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1 Zusammenfassung Erdgastransport und -verteilung 1. Was ist Erdgas? Gemisch aus Methan, Stickstoff und geringen Anteil anderen Kohlenwasserstoffen Entsteht aus fossilen Ablagerung Unsichtbar Geruchslos (wird im späteren Prozess odoriert (riechbar gemacht)) Geringere Dichte als Luft Zündtemperatur rund 600° Entsteht durch Sedimentations-, Absenkungs- und Methanbildungsphase Trockengas (reine Gasfelder) i. Förderung in geringer Tiefe aus reinen Gaslagerstätten ii. Sofortige Verfügbarkeit ohne vorherige Reinigung iii. Wenig H 2 O-Anteil Nassgas (Erdgaskappe, Erdölbegleitgas) i. Gemeinsame Förderung mit Erdöl aus großen Tiefen ii. Durch hohen Druck werden die Kohlenwasserstoffe im Öl gelöst (bis zu 300bar bei 7000m) iii. Bei der Förderung werden die KWs verdampft und wieder vom Erdgas aufgenommen iv. Gasreinigung vor weiterer Nutzung erforderlich v. Hoher H 2 O-Anteil 2. Wie lang sind die gesamten Ferngasleitungen in Europa? Ca. 1,3 Mio km 3. Welche Vorteile besitzt Erdgas? Sauberer, umweltfreundlicher, effizienter und zuverlässiger Energieträger Besseres Kohlenstoff : Wasserstoff Verhältnis als bspw. Kohle. Daher geringere CO 2 Freisetzung Emission sonstiger Schadstoffen gegenüber anderen fossilen Energieträgern ebenfalls geringer 4. Erdgasspeicherung von Nöten? Ausgleich von jahreszeitlichen Verbraucherschwankungen Deckung des Spitzenbedarfs Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Gastransport Sicherstellung der Gasversorgung im Havariefall Aufgrund des steigenden Erdgasbedarf in Europa bekommt die Speicherung eine immer größer Bedeutung zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit Früher verbrauchernahe Speicherung für tagesbedingte Schwankungen Heute verbraucherferne Speicherung für saisonale Schwankungen 5. Welche Bedeutung hat der Energieträger Erdgas? Erdgasanteil am gesamten Primärenergieverbrauch ca. 24% Wirtschaftlich nutzbare Vorräte sind in den letzten Jahren stetig gestiegen Größte Vorkommen lagern in der ehemaligen Sowjetunion+im mittleren Osten Bedarfsdeckung aus immer weiter entfernten Quellen von Nöten, so dass Beschaffung finanzielle Folgen haben wird

Zusammenfassung erdöl erdgas transport 2008 , tu clausthal

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Zusammenfassung erdöl erdgas transport 2008 , tu clausthal

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    Zusammenfassung Erdgastransport und -verteilung

    1. Was ist Erdgas?

    Gemisch aus Methan, Stickstoff und geringen Anteil anderen Kohlenwasserstoffen

    Entsteht aus fossilen Ablagerung

    Unsichtbar

    Geruchslos (wird im spteren Prozess odoriert (riechbar gemacht))

    Geringere Dichte als Luft

    Zndtemperatur rund 600

    Entsteht durch Sedimentations-, Absenkungs- und Methanbildungsphase

    Trockengas (reine Gasfelder) i. Frderung in geringer Tiefe aus reinen Gaslagersttten ii. Sofortige Verfgbarkeit ohne vorherige Reinigung iii. Wenig H2O-Anteil

    Nassgas (Erdgaskappe, Erdlbegleitgas) i. Gemeinsame Frderung mit Erdl aus groen Tiefen ii. Durch hohen Druck werden die Kohlenwasserstoffe im l gelst (bis zu

    300bar bei 7000m) iii. Bei der Frderung werden die KWs verdampft und wieder vom Erdgas

    aufgenommen iv. Gasreinigung vor weiterer Nutzung erforderlich v. Hoher H2O-Anteil

    2. Wie lang sind die gesamten Ferngasleitungen in Europa?

    Ca. 1,3 Mio km

    3. Welche Vorteile besitzt Erdgas?

    Sauberer, umweltfreundlicher, effizienter und zuverlssiger Energietrger

    Besseres Kohlenstoff : Wasserstoff Verhltnis als bspw. Kohle. Daher geringere CO2 Freisetzung

    Emission sonstiger Schadstoffen gegenber anderen fossilen Energietrgern ebenfalls geringer

    4. Erdgasspeicherung von Nten?

    Ausgleich von jahreszeitlichen Verbraucherschwankungen

    Deckung des Spitzenbedarfs

    Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Gastransport

    Sicherstellung der Gasversorgung im Havariefall

    Aufgrund des steigenden Erdgasbedarf in Europa bekommt die Speicherung eine immer grer Bedeutung zur Gewhrleistung der Versorgungssicherheit

    Frher verbrauchernahe Speicherung fr tagesbedingte Schwankungen

    Heute verbraucherferne Speicherung fr saisonale Schwankungen

    5. Welche Bedeutung hat der Energietrger Erdgas?

    Erdgasanteil am gesamten Primrenergieverbrauch ca. 24%

    Wirtschaftlich nutzbare Vorrte sind in den letzten Jahren stetig gestiegen

    Grte Vorkommen lagern in der ehemaligen Sowjetunion+im mittleren Osten

    Bedarfsdeckung aus immer weiter entfernten Quellen von Nten, so dass Beschaffung finanzielle Folgen haben wird

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    6. Welches sind die grten Erdgaslieferanten der EU?

    Russland, gefolgt von Norwegen und Algerien

    Der Anteil dieser Lnder wird in den nchsten Jahren steigen, wobei der Anteil der brigen Lnder sinken wird

    7. Woher bezieht Deutschlang sein Erdgas?

    Aus Russland, Norwegen und den Niederlanden

    Importanteil betrgt dabei 80% (steigend => Importabhngigkeit)

    Der Anteil von Quellen aus anderen Lndern wird 2030 auf 30% geschtzt (d.h. aus Lndern, von denen Deutschland noch nichts bezieht!!!)

    8. Wo sind die Transportkosten in cent/kWh in etwa verteilt?

    Kohle sehr gering (0,05 cent/kWh fr Schiffstransport von 12000km)

    Rohl: i. 0.1 cent/kWh mit dem Tanker bei 8000km ii. 0,2 cent/kWh mit onshore-Piplines bei 6000km

    Erdgas: i. 1,25 cent/kWh mit offshore-Pipelines bei 4000km ii. 1,30 cent/kWh mit onshore-Pipelines bei 6000km iii. 1,10 cent/kWh fr LNG bei 12000km (erst rentabel ab 4000km)

    9. Was ist LNG?

    Verflssigtes Erdgas, welches auf -161,5 abgekhlt wird und nur noch 1/600 des ursprnglichen Volumens hat

    1t LNG (metrische) entspricht ca. 1400Nm3

    10. Wie wird sich der Erdgashandel und insbesondere LNG verndern?

    Verdopplung der Nachfrage auf etwa 900 Mrd. m3

    Anteil LNG steigt bis auf ber 50%

    Derzeit ca. 450 Mrd. m3 Nachfrage bei einem LNG-Anteil von ca. 25%

    11. Wie gliedert sich der Wertschpfungsprozess in der Gaswirtschaft auf (Erdgaslieferkette)?

    Exploration und Produktion

    Import

    Transport

    Speicherung

    Verteilung

    Vertrieb

    12. Wie sind Gasrohrnetze allgemein aufgebaut?

    Nach Gewinnung wird das Erdgas ber Hochdruckfernleitungen aus Stahl transportier (67,5 bis 80 bar; offshore bis ca. 130 bar)

    lter Leitungen mit Drcken von 20 40 bar Wegen der blichen Druckabflle von ca. 0,1 bar/km werden alle 80 - 130 km

    Verdichterstationen errichtet (Grund fr den Druckverlust ist die Reibung der Gasmolekle untereinander und an den Leitungswnden)

    Zustzlich sind die erforderlichen bergabe-/bernahmestationen sowie Gasdruckregel- und Messanlagen im Leitungsnetz installiert

    Gas strmt aufgrund der Druckunterschiede in der Lagersttte bis hin zu den Rohrleitungen (Druckenergie)

    13. Wie werden wird der Erdgastransport generell gesteuert?

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    Fernberwachung i. Druck, Menge/Volumenstrom, Temperatur und Gasbeschaffenheiten

    Fernsteuerung i. Druckregelung und Fahrwegsteuerung (Netzfahrweisen)

    Vertragsabwicklung i. Bezugs-, Liefer-, Speicher-, Transport- und Tauschvertrge

    Informationsverarbeitung i. Verarbeitung von Wetterdaten und Durchfhrung von Prognosen sowie

    Simulationsrechnungen

    14. Welche Druckbereiche liegen in der ffentlichen Gaswirtschaft blicherweise vor?

    Niederdruck: pe bis 100mbar

    Mitteldruck: pe von 100mbar bis 1bar

    Hochdruck: pe ab 1bar

    Beim Gastransport und der Gasverteilung wird der Hochdruckbereich zwischen 4 und 16 bar weiter unterteilt

    15. Welche Druckbereiche liegen beim (1) Ferntransport-, (2) Regional- und (3) Ortsgasnetz vor?

    (1) 40100bar (2) 1bar25bar (3) 20mbar4bar

    16. Welche Arten der Gasspeicherung gibt es?

    Obertage-Speicher:

    i. Niederdruckgasbehlter (Glockengasbe.., Scheibengas, Rollmembran) ii. Hochdruckgasbehlter ( Kugelgasbehlte, Rhrenspeicher)

    Untertage-Speicher: i. Porenspeicher (ehemalige Lagersttten, Aquiferspeicher; langfristig) ii. Holraumspeicher (Kavernen-, Bergwerkspeicher; flexibler+kurzfristig)

    17. Funktionen von Netzverdichter Stationen?

    Druckverlust beim Transport in erste Linie abhngig von der Transportstrecke, der Durchflussrate und dem Leitungsdurchmesser

    Wenn der hchstzulssige Anfangsdruck im Leitungsnetz nicht mehr ausreicht um die erforderliche Durchflusskapazitt zu gewhrleisten erfolgt der Einsatz von Netzverdichtern zur Druckerhhung

    Verwendung ebenfalls fr die Druckerhhung bei erhhter Nachfrage (Winter)

    Optimierung der Leitungsdimensionierung fr Spitzenlasten

    18. Funktionen der bergabe-/bernahmestationen?

    bergabestationen sind die Verbindungen unterschiedlicher Transportnetze

    Lieferant bernimmt an Einspeisestationen Erdgas vom Produzenten und bergibt in Ausspeisestationen an den Abnehmer

    Aufgabe: Messung von Mengen und Gasqualitten an den bergabepunkte (Steuerung ber Regelorgane)

    Weiter knnen neben bergabestationen auch berleit- und Mischstationen bzw. Gasdruckregel- und Messstationen installiert sein

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    19. Was ist bei Gas-Druckregelanlagen zu beachten?

    Joule-Thompson-Effekt

    Bei Entspannung von Erdgas findet eine Abkhlung statt, die zu Kondensatausfall, Hydratbildung und Vereisung fhren kann (Funktionsbeeintrchtigung)

    Joule-Thompson-Koeffizient JT = 0,40,6 K/bar Vermeidung durch Vorwrmung des Gases vor Druckreduzierung

    20. Welche Kreuzungswege (-bauarten) gibt es?

    Mantelrohr i. Druckfestes Schutzrohr zur Unterquerung von Verkehrswegen in

    grabenloser Bauweise

    Rohrbrcken i. Trgerkonstruktion zur Aufnahme von Rohrleitungen zwecks

    berquerung von Verkehrswegen (selten angewendet)

    Dker i. Integrierte Konstruktion aus Produktionsleitung und Auftriebssicherung

    (Betonmantel) Unterquerung von Flssen (hufige Anwendung)

    21. Welche Mglichkeiten der Dkerung bestehen?

    Einheben

    Einziehen

    Einschwimmen

    Einsplen

    Sonderbauweisen i. Directional Drilling ii. Rohrvortrieb unter Druckluft

    22. Welche Bausicherungsmanahmen gibt es?

    Einbau von Dehnern und Dehnungsmessstreifen (Bodensenkungsgebiet)

    Bettung auf Sandscken und Einbau von Betonriegeln (Hanglage)

    Auftriebssicherung durch Betonreiter und Lagesicherung durch Sandbettung oder auf Flechtmatten (Moore und berschwemmungsgebiet)

    23. Welchen Einflussfaktoren unterliegt die Leitungsplanung fr Erdgaspipelines?

    Die Wirtschaftlichkeit und somit die Hhe der Investitionen hngen ab i. Vom Weltmarktpreis fr Energie, insbesondere vom lpreis ii. Von der Nachfrage bzw. dem Wachstum der Nachfrage iii. Vom Vorhandensein langfristiger Bezugs- und Liefervertrge bzw.

    Transportvertrge iv. Von politischen Rahmenbedingungen, die die notwendige Sicherheit

    fr lange und hohe Investitionen gewhrleisten

    24. Von welchen Parametern hngt die Netzberechnung bzw. simulation ab? Gasbeschaffenheit

    Druckstufen / Nennweite der Ferngasleitungen

    Druckanforderungen im Leitungsnetz (abgeschlossene Vertrge)

    Gasbezug

    Speicherleistung

    Gasabsatz (Betrachtung zeitlicher Schwankungen)

    Bestimmung der Nennweite, Druckstufen und Grobtrassierung der neuen Leitungen

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    25. Welche groben Phasen durchluft eine Planungsabwicklung?

    Projektgenehmigungsphase

    Projektplanungsphase

    Projektrealisierungsphase

    26. Detailierte Betrachtung der einzelnen Phasen der Planungsabwicklung!?!

    Trassenfestlegung und Ausarbeitung eines Konzeptes

    Genehmigungsplanung i. Durchfhrung Raumordnungsverfahren ii. Umweltvertrglichkeitsprfung iii. Durchfhrung Planfeststellungverfahren

    Konstruktive Bearbeitung

    berwachung der Bauausfhrung

    Erstellung der Dokumentation

    27. Welche Schritte sind bei der Baustellenvorbereitung zu beachten?

    Schutzstreifen errichten

    Trassenvorbereitung

    Arbeitsflche festlegen

    Rohrvorstreckung

    Rohgraben erstellen

    28. Was ist bei der Rohrverlegung zu beachten?

    Auslegung der Leitung nach dem maximalen zulssigen Betriebsdruck

    Beachtung der Notwendigen Druckprfung (zerstrungsfreie berprfung der Schweinhte!!!)

    Bei Verlegung in Kanale ausreichende Be-und Entlftung sowie Verfllung

    Korrosionsschutz (aktiv und passiv) muss gewhrleistet sein

    29. Welche Arten der Instandhaltung gibt es?

    Wartung (Soll-Zustand bewahren)

    Inspektion (Ist-Zustand feststellen und bewerten)

    Instandsetzung (Soll-Zustand wiederherstellen) sowie

    Vorbeugende Instandhaltung (Befliegung/Begehung, Funktionsprfung)

    Zustandsorientierte Instandhaltung (Bauteil-/Werkstoffprfung, Bodenunters.)

    Ausfallorientierte Instandhaltung (Bereitschafsdienst, Strungsbeseitigung)

    30. Wie lauten die Kernprozesse der Instandhaltung?

    Erkennen des Instandhaltungsbedarfs

    Quantifizierung des Instandhaltungsbedarfs

    Instandhaltungsplanung

    Instandhaltungsvorbereitung

    Auftragsvergabe

    Durchfhrung der Instandhaltung

    Dokumentation der Instandhaltung

    Auswertung der Instandhaltung

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    31. Vorgehensweise zur Bewertung des Leitungszustandes? (PIMS)

    (1) technische Zustandsanalyse (TZA) Bewertung

    (2) Bewertungsprogramm KaRo (Korrosion Rohrleitungen)

    (3) Korrosionsprognose

    (4) Bewertungsprogramm Altschweinhte

    (5) Intelligent Molchung Diagnose

    (6) Kathodischer Korrosionsschutz (KKS)

    32. Welche Molchungstypen gibt es?

    Inspektionsmolchung: i. Vermessung der Leitungsgeometrie und Leitungslage ii. Vermessung von Material- und sonstigen Fehlerstellen

    Reinigungsmolchung: i. Beseitigung von flssigen und festen Rohrinhaltsstoffen ii. Einsatz von Molchtypen in Abhngigkeit von der Herstellungsart und

    Konsistenz der Inhaltstoffe

    33. Was soll ein Speicherbetreiber beachten?

    Diskriminierungsfreien und transparenten Zugang zu Speicheranlagen gewhrleisten

    Bentigte Information zeitnah zur Verfgung stellen

    Unter wirtschaftlichen Bedingungen sichere, zuverlssige und effizienten Speicheranlagen betreiben und unterhalten

    Wirtschaftlich sensible Informationen vertraulich behandeln

    34. Welche Rohrnetzformen gibt es?

    Strahlennetz i. Verstelungsrohrnetz

    Vermaschtes Netz i. Ring-Rohrnetz ii. Vermaschtes Ring-Rohrnetz

    Auswahlkriterien sind die Wirtschaftlichkeit und die Versorgesicherheit. Da diese Faktoren gegenlufig zueinander sind, muss ein Kompromiss gefunden werden

    35. Berechnung eines Rohrnetzes (vermascht) mittels?

    1.Kirchhoffsches Gesetz (Knotenregel) i. Die Summe der abflieenden Volumenstrme ist gleicher der Summe

    der zuflieenden Volumenstrme

    2.Kirchhoffsches Gesetz (Maschenregel) i. In der Masche ist die Summe aller Druckabflle gleich Null

    Innerhalb einer Masche wird eine positive Flussrichtung festgelegt

    36. Anwendung instationrer Berechnungsprogramme?

    Prozessbegleitende Simulation

    Zyklische Simulation

    Vorausschauende Simulation

    37. Projektphasen einer stationren Netzberechnung?

    Netzaufnahme i. Sichtung der vorhandenen Unterlagen ii. Hintergrundkarten erstellen iii. Digitalisierung / Sachdatenerfassung iv. Verbrauchsdatenerfassung

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    Netzabgleich i. Berechnungsparameter definieren ii. Grenzwertdefinition iii. Plausibilittsprfung iv. Netzkalibrierung

    Netzberechnung i. Ist-Zustand bestimmen ii. Storfllszenarien iii. Planungskonzepte iv. Sanierungskonzepte v. Optimierungskonzepte vi. Rckbaukonzepte

    Netzaktualisierung

    Sonstige Anwendung

    38. Welche Anforderungen bestehen gegenber Rohrleitungen in der Gasversorgung?

    Ausreichende Festigkeit gegen Betriebsdrcke

    Ausreichende Stabilitt gegenber Erd- und Verkehrslasten

    Bestndigkeit gegenber aggressiven Bden

    Einfache Verlegetechnik unter Baustellenbedingungen

    Mindestbetriebsdauer 40 Jahre

    39. Welche Rohrleitungsmaterialien gibt es?

    Gussrohre

    Stahlrohre

    Kunststoffrohre (PE berwiegend benutzt, PVC)

    40. Welche Vor- und Nachteile besitzen Gussrohre?

    Vorteile: i. Keine Korrosion

    Nachteile: i. Anwendung bis 16bar mglich ii. Groe Wanddicke wirken sich nachteilig auf Masse und

    Herstellungslnge aus

    Sonstiges: i. uerer Schutzberzug mittels Bitumen, Zementmrtel oder

    Kunststofffolien

    41. Welche Vor- und Nachteile besitzen Stahlrohre?

    Vorteile: i. Keine Druckeinschrnkungen; Hauptmaterial bei Hochdruckleitungen

    ab 10bar ii. Grere Elastizitt als Gussrohre iii. Gut verformbar iv. Groe Baulngen

    Nachteile: i. Korrosion erfordert aktiven (KKS) und passiven (PE- oder

    Bitumenummantelung) Schutz

    42. Welche Vor- und Nachteile besitzen Kunststoffrohre?

    Vorteile PE: i. Korrosionsbestndig ii. Groe Flexibilitt und geringeres Gewicht als Stahl

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    iii. Leichte Verlegung iv. Variabel realisierbare Rohrlngen, wodurch die Anzahl der bentigten

    Verbindungsstellen optimiert wird v. Bis de 300 meist kostengnstiger als Stahlleitungen (hohe

    Wirtschaftlichkeit)

    Nachteile PE: i. Druckbegrenzung auf 4bar bzw. 10 bar bei PE 100 ii. Auendurchmesser auf max. de 630mm begrenzt iii. Geringere mechanische Verformbarkeit iv. Nicht Alterungsbestndig (begrenze Lagerung im Freien mglich 2J.)

    43. Welche Verbindungsarten gibt es bei Rohrleitungen?

    Gusseisen: i. Muffenverbindung ii. Flanch- und Gewindeverbindung

    Stahl: i. Schweiverbindung ii. Gummiverdichtete Muffenverbindung

    44. Welche Verlegungsarten von Rohrleitungen gibt es?

    Im offenen Rohrgraben: i. Bekannte Verhltnisse in der Rohrleitungszone ii. Visuelle Kontrolle der Rohrqualitt nach Verlegung mglich iii. Genauer verlauf der Rohrleitung bestimmbar iv. Einfache Nacharbeit bei Mngeln v. Auch nicht kraftschlssige Verbindungen verlegbar vi. Gleichzeitige Installation von Abzweigen u. . leicht mglich

    Grabenlose Verlegung: i. Sandeinsparung ii. Keine Wiederherstellung der Oberflchen bzw. Erdarbeiten erforderlich iii. Geringer Belastung durch Baustelleneinrichtungen und betrieb,

    Verkehrsbelastung iv. Geringere Zeit und Aufwand fr Baustellensicherung v. Manipulationssicher vi. Keine greren Strungen der Bodenverhltnisse im Trassenverlauf vii. Bohrverfahren, Grabenfrse oder Grabenpflug

    45. Was ist eine Odorierung und wozu dient Sie?

    Riechbarmachung des Erdgases

    Zielstellung: Sicherheit fr den privaten Verbraucher und Wahrnehmung von diffundiertem Gas

    Zentrale Durchfhrung an Einspeisestellen in das regionale bzw. rtliche Verteilernetz

    Schwefelfrei oder schwefelhaltige Odoriermittel

    Zustzliches: i. Warngeruch entspricht der Geruchsintensitt 3 und wird

    wahrgenommen, bevor 20% der unteren Zndgrenze erreicht sind ii. Nicht giftig oder schdlich

    iii. Darf nicht kondensieren iv. Rckstandsfreie Verdampfung v. Temperaturunbestndig

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    46. Welche Ursachen kann es fr Leckstellen geben?

    Korrosion

    Brche

    Undichte Verbindungen

    47. Welche Absperreinrichtungen gibt es bei der Instandsetzung von Rohrleitungen?

    Blasen

    Presskolben

    Stopplegerte

    Abquetschgerte

    48. Welche Sanierungsmglichkeiten gibt es?

    Relining mit reduzierter Wanddicke i. Mit Ringraum ii. Ohne Ringraum (Close-fit-Verfahren)

    Gewebeschlauchrelining

    Kommen den rsprnglichen Eigenschaften sehr nah; krzere Lebensdauer

    49. Welche Erneuerungsmanahmen gibt es?

    Konventionelle Verlegung: (in alter oder neuer Trasse)

    Grabenlose Verlegung: i. In alter Trasse: (altes Rohr bleibt im Erdreich oder wird zerstrt) ii. In neuer Trasse: (gesteuertes Bohrverfahren)

    50. Wie hoch belaufen sich die Schden an Gasleitungen und wodurch werden sie

    in erster Linie verursacht?

    Schadenhhe betrgt 450 Mio. Euro/Jahr

    93% der Schden erfolgen trotz vorliegender Leitungsauskunft

    79% aller Schden durch Arbeitsmaschinen verursacht

    55% aller Schden aufgrund mangelnder Arbeitssorgfalt

    51. WelcheSchutzmanahmen knnen/mssen bei Hausanschlssen getroffen werden?

    Passive Manahmen: i. Vermeidung von Leitungsenden ii. Anordnung der Gasanlage i nicht allgemein zugnglichen Rumen iii. Verwendung von Sicherheitsverschlssen nach iv. Verwendung von Einrichtungen als konstruktive Schutzmanahme fr

    lsbare Verbindungen

    Aktive Manahmen: i. Einbau von Gasstrmungswchtern (einzeln oder mehrfach) ii. Gas-Druckregelgerte mit integrierten Gasstrmungswchter

    52. Welche Pflichten hat ein Wohnungs-/Hauseigentmer?

    Verpflichtung des Kunden, die Gasanlage (Kundenanlage) gem den allgemein anerkannten Regeln der Technik zu errichten und zu betreiben. Dies darf nur durch ein in Installateurverzeichnis eines Netzbetreibers eingetragenes Installationsunternehmen erfolgen.

    Der Netzbetreiber hat die Recht, die Kundenanlage vor und nach der Inbetriebsetzung zu berprfen.

    Gasgerte: i. Regelmige Wartung/Inspektion durch VIU und WU

    Erdverlegte Auenanschlsse:

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    i. Entsprechend Hausanschluss ND alle 4 Jahre und MD alle 2J.

    Hausinneninstallation: i. Hausschau mind. Jhrlich ii. Gebrauchsfhigkeitsprfung mind. alle 12 Jahre iii. Zustzliche Manahmen optimal

    53. Welche Pflichten hat das GVU/Netzbetreiber?

    Durchfhrung der Instandhaltung durch der eigenen Betriebsanlagen i. Hausanschlussleitung ii. Hauptabsperreinrichtung iii. Regler iv. Zhler

    Odorierung des Gases

    Vorhaltung eines Bereitschaftsdienstes

    Information der Kunden ber ITGI-Betrieb

    Eintragung der Installationsunternehmen

    54. Was ist Biogas?

    Entsteht aus dem Abbau von organischen Stoffen unter Luftabschluss

    Ein Mischgas, dessen Hauptkomponenten Methan und CO2 sind

    Leichter als Luft

    Notwenigkeit der Aufbereitung zu Bioerdgas/Biomethan (=> der Methananteil wird auf ber 96% gesteigert!!!)

    Ziel: Vergrerung der Bioerdgaseinspeisung in die Netz in den kommenden Jahren

    Erhebliche CO2 Minimierung

    55. Welche Mglichkeiten der Nutzung von Biogas bestehen?

    Stromerzeugung am Standort (bspw. Landwirte)

    Transport ber Biogas-Leitungen zu geeigneten KWK-Standorten

    Aufbereitung zu Bioerdgas und Einspeisung ins Erdgasnetz

    56. Wie gliedert sicher der Entstehungsprozess von Biogas auf?

    Entstehung durch Abbau von organischer Stoffe unter Luftabschluss

    Biologischer Prozess unter Beteiligung verschiedener Bakterien

    Unterteilung des Abbauprozesses in 3 Stufen i. Hydrolyse ii. Versuerung iii. Methanbildung

    57. Wie sieht die Aufbereitung von Biogas aus?

    Kritische Bestandteile von Biogas: i. Wasser- und Schwefelwasserdampf ii. Ammoniak, Siloxane und Luft iii. Aromatische Verbindungen, Halogene (Chloride, Fluoride) iv. COs

    Aufbereitung fr direkte Verwertung (BHKW) i. Trocknung ii. Filtration iii. Entschwefelung

    Aufbereitung fr die Einspeisung in das Erdgasnetz: i. Trocknung, Filtration und Entschwefelung ii. Feinreinigung von Spurengasen (H2S, NH3, Chlorverbindungen) iii. Abtrennung von CO2 (Methananreicherung) mittels chem. / phys. Verf.

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    58. Wie sieht die Prozesskette bei der Abbaubildung aus?

    59. Wo bestehen Anwendungsmglichkeiten von Erdgas prinzipiell?

    Industrie (Glas, Keramik, Metall,) Gewerbe (Sauna, Bckereien, Wscherein,) ffentlicher Sektor (Betrieb von Grokchen, Klimatisierung, Strom,) Haushalte (Heizen, Kochen, Backen, Warmwasseraufbereitung,) als Kraftstoff (Auto, Bus, LKW,) sonstige (Heizstrahler, Strahlungsheizung, Beleuchtung,)

    60. Welche Anwendungsmglichkeiten von Erdgas bestehen im Industriesektor?

    Zur Erzeugung von Prozess- und Raumwrme

    Zur Produktion von Wrme und Strom mit Blockheizkraftwerken (BHKWs)

    Zum Klimatisieren und Tiefkhlen

    Im Direkteinsatz bei Wrme- und Trocknungsprozessen

    Z.B. beim Schmelzen, Glhen, Hrten, Trocknen, Einbrennen, usw.

    Beispiel: Metall-, Zement-, Glas-, Keramik- und Textilindustrie, in der chemischen Industrie sowie in Trocknereien und Spritzwerken

    61. Wie sieht die Funktionsweise einer Brennstoffzelle aus?

    Anodenreaktion: H2 => 2H

    + + 2e-

    Kathodenreaktion: O2 + 4e- => 2O2-

    Endreaktion: 2H+ + O2- => H2O

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    62. Welche Vorteile bestehen bei der Anwendung von Erdgas im Gewerbe?

    Gasgerte fr Produktion, Heizung und Warmwasserbereitung haben einen hohen Nutzungsgrad

    Erdgas lsst sich exakt regeln gut fr Automatisierungsprozesse Gasgerte haben hohe Heizleistungen schnelle Betriebsbereitschaft Gasgertetechnik energiesparend und vielseitig (Wrmerckgewinnung,

    Brennwertnutzung, Kraft-Wrme-Kopplung)

    Erdgas verbrennt ohne Rauch und Ru (Reduzierung Reinigungs- und Wartungskosten, Verlngerung der Lebensdauern der Anlagen)

    Leitung statt Lagerung, d.h. keine Energievorrte ntig teurer Raum kann so besser genutzt werden (Keine Lagerungskosten)

    Besonders leichte Einhaltung der Umwelt- und Emissionsvorgaben

    63. Warum ist Energiepolitik wichtig?

    Energieversorgung ist die Grundlage einer Volkswirtschaft

    Liberalisierung der Energiemrkte

    Aktuelle Preisdebatte

    Sicherung der Rahmenbedingungen fr stabile Energiebeschaffung (hohe Importabhngigkeit Deutschlands!!!)

    Energiepolitik i. Wirtschaftspolitik ii. Versorgungssicherheit iii. Umweltvertrglichkeit

    64. Ziele der Energiepolitik?

    Wettbewerbe im Strom- und Gasbereich

    Niedrigere Strom- und Gaspreise

    Transparente Marktverhltnisse

    Verbesserte Serviceleistungen

    65. Wer hat die Verantwortung fr die Versorgungssicherheit?

    Staat und Unternehmen

    Desweiteren ist die Sicherheit bestimmten externen Einflssen unterworfen (bspw. ko-, Minerall- und Umsatzsteuer, Steinkohlesubventionen, internationale Energiepolitik,)

    66. Warum Emissionshandel?

    Beruht auf dem Kyoto-Protokoll

    Verpflichtung zur Reduzierung der CO2-Emission

    Minderungsbedarf von 250 Mio.t CO2 => dringender Handlungsbedarf

    67. Was ist Emissionshandel?

    Steuerungsmethode zur Regulierung des CO2-Emission (Einhaltung von Grenzwerten bzw. weitere Reduzierung)

    Staat stellt Unternehmen bestimmte Anzahl an Zertifikaten zur Verfgung

    Unternehmen die Unterhalt der Grenze produzieren knnen Zertifikate an andere Unternehmen verkaufen sowie Staat kann Zertifikate kaufen

    Derzeit ist der Aussto zur gro (beantragte Zertifikate 509 Mio. t CO2 zu 495 Mio. t CO2 als festgelegt Grenze) => Minimierung jeder Anlage um 7,4%

    68. Wie sieht prinzipiell die Entgeltbildung aus?

    Regel: Kostenorientierte Entgeltbildung

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    Ausnahme: Marktorientierte Entgeltbildung (nur mit Nachweis bestimmter Voraussetzungen)

    69. Wie sieht das Grundkonzept der kostenorientierten Entgeltbildung aus?

    Aufwandsgleiche Kosten (Material- und Personalkosten, Fremdkapitalzinsen) + kalkulatorische Abschreibungen + kalkulatorische Eigenkapitalzinsen + kalkulatorische Steuern % Kostenmindernde Erlse und Ertrge = Netzkosten

    70. Welche Anforderungen bestehen an den Gaspreis?

    Er muss: i. Marktgerecht sein ii. Betrieblichen Aufwand decken

    iii. Ausreichenden Gewinn sichern

    Gaspreis muss fr jedes Abnahmeverhltnis individuell berechnet werden

    71. Wie sieht das Grundprinzip der Gaspreisbildung aus?

    Vergleichspreis zur Konkurrenzenergie mittels i. Formelpreise (Heizl) ii. Fixpreise

    iii. An das Produkt gebundene Preise (Verkaufsprodukt des Endkunden) iv. Produktpreise in Annherung an den Strommarkt (Preis fr

    Bandlieferung ber einen definierten Zeitraum)

    72. Wie sehen die Kalkulatorischen Kosten aus?

    Produktionskosten + Transportkosten + Produzentenmarge = Importpreis

    + Transport- und Strukturierungskosten Ferngasstufe + Marge Ferngasstufe = Preis fr Weiterverteiler

    + Verteilungskosten/Service/Steuern/Abgaben + Marge = Endverbraucherpreis (+Steuern) = Preisuntergrenze fr Gasversorgungsunternehmen

    73. Woraus setzt sich die Preisuntergrenze zusammen?

    Ergibt sich aus den eigenen Kosten fr: i. Gasbeschaffung ii. Transport/Verteilung

    iii. Verwaltung iv. Steuern v. Konzessionsabgaben

    vi. Sonstige Kosten vii. Mindestnettomarge

    74. Woraus die Preisobergrenze?

    Ergibt sich aus Wirtschaftlichkeitsvergleich von Erdgas mit anderen Energietrgern

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    Wichtige geschichtliche Daten:

    - 1954: Die deutschen Erdgasvorrte werden auf 20-30 Mrd. m3

    - 1959: Grndung der Erdgasverkaufsgesellschaft Mnster mbH durch deutsche Erdgasproduzenten mit der Aufgabe der Vermarktung des von den Gesellschaftlern gefundenen Erdgases

    - 1968: mehrere in Deutschland ttige Erdgasproduzenten beteiligen sich an der Ruhr gas (Vereinbarung zur gaswirtschaftlichen Zusammenarbeit).

    - 1968: Beginn der Erdgaslieferungen aus Groningen und auch aus dem angrenzenden deutschen Raum nach Sddeutschland

    - 1970: Der Anteil von Erdgas am Gesamtgasverbrauch betrgt 70% (Ruhrgas)

    - 1970: Abschluss des ersten Liefervertrages mit der UdSSR ber rd. 3 Mrd. m3/a an Erdgas. Gleichzeitig Mannesmann 1,2 Mio. t Grorohre in die UdSSR.

    - 1973: Aufnahme der ersten Gaslieferung aus der UdSSR