen S/~uren wiegen. Den Niederschlag saugt man ab und waseht mit harnstoffgesattigtem Methylalkohol. Hierauf zersetzt man die Einschlul~verbindungen im Riiekstand mit Wasser, das leicht anges~uert ist, und extrahiert die Fetts~uren mit ~-ther. Aus dem Filtra$ verjagt man das Methanol und behandelt den Riicksiand - - 15sliche EinschlnlL verbindungen enthaltend - - wie oben. 01saute liefert eine unlSsliche, l~ieinols/~ure hingegen eine 15sliehe I-Iarnstoffverbindung. Die 15sliche EinschluBverbindung ent- h~]t aul~er l~ieinol- auch Linols~ure, deren Methylester unter vermindertem Druck bei gleicher Temperatur sieden. Aeetylierung dieser Methylester erhOht den Siede- punkt des t~,icinols&ureesters um 35 ~ C bei I0 mm Kg. Die schliel~lich erhaltenen 3 Fraktionen (alkohohnlSsliehe ]3]eisa]ze, in Methanol uulSsliehe Harnstoffein- schlul3verbindungen, in Methanol 15sliehe EinsehluBverbindungen) wurden als Methylester bzw. aeety]ierte Methy]ester fraktionierter Destfllation (bei 0,6 bis 0,8 mm Hg) unterworfen (Ergebnisse im Original). Die Zusammensetzung des Analysengemisehes wird aus den Verseifungs~quivalenten und Jodzahlen der frak- tionierten Methylester der ges~ttigten und 01s~ure-Linolsi~ureextrakte und der ~raktionierten, acetylierten Methylester der Rieinols~ureextrakts berechnet. Die Werte stimmen mit den theoretischen sehr befriedigend fiberein. H. F~YTAG.

Zur Bestimmung der Acetessigs~iure benutzt F. B A ~ a z die Reaktion mit Salicylaldehyd, die sehr empfindlich und spezifiseh ist, wenn unter Aussehlul~ yon Sauerstoff gearbeitet wird und wenn Temperatur und Beliehtung konstant gehalten warden. Es lassen sich dann 0,05/~g Aeetessigs~ure in 0,1 ml Blur, d. h. 0,05 rag% als Aceton berechnet, noch erfassen. Die Bestimmung wird in einem vom Verf. entwickelten Mikrokonvektionsapp arat ausge~fihr t, dessert KonstrukLion undArbeits- weise iln P~eferat n icht besehrieben warden kSnnen. Ira Prinzip wird 0,1 hal Blur mit 0,1 ml l%iger 2qaF-LSsung durch einen Stiekstoffstrom unter gelindem Sehiitteln yon Aceton befreit. ])ann gibt man 1 Tr. 34%ige Yh0sphors~ure zu und 1/~13t in dem Ger~t bei 40 ~ C das entweiehende Aeeton (aus Aeetessigs~ure gebfldet) in eine SalieylaldehydlSsung tiberdiffundieren, wobei auf Abwesenheit yon Saner- stoff und Kohlens/~ure zu aeh~en ist. - - Nach 6 Std, besser noeh am n~chsten Morgen werden die Apparate einzeln geSffnet und die SalieylaldehydlSsung colorimetriert. Die Extinktion des Disalieylaeetons, d.h. die Differen z gegeniiber dem Leerwert ist der Aeetonmenge proportional. Der mittlere Fehler der Bestimmung wird mit

Analyst (London) 77, 375--380 (1952). Centr. Lab. for Sci. a. Ind. ges., Hyderabad (Indien).

Biochem. Z. 828, 318--326 (1952). Univ. Edinburgh.

2. Qualitative und quantitative Analyse. 313

~= 2% angegeben. Ein ~chteil der Methode ist, dub freies Aeeton nieht bestimmt werden kann. Aueh die Bestimmung yon fl-Oxybutters&ure ist sehwierig und mit grSBeren Fehlern behaftet. 3~it der Aeetessigs&urebestimmung lggt sieh aber eine Ketosis wahrseheinlich sehr genau verfolgen. K. HI~SB~RG.

Eine Methode zur BestJmmung yon Pyrazin in Gegenwart basischer Begleit- stoffe wie Piperazin, ])i&thylentriamin, J_thylendiamin ~nd Jthanolamin besohreiben W. SEAMAN. J. T. WOODS und W. LEIB~ANN 1. In Anlehnung an Untersuchungen yon STo~m~ 2 fthhren die Verf. das Pyrazin durch Behandlung mit Queeksilber(II)- sulfat in die sehwer 15sliohe Additionsverbindung C~HtN2 �9 HgS04 fiber. Nach dem Abtrennen des Reaktionsproduktes ermittelt man das iibersehiissige Queeksilber- sulfat dureh Titration mit 0,1 n Ammoniumthioey~natlTsung. - - Reage~,zien. a) QuecksilbersulfatlTsung. Man 16st 30 g Queeksilber(II)-sulfat in 850 ml dest. Wasser, ftigt 150 ml konz. Sehwefels~ure hinzu und filtriert die L6sung dureh Glas- wolle. Die Einstellung der LSsung erfolgt gegen 0,1 n Ammoniumthioeyanatl6sung unter Verwendung yon Eisen(III)-ammoniumsulfatlSsung als Indicator. - - b)0,1 n AmmoniumthiocyanatlOsung, einzustellen gegen SilbernitratlTsung. - - e) Eisen- (II1)- ammoninmsulfa~16sung. Man 15st 125 g Eisen(III)-ammoniumsulfat in 100 ml dest. Wasser unter Zus~tz yon 10 ml konz. Salpeters&ure. ~ Aus/i~hrung. D~s Untersuehungsmaterial, das je naeh dem Reinheitsgrad feste und auch flfissige Anteile enthalten kann, erhitzt man zur Erzielung einer guten Durehmisehung in einem auf 60--70~ erw&rmten Trookensehrank zum Sehmelzen. Von der er- kalteten Sehmelze 16st man 4--7 g in einem 1000 ml-~egkolben in Wasser und Ifillt mit Wasser zur Marke auf. Zu 50 ml der Verdfinnung gibt man unter meehaniseher Rfihrung innerhalb 5--10 rain tropfenweise 50 ml Queeksilber(II)-sulfatlTsung, l&l]~ fiber Naeht bei Zimmertemperatur stehen, filtriert dann unter Saugen, w~eht den Niedersehlag mit etwa i00 ml Wasser und titriert das Filtrat mit 0,1 n Am- moniumthioeyanatl6sung artier Verwendung yon 4 ml Eisenalaunl6sung Ms Indi- cater. Infolge geringer L6sliehkeit des Pyrazin-Queeksilbersulfatkomplexes sind flit die Berecbnung des Pya'azingehaltes als Korrektur 0,50 ml 0,1 n Ammonium- thioeyanatl6sung zuzusehlagen. Die Streuung der Werte betr&gt im Nittel ~z 0,3%. Die Genauigkeit der Bestimmung leidet niche, selbst wenn die Probe 20--40% Piperazin, Di~thylentriamin, ~thylendiamin und _~thanolamin als Begleitstoffe enth&it. Die Gesamtmenge der genannten basischen Substanzen kann duroh poten- tiometrische Titration mit 0,I n Salzs~ure bestimmt werden. B. Sc~fi-J~nEI~.

Die Methoden zur Bestimmun~ yon Glucose bespreehen L. PAmzo-Ano~so und J, ~nT i~z -B~v) r~ a in zwei breit angelegten Arbeiten. Zuniiehst werden die bisher bekannten lgethoden behandel% dann wird ausffihrlieh die r&umliehe Kon- figuration der ~- sowie der fl-Glucofuranose besproehen; anschliegend wird eine Mikromethode zur Bestimmung yon Glucose in Blur angegeben, die in analoger Weise wie die Halbmikromethode (mit 9,05 ml bzw. 0,5 ml Untersuehungsmaterial) vorgenommen werden kann. Einzelheiten fiber die Bestimmungen mSgen im Origi- nal nacbgelesen werden. E. BA~I~TICH.

Die quantitative Bestimmung yon Zuekern und Cellulose mit Hilfe der K ~ - R e a ~ t i ( m ist yon V. L. FnA~To~, Lvc~-~ P. For,~x,, L. L. S~T~ und J A ~ G. MAr~o~ t so modifiziert worden, dal~ der Oberschug an Cyanid naeh Ansguern

Analy~. Chemistry 24, 1949--1952 (1952). Amer. Cyanamid Co., Bound Brook, XJ. (USA).

J. prakg. Chem. 51, 459 (1895). Laboratorio (Granada) 15, 301--312 und 401-422 (1953). Benefieencia Pro-

vinciale, Ledn (Spanien). Aualyt. Chemistry 23, 1244--1247 (1951). Univ. Texas, Austin, [rex. (USA).