1
176o KLINISCHE WOCHENSCH analytischen Untersuchungen von C. STU~PF e mit seiner Interferenzmethode, die fibrigens dutch die yon BR~NINGS tlbernommene vollendetere Siebkettenmethode IK. W. WAG- NERS restlos best~itigt werden. Ein Vergleich meiner klinisch gewonnenen Resultate mit den Konsonantenabbau-Ergeb- nissen yon STUMPF erwies eine bemerkenswerte Ubereinstim- mung, soweit es sich um Formen reiner Labyrinthschwer- h6rigkeit handelte. Diese fJbereinstimmung legt es nahe, das Ph~nomen der H6rumbfldung in Anlehnung an STUMPF (und damit zugleich an K. W. WAGXZR und BRf)I':INGS) SO ZU erkl~ren, dab infolge einer Perzeptionssch~tdigung (bei reiner LabyrinthschwerhSrigkeit im Sinne einer EiKengung des oberen H6rbereiches) aus der charakteristischen Ton- strecke (Formantregion) eines Lautes bestimmte Bestandteile herausfallen in der Art, dab der verbleibende Rest mit dem Formanten eines anderen Lautes verwechselt werden kann. Diese VerwechslungsmSglichkeiten unterliegen einer gewissen Gesetzm~tBigkeit insofern, als bei besonders starkem Ausfall der hohen T6ne, wie auch aus der Stumpfschen Tabelle 1 hervorgeht, Seh, S, F und Ch sgmtlich miteinander verwech- selt werden k6nnen. Treten jedoch fortschreitend h6her Ireqnente Schwingungen zu dem Lautbild hinzu (bei der HSr- prtifung durch Ann~herung des Untersuchers an den Pa- tienten), so erscheinen beim ~bersehreiten der oberen Grenze der Formantregion des Sch Lantelemente, die dem Sch nicht mehr angeh6ren k6nnen. Infolgedessen fgllt dann die MSg- lichkeit einer Verwechslung des Prfifungslautes mit einem Sch weg. So werden also die Verwechslungsm6glichkeiten beim Hinzukommen immer h6her frequenter Schwingungen zu dem Lautbild in einer Reihenfolge verringert, die den oberen Grenzen der Formantregionen der Prfifungslaute ent- spricht. Nach Vorstehendem erscheinen eingehende H6rprfifungen zum Studium des Phgnomens der HSrumbildung geeignet, das yon BRONINGS aufgestellte allgememe Prinzip der Fehl- registrierung im einzelnen zu vertiefen und vielleicht dia- gnostisch verwerebar zu gestalten. L i t e r a t u r: 1 B~ONINGS, Uber die Entstellung yon Sprache und Musik durch qualitative Schwerhongkeit und fiber deren I(or- rektur dutch best:rotate M]ttel. Verhandl. der Ges. dtsch. Hals-, Nasen-Ohrenfirzte allf der VI. Jahresversammlullg in Hamburg, Pfingsten 1926. -- ~ C. STUMPF, Zur Analyse gefhisterter Vokale. Passow-Scharters BeitrXge I2. 1919; Zur Analyse der Konsonanten. Passow-Scharfers Beitrage 17. 1921. ZUR VERWENDUNG VON RIVANOL IN DER AUGENCHIRURGIE. Von Prof. Dr. L. v. LIEBERMANN, Budapest. Die yon mir 1922 mitgeteilten giinstigen Erfahrungen m:t Rivanol in der Augenheilkunde I wurden seitdem yon anderen Autoren mehrfach best~tigt und das Indikationsgebiet er- weitert. Die h/iufigste Amvendung ist wohl die bei akuter Bindehautentzfindung, zu deren Behandlung ich das Mittel zuerst in Form yon Tropfen, sparer in Salbenform empfahl 1. Der Empfehlllng des iRivanols als prophylaktisches Bindehallt- antisepticum hat sich zuletzt Js angeschlossell 1, der es als besonders wertvoll bezeiehnet. Neben dieser Verwendnng als Oberfl:chenantisepticum befolge ich aber seit einigen 5Ionaten auch lloch einen anderen Weg der Operationsprophylaxe mit l~ivanol, um den Schutz noeh wirksamer zu gestalten. Es ist namlieh erst dutch das Rivanol m6glich geworden, eine Wundantiseps@ i.e. S. d. W. zu betreiben, und die Chirurgie macht bereits ausgiebigell Gebrauch davon. Es liegt nun nichts im Wege, dieses Prinzip auch in der Augenchirurgie zu befolgen, und zwar nicht nur bei bereits erfolgter Infektion (infizierte Verletzungen usw.), woes ganz naheliegend und fast selbstverst~ndlich und wohl auch bereits vielfach in Anwendung ist, sondern zu rein prophylaktischem Zweelce. Zu diesem Behufe verbinde ~ch die ln]iltrations- anasthesie des Operationsgebietes mit der prophylaktischen Rivanoleinspritzung. Seit Jahren verwende ich n~tmlich die RIFT. 6. JAHRGANG. Nr. 37 IO. SEPTEMBER :927 Infiltrationsan~sthesie mlt Novocain (2 %) nicht nur wie all- gemein fiblich bei Operationen an den Lidern und Adnexen des Auges, sondern auch bei allen Bulbusoperationen. Nach vorausgesehickter oberfl~chlicher Bindehautan~sthesie duEh Eintraufelung yon Diocain in 2--3 promill. Losung (dies ist ohne ~:irkullg auf Pupille ulld Druck) wird an der Stelle des Eill- grilles 2% Novocaill (mit Sllprarenin- lllld ]Kaliumsulfatzusatz) illjizlert. Die llach 5--1o Minuten eintretende Tiefenwirkung zeigt sich dllreh die partielle Pupillellerweiterung (llach der betr. Seite verzogene Pnpille) an. Dieser Novocainl6sung wird nun zum Zweck der prophylaktischen Antisepsis noch etwa :/~ einer I promill. ~ivanoll6sung zugesetzt. Ill Anbetraeh~ dessen, dab llach 5IORG~N- ROTHS Versuchen Rivanol bereits ill der Verdfinnnng yon I : 4 o ooo Streptokokken i~n Gewebe abt6tet, durfte diese I :4ooo Rivanol enthaltende Misehung mehr als genfigend zu einem wirksamen Schutz sein. Die Elllfuhrung s~mtlicher Instrumente erfolgt auf diese \Velse durch ein antiseptisehes Milieu und die Mdglichkeit der Einschleppung yon pathogenen Bindehautkeimen in das Augeninnere ist jedenfalls betr~chtlich vermindert. DaB dies nicht flberflfissig ist, erhellt daraus, daB, wie bekannt, ab nnd zu auch bei negativem Bakterienbefund Infektionen vorkommen kbnnen; erst wenn dieser zweifelhaft ist oder man gezwungen ist etwa wegen Versagens jeder Therapie bei nicht gallz einwandfreier Beschaffenheit der Bindehant zu operieren. %renn man zudem noch die Staroperation mit Naht der uber die Wunde herab- gezogenen BJndehaut ausfuhrt -- ein Verfahren, das nicht warm genug empfohlen werden kann --, so ist dami.t, dab der Wund- versehlufi mit rivanoldurehtr~nkter Bindehaut erfolgt, auch far die der Operation folgenden Stullden, also bis zur ersten Verklebllllg der Wunde, eine wirksame Antisepsis gew~hrleistet. Die An- wendung des Rivallols ist -- bei dieser Konzentration -- yon keinerlei Reizwirkung gefolgt. Eben der reaktionslose Verlau] yon mit Rivanol-Novocain behandelten infizierten Verletzungen, bei denen ich zuerst das Mittel in Verwendung nahm, war es, der reich veranlaBte, es auch zu asepfischen Operationen heranzuziehen, ferner auch der glatte Verlauf yon bereits ausgebmchenea eitrigen Ge- websentzfindungen. Es ist damit auch die Frage gelSst, wie man in und um entzi~ndete Gewebe ge]ahrlos eine No~Jocain- einspritzung machen kann. Schon bei einem vereiterten Chalazion tat man das nicht gerne, und nut mit der grSBten Vorsicht; bei der Incision eines Hordeolums schon gar nicht, um nicht die Eiterkeime m das umgebende Gewebe zu ver- schleppen, obzwar diese kleinen Eingriffe recht schmerzhaft sind. Dutch die Beimengung yon Rivanol wird die AnXsthesie nicht nur ganz gefahrlos, sondern sogar der Heilung fSrderlich. Das gleiche gilt ffir die Dakryocystophlegmone, fiber der man die Haut ebenfalls sehr gut mit Rivanol-Novocain unemp- findlich machen kann und fur vieles ~hnliche. Ich mSehte bei dieser Gelegenheit -- lediglich auf Grund der Analogie, ohne mich dazu kompetent guBern zu k6nnen -- anregen, ob bei bedenklichen Zahnextraktionen, oder fiberhaupt bei Zahnextraktionen, nicht auch dieses Vorgehen am Platze wgLre. t3ezfiglich genauerer technischer Einzelheiten der Infiltra- tionsanasthesie und der damit verbundenen Rivanolantisepsis bei den verschiedenen Augenoperationen, sei auf eine gegen- w~rtig bei der Zeitschr. f. Augenheilk. Bd. 62, im Druck befindliche Arbeit yon mir verwiesen. Literatur: : Klin. 5Ionatsbl. f. Augenheilk. 69, 280. -- 2 Med. Klinik 1926, Nr. 32. -- a Klin. Monatsbl. f. Allgenheflk. 78 , 4o6. DIE ERBANLAGEN DER EINEIER. Erwiderung auf die Bemerkungen von Leven in Jg. 6, Nr. 21 dieser Wochensehrift. Won J. VVAAI~DENBURG, Arnhem (Holland). LEVEN hat meille Zuruckweisung seines Angriffes mit emler weiteren Fortsetzullg der Polemik beantwortet. SMile letzten Aus- fiihrungen sind mir aber ebensowenig einleuchtend, wie seine ~rdheren. Wenn LEVEN seillen Standpunkt, dab E. Z. ,,lediglich die grol3te uns beim l~Ienschei1 bekallnte Annaherung all Erbgleichheit" dar- stellen, verteidigen will, muB er meilles Erachtens wenigstens zwei Bedingungen erffillen: I. dab er mehrere gallz einwalldfreie Bei-

Zur verwendung von Rivanol in der Augenchirurgie

Embed Size (px)

Citation preview

176o K L I N I S C H E W O C H E N S C H

a n a l y t i s c h e n U n t e r s u c h u n g e n v o n C. STU~PF e m i t se iner I n t e r f e r e n z m e t h o d e , die f ibr igens d u t c h die yon BR~NINGS t l b e r n o m m e n e vo l l ende te re S i e b k e t t e n m e t h o d e IK. W. WAG- NERS res t los best~it igt werden . E i n Vergle ich m e i n e r k l in isch g e w o n n e n e n R e s u l t a t e m i t den K o n s o n a n t e n a b b a u - E r g e b - n issen yon STUMPF erwies eine b e m e r k e n s w e r t e U b e r e i n s t i m - mung, sowei t es sich u m F o r m e n re iner L a b y r i n t h s c h w e r - h6 r igke i t hande l t e . Diese f J b e r e i n s t i m m u n g legt es nahe , das P h ~ n o m e n der H 6 r u m b f l d u n g in A n l e h n u n g a n STUMPF (und d a m i t zugleich a n K. W. WAGXZR u n d BRf)I':INGS) SO ZU erkl~ren, d a b infolge e iner Perzept ionssch~td igung (bei re iner L a b y r i n t h s c h w e r h S r i g k e i t im S inne e iner E iKengung des obe ren H6rbere iches ) aus de r c h a r a k t e r i s t i s c h e n Ton- s t recke (Fo rman t r eg ion ) eines L a u t e s b e s t i m m t e B e s t a n d t e i l e he raus fa l l en in de r Art , d ab der v e r b l e i b e n d e R e s t m i t dem F o r m a n t e n eines a n d e r e n L a u t e s ve rwechse l t werden k a n n . Diese Verwechs lungsmSgl i chke i t en un te r l i egen e iner gewissen Gesetzm~tBigkeit insofern, als bei besonde r s s t a r k e m Ausfa l l der h o h e n T6ne, wie a u c h aus der S t u m p f s c h e n Tabel le 1 he rvo rgeh t , Seh, S, F u n d Ch sgmt l i ch m i t e i n a n d e r ve rwech- sel t we rden k6nnen . T r e t e n j edoch f o r t s c h r e i t e n d h 6 h e r I r e q n e n t e S c h w i n g u n g e n zu dem L a u t b i l d h i n z u (bei der HSr- p r t i fung d u r c h A n n ~ h e r u n g des U n t e r s u c h e r s a n den Pa - t i en ten) , so e r sche inen b e i m ~ b e r s e h r e i t e n der obe ren Grenze der F o r m a n t r e g i o n des Sch L a n t e l e m e n t e , die d e m Sch n i c h t m e h r a n g e h 6 r e n k6nnen . In fo lgedessen fgll t d a n n die MSg- l i chke i t e iner V e r w echs l ung des P r f i fungs lau tes m i t e inem Sch weg. So werden also die Ve rwechs lungsm6g l i chke i t en be im H i n z u k o m m e n i m m e r h 6 h e r f r e q u e n t e r S c h w i n g u n g e n zu d e m L a u t b i l d in einer Reihenfo lge ve r r inger t , die den obe ren Grenzen der F o r m a n t r e g i o n e n der P r f i fungs l au te en t - spr icht .

N a c h V o r s t e h e n d e m ersche inen e ingehende H6rp r f i fungen zum S t u d i u m des P h g n o m e n s der H S r u m b i l d u n g geeignet , das yon BRONINGS aufges te l l te a l lgememe Pr inz ip der Feh l - r eg i s t r i e rung im e inze lnen zu ve r t i e f en u n d vie l le icht dia- gnos t i sch ve rwereba r zu ges ta l ten .

L i t e r a t u r : 1 B~ONINGS, Uber die Entstel lung yon Sprache und Musik durch quali tat ive Schwerhongkeit und fiber deren I(or- rektur dutch best:rotate M]ttel. Verhandl. der Ges. dtsch. Hals-, Nasen-Ohrenfirzte allf der VI. Jahresversammlullg in Hamburg, Pfingsten 1926. -- ~ C. STUMPF, Zur Analyse gefhisterter Vokale. Passow-Scharters BeitrXge I2. 1919; Zur Analyse der Konsonanten. Passow-Scharfers Beitrage 17. 1921.

Z U R V E R W E N D U N G V O N R I V A N O L IN D E R A U G E N C H I R U R G I E .

Von

Prof . Dr . L. v. LIEBERMANN, B u d a p e s t .

Die yon mi r 1922 m i t ge t e i l t en g i ins t igen E r f a h r u n g e n m : t Rivanol in der A u g e n h e i l k u n d e I w u r d e n se i tdem yon a n d e r e n A u t o r e n m e h r f a c h b e s t ~ t i g t u n d das I n d i k a t i o n s g e b i e t er- wei te r t . Die h/ iuf igste A m v e n d u n g is t wohl die bei a k u t e r B i n d e h a u t e n t z f i n d u n g , zu de ren B e h a n d l u n g ich das Mi t te l zuers t in F o r m yon Tropfen , spare r in Sa lben fo rm e m p f a h l 1.

Der Empfehlllng des iRivanols als prophylaktisches Bindehallt- ant isepticum ha t sich zuletzt Js angeschlossell 1, der es als besonders wertvoll bezeiehnet. Neben dieser Verwendnng als Oberf l :chenant isept icum befolge ich aber seit einigen 5Ionaten auch lloch einen anderen Weg der Operationsprophylaxe mit l~ivanol, um den Schutz noeh wirksamer zu gestalten. Es ist namlieh erst dutch das Rivanol m6glich geworden, eine Wundantiseps@ i.e. S. d. W. zu betreiben, und die Chirurgie macht bereits ausgiebigell Gebrauch davon.

Es l iegt n u n n i c h t s im Wege, dieses P r inz ip auch in der Augench i ru rg ie zu befolgen, u n d zwar n i c h t n u r bei be re i t s e r fo lg ter I n f e k t i o n ( infizierte V e r l e t zungen usw.), w o e s ganz nahe l i egend u n d fas t s e lb s tve r s t~nd l i ch u n d wohl auch bere i t s v ie l fach in A n w e n d u n g ist, s onde r n zu re in prophylaktischem Zweelce. Zu d iesem B e h u f e verbinde ~ch die ln]iltrations- anasthesie des Operationsgebietes mit der prophylaktischen Rivanoleinspritzung. Sei t J a h r e n v e r w e n d e ich n~tmlich die

R I F T . 6. J A H R G A N G . N r . 37 IO. SEPTEMBER :927

Infiltrationsan~sthesie m l t Novoca in (2 %) n i c h t n u r wie all- gemein fiblich bei O p e r a t i o n e n an den L i d e r n u n d A d n e x e n des Auges, sonde rn a u c h bei a l len Bulbusoperationen.

Nach vorausgesehickter oberfl~chlicher Bindehautan~sthesie d u E h Eintraufelung yon Diocain in 2--3 promill. Losung (dies ist ohne ~:irkullg auf Pupille ulld Druck) wird an der Stelle des Eill- grilles 2% Novocaill (mit Sllprarenin- lllld ]Kaliumsulfatzusatz) illjizlert. Die llach 5--1o Minuten eintretende Tiefenwirkung zeigt sich dllreh die partielle Pupillellerweiterung (llach der betr. Seite verzogene Pnpille) an. Dieser Novocainl6sung wird nun zum Zweck der prophylaktischen Antisepsis noch etwa :/~ einer I promill. ~ivanoll6sung zugesetzt. Ill Anbetraeh~ dessen, dab llach 5IORG~N- ROTHS Versuchen Rivanol bereits ill der Verdfinnnng yon I : 4 o ooo Streptokokken i~n Gewebe abt6tet , durfte diese I :4ooo Rivanol enthal tende Misehung mehr als genfigend zu einem wirksamen Schutz sein. Die Elllfuhrung s~mtlicher Ins t rumente erfolgt auf diese \Velse durch ein antiseptisehes Milieu und die Mdglichkeit der Einschleppung yon pathogenen Bindehautkeimen in das Augeninnere ist jedenfalls betr~chtl ich vermindert . DaB dies nicht flberflfissig ist, erhellt daraus, daB, wie bekannt , ab nnd zu auch bei negat ivem Bakter ienbefund Infektionen vorkommen kbnnen; erst wenn dieser zweifelhaft ist oder man gezwungen ist etwa wegen Versagens jeder Therapie bei nicht gallz einwandfreier Beschaffenheit der Bindehant zu operieren. %renn man zudem noch die Staroperation mit Nah t der uber die Wunde herab- gezogenen BJndehaut ausfuhr t -- ein Verfahren, das nicht warm genug empfohlen werden kann --, so ist dami.t, dab der Wund- versehlufi mit rivanoldurehtr~nkter Bindehaut erfolgt, auch far die der Operation folgenden Stullden, also bis zur ersten Verklebllllg der Wunde, eine wirksame Antisepsis gew~hrleistet. Die An- wendung des Rivallols ist -- bei dieser Konzentra t ion -- yon keinerlei Reizwirkung gefolgt.

E b e n der reaktionslose Verlau] yon m i t R i v a n o l - N o v o c a i n b e h a n d e l t e n infizierten Verletzungen, bei d e n e n ich zue r s t das Mi t t e l in V e r w e n d u n g n a h m , wa r es, der re ich ve ran laBte , es auch zu asepf i schen O p e r a t i o n e n he ranzuz iehen , f e rne r a u c h der g la t t e Ver l au f yon bere i t s a u s g e b m c h e n e a e i t r igen Ge- websen tz f indungen . Es is t d a m i t a u c h die F r a g e gelSst, wie m a n in und um entzi~ndete Gewebe ge]ahrlos eine No~Jocain- einspritzung m a c h e n k a n n . Schon bei e inem v e r e i t e r t e n Chalaz ion t a t m a n das n i c h t gerne, u n d n u t m i t der grSBten Vors i ch t ; bei der Inc i s ion eines H o r d e o l u m s schon gar n ich t , u m n i c h t die E i t e r k e i m e m das u m g e b e n d e Gewebe zu ver- schleppen, obzwar diese k le inen Eingr i f fe r e c h t s c h m e r z h a f t sind. D u t c h die B e i m e n g u n g yon R i v a n o l wi rd die AnXsthesie n i c h t n u r ganz gefahrlos, sonde rn sogar de r H e i l u n g fSrderl ich. Das gleiche gi l t ffir die D a k r y o c y s t o p h l e g m o n e , f iber der m a n die H a u t ebenfa l l s sehr gu t m i t R i v a n o l - N o v o c a i n u n e m p - f ind l ich m a c h e n k a n n und fur vieles ~hnl iche.

Ich mSeh te bei dieser Ge legenhe i t - - ledigl ich auf G r u n d de r Analogie, ohne mich dazu k o m p e t e n t guBern zu k 6 n n e n -- anregen, ob bei bedenklichen Zahnextraktionen, oder f i b e r h a u p t bei Z a h n e x t r a k t i o n e n , n i c h t a u c h dieses Vorgehen a m P la tze wgLre.

t3ezfiglich genaue re r t e chn i s che r E inze lhe i t en de r In f i l t r a - t i onsanas the s i e und der d a m i t v e r b u n d e n e n R i v a n o l a n t i s e p s i s bei den ve r sch i edenen Augenope ra t i onen , sei auf e ine gegen- w~r t ig bei de r Zei tschr . f. Augenhei lk . Bd. 62, im D r u c k bef indl iche A r b e i t yon mi r verwiesen.

L i t e r a t u r : : Klin. 5Ionatsbl. f. Augenheilk. 69, 280. -- 2 Med. Klinik 1926, Nr. 32. -- a Klin. Monatsbl. f. Allgenheflk. 78 , 4o6.

DIE ERBANLAGEN DER EINEIER.

Erwiderung auf die Bemerkungen von Leven in Jg. 6, Nr. 21 dieser Wochensehrift.

Won

J . VVAAI~DENBURG, A r n h e m (Hol land) .

LEVEN ha t meille Zuruckweisung seines Angriffes mit emler weiteren Fortsetzullg der Polemik beantwortet . SMile letzten Aus- fiihrungen sind mir aber ebensowenig einleuchtend, wie seine ~rdheren.

Wenn LEVEN seillen Standpunkt , dab E. Z. ,,lediglich die grol3te uns beim l~Ienschei1 bekallnte Annaherung all Erbgleichheit" dar- stellen, verteidigen will, muB er meilles Erachtens wenigstens zwei Bedingungen erffillen: I. dab er mehrere gallz einwalldfreie Bei-