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3. Auf Pharmazie beziigliche. 457 purpurfilter. Man iiberzeugt sich, dab im ultr~violetten Gebiet jenseits yon 362,5 m/~ kein dutch st6rende Begleitsubstanzen verursaehtes Maximum liegt. Chlorophyll und rote Farbk6rper l~ssen sich dureh ihre Xtherl6slichkeit leieht entfernen. Maa wigt 50 rag in einem 50 ml-Mel~kolben ein, 16st in 95~oigem Athylalkohol unter Verdiinnen auf eine optisehe Diehte yon 0,4--0,6 bei Wellenlinge 362,5 mtt, si~uert mit 0,5 ml 0,02 n Essigsiure sehwaeh an und vergMcht mit einer Blind- probe mit den gleichen Mengen Alkohol nnd Essigs~ure. Von bekannten Mischungen P~utin (100--94~o) mit Quercetin (0--6~o) liest man die entspreehenden optischen E345 Dichten bei A 347 und A 375 m# ~b, bildet d~s Verh~ltnis der Dichten ~--::z-~" und E375 legt davon eine Tabelle oder ein Diagr~mm an. Daraus l~gt sieh dann die Zu- sammensetzung einer unbekannten I{utin-Quercetinmisehung leicht mit einem Fehler Yon • 0,2~o ablesen. Prozent wasserfreies I~utin• 1,088 - Prozent l~utin- trihydrat. H. ZELLSJ~m Zur Bestimmmlg von Rutin in Tabletten verwendet tflARL B. DECHENE 1 die Tatsache, dag l~utin (5, 7, 3', 4'-Tetraoxyflavon-rhamnosid) ihnlich wie Morin (5, 7, 2',4'-Tetraoxyttavon) in Gegenwart yon Aluminiumehlorid eine Gelb- firbung erzeugt, die unter bestimmten Bedingungen zur quantitativen Rutin- bestimmung dienen kann. Gleiehzeitig gibt Verf. eine papierchromatographische Methcde zur Abtrennung yon Quercetin (5, 7, 3', 4'-Tetraoxyflavon) an, das als Begleitstoff odor Zersetzungsprodukt yon t~utin auftreten und die Bestimmung st6ren kann. Eich]curve: Zur Bereitung einer Standard-Rutin-LSsung wird Handelsrutin bei 125 ~ zum konstanten Gewicht getrocknet und eine alkoholische LSsung hergestellt, die 50 #g/ml enth/~It. Deren GehMt wird spektrophotometriseh nach POaTEa, BRICE n. a. 2 bestimmt, tIiervon werden bestimmte Anteile in I~eagensgl/~ser gegeben und mit Alkohol auf 5 ml aufgeffillt. Zu jeder Probe gibt man 3 nil 0,1 m AluminiumchloridlSsung und 5 nil m Kaliumacetatl6sung. N~ch 40 rain Stehen wird bei 415 m# photometriert. Aus den erhaltenen Werten fiir 50--250 #g wird eine Eichkurve angelegt. Die Farbe erreicht naeh 30 rain ihr Maximum und bleibt einige Stunden konstant, wenn mindestens 3 (bis 5) ml AluminiumlSsung ent- halten waren. Aueh zwisehen 3 und 7 ml Alkohol verandert dieser die Firbung nicht. Zur Rutinbestimmung in Tabletten (die auger tl~utin Aminophyllin, Phenobar- bitM, Mannithexanitrat, Aseorbinsiure enthalten kSnnen) pulverisiert man 5 bis l0 Tabletten fein und extrahiert hiervon eine 15--20 mg t~utin enthaltende Menge im Soxhletapparat 8--10 Std mi~ reinstem ~thanol (10 Std mit NaOH und Zink- feile gekoeht, dann abdestilliert). Der Atkoholextrakt wird im 50 ml-MeBkolben mit Alkohol aufgeftillt, hiervon werden wieder 15 ml genommen und genau so auf 50 ml aufgef/illt. Der l~utingehalt wird in Doppelbestimmungen yon je 1 ml der letzten Verdiinnung wie oben beschrieben, ermittelt. 95--105~o der Einwa~ge wurden im Extrakt wiedergefunden, und keiner der anderen Arzneistoffe stSrt die Bestimmung. Papierchromatogra19hisehe Untersuchung: Rutin und Quercetin lassen sich zu- sammen odor einzeln in Mengen -con 4--50/~g papierchromatographisch gut n~eh- weisen. Man benutzt eine Mischung yon 4 T. n-Butanol, 5 T. Wasser nnd 1 T. Eisessig zur 24sttindigen aufsteigenden Chromatographic auf 3,5 • 28 cm-Streifen W~rAT~AN-Papier Nr. 1 und erhilt konzentrierte, wenig ausgezogene tJlecke. i ,I. Amer. pharmaceut. Assoc. (Scient. ]~gd.) 10, 93 (1951). Arch. Biochem. 21, 273 (1949).

Zur Bestimmung von Rutin in Tabletten

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Page 1: Zur Bestimmung von Rutin in Tabletten

3. Auf Pharmazie beziigliche. 457

purpurfilter. Man iiberzeugt sich, dab im ultr~violetten Gebiet jenseits yon 362,5 m/~ kein dutch st6rende Begleitsubstanzen verursaehtes Maximum liegt. Chlorophyll und rote Farbk6rper l~ssen sich dureh ihre Xtherl6slichkeit leieht entfernen.

Maa wig t 50 rag in einem 50 ml-Mel~kolben ein, 16st in 95~oigem Athylalkohol unter Verdiinnen auf eine optisehe Diehte yon 0,4--0,6 bei Wellenlinge 362,5 mtt, si~uert mit 0,5 ml 0,02 n Essigsiure sehwaeh an und vergMcht mit einer Blind- probe mit den gleichen Mengen Alkohol nnd Essigs~ure. Von bekannten Mischungen P~utin (100--94~o) mit Quercetin (0--6~o) liest man die entspreehenden optischen

E345 Dichten bei A 347 und A 375 m# ~b, bildet d~s Verh~ltnis der Dichten ~--::z-~" und

E375 legt davon eine Tabelle oder ein Diagr~mm an. Daraus l~gt sieh dann die Zu- sammensetzung einer unbekannten I{utin-Quercetinmisehung leicht mit einem Fehler Yon • 0,2~o ablesen. Prozent wasserfreies I~utin• 1,088 - Prozent l~utin- trihydrat. H. ZELLSJ~m

Zur Bestimmmlg von Rutin in Tabletten verwendet tflARL B. DECHENE 1 die Tatsache, dag l~utin (5, 7, 3', 4'-Tetraoxyflavon-rhamnosid) ihnlich wie Morin (5, 7, 2' ,4 '-Tetraoxyttavon) in Gegenwart yon Aluminiumehlorid eine Gelb- f i rbung erzeugt, die unter bestimmten Bedingungen zur quantitativen Rutin- bestimmung dienen kann. Gleiehzeitig gibt Verf. eine papierchromatographische Methcde zur Abtrennung yon Quercetin (5, 7, 3', 4'-Tetraoxyflavon) an, das als Begleitstoff odor Zersetzungsprodukt yon t~utin auftreten und die Bestimmung st6ren kann.

Eich]curve: Zur Bereitung einer Standard-Rutin-LSsung wird Handelsrutin bei 125 ~ zum konstanten Gewicht getrocknet und eine alkoholische LSsung hergestellt, die 50 #g/ml enth/~It. Deren GehMt wird spektrophotometriseh nach POaTEa, BRICE n. a. 2 bestimmt, tI iervon werden bestimmte Anteile in I~eagensgl/~ser gegeben und mit Alkohol auf 5 ml aufgeffillt. Zu jeder Probe gibt man 3 nil 0,1 m AluminiumchloridlSsung und 5 nil m Kaliumacetatl6sung. N~ch 40 rain Stehen wird bei 415 m# photometriert. Aus den erhaltenen Werten fiir 50--250 #g wird eine Eichkurve angelegt. Die Farbe erreicht naeh 30 rain ihr Maximum und bleibt einige Stunden konstant, wenn mindestens 3 (bis 5) ml AluminiumlSsung ent- halten waren. Aueh zwisehen 3 und 7 ml Alkohol verandert dieser die Fi rbung nicht.

Zur Rutinbestimmung in Tabletten (die auger tl~utin Aminophyllin, Phenobar- bitM, Mannithexanitrat, Aseorbinsiure enthalten kSnnen) pulverisiert man 5 bis l0 Tabletten fein und extrahiert hiervon eine 15--20 mg t~utin enthaltende Menge im Soxhletapparat 8--10 Std mi~ reinstem ~thanol (10 Std mit NaOH und Zink- feile gekoeht, dann abdestilliert). Der Atkoholextrakt wird im 50 ml-MeBkolben mit Alkohol aufgeftillt, hiervon werden wieder 15 ml genommen und genau so auf 50 ml aufgef/illt. Der l~utingehalt wird in Doppelbestimmungen yon je 1 ml der letzten Verdiinnung wie oben beschrieben, ermittelt. 95--105~o der Einwa~ge wurden im Extrakt wiedergefunden, und keiner der anderen Arzneistoffe stSrt die Bestimmung.

Papierchromatogra19hisehe Untersuchung: Rutin und Quercetin lassen sich zu- sammen odor einzeln in Mengen -con 4--50/~g papierchromatographisch gut n~eh- weisen. Man benutzt eine Mischung yon 4 T. n-Butanol, 5 T. Wasser nnd 1 T. Eisessig zur 24sttindigen aufsteigenden Chromatographic auf 3,5 • 28 cm-Streifen W~rAT~AN-Papier Nr. 1 und erhi l t konzentrierte, wenig ausgezogene tJlecke.

i ,I. Amer. pharmaceut. Assoc. (Scient. ]~gd.) 10, 93 (1951). Arch. Biochem. 21, 273 (1949).

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458 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden.

Die Streifen werden an der Luft getrocknet, mit Aluminiumchloridl6sung und Kaliumacetatl6sung bespriiht und lufttrocken im UV-Licht untersucht. 1 /tg Quercetin ist auf diese Art noch nachzuweisen. Bei der alkoholisehen Extraktion aus den Tabletten tr i t t weder eine Hydrolyse noch eine Spaltung ein und zugesetztes Quercetin wird stets gesondert wiedergefunden. Versnche, Rut in aus dem Chro- matogramm quantitativ zu extrahieren, ergaben jedoch nur 65% der eingesetzten 50 ,ag t~utin. W. I-IENNIG.

Eine colorimetvische Methode zur Bestimmung yen Uracil und Cytesin ist in Anlehnung an die yon H. L. W~ELEJ~ uwd T. B. JOHNSO• 1 gegebene Arbeits- weise yon M. SOODAK, A. PIRClO und L. R. CEREO~DO 2 ausgearbeitet worden. Das Verfabren beruht darauf, dab die Pyrimidinderivate nach Behandlung mit Bromwasser das Harns&urereagens nach E. J3. NEWTO~ 3, welches aus arsen- wolframsauremLithium besteht, reduzieren. Cytosin kann aus einer neutralen LSsung mit Amberlit II~-100-~ abgetrennt werden, besser ist aber der synthe- tische Zeolith Dccalso, welcher Cytosin selektiv absorbiert, ohne dab Uracil ver- loren geht. An Reagenzien braucht man 1. das Harns&urereagens nach NEWTOn, 2. eine 2,5%ige L6sung yon Natriumcyanid in 25%igem Harnstoff, gesgttigtes Bromwasser und Decalso, welcher 4real mit 3%iger Essigsgure, 1 mal mit 25%iger Kaliumchlorid-L6sung und schlicl]lich solange mit dest. Wasser gewaschen wird, bis er keinen Leerwert mehr gibt. Zur Bestimmung ffillt m~n die unbekannte neutrale LSsung, die 0,05--4),3 mikromolar in bezug auf Pyrimidin ist, mit Wasser auf 2 ml auf, 1/iBt nach Zusatz yon 7 Tropfen Bromwasser 5 min stehen, entfernt d~s iiberschiissige Brom durch einen Luftstrom, spfilt den Hals des Kolbens mit 3 ml Wasser ab, setzt dann 5 ml Natriumeyanid-tIanlstoffi6sung und 1,5 ml NEWTONS Reagens zu. Die Gls bleiben 1 Std stehen, werden dann auf 25 ml aufgeffillt und die Farbtiefe wird bei 660 oder 690 m/~ gemessen. Das BEERsche Gesetz ist erfiillt. Wenn Uracil die Farbtiefe 0,99 gibt, gibt Cytosin die Farbe 0,41, Iso- cytosin 0,39 und Thiouracyl 0,36. Thymin und 5-Methylcytosin geben keine Farbe. Bromuracfl und Dibromoxyhydrouracil geben fast die gleiche Farbe, auch nach Bromierung, wghrend Dichloroxyhydrouracyl nur eine Farbintensit/~t yon 0,14 und Bromeytosin von 0,27 nach Bromierung ergeben. Isobarbitursgure gibt vor der Bromierung die Farbintensitgt 1,05, nach der Bromierung 0,11. 5-Nitro- uracyI gibt nach tier Bromierung keine Farbe mehr, Barbiturs~ure nnd Alloxan st6ren nicht. Auch Adenin und Guanin geben keine Farbe. Die Methode ist anwend- bar auf Hydrolysate yon Nuelehlsauren, wenn die Purine mit PalladiumiII)- chlorid nach J. M. GULLA~D und T. F. MACl~A~ 4 ausgefallt werden. Zur getrennten Bestimmung yon Cytosin und Uracil bestimmt man erst beide zusammen, ab- sorbiert daRn an Decalso und bestimmt im Fil trat das Uracil allein. Die Ausbeuten an beiden Stoffen betragen fast 100% mit Schwankungen naeh oben und unten und es k6nnen 6--33 ~g der Stoffe bestimmt werden. K. HI~SB~R~.

Zur Untersuchung van Sennabl~ittern (Cassia Acuti[olia Ddile) geben B . V . CH~ST~SESr und I. A. A:BDEL-LATIF eine spektrophotometrische und eine fluoro- metrische Methode an. Der spektrophotometrischen Methode 5 liegt die BOR~rRAECER- sche Reaktion zugrunde. Die FarbintensitAt tier ammoniakalischen LSsung ist yon der Extraktkonzentration oder der Drogenmenge direkt abhgngig. Die spektro-

1 5. of biol. Chem. 8, 183 (1907). J. of biol. Chem. 181, 713 (1949).

3 j . of biol. Chem. 120, 315 (1937). 4 j . Chem. Soc. 1982, 2231. 5 j . Amer. pharmaceut. Assoc. Scient. Ed. 88, 589 (1949).