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286 Krarnel; Wirkung als Diuretioum seine entziindlichen und &en- den Eigenschaften wahrnehmen wiirden, welchen secundiir jener verderbliche Einfluss auf die Reapirationawerkzeuge nachfolgt und Veranlassung gewesen sein muss, dass wir nach den Sectionen die Lungen allemal in Eiterung iiber- gegmgen fanden. --4.8c9- Znr Kenntniss des Bisens; yon H. K 18 2 in e I' in Kirchen. Setzt man eine Auflosung von Eisenchlorur dcr Ein- wirkung dea galvaniseben Stromes aus, indem man zur Erregung desselben sich einer constanten Daniell'schen Kette, als Anode einer Eisenblechplatte, als Kathode einer Ylatte aus Weissblech oder Kupfer bedient, so er- hiilt man auf dieser einen bleigrmen, nicht gliinzenden Ueberzug von reinem Eieen, welcher unter ieni Polir- achat sehr leicht einen lebhaften Metallglanz annimmt, und selbst in dickeren Lagen durch Hin- und Herbiegen von der Unterlage sieh nicht abtrennt. 1st die Ent- wickelung von Wasserstoffgas an der Kathode starker, 80 scheidet aich das Eisen als ein schwammartiger Nie- derschlag ab, welcher gut ausgewaschen und bei gewohn- licher Temperatur getrocknet, ein bleigmoes, ziemlich leichtes Pulver darstellt, von grosser Feinhei t und so grosser Weichhcit und Dehnbarkeit, dass cs sich unter den h'iigeln der Daulnen zu einer Platte ausschniieden lasst. Wegen seiner Feinheit und weil es ein gsnz ge- ruchloses Wasserstoff gas mit Sauren entwickelt, wurde ee sich zur niedicinischen Anwendung recht wohl eignen, In Beaug auf Weichheit und Dehnbarkeit stimmt das aus einer Ei~nchloriirliisung galvanisch redueirte Eisen mit dem chemisch reinen, in regulllrer Form kry- stallisirten Schmiedeeisen iiberein, welches sich an sei- nen Kanten mit dem Messer schneiden Itisst.

Zur Kenntniss des Eisens

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286 Krarnel;

Wirkung als Diuretioum seine entziindlichen und &en- den Eigenschaften wahrnehmen wiirden, welchen secundiir jener verderbliche Einfluss auf die Reapirationawerkzeuge nachfolgt und Veranlassung gewesen sein muss, dass wir nach den Sectionen die Lungen allemal in Eiterung iiber- gegmgen fanden.

--4.8c9-

Znr Kenntniss des Bisens; yon

H. K 1 8 2 i n e I' in Kirchen.

Setzt man eine Auflosung von Eisenchlorur dcr Ein- wirkung dea galvaniseben Stromes aus, indem man zur Erregung desselben sich einer constanten Daniell'schen Kette, als Anode einer Eisenblechplatte, als Kathode einer Ylatte aus Weissblech oder Kupfer bedient, so er- hiilt man auf dieser einen bleigrmen, nicht gliinzenden Ueberzug von reinem Eieen, welcher unter ieni Polir- achat sehr leicht einen lebhaften Metallglanz annimmt, und selbst in dickeren Lagen durch Hin- und Herbiegen von der Unterlage sieh nicht abtrennt. 1st die Ent- wickelung von Wasserstoffgas an der Kathode starker, 80 scheidet aich das Eisen als ein schwammartiger Nie- derschlag ab, welcher gut ausgewaschen und bei gewohn- licher Temperatur getrocknet, ein bleigmoes, ziemlich leichtes Pulver darstellt, von grosser Feinhei t und so grosser Weichhcit und Dehnbarkeit, dass cs sich unter den h'iigeln der Daulnen zu einer Platte ausschniieden lasst. Wegen seiner Feinheit und weil es ein gsnz ge- ruchloses Wasserstoff gas mit Sauren entwickelt, wurde ee sich zur niedicinischen Anwendung recht wohl eignen,

In Beaug auf Weichheit und Dehnbarkeit stimmt das aus einer Ei~nchloriirliisung galvanisch redueirte Eisen mit dem chemisch reinen, in regulllrer Form kry- stallisirten Schmiedeeisen iiberein, welches sich an sei- nen Kanten mit dem Messer schneiden Itisst.

Nicht so verhjilt sich das aus einer gemischten Auf- losung von Eisenchloriir und einem Ammoniakralze redu- c i r b Metall. Bedient man sich namlich nach dem Vor- a d a g e des Herrn Professors B o t t g e r a l s Bad einer Auflosung von 1 Theil Salmiak und 2 Th. Eisenvitriol in Wasser, so erhiilt man ein Eiaen, welches als dunner Ueberzug fest an der gut gereinigten metallischen Un- terlage haftet und deshalb, hauptsachlich aber wegon seiner grossen HMe von J a c q u i n und neuerdings voh Dr. M e i d i n g e r (Polyt. Notizbhit %on Bottger, 1859. No. 9.) als Ueberzug gravirter Kupferplatten, iiin sie haltbarer zu machen, empfohlen worden ist. Ein dicke- rer Ueberzug lost sich leicht durch Hin- und Herbiegen ab und bildet dann silbwgliinzende Spicgel, welche von einer guten Messerklinge durchaus nicht geritzt werden, sich sehr leicht in l3tficke zerbrechen und zu Pulver zer- reiben lassen. Uieses Ehen ist hart wie Stahl, sprode wie Glas. Durch Gliihen wird es biegsam wie Schmiede- eisen. An feuchter Luft oxydirt es sich leicht, in ganz trockner hat cs sich schon rnehrere Monate glgnzend er- helten.

Die Vermuthung liegt nahe, dass in diesen beiden auf galvsnischem Wege dargestellten, in ihren physischen Eigenschaften so verschiedenen Eisenarten diejenigen zwei Modificationen des Eisens im amorphen Zustande gefunden seien, deren Existenz der verdienstvolle Miinchener Aka- demiker N. F u ch s aus theoretischen Grunden gefolgert hat, ur\d deren eine geschnieidigc im reguliiren System, die andere sprode in1 rhomboedrischen System krystalli- siren soll.

Das nach 13iittger’s Methode erhaltene Metall ist indess nicht rcjnea, sondern S t i ck s t o f f e i s e n. Es halt hartnackig von dcni angewandten Bade in seinen Yoren zuriick. Befreit man es durch Yulverisiren und Auswaschen vollstandig hiervon, so dass das Waschwas- ser nicht im Qeringsten von salpetersaurem Silberoxyd getriibt wird, so entwickelt es mit Natronkalk erhitzt,

286 Munnit m s den Wurzelit uon Scomonera hispan. L.

ein Gas, welchcs slkalisch reagirt und in Quecksilber- chloridlosung einen weissen Niederfichlag hervorbringt. Aus 1 Grm. wurden durch Auflosen in Salpetersalzsiiure, Fallen mit Ammoniak und Oluhen 1,420, in eineni zwei- ten Versuche 142 1 Eisenoxyd erhalten, wtihrend reines Eisen 1,4425 gcgeben habcn wurde. Hieraus berechnet sich der Gehalt an reinem.Eisen auf 98,51 Procent, an Stickstoff (Verlust) 1,49 Procent.

Nit dem durch Ueberleiten von Amnioniakgas iiber gluhenden Eisendrnht dargestellten Stickstoffeiscn stimmt das auf galvanischem Wege crhaltene in seinen physi- when Eigenschaften ziemlich iiberein.

Mannit am den Wnrzeln von Scorzonera hispanha L.

(Brieflichc Pc’otiz von Dr. W i t t i n g sen.)

Ich iibersende anbci eine Probe M a n n i t (das Ver- halten ist dem bekannten Mannit gleich) aus frischen Wurzeln der Scorzonera, namentlich aus den1 stark ge- pressten Saft derselben, nach ahnlicher Methode, wie aus Ap’um graveolene L. erhalten. Versuche lnit andern Syngenesieten, namentlich Helianthus etc. werden fo r t gesetzt.