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Page 1: Zusammenstellung von drei Doping-Umfragen (Fallzahl ... · PDF fileSportphysiologische Abteilung, FB Sport der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ... bringen u. so den Griff zu

Zusammenstellung von drei Doping-Umfragen

(Fallzahl insgesamt 54) Zwei Fragen: 1. Sollte Doping verboten/fei gegeben werden?

2. Ist der Anti-Doping-Kampf überhaupt zu gewinnen?

1. Umfrage vom 6.5.2002, 2. Umfrage vom 11.12.2003, 3. Umfrage vom 15.7.2004

Inhaltsverzeichnis 1. Umfrage vom 6.5.2002 (M. Buchwalder) S. 2 - 3

2. Umfrage vom 11.12.2003 S. 4 - 6

3. Umfrage vom 15.7.2004 S. 7 - 10

4. Übersicht zu den drei Doping-Umfragen S. 11

5. Diskussion S. 11

6. Schlussbetrachtung S. 11 Prof. Dr. H.-V. Ulmer in Zusammenarbeit mit B. Spahn Sportphysiologische Abteilung, FB Sport der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

2004

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PHYSIO-Startseite/SPORTMEDIZIN/ Nr. 32 (11 Seiten insgesamt) Stand: 6. Sept. 2004
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A 10: 2. Doping-Umfrage vom 11.12.2003 (Fallzahl 15)

Im Kolloquium für Examenskandidaten (Diplom) wurden am 11.12.2003 Zettel verteilt, bei denen folgende, an die Tafel angeschriebene Fragen zu beantworten waren: 1. Sollte Doping verboten/frei gegeben werden? 2. Ist der Anti-Doping-Kampf überhaupt zu gewinnen? Insgesamt wurden 15 Zettel abgegeben, in vielen Fällen mit zusätzlicher Begründung.

(Als Parallelumfrage zur Doping-Umfrage vom 6.5.2002, http://www.uni-mainz.de/FB/Sport/physio//pdffiles/PhysLeistDiagn02.pdf, dort S. 27 f

Antworten

Nummer Antwort Frage 1 Antwort Frage 2 1 Doping sollte in keinem Fall frei gege-

ben werden Nur schwer, da die Kontrollen nicht regelmäßig erfolgen und streng ge-nug sind und immer neue Mittel auf den Markt kommen

2 Nein Nein 3 Verbot wg.: a. Chancengleichheit, b.

aufgrund nicht vorhersehbarer Neben-wirkungen/Folgeschäden

Wahrscheinlich nicht. Begründung: a. sehr hoher Leistungsdruck, b. Weltrekorde nehmen höheren Stel-lenwert ein als Chancengleichheit

4 Sollte aus gesundheitlichen Gründen verboten werden. Untersuchungen ha-ben ergeben, dass eine Leistungs-steigerung durch Medikamente nicht nachgewiesen werden kann (Aus-nahme: Anabolika). Viele Doping-experten plädieren deshalb für die Frei-gabe des Dopings. Sie begründen, dass die Leistungssteigerung von der Psyche abhängig ist (Placebo), Rituale

Anti-Doping-Kampf ist kaum zu ge-winnen, denn es kommen immer neue Mittel hinzu, die anscheinend leistungssteigernd wirken und nicht auf der Anti-Doping-Liste erschei-nen.

5 Wenn Doping weiterhin verboten blei-ben soll, müssen die Tests bzw. Über-prüfungsmethoden besser werden. Also Dopingverbot, aber auch bessere Testmöglichkeiten, was aber auch fi-nanzielle Bedingungen hat

Der Anti-Doping-Kampf ist zu ge-winnen, aber er wird nie aufhören. Schwarze Schafe wird es immer ge-ben

6 Ja. Doping ist zu verbieten. (Fairness, gegenüber den Zuschauern etc.) Chan-cengleichheit (formell + informell) auch gegen sich selbst! + Gesundheit; z. T. stärker gefährdet als z. B. leistungsstei-gernde Mittel im Alltag

Kann nicht 100 % Doping-Kampf gewinnen, aber das Unrechts-bewusstsein „schulen“ u. Problem-bewusstsein dadurch zum Ausdruck bringen u. so den Griff zu Doping-mitteln ggf. verringern – gibt immer abweichendes Verhalten überall, - Verhalten sollte aber eben auch als solches (abweichendes) weiter blei-ben

Fortsetzung auf S. 4

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Nummer Antwort Frage 1 Antwort Frage 2 7 Ja. Doping sollte verboten werden!

Sportliche Leistung soll zum Erfolg bei-tragen – nicht die Einnahme unerlaubter Mittel. Fair geht vor! (gegenüber den anderen Sportlern und auch gegenüber sich selbst).

Nein, es wird immer wieder neue Wege und Formen des Doping ge-ben, die nicht nachweisbar sind

8 Sollte verboten bleiben (grundsätzlich), da bei Freigabe gesundheitliche Risiken vermehrt + geduldet werden würden

Schwierig, da Trainingskontrollen nicht alle Trainingstage umfassen können. Und da einige Substanzen schwer nachweisbar sind

9 Keine Freigabe Nein 10 Keine Freigabe Ja, aber nur mit harten Bestrafungen

1. Sperre => 3 Jahre (Wettkampf) 2. Sperre => 10 Jahre (Wettkampf)

11 Sollte verboten werden: -> gesundheitli-che Schäden, -> gesellschaftliche Ver-antwortung/ethische Begründung

Denke nein (ist irgendwie nur ein Wettlauf zwischen Entwicklung neu-er Dopingmittel und Entwicklung neuer Kontrollverfahren)

12 Verboten Vielleicht 13 Verboten Nein 14 Doping sollte verboten werden Ich weiß nicht 15 Doping sollte nicht frei gegeben wer-

den, da zum einen der Gedanke des Sports, Leistung aufgrund der eigenen Fähigkeiten zu erbringen, misshandelt wird

Der Doping-Kampf ist nicht zu ge-winnen, da ständige Kontrollen, be-sonders im Training, nicht zu reali-sieren sind, aber zur effektiven Be-kämpfung des Dopings notwendig wären

Auswertung: Frage 1) Sollte Doping verboten/frei gegeben werden? Ja: 15 = 100% => Nein: 0 = 0%

1 weiter verbieten frei geben 15 0

Begründungen in ihrer Häufigkeit der Nennungen, Mehrfach-Nennungen möglich Verbot (15) Freigabe (0) Gesundheitsschädigend, zu hohe Risiken, Nebenwirkungen: 4 Fairness geht vor, Chancengleichheit, Leistung aufgrund eigener Fä-higkeiten: 4

Ethische Gründe: 1 Finanzielle Gründe, da die Tests sehr viel Geld kosten, ebenso die Entdeckung neuer Test: 1

Keine Angaben: 7

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Frage 2) Ist der Anti-Doping-Kampf überhaupt zu gewinnen?

Ja: 2 = 13%; Nein = 60%; Weiß nicht: 4 = 27%

Ja 2 2 weiß nicht 2 Nein 11

Begründungen in ihrer Häufigkeit der Nennungen, Mehrfach-Nennungen möglich

Ja (2) Nein (12) Weiß nicht (2)Ja, aber nur bei harten Bestra-fungen: 1

Es kommen immer neue Mittel auf den Markt, Wettlauf zwischen Ent-wicklung neuer Mittel u. Entwicklung neuer Kontrollverfahren: 4

Weiß nicht: 2

Schwarze Schafe wird es im-mer geben, solange es nur solche sind: 1

Kontrollen zu unregelmäßig: 2

Die Substanzen sind z. T. schwer nachweisbar: 1

Hoher Leistungsdruck: 1 Nicht zu 100 %: 1 Keine Angaben: 3

15%

15%

70%

Jaweiß nichtNein

Abb. 1: Verteilung der drei Antwortkategorien zu Frage 2 18.12.03

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A 11: 3. Doping-Umfrage vom 15.7.2004 (Fallzahl 15)

Im Kolloquium für Examenskandidaten (Diplom) wurden am 15.7.2004 Zettel verteilt, bei denen folgende Fragen zu beantworten waren: 1. Sollte Doping verboten/frei gegeben werden? 2. Ist der Anti-Doping-Kampf überhaupt zu gewinnen? Insgesamt wurden 15 Zettel abgegeben, in vielen Fällen mit zusätzlicher Begründung. (Als Parallelumfrage zur Doping-Umfrage vom 11.12.2003 (A 10) und vom 6.5.2002

http://www.uni-mainz.de/FB/Sport/physio//pdffiles/PhysLeistDiagn02.pdf, dort S. 27 f)

Antworten (Ergänzend sind die Wertungen für die jeweiligen Kategorien in der nachfol-genden Auswertung eingetragen, Kategorien gemäß Tab. 2: Punktwert)

Antwortenliste Nummer Antwort Frage 1 Antwort Frage 2 1 Doping sollte weiterhin verboten blei-

ben, da sportliche Leistungen sonst er-bracht werden, der Körper gar nicht lei-sten könnte und der Wettkampf stark von „Medikamenten“ abhängt (1 : 0,5). Doping ist gesundheitlich betrachtet, sehr bedenklich (2 : 0,5)

Mit konsequenten Maßnahmen kann das Doping zumindest reduziert wer-den (2 : 1)

2 Doping sollte verboten bleiben (5: 1) Nein (3 : 1) 3 Meiner Meinung nach sollte Doping auf

keinen Fall frei gegeben werden (5: 1) So wie der Kampf momentan geführt wird, sehe ich keine Chance, ihn zu gewinnen, da es immer mehr Doping-verfahren gibt, die nicht nachweisbar sind (3 : 1)

4 Doping sollte weiterhin verboten blei-ben, da es sonst zu mehr Todesfällen kommen könnte (2 : 0,5). Die autonom geschützten Reserven würden sonst vollständig ausgeschöpft, Fair-Play-Gedanke ein Wesen des Sports (1 : 0,5)

Der Anti-Doping-Kampf ist nicht zu gewinnen, da immer wieder neue Präparate auf den Markt gebracht werden, um sich einen Vorteil zu ver-schaffen (3 : 1)

5 Doping sollte verboten werden, um den Missbrauch bestrafen zu können/eine Hemmschwelle zu setzen (3 : 1)

Nicht wirklich, da Doping immer aus-gefeilter durchgeführt und gebilligt wird. Von Seiten der Athleten, Trainer sowie teilweise sogar Kontrollinstan-zen (siehe Radsport) (3 : 1)

6 Gegen die Freigabe, allerdings wird man bei Dopingsportlern nicht „Herr der Lage“, d. h. es gibt nach wie vor Chan-cenungleichheit (1 : 1)

→ deshalb vielleicht doch die Freiga-be (mit Vorbehalt) (2 : 1)

7 Verboten!! Die wahre, normale Lei-stungsstärke wird sonst verfälscht (1 : 1)

Leider schwer bis nicht zu gewinnen (2 : 1)

8 Doping sollte weiter verboten werden! Grund: Fairness im Sport (1 : 0,5) und Gesundheit der Athleten (2 : 0,5)

Nein! Es wird immer wieder Sportler geben, die den schmalen Grat gehen, d. h. sich dopen und hoffen, dass sie nicht positiv getestet werden (3 : 1)

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Fortsetzung auf S. 7

Nummer Antwort Frage 1 Antwort Frage 2 9 Es sollte weiterhin verboten bleiben

(5: 1) Haben die Sportverbände genug Geld, um ihre Dopingkontrolleure zu bezahlen? Ich glaube kaum. Die Pro-fis verdienen zu viel Geld, um vom Doping unabhängig zu sein (3 : 1)

10 Es sollte auf keinen Fall freigegeben werden (5 : 1)

Ich denke nicht, dass es zu gewinnen ist. Die Dopingmittel werden ständig verfeinert, so dass Doping schwer nachweisbar ist (3 : 1)

11 Soll verboten bleiben (5 : 1) Momentan denke ich nicht. Es ge-winnt derjenige, der am besten unent-deckt gedopt hat (2 : 1)

12 Sollte verboten werden (5 : 1)! Nicht ganz, aber versucht werden soll-te es, um einen fairen Wettkampf zu garantieren (2 : 1)

13 Verboten (5 : 1) Ja (mit gutem Willen) (1 : 1) 14 Doping sollte in regulären Sportveran-

staltungen verboten werden. Die Ein-nahme liegt bei der Selbstverantwor-tung der Sportler (4 : 1)

Nein (3 : 1)

15 Generell sollte Doping verboten wer-den. Die Frage ist nur wann/wo fängt Doping an (5 : 1)

Nein, es werden immer wieder neuen Strategien entwickelt, um besser zu sein als der Konkurrent. Aber man sollte nicht aufhören, dagegen anzu-gehen (3 : 1)

Auswertung: Tab. 1: Antworten zu Frage 1): Sollte Doping verboten/frei gegeben werden?

Frage 1 weiter verbieten frei geben

15 ~ 100% 0 ~ 0% Tab. 2: Begründungen zur Frage 1 in ihrer Häufigkeit (n) der Nennungen, Mehrfach-Nennungen möglich, 1 – 5 gemäß den ergänzenden Eintragungen in der Antworten-Liste, dort in Klammern

Verbot weil n rel. Häufigk.

1 Fairness geht vor, Chancengleichheit/Chancenungleichheit, Leistung aufgrund eigener Fähigkeiten 3,5 23%

2 Gesundheitsschädigend, zu hohe Risiken, Nebenwirkungen 1,5 10% 3 Missbrauch bestrafen 1 7% 4 Selbstverantwortung des Sportlers 1 7% 5 Keine spezielle Begründung 8 53% Summe 15 100%

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Tab. 3: Antworten zu Frage 2): Ist der Anti-Doping-Kampf überhaupt zu gewinnen? 1 – 3 ge-

mäß den ergänzenden Eintragungen in der Antworten-Liste, dort in Klammern.

1 ja 1 7% Frage 2 2 bedingt 5 33%

3 nein 9 60%

nein60%

ja7%

bedingt33%

Abb. 2: Antwortverteilung zur Frage: Ist der Anti-Dopingkampf überhaupt zu gewinnen? Tab. 4: Begründungen zur Frage: Ist der Anti-Doping-Kampf überhaupt zu gewinnen?

Begründungen in ihrer Häufigkeit der Nennungen, Mehrfach-Nennungen möglich

Ja Bedingt Nein Ja (mit gutem Willen) (1 : 1)

Nicht ganz, aber versucht wer-den sollte es, um einen fairen Wettkampf zu garantieren (2 : 1)

Nein (3 : 1)

Leider schwer bis nicht zu ge-winnen (2 : 1)

So wie der Kampf momentan ge-führt wird, sehe ich keine Chan-ce, ihn zu gewinnen, da es im-mer mehr Dopingverfahren gibt, die nicht nachweisbar sind (3 : 1)

Momentan denke ich nicht. Es gewinnt derjenige, der am be-sten unentdeckt gedopt hat (2 : 1)

Der Anti-Doping-Kampf ist nicht zu gewinnen, da immer wieder neue Präparate auf den Markt gebracht werden, um sich einen Vorteil zu verschaffen (3 : 1)

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Begründungen in ihrer Häufigkeit der Nennungen, Mehrfach-Nennungen möglich

Ja Bedingt Nein → deshalb vielleicht doch die

Freigabe (mit Vorbehalt) (2 : 1) Nicht wirklich, da Doping immer ausgefeilter durchgeführt und gebilligt wird. Von Seiten der Ath-leten, Trainer sowie teilweise so-gar Kontrollinstanzen (siehe Radsport) (3 : 1)

Mit konsequenten Maßnahmen kann das Doping zumindest re-duziert werden (2 : 1)

Nein! Es wird immer wieder Sportler geben, die den schma-len Grat gehen, d. h. sich dopen und hoffen, dass sie nicht positiv getestet werden (3 : 1)

Haben die Sportverbände genug Geld, um ihre Dopingkontrolleure zu bezahlen? Ich glaube kaum. Die Profis verdienen zu viel Geld, um vom Doping unabhängig zu sein (3 : 1)

Ich denke nicht, dass es zu ge-winnen ist. Die Dopingmittel wer-den ständig verfeinert, so dass Doping schwer nachweisbar ist (3 : 1)

Nein (3 : 1) Nein, es werden immer wieder

neuen Strategien entwickelt, um besser zu sein als der Konkur-rent. Aber man sollte nicht aufhö-ren, dagegen anzugehen (3 : 1)

In Zusammenarbeit mit B. Spahn 19.7.04

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Übersicht zu den drei Doping-Umfragen (Fallzahl insgesamt 54)

Nachfolgend werden folgende drei Umfragen zusammengefasst: 1. Umfrage vom 6.5.2002 (M. Buchwalder mit Mehrfach-Nennungen möglich, http://www.uni-mainz.de/FB/Sport/physio/pdffiles/PhysLeistDiagn02.pdf, dort S. 27 f) 2. Umfrage vom 11.12.2003 (Fallzahl 15, Examenskolloquium Diplom, A 10) 3. Umfrage vom 15.7.2004 (Fallzahl 15, Examenskolloquium Diplom, A 11).

Tabelle: Übersicht zu den 3 Umfragen, Frage 1 mit zwei Begründungen, k. B. = keine Begründung

Diskussion Die Übersicht zu den drei orientierenden Umfragen zeigt sehr deutlich, dass die überwiegende Zahl der Befragten sich für ein weiteres Verbot des Dopings ausspricht (Frage 1). Bei den Begründungen dominieren im Gesamtüberblick zwei gleichrangig bewertete Argumente: 1. Gesundheitsschädigende Folgen des Dopings und 2. das Begriffsfeld Fairness und Chancengleichheit. Dies sei wie folgt kom-mentiert: Immerhin geht Sport mit erheblichen gesundheitlichen Risiken für das Muskel-Skelett-System sowie auch tödlichen Zusammenbrüchen einher. Daher überrascht es schon, dass in einem anderen Bereich den Gesundheitsrisiken einen derart hohen Stellenwert eingeräumt wird. Das Argu-ment Fairness bzw. Chancengleichheit unterstellt, dass durch Dopingmaßnahmen ein leistungsstei-gernder Effekt im Spitzensport erwirkt werden kann. Dies ist für einige Präparate zweifellos der Fall (z. B. Anabolika und Diuretika), gerade aber im Ausdauerbereich jedoch durchaus zweifelhaft. Doping bewegt sich auch im Bereich von Magie, Ritualen und Sich-selbst-erfüllender Prophezeiung. Ein wis-senschaftlich gesicherter Nachweis (Doppelblind-Versuch – zum Ausschluss von Placebo-Effekten), wie er für den Wirksamkeitsnachweis von Arzneimitteln zum Standard gehört, kann für die Präparate auf der Dopingliste aus prinzipiellen Gründen gar nicht erbracht werden. Zu Frage 2: Ist der Anti-Doping-Kampf überhaupt zu gewinnen? Hier sind sich fast 2/3 der Befragten darin einig, dass dieser Kampf nicht zu gewinnen sein wird und nur eine Minderheit von 17% teilt die gegenteilige Auffassung. In diesen Antworten zu Frage 2 kann durchaus eine realistische Einschät-zung der Dopingszenerie gesehen werden. Schlussbetrachtung Beim Vergleich der drei orientierenden Umfragen gibt es z. T. unterschiedliche Anworthäufigkeiten. Es muss offen bleiben, ob dies an Stichprobenunterschieden liegt (Umfrage 1 ging an Studierende im 6. Semester des Studienschwerpunkts Leistungssport, Umfragen 2 und 3 bezogen sich auf das End-stadium des Diplomstudiums) oder an Zeiteffekten zwischen Mai 02 und Juli 04. Als Gesamteindruck bleibt, dass trotz der Skepsis, den Anti-Doping-Kampf überhaupt zu gewinnen, eine eindeutige Positi-on zum Doping-Verbot bezogen wird. Abschließend soll festgehalten werden, dass unabhängig von der wissenschaftlichen Stichhaltigkeit der Doping-Liste, Doping-Maßnahmen einen gravierenden Regelverstoß darstellen, der sich in einem Rahmen krimineller Machenschaften nicht nur durch Athleten, sondern auch durch Personen ihres Umfelds bewegt.

Mainz, am 5.8.2004 H.-V. Ulmer

Umfrage Nr. n Frage 1: Doping weiter verbieten? Frage 2: Ist der Doping-

Kampf zu gewinnen?

ja Gesundh.- schädigend

Chancen-Gleichheit k. B. ja nein sonst.

1 (6.5.02) 24 21 ~ 87% 9 ~ 38% 7 ~ 29% ? 6 ~ 25%

13 ~ 54% 5 ~ 21%

2 (11.12.03) 15 15 ~ 100% 4 ~ 27% 4 ~ 27% 7 2 ~ 13%

11 ~ 73% 2 ~ 13%

3 (15.7.04) 15 15 ~ 100% 1,5 ~ 10% 3,5 ~ 23% 8 1 ~ 7%

9 ~ 60% 5 ~ 33%

54 51 ~ 94% 14,5 ~ 26% 14,5 ~ 26% 15 ~ 28%

9 ~ 17%

33 ~ 61% 12 ~ 22%

Bezogen auf 54 – 15 (k. A.) = 39 37% 37%

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