1
Berieht: Allgemeine analytische Methoden usw. 33 stehende Ringzone ist, unabh~ngig yon der Tropfenzahl, immer gleieh groB. Man kann aueh mehrere Kreisringe mit versehiedener Tropfenzahl herstellen, entwickeln, mit einer Testskala vergleichen und dadureh die Fehler des Farbvergleiches ver- ringern. Einzelheiten sollen sp/~ter ver6ffentlicht werden. A. KURTENACKEm Zwei neue Rhodaninderivate fiir den Naehweis yon Metall-Ionen beschreibcn A. MACr~ZE und A. L. MIsRA ~, n/~mlieh 4,5-Dehydro-4,5'-bis-N-allylrhodanyI-5-p- dimethylaminoanil (I) und 5-Isonitroso-N-allylrhodanin (II), mit den Struktur- formeln: s\ s=c = C i ~'OH ] C : S und S -~ C ] [ oc\~ N ~l/c~ (I) C~H5 C3H 5 (II) Die rote 0,1~oige alkoholisehe L6sung von I wird mit Ag +-, Cu2+- und ttg~+-Ionen violett bis blauviolett, w~hrend aus der gelblichen, gleichwertigen LSsung ton II nur mit Ag+-Ionen ein orange gef~rbter Niedersehlag, wahrscheinlich ein Chelat- komplex, ausf/~llt. Ag + ist mit I noeh bei einer Konzentration yon 1 : 10000, mit II yon 1:5000 nachweisbar. Verdfinnte Minerals/~uren stSren die Reaktionen. G. I)Ei'CK. (~er neue Anwendungen yon Reaktionen mit Natriumrhodizonat in der Tiipfel- analyse beriehten F. FEraL unA V. GENTIL ~. Aus LSsungen yon Caloiumsalzen oder Suspensionen yon Caleiumsulfat bildet sieh mit alkalischer Natriumrhodi- zonatl6sung ein violetter Niederschlag. Die sehwerer 16sliehen Sulfate yon Ba und Sr dagegen werden nieht angegriffen. Eine neutraIe Natriumrhodizonatl6sung wandelt SrSO~ in violettes Strontiumrhodizon~t urn. Caleiumearbonat, -oxalat, -phosphat und -fluorid reagieren damit nicht. -- Anwendungsm6glichkeiten. 1. Zum Nachweis vou Calcium wird auf einer Tiipfelplatte oder auf T/ipfelpapier (Schl. & Seh. 601) ein Tropfen der neutralen oder schwaeh sauren ProbelSsung mit je 1 Tropfen 0,2~oiger, friseh bereiteter w~Briger L6sung yon Natriumrhodizonat und 0,5 n Natronlauge vermischt. Dureh den violetten I~iederschlag ist noeh 1 #g Ca zu erkennen bei einer Grenzkonzentration yon 1 : 50000. Mit 1 Tropfen Wasser ist ein Vergleiehsvcrsueh durehzuf/ihrcn. -- 2. Um Calcium neben Strontium und Barium naeh uweisen, f~llt man die LSsung mit Ammoniumearbonat, 15st den Niedersehlag in Salzs/~ure, verdampft nahe zur Troekne, setzt etwa 0,5 g (NH4)2SO 4 hinzu, raucht ab und gibt nach dem Erkalten ie 1 Tropfen Natriumrhodizonatl6sung und Natron- lauge zu. Dureh die Violettfi~rbung des weiBen Niedersehlags sind noeh 5 pg Ca neben 20000/~g B~ aachzuweisen. -- 3. F/Jr den Nachweis yon Calcium in Aschen, Trockenri~ckstdinden, M,gnesit und Dolomi~ genfigt es, den Glfihrfickstand mit Natriumrhodizonat anzutfipfeln. Gl(iser (etwa 10 rag) werden mit NH4F und ansehlieBend (NH4)2SO 4 gegtiiht. Der Rfickstand wird mit 1--2 Tropfen Natronlauge vcrriihrt und getiipfclt. -- 4. In vielen pharmazeutischen Produkten kann Ca direk~ mit einer alkalisehen RhodizonatlSsung erkannt werden, in anderen erst naeh dem Glfihen. -- 5. Zur Identi/izierunff yon BaSO 4 wird die Probe mit 0,5 g NH4C1 ge- gliiht, wobei BaC12 entsteht, welches mit Rhodizonat einen roten Niederschlag 1 Chem. and Ind. 1954, 1112. Heriot-Watt College, Edinburgh (Schottland). Mikroehim. Acta (Wien) 1954, 435--443. Min. Agric., Rio de Janeiro (Brasilien). Z. anal. Chem., B_I. 145.

Zwei neue Rhodaninderivate für den Nachweis von Metall-Ionen

  • Upload
    g-denk

  • View
    215

  • Download
    3

Embed Size (px)

Citation preview

Berieht: Allgemeine analytische Methoden usw. 33

stehende Ringzone ist, unabh~ngig yon der Tropfenzahl, immer gleieh groB. Man kann aueh mehrere Kreisringe mit versehiedener Tropfenzahl herstellen, entwickeln, mit einer Testskala vergleichen und dadureh die Fehler des Farbvergleiches ver- ringern. Einzelheiten sollen sp/~ter ver6ffentlicht werden. A. KURTENACKEm

Zwei neue Rhodaninderivate fiir den Naehweis yon Metal l - Ionen beschreibcn A. MACr~ZE und A. L. MIsRA ~, n/~mlieh 4,5-Dehydro-4,5'-bis-N-allylrhodanyI-5-p- dimethylaminoanil (I) und 5-Isonitroso-N-allylrhodanin (II), mit den Struktur- formeln:

s \

s = c

= C i ~ 'OH ] C : S und S -~ C ]

[ o c \ ~ N ~l/c~

(I) C~H 5 C3H 5 (II)

Die rote 0,1~oige alkoholisehe L6sung von I wird mit Ag +-, Cu 2+- und ttg~+-Ionen violett bis blauviolett, w~hrend aus der gelblichen, gleichwertigen LSsung t o n I I nur mit Ag+-Ionen ein orange gef~rbter Niedersehlag, wahrscheinlich ein Chelat- komplex, ausf/~llt. Ag + ist mit I noeh bei einer Konzentration yon 1 : 10000, mit I I yon 1:5000 nachweisbar. Verdfinnte Minerals/~uren stSren die Reaktionen. G. I)Ei'CK.

( ~ e r neue A n w e n d u n g e n yon Reakt ionen mit Natr iumrhodizonat in der Tiipfel- analyse beriehten F. FEraL unA V. GENTIL ~. Aus LSsungen yon Caloiumsalzen oder Suspensionen yon Caleiumsulfat bildet sieh mit alkalischer Natriumrhodi- zonatl6sung ein violetter Niederschlag. Die sehwerer 16sliehen Sulfate yon Ba und Sr dagegen werden nieht angegriffen. Eine neutraIe Natriumrhodizonatl6sung wandelt SrSO~ in violettes Strontiumrhodizon~t urn. Caleiumearbonat, -oxalat, -phosphat und -fluorid reagieren damit nicht. - - Anwendungsm6glichkeiten. 1. Zum Nachweis vou Calcium wird auf einer Tiipfelplatte oder auf T/ipfelpapier (Schl. & Seh. 601) ein Tropfen der neutralen oder schwaeh sauren ProbelSsung mit je 1 Tropfen 0,2~oiger, friseh bereiteter w~Briger L6sung yon Natriumrhodizonat und 0,5 n Natronlauge vermischt. Dureh den violetten I~iederschlag ist noeh 1 #g Ca zu erkennen bei einer Grenzkonzentration yon 1 : 50000. Mit 1 Tropfen Wasser ist ein Vergleiehsvcrsueh durehzuf/ihrcn. - - 2. Um Calcium neben Strontium und Barium naeh uweisen, f~llt man die LSsung mit Ammoniumearbonat, 15st den Niedersehlag in Salzs/~ure, verdampft nahe zur Troekne, setzt etwa 0,5 g (NH4)2SO 4 hinzu, raucht ab und gibt nach dem Erkalten ie 1 Tropfen Natriumrhodizonatl6sung und Natron- lauge zu. Dureh die Violettfi~rbung des weiBen Niedersehlags sind noeh 5 pg Ca neben 20000/~g B~ aachzuweisen. - - 3. F/Jr den Nachweis yon Calcium in Aschen, Trockenri~ckstdinden, M,gnesit und Dolomi~ genfigt es, den Glfihrfickstand mit Natriumrhodizonat anzutfipfeln. Gl(iser (etwa 10 rag) werden mit NH4F und ansehlieBend (NH4)2SO 4 gegtiiht. Der Rfickstand wird mit 1--2 Tropfen Natronlauge vcrriihrt und getiipfclt. - - 4. In vielen pharmazeutischen Produkten kann Ca direk~ mit einer alkalisehen RhodizonatlSsung erkannt werden, in anderen erst naeh dem Glfihen. - - 5. Zur Identi/izierunff yon BaSO 4 wird die Probe mit 0,5 g NH4C1 ge- gliiht, wobei BaC12 entsteht, welches mit Rhodizonat einen roten Niederschlag

1 Chem. and Ind. 1954, 1112. Heriot-Watt College, Edinburgh (Schottland). Mikroehim. Acta (Wien) 1954, 435--443. Min. Agric., Rio de Janeiro (Brasilien).

Z. anal. Chem., B_I. 145.