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458 Bericht: Spezielle analytische Methoden Bd. 195 wahrend 3--4 Std iiber eine Laufstreeke yon 40--44 era, trocknet die Chromato- gramme 2 Std bei 105~ zersclmeide~ in drei Abschnitte, bespriiht einen Streifen mi~ einer 25s/0igen LSsung yon Antimontrichlorid in Cff und macht die Glykoside dutch 2 rain langes Erhitzen auf 105~ siehtbar. Die Rf-Werte betragen ffir Pro- sefllaridin A 0,70--0,80; Seillaren A 0,15--0,20; Scflliglaucosid 0,09--0,11; Scilli- cyanosid 0,05--0,08; restliehe Sefllaren B-Glykoside nnd Glucoscillaren A 0,02 bis 0,04 trod Scillirosid 0,10--0,15. Nun schneider man aus den beiden anderen Streffen die dem Proscfllaridin A und dem Scillaren A korrespondierenden Stiieke aus, eluiert die auf Teile yon etwa 1 em z zerkleinerten Abschnitte w~hrend 6 Std unter haufigem Umschiittein mit je 5,0 ml 96s/oigem ii.thanol und bestimmt die Extink- tion der Ausziige bei 300 nm im Beekman-Spek~rophotometer DU bei 1 em Sehicht- dicke unter Abzug des Papierleerwertes. In einem zweiten Chromatogramm, das man unter sonst gleiehen Bedingungen 14--16 Std lung laufen 1/~flt, wobei Pro- seillaridin A mit der mobilen Phase abtropft, lassen sieh die iibrigen Glykoside ermit~eln. -- Von farblosen oder schwaeh geFs fliissigen Seilla-Pr~paraten, die mindestens 0,4 mg Glykoside/ml enthalten, verdiin_ut man 50,0 ml mit Wasser auf 200 ml, sehiittelb 5mal mit je 50 ml Cff-Isopropanol (3:2) ans trod verf/i~art wie besehrieben welter, jedoeh outer Verwendung yon 0,50 ml Clf-Methanolgemiseh zum AuflSsen der eingedampften Glykoside. Ist die Tinktur stark geffixb~, so verdiirmt man yon ihr 75,0 ml mit Wasser auf 225 g, se~zt unter Umsehwenken 25 g Blei- essig zu, filtrierb, versetzt 200 g des Filtrates mit 50 g 5~ Na2HPO4-LSsoug und verarbeitet 200 g des hiernaeh erhaltenen Filtrates (= 48,0 ml der Probe) wie besehrieben weiter (Wer~etabellen im Original). 1Arch. Pharmaz. Ber. dtseh, pharmaz. Ges. 295, 361--373 (1962). Pharmagnost. Inst., Univ. Wien. K. SSLL~ Zur Trennung yon Gemisehen organischer Basen dureh Adsorptionsehro- matographie verwenden L.G. ANDREEVA trod N . A . I~OU~OVSKI~ 1 ,,wasser- freie" Kiesels~ure TU MCh_P 2849-51 als Adsorbens und Citrat-Phospha~- sowie Borat-Phosphatpuffer als Eluentien. PufferlSsungen, die ein fiir jeden Einzeffall optimales p~ besitzen, erlauben es, st~rkere Basen yon sehw/icheren zu trennen. Naeh vollst~ndiger Elution des Salzes 4er stfixkeren Base wird die sehw/~chere Base dureh ein geeignetes organisehes LSsungsmittel desorbier~. Mit I-Iiffe der erhaltenen Da~en lassen sieh Kmwen konstruieren, die die Abh~ngigkeit der Desorption (in Prozent der starken und der sehwaehen Base) vom pH des Mediums ausdriieken. Der Setmittpunkt dieser Desorptionskurven, entspreehend 100~ Desorption, bestimmt d~s optimale pH, bei dem ein gegebenes Gemiseh getrennt wird. Mit Hiffe soleher yon einer Reihe organiseher Basen erhaltenen Kurven erhal~ man ein Nomogramm, das 4as optimale p~ der PufferlSsung fiir die Trennung eines dieser Gemisehe voranszubest{mmen ges~at~e~. Die Ermittltmg dieses p~-0ptimums ist gleich- bedeutend mit der Kons~ruktion einer Linie, die der Ordinate parallel lauf~ un4 die die Desorptionskurven der zu trennenden Substanzen schneider. Bei diesem PH lassen sieh alle Verbindungen, deren Desorptionskurven rechts yon der Linie liegen, yon denjenigen trennen, die ]inl~s yon ihr liegen. Die Abh~ngigkeit der Desorp~ion organischer Basen vom PH des Mediums wird vor allem yon ikren Dissoziations- konstanten bestimmt. Daneben ist die WasserlSslichkeit dieser Basen yon Bedeu- tung. -- Die den Desorptionskurven entspreehenden Kurven des Adsorptions- gleichgewiehtes zeigen im allgemeinen eine wesentliehe ErhShung der Adsorption organiseher Basen an Kiese]s~ure mit zunelunendem PH. -- Naeh obigem Verfahren warden folgende Gemischpaare organiseher Basen auf Kiesels/~ure getrenn~: Bei 1~ 4,6: Chinin-HCl ~- Papaverin-HCl, bei 1~ 7,0: die Gemisehpaare yon Dibazol- HOl einerseits, Atropinsul/at bzw. Codeinphosphat, Platyphyllintartrat un4 Pyrami-

Zur Trennung von Gemischen organischer Basen durch Adsorptionschromatographie

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458 Bericht: Spezielle analytische Methoden Bd. 195

wahrend 3--4 Std iiber eine Laufstreeke yon 40--44 era, trocknet die Chromato- gramme 2 Std bei 105~ zersclmeide~ in drei Abschnitte, bespriiht einen Streifen mi~ einer 25s/0igen LSsung yon Antimontrichlorid in Cff und macht die Glykoside dutch 2 rain langes Erhitzen auf 105~ siehtbar. Die Rf-Werte betragen ffir Pro- sefllaridin A 0,70--0,80; Seillaren A 0,15--0,20; Scflliglaucosid 0,09--0,11; Scilli- cyanosid 0,05--0,08; restliehe Sefllaren B-Glykoside nnd Glucoscillaren A 0,02 bis 0,04 trod Scillirosid 0,10--0,15. Nun schneider man aus den beiden anderen Streffen die dem Proscfllaridin A und dem Scillaren A korrespondierenden Stiieke aus, eluiert die auf Teile yon etwa 1 em z zerkleinerten Abschnitte w~hrend 6 Std unter haufigem Umschiittein mit je 5,0 ml 96s/oigem ii.thanol und bestimmt die Extink- tion der Ausziige bei 300 nm im Beekman-Spek~rophotometer DU bei 1 em Sehicht- dicke unter Abzug des Papierleerwertes. In einem zweiten Chromatogramm, das man unter sonst gleiehen Bedingungen 14--16 Std lung laufen 1/~flt, wobei Pro- seillaridin A mit der mobilen Phase abtropft, lassen sieh die iibrigen Glykoside ermit~eln. -- Von farblosen oder schwaeh geFs fliissigen Seilla-Pr~paraten, die mindestens 0,4 mg Glykoside/ml enthalten, verdiin_ut man 50,0 ml mit Wasser auf 200 ml, sehiittelb 5mal mit je 50 ml Cff-Isopropanol (3:2) ans trod verf/i~art wie besehrieben welter, jedoeh outer Verwendung yon 0,50 ml Clf-Methanolgemiseh zum AuflSsen der eingedampften Glykoside. Ist die Tinktur stark geffixb~, so verdiirmt man yon ihr 75,0 ml mit Wasser auf 225 g, se~zt unter Umsehwenken 25 g Blei- essig zu, filtrierb, versetzt 200 g des Filtrates mit 50 g 5~ Na2HPO4-LSsoug und verarbeitet 200 g des hiernaeh erhaltenen Filtrates (= 48,0 ml der Probe) wie besehrieben weiter (Wer~etabellen im Original).

1 Arch. Pharmaz. Ber. dtseh, pharmaz. Ges. 295, 361--373 (1962). Pharmagnost. Inst., Univ. Wien. K. S S L L ~

Zur Trennung yon Gemisehen organischer Basen dureh Adsorptionsehro- matographie verwenden L.G. ANDREEVA trod N.A. I~OU~OVSKI~ 1 ,,wasser- freie" Kiesels~ure TU MCh_P 2849-51 als Adsorbens und Citrat-Phospha~- sowie Borat-Phosphatpuffer als Eluentien. PufferlSsungen, die ein fiir jeden Einzeffall optimales p~ besitzen, erlauben es, st~rkere Basen yon sehw/icheren zu trennen. Naeh vollst~ndiger Elution des Salzes 4er stfixkeren Base wird die sehw/~chere Base dureh ein geeignetes organisehes LSsungsmittel desorbier~. Mit I-Iiffe der erhaltenen Da~en lassen sieh Kmwen konstruieren, die die Abh~ngigkeit der Desorption (in Prozent der starken und der sehwaehen Base) vom pH des Mediums ausdriieken. Der Setmittpunkt dieser Desorptionskurven, entspreehend 100~ Desorption, bestimmt d~s optimale pH, bei dem ein gegebenes Gemiseh getrennt wird. Mit Hiffe soleher yon einer Reihe organiseher Basen erhaltenen Kurven erhal~ man ein Nomogramm, das 4as optimale p~ der PufferlSsung fiir die Trennung eines dieser Gemisehe voranszubest{mmen ges~at~e~. Die Ermittltmg dieses p~-0ptimums ist gleich- bedeutend mit der Kons~ruktion einer Linie, die der Ordinate parallel lauf~ un4 die die Desorptionskurven der zu trennenden Substanzen schneider. Bei diesem PH lassen sieh alle Verbindungen, deren Desorptionskurven rechts yon der Linie liegen, yon denjenigen trennen, die ]inl~s yon ihr liegen. Die Abh~ngigkeit der Desorp~ion organischer Basen vom PH des Mediums wird vor allem yon ikren Dissoziations- konstanten bestimmt. Daneben ist die WasserlSslichkeit dieser Basen yon Bedeu- tung. -- Die den Desorptionskurven entspreehenden Kurven des Adsorptions- gleichgewiehtes zeigen im allgemeinen eine wesentliehe ErhShung der Adsorption organiseher Basen an Kiese]s~ure mit zunelunendem PH. -- Naeh obigem Verfahren warden folgende Gemischpaare organiseher Basen auf Kiesels/~ure getrenn~: Bei 1~ 4,6: Chinin-HCl ~- Papaverin-HCl, bei 1~ 7,0: die Gemisehpaare yon Dibazol- HOl einerseits, Atropinsul/at bzw. Codeinphosphat, Platyphyllintartrat un4 Pyrami-

1963 3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 459

don andererseits, bei pH 7,2: die Gemisehpaare von Pa1~averin-HCl einerseits un4 Atropinsul/at bzw. Codeinsul]at, PlatyphyUintartrat und Pyramidon andererseits~ bei pH 7,6: die Gemisehpaare yon Chininsulfat einerseits, Codeinsul/at bzw. Platy- phyUintartrat und Pyramidon andererseits.

1 ~. anal. Chlm. 17, 105--108 (1962) [Russisch]. (Mit engl. Zus.fass.) Wissenseh. Zentrafforschungsinst. fiir Pharmazie, Moskau (UdSSR). P. H ~ s

Fiir die halbmikrotitrimetrische Bestimmung organischer Basen wie Papa- verin, ~Varcotin, Hydrastin, Acepromacin-maleat, Chlorpromazinchlorhydrat und andere in heterogener Phase mittels Natrium-laurylsulfat geben F. PELZ~,m-S, J.-A. GAUTIER und D. DEMAY 1 folgende Arbeitsanweisung: Man besehiekt einen 150 ml-Erlenmeyer-Kolben mit einer 0,05 m-Aquivalent entspreehenden Menge des zu titrierenden Stoffes (~), 15st die Substanz in 20 ml dest. Wasser oder Chloroform (Clf), fiigt 20 ml des nieht Ffir die L5sung verwendeten LSsungsmittels zu, um ein Zweiphasensystem zu erhalten, gibt dann 5 ml einer Misehung von 50 ml 1 : 10 v/v retd. Schwefels~ure mit 10 ml einer 0,01~ LSsung yon p-Dimethylaminoazo- benzol in 96% igem J~thanol zu und sehiittelt solange dutch, bis die Clf-Phase gelb und die wi~l~rige farblos erscheint. Nun titrier~ man unter st~ndigem Umsehlitteln aus einer Feinbiirette mit einer 0,01 m Natrinm-laurylsulfat-L5sung, bis die F~rbung der Clf-Phase yon Gelb in Orange umgesehlagen ist -- (in manehen FMlen setzt man die Titration bis zum Auftreten yon Orangerosa bis Rosa fort). Sind n ml der Ver- brauch, so betr~gt der Gehalt der Analysenprobe in Prozent: m-P[quivalent • nip. Bei pharmazeutisehen Pr~paraten ist in den meisten Fi~llen eine vorhergehende Extrak- tion urmStig. Man kann, falls erforderlieh nach leichtem Erw~rmen und wieder Abkfihlen auf Raumtemperatur, nach der beschriebenen Methode arbeiten. Wahrend die fibliehen Grundlagen fiir pharmazeutische Zubereitungen, wie vegetabilische 01e, Vaseline, Glycerin und viele andere (vgl. Original) die Titration nieht st5ren, werden durch je 1 g Carbowax 1500 und 4000 0,02 ml der Titrierl6sung verbraucht, was bei tier Bereehnung des ~ zu berficksichtigen ist.

1 Ann. pharmac, fran~. 20, 97--104 (1962). Fac. Pharmac., Chim. org., Etabl. Clin-Byla, Lab. Contr., Massy. Paris (Frankreieh). K. SSLLNER

Alkaloide. Zur Bestimmung yon Atropin, Tropin und Tropasiiure in zersetzten L5sungen yon Atropin hat B. B]~Nv.~ovX x das folgende Verfahren ausgearbeitet: Die Trennung yon Atropin und Tropin in Anwesenheit der Tropas~ure beruh~ auf der Ausschiittelung des Atropins in Chloroform aus Natrinmhydrogenearbonatl5sung. Dann wird Tropin aus Natronlauge (mit NaC1 ges~$tigt) isolier~. Die eigentliche Bestimmung wird mit 0,005 n p-Toluolshlfons~urelSsung in Chloroform dureh- gefiihrt. -- Aus/iihrung. a) Titration yon Atropin und Tropin naeh der Aussehlitte- lung. Zu 50ml ChloroformlSstmg (~ 1--10rag Base) werden 5Tr. 0,10/0ige p-DimethylaminoazobenzollSsung in Chloroform zugesetzt und die Titration mi$ 0,005 n p-Toluolsulfonsaure bis zum Farbumsehlag yon Gelb naeh Ro~ durehgefiihrt. 1 ml 0,005 n p-Toluolsulfons~ure entspricht 1,44689 mg Atropin-Base, 1,73705 mg Atropinsulfat oder 0,70608 mg Tropin-Byse. -- Die Tropasgure wird aus saurem Milieu ausgesehiittelt un4 colorimetrisch mit p-Dimothylaminobenzaldehyd naeh AKOegEN 2 bestimmt. Die Ergebnisse waren abet nieht ganz befriedigend und es sollen bessere Bedingungen fiir quantitative Isolierung der S~ure sSudiert werclen. -- Wenn man die Zersetzung yon Atropinlb'sungen verfolgt, titriert man das isolier~e Tropin mit 0,001 n p-Toluolsuffons~urelSsung. 1 ml dieser L5sung entsprieht 0,1412 mg Tropin.

1 ~sl. Famac. IX, 199--205 (1962) [Tsehechiseh]. (Mib russ., engl. u. dtsch. Zus.fass.) Staatl. Inst. Arzneimittelkontrolle Prag (~SSR). -- 2 AKOPJAN, A. A.: Aptetschnoje Djelo 7, 19 (1958) [Russiseh]. Z. STEZSKAL