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(Aus dem Neurologischen Forschungsinstitut :Breslau.) Zur Frage des Zwischenhirn-Hypophysensystems. Von 0. Gagel und W. Mahoney*. Mit 10 Textabbildungen. (Eingegangen am 29. Juli 1936.) Anschliel~end an unsere frfihere Arbeit 1 aus dem Jahre 1933 haben wir der Frage, ob eine nervSse Verbindung zwischen den sogenannten vegetativen hypothalamischen Kerngebieten und dem Hypophysen- hinterlappen existiert, nochmals eine ausgedehnte Untersuchungsreihe gewidmet. Wir bedienten uns zum Nachweis der nervSsen Verbindung ebenso wie bei unseren frfiheren Untersuchungen, die an jungen Hunden durchgefiihrt und negativ verlaufen waren, der retrograden Reaktion. Die Operation, die zum Tell in einer vollkommenen Entfernung der Hypophyse, zum Teil in einer Durchschneidung oder Durchquetschung des Hypophysenstiels dureh eine Silberklammer (Cushing) bestand, wurde an verschiedenen Affenarten (Pan satyrus [Schimpanse], Papio papio [Pavian], Cercocebus torquatus atys [Mangabenaffe], ~aeaca mulatta [Rhesusaffe]), an Hunden und Katzen ausgefiihrt. Als Nar- koticum wurde sowohl bei den Allen wie Hunden Natriumamytal (Lilly) verwendet, und zwar wurde es als 10%ige LSsung (50--60 mg pro Kilo KSrpergewicht) intraperitoneal gegeben. Operationsmethode. Beim Affen war die Operationsmethode fiir die Hypophysektomie, die Durchschneidung und Durchquetschung des Hypophysenstieles die gleiche. Zuni~chst wurde ein bogenfSrmiger Hautschnitt fiber die ScheitelhShe yon der Gegend des einen Ohres zum Ohre der Gegenseite gelegt. Hierbei wurde die Haut nach vorne und hinten abgezogen, wodurch das gesamte Sch~deldach ~reigelegt wird. Ein grol~er rechtsseitiger Knochenlappen, der die Mittellinie des Sch~dels um 1 cm fiberschreitet, gibt einen entsprechenden Uberbliek. Nach ErSffnung der Dura dringt man von rechts subtemporal yon der Seh~del- basis gegen die Hypophysengegend vor. Operation beim Hund. Ein median gelegter Hautschnitt zieht yon der Nasenwurzel bis zum 5. Halswirbel. Auf der reehten Scheitelseite wird die Haut bis zum Arcus zygomaticus abgezogen. Nach AblSsen des Periostes wird der Arcus zygomaticus entfernt und hierbei das Periost wieder verni~ht. Der Museulus temporalis wird einige Millimeter yon seiner Insertionsstelle am Schi~del durchschnitten und heraus- geklappt. Mit der Zange wird die rechte H~lfte des Sch~deldaches in * Rocke/eUer-Fellow.

Zur Frage des Zwischenhirn-Hypophysensystems

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Page 1: Zur Frage des Zwischenhirn-Hypophysensystems

(Aus dem Neurologischen Forschungsinstitut :Breslau.)

Zur Frage des Zwischenhirn-Hypophysensystems. Von

0. Gagel und W. Mahoney*.

Mit 10 Textabbildungen.

(Eingegangen am 29. Juli 1936.)

Anschliel~end an unsere frfihere Arbeit 1 aus dem Jahre 1933 haben wir der Frage, ob eine nervSse Verbindung zwischen den sogenannten vegetat iven hypothalamischen Kerngebieten und dem Hypophysen- hinterlappen existiert, nochmals eine ausgedehnte Untersuchungsreihe gewidmet. Wir bedienten uns zum Nachweis der nervSsen Verbindung ebenso wie bei unseren frfiheren Untersuchungen, die an jungen Hunden durchgefiihrt und negativ verlaufen waren, der re t rograden Reaktion. Die Operation, die zum Tell in einer vol lkommenen Entfernung der Hypophyse, zum Teil in einer Durchschneidung oder Durchquetschung des Hypophysenst iels dureh eine Si lberklammer (Cushing) bestand, wurde an verschiedenen Affenarten (Pan satyrus [Schimpanse], Papio papio [Pavian], Cercocebus torquatus a tys [Mangabenaffe], ~ a e a c a mula t ta [Rhesusaffe]), an Hunden und Ka tzen ausgefiihrt. Als Nar- kot icum wurde sowohl bei den Allen wie Hunden Na t r i umamyta l (Lil ly) verwendet, und zwar wurde es als 10%ige LSsung (50--60 mg pro Kilo KSrpergewicht) intraperitoneal gegeben.

Operationsmethode. Beim Affen war die Operat ionsmethode fiir die Hypophysektomie, die Durchschneidung und Durchquetschung des Hypophysenstieles die gleiche. Zuni~chst wurde ein bogenfSrmiger Hautschni t t fiber die ScheitelhShe yon der Gegend des einen Ohres zum Ohre der Gegenseite gelegt. Hierbei wurde die H a u t nach vorne und hinten abgezogen, wodurch das gesamte Sch~deldach ~reigelegt wird. Ein grol~er rechtsseitiger Knochenlappen, der die Mittellinie des Sch~dels um 1 cm fiberschreitet, gibt einen entsprechenden Uberbliek. Nach ErSffnung der Dura dringt man von rechts subtemporal yon der Seh~del- basis gegen die Hypophysengegend vor.

Operation beim Hund. Ein median gelegter Hautschni t t zieht yon der Nasenwurzel bis zum 5. Halswirbel. Auf der reehten Scheitelseite wird die Hau t bis zum Arcus zygomaticus abgezogen. Nach AblSsen des Periostes wird der Arcus zygomaticus entfernt und hierbei das Periost wieder verni~ht. Der Museulus temporalis wird einige Millimeter yon seiner Insertionsstelle am Schi~del durchschnit ten und heraus- geklappt. Mit der Zange wird die rechte H~lfte des Sch~deldaches in

* Rocke/eUer-Fellow.

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Z u r F r a g e des Z w i s c h e n h i r n - H y p o p h y s e n s y s t e m s . 595

m6glichst gro[3er Ausdehnung vor allem gegen die Basis des Os temporale zu entfernt . Nach Er6ffnung der Dura geht man yon der Basis aus an die Hypophyse heran.

Technische Verarbeitung: Die Gehirne wurden nach der Heraus- nahme in 96%igem Alkohol fixiert. Die entsprechenden Zwischenhirn- bl6cke wurden in Celloidin eingebettet und in Schnittserien yon 2 0 # Schnittdicke verarbei te t (japanische Methode). Gef/~rbt wurde jeder

Abb. 1. Gro~eVakuolcn in zahlreichen Zellen des Nucleus supraopticus, t typophysek tomie bei einem Schimpansen. Tod 18 Tage nach tier Operation. (Nissl-Bild. Vergr, 190fach.)

5. Schnitt nach Nissl (Thionin). Weicht die Verarbeitung bei einem Tier irgendwie ab, so wird dies besonders vermerkt . Zun~chst soll mi t der Schilderung der bei einem Schimpansen erhobenen Befunde begonnen werden.

Schimpanse ,,Darby". Bei dem 6 Jahre alten Tier wurde die intra- kranielle totale Hypophysek tomie ausgefiihrt. Nach 18 Tagen t r a t der Tod infolge von Hypoglyks ein. Bei der Herausnahme des Gehirnes wird an der Operationsstelle ein kleiner Tupfer gefunden.

Histologischer Be/und. Von den Nuclei supraoptici sind nur die gro~en dorsolateralen Kernabschni t te abzugrenzen. Zahlreiche Zellen der Nuclei supraoptici enthal ten gro~e Vakuolen, die den gesamten Zelleib aus- fiillen. So k o m m t es, daI3 der schon normalerweise am Zellrand liegende Zellkern noeh mehr nach auBen verdrs wird und der grol3en Vakuole nur anliegt (s. Abb. 1). Zuweilen erseheint der ver~nderte Zellkern

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596 O. Gagel und W. Mahoney:

etwas geschrumpft und hyperchromatisch, jedoch 1/s sich dieses Bild ohne besondere Schwierigkeiten yon dem der retrograden Reaktion unterscheiden. Von einer echten Tigrolyse im Zentrum und einer Ver- klumpung der Granula an der Zellperipherie kann keine Rede sein. Im Gegensatz zu den Zellen der Nuclei supraoptici erweisen sich die Zellen der Nuclei paraventriculares vSllig unver/~ndert. Nur selten erkennt man in einer der grol~en Zellen eine kleine randst/~ndige Vakuole. Die Zellen des Nucleus tuberomamillaris sind besonders in ihren ventralen Abschnitten auffallend dunkel angef~rbt und zuweilen haben ihre Forts/s dornenartige Anlageruugen. Aueh kann der Zelleib wie an- gefressen erscheinen. Entspreehende Bilder konnten wir aber auch bei niehtoperierten gesunden Tieren feststellen. Die Tuberkerne lassen ebenso wie die Kerne des Corpus mamillare keinerlei Ver/s erkennen. Ein Nucleus cinereus eorporis mamillaris ist beim Schim- pansen nieht abgrenzbar. Die fibrigen sogenannten vegetativen Zell- gebiete des Zwisehenhirns (Nucleus reuniens, paramedianus, zentrales ttShlengrau), zeigen keine Abweiehung yon der Norm. In der Gegend des Tuber enthalten die verdickten weichen I-Iirnh/s Infiltrate, aul]er- dem ist es zu Bildung von FremdkSrperriesenzellen gekommen (Tupfer).

Die histologische Untersuehung eines Ganglion cervicale supremum naeh Nissl zeitigte keinen sicheren pathologischen Befund. Einige grSl]ere Zellen lassen eine gewisse Tigrolyse im Zentrum erkennen, jedoch ist der randst/~ndige Zellkern weder geschrumpft noch hyper- chromatiseh. Ahnliche Zellen konnten auch bei Kontrollbildern nach- gewiesen werden.

Schimpanse ,,Edith". Bei einem nicht ganz erwachsenen weibliehen Schimpansen wurde eine totale intrakranielle ttypophysektomie aus- gefiihrt. Friiher war bereits eine Vagusdurchschneidung und eine Rinden- excision vorgenommen worden. Das Tier starb 24 Stunden nach der Operation infolge einer Magenblutung. Das Gehirn wurde voriiber- gehend in Formalin fixiert.

Histologischer Be]und. Die Zellen des Nucleus supraopticus und paraventricularis sowie des Nucleus tuberomamillaris enthalten kleine Vakuolen. In der Gegend des einen Nucleus supraopticus erkennt man ein Gliaherdchen. Sonst 1/s sich an den ,,vegetativen" Kernen kein pathologischer Befund erheben.

Papio papio. Bei einem erwachsenen Pavian wurde ebenfalls eine intrakranielle totale Hypophysektomie ausgeffihrt. Nach 3 Tagen erfolgte der Exitus an ttypothermie.

Histologischer Be]und. Die Zellen der Nuclei supraoptici enthalten zum Tell kleine, meist randst/~ndige Vakuolen. Interessant ist es, dab beim Papio papio der Nucleus paraventricularis sehr zahlreiche kleine Zellexemplare (ZellgrSfte ungef~hr halb so groB wie die der groBen Zellen) enth/s Der Nucleus supraopticus baut sich dagegen nur aus den

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Zur Frage des Zwischenhirn-Hypophysensystems. 597

grol~en Zellen auf. Die Zellen der Nuclei tuberis lassen eine auffallend starke Schrumpfung und Hyperchromatose ihres Zellkernes erkennen, wodurch ein Nucleolus nicht mehr abgrenzbar ist (s. Abb. 2). Die iibrigen vegetativen Zellgebicte zeigen keine pathologischen Ver/~nderungen.

A//e 2. Bei einem nicht erwachsenen m~nnlichen Rhesusaffen wurde eine totale intrakranielle Hypophysektomie ausgefiihrt und das Tier 21/2 Monate naeh der Operation mit Ather getStet.

Abb. 2. I t y p e r e h r o m a t o s e u n d S c h r u m p f u n g de r K e r n e der Nuclei tuber is . Tod 3 T a g e n a c h der H y p o p h y s e k t o m i e a n H y p o t h e r m i e . ( P a r i a n . Niss l -Bi ld . Vergr . 350fach.)

Histologischer Be/und. In einem Tractus opticus erkennt man Glia- herde, die streckenweise auf den Nucleus opticus iibergegriffen haben (s. Abb. 3). Die sonstigen ,,vegetativen" Kerngebiete sind vollkommen frei von Ver~nderungen.

A/]e 13. Bei einem erwachsenen m~nnlichen Rhesusaffen wurde die intrakranielle totale Hypophysektomie vorgenommen. ])as Tier starb 23 Tage nach der Operation an Hypoglyk~mie.

Histologischer Be/und. Vcreinzelte Zellen des Nucleus supraoptieus enthalten kleinere Vakuolen, ebensolche sind in einzelnen Zellexemplaren des Nucleus tuberomamillaris zu erkennen. Die Vakuolenbildung kann eine gewisse Verdr~ngung des Zellkernes zur Folge haben, der aber keinerlei Schrumpfung oder Hyperchromatose erkennen ls Die ,,vegetativen" Kerngebiete sind sonst frei yon pathologischen Befunden.

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A[/e 14. Intrakranielle totale Hypophysektomie bei einem erwach- senen weiblichen Rhesusaffen. Das Tier starb 24 Tage naeh der Operation, die Todesursache ist nicht sicher.

Histologischer Be/und. Die Zellen des Nucleus supraopticus und paraventricularis zeigen keinerlei krankhaf ten Befund. Vereinzelte Zellen des Nucleus tuberomamillaris enthal ten kleinere Vakuolen.

Abb. 3. Gl iaherde im T r a c t u s opt icus auf den Nuc leus s u p r a o p t i c u s f ibergreifend. Tod 21/: Mona te n a c h der t t y p o p h y s e k t o m i c . (Rhesus . Niss l -B i ld . Vergr . 170fach.)

Sonst sind die , ,vegetativen" Kerngebiete unvers Im rechten Thalamus findet sich eine kleine Blutung, die yon einer Ventrikel- punktion herrfihrt.

A//e 15. Intrakranielle totale Hypophysektomie bei einem erwach- senen weiblichen Rhesusaffen. Der Tod erfolgte im AnschluB an eine Ventrikelpunktion 2 1Konate nach der Operation.

Histologischer Be[und. Vereinzelte Zellen des Nucleus supraopticus sind gebl/~ht. Die an der Zellperipherie gelegenen Kerne sind mitunter geschrumpft und hyperchromatisch, wodurch die Zellver&nderung an die retrograde Reaktion erinnert, doch fchlt die Verklumpung der Nissl- Granula an der Peripherie (s. Abb. 4). Es erscheinen im Gegenteil die normalerweise groben peripher gelegenen Nissl-Granula aufgelSst. Die gleiche Zellver~nderung lassen vereinzelte Zellen des Nucleus tubero-

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mamillaris und vereinzelte groi~e Zellen des Neostriatums erkennen. Der 3. Ventrikel ist mit Ery throcyten ausgeffillt.

Af/e 16. Bei einem erwaehsenen m~nnliehen Mangabenaffen wurde die intrakranielle totale Hypophysektomie ausgeffihrt. 5 Tage nach der Operation erlit t das Tier beim Fangen eine Verletzung am Kopfe (sub- durales H/~matom), 7 Tage nach der Operation erfolgte der Exitus.

Histologischer Be]und. Si~mtliche Ganglienzellen des gesamten Hirn- stammes, des Mittelhirnes und der Briicke sind im Gegensatz zur Glia auffallend schwaeh angef~rbt. Ihre charakteristische Nissl-Struktur ist

Abb . 4. Ve re inze l t e Zel len des Nuclells supraop t i cus gebl~ht , Ze l lkerne an de r Per ipher ie l iegend, zuwe i l en e t w a s g e s e h r u m p f t , Tod 2 M o n a t e n a c h de r H y p o p h y s e k t o I n i e .

(Rhesus . :Vissl-Bild. Vergr . 350fach.)

dadurch grSl~tenteils verwischt. An den ,,vegetativen" Kerngebieten sind sonst keine Besonderheiten zu erkennen.

A//e 19. Bei einem nicht erwachsenen Mangabenaffen wurde ebenfalls die intrakranielle totale Hypophysektomie vorgenommen. Der Tod erfolgte 13 Tage nach der Operation. Das Tier hat 1/s Zeit to t im K/~fig gelegen.

Histologischer Be/und. In diesem Fall sind ebenfalls s/imtliche Gang- lienzellen des gesamten Hirnstammes ebenso wie bei Tier 16 schwach angef/~rbt. Die Kerne des Nucleus supraoptieus, paraventricularis und tuberomamillaris erscheinen zum Teil etwas gebli~ht.

A//e P. S. 3. Bei einem jungen m/innlichen Rhesusaffen wurde eine Silberklammer lest an den Hypophysenstiel gesetzt. Das Tier wurde 6 Wochen nach der Operation mit Natr iumamytal get6tet. Das Gehirn wurde im Zusammenhang mit der Hypophyse herausgenommen. Die Silberklammer land sich am Hypophysenstiel festsitzend. Nach Be- seitigung der Klammer erwies sich die Stelle, an der diese befestigt war, zu einem dfinnen l%den verdfinnt.

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Histologischer Be/und. Vereinzelte Zellen des Nucleus supraopticus enthalten verschieden groI~e Vakuolen. Die sonstigeu , ,vegetativen" Kerngebiete sind ffei yon pathologischen Ver~nderungen. In beiden Tractus optici und an einem Temporalpol finden sich kleine Gliaherdchen. Hypophyse. Der Vorderlappen ist nicht veri~ndert. Im Hinterlappen erscheinen l~ngliche Zellkerne eher vermehrt . Eine sichere Atrophie des Hinterlappens ist nicht nachweisbar. Neben dem Hypophysenstiel, der auf s~mtlichen Schnitten durchtrennt ist, erkennt man Leukocyten- infiltrate, Bindegewebsvermehrung und Riesenzellbildung. Man gewinnt den Eindruck, da[3 im Hypophysenstiel die Zahl der Zellkerne ebenfalls vermehrt ist.

A//e P. S. 4. Bei einem jungen weiblichen Rhesusaffen wurde am Hypophysenstiel eine Silberklammer lest angesetzt. 6 Wochen nach der Operation erfolgte die TStung. Das Gehirn wurde im Zusammenhang mit der Hypophyse entnommen und in Formalin anfixiert. Nach der Entfernung der Klammer erwies sich die Stelle, an welcher diese saG, bis zu Papierdfinne zerquetscht.

Histologischer Be/und. S~mtliche , ,vegetat iven" Kerngebiete weichen in keiner Weise yon der Norm ab. Der Hypophysenvorder- und -hinter- lappen sind unver~ndert. Im Gebiet des Zwischenlappens ist keine Spaltbildung nachweisbar.

A//e P. S. 6. Bei einem nicht ausgewachsenen weiblichen Tiere wird zun/~chst am Hypophysenstiel eine Silberklammer lest angesetzt und hierauf der Stiel distal yon der Klammer durchschnitten. Am 8. Tage nach der Operation wurde eine kleine L~sion im Tubergebiet gesetzt und das Tier 18 Tage nach der zweiten Operation getStet. Bei der Herausnahme des Gehirnes fi~llt schon eine Verdickung der weichen Hirnhi~ute an der Basis auf.

Histologischer Be/und. Im Gebiet des zentralen HShlengraues erkennt man kleinere Gliaherde und eine ~ltere Blutung. In Gegend der Nuclei paraventriculares f~llt eine Anh/~ufung yon Gliakernen (~/[akro- und Mikroglia) auf. Die Zellen der Nuclei paraventriculares erscheinen zum Tell geschrumpft. Innerhalb der Substantia nigra beobachtet man ebenfalls eine Vermehrung yon Zellglia. An den sonstigen ,,vegetativen" Kerngebieten lie[3 sich kein pathologischer Befund erheben.

A//e P .S . 8. Bei einem nicht erwachsenen weiblichen Rhesusaffen wurde am Hypophysenstiel eine Silberklammer lest angelegt. 9 Tage nach der Operation wurdc das Tier getStet. Vereinzelte Zellen des Nucleus supraopticus und paraventricularis erscheinen etwas gebli~ht. Die sonstigen , ,vcgetativen" Gebiete bieten keinen besonderen Befund.

A//e P .S . 30. Bei einem nichterwachsenen Rhesusaffen wurde eine Silberklammer am Hypophysenstiel lest angesetzt. Das Tier wurde 2 Monate nach der Operation get6tet. Si~mtliche , ,vegetativen" Kern- gebiete des Zwischenhirns waren frei yon krankhaf ten Ver~nderungen.

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Zur Frage des Zwischenhirn-Hypophysensystems. 601

Hund P . S . 9. Bei einem 6 Wochen alten m~nnlichen Hiindchen wurde eine Silberklammer lest an den , ,Hypophysenstiel" gesetzt. Vegetat ive StSrungen waren vorhanden, werden aber in einer eigenen Arbeit genauer besehrieben. Das Tier wurde naeh 5 Monaten mit :4ther getStet. Das Gehirn wurde zusammen mit der Hypophyse entnommen.

Histologischer Be/und. I m Gebiet des Nucleus supraopticus ist es zu einer geringen Vermehrung yon Gliakernen gekommen, ohne dab

Abb. 5. Die Ze l len des Nuc leus p a r a v e n t r i c u l a r i s lassen eine deut l iche Tigrolyse e rkennen . Tod 5 M o n a t e n a c h D u r c h q u e t s c h u n g des Hypophysens t i e l s . (Hund . N i s s l - B i l d .

Vergr . 350fach . )

die Ganglienzellen selbst besonders ver/indert sind. Kleinere Gliaherde sind im Chiasma opt icum und in dem einen Nucleus paraventr icularis nachweisbar. Die Zellen des entsprechenden Nucleus paraventr icularis zeigcn zum Zeil Tigrolyse (s. Abb. 5). Hypophyse. Zwischen Vorder- und Hin te r lappen finder sich abgebauter Blutfarbstoff, der zum Teil innerhalb von Zellen gelegen ist. An gleicher Stelle ist es auch zu einer Bindegewebsvermehrung und zu Riesenzellbildung gekommen (s. Abb. 6).

Hund P . S . 11. Bei einem 7 Woehen alten weiblichen Hfindchen wurde eine Si lberklammer am sogenannten , ,Hypophysenstiel" befestigt. Vegetat ive StSrungen t ra ten in n/ichster Zeit auf. Das Tier wurde 10 1VIonate nach der Operation getStet. Bei der Betrachtung des Gehirnes f/~llt eine Verdickung der weichen Hirnh/iute an der Hirnbasis in der Tubergegend auf.

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602 O. Gagel und W. Mahoney:

Histologischer Be/und. Die Zellen des Nucleus supraopticus und paraventricularis lassen zum Teil Tigrolyse erkennen. Sonst f/s noch eine gewisse schaumige Struktur ihres Protoplasmaleibes auf (s. Abb. 7). Vereinzelte Zellen des Nucleus tuberomamillaris zeigen die gleiche Ver- /s Die Hypophyse zeigt eine nekrotische Stelle, anscheinend durch den Druck der Silberklammer hervorgerufen. Sonst o. B.

A b b . 6. B l u t u n g , ge r i nge B i n d e g e w e b s v e r m e h r u n g u n d R i e s e n z e l l b i l d u n g i m G e b i e t zwi sehen V o r d e r - u n d H i n t e r l a p p e n t ier H y p o p h y s e . (G le i ches T i e r wie A b b . 5. N i s s l - B i l d .

Verg r . 8 5 f a c h . )

Hund P.S. 13. Bei einer erwachsenen Hiindin wurde am ,,Hypo- physenstiel" eine Silberklammer lest angesetzt. In dcr Folgezeit setzten vegetative StSrungen ein, die, wie bereits erw/ihnt, an anderer Stelle beriicksichtigt werden.

Histologischer Be/und. Einzelne Zellen des Nucleus supraopticus lassen Tigrolyse erkennen. Die Zellkerne sind jedoch nicht ver/s An der Zellperipherie beobachtet man zuweilen kleine Vakuolen. Ver- einzelte Zellen des Nucleus tuberomamillaris zeigen ebenfalls an der Peripherie diese kleinen Vakuolen. Hypophyse. Im Vorderlappen sind massenhaft Gitterzellen gelegen. Der Hinter lappen ist vielleicht etwas klein und die Zellkerne in ihm vcrmehrt .

Hund P.S. 23. Bei einer erwachsenen Hiindin wurde eine Silber- klammer am , ,Hypophysenstiel" befestigt. In der Folgezeit stellten sich

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Zur Frage des Zwischenhirn-Hypophysensystems. 603

wieder vegetative StSrungen ein. 1 1V[onat nach der Operation wurde das Tier mit ~ther getStet.

Histologischer Be/und. An den Zellen des Nucleus supraopticus und paraventricularis sind die peripher gelegenen groben Nissl-Schollen auf- gelSst. Der randst/indige Zellkern ist relativ h~ufig etwas geschrumpft. Im Gebiet des Nucleus tuberomamillaris sin4 einige Gliasternchen gelegen. Die Hypophyse ist so gut wie vollkommen zerstSrt. Man finder

2~bb. 7. Die Ze l len des Nuc leus sup raop t i cus ze igen Tigrolyse und eine s chaumige P r o t o - p l a s m a s t r u k t u r des Zelleibes. Tod 10 Mona te n a c h de r D u r c h q u e t s c h u n g des I-I:~'pophs~sen -

stiels. ( H u n d . Nissl-Bi ld. Vergr . 320fach.)

nur noch Reste vom Vorder- und Hinterlappen. In den Resten des Vorderlappens sind groi3e Hohlr/iume, die zum Teil Kolloid enthalten, gelegen.

Hund P.S . 28. Bei einer erwachsenen I-Iiindin wurde eine Silber- klammer am sogenannten ,,Hypophysenstiel" befestigt. Vorfibergehend waren vegetative StSrungen vorhanden. Das Tier wurde 11/2 ~r nach der Operation getStet.

Histologischer Be/und. Die Zellen des Nucleus supraopticus lassen zum Teil eine geringe SchweUung und Tigrolyse erkennen, jedoeh handelt es sich nicht um eine typische retrograde Zellver~nderung (s. Abb. 8). Von den Zellen des Nucleus tuberomamillaris zeigen vereinzelte Exemplare Schwellung ihrer Zellkerne. Hypophyse. Der Vorderlappen enth~lt groBe Hohlr~ume, die mit Kolloid gefiillt sind. Zwischen Vorder- und Hinterlappen finder sich ein sehr groBer Hohlraum.

Page 11: Zur Frage des Zwischenhirn-Hypophysensystems

604 o. Gagel und W. Mahoney:

Katze P.S . 17. Bei einer erwachsenen Katze wurde eiue Silber- klammer am ,,Hypophysenstiel" lest angesetzt. Vegetative St trungen waren in der n~ehsten Zeit naehweisbar. 1 Monat nach der Operation wurde das Tier get t te t .

Histologischer Be/und. Zahlreiche Zellen des Nucleus supraopticus, paraventricularis, tuberomamillaris und der Kerne der Corpora mamillaria enthalten verschieden groBe Vakuolen. Der Zellkern, der keinerlei Vers aufweist, ist durch die groBe Vakuolenbitdung h~ufig

Abb. 8. Die Zellen des Nuc leus sup raop t i cus lassen z u m Toil e ine ger inge Schwel lung und Tigrolyse e rkennen . Tod 11/2 Mona te n a c h de r n u r c h q u e t s c h u n g des t t ypophysens t i e l s .

( H u n d . N i s s l - B i l d . Vergr . 350fach. )

an den Zellrand gedrgngt. Vor allem die Zellen der Corpora mamillaria erscheinen infolge der zahlreichen Vakuolen wie durchl tcher t . Daneben fallen aber auch in den Zellen des Meynertschen Ganglions und der verschiedenen Thalamuskerne Vakuolen auL In der Tubergegend er- scheinen die weichen Hirnhi~ute verdickt.

Zusammen/assend 1/~l]t sich sagen, dab nach der Unterbrechung der Verbindung Hypothalamus-Hypophyse, welche bei 20 Tieren (Affen, Hunden und Katzen) durch Exstirpation der Hypophyse bzw. dutch Abquetschung oder Durchschneidung des Hypophysenstieles aus- gefiihrt wurde, sicher keine retrograde Reakt ion an den Zellen des Nucleus supraopticus, paraventricularis, tuberomamillaris, der Tuber- kerne, des Nucleus reuniens, paramedianus und der Kerne des Corpus mamillare nachweisbar war. Das Zeitintervall zwischen Operation und Tod der Tiere war so gew~hlt worden, da[~ es fiir das Zustandekommen

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Zur Frage des Zwischenhirn-Hypophysensystems. 605

einer retrograden Reaktion hiitte giinstig sein mfissen. In 2 F~llen (Affe P. S. 4 und P. S. 30) waren keinerlei Ver~tnderungen an den sog. vegetativen Kerngebieten festzustellen. Mehr oder minder groBe Vaku- olen an den Zellen des Nucleus supraopticus und tuberomamillaris waren bei einem Pavian, bei der Katze, Affe 13 und 14, Affe P. S. 3 und bei dem Schimpansen Edi th nachweisbar, wobei bemerkt werden muff, daft der Schimpanse bereits 24 Stunden nach der Operation infolge einer l~Iagen- blutung ad Exi tum kam. Die Vakuolenbildung innerhalb der Zellen auf eine Sch~digung einer vom Nucleus supraopticus bzw. tubero- mamillaris in den Hypophysenhinter lappen ziehende Bahn zuriick- fiihren zu wollen, ist nicht zul~ssig, da auch bei nichtoperierten Tieren Vakuolen an den angegebenen Kernen und im Nucleus paraventricularis beobachtet wurden. Bei dem Schimpansen Darby liefl sich auBer der Vakuolenbildung noch eine Schrumpfung und Hyperchromatose an den Kernen der Zellen des Nucleus supraopticus und tuberomamillaris nachweisen. Dieser Fall war aber auch durch eine Leptomeningitis, die durch einen liegengebliebenen Tupfer hervorgerufen worden war, kompliziert. Es ist daher viel naheliegender, diese Zellver~nderung auf die in unmittelbarer N~he dieser Kerngebiete sich abspielende Ent- ziindung zurfickzuftihren als auf die Exstirpation der Hypophyse. Bei den beiden Mangabenaffen fiel eine schlechtere Anf~rbung s~mtlieher Ganglienzellen, die sich aber nicht nur auf die sogenannten vegetativen Kerngebiete erstreckte, auf. Wodurch diese schlechte Anf~rbbarkeit bedingt war, liel3 sich nicht feststellen. Die bei Affe 15 an den Zellen des Nucleus supraopticus und tuberomamillaris vorhandene Ver~nderung, die an retrograde Reakt ion erinnert, wenn auch die Verklumpung der Nissl-Granula an der Peripherie fehlt, war aul3er an den Zellen der gc- nannten Kerne auch an den grol3en Zellen des Neostriatums nachweisbar. In der Bewertung dieser Ver~nderungen ist daher grol3e Vorsicht geboten. Bei dem Allen P. S. 8 liel3 sich an einzelnen Zellen des Nucleus supra- opticus und paraventricularis eine geringe Bl~hung nachweisen, ohne dal3 aber die Zellkerne irgendwelche Schrumpfung oder Hyperchromatose zeigten. Interessant sind bei dem Par ian die Ver~nderungen an den Zellen der Tuberkerne, die in einer Schrumpfung und Hyperchromatose der Zellkerne bestehen, da das Tier, das zwar nur 3 Tage nach der Opera- tion lebte, eine auffallende Hypothermie zeigte. Wodurch die Ver~nde- rungen an den Zellen bedingt sind, l~flt sich nicht sicher sagen.

Bei den Hunden waren die Ver~nderungen sowohl in lokalisatorischer Hinsicht (sie betrafen die Zellen des Nucleus supraopticus und tubero- mamillaris) wie in quali tat iver (sie bestanden in einer Tigrolyse und Bildung von kleinen Vakuolen) einheitlicher. AuBerdem fanden sich die Ver~nderungen bei s~mtlichen Tieren. Es erhebt sich natiirlich die l~rage, wodurch dieser Unterschied im Verhalten der Affen und Hunde bedingt ist. Ein Bliek auf die Abb. 9 und 10 gibt die entsprechende

Z. f. d. g . N e u r . n . P s y c h . 156. 40

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606 O. Gagel und W. Mahoney:

Erkl/irung. W/~hrend die Mfen gleieh dem Menschen einen wohlaus- gehiideten Hypophysenstiel besitzen, kann man yon einem solchen beim Hunde kaum reden. Der 3. Ventrikel und mit ihm die Zellen des zentralen HShlengraues reiehen direkt an die Neurohypophyse heran.

A b b . 9. H y p o t h a l a m u s i m Z u s a r n m e n h a n g m i t d e r HYOophyse b e i m H t m d z e i g t d e n k u r z e n t t y p o p h y s e n s t i e l . (Nissl-Bild. V e r g r . 13 ,5 fach . )

Es ist praktisch eine Unm6glichkeit, den Hypophysenstiel zu durch- schneiden ohne dabei das zentrale H6hlengrau mit zu verletzen. Selbst bei einer Exstirpation der Hypophyse yon der l~undh6hle aus ls sich eine direkte Seh/tdigtmg des zentralen H6hlengraues nicht vermei4en. Dazu kommt noeh eine indirekte Seh/idigung durch Gef/tBsehi~digung. Es braucht daher keineswegs wunderzunehmen, dag die in dieser Gegend gelegenen Zellgruppen des Nucleus supraoptieus und tuberomamfllaris Ver/tnderungen aufweisen. Doch sei noehmals darauf hingewiesen, dab wir das Bild einer echten retrograden Reaktion niemals feststellen konnten. Dagegen wurde sehon wiederholt der Einwand erhoben, dab

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vielleicht die Zellen des Nucleus supraoptieus und paraventricularis, die schon normalerweise in ihrer Nissl-Struktur an eine retrograde Re- aktion erinnern, bei Durchsehneidung ihrer Neuriten andersartig rea- gieren. Dieser Einwand ist jedoeh nicht stichhaltig, da, wie Foerster

Abb. 10. H y p o t h a l a m u s i m Z u s a m m e n h a n g m i t de r H y p o p h y s e b e i m Rhesusa f fen . I m G e g e n s a t z z u m H u n d e is t e in a u s g e s p r o c h e n e r H y p o p h y s e n s t i e l v o r h a n d e n . (Nissl-Bild.

Vergr . 10,2fach.)

und Gagel 2, 3 zeigen konnten, sich an den Clarkeschen Zellen eine retro- grade Reaktion sicher naehweisen l~Bt. Die Clarkesche Zelle erinnert aber mindestens im gleichen MaBe wie die Zellen der genannten Kerne in ihrer Nissl-Struktur an die retrograde Reaktion, worauf schon vor langer Zeit Spielmeyer hingewiesen hat. Es ist daher night angs irgendwelche Zellver~nderungen einfach als retrograde Reakt ion zu deuten. Leider hat man in dieser Hinsicht nicht immer die entsprechende Kri t ik angewendet. So lassen sich gegen die Arbeiten, die yon einer

40*

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retrograden Reaktion der Zellen des Nucleus supraopticus oder para- ventricularis nach Hypophysektomie berichten, schwerwiegende Ein- w~nde erheben.

Die ~lteste experimentelle Arbeit, in der yon einer retrograden Reakt ion dos Nucleus supraopticus berichtet wird, s t ammt , wie wir schon in unserer frfiheren Arbeit erw~hnt haben, yon Kary 4. Sie legte bei jungen Hunden die Hypophyse yon der MundhShle aus frei und suchte sie mit einer Nadel zu zerst6ren. Danach fand sie die Zellen des Nucleus supraopticus zum Toil aufgequollen. Andere zeigten einen mehr oder minder geschrumpften pyknotischen Kern. Auch Kernbr6ckel sollen nachweisbar gewesen sein. AuBerdem stellte sie Gliarosctten im ganzen Bereich des eigentlichen Tuber cinereums fest. Leider fehlen der Arbeit entsprechende Mikrophotographien yon den Zellver~nderungen, so dab man sich nur schwer ein Bild yon den angegebenen Degenerationen machen kann. Wie schon Maiman mit Recht hervorhebt , l~Bt sich bei dieser Operationsmethode eine Mitsch~digung des Tuber cinereums und des zentralen H6hlengraues nicht vermeiden. Einen Ausdruck der Schi~digung des Tuber cinereums stellen die beschriebenen Glia- rosetten dar. Man kann daher die Zellver~nderungen, die Kary be- schrieb und die nicht dem typischen Bild der retrograden Reakt ion entsprechen, nicht auf die Zerst6rung der Hypophyse zuriickffihren. Bei der Verletzung des Tuber cinereums k6nnen die Zellen sowohl direkt wie fiber den Gef~Bweg gesch~digt worden sein. Selbst eine typische retrograde Reaktion an den Zellen des Nucleus supraopticus w~ren aber kein Beweis fiir die Existenz eines Tractus supraoptico-hypo- physeus, denn bei der Schiidigung des Tuber cinereums k6nnen auch Neuri ten yon Zellcn des Nucleus supraopticus gesch~digt worden sein, die nicht zum Hypophysenhin ter lappen zu verlaufen brauchen. U m diese Mitsch~digung des Tubergebietes zu vermeiden, operierte Maiman 5 intrakraniell und suchte mi t einer Pinzet te bei Hunden in 3 Fallen den Vorderlappen und in 3 weiteren Fi~llen den Hinter- und Mittellappen zu zerquetschen. Auf die gleiche Weise zerst6rte er bei 4 Tieren sowohl den Vorder- wie Hinter lappen. Bei der Verletzung des Vorderlappens sollen keinerlei St6rungen im Hypo tha l amus nachweisbar gewesen sein. Bei Zerst6rung des Hinter lappens land er dagegen den gr6Bten Teil der Zellen des Nucleus supraopticus gequollen und abgerundet ; bei manchen waren die Rs wie angefressen. Auch Chromatolyse im Zent rum der Zellen wird angegeben. Die groBcn, hellen, bl~schen- f6rmigen Kerne kommen h~ufig an die Peripherie der Zellen zu liegen. Daneben sollen auch Zellschatten mi t zerfallenen Kernen vorkommen. I n einzelnen Fs erschienen die Forts~tze gequollen und waren weithin zu verfolgen. Eine Hyperplas ie der Glia wurde zuweilen beobachtet .

Zu dieser Beschreibung mug aber bemerk t werden, dab die Kerne der Zellen des Nucleus supraopticus schon normalerweise h~ufig an der

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Zellperipherie gelegen sind. Typisch f fir den normalen Zellkern ist seine B1/~schenform und seine Chromatinarmut. Somit wurden mit diesen Angaben vollkommen normale Verhi~ltnisse beschrieben, ebenso wie die sogenannte Chromatolyse im Zentrum der Zellen keinen pathologischen Befund darstellen dfirfte, denn den Zellen des Nucleus supraopticus sind staubfSrmige Nissl-Granula im Zentrum eigen. Desgleichen finden sich innerhalb des Nucleus supraopticus schon normalerweise viele rundliche Zellen. Die Angaben fiber Zellschattenbildung ist sehr schwer zu beurteilen, da auf den schlechten beigegebenen Mikrophotos diese Zell- schatten nicht zu erkennen sind. AuBerdem dfirfte es, wie ein Blick auf Abb. 9 und 10 ergibt, schwer bzw. unmSglich sein, beim Hunde den Vorderlappen der Hypophyse getrennt vom Hinterlappen zu sch/~digen.

Ebensowenig konnten wir die Angaben Maimans best/~tigen, daB nach der Exst i rpat ion des Hypophysenvorderlappens bzw. der ganzen Hypophyse Ver/~nderungen an den Ganglienzellen des Ganglion eervicale supremum auftreten. Die Angaben Maimans, dab die Nissl-Schollen zentral aufgelSst sind, ist keineswegs unrichtig, jedoch zeigen die Gan- glienzellen des Grenzstranges normalerweise h/~ufig im Zent rum feinstau- bige Nissl-Granula. I)esgleichen beobachtet man relativ h/~ufig, dab in den Zellen des Ganglion cervicale supremum der Kern an der Peripherie der Zelle liegt, ja es kann sogar eine Hyperchromatose des Zellkernes vorhanden sein.

In neuerer Zeit besch/iftigten sich Ranson und seine Mitarbeiter ~, 7 mit der Frage, ob eine Verbindung zwischen den hypothalamischen Kerngruppen und dem Hypophysenhinterlappen existiert. Sie setzten mit dem Horsley-Clarkeschen Ins t rument bei Katzen L/~sionen, und zwar nahe dem 3. Ventrikel zwischen dem Chiasma opticum und den Corpora mamillaria. In keinem der F/~lle wurde angeblich der Nucleus supraopticus selbst zerstSrt, sondern es wurden nur die Fasern, die vom Nucleus supraopticus zum Hypophysenhinterlappen ziehen sollen, unterbrochen. Am Nucleus supraopticus licB sich hernach eine Abnahme der Zellzahl und eine Verkleinerung des Kernareals feststellen, jedoch konnten Ver/~nderungen an den Ganglienzellen selbst nicht nachgewiesen werden. Aul3erdem wird eine Atrophie des Hypophysenhinterlappens, in dem es zu einer Vermehrung yon Zellkeruen gekommen sein soll, angegeben. Das Netzwerk yon marklosen Fascrn, das yon den Autoren im normalen Hinter lappen von Katzen dargestellt wurde, soll nach einer L/tsion hinter dem Chiasma verschwinden.

Leider konnten die Autoren keinerlei Degeneration an den noch vorhandenen Zellen des Nucleus supraopticus aufzeigen, was nicht recht verst/~ndlich ist, denn es ist nicht anzunehmen, dal3 s/~mtliche Ganglienzellen, deren Neuri ten gesch/~digt wurden, vollkommen ver- schwinden und nicht ein Exemplar noch das Stadium einer Degeneration zeigt. Hierzu kommt noch, daft man gegenfiber einer Abnahme der

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Zellzahl ohne deutliche Gliareaktion sehr vorsichtig sein muB. Wfirde man aber die beschriebenen Ver/~nderungen, die keineswegs beweisend sind, t rotzdem anerkennen, so ist damit noch nicht der Beweis geliefert, dab die gesch/~digten Nervenfasern in dem Hypophysenhinter lappen verlaufen. Das Bindeglied bildet erst die Atrophic des Hypophysen- hinterlappens, die zwar yon den Autoren angegeben wird, naeh unseren eigenen Erfahrungen aber mit grSBter Vorsieht zu bewerten ist.

Wie gro0 die Schwierigkeit ist, marklose Fasern im Silberbild yon Glia- und Bindegewebsfasern abzugrenzen, kennt jeder, der sieh ein- gehender mit der Impr/~gnationsmethode besch/~ftigt hat. Sehwierig, ja fast unmSghch erseheint es uns bei der Launenhaft igkeit der Silber- methode mit Sicherheit festzustellen, da$ marklose Fasern im Hypo- physenhinterlappen naeh einer Operation in ihrer Zellzahl abgenommen haben oder vSllig versehwunden sin& Zu dieser Frage wird in einer eigenen, die Normalanatomie bertieksichtigenden Arbeit noah genauer Stellung genommen werden.

Den gleichen Einwand miissen wir gegen die Angabe yon Maddock s erheben, der nach Unterbrechung des Hypophysenstieles dureh eine Silberklammer ein Verschwinden yon Nervenfasern distal yon der Klammer besehreibt. Aul~erdem ist es uns nicht verstandheh, wie es ihm mSglich war, an verschiedenen H6hen des , ,Hypophysenstiels" eine Klammer zu setzen, denn man kann, wie Abb. 9 und 10 zeigen, beim Hunde yon einem eigentlichen Hypophysenst iel kaum sprechen.

Broers 9 beschreibt nach bi- und unilateraler Zerst6rung der Nuclei supraoptici eine Atrophie des Hypophysenhinterlappens. Diese Beob- achtung steht mit unseren eigenen Untersuchungen im Widerspruch und wir glauben, dal~ es/~uBerst schwierig ist, eine Atrophic des Hinter- lappens mit Sieherheit festzustellen, zumal wir eine solche selbst naeh Ansetzen einer Sflberklammer am Hypophysenst iel nur beim Hunde beobachten konnten, wo eine Mitverletzung des Hypophysenhinter- lappens sehr leicht mSglich ist.

R o u s s y und Mosinger lo sehen im Nucleus supraopticus und para- ventricularis die Ursprungsst/itten des Tractus hypothalamo-hypo- physarius, und zwar soll dabei der Nucleus paraventricularis ein iiber- geordnetes Zentrum darstellen. Von den Nuclei tuberis sollen ebenfalls Nervenfasern zum Hirnanhang ziehen. Eine L~sion im Hypophysen- hinterlappen macht angeblich retrograde Zellveri~nderungen an den entsprechenden Hypothalamuskernen. Eine L~sion im Tubergebiet soll zu einer Atrophic des Hypophysenhinter lappens fiihren. Hinsichthch der Atrophic des Hypophysenhinter lappens gilt das friiher Gesagte. Zu den Zellver/~nderungen nach L~sionen des Hypophysenhinter lappens kSnnen wir nicht ausfiihrlich Stellung nehmen, da uns die Arbeit nur im Referat zug~nglich war.

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Mogilnitzky zl untersuchte die Hypophyse und den Hypothalamus yon 3 jungen Hfindinnen, bei denen eine grol3dosierte RSntgenbestrah- lung der Hypophyse vorgenommen worden war. Er stellte neben einer Atrophie des Hypophysenvorderlappens eine solche des Hinterlappens und eine Wucherung yon Gliazellen in dem letzteren lest. In den Nuclei supraoptici land er beiderseits degenerativ-atrophische Ver/~nderungen, die gleichen X)egenerationen waren an verstreuten Zellen des Tuber cinereums nachweisbar. Verfasser nimmt nun an, dab diese Ver/inde- rungen im Nucleus supraopticus eine retrograde Reaktion auf die Zer- stSrung der Hypophyse darstellen. DaB diese Annahme aber mehr als gewagt ist, wird jeder, der die topischen Verh/s yon Nucleus supra- opticus und Hypophyse beim Hunde kennt, ohne weiteres zugeben (s. Abb. 9). Es diirfte bei einem jungen Hund unmSglich sein, die RSntgen- strahlen so genau auf die Hypophyse zu zentrieren, da0 nicht auch die ganz in der N/ihe liegcnden Nuclei supraoptici getroffen werden. Dazu kommt noch, dab die Zellen der Nuclei supraoptici nicht das typische Bild der retrograden Zellver/inderung zeigen. Es muB ganz entschieden abgelehnt werden, daI3 derartige Beobachtungen nur irgendwie im Sinne einer Verbindung des Nucleus supraopticus und Hypophysenhinter- lappen verwertet werden.

Schlicl31ich hat Hechst 12 einen Fall yon eosinophilem Adenom des t typophysenvorderlappens, bei dem zwar der Hypophysenhinter lappen vSllig vernichtet, abet der Tumor selbst in den Hypothalamus nicht eingewuchert war, zum Nachweis einer Verbindung zwischen Nucleus supraopticus und Hypophysenhintcr lappen herangezogen. Er beob- achtetc bei diesem Fall Ver/~nderungen an den Zellen der Nuclei supra- optici und der Corpora mamillaria, und zwar erwiesen sich die Nuclei supraoptici geschrumpft und ihr Zelhnneres homogen dunkel angefiirbt. Der Zellkern wird erst sp/~ter pyknotisch, dunkel gef/~rbt und schlieBlich erkennt man an Stelle der Ganglienzellen nur eine kleine dunkle homo- gene Scheibe. In den lateralen Anteilen dcr Corpora mamillaria waren die Zellver/inderungen die gleichen, nur beobachtete man dabei ausge- sprochenere Gliareaktionen, die Hechst im Sinne Spielmeyers als lokal bedingt deutet. Er weist selbst darauf hin, dal3 er nirgends cine typische retrograde Zellreaktion nachweisen konnte. Er erw/igt, wie wir das in unserer letzten Arbeit ebcnfalls getan haben, die MSglichkeit, dab vielleicht die Zellen des Nucleus supraopticus auf eine Unterbrechung ihrer Neuriten nicht mit dem bekannten Bild der retrogradcn Reaktion oder prim~rer Reizung reagieren. Wir haben aber bereits auseinander- gesetzt, dab wir diese Annahme keineswegs mehr fiir wahrscheinlich halten, da die Clarkesche Zelle ebenfalls die gleiche Reaktionswcise zeigt. Die Annahme, dab es sich mSglicherweise um ein Endstadium einer frfihercn retrograden Reakt ion handeln kSnntc, miissen wir ablehnen, da wir feststellen konnten, dab das Bild der retrograden Reaktion bis

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8 Jahre nach der Sch~digung des Neuriten bestehen bleiben kann. Es h~tten sich daher wenigstens vereinzelte Zellen finden mfissen, die noch das Bild der retrograden Reaktion geboten h~tten. Ebenso kSnnen wir Hechst nicht beipflichten, dab eine langsame Unterbrechung des Neuriten eine andere Reaktionsweise der Zellen bedingen kSnnte, denn wir haben auch bei Hirntumoren, bei denen die Unterbrechung ebenso wie im Falle Hechst nicht plStzlich erfolgt~, an den verschiedenen motori- schen und auch vegetativen Hirnnervenkernen eine deutliche retrograde Reaktion nachweisen kSnnen (Stender) is. Ob ein Ausfall der hormo- nalen Reize die Ver~nderungen an den Zellen des Nucleus supraopticus hervorgerufen hat, l~Bt sich nicht sicher entscheiden. Wir mSchten aber auch die MSglichkeit, dab eine Fernsch~digung durch den Tumor vorliegt, nicht ohne weiteres ablehnen. Der Fall von Hechst erscheint uns ffir die L5sung der Frage, ob eine Verbindung zwischen Hypo- thalamus und Hypophyse existiert, nicht geeignet, da man auBer mit der MSglichkeit einer Sch~digung durch den Tumor noch damit rechnen muG, dab bei mancher Akromegalie auch der Hypothalamus in Mit- leidenschaft gezogen ist. Es miissen deshalb nicht notwendigerweise bei jeder Akromegalie Zellver~nderungen am Hypothalamus nachweisbar sein. Beweisender zwar im gegenteiligen Sinne w~re eine Beobachtung, bei der nach ZerstSrung des Hypophysenhinterlappens durch ein eosino- philes oder chromophobes Adenom keine Ver~nderungen am Nucleus supraopticus nachzuweisen w~ren. Eine solche konnten wir kfirzlich machen und fanden dabei keine sicheren Ver~nderungen an den Zellen der Nuclei supraoptici und paraventriculares.

Dieser kurze ~berblick fiber die experimentellen und pathologisch- anatomisehen Arbeiten zeigt, da~ der Nachweis einer retrograden Rea~ion an den Zelle~ des Nucleus supraopticus und paraventricularis nach Ex- stirpation der Hypophyse oder Unterbrechung des Hypophysenstiels nieht erbracht ist. Die Arbeiten, die fiber Atrophie des Hypophysenhinter- lappens oder Degeneration yon Achsenzylindern nach ZerstSrung hypo- thalamischer Kerne bzw. nach Unterbrechung des Hypophysenstiels berichten, sind keineswegs fiberzeugend. Bei den diesbezfiglichen Unter- suchungen w~ren genauere Angaben nStig, und vor allem sollte mit grSBerer Kritik an die Bewertung der Befunde gegangen werden (Bo- dechtel) la.

Zusammenfassung. Auf Grund eigener ausgedehnter Untersuchungen an Affen, Hunden

und Katzen kommen wir zu dem Ergebnis, dab sich nach der Hypo- physektomie und nach der Unterbrechung des Hypophysenstieles retro- grade Zellver~nderungen weder am Nucleus supraopticus und para- ventricularis noch an anderen sogenannten vegetativen hypothalami- schen Kerngebieten nachweisen lassen. Die zuweilen zu beobachtenden

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V e r ~ n d e r u n g e n a n d e n b e t r e f f e n d e n K e r n g e b i e t e n , v o r a l l e m a m N u c l e u s s u p r a o p t i c u s des H u n d e s , s i n d als d i r e k t e O p e r a t i o n s s c h ~ d i g u n g zu

d e u t e n . E i n e s i che re A t r o p h i e des H y p o p h y s e n h i n t e r l a p p e n s n a c h U n t e r -

b r e e h u n g des H y p o p h y s e n s t i e l s k o n n t e n w i r n i c h t f e s t s t e l l e n , j e d o c h k a m es zu e ine r g e w i s s e n V e r m e h r u n g y o n l~ng l i chen Z e l l k e r n e n . D i e V e r ~ n d e r u n g e n a m H y p o p h y s e n h i n t e r l a p p e n des H u n d e s n a c h D u r c h - q u e t s c h u n g des H y p o p h y s e n s t i e l s s ind n i c h t v e r w e r t b a r , d a d e r H y p o - p h y s e n s t i e l b e i m H u n d e so k u r z ist , d a b s ich e ine M i t s c h ~ d i g u n g d e r H y p o p h y s e o f t n u r s c h w e r v e r m e i d c n l~flt. V e r ~ n d e r u n g e n a n d e n Ze l l en des G a n g l i o n c e r v i c a l e s u p r e m u m n a c h E x s t i r p a t i o n d e r H y p o p h y s e k o n n t e n w i r e b e n f a l l s n i c h t f e s t s t e l l en .

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