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307 RI ittlieilungeu. 44. Clemen Winkler: Zur Entdeckun des Germaniums. (Eingegangt'n ain 10. Fol>riinr.> In No. 10 dor xvrreitisniittht.iluiig(~~~ votn 69. October 1898, Beilage zii No. 44 der ,Oi.strrreicbisctirii Zeitschrift fiir Brrg- und Hiittenweseuc (Redaction: Hatis HKfrr in Lenben iind C. rot1 Erust in Wien), findrt. sich ;its Fussnote zum Nrlirolog d e s :Lm -15. Septenibrr 1898 in Freiberg versturheririt Hrn. Geheirnen Brrgratlts Prof. Dr. T heo dor Rich t,er folgende Bemerkuiig: .:Th. Richter w:ir nuch drr rigrtrtliche Eritdeckrr drs Germaiiiiirits. d:i er Iiei der Untr.rsucliuiig einrs Freiberger Sillwrglntizes mittels des Liithrohrrs einr fremde Reaction erbielt: wornuf tiin er dieses Mineral Prof. C1. Winkler ziir weitr'ren Uutersucbuiig iibergnb. welrhrr das neiie Elemrnt ~ Grimnniiint geit;Luiit, sbschied und :tuf seiiir Eigenschafteii untrrsuchte. Sowir diesr hiichst, bet'rrmdliche Brmcrkung zu inririrr Iieiiutnisfi gelanfit war, habr irh der Redaction tlrr ioesterreicliischeir Zritschrift fiir Berg- uiid Hiittriiweuent: in Wien miitrls Briefes voiii 12. Decrmlwr 189s erltlCrt. d;iss sir sicli (1;imit einer Unwnhrlieit scltiildig grrnucht hnbe , welchr tiur zu geeignet spi. meine For~cherehrlictilreit in Zbveifel zu stelleti, urrd drreir vollr Zuriickmihmr antrr Abdruck riieiues Schrc.ibeiis Iclt fordern iniissc.. I<> sei einv in Frriberg :Lllhtfikannte. durch voIl\viclitigr Zeiigenaussageu rofort zu rrhiirteiide 7'h:ttsache. dnss 'r ti. Richter dlts Gerriiauiunr bei drr Uiitersuchuug des Argy- rodits vor detn Iiithrohre geradr rben nicht gefiitidcn, es vielmehr init Qureksilber verweclrsrlt Iinbe. Die Redactinxi der :,(~estei,rrichischen Zvitschrift fiir Berg- itnd €liitten\vesrn~: hat :ils solchr hieraitf nicht pnritwortet, nur hat aich &is f!iue 3litglird drrsrlbeii: Hr. I'wf. €Inns Hiifrr in Leol)en, in einrm iinter dem 27. Drceniher 1898 ari rniclt grrirhteteti Hrirt'e ziir Autorscliaft der be:riistniidrtrn Xotiz bek;innt, iind mich iiher drn Ur- spriiiig seiner Angnbe :i~ifxuIiliirrn grsucht. L);t iclr jedoclt auf Zuiiick- nalime der in Rrde steheiidei? VeiGtfentlichurig durch die Redaction, welche sie nnterzeichiirt. hat ~ selbst brstehett iiruss. meine Itierauf gerichtete nochmaligr huflorderung rom 30. DrvernLer 1598 xbrr wiederunr unheriicksichtigt gebliebrn ist uiid niclt einm:il htntwor- tuiig erfahren tiat, so sehe ich rriich grzwungen, uutrr Hillweis auf meinr Verii~~titlirhutigrn iiber d:is Grrm:inium ') zu rrkliireii , dass 1) Diese Berichte 19, 210: Jonm. F. prakt. (.'Iicrn. N. 1:. 34, I'i7 untl Uir Rrd.i 36, 175.

Zur Entdeckung des Germaniums

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RI ittlieilungeu. 44. Clemen Winkler: Zur Entdeckun des Germaniums.

(Eingegangt'n ain 10. Fol>riinr.>

I n No. 10 dor xvrreitisniittht. i luiig(~~~ votn 69. October 1898, Beilage zii No. 44 der ,Oi.strrreicbisctirii Zeitschrift fiir Brrg- und Hiittenweseuc (Redaction: Hatis HKfrr i n Lenben iind C. ro t1 E r u s t in Wien), findrt. sich ;its Fussnote zum Nrlirolog des :Lm -15. Septenibrr 1898 in Freiberg versturheririt Hrn. Geheirnen Brrgratlts Prof. Dr. T h e o d o r R i c h t,er folgende Bemerkuiig:

.:Th. R i c h t e r w:ir nuch d r r rigrtrtliche Eritdeckrr drs Germai i i i i r i t s . d:i er Iiei der Untr.rsucliuiig einrs Freiberger Sillwrglntizes mittels des Liithrohrrs einr fremde Reaction erbielt: wornuf t i in er dieses Mineral Prof. C1. W i n k l e r ziir weitr'ren Uutersucbuiig iibergnb. welrhrr das neiie Elemrnt ~ Grimnniiint geit;Luiit, sbschied und :tuf seiiir Eigenschafteii untrrsuchte.

Sowir diesr hiichst, bet'rrmdliche Brmcrkung zu inririrr Iieiiutnisfi gelanfit war, habr irh der Redaction tlrr ioesterreicliischeir Zritschrift fiir Berg- uiid Hiittriiweuent: in Wien miitrls Briefes v o i i i 12. Decrmlwr 189s erltlCrt. d;iss s i r sicli (1;imit einer Unwnhrlieit scltiildig grrnucht hnbe , welchr tiur z u geeignet spi. meine For~cherehrlictilreit in Zbveifel zu stelleti, urrd drreir vo l l r Zuriickmihmr antrr Abdruck riieiues Schrc.ibeiis Iclt fordern iniissc.. I<> sei einv in Frriberg :Lllhtfikannte. durch voIl\viclitigr Zeiigenaussageu rofort zu rrhiirteiide 7'h:ttsache. dnss 'r ti. R i c h t e r dlts Gerriiauiunr bei d r r Uiitersuchuug des Argy- rodits vor detn Ii i throhre geradr rben nicht gefiitidcn, es vielmehr init Qureksilber verweclrsrlt Iinbe.

Die Redactinxi der :,(~estei,rrichischen Zvitschrift fiir Berg- itnd €liitten\vesrn~: hat :ils solchr hieraitf nicht pnr i twortet , nur hat aich &is f!iue 3litglird drrsrlbeii: Hr. I'wf. € I n n s H i i f r r i n Leol)en, i n einrm iinter dem 27. Drceniher 1898 ari rniclt grrirhteteti Hrirt'e ziir Autorscliaft der be:riistniidrtrn Xotiz bek;innt, iind mich iiher drn Ur- spriiiig seiner Angnbe :i~ifxuIiliirrn grsucht. L);t iclr jedoclt auf Zuiiick- nalime der in Rrde steheiidei? VeiGtfentlichurig durch die Redaction, welche sie nnterzeichiirt. hat ~ selbst brstehett iiruss. meine Itierauf gerichtete nochmaligr huflorderung rom 30. DrvernLer 1598 xbrr wiederunr unheriicksichtigt gebliebrn ist uiid nicl t einm:il h t n t w o r - tuiig erfahren tiat, so sehe ich rriich grzwungen, uutrr Hillweis auf meinr Veri i~~t i t l i rhut igrn iiber d:is Grrm:inium ') zu rrkliireii , dass

1) Diese Berichte 19, 210: Jonm. F. prakt. (.'Iicrn. N. 1:. 34, I'i7 untl

Uir Rrd. i

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die chemische Untersuchuug drs da.msls vcin A . W e i s b a c b ale neue Mineraleperies erkannten und mineralogisch hrstimmteii Argyrodits einzig anf desseii Veranlassung und niit voii i h n i praparir t rm Material YOU mir durchgefiihrt wordeti iat und dass a n d e r Aiiffiridui~g des d:irin rnt,linltenen Eleinentrs Germ:ir~iuril Niemand Theil h:lt, als i r b allein.

t.:s wird Solclirs hegrugt durch d i r 1i:trhstehend ahgedruckten Erk l i rungen des Flrii. Obei,bergrat .hrs Dr. A . W e i s h a c h , Prof. der Mineralogie :in der Kiiriiglicheu Hrrgakademir Frpibrrg, und d r s Hrn. Dr. F r i e d r . K o l b e c k , Prof. der Prohirkunde uiid IAtlirohrprobir- kunde ebend:iselbst:

E r k 1 iir un g. Dw Unterzciclinete bestitigt hiernlit, da+s i’r deijenige gewesen ist,

welcher von d1.m von ilim a h hlinrralspecies :uifgestcllten Argyrodit eine aorgfiiltig von Lrplcitenden Erzen brfreite Prohc Enclr Octo\icr oder Anfang Novemher des Jahtxss 1585 1Im. Dr. C l c n i i ! n h %’in k l c r hehiifs Ausfiihrung einer quentifativeu Analyst, eingelibndigt hxt.

Glriclizcitig gicl,t der Uutcwciclin,,rt: d i c h Erkliirung ah, dass st:iues Wissi!n,< vor tler Entdecknng [ I t s Ovrmaniunis durcti Wi I I kl or ( I . Fehru:tr 1SX6) von Niernaudcm in Frtibrrg nicht einrnal verniiit Iruogsweise dcr Gctianke, cs m o p im Argyriidit, pin nwes chtmisches Element sein, ausgesprochen wordeii ist.

P ra \ ihe rg . ilrn 3. Ft!brii:ir 189‘3. (Jlwrhwgrath Prof. Dr. A. W c i s b a c h .

E rk 1 Br ung. Der Untl:rzc.iclinete, wit 1 S 8 4 i i i i der Bcrgakatlemie, mf5nglich ids

der Geschiclite der Entd(d iuug t l ~ s Elrnientes Gtirmanium vollkomrilen ver- traut, cr.ld8rt tiierniit nacli tirhteni Wis,en and Ge\vi.Gsen, d u s an dcr Ent- deckung uncl .\nffindung dl- Gcrni;triiunih letliglich der damalige Bergrnlh, ,ietzt Gc4teinic.r Rath Hr. I’rof. Ur. C l r m e n j 1VinkIc.r rlrril hat.

A , h3istcint ‘ . fur Probirknndc i i r i d I.iitlil.ohrprobirkunde, tligtig u o d daber mit

k ’ r t b i licrg (SiLt.lisen), den 3. Frhrnar lS!)Y. 1)r. FrilLdr. K o l h e c l i ,

P r o ftsFor fiir L’rcibir ku ria le i i r i d 1,i‘kb ruli rprohirk onde.

I)ir vorstrhcndeii Erkliiriinyrri &id, ebrnso wic all? m d e r e n nuf die in Rrdr stehrnde Aiigrlrgruheit bezlglichen Scbriftatuckr, drrn Vorstaiide drr Deiitrclieir Iheiirischen Gesrl\sv.hnl’t im Original vor- g d e g t wordrii.

F r e i b e r g . den 6. F r b r u a r lti99.