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3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 37i so werden 5 ml der S~urephase mit 30~ Natronlauge neutralisiert (Phenol- phthalein) and mit 2 ml 20~/0iger Essigs/~ure, sehlieBlich mit 0,5 g Natriumnitrit versetzt. Naeh der Nitrosierung des Nornieotins (20 rain) wird mit 30~ Natron- lauge alkalisiert und naeh C. V. Bow~z~ and W. F. BAg~E~ e 20--30 rain mit Wasser- dampf destil]iert. Das an ~Nornicotin freie Destillat, in zur I-Ierstellnng der B~itton- PufferlSsung benStigter Sgure aufgefangen, wird darm beim p~-Wert 10,6 polaro- graphiert. Chim. analytique 40, 3--7 (1958). Inst. Agron. de l'Etat, Gembloux (Belgien). -- Ind. Engng. Chem., anal. Edit. 15, 740 (1943). K. CgVSE 3. An~lysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie Fiir die komplexometrisehe Titration yon Wismut in pharmazeutischen t'r~paraten bietet Xylenolorange nach J. S. FA~E~ und G. W. I~VFMAN~ 1 Vorteile gegeniiber anderen Indicatoren. Die Probet0snng wird bei p~ 2,4 mit einer LOstmg yon Dina~riumgthylendiamintetraacetat (_~DTA) versetzt und der UberschuB daran mit ThoriumnitretlOsung gegen Xylenolorange zurficktitriert, wobei sieh ein Thoriumxylenolorangekomplex bfldet, der bei 538 m/~ ein Absorptionsmaximum hat. -- Aus/i~hrunff. Die Probe mit etwa 150 mg Bi 15st man mit Salzs/iure oder sehlieBt sie mit Sa]peters~ure und Wasserstoffperoxyd auf, ]~13t 4 n ~qatronlauge bis zur beginnenden F~]lung zntropfen und fiigt 25 ml 0,05 m _~DTA-LSsung und eine PufferlSsung, die 2 m an Monochloressigs~ure and 1 m an Natriumaeetat ist und den pH-Wert 2,4--2,6 hat, hinzu. Ein etwa entstehender Niedersehlag yon Bi-J~DTA wird dutch Erw•rmen wieder ge]Sst. Dann gibt man 5 Tropfen einer 0,1~ LSsung yon Xylenolorange in 70~ J~thanot oder Wasser hinzu und titriert das/iberschfissige J~DTA mit 0,05 m ThoriumnitratlSsung bis zum Umsehlag yon Gelb naeh Rotviolett. -- Ffir eine Anzahl yon pharmazeutisehen Produkten werden genaue Einzelvorsehrfften gegeben. 1 Pharmae. Weekbl. 93, 164--175 (1958) [Hollandisch]. (Mit engl. Zus.fass.) Rijksuniv. Groningen (Holland). G. DENK Die gaschromatographische Analyse der Sehleiehschen l~iischung zur An- aesthesie (66,7 Gew.-~ ~ther, 22,2~ Chloroform, 1],1~ J~thylchlorid) wird yon L. Do~A~G~ und S. LONGUEVALLE 1 an Silicon E 301 auf Celite (30%) ausgeffihrt. Verff. arbeiten bei 36 ~ C mit Ne als Tr~gergas (0,6 l/rain) unter reduziertem Druek (Eingangsdruek 325 mm Hg, Ausgangsdruek 100 mm Hg); die Aufgabemenge betr~gt etwa 0,02 m]. Die Retentionszeiten betragen unter diesen Umst~nden 3 (J~thylchlorid), 5,5 (_~ther) und 12 rain (Chloroform). Die Fl~ehen unter der Registrierkurve werden als Produkt yon HShe und Halbwertsbreite ermittelt. Die Fl~chenverh~tltnisse ftir je zwei Komponenten sind den entsprechenden Konzen- trationsverh~ltnissen exakt proportional, so dab mit Hflfe einer Eichgeraden, die an bekannten Gemischen bestimmt wird, die Berechnung der Analyse m6glieh ist. Bei Einze]messungen betragen die Feh]er etwa 5%. 1 Ann. pharmae, franc. 15, 448~54 (1957). Lab. Nat. Contr6le M6d., Paris (Frankreieh). G. BERG~ANZ~ Zur Untersuehmag kiinstlieher and natfirlieher Farbstoffe in Arzneimittein verwendet G. B~SS~AZ~ 1 die Chromatographie an ~lluminiumoxydplatten naeh )/I. Mo~w~ und M. POTT]~A~ ~. Es handelt sieh im wesentliehen um Zus~tze zu Drag@es und Sirupen, w~thrend Tabletten, Suppositorien und Salben seltener auf die beigemengten Farbstoffe zu prfifen sind. Farbige Drag@eiiberztige werden mit

Zur Untersuchung künstlicher und natürlicher Farbstoffe in Arzneimitteln

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3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 3 7 i

so werden 5 ml der S~urephase mit 30~ Natronlauge neutralisiert (Phenol- phthalein) and mit 2 ml 20~/0iger Essigs/~ure, sehlieBlich mit 0,5 g Natriumnitri t versetzt. Naeh der Nitrosierung des Nornieotins (20 rain) wird mit 30~ Natron- lauge alkalisiert und naeh C. V. Bow~z~ and W. F. BAg~E~ e 20--30 rain mit Wasser- dampf destil]iert. Das an ~Nornicotin freie Destillat, in zur I-Ierstellnng der B~itton- PufferlSsung benStigter Sgure aufgefangen, wird darm beim p~-Wert 10,6 polaro- graphiert.

Chim. analytique 40, 3--7 (1958). Inst. Agron. de l 'Etat , Gembloux (Belgien). -- Ind. Engng. Chem., anal. Edit. 15, 740 (1943). K. CgVSE

3. A n ~ l y s e n m e t h o d e n a u f d e m G e b i e t e d e r P h a r m a z i e

Fiir die komplexometrisehe Titration yon Wismut in pharmazeutischen t 'r~paraten bietet Xylenolorange nach J. S. FA~E~ und G. W. I~VFMAN~ 1 Vorteile gegeniiber anderen Indicatoren. Die Probet0snng wird bei p~ 2,4 mit einer LOstmg yon Dina~riumgthylendiamintetraacetat (_~DTA) versetzt und der UberschuB daran mit ThoriumnitretlOsung gegen Xylenolorange zurficktitriert, wobei sieh ein Thoriumxylenolorangekomplex bfldet, der bei 538 m/~ ein Absorptionsmaximum hat. - - Aus/i~hrunff. Die Probe mit etwa 150 mg Bi 15st man mit Salzs/iure oder sehlieBt sie mit Sa]peters~ure und Wasserstoffperoxyd auf, ]~13t 4 n ~qatronlauge bis zur beginnenden F~]lung zntropfen und fiigt 25 ml 0,05 m _~DTA-LSsung und eine PufferlSsung, die 2 m an Monochloressigs~ure and 1 m an Natriumaeetat ist und den pH-Wert 2,4--2,6 hat, hinzu. Ein etwa entstehender Niedersehlag yon Bi-J~DTA wird dutch Erw•rmen wieder ge]Sst. Dann gibt man 5 Tropfen einer 0,1~ LSsung yon Xylenolorange in 70~ J~thanot oder Wasser hinzu und ti tr iert das/iberschfissige J~DTA mit 0,05 m ThoriumnitratlSsung bis zum Umsehlag yon Gelb naeh Rotviolett. - - Ffir eine Anzahl yon pharmazeutisehen Produkten werden genaue Einzelvorsehrfften gegeben.

1 Pharmae. Weekbl. 93, 164--175 (1958) [Hollandisch]. (Mit engl. Zus.fass.) Rijksuniv. Groningen (Holland). G. DENK

Die gaschromatographische Analyse der Sehleiehschen l~iischung zur An- aesthesie (66,7 Gew.-~ ~ther, 22,2~ Chloroform, 1],1~ J~thylchlorid) wird yon L. Do~A~G~ und S. LONGUEVALLE 1 an Silicon E 301 auf Celite (30%) ausgeffihrt. Verff. arbeiten bei 36 ~ C mit Ne als Tr~gergas (0,6 l/rain) unter reduziertem Druek (Eingangsdruek 325 mm Hg, Ausgangsdruek 100 mm Hg); die Aufgabemenge betr~gt etwa 0,02 m]. Die Retentionszeiten betragen unter diesen Umst~nden 3 (J~thylchlorid), 5,5 (_~ther) und 12 rain (Chloroform). Die Fl~ehen unter der Registrierkurve werden als Produkt yon HShe und Halbwertsbreite ermittelt. Die Fl~chenverh~tltnisse ftir je zwei Komponenten sind den entsprechenden Konzen- trationsverh~ltnissen exakt proportional, so dab mit Hflfe einer Eichgeraden, die an bekannten Gemischen bestimmt wird, die Berechnung der Analyse m6glieh ist. Bei Einze]messungen betragen die Feh]er etwa 5%.

1 Ann. pharmae, franc. 15, 4 4 8 ~ 5 4 (1957). Lab. Nat. Contr6le M6d., Paris (Frankreieh). G. BERG~ANZ~

Zur Untersuehmag kiinstlieher and natfirlieher Farbstoffe in Arzneimittein verwendet G. B~SS~AZ~ 1 die Chromatographie an ~lluminiumoxydplatten naeh )/I. M o ~ w ~ und M. POTT]~A~ ~. Es handelt sieh im wesentliehen um Zus~tze zu Drag@es und Sirupen, w~thrend Tabletten, Suppositorien und Salben seltener auf die beigemengten Farbstoffe zu prfifen sind. Farbige Drag@eiiberztige werden mit

372 Bericht: Spezielle analytische Methoden

~r abgewaschen, Sirupe direkt verwendet, Man setzt Puffer zu, sehfis mit Chino]in aus, verdfinnt die organisehe Phase mit Ather und kann nun den Farb- stoff mit wenig Wasser rcextrahieren. Da so manche Farbstoffe als S/~uren anfallen kSnnen, mul3 die LSsung oder der Startpunkt natronalka]isch gemaeht werden. Die Chinolinmethode kann gclegent]ich versagen, wenn nimlich der Farbstoff (z. B. Bordeaux B) yon Eiweil~stoffen gebunden wird (z. B. in Sirup mit Pepsin und Pankreatin). In einem Vergleich zwischen Papier- und Plattenchromatographie wird ausgefiihrt, dab der Arbeitsaufwand ffir beide Methoden nahezu gleich ist. Als Vorteil werden die kurzen Laufzeiten bei der Plattenchromatographie bezcichnet. Oft erg/~nzen sich beide Methoden. Echtrot E und Echtgelb R aus Gelatinekapseln lassen sich nur auf Papier mit 3~ NatriumehloridlSsung trennen. Die wasser- 15slichen natiir]ichen Farbstoffe, die h/~ufig in Arzneimitteln enthalten sind, lassen sich mit Chino]in ausschiitteln, sic werden durch Chromatographic auf Aluminium- oxydplatten identifiziert. Cochenille, Anthocyan, Zuckereouleur, Chlorophyl]in bleiben am Startpunkt sitzen. Die ersten drci wandern am Papier in w~l~rig- ammoniaka]ischer Ci~ratlSsung, w~hrend Chlorophyllin auch bier am Startpunkt bleibt. Anwesende anorganische Pigmente sammeln sich beim Extrahiercn an der Phasengrenze.

i Schweiz. Apotheker-Ztg. 95, 915--919 (1957). Interkant. Kontrollstelle f. Heflmittcl, Bern (Schweiz). - - 2 Mitt. Gebicte Lebensmittelunters. Hyg. (Bern) 43, 118, 123 (1952); 44, 192, 293 (1953); 47,372 (1956); Anal. chim. Acta (Amsterdam) 18, 46 (1955); vgl. diese Z. 144, 282 (1955); 150, 394 (1956). D. JE~TZSCE

Ein colorimetrisches Verfahren zur Bestimmung yon Chloral schlagen O. P. M~L~OT~A und V. D. A~cx~cD i vor. - - Aus]iihrung. Man gibt in einen 50 ml-Kolben 5 ml 40~ Natronlaugc, 10 ml farbloses technisches Pyridin, 2 ml Aceton und 5 ml der zu ana]ysiercnden w/~Brigen Chloral(Ch)-LSsung, die zwischen 0,5 und 5 mg Ch enthalten soll, erhitzt den Ansatz unter st~ndigem Umschiittcln 5 rain lung auf dem siedenden Wasserbad und kfihlt dann innerhalb yon 1--2 rain mit Wasser auf etwa 20 o Cab. Nun trennt man die gefi~rbte Pyridinschicht ab, verdiinnt sic mit Aeeton auf 20 ml und ermittelt ihre Extinktion in eincm Lovibond-Tintometer. Durch Vergleich mit der Lichtabsorption analog behandelter Ch-Standardl5sungen kann der Ch-Gchalt der ProbelSsung bestimmt werden. Liegen nva" geringe Mengen Ch (0,2--1 rag) vor, so verwendet man an Stelle yon technischem reines Pyridin, das bei Anwesenheit gleicher Mengen Ch gegenfiber dem technischen Produkt eine wesentlich hShere Farbintensiti~t ergibt. Gegcbenenfalls anwesende Salzsiure sowie _~thanol oder Dich]oracetaldehyd st5ren die Bestimmung nicht.

J. Indian chem. Soc. 34, 501--504 (1957). Hindu Univ., Banaras (Indien). K. SOLLNER

Die Bestimmung yon Methylphenylmalonat in Anwesenheit yon Methylphenyl- iithylmalonat ge]ingt nach F. JAN~K und B. BUD~NSK~2 i auf Grund der ver- sehiedenen Hydrolysegeschwindigkeit der beiden Verbindungen. Es ist allerdings notwendig, die Einwaage der Probe (200 mg =t= 5 rag) und die Temperatur (21 ~ C) stets genau gleiehzuhalten. - - Aus/iihrung. Man 15st die Einwaage in l0 nil )~-thanol und verseift im Laufe yon 30 min mit genau 25 ml 0,1 n NaOH-LSsung, wobei das auf gcnau 21 ~ C gehaltene Gemisch mcchanisch geriihrt wird. Das fiberschfissige NaOH wird dann mit 0,1 n Schwefels/s unter Anwendung yon Phenolphthalein als Indicator titriert. Der Zusammenhang zwisehen dem Verbrauch yon 0,1 n NaOH- LSsung und der Menge yon Methylphenylmalonat ist in eincr Tabelle angegeben. Die Methode hat sich gut bewihr t ; ihr Bestimmungsfehler be~r~gt etwa =J= 2~ .

i ~cskoslov. Farmaeie 6, 590--592 (1957) [Tschechisch]. (Mit d~sch, u. engl. Zus.fass.) Forsch.-Inst. fi Bharm. u. Biochem. Prag. Z. STEJSKIL