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878 - - 97. Zur Kenntnis der chromatographischen Methode in der anorganisehen Chemie I1 von, H. Erlenmeyer und W. Sehoenauer. (24. VI. 41.) In einer vorangegangenen Veroffentlichurigl) konnten wir mit- teilen, dass eine chromatographische Analyse von Metallkationen unter Verwendung von Adsorptionssaulen aus 8-Oxychinolin-Kiesel- gur moglich ist. Die Verwendung dieser llethode beschrankt sivh auf die Kationen, die mit Oxychinolin schver losliche gefarbte Oxy- chinolate geben. Es war vorauszusehen, (lass andere organisehe Ver- bindungen, die in aihnlicher Weise mit Metallkationen Innerkomplex- salze bilden, auch fiir chromatogrsphische Analysen zu verwenden sind. Als besonders geeignet erwjes sich, u-ic aus den folgenden Ver- suchen hervorgeht, Violursiiure2), die mit zahlreichen Kationen stark gefarbte Salze bildet. Violursaure3) kann rein oder in Mischungen niit Kieselgur, Bariumsulfat oder am besten mit Starke zur Fidlung von Adsorptionssaulen verwendet werden. Die im folgenden be- schriebenen Versuche wurden mit Saulen von 3 mm Durchmesser und 30 mm Hohe durchgefuhrt. Trennbar sind Gemiache von zwei, aber auch von mehr Kationen. Um gut ausgebildete Zonen zu er- halten*), ist es notwendig, dass Salze einer schm-achen Siiure, z. B. Esaigsaure, zur Verwendung kommen. Uber Beispiele von chromatographischen Trennungen mit Hilfe der Violursaure gibl; folgende Zu~ammenstellung~), S. 879, Auskunft. Beim gleichzeifigen Aufbringen der Acetate von K., Ca.., Mg- und Na- erhalt man beim Waschen des Chromatogramms die Zoncn : 1. K. violett, 2. Ca-. rot, 3. Mg-' ziegclrot, 4. Ns- rotviolett. Auch andere Verbindungen mit tier spezifischen Gruppe --CO * C( :NOH)- geben geeignete Chromatograrnme. ___ l) H. Erlennzeyer uiid H. Dahn, Helv. 22, 1369 (1939). 2) Siehe A. I?. Baeyer, A. 127, 200 (1863). Eine E'arbtafel drr Sdze giht d. I.C'uy~ie7, Z. physikal. Ch. 12, 314 (1893). Uber die Pantachroniie der Salze siehr Hantzd und Ishtrwood, I3. 42, 986 (1909). $) Darstellung aus Barbitursaure siehe A. v. Ilcteyeu, A. 130, 140 (1864). 4, Das Entwickeln der Zonen erfolgt durch Waschen mit \\'asser. 5, Die benutzten Sdze kanien als Acetate zur Vernrndung.

Zur Kenntnis der chromatographischen Methode in der anorganischen Chemie II

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878 - -

97. Zur Kenntnis der chromatographischen Methode in der anorganisehen Chemie I1

von, H. Erlenmeyer und W. Sehoenauer. (24. VI. 41.)

I n einer vorangegangenen Veroffentlichurigl) konnten wir mit- teilen, dass eine chromatographische Analyse von Metallkationen unter Verwendung von Adsorptionssaulen aus 8-Oxychinolin-Kiesel- gur moglich ist. Die Verwendung dieser llethode beschrankt sivh auf die Kationen, die mit Oxychinolin schver losliche gefarbte Oxy- chinolate geben. Es war vorauszusehen, (lass andere organisehe Ver- bindungen, die in aihnlicher Weise mit Metallkationen Innerkomplex- salze bilden, auch fiir chromatogrsphische Analysen zu verwenden sind.

Als besonders geeignet erwjes sich, u-ic aus den folgenden Ver- suchen hervorgeht, Violursiiure2), die mit zahlreichen Kationen stark gefarbte Salze bildet. Violursaure3) kann rein oder in Mischungen niit Kieselgur, Bariumsulfat oder am besten mit Starke zur Fidlung von Adsorptionssaulen verwendet werden. Die im folgenden be- schriebenen Versuche wurden mit Saulen von 3 mm Durchmesser und 30 mm Hohe durchgefuhrt. Trennbar sind Gemiache von zwei, aber auch von mehr Kationen. Um gut ausgebildete Zonen zu er- halten*), ist es notwendig, dass Salze einer schm-achen Siiure, z. B. Esaigsaure, zur Verwendung kommen.

Uber Beispiele von chromatographischen Trennungen mit Hilfe der Violursaure gibl; folgende Zu~ammenstellung~), S. 879, Auskunft.

Beim gleichzeifigen Aufbringen der Acetate von K., Ca.., Mg- und Na- erhalt man beim Waschen des Chromatogramms die Zoncn :

1. K. violett, 2. Ca-. rot, 3 . Mg-' ziegclrot, 4. Ns- rotviolett.

Auch andere Verbindungen mit tier spezifischen Gruppe --CO * C ( :NOH)- geben geeignete Chromatograrnme.

___ l) H . Erlennzeyer uiid H. Dahn, Helv. 22, 1369 (1939). 2 ) Siehe A. I?. Baeyer, A. 127, 200 (1863). Eine E'arbtafel drr S d z e giht d. I.C'uy~ie7,

Z . physikal. Ch. 12, 314 (1893). Uber die Pantachroniie der Salze siehr H a n t z d und Ishtrwood, I3. 42, 986 (1909).

$) Darstellung aus Barbitursaure siehe A. v. Ilcteyeu, A. 130, 140 (1864). 4, Das Entwickeln der Zonen erfolgt durch Waschen mit \\'asser. 5, Die benutzten Sdze kanien als Acetate zur Vernrndung.

879 - -

K' -Mg" Mg** -Na' NH,'-Mg.. Ba" -Ca" Ba" -Sr** Sr.. -Ca.. Cu.' -Hg" Pb" -Hg*' Cu" -Pb.* -

K. violett Mg" ziegelrot NH; violett Ba" violettrot Ba" violettrot Sr" violettrot Cue* griin Pb** braun Cu.. griin

2. Zone ~ Trennschkrfe -~

Pu'a. rotviolett Na. rotviolett NH; violett Mg" ziegelrot Na. rotviolett Mg.. ziegelrot Ca.. rot Sr- violettrot Ca.. rot Hg.. gelblich Hg.. gelblich Pb" braun

Wie wir in einer spateren Mitteilung zeigen werden, besteht zwischen der Zonenlange und dcr Menge der aufgebrachten Ionen eine einfache Abhiingigkeit, so dass sich sowohl im makro- wie im mikrochemischen Masstabe auf diese Weise quantitative Bestim- mungenl) z. B. von K* neben Na. durchfuhren lassen.

Basel, Anstalt fur Anorgariisehe Chemie.

98. Uber Bestandteile der Nebennierenrinde und verwandte Stoffe.

17 P-Oxy-progesteron 51. Mitteilung.2)

von J. von Euw und T. Reichstein. (28. VI. 41.)

1 7 b-Oxy-progesteron (I) wurde erstmals von Pfiffner und North3) aus Nebennieren isoliert. Inzwischen haben auch wir diesen Stoff aus Nebennieren-Extrakten erhalten und beschreiben nachstehend die Isolierung sowie einige seiner Eigenschaften, da ausser der erwahnten kurzen Notiz von Pfiffmr und Sorth, in der nur ausserst knappe experimentelle Daten angefulirt werden, keine w-eitere Publikation uber diesen interessanten Stoff erfolgt ist.

l) Uber quantitative anorganische Chromatographie siehe: G. X. Schwab, ,,Phy- sikal. Methoden der analytischen Chemie", 3. Teil (1934), S. 71, land Z. angew. Ch. 52, 666 (1939) und 53, 39 (1940).

z , 50. Mitteilung vgl. P. Hegner, T. Reichsteirz, Helv. 24, 828 (1941). 3, J . J . I'fiffiier, H . R. Sorth, J. Biol. Chem. 132, 459 (1940).