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66 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden Menge des gesuehten Stoffes (g) wird aus der Stufenh6he h~ nach Zugabe einer Standardmenge a und der StufenhShe h 1 im Polarogramm dieser Standardmenge ermittelt. g . PLE~ICXA 1 hat in Erggnzung zu friiheren Versuchen zur Chromatographie yon Thiaminpriiparaten 2 die unzureiehende Spezifitgt der Jansensehen Thiaminbestim- mung 3 in Arzneimitteln diskutiert und dureh neue Chromatogramme belegt. An Chromatogrammen yon reinstem Thioehrom [absteigend mit n-Butanol-Eisessig- Wasser (4:1:5)auf Whatmann-Papier Nr. 1 bei ph 2,5 entwiekelt] werden 5 im Ultraviolett blau fluorescierende Zonen mit deutlieh versehiedenen Rf-Werten, an Abb. 1. Apparatur znr Destillation yon Xthylenoxyd bei der Bestimmungin Gewfirzen nach CltITCHFIEZD u. JOttNSOX Chromatogrammen von Thiamin- pr~paraten (Injektionsampullenin- hM~) naeh 0xydation mit alkaliseher Kaliumeyanoferrat (III)-16sung aber nur 4 Zonen beobaehtet. Von diesen fluoreseieren 3 direkt blau, die vierte (langsamste Zone) aber erst naeh Besprtihen mit alkaliseher Kalium- eyanoferrat(III)-16sung. Sie stellt offenbar einen weiteren neuen Stoff d~r. Wird die dureh Chromatographie getrennte Thiaminzone ausgesehnit- ten, mit 0,5%iger Kalilauge eluiert, die L6sung mit Stiekstoff yon ge- 16stem Sauerstoff befreit und unter Stiekstoff die Entf~rbung der LSsung abgewartet, so kann der Thiamin- gehalt einwandfrei polarographisch an der anodisehen Stufe bestimmt und ein vollkommen spezifiseher Naehweis geftihrt werden. K. CRUSE Zur colorimetrisehen Bestim- mung yon ~thylenoxyd in Gewfirzen (z. B. in Muskatnufi und Paw@a) haben F. E. CRITCtIFIELD und J. B. JOHNSON 4 des yon J. C. SPECK jr. und A. A. FouIsT 5 zur Bestimmung yon •thylenglykol angegebene Verfahren umgearbeitet. Athylenoxyd hydrolysiert in mineralsaurer L6sung bei erh6hter Temperatur (Dampfbad) unter Bi]dung yon Athylenglyko], des mit Natrium- perjodat zu Formaldehyd umgesetzt und photometrisehbestimmt wird. BeiGegenwart st6render Substanzen (z. B. Verbindungen, die ebenfalls mit Perjodat unter Bildung yon Formaldehyd reagieren) wird des ~thylenoxyd dureh Destillation im Luft- strom aus der Probe abgetrennt. Bei dieser Destillation treten infolge vorzeitiger Hydrolyse etwa 14% betragende Verluste an )~thylenoxyd auf. Die Fehler enffallen, 1 Pharmazie 12, 219--223 (1957). Aead. landw. Wiss., Prag-I~uzyn~ ,(~Sg). 2 PLETICI~A,•. : Pharm~zie 9, 734 (1954); vgl. diese Z. 147, 295 (1955). a JAS;SE~, B. C. D.: Reeuefl. Tray. chim. Pays-Bas 55, 1046 (1936). vgl. diese Z. 149, 385 (1956). Analyt. Chemistry 29, 797--800 (1957). Union Carbide and Carbon Corp., South Charleston, W. Va. (USA). 5 Analyt, Chemistry 26, 1942 (1954); vgl. diese Z. 148, 301 (1955/56).

Zur colorimetrischen Bestimmung von Äthylenoxyd in Gewürzen

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66 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden

Menge des gesuehten Stoffes (g) wird aus der Stufenh6he h~ nach Zugabe einer Standardmenge a und der StufenhShe h 1 im Polarogramm dieser Standardmenge ermittelt.

g . PLE~ICXA 1 hat in Erggnzung zu friiheren Versuchen zur Chromatographie yon Thiaminpriiparaten 2 die unzureiehende Spezifitgt der Jansensehen Thiaminbestim- mung 3 in Arzneimitteln diskutiert und dureh neue Chromatogramme belegt. An Chromatogrammen yon reinstem Thioehrom [absteigend mit n-Butanol-Eisessig- Wasser (4:1:5)auf Whatmann-Papier Nr. 1 bei ph 2,5 entwiekelt] werden 5 im Ultraviolett blau fluorescierende Zonen mit deutlieh versehiedenen Rf-Werten, an

Abb. 1. Apparatur znr Destillation yon Xthylenoxyd bei der Best immungin Gewfirzen nach CltITCHFIEZD

u. JOttNSOX

Chromatogrammen von Thiamin- pr~paraten (Injektionsampullenin- hM~) naeh 0xydation mit alkaliseher Kaliumeyanoferrat (III)-16sung aber nur 4 Zonen beobaehtet. Von diesen fluoreseieren 3 direkt blau, die vierte (langsamste Zone) aber erst naeh Besprtihen mit alkaliseher Kalium- eyanoferrat(III)-16sung. Sie stellt offenbar einen weiteren neuen Stoff d~r. Wird die dureh Chromatographie getrennte Thiaminzone ausgesehnit- ten, mit 0,5%iger Kalilauge eluiert, die L6sung mit Stiekstoff yon ge- 16stem Sauerstoff befreit und unter Stiekstoff die Entf~rbung der LSsung abgewartet, so kann der Thiamin- gehalt einwandfrei polarographisch an der anodisehen Stufe bestimmt und ein vollkommen spezifiseher Naehweis geftihrt werden.

K . CRUSE

Zur colorimetrisehen Bestim- mung yon ~thylenoxyd in Gewfirzen (z. B. in Muskatnufi und Paw@a) haben F. E. CRITCtIFIELD und J. B. JOHNSON 4 des yon J. C. SPECK jr.

und A. A. FouIsT 5 zur Bestimmung yon •thylenglykol angegebene Verfahren umgearbeitet. Athylenoxyd hydrolysiert in mineralsaurer L6sung bei erh6hter Temperatur (Dampfbad) unter Bi]dung yon Athylenglyko], des mit Natrium- perjodat zu Formaldehyd umgesetzt und photometrisehbestimmt wird. BeiGegenwart st6render Substanzen (z. B. Verbindungen, die ebenfalls mit Perjodat unter Bildung yon Formaldehyd reagieren) wird des ~thylenoxyd dureh Destillation im Luft- strom aus der Probe abgetrennt. Bei dieser Destillation treten infolge vorzeitiger Hydrolyse etwa 14% betragende Verluste an )~thylenoxyd auf. Die Fehler enffallen,

1 Pharmazie 12, 219--223 (1957). Aead. landw. Wiss., Prag-I~uzyn~ ,(~Sg). 2 PLETICI~A, •. : Pharm~zie 9, 734 (1954); vgl. diese Z. 147, 295 (1955). a JAS;SE~, B. C. D.: Reeuefl. Tray. chim. Pays-Bas 55, 1046 (1936). vgl. diese Z.

149, 385 (1956). Analyt. Chemistry 29, 797--800 (1957). Union Carbide and Carbon Corp.,

South Charleston, W. Va. (USA). 5 Analyt, Chemistry 26, 1942 (1954); vgl. diese Z. 148, 301 (1955/56).

2. Analyse yon Materialien der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft 67

wenn die Eichkurve unter den gleichen Bedingungen aufgestellt wird. - - Arbeits- weise. Zur Destfll~tion wird die in Abb. 1 gezeigte Appara~ur verwendet. Das J~thylenoxyd wird in einer Vorlage aufgefangen, die mit Glasperlen beschickt ist und 20 ml auf untor 5 ~ C gokfihltes Wassor enth/~lt. Die Vorlage taucht in ein mit Eiswasser gef'fiiltes Dewargef~lL Zur Absorption otwg in der Laboratorinmsluft vor- handener st6render Aldehyde wird vet den Destillationskolben eine Wasehflasche geschaltet, die je 25 ml 0,5 n w/~13rigo LSsungen yon JKydroxylaminhydrochlorid und Tri~thanolamin enthgtt. Sgmtliche Sehliffverbindungen werden ausscbliel31ich mit Sflieongrease gefettet. Die Gewfirzprobe mit einem Xthylenoxydgehalt nicht fiber 0,7 nag wird in den Destfllationskolben eingebracht, mit 200 ml Wasser ver- setzt und 30 rain unter l~fickflul3 erhitzt. Dabei wh'd ein gleiehmgl3igor Luftstrom mit einer Fliel3geschwindigkeit yon gon~u 10 ml/min (Blasenzghler) durch die Apparatnr gesaugt. AnsehlieBend wird die Vorlage in einen druckrosistonten Kolben entleert. Mit mSglichst wenig dest. Wasser wird 3 real nachgespii]t. Die erhaltene L6sung wird mit 1,0 ml 0,5 n Schwefels&ure versetzt und 60 rain bei 98 :L 2 ~ C (D~mpfbsd) erhitzt (der Xolben wird mit einem Gummistopfen verschlossen, der mit either Polygthy]enschicht geschiitzt ist). Man l/igt die LSsung guf Raumtem- peratnr abkfihlen, sptilt mit Wasser in einen 100 ml-MeBkolben fiber, gibt nsch- eingnder 1,0 ml 0,5 n Natronlauge und 2,0 ml 0,1 n NaJO~-LSsung zu (nach jeder Reagenszngabe wird gut gemischt), lgl?t d~s Reaktionsgemisch 15 rain bei g~nm- temperatur stehen, ffigt ansehliel3end noch 2,0 ml einer wSehentlich frisch berei- teten 5,5%igen Ng~SO~-LSsung hinzu und Ftillt mit ~u zur Marke auf. Ein aliquoter Tell (10 ml) der orhaltenen LSsung wird in einem 100 ml-Mel~zylinder mit etw~ 50 mg Natriumehromotropat (Na-l,8-Dihydroxynaphthol-3,6-disulfonat) ver- setzt und mit konz. Schwefels~ure ~uf 50,0 ml verdiinnt. Man leitet etwa 10 min einen kraftigen Stickstoffstrom dutch die LSsung, kfihlt auf l~aumtemperatur ab und nail~t die Extinktion der erhaltenen FarbsalzlSsung unter Verwendung yon 1 cm-Xfivetten bei 570 m/~. Eine Blindwertbestimmung wird entsprechend (aber ohne Destillation) durehgeffihrt..~n Hand einer Eichkurve wird ausgewertet. Zum Aufstellen der Eichkurve wird eirte Stamml5sung angesetzt, die 0,15 mg J_thylen- oxyd/ml enthglt. Geeignete Volumina dieser L5sung (1, 3 nnd 5 m]) werden in der besehriebenen Weise an~lysiert. Die Eiehkurve folgt dem Beersehen Gesetz. Beleg- analysen zeigen gute Ubereinstimmung mit den orwarteten Werten.

X. M ~ c ~

2. A n a l y s e y o n M a t e r i a l i e n d e r I n d u s t r i e , des H a n d e l s u n d d e r L a n d w i r t s c h a f t

Die spektralphotometrische Spurenbestimmung yon Zink in Cadmium~ Magne- sium, Seltenerdmetallen, Beryllium, Eisen, Yttrium und Alkalimetallen ist nach Angaben yon Cm V. B,t~KS and R. E. BIsQuE 1 mit c~, fl, 7, ~-Tetraphenylporphin (TPPH2) mSglich, dessert Zinkkomplex (ZnTPP), in Eisessig gelSst, bei 551 mtt ein Absorptionsmaximum mit einer Mo]arextinktion yon etwa 14000 hat. Dieser Wert hangt sohr yon der Art und Konzentr~tion der LOsungsgenossen ab. Bei Komplex- bildung yon Zinkporehlorat n~it 3 ,5 .10-s in LSsungon yon TPPH~ in Eisessig werden z. B. viol kleinere Extinktionen gefunden als bei Komp]exbildung mit Zink- aeetat; jedoch ist das ]3eersche Gesetz in beiden F~llen bis zu Konzentrationen yon etwa 2 #g Zn/ml erfiillt. Die an KomplexlSsungen mit gleichbleibendom Zinkgehalt gomesseno Extinktion durehlauft bei Zusatz waehsender Mengen Natrinmacetat0 odor Cadmium~ootat ein Maximnm. Bei Zusatz yon Magnesinmaeetat bleibt sie zun~chst konstant, f~llt aber bei h5heren Mg-Gohalten (C~[g > 10 -~ Mol/1) raseh ab.

1 Analyt. Chemistry 29, 522--526 (1957). Iowa State College, Ames, Iowa (USA). 5*