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124 Mulder, Zwammenneetzung der gerbsawen GalZerte. Schwefeleiiure fillt , wodurch allein die Tantalsaure gefillt wird. Eine Auflosung von Titanchlorid in Wasser wird nicht durch Schwefelsiiure geGllt. Diese Vemuche sind mit Tantalsaure aus bayerschem Tantalit und aus Pyrochlor angestellt worden. Letzterer ent- hiilt nicht Titansaum, wie ich friiher glmbte, sondern Tan- talsaure mit nur wenig Titansiiure. Der Pyrochlor von Miask in Sibirieq ist nach meiner Analyse eine Verbindung von Fluornatrium mit tantalsaurer Kalkerde , Thorerde und Cer- orydul. Aul'serdem enthiilt er noch geringe Mengen von Yttererde, Talkerde, Eiseaoxyd, Manganoxyd , Zinnoxyd und Ti tansore. W. Zusammensetzung der gerbsauren Gallerte ; von G. J. Mulder.") L- Die Gallerte verbindet sich mit der Gerbsiiure in meh- reren bestimmten Verhiltuissen. Setzt man reinen Fischleim zu her Auflosung von reiner Gerbsiiure, so erhllt man eine neutrale Verbindung. Urn die Quantitaten hiervon zu be- stimmen , verdampft man den gereinigten Leim zur Trockne, trockiiet bei 130° und wiigt.ihn ; man lost ihn dann wieder in Wasser und flllt mit einem grol'sen Ueberschul's einer Auf- losung von Gerbsiiure. In 2 Versuchen erhielt ich auf 100 Th. Gallerte 135 Th. Gerbsaure, ii; 2 andern 134 und 1=,6 Th. - Salze der erdigen Alkalie sind .darin nicht enthalten. Die Analyse gab: 0,317 gaben 0,m Kohlensiiure uiid 0,138 Wasser, *) Von dem Hrn. Yerf. nebst den folgeudeu Abhandluugsu aus dem Bolletiu de scieuces: pbyriqucr et iiatur. ds Sderlaude, Auude 1839 mitgetheil t. D. Red.

Zusammensetzung der gerbsauren Gallerte

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Page 1: Zusammensetzung der gerbsauren Gallerte

124 Mulder, Zwammenneetzung der gerbsawen GalZerte.

Schwefeleiiure fillt , wodurch allein die Tantalsaure gefillt wird. Eine Auflosung von Titanchlorid in Wasser wird nicht durch Schwefelsiiure geGllt.

Diese Vemuche sind mit Tantalsaure aus bayerschem Tantalit und aus Pyrochlor angestellt worden. Letzterer ent- hiilt nicht Titansaum, wie ich friiher glmbte, sondern Tan- talsaure mit nur wenig Titansiiure. Der Pyrochlor von Miask in Sibirieq ist nach meiner Analyse eine Verbindung von Fluornatrium mit tantalsaurer Kalkerde , Thorerde und Cer- orydul. Aul'serdem enthiilt er noch geringe Mengen von Yttererde, Talkerde, Eiseaoxyd, Manganoxyd , Zinnoxyd und Ti tansore. W.

Zusammensetzung der gerbsauren Gallerte ; von G. J. Mulder.")

L-

Die Gallerte verbindet sich mit der Gerbsiiure in meh- reren bestimmten Verhiltuissen. Setzt man reinen Fischleim zu h e r Auflosung von reiner Gerbsiiure, so erhllt man eine neutrale Verbindung. Urn die Quantitaten hiervon zu be- stimmen , verdampft man den gereinigten Leim zur Trockne, trockiiet bei 130° und wiigt.ihn ; man lost ihn dann wieder in Wasser und flllt mit einem grol'sen Ueberschul's einer Auf- losung von Gerbsiiure. In 2 Versuchen erhielt ich auf 100 Th. Gallerte 135 Th. Gerbsaure, ii; 2 andern 134 und 1=,6 Th. - Salze der erdigen Alkalie sind .darin nicht enthalten.

Die Analyse gab: 0,317 gaben 0,m Kohlensiiure uiid 0,138 Wasser,

*) Von dem Hrn. Yerf. nebst den folgeudeu Abhandluugsu aus dem Bolletiu de scieuces: pbyriqucr et iiatur. ds Sderlaude, Auude 1839 mitgetheil t. D. Red.

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Malder , Zurammensetiung der gerbvaurm GaUerts. 125

0,1185 gaben 69 C. C. Gas bei 10°,5 und 756$ m. B. vor dem Versuch, und 102 C. C. bei 12O,5 and 754,9 m. B, nrch dem Versuch.

Dart Verhiltnifs von Kohlensaure an Stickgas ergab eich = CO, 5063 : N 343 = 31 : 2 in-Volum.

bcrecbnet gefanden

31 At. Kohlenstoff . . . 2369,55 - 5234 - 52,s 34 - Wasserstoff . . . 212,15 - 4,Se - 4- 4 - Stickstoff . . . =,Of - 7,80 - 7984 16 - Sauerstoff . . . 1600,OO - %,28 - 34,W

4535,n - lo0,Oo - lo0,o0.

Die Formel Csl H34 N, O , , liifst sich zerlegen in Ct3 H,, N, 0, + C,, Hi, 0, + 2 aq. Letztere ist Gerb- azure mit 2 At. Wasser. Berechnet man 135 Th. Gerbsiiure auf 100 Th. Gallerte, so wiegt das Atom der letzteren lm, wahrend die Verbindung der Gallerte mit schwefelsanrem Eiaenoxyd *) 7 "' I - 1906 gibt. Berechnen wir das Resul- tat der dort rnitgetheilten Analysen nach der Formel Ct3 H,, N, O , , so haben wir fur die Zusarnmensetzung der Gallerte:

v. Seide. v. Hauseoblase. At. berechn. Gallcrtev. Hirschhora.

I. 11. Kohlenstoff M,O% boyo28 49,491 50,757 13 15by3? Wasserstoff 6,477 6,643 6,357 6,641 20 6,33 Stickstoff 15,350 18,388 19,IW 18,313 4 17,% Sauerstefk' 25,125 24,9?' 21,962 24,286 5 %,a.

Das Atomgewicht der Gallerte iiach dieser Formel ist = 19f2,54.

Die iusammensetzung der gerbsauren Gallerte wechselt auf mehrere Art. Wir haben oben einer neutralen Verbin- dung von Gerbsaure mit Gallerte erwahnt; diefs ist jedoeh

*) Poggeudorft's Auurleu Bd. XL. S. 28'1.

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Muldcr, Z m t Z U t J 6 & gwbrQWe0 Gdletk.

nicht die einzige Verbindung, welche man oich verschaffen kana. H. Davy fand eine Verbindung Ton 100 Th. Gallerk mit 85,2 Gerbsiiure , welche als Atomgewicht dcr Gallerte

geben wurde. Es scheint demnach, dafs sie aua 3 At. Gallerte und 2 Gerbsiiure bestand.

Man vemhafft sich diese Verbindung dnrch Fiillen einer Leimrufliisnng mit nicht uberschussiger Gerbsiiure. Bei 130° getrocknet erhielt ich durch die Analyse folgende Zueammen- s t b u n g :

0,459 gaben 0,862 Kohlensiiure und 0,209 Wasser. Sie enthiilt keine Kalksalze.

Kohlensiiure und Stickgas wurden erhalten, in Jem Ver- hiltnifs wie 265 : 21,25 = 75 : 6 in Volumen. Diefs gibt in Atomen 75 : 12.

gefoudeu At. berechuet

Kohlenstoff . . . . . . . 51,93 - 75 - 51,91 Wasseratoff . . . . . . . 5,06 - 88 - 497 Stickstoff . . . . . . . . 9 , s - 12 - 9,02 Sauerstoff . . . . . . . . 83,38 - 32 - a3,50.

Atomgewicht = 11024,OQ. Die Verbindung bestand also BUY 3 (Cis H,, N, 0, )

+ 2 (cis HI0 0 9 + aq.)

S c h i e b e l entdeckte noch andere Verbindungen. Er fand, fast wie H. Davy , auf 100 Th. Gallerte 86,s Gerbsiiure, wornach das Atomgewicht der Gallerte = 2883 = l$mal 19f2,M wird, wenn man, was nach der letzten Analyse wahr- scheinlich ist, i n der gerbsauren Verbindung immer Cis At, 0, + 2 aq. voraussetzt. In 2 anderen Versuchen fand Sch ie - be1 auf -100 Th. Gallerte 59,2S und 118,5 Th. Gerbaaure, welche als Atomgewicht der Gallerte die Zahlen 4275 und 2138 geben und Verbindungen mit 2 und mit 1 At. Gallerte entspreahen, mit Differenzen, welehe eich leicht erklaren, wenn

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hiulder, riber stir+ YerMunpn des Proteins. 1s

man beachtet, daSa Schiebel nicht die nach Pe louze dar- gatellte GerbsPure, sondern Eichengerbeiiure angewendet h3.

Naeh diesen Thatsachen echeint mir die Zusammensetmng der Gallerte durch die Formel Cis N, 0, feotgestellt zu seyn.

Das Erythroprotid und das Protid stehen der Gallerte nahe. Enrteres ist Gallerte minus N, €I4. Der rothe Kiir- per wird sich wahrscheinlich sehr leicht aus Gallerte erzeugea.

Ea ist hier noch zu erwahaen, d a t 0,6935 Oallerte von Hausenblase, bei looo getrocknet nnd nach der Methode von Berzel ius mit 3,0285 Bleioxyd verbunden, nichts mehr bei 100° an Gewicht verloren. Die getrocknete Verbindung W 0 6

bei 100° 3,722, bei 120° 3,718. Die 4 Milligr. fortgegange- nes Wasser kiinnen darin nicht cherniach gebunden r ep . Fur sich bei 100° getrocknete Gallerte verliert bei 120° noch einige Millip., ebenso wie Fibrin, Albumin, und die meieten thieriechen Materien. Ueber 120° verlieren sie iiichb mehr.

Ueber einige Verbindungen des Proteins; von Demselben. -

~ot&schwefe~ssnute &lze. Diem and Protein *) mit eoncentr’irter Schwefelslnre erzeugte SPure verbindet eich mit Basen, ist anfliislich in Ammoniak und gibt mit Metall- salzen Niederschltge von unliisliclien proteinechwefelseuren Metalloxyden. Ich hielt es nicht fiir iiberflkeig eiiiige dieser Salze zn analysiren.

Es. wnrde zur Darstellung der Proteinschwefelsanre g o reinigter Xiisstoff mit concen.trirter Schwefellnre. behandelt,

*) Aonal. d. Pharm. Bd. XXVIII. S. $1.