28
ZUSAMMENFASSUNG I Zeitliche Verzögerung bei der Aufstellung der Energiebilanz 2011 Für die Bilanzerstellung wurden bisher die Verbrauchsdaten der Mineralöle und Mineral- ölprodukte vom Mineralölwirtschaftsverband (MWV) den Statistischen Ämtern zur Verfü- gung gestellt. Aufgrund einer organisatorischen Änderung innerhalb des MWV konnte der Verband die Daten, die für die Aufstellung der Energiebilanz 2011 benötigt wurden, nur zeitverzögert und unvollständig bereitstellen. Die entstandenen Datenlücken mussten durch eigene Berechnungen des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz und Schät- zungen des Länderarbeitskreises Energiebilanzen (LAK) in Abstimmung mit dem MWV geschlossen worden. Dadurch ergab sich allerdings ein erheblicher Zeitverzug. So konn- te die Energiebilanz 2011, nicht wie vorgesehen im Mai, sondern erst Ende 2013 fertig- gestellt werden, was wiederum eine Verzögerung bei der Erstellung des Energieberichts nach sich zog. Der Auftrag Der Energiebericht des Landes Rheinland- Pfalz ist laut Beschluss des rheinland- pfälzischen Landtags in zweijährigem Tur- nus zu erstellen. Der 10. Energiebericht bezieht seinen energiestatistischen Teil auf die Jahre 2010 und 2011. Zum Bericht Hauptinhalte des Berichtes, sind der ener- giestatistische Teil (s. Kapitel 3) und das Kapitel zu den CO 2 -Bilanzen (s. Kapitel 7) sowie eine umfangreiche Darstellung der Handlungsfelder der Energiepolitik in Rheinland-Pfalz, mit den Schwerpunkten Landesenergieagentur, Bürger- Energiegenossenschaften, Forschung, Technologie, Wissenstransfer und Schu- len, Energieversorgung als Aufgabe der Landes- und Regionalplanung, Kooperati- onen sowie Energieeinsparung, Energieef- fizienz und ausgehend von der Energie- bilanz der Entwicklung der Erneuerbaren Energien (s. Kapitel 2). Energiebilanz Rheinland-Pfalz Der rheinland-pfälzische Primärenergie- verbrauch war in den vergangenen Jah- ren durch deutliche Schwankungen ge- kennzeichnet. Während die konjunkturelle Erholung sowie die kühle Witterung zu Beginn des Jahres den Primärenergiever- brauch 2010 in die Höhe trieben, sorgten 2011 vor allem die milde Witterung in der Heizperiode und die stark gestiegenen Energiepreise für eine Senkung des Ver- brauchs. Mit 176 TWh wurden 2011 rund 5,7% weniger Energie verbraucht als im

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ZUSAMMENFASSUNG

I

Zeitliche Verzögerung bei der Aufstellung der Energiebilanz 2011

Für die Bilanzerstellung wurden bisher die Verbrauchsdaten der Mineralöle und Mineral-

ölprodukte vom Mineralölwirtschaftsverband (MWV) den Statistischen Ämtern zur Verfü-

gung gestellt. Aufgrund einer organisatorischen Änderung innerhalb des MWV konnte

der Verband die Daten, die für die Aufstellung der Energiebilanz 2011 benötigt wurden,

nur zeitverzögert und unvollständig bereitstellen. Die entstandenen Datenlücken mussten

durch eigene Berechnungen des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz und Schät-

zungen des Länderarbeitskreises Energiebilanzen (LAK) in Abstimmung mit dem MWV

geschlossen worden. Dadurch ergab sich allerdings ein erheblicher Zeitverzug. So konn-

te die Energiebilanz 2011, nicht wie vorgesehen im Mai, sondern erst Ende 2013 fertig-

gestellt werden, was wiederum eine Verzögerung bei der Erstellung des Energieberichts

nach sich zog.

Der Auftrag

Der Energiebericht des Landes Rheinland-

Pfalz ist laut Beschluss des rheinland-

pfälzischen Landtags in zweijährigem Tur-

nus zu erstellen. Der 10. Energiebericht

bezieht seinen energiestatistischen Teil

auf die Jahre 2010 und 2011.

Zum Bericht

Hauptinhalte des Berichtes, sind der ener-

giestatistische Teil (s. Kapitel 3) und das

Kapitel zu den CO2-Bilanzen (s. Kapitel 7)

sowie eine umfangreiche Darstellung der

Handlungsfelder der Energiepolitik in

Rheinland-Pfalz, mit den Schwerpunkten

Landesenergieagentur, Bürger-

Energiegenossenschaften, Forschung,

Technologie, Wissenstransfer und Schu-

len, Energieversorgung als Aufgabe der

Landes- und Regionalplanung, Kooperati-

onen sowie Energieeinsparung, Energieef-

fizienz und – ausgehend von der Energie-

bilanz – der Entwicklung der Erneuerbaren

Energien (s. Kapitel 2).

Energiebilanz Rheinland-Pfalz

Der rheinland-pfälzische Primärenergie-

verbrauch war in den vergangenen Jah-

ren durch deutliche Schwankungen ge-

kennzeichnet. Während die konjunkturelle

Erholung sowie die kühle Witterung zu

Beginn des Jahres den Primärenergiever-

brauch 2010 in die Höhe trieben, sorgten

2011 vor allem die milde Witterung in der

Heizperiode und die stark gestiegenen

Energiepreise für eine Senkung des Ver-

brauchs. Mit 176 TWh wurden 2011 rund

5,7% weniger Energie verbraucht als im

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Zusammenfassung

II

Struktur des Primärenergieverbrauchs 2011 – nach Energieträgern

Z. 1

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Vorjahr. Das langjährige Mittel

(179,2 TWh) wurde damit unterschritten.

Ein Vergleich des effektiven und des

temperaturbereinigten Primärenergie-

verbrauchs zeigt, dass der Einfluss der

unterschiedlichen Witterungsverläufe in

den Jahren 2010 und 2011 erheblich war.

Während der Primärenergieverbrauch

2010 durch die Temperaturbereinigung

von 186,6 TWh auf 183,2 TWh zurück-

ging, erhöhte er sich 2011 von 176 TWh

auf 180,7 TWh. Mit einem Minus von 1,3%

fiel der Rückgang des Primärenergiever-

brauchs 2011 gegenüber 2010 tempera-

turbereinigt deutlich geringer aus als beim

Vergleich der effektiven Verbrauchswerte.

Der effektive Primärenergieverbrauch war

2011 in Rheinland-Pfalz um 9,5% höher

als 1990. Temperaturbereinigt war der

Anstieg mit +8,9% etwas schwächer.

Zur Struktur des Primärenergiever-

brauchs

Mineralöle und Mineralölprodukte waren

2011 mit einem Anteil am effektiven Pri-

märenergieverbrauch von 42% nach wie

vor die bedeutendste Gruppe von Energie-

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Zusammenfassung

III

Struktur des Primärenergieverbrauchs 2011 – nach Verbrauchsbereichen

Z. 2

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

trägern im rheinland-pfälzischen Energie-

mix. Mit 74,6 TWh lag ihr Verbrauch um

1,2% unter dem Niveau von 2010. Dieser

Rückgang ist vor allem auf die Energieträ-

ger Rohbenzin und leichtes Heizöl zurück-

zuführen, deren Verbrauch jeweils um

knapp 5% sank. Rohbenzin wird als stoffli-

cher Rohstoff in der Grundstoffchemie

eingesetzt; leichtes Heizöl wird nach wie

vor in vielen rheinland-pfälzischen Privat-

haushalten verwendet.

Der Verbrauch von Erdgas schwankte

2010 und 2011 stark. Auf den Nachfrage-

anstieg 2010 um 9,1%, der u.a. durch die

relativ kühle Witterung verursacht wurde,

folgte 2011 ein Rückgang um 11%. Mit

64,7 TWh bzw. einem Anteil von 37% am

Primärenergieverbrauch des Landes stand

Erdgas 2011 innerhalb des rheinland-

pfälzischen Energiemixes hinter der Grup-

pe der Mineralöle und Mineralölprodukte

an zweiter Stelle. Für sich genommen, war

Erdgas sogar der mit Abstand bedeu-

tendste Energieträger. Auf Stein- und

Braunkohle entfielen 2011 zusammen nur

noch 1,9 TWh bzw. 1,1% des Primärener-

gieverbrauchs.

Der Stromaustauschsaldo drückt die Diffe-

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Zusammenfassung

IV

Primärenergieverbrauch erneuerbarer Energieträger 1990, 1995 sowie

2000 – 2011

Z. 3

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

renz zwischen Lieferungen und Bezügen

elektrischen Stroms über die Landesgren-

ze hinweg aus. Er leistete 2011 mit einem

Anteil von 7,1% einen wesentlichen Bei-

trag zum rheinland-pfälzischen Primär-

energieverbrauch. Im Jahr 2011 wurden

12,5 TWh Strom importiert; im Vergleich

zum Basisjahr 1990 war der Stromaus-

tauschsaldo 2011 um 37% niedriger.

Erneuerbare Energien beim PEV

Der Anteil der aus regenerativen Quellen

erzeugten Energie am Primärenergiever-

brauch ist 2011 weiter gestiegen. Er lag

mit 9,8% um 0,3 Prozentpunkte über dem

Vorjahreswert. Im Jahr 2011 beruhte die

Zunahme des Anteilswertes allerdings auf

einem statistischen Effekt, weil der gesam-

te Primärenergieverbrauch mit –5,7%

stärker abnahm als der Verbrauch von

Primärenergie aus erneuerbaren Energie-

trägern. Die absolute Verbrauchsmenge

aus erneuerbaren Quellen stammender

Energie lag 2011 mit 17,3 TWh um 2,4%

unter dem Niveau von 2010 (17,7 TWh),

was auf Rückgänge beim Verbrauch von

Energie aus Biomasse und Wasserkraft

zurückzuführen war.

Trotz eines Verbrauchsrückgangs gegen-

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Zusammenfassung

V

Primärenergieverbrauch erneuerbarer Energieträger 2011 nach Art des

Energieträgers

Z. 4

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

über 2010 um 8,5% dominierte unter den

erneuerbaren Energieträgern 2011 weiter-

hin die Biomasse. Der Verbrauch von

Energie aus festen und flüssigen biogenen

Stoffen, biogenen Kraftstoffen, aus dem

biogenen Anteil des Abfalls und aus Bio-

gas summierte sich auf 12,2 TWh. Der

Anteil der Biomasse am Primärenergie-

verbrauch aus erneuerbaren Energieträ-

gern belief sich auf 70%.

Die Windkraft trug 2011 mit 2,2 TWh bzw.

13% zum Verbrauch von Primärenergie

aus erneuerbaren Quellen bei. Der Beitrag

der Fotovoltaik belief sich 2011 auf

0,94 TWh, was einem Anteil von 5,4%

entsprach. Ihr Anteil hat sich gegenüber

2009 mehr als verdoppelt. Die Fotovoltaik

hat mittlerweile die Wasserkraft überholt,

die 2011 bei erzeugten 0,75 TWh nur noch

auf einen Anteil von 4,4% kam. Auf die

Solarthermie (0,33 TWh) entfiel 2011 ein

Anteil von 1,9%.

Unter den sonstigen erneuerbaren Ener-

gieträgern hatte die Umweltwärme (Ge-

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Zusammenfassung

VI

Struktur des Bruttostromverbrauchs 1990, 1995 sowie 2000 – 2011

Z. 5

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

othermie, Nutzung von Wärmepumpen)

2011 die größte Bedeutung (0,49 TWh,

Anteil 2,8%). Die biogenen Energieträger

aus der Abwasserreinigung und der Ab-

fallwirtschaft (Klärgas: 0,24 TWh, Depo-

niegas: 0,12 TWh) vervollständigen den

Katalog der erneuerbaren Energieträger

beim Primärenergieverbrauch.

Die Struktur des rheinland-pfälzischen und

des gesamtdeutschen Primärenergie-

verbrauchs unterscheidet sich deutlich

voneinander. Kohle und Kernkraft hatten

im deutschen Energiemix 2011 einen we-

sentlich höheren Stellenwert als innerhalb

des rheinland-pfälzischen Primärenergie-

verbrauchs. Auch die erneuerbaren Ener-

gieträger hatten in Deutschland einen et-

was höheren Anteil am Primärenergiever-

brauch. Bei den übrigen Energieträgern

war der Anteil am Primärenergieverbrauch

in Rheinland-Pfalz höher als in Deutsch-

land insgesamt. Besonders groß war die

Diskrepanz beim Erdgas. Auch Mineralöle

und Mineralölprodukte wurden in Rhein-

land-Pfalz 2011 relativ deutlich stärker

eingesetzt als im Bundesdurchschnitt, was

u.a. auf die große Bedeutung der nicht-

energetischen Nutzung dieser Energieträ-

ger in der Industrie des Landes zurückzu-

führen ist.

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Zusammenfassung

VII

Struktur der Bruttostromerzeugung 2011 nach Energieträgern

Z. 6

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Strom

Im Gegensatz zum Primärenergiever-

brauch hat sich der Stromverbrauch in

Rheinland-Pfalz 2010 und 2011 kaum ver-

ändert. Der Bruttostromverbrauch belief

sich in beiden Jahren auf rund 28,9 TWh.

Nachdem der Verbrauch in der Wirt-

schaftskrise kurzzeitig das Niveau von

1990 unterschritten hatte, lag er 2011 wie-

der deutlich (um 6,1%) darüber.

Der rheinland-pfälzische Stromverbrauch

wird durch die Erzeugung von Strom im

Land sowie durch Stromimporte aus ande-

ren Bundesländern oder aus dem Ausland

gedeckt, die im Stromaustauschsaldo

abgebildet werden. Der Stromaustausch-

saldo, der im Krisenjahr 2009 einen Tiefst-

stand erreicht hatte, erhöhte sich 2010 um

6,3% und 2011 nochmals um 0,9%. Er

belief sich 2011 auf 12,5 TWh. Das Ver-

hältnis zwischen heimischer Erzeugung

und Importen blieb seit 2009 fast unverän-

dert bei 57% zu 43%.

Im Jahr 2011 betrug die rheinland-

pfälzische Bruttostromerzeugung

16,4 TWh, was gegenüber 2010 einen

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Zusammenfassung

VIII

Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern 2004 – 2011

Z. 7

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

leichten Rückgang um 0,8% bedeutete.

Die Abnahme betraf ausschließlich die

Stromerzeugung aus nicht erneuerbaren

Energieträgern, die um 4,8% schrumpfte.

Im Jahr 2011 wurden 11,6 TWh bzw. 71%

des in Rheinland-Pfalz erzeugten Stroms

aus nicht erneuerbaren Quellen gewon-

nen. Unter den nicht erneuerbaren Ener-

gieträgern kommt dem Erdgas eine über-

ragende Bedeutung zu. Erdgasbetriebene

Kraftwerke bilden das Rückgrat der rhein-

land-pfälzischen Stromproduktion. Mit

10,5 TWh kamen 2011 knapp zwei Drittel

des Stroms aus den Turbinen von Gas-

kraftwerken. Damit ist die Stromproduktion

der Gaskraftwerke mehr als doppelt so

groß wie die aus erneuerbaren Energie-

trägern erzeugte Strommenge (4,8 TWh).

Allerdings nahm die aus erneuerbaren

Energieträgern erzeugte Strommenge

kräftig zu. Die Zuwachsraten fielen 2010

und 2011 mit +12% bzw. +10% wieder

zweistellig aus, nachdem 2008 und 2009

nur Wachstumsraten im niedrigen einstel-

ligen Bereich zu verzeichnen waren

(+1,7% bzw. +3,3%). Der Anteil regenera-

tiv erzeugter Elektrizität an der rheinland-

pfälzischen Bruttostromerzeugung stieg

damit auf einen neuen Höchststand von

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Zusammenfassung

IX

Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern 2011

Z. 8

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

29% (Deutschland: 20%). Die Wachs-

tumsdynamik ging vor allem von den

Energieträgern Windkraft und Fotovoltaik

aus. Besonders im Jahr 2011 wirkten sich

gute Windverhältnisse und hohe Sonnen-

einstrahlung günstig auf die Stromerträge

der Windenergie- bzw. Solaranlagen aus.

Auch der Zubau der Anlagen sorgte für die

positive Entwicklung der Stromerzeugung.

Somit konnte die Windkraft ihre Dominanz

unter den erneuerbaren Energieträgern in

der heimischen Stromerzeugung weiter

ausbauen; ihr Anteil an der Stromproduk-

tion aus regenerativen Energiequellen

erhöhte sich 2011 auf 46%. Die Fotovolta-

ik konnte ihren Anteil gegenüber 2009

mehr als verdoppeln und rangierte 2011

mit knapp 20% an zweiter Stelle. Mit

0,94 TWh wurde erstmals mehr Strom aus

Fotovoltaik erzeugt als aus Wasserkraft

(0,76 TWh). Nach einem kräftigen Anstieg

der Stromerzeugung aus Wasserkraft im

Jahr 2010 ging sie 2011 wieder zurück. Ihr

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Zusammenfassung

X

Stromerzeugung1) aus Kraft-Wärme-Kopplung 2011 nach Energieträgern

Z. 9

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Anteil an der Stromproduktion aus erneu-

erbaren Energien belief sich 2011 nur

noch auf 16%.

Auch die aus Biomasse erzeugte Strom-

menge (0,81 TWh) überstieg 2011 erst-

mals die Stromproduktion aus Wasser-

kraft. Biomasse stand damit unter den

erneuerbaren Energieträgern an dritter

Stelle. Ihr Anteil an der Stromgewinnung

aus regenerativen Energiequellen lag

2011 insgesamt bei 17%. Die gängigsten

auf Biomassenutzung basierenden Verfah-

ren waren die Stromgewinnung aus festen

biogenen Rohstoffen, die 7,2% zur Strom-

produktion aus erneuerbaren Energieträ-

gern beitrug, und die Stromerzeugung aus

Biogas mit einem Anteil von 6,1%.

Die übrigen Verfahren zur Gewinnung von

Strom aus regenerativen Energiequellen –

die Nutzung von Klär- und Deponiegas

sowie Geothermie oder Wärmepumpen –

produzierten 1,9% der Strommenge aus

erneuerbaren Energieträgern.

Seit 2006 stammt mehr als die Hälfte des

in Rheinland-Pfalz erzeugten Stroms aus

dem Prozess der Kraft-Wärme-Kopplung

(KWK). Im Jahr 2011 wurden in den rhein-

land-pfälzischen KWK-Anlagen 8,7 TWh

Elektrizität erzeugt; dies entspricht einem

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Zusammenfassung

XI

Anteil von 53% an der gesamten Stromer-

zeugung in Rheinland-Pfalz. Die übrigen

7,7 TWh bzw. 47% der Stromerzeugung

entfielen auf ungekoppelte Prozesse oder

direkt in das Netz eingespeiste Elektrizität.

In KWK-Anlagen wird am häufigsten Erd-

gas als Energieträger eingesetzt. Im Jahr

2011 wurde daraus eine Strommenge von

7,9 TWh erzeugt. Der Anteil des Erdgases

an der Nettostromerzeugung aus KWK lag

2011 bei 91%.

Aus anderen fossilen Energiequellen so-

wie sonstigen nicht erneuerbaren Energie-

trägern (z.B. Wasserstoff) wurden 2011 in

KWK-Anlagen 0,45 TWh Strom erzeugt.

Dies entspricht einem Anteil an der Net-

tostromproduktion aus KWK-Prozessen

von 5,1%. Mit erneuerbaren Energieträ-

gern wurden 0,31 TWh Elektrizität gewon-

nen. Ihr Anteil lag unverändert bei 3,6%.

Bis zum Ende des Jahre 2013 waren in

Rheinland-Pfalz insgesamt 1.357 Wind-

energieanlagen mit einer installierten Ge-

samtleistung von 2.303 MW installiert. Im

Jahr 2013 wurden 149 Windenergieanla-

gen bzw. 413,4 MW zugebaut.

Die durchschnittliche Anlagenleistung aller

Windenergieanlagen in Rheinland-Pfalz ist

von 1,1 MW in 2006 auf einen Wert von

1,7 MW in 2013 angestiegen.

Der Ausbau der Windenergie auf Wald-

standorten hat in Rheinland-Pfalz früh be-

gonnen und es konnten vielfältige und

wertvolle Erfahrungen gesammelt werden.

2011 standen bereits 10% der Windener-

gieanlagen in Rheinland-Pfalz auf Wald-

standorten und rund dreiviertel der in 2012

neu errichteten Anlagen wurden im Wald

installiert.

Für die weitere Entwicklung der Wind-

energie verfolgt die Landesregierung da-

her das Ziel, in einer geregelten Entwick-

lung mindestens 2% der Waldfläche für

Windenergienutzung vorzusehen und die

Windenergie hierbei auf geeigneten, wind-

höffigen Standorten zu konzentrieren.

Mit dem im Juni 2013 veröffentlichten

Windatlas wurde den Regionen und

Kommunen ein hervorragendes Instru-

ment für eine sorgsame Flächenauswahl

zur Verfügung gestellt. Er leistet einen

wichtigen Beitrag, bei planungsrechtlich

geeigneten Flächen die windhöffigsten

potenziellen Standorte zu bestimmen.

Mit der Teilfortschreibung des LEP IV im

Mai 2013 setzte die Landesregierung neue

Rahmenbedingungen für den Ausbau re-

generativer Energien. Dabei liegt der

Schwerpunkt des LEP IV aufgrund der

hohen Energiepotenziale in diesem Be-

reich in Rheinland- Pfalz bei der Steue-

rung und dem Ausbau der Windenergie.

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Zusammenfassung

XII

Endenergieverbrauch 1990, 1995 sowie 2000 – 2011 nach Energieträgern

Z. 10

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Um bei der Umsetzung der Vorgaben des

LEP IV hinsichtlich des Ausbaues der er-

neuerbaren Energien den verschiedenen

Planungsebenen ein aktuelles Werkzeug

zur Aufstellung von Regional- und Bauleit-

plänen zur Verfügung zu stellen, haben

die mit der Umsetzung der Energiewende

befassten Fachressorts Hinweise für die

Beurteilung der Zulässigkeit der Errichtung

von Windenergieanlagen in Rheinland-

Pfalz erarbeitet (Rundschreiben Wind-

energie).

Die Nutzung der Fotovoltaik in Rheinland-

Pfalz entwickelt sich sehr dynamisch. En-

de des Jahres 2013 waren in Rheinland-

Pfalz bereits mehr als 82.000 Fotovoltaik-

anlagen mit einer Gesamtleistung von 1,7

Gigawatt installiert.

Endenergieverbrauch

Im Jahr 2011 belief sich der Endenergie-

verbrauch (EEV) in Rheinland-Pfalz auf

127,4 TWh. Ähnlich wie der Primärener-

gieverbrauch nahm der Endenergiever-

brauch in den vergangenen Jahren einen

schwankenden Verlauf. Während 2010

eine Zunahme um 4,8% gegenüber 2009

zu verzeichnen war, folgte 2011 eine Ab-

nahme um 6,5%. Durch den Anstieg 2010

wurde der mit der Wirtschaftskrise einher-

gehende Rückgang des Vorjahres ausge-

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Zusammenfassung

XIII

Endenergieverbrauch erneuerbarer Energieträger1) 2011

Z. 11

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

glichen. Neben der konjunkturellen Erho-

lung dürfte die Erhöhung auch auf die au-

ßergewöhnlich kühle Witterung im Jahr

2010 zurückzuführen sein. Wesentliche

Ursache für die deutliche Abnahme des

Endenergieverbrauchs im Jahr 2011 wa-

ren die über dem langjährigen Durch-

schnitt liegenden Temperaturen. Auch die

Reaktion der Verbraucher auf die gestie-

genen Energiepreise dürfte eine Rolle ge-

spielt haben.

Der unmittelbare Endverbrauch von Ener-

gie aus erneuerbaren Quellen – d.h. oh-

ne die Berücksichtigung von Strom- und

Fernwärmeanteilen – wird in Rheinland-

Pfalz seit Jahren von den festen biogenen

Stoffen und den biogenen Kraftstoffen

dominiert. Die festen Stoffe biogenen Ur-

sprungs, von denen Brennholz die größte

Bedeutung hat, trugen 2011 mit 5,8 TWh

bzw. 67% zum Endverbrauch von aus er-

neuerbaren Quellen erzeugter Energie bei.

Auf biogene Kraftstoffe entfielen 1,9 TWh

bzw. 22% des Endenergieverbrauchs aus

regenerativen Quellen.

Die Nutzung von Umweltwärme (Wärme-

pumpen) nahm in den vergangenen Jah-

ren zu. Im Jahr 2011 belief sich der Ver-

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Zusammenfassung

XIV

Endenergieverbrauch 2011 nach Verbrauchergruppen

Z. 12

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

brauch auf 0,39 TWh, was einem Anteil

von 4,5% entsprach. Auch die aus Solar-

thermie verzeichnete in den letzten Jahren

leichte Zugewinne. Mit 0,33 TWh erreichte

die Solarthermie 2011 einen Anteil von

3,8%. Auf die sonstigen regenerativen

Energieträger (biogener Anteil des Abfalls,

Klärschlamm, flüssige biogene Stoffe,

Klärgas und Biogas) entfielen mit zusam-

men 0,22 TWh 2,6% des Endenergiever-

brauchs aus erneuerbaren Quellen.

Wird der Einsatz erneuerbarer Energieträ-

ger aus der Umwandlungsbilanz (Strom

und Fernwärme) mit einbezogen, so liegt

der Anteil erneuerbarer Energiequellen am

Endenergieverbrauch 2011 bei 11%.

Bei der Betrachtung des Endenergiever-

brauchs nach Verbrauchergruppen zeigt

sich, dass die Gruppe „Haushalte, Ge-

werbe, Handel, Dienstleistungen, übrige

Verbraucher“ (Haushalte/GHD) 2011

nach wie vor den höchsten Verbrauch

aufwies. Im Jahr 2011 waren es 48 TWh;

das sind 38% des gesamten rheinland-

pfälzischen Endenergieverbrauchs. Etwa

zwei Drittel des Verbrauchs gehen auf das

Konto der Haushalte (2011: 32,1 TWh),

ein Drittel wird im Bereich GHD verbraucht

(16,2 TWh).

Erdgas ist als Energieträger für die Ver-

brauchergruppe Haushalte/GHD von gro-

ßer Bedeutung. Im Jahr 2011 verbrauchte

der Sektor Haushalte/GHD 14,9 TWh aus

Erdgas erzeugter Energie, was einem An-

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Zusammenfassung

XV

teil von 31% am Endenergieverbrauch des

Sektors entsprach. An zweiter Stelle folg-

ten Mineralöle und Mineralölprodukte mit

13,6 TWh bzw. einem Anteil von 28%.

Innerhalb dieser Gruppe von Energieträ-

gern hatte Heizöl mit 11,7 TWh den mit

Abstand größten Stellenwert. Ein Viertel

ihres Endenergieverbrauchs deckte die

Verbrauchergruppe Haushalte/GHD 2011

mit elektrischem Strom (12,2 TWh).

Der Beitrag der erneuerbaren Energieträ-

ger (6 TWh) zum Endenergieverbrauch

des Sektors Haushalte/GHD lag 2011 bei

12%. Brennholz hatte dabei die mit Ab-

stand größte Bedeutung; 2011 stammten

5,2 TWh Energie aus dieser Quelle.

Der Endenergieverbrauch der Industrie

belief sich 2011 auf 42 TWh, damit hatte

der Sektor einen Anteil von 33% am ge-

samten Endenergieverbrauch. Der Ver-

brauch entwickelte sich anders als im Sek-

tor Haushalte/GHD, insbesondere fielen

die Schwankungen in den vergangenen

Jahren geringer aus. Im Zuge der konjunk-

turellen Erholung nach dem krisenbeding-

ten Einbruch 2009 erhöhte sich der End-

energieverbrauch in der Industrie 2010 um

5,9%. Die Verbrauchssenkung 2011 war

mit –1,3% schwächer als im Sektor Haus-

halte/GHD.

Auch für den Endenergieverbrauch des

Industriesektors ist Erdgas am bedeu-

tendsten. Im Jahr 2011 wurden 19,4 TWh

aus Erdgas erzeugter Energie verbraucht.

Damit trug dieser Energieträger 46% zum

gesamten Endenergieverbrauch der In-

dustrie bei. Die zweitwichtigste Energie-

quelle für die Industrie ist Elektrizität. Mit

15,4 TWh hatte elektrischer Starkstrom

(Wechselstrom) 2011 einen Anteil von

37% am Endenergieverbrauch des Sek-

tors. Die Gruppe der sonstigen Energie-

träger, zu der u.a. Fernwärme, Abfall, Ab-

hitze und Gasdruck zählen, deckte 2011

mit 4,5 TWh 11% des Endenergiever-

brauchs der Industrie.

Die übrigen Energieträger haben nur eine

vergleichsweise geringe Bedeutung für

den Endenergieverbrauch des Sektors.

Auf Mineralöl und Mineralölprodukte ent-

fielen 2011 noch 2,5% und auf Kohle 2,4%

des industriellen Endenergieverbrauchs.

Noch geringer ist die Bedeutung der er-

neuerbaren Energieträger. Ihr Anteil lag

2011 bei 2%.

Der Endenergieverbrauch im Verkehrs-

sektor lag 2011 bei 37 TWh und machte

damit 29% des gesamten Verbrauchs aus.

Nachdem der Endenergieverbrauch im

Krisenjahr 2009 im Verkehrssektor mit

-1% vergleichsweise moderat zurückge-

gangen war, erhöhte sich der Endenergie-

verbrauch 2010 nur leicht um 0,5%. Im

Folgejahr fiel die Zunahme mit +0,2%

noch geringer aus. Dabei könnte sich die

Entwicklung der Kraftstoffpreise dämpfend

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Zusammenfassung

XVI

Index der Verbraucherpreise und Preise für ausgewählte Energieträger in

Rheinland-Pfalz 1995 – 2011

Z. 13

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

auf die Nachfrage ausgewirkt haben: Nach

dem Tiefpunkt im ersten Quartal 2009

stiegen die Kraftstoffpreise für einen Liter

Benzin und Diesel bis Ende des Jahres

2011 um 30 bis 40 Cent.

Der Straßenverkehr dominiert den Ge-

samtverbrauch des Verkehrssektors. Im

Jahr 2011 wurden im Straßenverkehr

33,8 TWh Energie verbraucht, was 92%

des Endenergieverbrauchs des Sektors

entspricht. Der Energiebedarf des Luftver-

kehrs belief sich 2011 auf 2,2 TWh, was

einen Anteil von 5,9% am Gesamtver-

brauch ausmachte. Die Eisenbahnen be-

nötigten lediglich 0,7 TWh (1,9%) und die

Binnenschifffahrt 0,2 TWh (0,5%).

Dieselkraftstoff ist seit 2008 der meistver-

brauchte Energieträger im Verkehrssektor.

Der Anteil am gesamten Endenergiever-

brauch dieses Sektors lag 2011 bei 48%.

Die getankten Mengen an Dieselkraftstoff

(ohne den biogenen Anteil) hatten einen

Energiegehalt von umgerechnet

17,6 TWh. Hingegen war der Endenergie-

verbrauch aus Ottokraftstoffen auch 2011

weiter rückläufig. Er belief sich auf

14,5 TWh, was einem Anteil am Endener-

gieverbrauch des Verkehrssektors von

39% entspricht.

Energiepreise

Die Verbraucherpreise für ausgewählte

Energieträger sind in den vergangenen

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Zusammenfassung

XVII

Jahren wesentlich stärker gestiegen als

der allgemeine Verbraucherpreisindex.

Während sich der Verbraucherpreisindex

von 1995 bis 2011 pro Jahr um durch-

schnittlich 1,4% erhöhte (Deutschland:

+1,5%), stieg der Index für extraleichtes

Heizöl im Schnitt um 8,7% (Deutschland:

+8,4%). Etwas moderater fiel der durch-

schnittliche jährliche Preisanstieg beim

Erdgas mit +4,1% aus (Deutschland:

+4,2%). Der Preisindex für Strom erhöhte

sich um 3,6% pro Jahr (Deutschland:

+3,1%).

Die Preise für extraleichtes Heizöl

schwankten in den vergangenen Jahren

stark. In der Wirtschaftskrise sank der

Preisindex für diesen Energieträger 2009

um 31% (Deutschland: ebenfalls –31%).

Darauf folgten Anstiege um 23% und 26%

in den Jahren 2010 und 2011 (Deutsch-

land: +23% bzw. +25%).

Der Preisindex für Gas lag 2009 nur um

2,7% unter dem Vorjahreswert (Deutsch-

land: –1,4%). Dafür gaben die Gaspreise

auch 2010 noch weiter nach (–9,1%,

Deutschland: –8,6%). Im Jahr 2011 stieg

der Index dann um 4,5% (Deutschland:

+4,8%).

Im Vergleich zu diesen beiden Energieträ-

gern war die Entwicklung der Strompreise

durch eine größere Kontinuität geprägt.

Die Verbraucherpreise für Strom stiegen

auch im Krisenjahr 2009 weiter an (+5,9%,

Deutschland: +6,3%). Nach einer ver-

gleichsweise schwachen Erhöhung 2010

um 3,6% (Deutschland: 3,2%) gab es

2011 mit +8,2% die zweithöchste Zunah-

me seit Beginn der Indexberechnung

1995. Im Bundesdurchschnitt wurde 2011

mit +7,2% die höchste Steigerung inner-

halb des Betrachtungszeitraumes ver-

zeichnet.

Die Verbraucherpreisindizes für Kraftstoffe

sind von 1995 bis 2011 fast kontinuierlich

gestiegen. Die Preise für Dieselkraftstoff

erhöhten sich stärker als die Preise für

Superbenzin. Der Verbraucherpreisindex

für Diesel stieg im Betrachtungszeitraum

in Rheinland-Pfalz und Deutschland jedes

Jahr um durchschnittlich 5,8%. Der Index

für Superbenzin erhöhte sich im gleichen

Zeitraum jährlich um 4,3%.

Nachdem die Preisindizes beider Kraft-

stoffarten 2009 im Zuge der Wirtschafts-

krise rückläufig waren, stiegen sie in den

Folgejahren wieder an. Die Preiserhöhun-

gen fielen in Rheinland-Pfalz und Deutsch-

land beim Dieselkraftstoff mit +13% (2010)

und +16% (2011) prozentual etwas stärker

aus als beim Superbenzin (+11% und

+10%).

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Zusammenfassung

XVIII

Energieeinsparung / Energieeffizienz

Die Energieagentur Rheinland-Pfalz

GmbH hat zum 01. Juli 2012 ihre Arbeit

aufgenommen. Neun Regionalbüros un-

terstützen die Energieagentur dabei, die

Energiewende vor Ort zusammen mit den

Bürgerinnen und Bürgern, den Kommu-

nen, Unternehmen, Forschungseinrichtun-

gen, Kammern und Verbänden zu gestal-

ten.

Ziel der Energieagentur Rheinland-Pfalz

mit Sitz in Kaiserslautern ist die Verbrei-

tung der Erneuerbaren Energien zu för-

dern, die Qualität und Quantität der ener-

getischen Wohnungsbausanierungen im

Land zu erhöhen sowie die Anstrengun-

gen von Bürgerinnen und Bürgern, Kom-

munen und Unternehmen bei Energieein-

sparungen und effizientem Energieeinsatz

zu unterstützen.

Die Energieberatung spielt insbesondere

seit 2006 eine herausragende Rolle in der

Energiestrategie des Landes Rheinland-

Pfalz in allen Bausteinen Energiesparen,

Energieeffizienz und Ausbau der Erneuer-

baren Energien. Dem dienten und dienen

unter anderem die Kooperation mit der

Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz und

deren flächendeckendes Beratungsange-

bot, die Angebote über das Partnernetz-

werk der Energiesparkampagne sowie die

EOR.

Die Energieagentur als landesweite Platt-

form zur Unterstützung der Umsetzung der

Energiewende in Rheinland-Pfalz entwi-

ckelt dies konsequent fort. Sie arbeitet

dabei mit den bestehenden Institutionen

im Land aus dem Energiebereich eng zu-

sammen und tritt nicht in Wettbewerb mit

den am Markt tätigen Akteuren. Vielmehr

schafft sie Bewusstsein für energetische

Themen, vermittelt kompetente Fachleute

und unterstützt bei der Bildung von Koope-

rationen sowie bei der Beantragung von

Fördermitteln.

Die Energieagentur vernetzt im Energiebe-

reich und unterstützt die Akteure bei der

Gestaltung der Energiewende. Die Ener-

gieagentur Rheinland-Pfalz unterstützt

daher etablierte Netzwerke in ihrer Arbeit

und baut neue landesweite sowie regiona-

le Netzwerke auf.

Die neun Regionalbüros der Energieagen-

tur sind ein zentrales Instrument in der In-

formation vor Ort, um möglichst viele

Kommunen, Unternehmen und Bürgerin-

nen und Bürger für das Thema Energie-

wende zu sensibilisieren und die Akteure

vor Ort in der Umsetzung ihrer Projekte zu

unterstützen.

Mit dem Ziel, die Anliegen der Bürger-

energiegenossenschaften in Rheinland-

Pfalz zu bündeln und ein Sprachrohr für

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Zusammenfassung

XIX

diese zu schaffen, wurde am 18. März

2012 das „Landesnetzwerk Bürgerener-

giegenossenschaften Rheinland-Pfalz

e.V. - LaNEG" gegründet. Das Landes-

netzwerk vertritt die Interessen der Ener-

giegenossenschaften durch Vernetzung

und Weiterbildung sowie gegenüber Politik

und Wirtschaft.

Das Landesnetzwerk zielt u.a. darauf ab,

neben den klassischen Betätigungsfeldern

Fotovoltaik und Wind, mit dem Ziel der

Einspeisung nach EEG, weitere Betäti-

gungsfelder für Bürgerenergiegenossen-

schaften zu identifizieren und zu erschlie-

ßen. Dabei stellen derzeit die Bereiche

Direktvermarktung und Direktverbrauch

von Strom und regionale Stromnetze inte-

ressante Diversifizierungsmöglichkeiten

für Energiegenossenschaften dar.

Mittlerweile sind auch andere Bundeslän-

der dem rheinland-pfälzischen Vorbild ei-

nes institutionell eingerichteten Ansprech-

partners für Energiegenossenschaften

gefolgt.

Die rheinland-pfälzische Landesregierung

hat in den vergangenen Jahren den weite-

ren Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung

mit verschiedenen Maßnahmen aktiv un-

terstützt.

Im Rahmen des Effizienznetzes Rhein-

land-Pfalz informiert und berät die Ener-

gieagentur Rheinland-Pfalz landesweit

über die Möglichkeiten und Vorteile des

Einsatzes von Kraft-Wärme-Kopplung. Ziel

der Information und Erstberatung der Lan-

desenergieagentur ist es, Technologien

zur effizienten Erzeugung von Strom und

Nutzwärme durch KWK, vor allem in In-

dustrie und Gewerbe, verstärkt einzufüh-

ren, sowie Wärmenetze auf regenerativer,

aber auch fossiler Basis auszubauen.

Auf der Grundlage der Förderrichtlinie

„Zinszuschüsse für Investitionen im Be-

reich der Energieeffizienz und der Ener-

gieversorgung einschließlich der Erneuer-

baren Energien“ werden Investitionen in

Anlagen zur Verbesserung der Energieef-

fizienz, wie z.B. KWK-Anlagen, sowie der

Ausbau von Nah- und Fernwärmenetzen

vom Land gefördert.

Das zum 01.01.2013 in Kraft getretene

rheinland-pfälzische Landesgesetz über

die Erhebung eines Entgelts für die Ent-

nahme von Wasser aus Gewässern

(LWEntG) begünstigt den Betrieb hochef-

fizienter KWK-Anlagen auf der Basis von

erneuerbaren Energieträgern, Erdgas oder

Abfallstoffen durch ein reduziertes Was-

serentnahmeentgelt für Kühlwasser.

Krankenhäuser haben enorme Potenziale,

Energie einzusparen. Seit 2009 wird das

Projekt Energie-Effizienztisch für Kran-

kenhäuser in Rheinland-Pfalz durchge-

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Zusammenfassung

XX

führt. Die Energie Effizienztische bieten

Krankenhäusern die Möglichkeit, ein Jahr

lang an einem moderierten Erfahrungs-

austausch mit 10 bis 14 Krankenhäusern

teilzunehmen und voneinander zu lernen.

Zwischen diesen gemeinsamen Work-

shops finden individuelle Vor-Ort-

Beratungen statt, in denen konkrete Maß-

nahmen zu Energiemanagement und

Energieeinsparung mit Angaben zur Amor-

tisation der Maßnahmen erarbeitet wer-

den. Das Projekt wird von der Landesre-

gierung finanziell unterstützt. Die Teilneh-

mer der Energie Effizienztische haben

nunmehr die Möglichkeit, ihr Engagement

im Energie Effizienz Netzwerk für Kran-

kenhäuser fortzusetzen.

Die künftige Auszeichnung "Green-

Hospital Rheinland-Pfalz" verfolgt die Idee

der Nachhaltigkeit, stellt aber auch für den

Energiebereich im Gesundheitswesen

einen Anreiz dar, Maßnahmen umzuset-

zen. Die Landesregierung hat in einer Pro-

jektgruppe Kriterien für nachhaltig wirt-

schaftende "Green-Hospitals" erarbeitet, in

denen Anforderungen an den Bau und

insbesondere an den Betrieb von Kran-

kenhäusern formuliert werden. Neben dem

Thema Ressourceneffizienz Energie sind

12 weitere Handlungsfelder wie beispiels-

weise Green-Management, Beschäftigung,

Ressourceneffizienz Abwasser und Abfall,

regionale Gesundheitsversorgung oder ein

Verkehrskonzept enthalten. Die Anwen-

dung der Kriterien wird beim Bau eines

Modellkrankenhauses erstmals erprobt.

Auch das Land ist bei seinen Landeslie-

genschaften Vorbild. So sank beispiels-

weise der klimabereinigte flächenbezoge-

ne Energieverbrauch für Beheizung und

Warmwasserbereitung von fast

180 KWh/m² im Jahr 2002 auf 136 kWh/m²

im Jahr 2011. Das entspricht einer Ab-

nahme um 23%. Gründe dafür liegen vor

allem in den fortlaufenden Sanierungstä-

tigkeiten im Bestand, die insbesondere

auch energetische Verbesserungen mit

sich bringen. Ebenso wird über die LBB-

Richtlinie „Energieeffizientes Bauen und

Sanieren“ ein besonders energieeffizienter

Standard im Neubau sichergestellt, der die

flächenbezogenen Verbräuche des Ge-

samtportfolios reduziert.

Die verbrauchsbedingten CO2-Emissionen

sanken von 2002 bis 2011 von

rd. 121.000 t auf rd. 104.500 t CO2-

Äquivalent. Das ist eine Reduktion um ca.

13%.

Mit dem Effizienznetz Rheinland-Pfalz

(EffNet) steht seit 2005 ein zentraler An-

sprechpartner für Ressourceneffizienz,

Energie und Umwelt zur Verfügung. Das

Effizienznetz Rheinland-Pfalz basiert auf

einer Initiative der Landesregierung und

wird gemeinsam vom Landesamt für Um-

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Zusammenfassung

XXI

welt, Wasserwirtschaft und Gewerbeauf-

sicht (LUWG) und der Energieagentur

Rheinland-Pfalz betrieben. Ein grundle-

gendes Anliegen des EffNet ist es, die in

Rheinland-Pfalz zahlreich vorhandenen,

nicht-kommerziellen Informations- und

Beratungsangebote zu Ressourceneffizi-

enz, Energie und Umweltschwerpunkten in

einem gemeinsamen Netzwerk zu bün-

deln, deren Angebote thematisch aufberei-

tet in einer zentralen Plattform darzustel-

len und einer breiten Öffentlichkeit be-

kannt zu machen.

Mit dem EffNet Projekt „EffCheck – PIUS-

Analysen in Rheinland-Pfalz“ unterstützt

die Landesregierung insbesondere kleine

und mittelständische Unternehmen aus

Rheinland-Pfalz bei der Durchführung von

Analysen zum produktionsintegrierten

Umweltschutz (PIUS). Ziel des EffCheck

ist es, dem Unternehmen durch Analyse

seiner Produktionsverfahren und Ferti-

gungsprozesse wesentliche Einsparpoten-

ziale beim Einsatz von Energie, Roh-, Be-

triebs- und Hilfsstoffen aufzuzeigen und

eine Verbesserung des betrieblichen Um-

weltschutzes zu erreichen.

Ziel des Projektes Branchenkonzepte ist

es, die Kostenstruktur rheinland-pfalz-

typischer Branchen zu ermitteln und bran-

chenspezifische Maßnahmen zur Steige-

rung der Ressourceneffizienz (Material-

und Energieeffizienz) zu erarbeiten. Damit

soll ein Beitrag zur Steigerung der Wett-

bewerbsfähigkeit der Unternehmen in der

jeweiligen Branche geleitet werden.

Im Projekt „Ressourceneffizienz im

Handwerk“ wird von der Handwerkskam-

mer Koblenz (HwK) eine vom Land geför-

derte und für drei Jahre angelegte Infor-

mations- und Beratungskampagne durch-

geführt, die insbesondere Kleinstbetrieben

im Handwerk zu Gute kommen soll.

Forschung und Entwicklung

Die Hochschulen und Forschungseinrich-

tungen in Rheinland-Pfalz sind für die

Landesregierung wichtige Partner bei der

Energiewende. Energieforschung wird im

Rahmen von Grundlagenforschung und

angewandter Forschung in unterschiedli-

chen technischen und naturwissenschaftli-

chen Bereichen geleistet. Die Hochschu-

len und Forschungseinrichtungen bringen

Kompetenzen und Forschungsaktivitäten

aus zahlreichen Wissenschaftsfeldern wie

dem Maschinenbau, der Elektrotechnik,

den Informationstechnologien, der Che-

mie, der Biotechnologie, den Materialwis-

senschaften oder der Mathematik ebenso

ein wie aus dem Umweltrecht oder der

Regionalstatistik.

Die Fachhochschulen und Universitäten

widmen sich in Lehre und Forschung ent-

sprechend ihrer jeweiligen Kompetenzen

unterschiedlichen Fragestellungen, me-

thodischen Ansätzen und der Entwicklung

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Zusammenfassung

XXII

technischer Lösungen, die die Energie-

und Klimapolitik unterstützen. Auch zahl-

reiche Forschungsschwerpunkte und For-

schungszentren der Hochschulen, die im

Rahmen der Forschungsinitiative des

Landes gefördert werden, beschäftigen

sich mit Fragen der Energieforschung.

Die Vielfalt der Forschung ist beachtlich,

daher werden hier nur einige Forschungs-

bereiche bzw. Institute stellvertretend auf-

geführt.

Die Fachhochschule Bingen und die

Transferstelle für rationelle und regenera-

tive Energienutzung (TSB) des Instituts für

Innovation, Transfer und Beratung (ITB)

forschen und lehren gemeinsam auf dem

Gebiet der rationellen und regenerativen

Energienutzung. Sie erstellen Energiekon-

zepte, entwickeln Energiesysteme und

betreiben eine Reihe von Versuchs- und

Demonstrationsanlagen. Ein Schwerpunkt

der Arbeiten liegt in der dezentralen Ener-

gieversorgung; so wurden für unter-

schiedliche elektrochemische Energie-

speicher anwendungsorientiere Studien

erstellt. Künftig sollen u.a. die Bereiche

Intelligente Stromnetze (Smart Grids), Vir-

tuelle Kraftwerke und Energiewirtschaftli-

che Optimierungen ausgebaut werden.

An der Technischen Universität Kaisers-

lautern werden im Rahmen des For-

schungsschwerpunkts „Advanced Materi-

als Engineering (AME)“ mit dem Ziel der

Reduzierung des Material- und Energie-

verbrauchs, d. h. der effektiven Gestaltung

des Ressourceneinsatzes im Bereich der

Verkehrstechnik, Themen in Forschung

und Lehre bearbeitet, die für den Leicht-

bau von Elektrofahrzeugen große Bedeu-

tung haben.

Das Fraunhofer-Institut für Techno- und

Wirtschaftsmathematik (ITWM) in Kaisers-

lautern entwickelt mathematische Modelle

und Software für unterschiedliche Frage-

stellungen im Bereich der Energie-

forschung. Sowohl für die optimale Pla-

nung großer Solarparks auf komplexen

Grundstücken als auch für die Berechnung

von Risiken geothermischer Tiefbohrun-

gen werden Software-Tools entwickelt. Die

Entwicklung von Speichertechnologien

und Energiespeichersystemen, z.B. neuer

Batterien für Elektro-Fahrzeuge, wird

durch institutseigene Simulationssoftware

unterstützt. Mit der offenen Energiema-

nagement-Plattform „mySmartGrid“ kann

die dezentrale Erzeugung und Speiche-

rung von Energie gezielt gefördert werden.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

aus den Hochschulen und Forschungsein-

richtungen des Landes sind untereinander

und mit Unternehmen regional und über-

regional vernetzt. Gemeinsam führen sie

wertvolles Fachwissen in Querschnittspro-

jekten zusammen und entwickeln innovati-

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Zusammenfassung

XXIII

ve Lösungsansätze für die großen Heraus-

forderungen der Energieforschung.

Ein gutes Beispiel hierfür ist der Wissen-

schaftsstandort Kaiserslautern und die in

der Science Alliance gestarteten Aktivitä-

ten, wodurch sich Kaiserslautern in den

letzten Jahren zu einem bedeutenden

Zentrum für alle gebäudebezogenen

Energiefragen und -systeme entwickelt

hat, aber auch Schwerpunkte in automati-

sierten Energie-systemen und innovativen

Antriebssystemen in der Fahrzeugtechnik

setzt.

Energie in der Schulbildung

Bildung für nachhaltige Entwicklung ist ein

Bildungskonzept, das Schülerinnen und

Schülern nachhaltiges Denken und Han-

deln vermittelt und das sowohl in der Lan-

desverfassung als auch im Schulgesetz

sowie durch die Orientierung des Landes

am Leitbild der „Nachhaltigen Entwicklung“

verankert ist.

In den vergangenen Jahren sind in diver-

sen Programmen weitreichende Maßnah-

men und Angebote für Schulen entwickelt

worden. Aktuell läuft das weltweite Deka-

de-Projekt der Vereinten Nationen „Bil-

dung für nachhaltige Entwicklung“ (2005 –

2014).

Dem Thema „Energie sparen“ kommt in

der Schule große Bedeutung zu. Bei kon-

kreten Projekten an der jeweils eigenen

Schule können Schülerinnen und Schüler

selbst unmittelbar eingreifen. Vom Ener-

giefahrrad, das über einen Pedalantrieb

eine Lichtmaschine betreibt, bis hin zu

Strommessgeräten, mit denen sich die

Leistungsaufnahme von Stromverbrau-

chern aller Art messen lässt, kann der Un-

terricht handlungsorientiert und praxisnah

umgesetzt werden. Wärmebildkameras für

das Aufspüren von Wärmebrücken z.B. an

der Gebäudehülle und schlecht isolierten

Heizungsrohren oder Wind- und Solarkof-

fer mit interessanten Experimenten ergän-

zen das Angebot rund um das Thema

Energie.

In Rheinland-Pfalz haben sich z.B. über 80

Schulen in einem „Netzwerk Bildung für

nachhaltige Entwicklung“ organisiert, in

welchem „Energiesparen und Klima-

schutz“ wichtige Bereiche darstellen.

An vielen dieser Netzwerkschulen gibt es

bereits Schülerinnen und Schüler als

Energiebeauftragte. Sie werden durch den

Arbeitskreis „Energie-Sparen“ unter Lei-

tung der Umweltbeauftragten der jeweili-

gen Schule ausgebildet.

Darüber hinaus werden sogenannte Fifty-

Fifty-Projekte an rheinland-pfälzischen

Schulen durchgeführt. Schülerinnen und

Schüler, Lehrkräfte und Hausmeister sind

aufgefordert, durch einfach umsetzbare

Energiesparmaßnahmen Wärme, Strom,

Wasser und Müll zu sparen.

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Zusammenfassung

XXIV

Die Stadt Mainz ist hier ein gutes Beispiel:

über 40 Schulen und Kindertagesstätten

beteiligen sich am Projekt „KESch“ – Kli-

maschutz durch Energiesparen an Schu-

len“ der Gebäudewirtschaft Mainz. So

konnten in den vergangenen Jahren deut-

liche Einsparungen erwirtschaftet werden,

von denen 40 Prozent direkt den Einrich-

tungen zur Verfügung gestellt und weitere

40 Prozent für weitere Energiesparmaß-

nahmen verwendet wurden. Auch andere

Kommunen haben diesen Gedanken auf-

gegriffen und fördern KESch- Projekte.

Immer mehr Städte, Landkreise, Ver-

bands- und Ortsgemeinden in Rheinland-

Pfalz engagieren sich auch beim Schulbau

und bei Sanierungsmaßnahmen für mehr

Klimaschutz und eine nachhaltige Ener-

gieversorgung. Bei förderfähigen Neu-,

Um- und Erweiterungsbauten können un-

ter bestimmten Umständen nach Schul-

baurichtlinie auch besondere Investitionen

für einen höheren Energieeffizienzstan-

dard über einen angemessenen Zuschlag

aus Schulbaufördermitteln des Landes

Rheinland-Pfalz bezuschusst werden.

Wirtschaftlich gesehen konnten durch die

Gesamtmaßnahmen die Heizkosten um

mehr als die Hälfte gesenkt werden. Be-

zogen auf den Energieeinsatz betrug die

Ersparnis rund ein Viertel und das CO2-

Minderungspotenzial wurde praktisch zu

100% erschlossen.

Landes- und Regionalplanung

Landes- und Regionalplanung in Rhein-

land-Pfalz leisten einen wichtigen Beitrag

zu einer sicheren und nachhaltigen Ener-

gieversorgung des Landes.

Ihre Kernaufgabe ist die Umsetzung der

Leitvorstellung einer nachhaltigen Raum-

und Siedlungsentwicklung, welche den

ökologischen, ökonomischen und sozialen

Belangen gleichermaßen Rechnung trägt.

Bei ihrer Verwirklichung sind verschiedene

Teilaspekte parallel zu verfolgen und un-

tereinander abzustimmen. Konkurrierende

raumrelevante Nutzungsansprüche sind

miteinander in Einklang zu bringen und

der Gesamtraum ist so zu entwickeln,

dass öffentliche und private Bedürfnisse

an geeigneten Standorten realisiert wer-

den können und die infrastrukturelle Ver-

sorgung der Bevölkerung bestmöglich ge-

sichert ist.

Auf die geänderten Anforderungen rea-

gierte die Landesregierung, indem sie mit

der Teilfortschreibung des LEP IV im

Mai 2013 neue Rahmenbedingungen für

den Ausbau regenerativer Energien setz-

te. Dabei liegt der Schwerpunkt des LEP

IV aufgrund der hohen Energiepotenziale

in diesem Bereich in Rheinland- Pfalz bei

der Steuerung und dem Ausbau der

Windenergie. Weiterhin setzt das LEP IV

auch zahlreiche Ziele und Grundsätze zu

den Themen Solarthermie und Geother-

mie fest.

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Zusammenfassung

XXV

Energiebedingte CO2-Emissionen je Einwohner in Rheinland-Pfalz und in

Deutschland 1990, 1995 sowie 2000 – 2011

Z. 14

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

CO2-Bilanz

CO2-Emissionen aus dem Primär-

energieverbrauch (Quellenbilanz)

Die Kohlendioxidemissionen waren in den

vergangenen Jahren beträchtlichen

Schwankungen unterworfen. Nachdem der

Ausstoß 2009 im Zuge der Wirtschaftskri-

se um 4,6% abnahm, stieg er im Folgejahr

um 4,4%. Im Jahr 2011 gingen die CO2-

Emissionen mit –6,6% wiederum deutlich

zurück. Es wurden 25,5 Mill. t CO2 in die

Atmosphäre abgegeben, das waren

1,8 Mill. t weniger als 2010.

Temperaturbereinigt lag der CO2-Ausstoß

2010 statt um 4,4% nur um 0,3% über

dem Vorjahreswert. Im Jahr 2011 stand

dem Rückgang bei den effektiven Emissi-

onen um 6,6% aufgrund der milden Witte-

rung nur eine temperaturbereinigte Ab-

nahme um 1% gegenüber.

Die Reduktion des effektiven CO2-

Ausstoßes fiel etwas stärker aus als die

Abnahme des Primärenergieverbrauchs

(–5,7%), da sich der gestiegene Anteil der

erneuerbaren Energieträger am Primär-

energieverbrauch zusätzlich emissions-

mindernd auswirkte. Der CO2-Ausstoß

erreichte 2011 den niedrigsten Stand im

Betrachtungszeitraum; er war effektiv um

6,8% und temperaturbereinigt um 7,8%

niedriger als 1990.

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Zusammenfassung

XXVI

Durch die Verbrennung von Mineralölen

und Mineralölprodukten (ohne den Anteil

aus Abfällen) wurden 13 Mill. t Kohlendi-

oxid emittiert. Damit entfiel mehr als die

Hälfte aller CO2-Emissionen auf den Mine-

ralölbereich. Im Vergleich zu den 90er-

Jahren hat sich der CO2-Ausstoß aus dem

Verbrauch von Mineralölen und Mineralöl-

produkten deutlich verringert. Auch die

CO2-Emissionen aus der Kohleverbren-

nung haben sich beträchtlich reduziert;

2011 waren sie um 87% niedriger als

1990. Im Jahr 2011 waren 636.000 t CO2

auf die Verbrennung von Kohle zurückzu-

führen.

Im Gegensatz zu den Emissionen aus der

Verbrennung von Mineralölen und Mine-

ralölprodukten sowie Kohle ist der CO2-

Ausstoß aus der Erdgasnutzung im Be-

trachtungszeitraum kräftig gestiegen. Im

Jahr 1990 resultierten 6,9 Mill. t CO2-

Emissionen aus dem Verbrauch von Erd-

gas, was einem Anteil am gesamten Koh-

lendioxidausstoß von einem Viertel ent-

sprach. Bis 2011 stiegen die aus der Erd-

gasnutzung stammenden CO2-Emissionen

um 58% auf 10,9 Mill. t. Ihr Anteil am ge-

samten CO2-Ausstoß belief sich 2011 auf

43%. Vor allem aufgrund des witterungs-

bedingt geringeren Verbrauchs zur Wär-

meerzeugung waren die CO2-Emissionen

aus der Erdgasnutzung 2011 um 13%

niedriger als 2010.

Werden die spezifischen CO2-Emissionen

aus der Stromerzeugung betrachtet, so

zeigt sich, dass der Wert in Rheinland-

Pfalz mit 233 g pro kWh um rund 60%

geringer ist, als der bundesdeutsche

Durchschnitt mit 574 g pro kWh. Wird der

Importanteil in Rheinland-Pfalz von 43%

mit einbezogen, so ergibt sich ein Wert

von 380 g pro kWh. Der deutliche niedri-

gere Wert resultiert aus dem Umstieg der

Stromproduktion von emissionsreichen

fossilen Energieträgern, wie beispielswei-

se Kohle, auf die emissionsärmerer Vari-

ante Erdgas, sowie aus dem verstärkten

Ausbau der erneuerbaren Energien in

Rheinland-Pfalz.

CO2-Emissionen aus dem Endenergie-

verbrauch (Verursacherbilanz)

Aus der Verursacherbilanz ergibt sich für

Rheinland-Pfalz infolge der Berücksichti-

gung der Stromimporte und der Verwen-

dung des bundesdeutschen Emissions-

wertes für den Stromverbrauch ein we-

sentlich höherer Ausstoß von Kohlendioxid

(37,9 Mill. t) als nach der Quellenbilanz

(25,5 Mill. t). Der CO2-Ausstoß gemäß der

Verursacherbilanz war 2011 – sowohl ef-

fektiv als auch temperaturbereinigt – um

ein Zehntel geringer als 1990.

Der effektive CO2-Ausstoß aus dem End-

energieverbrauch der Industrie belief sich

2011 gemäß der Verursacherbilanz auf

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Zusammenfassung

XXVII

14,5 Mill. t (Quellenbilanz: 5 Mill. t). Die

CO2-Emissionen des Sektors Haushal-

te/GHD betrugen 2011 laut Verursacherbi-

lanz 14 Mill. t; das sind 7,3 Mill. t mehr als

nach der Quellenbilanz. Die Kohlendioxid-

emissionen des Verkehrssektors laut Ver-

ursacherbilanz und laut Quellenbilanz wei-

chen wegen der geringen Stromabhängig-

keit dieses Bereichs nur wenig von-

einander ab. Nach der Verursacherbilanz

emittierte der Verkehrssektor 2011 knapp

9,4 Mill. t CO2 in die Umwelt (Quellenbi-

lanz: 9,1 Mill. t).

Der Anteil der Industrie am CO2-

Gesamtausstoß belief sich im Berichtsjahr

auf 38%. Der Sektor Haushalte/GHD ver-

ursachte 37% der Emissionen. Der Ver-

kehrssektor kam 2011 auf einen Anteil von

25%.

Die Industrie hat ihre Kohlendioxid-

emissionen längerfristig reduziert; 2011

waren sie um 10% niedriger als 1990.

Dies ist darauf zurückzuführen, dass Mine-

ralöle und Kohle durch Erdgas und sonsti-

ge Energieträger substituiert wurden, die

einen geringeren spezifischen CO2-

Ausstoß haben. Noch deutlicher gingen

die CO2-Emissionen des Sektors Haushal-

te/GHD zurück. Der Kohlendioxidausstoß

war 2011 um 24% niedriger als 1990. We-

sentlicher Grund hierfür ist, dass der Ver-

brauch von leichtem Heizöl zugunsten von

Erdgas stark reduziert wurde und Erdgas

pro Energieeinheit geringere CO2-

Emissionen verursacht. Lediglich im Be-

reich Verkehr hat es – wie in der Quellen-

bilanz – langfristig einen kräftigen Zu-

wachs beim CO2-Ausstoß gegeben. Über

den Gesamtzeitraum nahmen die CO2-

Emissionen des Verkehrssektors um 20%

zu.

Pro-Kopf-Ausstoß von CO2

Der deutsche Pro-Kopf-Ausstoß von Koh-

lendioxid belief sich 2011 auf 9,3 t. In

Rheinland-Pfalz lag er nach der Quellenbi-

lanz bei 6,4 t und damit deutlich unter dem

Niveau des Bundes. Werden die auf die

importierten Strommengen entfallenden

Kohlendioxidemissionen mit einbezogen

und wird bei der Bewertung des CO2-

Ausstoßes des gesamten rheinland-

pfälzischen Stromverbrauchs der durch-

schnittliche Emissionswert der bundes-

deutschen Stromerzeugung zugrunde ge-

legt, so ergibt sich für Rheinland-Pfalz

2011 ein CO2-Ausstoß von 9,5 t je Ein-

wohner.

Seit 1990 hat sich der Pro-Kopf-Ausstoß

von CO2 in Rheinland-Pfalz um 13%

(Quellenbilanz) bzw. um 16% (Verursach-

erbilanz) verringert. Auf Bundesebene fiel

der Rückgang wesentlich höher aus

(–25%), was vor allem auf die deutliche

Abnahme der Emissionen in den neuen

Bundesländern zu Beginn der 1990er-

Jahre zurückzuführen ist.

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Zusammenfassung

XXVIII

SO2-und NOX-Emissionen

Der Ausstoß von Schwefeldioxid (SO2)

zeigte in den Jahren 2002 bis 2009 eine

fast stetig abnehmende Tendenz und ist

2011 (bzw. 2010) gegenüber dem Jahr

2002 um 39,3% (bzw. 38,2%) gefallen.

Im Vergleich des Jahres 2010 mit dem

Jahr 2009 ergibt sich eine leichte Erhö-

hung um 2,0%. Im Jahr 2011 ergibt sich

jedoch wieder eine leichte Verminderung

um 1,8%.

Der Ausstoß von Stickstoffoxiden (NOX)

hat sich im Zeitraum 2002 bis 2009 eben-

falls kontinuierlich vermindert und ist 2011

(bzw. 2010) gegenüber dem Jahr 2002 um

28,5% (bzw. 24,6%) geringer. Im Ver-

gleich des Jahres 2010 mit dem Jahr 2009

ergibt sich eine leichte Erhöhung um

2,3%. Im Jahr 2011 ergibt sich wiederum

eine Verminderung um 5,1%.

Bei den SO2-Emissionen ergibt sich die

folgende Reihenfolge, die über die Jahre

2007 bis 2011 gleich geblieben ist: Die

Emittentengruppe Gew. Steine u. Erden,

sonst. Bergbau, Verarbeitendes Gewerbe

insgesamt liegt mit 51,3% (2010: 51,7%)

deutlich an der Spitze. Die Emittenten-

gruppe Haushalte, Gewerbe, Handel und

Dienstleistungen u. übrige Verbraucher

verursacht 46,0% (2010: 45,7%) aller SO2-

Emissionen aus dem Endenergiever-

brauch. Erheblich geringer ist der Anteil

der Emittentengruppe Verkehr insgesamt

mit 2,7% (2010: 2,6%).

Dagegen zeigt sich bei den NOX-

Emissionen eine völlig andere Verteilung,

die sich über den Zeitraum 2002 bis 2010

kaum verändert hat: Hauptverursacher ist

die Emittentengruppe Verkehr insgesamt

mit 49,8% im Jahr 2011 (2010: 49,0%), mit

einigem Abstand gefolgt von der Emitten-

tengruppe Gewinnung von Steinen und

Erden, sonstiger Bergbau, Verarbeitendes

Gewerbe insgesamt mit 25,5%. 2010 lag

die Emittentengruppe mit 24,9% noch an

dritter Stelle. Die Emittentengruppe Haus-

halte, Gewerbe, Handel und Dienstleis-

tungen und übrige Verbraucher liegt mit

24,7% nur wenig dahinter. Im Jahr 2010

lag die Emittentengruppe mit 26,1% noch

auf dem zweiten Platz.

Über den Zeitraum 2002 bis 2011 betrach-

tet, haben damit die beiden letztgenannten

Emittentengruppen erstmals die Plätze

getauscht.

Emissionshandel

In Rheinland-Pfalz gab es zum Ende der

zweiten Handelsperiode (2002 – 2012) 87

emissionshandelspflichtige Anlagen, deren

Emissionen bei etwa 8,5 Mio. Tonnen

Kohlendioxid lagen. Bei den 53 Anlagen

der Energieumwandlung ist mit 5.668.113

Tonnen der Hauptanteil an den Emissio-

nen zu verzeichnen.