25
Zur Theorie der C- mad H-Summierbarkeit negativer Ordnung. Yon Gerhard Lyra in GSttingen. Einleitung. Der Begriff der CEs~osohen Limitierbarkeit einer Zahlenfolge sn zum Werte s ist urspriinglieh yon E. C~.sA~ol) 1889 nur fiir positiv-gan~zahlige Limitierungsordnung r durch die Konvergenz der Mittel erkl~rt worden. K. K.NopP 2) hat 1907 diese Definition auf nicht-ganzzahlige r ~ -- 1 erweitert und damit erstmalig den Begriff der G-Limitierbarkeit beliebig reeller Ordnung r ~ -1 eingefiihrt. Wie KNoPP a.a.O, gezeigt hat, bleiben bei dieser Verallgemeinerung alle bekannten Eigenschaften des G-Verfahrens erhalten3). Nun sind durch (1) die CEs~osehen Mittel auch noch fiir alle nicht- ganzzahligen r ~ -- 1 definiert. Trotzdem kann der Begriff der G-Limitier- barkeit ffir diese Ordnungen nieht allein dutch die Konvergenz der CEsA~oschen Mittel (1) erkl~rt werden, da sonst nicht einmal die Permanenzbedingung, d.h. die Forderung, dal3 aus der Gr-Limitierbarkeit einer Folge zum Werte s fiirr' ~ r ihre Gr,-Limitierbarkeit zum gleichen Werte folgt, erfiillt w~re. In der Tat gibt es zu jedem beliebigen nieht-ganzzahligen r ~ -- 1 Zahlen- folgen sn, welche Gr-limitierbar und doch nicht konverger~t sind, im Wider- spruch zu dieser Permanenzfordel~ng. Z.B. hat die Zah|enfolge n -, = Z , .,/('-')., wie man mit Hilfe der erzeugenden Funktion leicht erkennt, die CEs~oschen Mittel (7~(sn) -~ l/[n~r~/~n/ \(n -]-r),n welehe fiir n --~ oo gegen f' (1 --r)f'(1 -~ r) ~) E. C~.s~o, Sur la multiplication des s~ries. Bull. des sciences math. (2) 14 (1890), S. 119. 2) K. KNOPP, Grenzwerte yon Reihen bei der Ann~herung an die Konvergenz- grenze. Inauguraldissertation, Berlin 1907, ferner: Multiplikation divergenter Reihen. Sitzungsber. d. Berliner Mathematischen Gesellschaft, Jahrgang 7 (1907), S. 1--12. 3) Unabh~ngig yon KNOPP hat sl~ter S. CHAP~AN in der in Ful3note 4 ge- nannten Arbeit die C-Limitierbarkeit nicht-ganzzahliger Ordnung r ~> -- 1 untersucht.

Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

Zur Theorie der C- mad H-Summierbarkeit negativer Ordnung.

Yon

Gerhard Lyra in GSttingen.

Einleitung.

Der Begriff der CEs~osohen Limitierbarkeit einer Zahlenfolge sn zum Werte s ist urspriinglieh yon E. C~.sA~ol) 1889 nur fiir positiv-gan~zahlige

Limitierungsordnung r durch die Konvergenz der Mittel

erkl~rt worden. K. K.NopP 2) hat 1907 diese Definition auf nicht-ganzzahlige r ~ -- 1 erweitert und damit erstmalig den Begriff der G-Limitierbarkeit beliebig reeller Ordnung r ~ - 1 eingefiihrt. Wie KNoPP a . a . O , gezeigt

hat, bleiben bei dieser Verallgemeinerung alle bekannten Eigenschaften des

G-Verfahrens erhalten3). Nun sind durch (1) die CEs~osehen Mittel auch noch fiir alle nicht-

ganzzahligen r ~ - - 1 definiert. Trotzdem kann der Begriff der G-Limitier- barkei t ffir diese Ordnungen nieht allein dutch die Konvergenz der CEsA~oschen Mittel (1) erkl~rt werden, da sonst nicht einmal die Permanenzbedingung, d .h . die Forderung, dal3 aus der Gr-Limitierbarkeit einer Folge zum Werte s f i i r r ' ~ r ihre Gr,-Limitierbarkeit zum gleichen Werte folgt, erfiillt w~re. In der Tat gibt es zu jedem beliebigen nieht-ganzzahligen r ~ - - 1 Zahlen- folgen sn, welche Gr-limitierbar und doch nicht konverger~t sind, im Wider- spruch zu dieser Permanenzfordel~ng. Z .B . hat die Zah|enfolge

n

-, = Z , .,/('-')., wie man mit Hilfe der erzeugenden Funktion leicht erkennt, die CEs~oschen

Mittel (7~(sn) -~ l/[n~r~/~n/ \(n -]-r),n welehe fiir n --~ oo gegen f ' (1 - - r ) f ' ( 1 -~ r)

~) E. C~.s~o, Sur la multiplication des s~ries. Bull. des sciences math. (2) 14 (1890), S. 119.

2) K. KNOPP, Grenzwerte yon Reihen bei der Ann~herung an die Konvergenz- grenze. Inauguraldissertation, Berlin 1907, ferner: Multiplikation divergenter Reihen. Sitzungsber. d. Berliner Mathematischen Gesellschaft, Jahrgang 7 (1907), S. 1--12.

3) Unabh~ngig yon KNOPP hat sl~ter S. CHAP~AN in der in Ful3note 4 ge- nannten Arbeit die C-Limitierbarkeit nicht-ganzzahliger Ordnung r ~> -- 1 untersucht.

Page 2: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

G. Lyra, C- und H-Summierbarkeit negativer Ordnung. 539

= r r~/sin ~' z konvergieren. Andererseits ist sn ~_ (n - - r - -n 1), die F olge s~

also gewi~ nicht konvergent. U m solche F~lle auszuschliel3en, muB in der

Definition der G-Limitierbarkeit nicht-ganzzahliger Ordnung r < - - 1 zur Konvergenz der CEsARoschen Mittel (1) noch eine weitere Forderung hinzu- kommen. Als geeignete Zusatzforderung hat zuerst S. CHAPMAN 4) 1910 die

O o

A-Beschr~nktheit cter Folge s~, d .h . die Beschr~nktheit yon (1 - - x ) ~ s~ x ~ o

in O ~ z < 1 gefordert und gezeigt, dab unter dieser Voraussetzung aUe

wesentlichen Eigensehaften des CssARoschen Limitierungsverfahrens gfiltig bleiben. Dami t war der Begriff der G-Limitierbarkeit f/Jr reelle Ordnung r ~= - - 1 , - 2 . . . . erkl~rtS). Wegen des fiir ihn gfiltigen Permanenzsatzes folgt insbesondere aus der Konvergenz der C~si~oschen Mittel C~(sn) nicht- ganzzahliger Ordnung r < - 1 und der A-Besehr~nktheit der s~ die Kon-

vergenz der Fo|ge s n zum selben Wert .

U m schlieBlieh den Begriff der G-Limitierbarkeit auf den allgemeinen Fall beHebig reeller Ordnung r zu verallgemeinern, bedarf es noch einer De-

finition der G-Limitierbarkeit negativ-ganzzahliger Ordnung r = - - k (k > 0 ganz). Zun~chst erseheint fiir diesen Zweck der Ausdruck (1) unbrauehbar, da

er wegen des ffir negativ-ganzzahlige r verschwindenden Nenners ( n t r ) # _

nicht

definiert ist. I m Gegensatz hierzu kann die Definition der HSLDE~sehen Limitierbarkeit bekanntlieh ohne weiteres auf negativ-ganzzahlige Ordnung ausgedehnt werden, wie sehon ]916 W. H. You~Ge) ffir die Ordnung - - 1 bemerkt hat. Denn der ~bergang yon den H6LD~.~schen Mitteln H~(s,~) der positiv-ganzzahligen Ordnung k zu denjemgen der Ordnung ~ - 1 wird dureh die zur arithmetisehen Mittelbildung inversen Operation H_~ (H~ (s~)) ----(n-~ 1 ) H ~ ( s ~ ) - - n H ~ ( s , , _ ~ ) = H~_l(s~) vermittel t , so dab die HO~D~-

schen Mittel negativ-ganzzahliger 0rdnung -- k einer Zahlenfolge sn rekursiv

durch die Ausdriicke

(2) H_~(s,~) = (n ~ 1) Hl_~(s ,~) - - nHl_1,~(s , ,_l) - ~ s

mit k = 1, 2, 3 . . . . und H o(s.) = s~

4) S. CHAP~N, On non-integral orders of summability of series and integrals. Proe. of the London Math. Soc. (2) 9 (1911), S. 369--409.

~) Allerdings hat C H A P ~ unter C-Limitierbarkeit nieht-ganzzahliger Ordnung r < -- 1 doch nur die Konvergenz der CES/~ROsehen Mittel verstanden und die A-Be- schr~nktheit als eine zus~tzliche Bedingung aufgefal~t. Unabhangig yon CHAPMA~ hat F. HAUSDORFF in der in Fui~note 11 genannten Arbeit dieselbe Zusatzbedingung angegeben und zum ersten Male ausdriiektich in die Definition der C-Limitierbarkeit mit einbezogen.

6) W.H. YOUNG, On the convergence of the derived series of Fourier series. Proc. of the London Math. Soc. (2) 17 (1918), S. 210.

Page 3: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

540 G. Lyra.

zu erklgren sind, aus denen man entnimmt, dab H_ ~(sn) die zu H~(sn) inverse Transformation der Folge sn ist. Der auf Grund yon (2) erklgrte Begriff der

H-Limit ierbarkei t negativ-ganzzahliger Ordnung geniigt trivialerweise der Permanenzforderung. HAUSDORFF 7) ha t 1.921 diese Definition der HOLDERsehen Mittel und der H-Limit ierbarkei t auf beliebig reelle Ordnung verallgemeinert .

In einer Untersuehung des Zusammenhangs einiger Reihens~tze ha t der Verfasser I940 8) den folgenden Satz mitgeteilt , dessen Beweis erstmalig in der vorliegenden Untersuehung erbracht wird:

/~hsCe'as ( /~- 1 ) - ~ 0~'~_~ ir~ n ez~/ert, so daft . ~ ( a , ~ - P,~) = s end 0

zlk--l(a,, - - P, , ) ---- o (n -k) ist.

Aus einem Vergleich dieses Satzes mit dem folgenden Satz yon A . F . A ~ E R S ~ N 9) :

co

Poly. c o

nora Pn h6chstens (k-- 1)4enGrades in n exi~iert, so daft ~ . ~o (an-- Pn) = S

iSt, ha t der Yerfasser a. a, 0. die folgende Definition fiir den Begriff der 0-Summierbarkei t negat, iv-ganzzahliger Ordnung -- k entnommen : Eine

Reihe a~ heil~t O_ ~-summierbar zur Summe s, wenn ~ an ~- s konvergent o 0

und zl ~-~ a . -~ o (n -k) ist ~o). Andererseits wird durch die Tatsache, daft der

durch (2) erkl~rte Ausdruck H_~(sn) die zur HOLDSRsehen Mittelbildung H~(sn) inverse Transformation darstellt, nahegelegt, die O_~-Limitierbarkeit einer Folge sn durch die Konvergenz der zur C~.sA~oschen Mitte]bildung G~(s.)

inversen Bildung < ~ ( s ~ ) = ~ (~ - - v - - k - -1) (~k /r s, = / k ~ [ ( . ~ ) s n ] _ ~ s ~ 0 n - - ~

~) F. HAUSDORFF, Summationsmethoden und Momentfolgen I. Math. Zeitschr. 9 (1921), S. 83.

s) G. LYRA, ~ber den Zusammenhang einiger Relhens~tze. l~ th . Zeitsehr. ~5 (1940), S. 633f.

9) A. F. AND~RS~.I~, Comparison theorems in the theory of CESIRO summability. Proc. of the London Math. Soc. (2) 27 (!927), S. t4. In der in FuBnote 8 zitierten Arbeit des Verf. wird a. a. O., S. 630ft. der genannte Satz unabh~ngig yon AND~RS~N a u s einem ~lteren Satz des Verf. gefolgert. Vg]. daselbst den Zusatz bei der Korrektttr.

lo) Fiir k ~-- 1 erh~lt man eine Definition der C_ 1-Summierbarkeit, welche sehon seit der in FuBnote 6 genannten Arbeit yon W. H. YOUNa aus dem Jahre 1916 vor allem durch G. H. HARDY gebr~uchlich geworden ist, und offenbar mit der dutch die Konvergenz H 1 (s~) ~ s n ~- na n --) s definiexten H 1-Summierbarkeit ~quivalent ist.

Page 4: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

C- und //-Summierbarl~eit negativer Ordnung. 54:1

zu definieren. (Wegen der Bedeul~ng' der Differenzensymbole A und ~x

s. u. I , 3.) Beide Erklgrungen erweisen sich als gqlfivalent mit der fotgenden

schon 1929 yon F. HAUSDO~FF 11) gegebenen Definition der C-Limitierbarkeit negativ-ganzzahliger Ordnung.

Zungchst war fiir nicht-ganzzahlige IAmitierungsordnung r < - 1 nach CHAP~AN die C-Limitierbarkei~ einer Folge s~ dnreh die Konvergenz

der CEshRoschen Mittel (1) und die A-Besehrgnktheit dieser Folge s~ definiert. HAVSDO~FF sehreibt nun die erste dieser beiden Forderungen in der Form

2 ( : _ + / n! n-- r - - 1 s , - - * (3) v ( n + r + 1) ~ v ( r + 1) '

v-----O

wodurch die linke Seite dieser Grenzwertbeziehung auch noch Iiir negativ- ganzzahliges r = - - k und n __> k definiert ist. Die reehte Seite aber s trebt

fiir r -~ - - k (k > 0 ganz) gegen Null, weshalb HAUSDOR~F die Forderung (3)

im Fall negativ-ganzzahliger Ordnung r = - - k dureh n

=

(4) 8~-+0

ersetzt. Als Zusatzforderung reicht aber die A-Beschrgnktheit der s , nieht mehr aus, da dann die Permanenzbedingung nicht erfiillt wgre. Z. B. braucht

eine l~eihe X an nicht zu konvergieren, wenn ihre Teilsummen s n beschri~nkt sind und n a n - + 0 strebt, wie leieht aus Gegenbeispielen ersichtlich ist; die Teilsummen einer solchen Reihe sind aber erst recht A-besehrgnkt und er- fiillen die Bedingung (4) fiir k - - 1. Dsher wghlt HXVSDORFF als zusgtzliche

Forderung die A-Limitierbarkeit der Folge s~, d .h . die Existenz des o a

lim (1 - - x ) Z s , x n = s ffir x -+ 1 - - 0. HAUSDOI~FF definiert also die 0_~-Li- 0

mitierbarkeit der Folge s~ zum Werte s dureh (4) und A - lira s , = s. Wegen

der nunmehr bestehenden Permanenzeigenschaft 11 a) der so erklgrten 0_ k-Li- mitierbarkeit folgt insbesondere die Konvergenz der Folge s , - + s. Also

ist HAUSDO~FFS Erklgrung gleiehbedeutend damit , dab

~ ( ~ - - ' - - k - - l / s , - + O und s .-->s ( 5 ) (n - - k) ! - - - ~ - - �9

,.=0

konvergiert, t t ierin ist die Zusatzforderung s~ --> s zwar wesentlieh enger als diejenige ttXUSDO~FFS. Da aber beide Forderungen (5) zusammen gleiehwertig

11) F. HAUSDORFF, Die ~-quivalenz der HOLDERschen und CEsJ~ROschen Grenz- werte negativer Ordnung. Math. Zeitschr. 31 (1930), S. 186--196. Diese Arbeit ist dem Verf. erst nach Abschlul~ der vorliegenden Untersuchung dutch freundtichen Hinweis yon Herrn Prof. K. KNOPP zur Kenntnis gekommen.

ha) Vgl. HAUBDORFF, a. a. 0., S. 193, Satz V.

Page 5: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

542 G. Lyre.

mit denjenigen HAUSDORYFS und einfacher &ls diese sind, so definieren wit die (LLimitierbsrkeit negativ-g~nzzshliger Ordnung -- k dutch (5) ~ls eine Ver- st~rkung der Konvergenz, indem wit nicht die zweite der beiden Forde- rungen (5), sondern die erste als die Zusatzforderung suffassen. Diesc ist

wegen n -- �9 s,, : sn (n -- b)-------~ ~ ~ 0

mit /k ~ s~ = o (~-~), so dsl~ sehliel31ieh die O_k-Limitierbarkeit der Folge s~ zum Werte s durch

(6) s~-+s und / k ~ s n = o ( n -k)

definiert ist 12). Die oben gegebene Erkl~rung des Verf. ist also in der Tat mit derjenigen HAUSDOZ~S i~quivalent. HAUSDOX~T hat a. s. O. unabh~ngig yon CHAP~A~T such die a-Limitierbsrkeit nicht-gsnzzshliger negativer Ordnung erkl~rt und bereits gezeigt, dal3 der ~NOPP-SCHNEEsche ~quivslenzsatz auch ffir beliebig negative Limitierungsordnung gfiltig ist. Weft der Beweis dieses "~quivalenzsatzes ffir negativ-ganzzshlige Ordnung unter Zugrundelegung der Definition (6) des 0_k-liras ~ besonders einfach wird, ist er in der folgenden Untersuchung mit sufgenommen worden, in welcher wir uns such sonst suf gsnzzshlige Summationsordnung beschr~nken. Doch gelten die wesentlichen Ergebnisse mutatis mutsndis such fiir beliebig reelle Ordnung.

Da eine Reihe, welche 0-summierbsr negstiver Ordnung ist, stets kon- vergiert, so handelt es sich bei der Ausdehnung des Begriffs der G-Summier- barkeit suf negative Ordnung nicht eigentlieh um ein ,,Summierungsver- fahren", sondern um eine Versllgemeinerung des Summationsbegriffs, die einen besseren Einblick in die Natur der Konvergenz gew~hrt, als dss bei Beschr~nkung auf die O-Summierbarkeit positiver Ordnung m6glich ist. Es lassen sich n~mlich nicht nur bekannte S~tze fiber ~- uud H-summierbare Reihen auf be]iebig gsnzzahlige Summationsordnung vera]lgemeinern, sondern es werden such solche S~tze der klsssischen Reihenlehre, welche nnter Be- schr~nkung auf positive Summierbsrkeitsordnung kein Analogon in der Theorie der G- und H-summierbsren Reihen hsben konnten, sich nunmehr auf G- und H-summierbare Reihen verallgemeinern lassen. Vor ahem sber soil an Beispielen gezeigt werden, dab sich manehe Reihens~tze unter Verwendung des Begriffs der G_~-Summierbarkeit wesentlich einfacher und durchsichtiger formulieren lssseu, und daft sich zuweilen zwei ganz verschie- dene S~tze aus der Theorie der ~-summierbaren Reihen sis die beiden, der negstiven und der positiven Summationsordnung eutspreehenden H~lften

1,~) Z~hlenfolgen mit tier Eigenschaft (6) nennt A. F. ANDERSEN ,,regular Yon der Ordnung /~"; vgl. die Berichte iiber Den sjette skandinaviske Matematikerkongres i Kmbenhavn (1925), S. 458.

Page 6: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

C- mad H-Summierbarkeit negativer Ordnung. 543

eines einzigen Satzes iiber U-summierbare Reihen beliebig ganzzahliger Ordnung erweisen. Damit tragt der Begriff der (~-Summierbarkeit negativer Ordnung dazu bei, in der Theorie der G-summierbaren Reihen eine weitgehende Analogie zur Theorie der konvergenten Reihen herzustellen und neue Zu- sammenh~nge zwisehen bekannten Reihens~tzen aufzufinden.

I. Die C k-Snmmierbarkeit und iiquivalente Eigenschaften.

1. Wie bereits einleitend bemerkt, beschr~nken wit uns durchweg auf ganzzahlige Summationsordnung und legen der Betraehtung die folgende Form der HAusDoR~Fsehen Definition fiir die C.Summierbarkeit negativ ganz-

zahliger Ordnung - - k zugrunde: Eine Reihe ~ a , heiBt C_k-summierbar o

zur SuInme s, wenn ~ a ~ = s konvergent und Zkk-lan = o (n -k) ist. Aus o

dieser so erkl~rten G_ k-Summierbarkeit ersieht man leicht die G~ltigkeit des

Permanenzsatzes ffir negative Ordnung, wonach G_ ~+ 1" ~ a~ = s aus o co

~_k- o~a . = s folgt; denn ist k > 2 (fiir k = 1 ist der Satz trivial), dann

folgt aus A ~ - l a ~ = o (~-k), dab

~ ' ~ 0 ~-~'--0 ~ ' ~

= K + o (~-k+l);

wegen der Konvergenz yon ~ am strebt /k k-2 a , -+ O, so dab K = 0 sein o

muB. Auch die ]~rweiterungsbedingung ist effiillt, da ffir jedes ganzzahlige k

die Reihe ~ (-- 1) n (n + 1) -6 ~_ k+ rsummierbar ist, nieht aber ~_ ~-summier- 0

bar, wie aus der leicht zu verifizierenden Absehatzung

(1) n ~-I A k-s(-if = O ( 1 ) und n k A~-i(-n I)'~ = 2~-t( - -1)" + O ( 1 ) ~t k

hervorgeht. Fiir die O_ ~- und H_ ~-Summierbarkeit als verstarkte Konvergenz gilt trivialerweise such die Vertraglichkeitsbedingung.

HAusDoarr hat die Giiltigkeit des K~oPP-Scmv~aschen ~quivalenzsatzes ffir beliebig negative Summationsordnung nachgewiesen. Bei Bescln%nkung auf negativ-ganzzahlige Summationsordnung laBt sieh der Beweis des Xqui- valenzsatzes sehr einfaeh und in vollkommener Analogie zu demjenigen 18)

is) Vgl. K. KNOPP, Theorie und Anwendung der unendlichen Reihen, 3. Aufl., Berlin 1931, S. 499ff.

Page 7: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

544 G. Lyra.

von I. ScHU~ und A. F. A N D ~ S ~ fiir positiv-ganzzahlige Ordnung ftihren. Wit beweisen zun~ehst die beiden folgenden Identit~ten fiir k _~ 1:

(~) - - ] ~ ( ~ ) / ~ k S . 2ff k _ _ l ) / ~ k - l ( S n + ~ a n )

Die Beziehung (2) geht aus der Ident i t~t

= k ' = ~ (s, + t,a,)

(4) -- (n -- k + 1) A s .% + A k - l ( s n + na~) = k / ~ - 1 s,,

durch Multiplikation mit (k ~ 1) hervor. (4) ist ftir k = 1 richtig; aus dem

Bestehen der Ident i tgt (4) ffir ein bestimmtes k _ 1 folgt ihre Richtigkeit fiir k + 1 s ta t t k dutch einmalige Ausiibung der Differenzenbildung auf (4) und nachfolgende Addition yon ~ s , auf beiden Seiten. Zum Beweise yon (3) setze man in (4) ~ sn A k-1 s n A k-1 und erh~lt ----- -- 8n- 1

- - (n + 1) A k-I s, + (n -- k + I) A k-1Sn_l + Ak- l ( sn + nan) = O.

Multipliziert man dlese Gleichung mit ( k : 1)' so wird

(n-b 1 ) ( k _ n 1)/~]c--1 8 n ~ ( ~ E ~) ~k--1 8n_l : (]r 1 ) /kk - l ( sn~- ' an ) '

woraus durch Aufsummieren nach n und nachfolgende Division mit n -~ 1 die Ubereinstimmung der beiden rechten Seiten yon (2) und (3) folgt, womit alles bewiesen ist.

Zun~chst ergibt sich aus diesen beiden Beziehungen (2) und (3) fast unmittelbar der

H i l f s s a t z . I s t die F o r e s,, O_rl imi t ierbar z u m Werte s, so ist die Folge

H _ 1 (8~) = 8 n ~ Ran erst O_ ~+ 1-1imitierbar zum selben W erte und umgekehrt.

Denn strebt sn --> s and n $ /k s sn -~ 0 und ist k ~ 2 (fiir k : I i s t der Hilfssatz trivial), so strebt nach dem Permanentsatz auch n k-1 A k-1 Sn --> 0

und somit nach (2) auch n k-1 A k - l ( s , + nan) --> O. Da n A sn --~ 0 strebt zufolge der Permanenz und damit auch sn ~ - n a , - - > s , so ist

G_~+l-l im (s,, ~- nan) ~ s. Strebt umgekehrt sn + n a n --~ s und r~k-1/k k - l (sn -k n a , ) --> O, dann bilden auch die arithmetischen Mittel der n ~-1 Ak- l (s ,~ + nan) eine l~ullfolge, so dal3 naeh (3) n ~ A k s~ - ~ 0 strebt. Da mit sn -b na,~ --> s auch sn --> s strebt, so ist also C_ ~- lira s , = s, womit der Hi/fssatz bewiesen ist.

Nun folgt aber aus diesem Hilfssatz eine jede der Beziehungen

. . . . ,

s

Page 8: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

C- und /t, Summierbarkeit negativer Ordnung. 545

aus jeder der iibrigen, insbesondere die erste aus der letgten Beziehung und umgekehrt. Das ist abet gerade der )/quivalenzsatz fiir r = - - k .

Aueh das Analogon zum KRosEcxEgschen Satz, dab bei einer G~-snmmier-

baren Reihe ~ a ~ notwendig O~-lim l a~q '2asq" "'" "f-•an --~ 0 sein mul~, o s ~ - I

gilt jetzt auch fiir negativ-ganzzahlige Ordnung p = -- k. Denn ffir k = 1 folgt aus s~ --~ 8 und n k A k s . - + 0 nach ohigem Hilfssatz, dab n~+iA~+Iso+ "-' + s . 8o+ "" + s . -+ 0 und ~ s streht und hieraus n + l n + l

nr Ar so+ ... + s , _ + 0 naeh dem Permanenzsatz. Daher strebt aueh

n ~ A ~ s , _ n~A~ s0+n+l... + s , _--- ~ A k lal+2a~+n+l..- + h a , ~ 0

w. z . b .w . Ein anderes Beispiel zur Ausdehnung der ~.Summierbarkeit auf negativ-

ganzzahlige Ordnung ist der Satz, wonach die DmlCHLzTsehe Reihe ~ (-- 1)'~/n ~ n~- -1

ffir alle der Bedingung - - p < a ~ - p + l

geniigenden Punkte s genau O~-summierbar ist. Es besteht nghmlieh die fiir alle ganzen r > 1 giiltige Abschgtzung

n" A "-1 - ( - 1I" _

- - 0 " 1 ) Denn die Oleichung A ' - 1 (--~,l)n 2"-1 (--n,- ~-l)n (n--~-~ gilt fiir alle r _~> 1,

da sic f/ir r = 1 richtig ist und dutch einmalige Differenzenbildung ihre Riehtigkeit fiir r + 1 start r folgt. Multiplikation mit n r ergibt die

behauptete Absehgtzung. Aus ihr folgt abet, dab n ~ A r-1 ( - 1) n _~ 0 strebt

f i i r r ~ s, jedoeh nieht mehr fiir r ~ s. Also ist r -- k mit k < s ~ / c q- 1 die genaue Summierbarkeitsordnung.

2. Fiir die Auffindung etwaiger Zusammenhgnge yon Reihens/~tzen ist die FeststeUung weiterer Eigenschaften yon Bedeutung, welche mit der G-Summierbarkeit negativ-ganzzahliger Ordnung gquivalent sind, Wit definieren die ~ ~-Summierbarkeit dutch die Konvergenz der zur G-~siRosehen Mittelbildung inversen Transformation und beweisen den folgenden

co

S a t z 1. Ist fi~r ein k ~ 0 die Reihe ~ a~ O~l-summierbar z~r Su~nme s, 0

so ist sie auch ~_~-~ummierbar zur selben Bumme und um~ekehrt.

Zum Beweise folgern wir zun~chst die Permanenzeigenschaft der C~ ~- Summierbarkeit am einfachsten aus der fiir positive Ordnung bekannten

Page 9: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

546 G. Lyra.

Matrizengleichung H1 0~_ 1 ----- C~_ z Hx dutch ~bergang zur Reziproken H 1 C~kll H-1 = _16~_11 oder

+ k - 1~ A (n + 1) s.] (~) Ak-~[(mk_~ y

= (,,+ ,> ~,-, [(" +'-~_, ' ) s . ] - , ~,-, [(" +'-,_, ") ,.-,]. Add ie r t man auf beiden Seiten ( k - - 1 ) z ~ ' - l [ ( " t L T 1 ) s , ] , so f indet man

~, +,~ ~,-,[(" + ' ; ' ) , . ] + , ~,-1[(- + , - ,_, % - , ] = , ~ , [ ( - + % ] .

Multiplikation dieser Gleichung mit (n q- k -- 1) ! liefert

Hieraus. folgt dutch Aufsummieren nach n und nachfolgende Division mit

I ~, +~ ~) ~o ~o=~on~

O~-kll(s) = ~'~---0~, ~ - - 1 ] C-~'~kl(Sj')

o k--1 !

l-lieraus ist wegen der bekannten Vera]Igemeinerung des C.~UCHY-TOEPLITZsohen Orenzwertsatzes die behauptete Permanenz abzu]esen.

Die %quivsIenz der G_a- und O~'1-Summierbarkeit folgt nun unmitte]bar aus den beiden Re]ationen

k n

+ (~)(;) ~' , . + + (~)(;) :. '

+ ( , )~ [( + ' ) , . ] . . . . +~_, : (~)~ , [ ( -+ , ) , . ] , deren erste unter Anwendung der bekannten Formel

=" k '~

erhalten wird, und deren zweite die eindeutig vorhandene AufI6sung des dutch die erste Beziehung f~r k = 0, 1, 2 . . . . gegebenen Gleichungssystems

nach den ( ; ) / ~ s ~ darstellt. Ist ~_~-~a~-----s, d.h. strebt s , - ->s und 0

~ s ~ - + 0, so strebt zufolge der Permanenz auch ~ s ~ - + 0 fiir

= 1,2 . . . . . k und also nach der ersten" Beziehung A~(~ t ~)s~ --> s, d.h.

Page 10: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

G- und H-Summierbarkeit negativer Ordnung. 547

es ist C~k l- o~ an = s. Wegen der Permanenz der G~X-Summierbarkeit

trifft nach dot zweiten Beziehung aueh der umgekehrte SchluB zu, womit die ~quivalenz der O_~-und ~X-Summierbarkeit bewiesen ist. Der ~quivalenz- beweis kann aber auch leicht direkt erbracht werden. Denn es bestehen fiir die G~l-Mittel die beiden Relationen

(9) k G;I(s~) -- ~;~_l(s. ~- na~) = (k -- 1) G;11(sn),

2:0-1k-1 (e~ q- ~a,) (10) kC~Jl(s")--O~11(s"+na') = ( k - - 1 ) ~ = ~ a.{-1

Erstere geht aus der trivialen Identit~t (n + k ) s . - - n s . _ l - (s. + na~)

= ( ] r 1)s . durch Multiplikation mit ( . :__~ 1) und nachfolgende Aus-

iibung der Differenzenbildung/k k-1 hervor. Die zweite Relation folgt aus (5)

durch Aufsummieren naoh n und nachfolgende Division mit n ~- I. Daduroh

erh'~lt man die Gleichheit der rechten Seiten beider Relationen, die somit bewiesen sind.

Aus diesen beiden Relationen ist unmittelbar der dem friiheren analoge Hilfssatz abzulesen, dal3 aus der O~LLimitierbarkeit der Folge sn die -1 Limitierbarkeit der Folge H l(sn) = sn-~ na~ folgt und umgekehrt. Hier- nach ist wieder jede der Beziehungen

~rl(H_~+l(Sn)) = H_~(sn) --> s

eine Folge der iibrigen; insbesondere ist die erste eine Folge der letzten Be-

ziehung und umgekehrt, w. z. b. w.

3. Fiir die weltere Untersuchung enpfiehlt es sich, die beiden I)ifferenzen-

bildungen A xn ---- x~ -- x s + I und /k x~ : xn -- x~_ I nebenoinander zu

gebrauchen und durch die angegebenen Bezeiohnungen zu untersoheiden. co

Es soll nun gezeigt werden, dafl die G_ k-Summierbsrkeit eL-ler Reihe ~ an = s o

im wesentlichen ~quivalent ist mit der Konvergenz der Reihe

~ - o Es gilt n~mlich der

1~). Es iSt ~o(n ~ k)zika n = s dann und nut dann ]amvergent, S a t z 2

wenn ein Polynom P,, h6chstens ( k - 1)-ten Grades existiert, so daft

~ ( a ~ ~ P~) = s O_~.summierbar ist. o

la) Dieser Satz finder sich ohne Beweis in der in Ful~note 3 zitierten Arbeit des Verfassers.

Page 11: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

548 o . Lyre.

Beweis. Zun~chst zeigen wir, dal3 aus der Konvergenz der Reihe

2 /~-~ ( ~ t k) A'(an - - P , ) die Konvergenz der Reihe [n+k- lk_ l ) n - - - 0 ~ - " -~-- n ~ 0

ZJt-1 ( r P~) zur selben Summe folgt, wo Pn ein beliebiges Polynom h0ehstens (k - - 1)-ten Grades in n i s t . Zwischen den Teilsummen beider Reihen besteht die Beziehung

u -4- k a _ k f ~ + ~ ~ , ~ = o , -

k + ~ k j=.~-; l ~ + k + ~ ' = L ~ + I /

welche durch den SehluB yon ~ auf n + 1 bewiesen werde: fiir n = 0 geht (11) iiber in

(12) A k-1 (ao - - Po) ---- k ~-~ ~, = o" . . . . . . k-~-~ _~ o i , + k + h �9

k + l /

Wie sich durch einmalige Ausiibung der ABELschen partiellen Summation n

auf die Summe ~ ( ~ k ) A k ( a _ e , ) / ( ~ k ) und nachfolgenden Grenz-

iibergang fiir n -+ oo ergibt, ist die rechte Seite der Gleiehung (12) gleich

Ak(r -- P,) ---- A~-l(a0 -- Po). Also ist (11) ffir n = 0 richtig. Aus der r

G~ltigkeit der Beziehung (11) fiir ein bestimmtes ~ _~ 0 folgt dann dutch

Multiplikation mit n-}- k + 1 und nachfolgendes Hiniiberschaffen des ersten k-F1

Reihengliedes auf die ]inke Seite die Gleiehung

, 2(:) A~ (a, - - P,) ~ + 1 o k - - 1 ~-~-1

~ , A~ (% - ~u)

- ' 2 " ' - - k + l \ k ( ~ + k + I'~ )

Die linke Seite dieser Gleichung erh~lt aber nach einmaliger Anwendung der partiellen Summation die Gestalt

n + l

_ Z , (,,§ . - - ~ ) A ( a , - - P , ) .

Page 12: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

@- und H-Summierbarkeit negativer Ordnung. 549

Somit hat man (11) fiir n + 1 statt n erhalten, womit (11) bewiesen ist. Die rechte Seite der Gleichung (11) stellt eine lineare Transformation der

n

Zahlenfolge Z ( ~ k) d~(a ' _ p,) dar mit der Matrix Tn~ = 0 oder ~'~--0

k (~nuk~/[1,4-k-}-l~ je nachdem ~ < n oder v ~ n ist. Nun ist = k + l ~. / / k k + z /' diese Matrix regular, weft

2 2 IT~ , I~ 2"'=Y~--1+1~. k j =,~,1 k+ l / = 1

und lira T~, = 0 ist ffir jedes ~ ~ 0, wegen Tn, = 0 fiir r > v. Wegen der ~-- -~ co

vorausgesetzten Konvergenz der Reihe Z (ntk)A~(c~n- .Pn)strebt daher r i m - 0

die reohto Seite yon ( l l )gegen s, d.h. es ist 2 (n k~'tT1) ~Jk-l(an-- Pfl) n- - -~0

konvergent, wie behauptet. Nun folgt Satz 2 fast -nmittelbar aus den beiden Identit~ten

n

I * = 0

n

~ - - - 0

n n

(,,/ Z ' (o.-~.~ = X ( 't~)~'(~ + ~ ' ~ 0 1 , ~ 0

k

+Z i~+~ ~)~-~lo.~- ~.~), 1 . = 1

2 " welche aus den Summen \['+k--1)k--1 A k - l ( ~ P' ) und Z ( ( ~ , - - P,) �9 ----0 0

dureh ein- bzw. k-malige Ausfibm~g der partiellon Summation hervorgehon.

Denn ist (7_ ~ - Z (r -- P"} = s, d.h. Z (~" -- P") = s konvergent und 0 0

~ A~:-l(an -- P,J -->- 0, so strebt wegen der Permanenz der O_~/Summier- barkeit auch nZA;~-~(an--P,, ) ...~0 fiir X = l, 2 . . . . , k, so dab

2 (" ~ ~) A~ (a, -- P , )nach (14)zur Summe s konvergiert. Sei umgekehrt n ~ 0

r

~,t (n ~ k) A~ a , ~--s konvergent vorausgesetzt. Dann ist wegen der Perma-

Mathematische Zelt~chrtft. ~9. ~ 6

Page 13: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

550 G. Lyra.

~o

~ = = z u

Polynom Pn h~chstens ( k - l ) - t e n Grades in n existiert, fiir das

(an - - Pn) ~ s konvergiert. Ferner s t rebt (an Pn) -->0 nach (13), ~b k A~-I

0

2 da mit Z (" ~ k ) A ' ( a n - Pn)----s auch (" ~kT . 1) A' - ' {an -- Pn) = s

konvergiert. Dami t ist Satz 2 bewiesen.

SchlieJ3lich merken wit noch den allgemeinen Satz an, welcher fiir ---- - - k den Satz 2 als Spezialfall enth~lt:

oo

l t ~ O

d a n n u n d n u r dann , w e n n ein P o l y n o m h6cl~ten, s ( k - D-ten Grades i n n

e~isliert, so daft G ~ - s (an - - Pn) = s ist. o

Fiir positive p ist der Satz bereits 1926 yon A. F. A~D~.RSSN15) bewiesen worden. Fiir p ~ -- k folgt er unmit telbar aus Satz 2 unter Benutzung des

yon A~D~RS~.~" herriihrenden Satzes: Es ist O~+ 1 ~ ( n - } - k + l ) " ~ _ k - p 1 / lan ~ s n ~ 0

dann und nur dann, wenn eine Kons tan te A existiert, so dab 0o

0.- Z . -- ~ i~) (an -" A ) = s i s t . H_ierin ist p _ --1 vorausgesetzt. Doeh nffiffiO

gilt er fiir alle ganzzahligen p, woraus daun Satz 3 aueh fiir p < - - k

gefolgert werden kann. I s t 0~+~- Z ( n + k ) / l ' a n ----s, so ist das Polynom n ~ 0

X ~ J

P , = A l n k-1 + 21 2 n k-2 ~ . . �9 + 21~ eindeutig best immt. Die Koeffizienten lassen sich durch die Rekursionsformel

A~ ( - 1)~-~ = (k - - ~.)! G~- lim A ~-~ [a, - - (Aan ~-1 + A ~ n k-2 + �9 �9 �9 -}- A ~ _ l n k-~ + 1)]

mi t ~t = 2 , 3 , . , k und 21j ( - -1)k-x "" = ( k - - l ) ! O~-lim A ~ - l a n

darstellen, wie dureh vollst~ndige Indukt ion leicht best~tigt werden kann. Macht msn in Satz 3 die Vorausser dab V-lira an = 0 ist, wo V

ein willkiirliehes (lineares und permanentes) Limitierungsverfahren bezeichnet, so verschwindet das Polynom P~ identisch; denn ist V-lima~-----0, so

is) Vgl. Ful3note 9.

Page 14: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

C- und H.Summiezbarkeit negativer Ordnung. 551

folgt aus lira (a~ -- P~) = 0 wegen der Permanenz und Linearit~t des V-Ver- fahrens V-lira P~ -- 0 also P~ ---- O. Es gftt also der

S a t z 4. Ist k :> O, p bdiebig und V.l im a . = O, so ist

n~O 0

Unter den engeren Voraussetzungen p = - k und lira an = 0 start V.lim a . -~ 0 ist Satz 4 sehon yon A~D~RS~ ~e) bewiesen worden.

H. Die absolute C_~-Summierbarkeit and iquivalente Eigenschaften.

1. In der Theorie der 0-Summierbarkeit negativ-ganzzahliger (~rdnung -- k fehlt bislang der Begriff der absoluten O-Summierbarkeit. Bevor wit diesen Begriff einfiihren~ geben wir yon dem bereits yon ttAusnoRI~F a. a. O. erk]~rten Begriff der C_ ~.~-i~chr~nktheit eine Definition, welehe derjenigen HAUSDO~P~s ~quivalent ist. Bekanntlieh versteht man unter der (~k-Beschr~nktheit einer Folge s~ positiver Ordnung ~ die Beschr~nktheit der C~sARoschen Mitte] ~k(s~). Da nun die G_~-Summierbarl~eit nicht dutch die Konvergenz einer einzelnen Zahlenfo|ge erkl~rt ist, so wird yon dem Begriff der G_ ~-Beschr~nkt- heir einer Folge s,. jedenf~lls gefordert werden miissen, daI~ er mit der Be- schr~nktheit der Folge G~l(sn) ~quivalent ist. In der Tat erweist sich die folgende naheliegende Definition als gleiehwertig mit der Besehr~nktheit der G~ 1.Mitte].

c o

D e f i n i t i o n . Die Folge der Teilsummen s~ einer Reihe ~ a ~ heiBt 0

C_k-beschr~nkt, wenn die Folgen s . und nk/~ ~-1 a~ beide beschr~nkt sind.

S a t z 5. Eine Folge s,, ist dann und nut dann G_~-beschrimkt, wenn die Folge G-il (s,,) beschr~nkt ist.

Denn sei zunachst s.----ao J r " ' - ~ a~ G_~-beschr~nkt vor~usgesetzt. Dann folgt der Reihe naeh fiir k ~ 1

0 ~

/~-~a . = 0 ~-~_~) + A~n + A~,

s,, = O(Inn) + A~n ~-~ + A~n ~-~-t-- "'" + A~_~n.

1~) Vgl. die in FuBnote 12 genannt* Arbeit. 36*

Page 15: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

552 O. Lyra.

Wegen % : O (1) muB A1 = A2 . . . . . Ak-1 = 0 sein, so dab n ~ / ~ - l a n

---- 0 (1) ist fiir ~ ~ l, 2 , . . . , k -- 1. Daher folgt aus der Identit/it

die Besehriinktheit der Folge G~-l(s~}.

Sei umgekehrt O~l(sn) beschr/ir~kt vorausgesetzt. Dann folgt aus der Identitii.t (vgl. S. 546)

~'~--0

dab aueh U~_ll(s,), U'~12(s,,) . . . . . Uol(S,,) - - s,, beschr/inkte Folgen sind. Schlielllich folgt aus der Identitiit

die Beschriinktheit der Folge nk/X ~-1 a , , w. z. b. w.

Ferner gilt der folgende co

S a t z 6. D/e Folge s,, der Teilsummen einer Reihe Z a,, ist dann und 0

oo

nu t dann a_~.beschr~nkt, wenn die Teilsummen der Reihen Z a,, und 0

~t ~O

Denn ist die Folge % O_wbeschri~nkt, so folgt aus Gleichung (14) fiir P~ = 0 und wegen n~ZX~-la~ ~ 0 (1) fiir ~ : 1, 2 . . . . , k - 1, dab die Folge

n n

,=~o(~+kk) A~a, beschr/inkt ist. Ist umgekehrt sn und =~0(~k+k) Aka,

beschri~nkt vorausgesetzt, dann folgt aus (11), dab fiir ~ = 1, 2 . . . . . k auch n

(~ q-Zh--1-- 1) A~-I (a" _ p , ) besehriinkt ist, wo P , ein gewisses Polynom Y ~ - - 0

n

hiichstens ( k - 1)-ten Grades in n ist. Insbesondere ist also ~v, ( a , , - P,) 0

~g

s~ - Q ~ beschr~nkt, wo Q~ = ~ ~ P , ein Polynom hSchstens k-ten Grades

in n i s t . Wegen der Beschr~nktheit yon s~ muf~ abet Q. yore 0-ten Grade sein und also P , identisch verschwinden. Aus der Beschr~nktheit der Folge s.

~ o k k / a~ folgt also, dal~,.=o k - - 1 A~-~a,, beschr~nkt ist.

Hieraus ergibt sich aber wegen Gleichung (13) die Beschr~nktheit der Folge n ~/k ~-~ a~, womit alles bewiesen ist.

Page 16: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

C- und H-Summieroarkeit negativer Ordnung. 553

Allgemeiner soil unter der einseitigen U_ ~-Beschrgnktheit einer Folge sn verstanden werden, dab die Folgen s. und n k Z~ k sn beide nach derselben Seite besehrgnkt sind. Wie aus der Beziehung (15) hervorgeht, verlangt diese Eigenschaft nicht weniger als die Forderung G~l(sn) ~ - - K .

2. In der Theorie der G-Summierbarkeit wird in Analogie zur absoluten Konvergenz die absolute Ok-Summierharkeit durch die Konvergenz der

Reihe 2 tGk(sn) -- Gk(sn-1)f definiert. Da aber die G-Summierbarkeit n ~ - - - 0

negativer Ordnung nicht durch die Konvergenz einer einzelnen Zahlenfolge erklgrt ist, jedoch mit der Konvergenz der Gfl-Mitte| gquivalent ist, so liegt es nahe, den Begriff der ,,absoluten G_~-Summierbarkeit" durch die Kon-

vergenz der l~eihe 2 1 G ~ ' I ( s . ) - - G ~ ' I ( s n _ I ) I = 2 t A k + x ( ~ k ) s n zu

definieren. Auf Grund dieser

D e f i n i t i o n . Eine Reihe ~ a , heist absolut O_~-summierbar, wenn 0

2 1 Z ~ k § konvergiert, gilt der

Sa tz 7. Fiir die absolute O_~.Summierbarkeit einer Reihe Z an ist not. 0

~t ~ O

V-lim a,~ = 0 ist. Hierin bezeichnet V wieder ein beliebiges Limitierungsverfahren. Zum

Beweise dieses Satzes gebrauehen wir die in den folgertten beiden Sgtzen aus- oo

gesprochene Permanenzeigensehaft der Konvergenz v o n ~ I/k* + 1 (~ k-b k)s,~ I

H i l f s s a t z I. , s t [iSr ein k ~ , * , Reihe l (" + *) a. ~ e , r

A~ ( - D~-! _ i , i . (k-- I)! n ~

Naeh Voraussetzung ist lira A*- la . ---- (-- 1)k-X(k--1)! A1 sieher

vorhanden und daher

fi_, A*' aa = Ax-~a,. -- (-- 1)tr162 -- 1}! A~ = A~-X(a,. -- Ax~-~) ,

Page 17: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

554 G. Lyra.

oder c~

Aus dieser trivialen Identi tgt ergibt sich die Absch~tzung

~ 0 n oo

,.-~ -~,=X=0, k--1 ]a_d~r (Jt-~kk) l( kk) '~ka'[

__~ , k ~ l ] ( v + k

oc

Also ist ~ In + / r Ak_i(a" _ A1 n k-l) absolut konvergent und d . d \ k - - 1

n - ~ - 0

oo

n=0 g ~ l ] n = 0 "

o o

Dutch Iteration des I-Iilfssatzes ergibt sioh: Istnd=_ff~10 I (~ k + k ) A 'a , I konvergent,

so konvergieren die Reihen 2 ( '+p l* ) AV (a , - -Pn ) ! ffir O<__t, ~ k , wo n = 0 '

Pn -- A1 nk-1 + A2 nk'2 + �9 �9 + A~ ein Polynom hSehstens (k -- 1)-ten Grades ist, welches durch die Rekursionsforme!

Ai - ( - l)k-I (k--a) , lira Ak-i[a,, -- (A1 nk-~ + . . . + Al- lnk-~+l) ] �9 n ---~ co

fiir ~ ~ 2 , 3 , . , k und A I = ( -1 )~ -1 �9 " (k-- 1)t. n lim._.oo Ak- la , eindeutig bestimmt

is$. Besteht fiber die a n die Voraussetzung V- lim a~ = 0, wo V wieder ein beliebiges Limitierungsverfahren bezeiehnet, so ist aueh V-lira A~-la~ = 0 fiir 1 ~ 2 < k und also A1-----A2 . . . . . A k = 0 , d .h . P~-----0.

H i l f s s a t z 2. Ist ]i~r ein k > 1 die Reihe ~anabsblut G._k.summierbar, o

so ist sie auch absolut (7_ k+ 1-summierbar.

Zun~chst beweisen wir die Identi t~t

(16) /k(n+k 1 In+k--l) k ) n A ~ - i ( 8 . ) = n ( k - - 1 Z X ~ 1 (s.).

Page 18: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

U- und H-Summierbarkeit negativer Ordnung. 555

Subtrahiert man yon der mit n multiplizierten Gleichung (6) diejenige G]ei- chung, welehe aus (6) dutch Einsetzen yon n - - 1 stat t n und nachfol6ender Multiplikation mit n + k -- 1 hervorgeht, so erhMt man die Gleiehung

~ C~ + ~)~'~ (~)- (- § ~ C § ~ - ~ / ~ ' , (~o~} = { n + k - 1)

nt ~:-1 ~ O;l (s")"

Die l~bereinstimmung der linken Seiten yon (16) und dieser Gleichung be- st~tigt man leieht dureh Ausffihrung der Differenzen. Dureh Aufsummieren

n T k der Gleichung (16) naeh n und naehfolgende Division mit n ( k ) ergibt sieh

2 (17) A 0-s I 1 X(~ -I- k-- 1)/X 0"s I (s~.).

Der Obergang zur Ungleiehung zwischen den Betr~gen der linken Seite und den Gliedern der reehten SeRe und nochmaliges Aufsummieren fiber v yon 1 bis n liefert die Absch~tzung

0~s 1 ~L(~ 1 A ,_~(s.) ~ Z , k ) ~c~kl(s ' )

-- 2"('~+!T~)1~'{'.} =. ( . ) J l

k _<_ 1 sind, so folgt

n

(18) 2 7 1 A O ; ! 1 ( s , ) l ~ _ 2 : lAO~-~(s , ) t , , ' = 0 , ' = 0

woraus die behauptete Permanenzeigenschaft unmittelbar abzulesen ist.

Der Beweis des Satzes 7 gelingt nun mit HiIfe der folgenden Beziehung:

n - k n - k

k 1

Diese Relation folgt unmittelbar aus den Gleiehungen (8) und (13). wenn man die Identit~t

{-,)~C) ~ , , = - r k +k) dk-la,~_~.+l

Page 19: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

556 G. Lyra.

beriicksichtigt. Aus (19) finder man durch einmalige Ausiibung der Diffe- renzenbildung, ~bergang zur Ungleichung zwischen den Betr~gen der Diffe- renzen und nachfolgende Aufsummierung nach ~ die beiden Absch~tzungen

~--- ~ 0

0 0 ~ 0 n n-k #-k

n n n

+XJo.i + ( )Xl + . . . + 0 0 ~ 0

Hieraus ergibt sieh ~ t z 7 fast unmit~lbar dureh den SehluB yon m a u f + 1 : Sei der Satz for ein bestimmtes k = m bereits bewie.qen. Dann folgt

aus der absoluten 0_(m+ x)-Summierbarkeit der Reihe ~ a , ihre absolute o

(7_,-Summierbarkeit ffir 0 _=/~ ~ m naoh Hilfssatz 2 und damit wegen der

II~c~u~tion~Tor~l~etz~lng die Ko]~verg~][17, c~er Reihe ~ t / n t ~ / ~ ' ~ n l . n ~ o

Somi~ i.,~ n~o~ Vngloioh~g (20) ~i~ ~i~o ~ 1 ~ " + " +1~ ~.§ ~. ~o~- z--~oI~ ~ m-[-1 /

vergent. Trivialerweise ist aueh V. l ima, = 0. Umgekehrt folgt aus der

Konvergenz der Reihe 2 1 { " + m ' [ ' l I A .an und I T - l i m a n ~ 0 die . = 0 ~ m + l ) m+l

oo

Konverge~lz der Reihe* ~ I (~ t m / / ~ an I naeh I-Iiifssatz l und darau8

wegen der Induktionsvomussetzung die absolute ~_~,Summierbarkeit der co

Reihe ~ an. Wegen Hilfssatz 2 ist dann ~ a . auch absolut ~ ,-summierbar 0 0 -

f~r 0 ~ /~ ~ m u n d somit naeh Ungleiehung (21) aueh absolut ~_{~+~)- summierbar. Also grit Satz 7 ffir k = m + 1. falls er ffir k = m richtig ist. Fiir k = 1 ist aber der Satz gewill richtig. Denn in diesem Fall lauten die AbschKtzungen (20) und (21):

n - I n n �9 o~'1(,_ t_ 1) Aa, . l~2o~' la . , . ]+ ~o ]s,.-i-va,.I

~ n--I

Page 20: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

C- und H-Summierbarkeit negativer Ordnung. 557

aus denen die Giiltigkeit des Satzes 6 ffir k : 1 abzulesen ist. Damit ist

Satz 7 ffir alle k ~ 1 bewiesen.

3. Schliefllieh beweisen wir noch die folgende Ausdehnung des Satzes yon der "~quivalenz der absoluten 0- und H-Summierbarkeit auf den Fall beliebig ganzzahliger Ordnung p.

c o

Satz 8. Ist [i~r ein bdie~g 9unzzahliges p die Reihe Z an absol, at H~-sum- o

mierbar, so ist sie auch absolut O~-summierbar u~l umgekehrt.

Der Beweis dieses ~quivalenzsatzes stiitzt sich auf den folgenden Hilfssatz :

Hilfssatz. Ist eine Reihe • an absolut O_k-summierbar, so ist die Reihe o

Z~ (s, + ha,) = ~ Z~ H_l(sn) erst absdut O_~+l-summierbar und urn. o o gekehrt.

Denn naeh diesem Hilfssatz folgt aus der Konvergenz irgendeiner der

Reihen

o o 9

A I - I ( H - . ( . . ) ) I o 0

die Konvergenz jeder anderen Reihe. Insbesondere ist fiir die Konvergenz c o .

der letzten Reihe, d .h . fiir die absolute H_k-Summierbarkeit yon ~ a , die 0

Konvergenz der ersten Reihe, d .h . die absolute 0_~-Summierbarkeit yon c o

an, notwendig und hinreichend. Das ist aber der Inhal t des Satzes 8 fiir 0 negative Ordnung p ---- - - k .

Zum Beweise des Hilfssatzes best~tigen wit zun~chst die beiden Formeln

(22) A C-~11 (sn + na~) : k A C]-~ 1 (s,) -+- (1 -- k) Z~ 0 -lk_1 (s,),

1 ~-1 (s~ q- nan) + (23) A (7; 1 (s~) = ~-/~ k-1

Erstere ist nut eine triviale Umformung der Gleichung (9). Zum Beweise der zweiten Formel machen wit yon der einfachen Identi t~t A [(n -~ 1) n Z~ x~]

n Z~2(n q- 1) x n Gebraueh, indem wir

y ~ 0

n - ~ l

Page 21: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

558 G. Lyra.

setzen, dann nach n auisummieren und die erhaltene Gleiehung mit n (n + 1) dividieren. Setzt man die so gewonnene Umformung

~" ~]1 (,,+ ,a,) A" =o i ~-7~ ZX 0;,_1] (0,. + ,,a,)

,~+~ = ,,(,~---~a) ffi r

in diejenige Gleiehung ein, welche aus (20) durch einmslige Ausfibung der Differenzenbildung hervorgeht, dann ergibt sich die Formel (22). Nun be- kommt man aus (22) und (23) dureh Bfldung der absoluten Betr/ige und naeh- folgende Aufsummierung nacb ~ die beiden Absehiitzungen

n

I 0_ 1 (8,~...~.._ ,pal , ) ] +

+ (1 - - T 1'0'+ I) ~I

Erstere geht mit Rficksieht auf Ungleiehung (18) fiber in

7t Cr~-~ 1 ~ - - (24) ZIZX ~- , ( , ,+ , , a , ) l ~ (2k 1) Z I Z X ~ ( s , ) l .

v = O ~ = 0

Die zweite Absch~tzung geht wegen

,/, 1 = ; a__l , ( , - t - ; ) [ A C'~',-'l(Sa + )-aa)l = ,.=~ = . , ~ ( ~ D I A O-kk!l(S,.+~aJI

----J'O---- r ~ l

v 1

i n

n n (25) X I Z~ ~ 1 k (s,)l~_ Z, lAe; ! , ( s ,+~ ,a , ) l

, , ~ . 0 ~ - ~ 6

fiber. Aus (24) und (25) folgt unmittelbar der behauptete Hilfssatz, womit der Beweis des Satzes 8 erbracht ist.

IH. Weitere Anwendungen des Begriffs der C_k-Snmmlerbarkeit.

1. Zun~chst soil als ein weiteres Beispiel eines Reihensatzes, weleher auf O-summierbare Reihen beh'ebig ganzzahliger Summabilit~tsordnung verallgemeinert werden kann, ein Umkehrsatz gew~hlt werden, niimlicb der

Page 22: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

C- und H-Summierbarkeit negativer Ordnung. 559

o o

U m k e h r s a t z y o n DOETSC~rZ~). ISt die Reihe ,~ as G~.summierbar zur o

Summe s und einseitig G~_~.beschr~n~, so ist sie schon U~_l-summierbar zu~ selben Summe.

Dieser Satz, weloher ffir k ---- 1 den HA~DY-LA~DAuschen Or.-GZ--~ K- Satz als Spezialfall enth~lt, beh~lt aueh fiir negativ-ganzzahliges k seine Gfiltigkeit. Dies ergibt sieh aus dem folgenden, gleiehfalls yon G. Do~TsoHZS) bewiesenen sehr allgemeinen Grenzwertsatz:

Strebt cs/n2 -->A und ist A u c,Jn p-~ :> - -K , so strebt 5 c s / n P - l - ~ A p , we p, A und K beliebig reell sind. Setzt man hierin p ---- - k, A = 0 und cs = A t ss ffir k _~ 1 und ffigt noeh die Aussage s~ -~ s zur Voraussetzung und Behauptung des Grenzwertsatzes hinzu, so geht dieser gerade in den Umkehrsatz ffir -- k start ]r fiber. Der Umkehrsatz besteht also ffir beliebig ganzzahliges k. Zugleich erscheinen damit beide S~tze als Spezialf~lle eines

einzigen Satzes. Das folgende Beispiel zeigt, dab der Begriff der 0_~-Summierbarkeit

dazu beitr~gt, such zur klassischen Reihenlehre eine weitergehende Analogie herzustellen. In der Theorie der U-Summierbarkeit positiver 0rdnung konnte es kein Analogon zu dem Satz geben, wonaeh aus lira As = A und lim Bs -- B der lim A s B s = A B folgt, da ja aus der G-Limitierbarkeit positiver Ordnung der Folgen A , und Bs nieht notwendig die U.Limitierbarkeit der Folge A s B , folgt. Die Verallgemeinerung auf beliebig ganzzahlige Limitierungsordnung k

laute t :

S a t z 9 . Aus U ~ - l i m A s : A und U _ ~ - l i m B , ~ : B /olgt

O'l k I" lim As Bs = A B.

Zum Beweise dieses Satzes best~tigen wit ffir positives k zunachst die

Formel k

welehe dutch leichte Umlormung aus der Beziehung

k

hervorgeht. Darin ist, wie fiblieh, A(~ ") = A(o "- l ) + �9 �9 �9 + A(~ -l) ffir ~ ~ 1 und A~ ) = As gesetzt. (27) ist ffir/c = 0 gewiB riehtig. Sei (27) ffir ein be-

~) G. DO1~TSCH, ~ber die CES~ROsche Summabilit~t bei Reihen und eine ]Er- weiterung des Grenzwertbegriffs bei inbegrablen Funktionen. Math. Zeitsehr. 11 (1921), S. 166.

is)" G. DOETSCH, a .a .O. , S. 161.

Page 23: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

560 G. Lyra.

s t immtes k ~ 0 bereits bewiesen. Dann fo]gt durch Anwendung der ein-

fachen Umformung xn Y, = (Zo + "" " + x,) zJ Yn + A [(x o + �9 �9 �9 + xn)Yn+ 1] auf das Produkt ~ k ) A k - ~ in (27),

k § k

A,,B,, i~-joi~/~ ~-" " + ; J + - - , ~ / ~ �9 . n+a§ 2 = 0

k + l k + l

~.=.0 2 = 0

k + l

Also ist (27) aueh ft ir k + I st~tt k riehtig, w. z. b.w. Somit ist (26) f i i r aIIe k ~ 0 bewiesen. Nun folgt aus der Voraussetzung O_ ~-lim B , = B naeh Definition und der Permanenzeigenschaft des 0_ R-Limes, dab

lim (n + "I A" B,, = B oder ~ 0

ist, j e nachdem u ---- 0 oder 1 ~ x _< k.

Andererseits liest man aus (26) unmit te lbar ab, dab die Ga-Mittel des ~t-ten Gliedes der (k + 1)-gliedrigen Summe (26) ofienbar

_ Ok(A.).(n.-I- ~+ k--~)

sind und also fiir n --> ~ gegen A B oder 0 streben, j e nachdem 2 = k oder 0 _< Jt <~ k - 1 ist. Also sind alle Glieder der Summe (26) O~-limitierbar und damit auch die Folge A.B,~ Ok-limitierbar zum Werte 0 + 0 + �9 �9 �9 + 0 + + A B = AB, was zu beweisen war.

2. Ein weiterer Satz der Reihenlehre, dessen Verallgemeinerung auf 0-summierbare Reihen nur mi t Hilfe des Begriffs der O-Summierbarkei t negativer Ordnung ge|ingt, ist alas bekannte Konvergenzkri ter ium yon Du Bo~s-R~'~o~D und D E D E K I N D :

Die Reihe ~a,,b,, konvergiert, wenn ~ a . konvergent und ,~(b.--b,,+a) 0 0 0

absolut konvergent ist.

Es besteht dns folgende, fiir beliebig ganzzahlige k giiltige AnMogon:

S a t z 10. Die Reihe ~, a. bn ist Ul~l-summierbar, wenn ~ an O~-summier. 0 0

bar und ~ (b. --b.+~) absolut O_ ~-summierbar ist. 0

Page 24: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

C- und H-Summierbarkeit negativer Ordnung. 561

Die beiden, den positiven und negativen Werten yon k entsprechenden

H~lften dieses Satzes sind abet - - wie im folgendeD nachgewiesen werden

soll - - wegen der S~tze 3 und 7 nur eine andere Formulierung der beiden folgenden S~tze, deren erster im wesentlichen schon 1909 yon H. BOH~19) und G . H . HARDY 20) herriihrt, und deren zweiter yon A. F. ANDERSEN 21) 1934 bewiesen wurde:

S a t z y o n BOn~-HARDY. Ist /iir ein ganzzahliges k ~ 0

1. X a, G~-summierbar und 0

dann ist X a, b, Gk-summierbar. o

Satz yon ANDSRS~. ISt ]'i~r ein ganzzahliges k ~ 0

1. ~ a, absolut Gk.summierbar und o

2. Z (" ~ ') ~'(b. - - b , + l ) kanvergen, und die Fol,e bn beschr~nkt,

dann ist X a~b~ Gk-summierbar. o

Da mi t b~ : 0 ( 1 ) insbesondere C l - l im ( b ~ - b ~ + l ) : 0 ist, so folgt wegen Satz 7 aus der Voraussetzung 2 des BOBR-HARDYschen Satzes~ dab

( b ~ - b~+l) absolut G_~-summierbar ist. Umgekehr t folgt aus der ab- 0

sotuten O_ k-Summierba~keit der Reihe ~ (b, - - b~+ 1) die Voraussetzung des 0

BoH~-HARDYschen Satzes, da die Folge b~ dann gewi~ beschr~nkt ist. Also besagt der BOHR-HA~DYsche Satz gerade die den positiven Werten yon

entsprechende H~lfte des Satzes 10.

Um nachzuweisen, dab die andere H~lfte des Satzes 10 sich mi t dem Inha l t des AND~SE~'schen Satzes deckt, beachte m~n zun~chst, da~ die Voraussetzung 2 dieses Satzes wegen der S~tze 3 und 4 mit der ~_ ~-Summier-

go

barkei t der Reihe Z (b~ - -0~+ ~) gleiehwertig ist. Ersetz t man dann a~ durch o

19) H. BoHR, Bidrag tildeDIRlCHT.ET'skeRoekkersTheori, S.61 (K~benhavnl910). 20) G.H. HARDY, Generalization oI a theorem in the theory of divergent series.

Proc. Lond. Y[atb. Soc. (2) 6 (1908), S. 255. 81) A. F. AI~D]~RSEN, Uber die Anwendung von Difierenzen nieht ganzer Ordnung

in der Reihentheorie. ~ttonde skandinaviska Matematikerkongressen i Stockholm 1934, S. 345.

Page 25: Zur Theorie derC- undH-Summierbarkeit negativer Ordnung

562 G. Lyra, O- und H-Summierbarkeit negativer Ordnung.

bn - - bn+~ und zugleich bn durch ao + as + "'" + an, so erh/~lt der ANDERSEN- a o

sche Sa tz die Form: I s t 1. ~ (bn - -bn+ l ) absolut O~-summierbar und 2. ~ a n o o

O_~-summierbar, dann ist ~ (ao ~- a l ~ �9 �9 �9 -~ an) (bn - - b~+l) O~-summier- o

bar. - - Nun ist wegen der beiden Vorau~etzungen 1 und 2 dieses Satzes die

Folge ao -t-a1 + �9 �9 �9 + an O-k-limitierbar und die Folge ~ (b,. -- b,.+l ) o .

---- - - bn + 1 O~-limitierbar und daher nach Satz 9 auch die Folge (ao + a l + + " ' " + an)bn+l Ok-limitierbar- Also ist wegen der Iden t i t~ t

o (ao + a s + "'" + a,) (b , - - b,+l) = Zoa,.b , - (ao + al -~ " ' " -'~ an) b,,+~

die Reihe ~ ' (O,o -~ a l + �9 . . + a,~) (bn - - b. + 1) dann und nur dann G~-summier- o

bar, wenn ~anbn O~-summierbar ist. Dami t ist gezeigt, dal~ der A~I)~,Rs~sche o

Satz gerade die den negativen Werten yon k entsprechende H~lfte des Satzes 10 darstellt. Unter Verwendung des Begriffs der O-Summierbarkei t negat iver Ordnung lassen sich also auch der BOHR-HARDYsche und der ANDERSI~I~'sche Satz zu dem einen Satz 10 yon besonders einfacher Form verschmelzen.

(Eingegangen am 2. September 1943.)