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220 Bericht: Chemische Analyse organiseher Stoffe. LSsung, pH 4,0, Gesamtaeetatkonzentration 1,5 molar, l~atriumchloritkonzen- tration 0,060 molar, Reaktionsdauer 18 Std, Temperatur 25~ C, verschlossene Reaktionsgef/~$e, die auch Ms Mel]gef~Be (Kiivette, Colorimeterglas) dienen und m5glichst wenig dem Licht ausgesetzt werden diirfen. Die Chlordioxydbestimmungen wurden mit einem Beckman-lVKodellDU-Spektralphotometer ausgeffihrt. Chlor- dioxyd zeigt in w~Briger L5sung ein Absorptionsmaximum bei 358 m/z, aber wegen der Absorption des Natriumchlorits in diesem Bereieh werden die Wellenl/~ngen 435,8 m# (Itg-Licht) oder 436,0 m# (Wolfram-Licht) empfoMen. Die Absorptions- koeffizienten yon Chlordioxyd in w~Briger L5sung wurden bei versehiedenen Wellenl/~ngen und Konzentrationen bei 25 ~C bestimmt ; sie folgen dem BEERsehen Gesetz. Der Glucosegehalt wird aus der Differenz des erzeugten Chlordioxyds aus der Testsubstanz und aus einer Bezugssubstanz aus reiner Fructose (dutch Um- kristallisation aldosefrei zu erhalten) ermittelt. Die Differenz der Chlordioxyd- konzentrationen aus Test- und BezugslSsung muf~ aus zwei Grtinden korrigiert werden, ehe sic dem der Glucose zugehSrigen Betrag entspricht. Einmal wird ver- mutlieh dureh ]angsame hydrolytische Disproportionierung Chlordioxyd verbraucht. Zum anderen ist die Chloritkonzentration der Test- und der BezugslSsung w/~hrend des Fortschreitens der Reaktion nicht mehr die gleiehe. Zur ausffihrlichen Unter. richtung fiber die Vornahme der Korrektionen muB auf die Originalarbeit ver- wiesen werden. Die Verff. ffihrten so auf spektralphotometrisehem Wege Glucose- bestimmungen in FrUCtOSe dureh. Bei Substanzen mit Glucosegehalten yon 0,05 bis 0,5% lag der mittlere absolute Fehler etwa bei 0,003%, bei Olucosegehalten yon 0,5--5% bei etwa 0,03% und um 1% bei Substanzen mit mehr als 5% Glucose. Der entsprechende mittlere Fehler ffir colorimetrische Bestimmungen ist um einen Faktor 1,5--2 grSfler. H. SPECXEg. Bei der Papierelektrophorese yon 0-Methylderivaten der ~.-Fruetos6 nach dem Verfahren yon R. CONSDE:< und W. M. STA-NIER 1 und anschlieSender Kennzeichnung durch Besprfihen mit salzsaurer I-]arnstofflSsung nach R. DEDONDER 2 stellten D. J. BELL und D. H. NORTHCOTE ~ lest, da$ die Grfingraufarbung bei solchen Fruetosederivaten einer oekerbraunen Platz maeht, die, wie z. B. das 1,3,4,5-Tetra-, das 1,4,5-Tri- und das 4,5-Di-O-Methyl-Derivat, im Pyranosering vorliegen, eine Beobachtung, die W. E. A. MITCHELL 4 an den 1,4,5- und 4,5-Verbindungen bei Be- sprfihen mit I-Iarnstoff-OxMat-LSsung ebenfalls machte. Enth/~lt das Spriih- reagens Borat, so sind auch die Fleeken yon freier Fructose, Saceharose und yon Methyl-fi-d-fructopyranosid ockerbraun. K. CRUSE. Zur eolorhnetrisehen Bestimmung yon Fl~etose-6-phosphat und Fructose- 1,6-dlphosphat eignet sich naeh J.H. RoE und Iq. M. PAP~DOrOULOS 5 die yon J. H. ROE G ffir freie Fructose angegebene Methode in passend abge~nderter Form.-- P~eagentien: I. L5sung von 0,1 g l~esorein und 0,25 g Thioharnstoff in 100 ml Eis- essig (ira Dunkeln 2--3 Monate hMtbar). IX. Standard-Fructose-L5sungen. a) Stamm- 15sung: 100 mg reinste, bei 60--70 ~ C im u getrocknete Fructose in 100 ml ges~ttigter Benzoes/~urelSsung (BL) gelOst, b) ArbeitslSsung: 2 ml IIa -k 98 ml BL; 1 ml dieser L5sung entspricht 0,02 mg Fructose. -- Ver]ahren. Gewebe wird mit 5%iger Trichloressigsi~urelSsung homogenisiert, Blur mit dem gleichen Re~gens 1 Nature (London) 170, 1069 (1952). 2 Bull: Soc. Chim. biol. (Paris) 34, 144 (1952). s Chem. and Ind. 1954, 1328--1329. Univ. Cambridge (England). Thesis 1953, Edinburgh (Schottland). 5 j. biol. Chemistry 210, 703--707 (1954). GeorgeWashington Univ.,Washington. 6 g. biol. Chemistry 107, 15 (1934).

Zur colorimetrischen Bestimmung von Fructose-6-phosphat und Fructose-1,6-diphosphat

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Page 1: Zur colorimetrischen Bestimmung von Fructose-6-phosphat und Fructose-1,6-diphosphat

220 Bericht: Chemische Analyse organiseher Stoffe.

LSsung, pH 4,0, Gesamtaeetatkonzentration 1,5 molar, l~atriumchloritkonzen- tration 0,060 molar, Reaktionsdauer 18 Std, Temperatur 25 ~ C, verschlossene Reaktionsgef/~$e, die auch Ms Mel]gef~Be (Kiivette, Colorimeterglas) dienen und m5glichst wenig dem Licht ausgesetzt werden diirfen. Die Chlordioxydbestimmungen wurden mit einem Beckman-lVKodell DU-Spektralphotometer ausgeffihrt. Chlor- dioxyd zeigt in w~Briger L5sung ein Absorptionsmaximum bei 358 m/z, aber wegen der Absorption des Natriumchlorits in diesem Bereieh werden die Wellenl/~ngen 435,8 m# (Itg-Licht) oder 436,0 m# (Wolfram-Licht) empfoMen. Die Absorptions- koeffizienten yon Chlordioxyd in w~Briger L5sung wurden bei versehiedenen Wellenl/~ngen und Konzentrationen bei 25 ~ C bestimmt ; sie folgen dem BEERsehen Gesetz. Der Glucosegehalt wird aus der Differenz des erzeugten Chlordioxyds aus der Testsubstanz und aus einer Bezugssubstanz aus reiner Fructose (dutch Um- kristallisation aldosefrei zu erhalten) ermittelt. Die Differenz der Chlordioxyd- konzentrationen aus Test- und BezugslSsung muf~ aus zwei Grtinden korrigiert werden, ehe sic dem der Glucose zugehSrigen Betrag entspricht. Einmal wird ver- mutlieh dureh ]angsame hydrolytische Disproportionierung Chlordioxyd verbraucht. Zum anderen ist die Chloritkonzentration der Test- und der BezugslSsung w/~hrend des Fortschreitens der Reaktion nicht mehr die gleiehe. Zur ausffihrlichen Unter. richtung fiber die Vornahme der Korrektionen muB auf die Originalarbeit ver- wiesen werden. Die Verff. ffihrten so auf spektralphotometrisehem Wege Glucose- bestimmungen in FrUCtOSe dureh. Bei Substanzen mit Glucosegehalten yon 0,05 bis 0,5% lag der mittlere absolute Fehler etwa bei 0,003%, bei Olucosegehalten yon 0,5--5% bei etwa 0,03% und um 1% bei Substanzen mit mehr als 5% Glucose. Der entsprechende mittlere Fehler ffir colorimetrische Bestimmungen ist um einen Faktor 1,5--2 grSfler. H. SPECXEg.

Bei der Papierelektrophorese yon 0-Methylderivaten der ~.-Fruetos6 nach dem Verfahren yon R. CONSDE:< und W. M. STA-NIER 1 und anschlieSender Kennzeichnung durch Besprfihen mit salzsaurer I-]arnstofflSsung nach R. DEDONDER 2 stellten D. J. BELL und D. H. NORTHCOTE ~ lest, da$ die Grfingraufarbung bei solchen Fruetosederivaten einer oekerbraunen Platz maeht, die, wie z. B. das 1,3,4,5-Tetra-, das 1,4,5-Tri- und das 4,5-Di-O-Methyl-Derivat, im Pyranosering vorliegen, eine Beobachtung, die W. E. A. MITCHELL 4 an den 1,4,5- und 4,5-Verbindungen bei Be- sprfihen mit I-Iarnstoff-OxMat-LSsung ebenfalls machte. Enth/~lt das Spriih- reagens Borat, so sind auch die Fleeken yon freier Fructose, Saceharose und yon Methyl-fi-d-fructopyranosid ockerbraun. K. CRUSE.

Zur eolorhnetrisehen Bestimmung yon Fl~etose-6-phosphat und Fructose- 1,6-dlphosphat eignet sich naeh J . H . RoE und Iq. M. PAP~DOrOULOS 5 die yon J. H. ROE G ffir freie Fructose angegebene Methode in passend abge~nderter Form.-- P~eagentien: I. L5sung von 0,1 g l~esorein und 0,25 g Thioharnstoff in 100 ml Eis- essig (ira Dunkeln 2--3 Monate hMtbar). IX. Standard-Fructose-L5sungen. a) Stamm- 15sung: 100 mg reinste, bei 60--70 ~ C im u getrocknete Fructose in 100 ml ges~ttigter Benzoes/~urelSsung (BL) gelOst, b) ArbeitslSsung: 2 ml I I a -k 98 ml BL; 1 ml dieser L5sung entspricht 0,02 mg Fructose. - - Ver]ahren. Gewebe wird mit 5%iger Trichloressigsi~urelSsung homogenisiert, Blur mit dem gleichen Re~gens

1 Nature (London) 170, 1069 (1952). 2 Bull: Soc. Chim. biol. (Paris) 34, 144 (1952). s Chem. and Ind. 1954, 1328--1329. Univ. Cambridge (England).

Thesis 1953, Edinburgh (Schottland). 5 j . biol. Chemistry 210, 703--707 (1954). GeorgeWashington Univ.,Washington. 6 g. biol. Chemistry 107, 15 (1934).

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2. Qualitative und quantitative Analyse. 221

enteiweiBt, die Filtrate werden auf einen GehMt yon 4--40/~g Fruetose/ml ver- diinnt. 2 ml der PriiflTsung werden in einem Zentrifugenglas yon 15 ml Inhalt naeh Zusatz eines Tropfens alkoholiseher PhenolphthaleinlOsung tropfenweise mit ge- s/~ttigter Natronlauge auf Blal~rosa neutralisiert. Dann werden 1 ml PufferlTsung yon pn 7,5 (50 ml 0,2 m KH~PO4-LTsung 4- 40 ml 0,2 n NaOH-LTsung in 200 ml) und Bromdampf bis zur schwachgelben F/~rbung zugesetzt. Nach 30 rain wird der Bromfiberschul~ durch Einleiten yon Luft entfernt. Nach Zusatz eines weiteren Tropfens Phenolphthalein und Neutralisation mit Natroiflauge werden 3 Tropfen 25%igor Bariumaeetatl6sung zugesetzt und wieder Natronlauge bis zur BlaBrosa- f/~rbung zugegeben. Nach 15 rain langem Stehen bei Raumtemperatur wird 5 rain zentrifugiert. Die blanke LTsung (L) wird in ein gradniertes 15 ml-Zentrifugenglas abgegossen. Die aus Ba-Fruetosediphosphat bestehende F/~llung wird durch Anf- rfihren mit 5 ml 75%igem ~thanol und Zentrifugieren gewaschen. L wird naeh Zusatz des 4faehen Volumens 95%igem ~thanol und erneuter Neutralisation nach 30 rain langem Stehen bei gaumtemperatur 5 rain gesehleudert. Das aus Ba-Fruc- tosemonophosphat bestehende Sediment wird, wie besehrieben, mit 85%igem ~thanol gereinigt. Beide Gl~ser werden zum Ablaufen der Flfissigkeitsreste 5 rain umgekehrt aufgestellt. Nun werden sie mit je l0 ml einer gekiihlten Mischung aus 6 Vol konz. Salzs~ure und je 2 Vol I u n d Wasser gefiillt, naeh griindliehem Durch- riihren der Bodens/~tze wird zur Ab~rennung des gebildeten Bariumchlorides zentri- fugiert. Die blanken Fltissigkeiten werden in Colorimetergl/iser gegossen. Ein drittes Colorimeterglas wird mit je 2 ml I Ib und I und 6 ml Salzs/inre, ein viertes mit je 2 ml Wasser und I und 6 ml Salzsanre beschickt. Naeh 13 rain langem Er- w/~rmen der vier G1/~ser im Wasserbad auf 80 ~ C werden sie gektihlt. Unter Vor- schaltung eines 515 m#-Filters wird ansehlieBend die Extinktion (E) gemessen, wobei die der Blindprobe jeweils abgezogen wird. Die Bereqhnung des Gehaltes wird nach folgender Formel durehgeffihrt:

:Eprobe ml Extrakt 100 mgFructose je 100 goder m] X 0,04 X X

E Standard 2 god. ml Probe " K. STLL~.~.

Die Bestimmung yon None- und DJaeetonsorbose nebeneinander wird von T. I. T~MNIKOVA und V. V. SKLXa~OV.X 1 beschrieben. Die Bestimmungsmethode beruht darauf, dab kleine Mengen der Diacetonsorbose bei Zimmertemperatur in 40%iger Schwefels~urelTsung in 2 Std vollst/~ndig zu Sorbose und Aceton hydroly- siert werden. Die Bestimmung yon Aceton, Sorbose, Mono- und Diaeetonsorbose nebeneinander gesehieht folgendermaBen: 3 g Misehung werden in 200 ml Wasser gelTst: 1. In je 10 ml der Probe wird freies Aceton mit der gydroxylaminmethode und die freie Sorbose naeh der BERT~ANl)-Methode bestimmt; 2. Zu 10 ml LSsung werden 20 ml 60%ige Sehwefels/~ure zugeffigt; naeh 2sttindigem Stehen wird mit Lauge neutralisiert und dann Aeeton und Sorbose nach den obigen Methoden bestimmt. - - Ein Verfahren zur HersteUung von 2,3-Monoacetonsorbose wird aus- ftihrlich beschrieben. M A ~ A WILD~U.

Eine papierehromatographisehe Nethode zur quantitativen Bestimmung yon reduzierenden 01igosaeehariden wurde yon W. H. WAD.~A~, G. J. TJ~OMAS und A. B. PARDEE 2 in Anlehnung an Arbeiten yon R. J. BaSrLr und E. J. BouR~cE 3 entwiekelt. W/~hrend die genannten Autoren die 01igozueker in ihre N-Benzyl- glyeosylamine iiberffihrten und damit Verbindungen mit gut definierten Rr-Werten

1 ~. prikl. Chim. (J. angew. Chem.) ~ , 1131--1132 (1954) [Russisch]. Univ. A. A. 7,danov, Leningrad.

Analyt. Chemistry ~6, 1192--1195 (1954). Univ. Berkeley, Calif. (USA). a Nature (London) 171, 385 (1953).