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Inhaltsverzeichnis
Begriffe und Erklrungen.................................................................................................. 1
Physikalische und chemische Vorgnge................................................................ 1
Reine Stoffe Mischungen...................................................................................... 2
Elemente Verbindungen ........................................................................................ 4
Analyse Synthese .................................................................................................. 6
Organische Verbindungen anorganische Verbindungen................................... 6
Atome ......................................................................................................................... 7
Molekle .................................................................................................................... 8
Ionen........................................................................................................................... 9
Neutralisation ............................................................................................................ 10
Messgrssen fr die Charakterisierung der Reinigungsmittel.................................... 11
Oxidationen und Reduktionen.......................................................................................... 14
Chemie 06
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Chemie
Physikalische und chemische Vorgnge
Jeder Gegenstand aus unserer Umgebung hat eine eigene Form
und besteht aus einem bestimmten Stoff. Daran kann er von
anderen Gegenstnden unterschieden werden. Zu den charak-
teristischen Eigenschaften gehren z. B. Farbe, Form, Geruch,
Geschmack, Material usw.
Im Prinzip knnen alle Stoffe in den drei verschiedenen Ag-
gregatzustnden fest, flssig oder gasfrmig auftreten. Bei Eis
(fest), Wasser (flssig) und Wasserdampf (gasfrmig) handelt
es sich um den gleichen Stoff Wasser, allerdings bei verschie-
denen Temperaturen. Somit kann nur der Aggregatzustand in
Zusammenhang mit einer bestimmten Temperatur als charak-
teristische Eigenschaft fr einen bestimmten Stoff bezeichnet
werden.
Zur Unterscheidung der beiden Gebiete Chemie und Physik kn-
nen wir folgende Definitionen verwenden:
Bei physikalischen Vorgngen werden die Stoffe
der Natur nicht verndert.
Das Produkt unterscheidet sich nicht vom Ausgangsstoff. Phy-
sikalische Vorgnge sind z. B. Zerkleinern, Mischen, Trennen,
Verndern des Aggregatzustands.
Bei chemischen Vorgngen (Reaktionen) werden
die Stoffe natrlich oder knstlich umgewandelt.
Das Produkt unterscheidet sich vom Ausgangsstoff und ist im-
mer mit einer Energienderung verbunden (z. B. Abgabe oder
Zufuhr von Wrme, Licht oder elektrischer Energie). Chemische
Vorgnge sind Reaktionen und knnen vielfach z. B. an einer
Farbvernderung, Lichterscheinung, Niederschlagsbildung oder
einer Temperaturvernderung erkannt werden
Begriffe und Erklrungen
Gefhrliche Stoffe
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Chemie
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Reine Stoffe Mischungen
In der Natur sind reine Stoffe sehr selten. Die meisten Stoffe
sind Stoffgemische, bestehend aus zwei oder mehreren Stoffar-
ten. Stoffgemische knnen physikalisch getrennt werden. Man
erreicht dies z. B. durch Sieben, Filtrieren, Sortieren usw.
Einige Mischungen knnen sofort als solche erkannt werden
(heterogene Mischungen), andere hingegen sind durch und
durch einheitlich (homogene Mischungen).
Bei homogenen (einheitlichen) Mischungen (z. B. Glas, Leitungs-
wasser, Reinigungslsungen) sind die einzelnen Bestandteile
weder von Auge noch mit Hilfe eines Mikroskops sichtbar.
In heterogenen (uneinheitlichen) Mischungen (z. B. Granit,
Milch, Schmutzwasserflotte) knnen wir, eventuell nur mit dem
Mikroskop, einzelne, getrennte Bestandteile unterscheiden.
Mischungen, bei denen die eine Phase mehr oder weniger fein
in einer anderen Phase verteilt ist, bezeichnen wir als Disper-
sionen.
Wir unterscheiden bei heterogenen Mischungen die Begriffe
Emulsion oder Suspension, je nach Beschaffenheit der einzelnen
Phasen.
Die Suspension ist eine heterogene Mischung von festen und
flssigen Bestandteilen.
Die Emulsion ist eine heterogene Mischung von flssigen Be-
standteilen.
Stoffe, die nicht mehr
getrennt werden knnen,
nennt man Reinstoffe.
Mischungen werden in
homogene und heterogene
Mischungen eingeteilt.
Homogene Mischungen
nennen wir Lsungen oder
Gasgemische, heterogene
Mischungen nennen wir
Dispersionen, Emulsionen
oder Suspensionen.
Eine homogene Mischung
besteht aus einer Phase.
Heterogene Mischungen
bestehen aus zwei oder
mehreren Phasen.
Die Dispersion ist der Ober-
begriff fr Emulsion und
Suspension.
Suspension Mischung
fest/flssig
Emulsion Mischung
flssig/flssig
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Chemie
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Einige Beispiele von Mischungen
Beispiele
Physikalische
Bezeichnung
Phasen Typ
Kunststein Gemenge fest/fest heterogen
Milch Emulsion flssig/flssig heterogen
Schaum von Reinigungsprodukten Schaum gasfrmig/flssig heterogen
Polymerdispersion Suspension fest/flssig heterogen
Reinigungsemulsion Emulsion flssig/flssig heterogen
Klare Reinigungslsung echte Lsung flssig homogen
Glas feste Lsung fest homogen
Rostfreier Stahl feste Lsung fest homogen
Zuckerwasser echte Lsung flssig homogen
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Chemie
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Elemente Verbindungen
Die meisten Reinstoffe knnen durch chemische Reaktionen in
weitere Stoffe zerlegt werden. Es ist eine der wichtigsten und
schwierigsten Aufgaben des Chemikers, aus Mischungen reine
Stoffe zu isolieren. Er erreicht dies z. B. durch Destillieren, Ex-
trahieren usw.
Der Chemiker verwendet zur Bezeichnung der Elemente interna-
tional einheitliche Symbole (Abkrzungen). Sie erleichtern das
Aufschreiben und Verstehen von chemischen Reaktionen. Die
Symbole bestehen aus einem oder zwei Buchstaben, die den
deutschen oder lateinischen Namen entnommen sind. Heute
sind im sogenannten Periodensystem die Symbole in 105 Ele-
menten aufgefhrt.
Beispiele von Elementen sind:
Sauerstoff (O)
Kohlenstoff (C)
Wasserstoff (H)
Chlor (Cl)
Aluminium (Al)
Schwefel (S)
Magnesium (Ma)
Natrium (Na)
Kalium (K)
Fluor (F)
Das Element Kohlenstoff spielt in der Natur eine wesentliche
Rolle.
Den Aufbau eines Reinstoffes aus Elementen bezeichnet man
als Verbindung.
Im Gegensatz zu Mischungen sind die Bestandteile einer Ver-
bindung die Elemente. Im Gegensatz zu Mischungen sind die
Bestandteile einer Verbindung in einem ganz bestimmten Ver-
hltnis aufgebaut.
Stoffe, die sich durch che-
mische Reaktionen nicht
mehr weiter zerlegen las-
sen, nennen wir chemische
Grundstoffe oder Elemente.
Verbindungen sind aus
Elementen aufgebaute
Reinstoffe.
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Chemie
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1 IA
1.0
H
1 6.9 Li
3 23.0
Na
11
39.1
K
19
85.5
Rb
37
132.2
Cs
55
(223)*
Fr
87
227
Ac
89
232
Th
90
232
Pa
91
238
U
92
244
Pu
94
243
Am
95
247
Cm
96
247
Bk
97
251
Cf
98
252
Es
99
257
Fm
100
258
Md
101
259
No
102
260
Lr
103
146
Pm
61
237
Np
93
(209)*
Po
84
(210)*
At
85
(226)*
Ra
88
9.0
Be
4 34.3
Mg
12
40.1
Ca
20
40.1
Ca
20
45.0
Sc
21
138
La
57
140
Ce
58
140
Pr
59
150
Sm
62
151
Eu
63
157
Gd
64
158
Tb
65
162
Dy
66
164
Ho
67
167
Er
68
168
Tm
69
173
Yb
70
174
Lu
71
144
Nd
60
88.9 Y
39
Lantha-
noide
Lan-
tha-
noide
Acti-
noide
FesteElemente
FlssigeElemente
GasfrmigeElemente
RadioaktiveElemente
knstlicherzeugteElemente
Acti-
noide
137.3
Ba
56
10.8
B
5 27.0
Al
13
69.7
Ga
31
72.6
Ge
32
74.9
As
33
79.0
Se
34
127.6
Te
52
126.9
J
53
121.7
Sb
51
209.0
Bi
83
118.7
Sn
50
207.2
Pb
82
114.8
In
49
204.4
TI
81
47.9
Ti
22
91.2
Zr
40
178.5
Hf
72
(261)*
Rf
104
50.9
V
23
92.9
Nb
41
180.9
Ta
73
(262)
Db
105
(263)
Sg
106
(262)
Bh
107
(265)
Hs
108
(266)
Mt
109
(271)
Uun
110
(272)
Unn
111
200.6
Hg
80
79.7
Br
35
(277)
Uub
112
(285)
Uuq
114
(289)
Uuh
116
(293)
Uuo
118
52.0
Cr
24
95.9
Mo
42
183.8
W
74
54.9
Mn
25
(99)*
Te
43
186.2
Re
75
55.8
Fe
26
101.1
Ru
44
190.2
Os
76
58.9
Co
27
102.9
Rh
45
192.2
Ir
77
58.7
Ni
28
106.4
Pd
46
195.1
Pt
78
63.5
Cu
29
107.9
Ag
47
27.0
Au
79
65.4
Zn
30
112.4
Cd
48
12.0
C
6 28.1
Si
14
31.0
P
15
32.1
S
16
4.0
He
2 20.2 Ne
10
39.9
Ar
18
83.3
Kr
36
131.3
Xe
54
(222)*
Rn
86
14.0
N
7
16.0
O
8
19.0
F
9 35.5
Cl
17
IIA
IIIB
IVB
VB
VIB
VIIB
VIIIB
IB
IIB
IIIA
IVA
VA
VIA
VIIA
VIIIA
Haupt-
Gruppe
1 2 3 4 5 6 7
23
45
67
89
10
11
12
13
14
15
16
17
18
VereinfachtesPeriodensystem
Element
Elementenannahme
Atommasse
Oxidationsstufen
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Chemie
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Analyse Synthese
Die Analyse steht im Gegensatz zur Synthese.
Organische Verbindungen
anorganische Verbindungen
Verbindungen werden in organische und anorganische Verbin-
dungen aufgeteilt. Das Vorhandensein des Elements Kohlen-
stoff macht die Unterscheidung.
In organischen Verbindungen ist immer das Element Kohlen-
stoff enthalten.
Eine chemische Verbindung
wird durch eine Analyse in
ihre Elemente zerlegt.
Aus Elementen entstehen
durch Synthese chemische
Verbindungen.
An anorganischen
Verbindungen knnen
alle Elemente ausser
Kohlenstoff beteiligt sein.
Stoffe
Homogen HeterogenElemente
Synthese
Analyse
Verbindungen
Reine Stoffe Mischungen
Mischen
Trennen
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Chemie
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Atome
Alle Elemente sind aus unendlich kleinen Bausteinen, den Ato-
men, zusammengesetzt.
Es handelt sich aber immer um so winzige kleine Teilchen, dass
wir sie nicht sehen knnen, auch mit dem Mikroskop nicht.
Um eine Perlenkette von aneinander gereihten Atomen von
1 cm Lnge zu erhalten, msste man 100 Millionen Atome
(100 000 000) in einer Reihe anordnen.
Das Atom im Vergleich
Zum besseren Verstndnis dieser Grssenordnungen kann man
die folgende berlegung anstellen:
Ein Atom
Kirsche
Kirsche
Erde
100 000 000
vergrssern
100 000 000
vergrssern
Man muss sich die Atome
als winzig kleine Kgelchen
mit einem Kern und einer
oder mehreren Schalen vor-
stellen.
Atome sind auch mit Mikros-
kop nicht sichtbar.
Kern positiv geladen
Schalen
Elektronen negativ geladen,
kreisen auf den Schalen um den Kern.
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Chemie
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Atome knnen weder erschaffen noch zerstrt werden. Alle
Atome eines bestimmten Elementes sind gleich. Im Element
Gold finden wir Goldatome, im Eisen Eisenatome usw.
Die Atome der einzelnen Elemente unterscheiden sich in der
Grsse, in der Masse (Atomgewicht) und im inneren Bau (Kern
und Schalen).
Atome knnen sich zusammenschliessen und werden durch
elektrische Bindungskrfte zusammengehalten. Die positive
Ladung des Kerns ist gleich gross wie alle negativen Ladungen
der Elektronen auf den Schalen zusammen.
Ein Atom ist nach aussen elektrisch neutral.
Molekle
Die Atome, die miteinander verknpft sind, knnen gleichartig
oder verschieden sein. Die Zusammensetzung der Atome be-
stimmt die Eigenschaften der gebildeten Molekle.
Einige Modelle solcher Molekle:
In einem Wassertropfen finden wir eine riesige Menge von
Wassermoleklen. Sie haften aneinander. Sobald das Wasser
gefriert, bildet sich ein fester Kristall, in dem die Wassermole-
kle nach einer geometrischen Ordnung fixiert sind. Erwrmen
wir das Wasser, bis es kocht, entsteht Wasserdampf. In der
Dampfform bewegen sich die Wassermolekle vllig losgelst
voneinander im Raum.
Jedes chemische Element
ist aus den Atomen aufge-
baut.
Die Atome sind die Bau-
steine der stofflichen Dinge
unserer Welt.
Ein Molekl ist ein fest ver-
knpfter und abgeschlosse-
ner Verband von mindestens
zwei Atomen.
Sauerstoff
Kohlenstoff
Wasserstoff
Wasser OxalsureMethan
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Chemie
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Ionen
Im Unterschied zu den Atomen sind Ionen elektrisch geladene
Teilchen. Sie treten in der Natur vor allem als Bausteine von
Salzen auf.
Durch die Abgabe und Aufnahme von Elektronen aus der Hlle
neutraler Atome bilden sich Ionen. Bei vielen chemischen Reak-
tionen geschehen solche Verschiebungen von Elektronen.
Im Kochsalz haben wir positiv geladene Natriumionen (Na+) und
negativ geladene Chlorionen (Cl).
Es gibt auch Tenside, die sich im Wasser in einen positiv und
negativ geladenen Teil aufspalten. Wir sprechen dann von:
Ionen sind Atome oder Mo-
lekle, die elektrisch nicht
mehr neutral sind.
Positiv geladene Ionen be-
zeichnet man als Kationen
(z.B. Na+).
Anionischen Tensiden
(negativ geladen)
Kationischen Tensiden
(positiv geladen)
Negativ geladene Ionen be-
zeichnet man als Anionen
(z.B. Cl).
Natriumion
Chloriom
Wirkung Tenside
Die Tenside lagern sich am
Schmutzteilchen an und lsen es
vom Werkstoff. Die angelagerten
Tensidmolekle sorgen dafr, dass
der Schmutz in der Reinigungs-
flotte schwimmt und sich nicht
auf den Werkstoff setzt.
wasserabstossend/
fettfreundlich
wasserfreundlich = hydrophil
wasserabstossend = hydrophob
fettfreundlich = lipophil
wasserfreundlich
Tensidmolekl
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Chemie
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Neutralisation
Die chemische Reaktion zwischen einer Sure und einem Alkali
bezeichnet man als Neutralisation. Die neuen Produkte, die auf-
grund der Reaktion entstehen, sind Wasser und Salze.
Sure + Alkali = Salz + Wasser
Salzsure + Natronlauge = Kochsalz + Wasser
HCl + NaOH = NaCl + H2O
Saure und alkalische Reinigungslsungen neutralisieren sich,
d. h., ihre Wirkung hebt sich auf, wenn sie im richtigen Men-
genverhltnis zusammengebracht werden.
Mit einem Indikator kann in wssrigen Lsungen der pH-Wert
bestimmt werden. Der gebruchlichste Indikator ist Lackmus.
Lackmus verfrbt:
Saure Lsungen rot
Neutrale Lsungen violett
Alkalische Lsungen blau
Lackmus ist flssig oder auf Papier (Lackmuspapier) erhltlich.
Anhand einer Farbskala zeigt die Verfrbung des Papiers den
pH-Wert der betreffenden Lsung an.
Nach jeder Neutralisation muss der pH-Wert der Lsung ber-
prft werden, um sicher zu sein, dass diese erfolgreich war.
In der Gebudereinigung wird zum Beispiel nach der Zement-
schleier-Entfernung die gereinigte Oberflche neutralisiert.
Grssere Mengen alkalischer oder saurer Reinigungsflotte sind
vor dem Einleiten ins Abwasser zu neutralisieren.
Konzentrierte Suren und Alkalien oder konzentrierte saure und
alkalische Reinigungsmittel sind gefhrliche Verbindungen.
Neutralisation nach dem
Einsatz von konzentrierten
sauren und alkalischen Rei-
nigungslsungen.
Beim Arbeiten mit konzen-
trierten Suren und Alka-
lien oder entsprechenden
Reinigungsmitteln immer
Schutzbrillen und Gummi-
handschuhe tragen.
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Chemie
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Messgrssen werden in Sicherheitsdaten-, Produktedatenblt-
tern und auf Gebindeetiketten verwendet.
Form
Mit Hilfe der Beschreibung der Form wird die Beschaffenheit
eines Produktes definiert. Typische Bezeichnungen fr die Form
eines Produktes sind: gasfrmig, flssig, fest, Emulsion (Mi-
schung flssig/flssig), Dispersion (Mischung flssig/fest) usw.
Farbe
Die Farbe kann ein Produkt beschreiben. Nicht alle Farben sind
in stark sauren, alkalischen Produkten und unter Lichteinfluss
(UV-Bestrahlung) stabil. Ein Reinigungsprodukt kann die Farbe
verndern, ohne an Reinigungsleistung einzubssen. Vernderte
Farben knnen aber auch Hinweis auf zersetzte Produkte sein.
Geruch
Jedes Reinigungsmittel hat seinen spezifischen Geruch. Die
Geruchswahrnehmung ist von Mensch zu Mensch sehr unter-
schiedlich. Fr Reinigungsmittel gibt es keine fest definierten
Geruchsbeschreibungen wie zum Beispiel fr Weine.
Schmelzpunkt/Schmelzbereich
Bei festen Stoffen wird derjenige Punkt, bei welchem ein
Produkt schmilzt (nderung der Form von fest zu flssig), als
Schmelzpunkt bezeichnet. Der Schmelzpunkt wird in Grad Cel-
sius (C) angegeben. Da Reinigungsprodukte in der Regel Mi-
schungen sind, kann kein exakter Schmelzpunkt, sondern ledig-
lich ein Schmelzbereich bestimmt werden.
Siedepunkt/Siedebereich
Beim Siedepunkt bilden sich Dampfblasen im Innern der Fls-
sigkeit, die zur Oberflche aufsteigen. Der Siedepunkt ist stark
vom Luftdruck abhngig. Wasser siedet auf Meereshhe bei
100 C, auf 3000 m ber Meer siedet dasselbe Wasser bereits
bei 90 C. Reinigungsmittel sind Mischungen, welche einen Sie-
debereich haben und keinen exakten Siedepunkt.
Messgrssen geben dem
Benutzer Hinweise zur Ver-
wendung und Identifikation
der Produkte.
Messgrssen fr die Charakterisierung
der Reinigungsmittel
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Flammpunkt
Der Flammpunkt ist eine Kennzahl zur Beschreibung von brenn-
baren Flssigkeiten (z. B. Ethanol). Als Flammpunkt gilt die
niedrigste Temperatur bei der das Lsungsmitteldampf-/Luft-
gemisch mittels einer Flamme vorbergehend zur Entzndung
gebracht werden kann. (Flammpunkt von Alkohol +11 C / Ace-
ton 17 C).
Brennpunkt
Der Brennpunkt ist erreicht, wenn die gesamte Substanz brennt.
Der Brand erlischt erst, wenn die Substanz verbrannt ist. Der
Brennpunkt liegt immer einige Grad ber dem Flammpunkt.
Zndtemperatur/Selbstentzndlichkeit
Ist diejenige Temperatur bei der sich eine Substanz ohne
Zndquelle (Flamme, Funken) entzndet. Zndtemperaturen
von: Aceton 540 C, Alkohol 425 C, Benzin 240 C, Petrolium
300 C, Terpentin 220 C.
Explosionsgefahr
Gibt Hinweise ob, und unter welchen Umstnden, eine Subs-
tanz explodieren kann.
Dichte
Ist eine sehr wichtige Grsse. Sie gibt das Gewicht (in Gramm)
eines Kubikzentimeters (cm
3
) bzw. eines Milliliters (ml) eines
Stoffes an.
Die Dichte wird immer in Gramm/Kubikzentimeter (g/cm
3
) an-
gegeben. Der Gebudereiniger braucht die Dichte vor allem zur
Umrechnung von Volumen in Gewicht bzw. von Gewicht in Vo-
lumen.
Beispiel: Sie haben berechnet, dass Sie fr die Beschichtung von 20
Schulzimmern 25 l Kunststoffdispersion bentigen. Der Kilopreis der
Kunststoffdispersion betrgt Fr. 4.10. Die Dichte des Produktes ist
1,125 g/cm
3
. Wie teuer ist das Material fr die Beschichtung?
Lsung: 25 l entsprechen 25 000 cm
3
oder 25000 ml
1 cm
3
entspricht 1,125 g
25 000 cm3 entsprechen 28 125 g bzw. 28,125 kg
1 kg kostet Fr. 4.10.
28.125 kg kosten Fr. 115.31
Lslichkeit
Die Lslichkeit gibt Auskunft darber, worin und wie gut das
Produkt gelst werden kann. Bei Reinigungsprodukten wird in
der Regel die Lslichkeit in Wasser definiert.
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pH-Wert
Mit dem pH-Wert wird der Sure- bzw. Alkaliengehalt einer
wssrigen Lsung angegeben. (Definition: der pH - Wert ist der
negative dekadische Logarithmus der Wasserstoff-Ionen-Kon-
zentration.) Der pH-Wert ist eine der wichtigsten Messgrs-
sen fr Reinigungsmittel. Der pH-Wert wird in der Regel vom
konzentrierten Produkt und der typischen Anwendungskonzen-
tration angegeben.
MAK-Wert
MAK-Wert bedeutetMaximale Arbeitsplatz-Konzentration und
ist fr die Gebudereinigung von grosser Bedeutung.
Der MAK-Wert ist die hchst zulssige Konzentration eines Ar-
beitsstoffes (z. B. Lsungsmittelreiniger) in der Luft am Arbeits-
platz. Diese Konzentration des Stoffes darf die Gesundheit ber
einen lngeren Zeitraum nicht beeintrchtigen. Der MAK-Wert
wird in ppm (parts per million entspricht ml/m
3
) oder in mg/m
3
angegeben.
Bei Reinigungsprodukten werden in der Regel nur die Inhalts-
stoffe mit dem MAK-Wert deklariert und nicht das gesamte
Produkt.
Einige Beispiele von MAK-Werten:
Substanz MAK Wert
Aceton 1000 ppm
Ethanol 1000 ppm
Butylglykol 20 ppm
Ammoniak 50 ppm
Essigsure 10 ppm
Oxalsure 1 ppm
Ameisensure 5 ppm
Die MAK-Werte werden permanent an die neusten toxikologi-
schen Erkenntnisse angepasst.
Je kleiner der MAK-Wert desto
gefhrlicher ist ein Produkt
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Diese chemischen Reaktionen sind fr die Gebudereinigung
aus verschiedenen Grnden von grosser Bedeutung. Die Reduk-
tion wie auch die Oxidation werden in der Reinigung regelms-
sig eingesetzt. Sehr hufig sind Schden, welche durch den
unsachgemssen Einsatz eines Reinigungsmittels entstehen,
auf eine Reduktion bzw. Oxidation zurckzufhren.
Oxidation
Die Oxidation auf den zu reinigenden Oberflchen kann durch
den Einfluss von Sauerstoff aus der Luft wie auch durch den
Einfluss von Reinigungsmitteln mit entsprechenden Inhaltsstof-
fen stattfinden.
Typische Beispiele von Oxidationsvorgngen sind:
Jede Verbrennung (z.B. Verbrennen von Holz), Korrosion
von Metallen (Rosten von Eisen, Patinierung von Kupfer),
Anodisierung von Aluminium (Eloxal = elektrolytisch oxi-
diertes Aluminium), Bleichen von Cellulose
Wichtige Oxidationsmittel sind:
Javelwasser (Natriumhypochlorit, NaOCl), Wasserstoff-
peroxid (H2O2)
Oxidationsmittel haben eine stark desinfizierende Wirkung und
werden auch als Desinfektionsprodukte verwendet.
Oxidationsmittel findet man zum Beispiel in folgenden Reini-
gungsmitteln:
Sanitrreinigern
Fleckenentfernungsprodukten
Desinfektionsmitteln
Einige Einsatzbeispiele von Oxidationsmitteln:
Fr die Bekmpfung des schwarzen Schimmelpilzes (Aspara-
gillus niger) hat sich verdnntes (5%) Javelwasser sehr gut
bewhrt. Javelwasser ist stark alkalisch (pH 12) und darf nie
mit Suren gemischt werden, da sich sonst das hchstgiftige
Chlorgas bildet. Es wirkt auf vielen Metallen korrodierend und
ist aus kologischen Grnden nur fr spezifische Problemlsun-
gen einzusetzen.
Wasserstoffperoxid wird fr die Entfernung von Flecken und zur
Desinfektion eingesetzt und ist in kleinen Mengen kologisch
unbedenklich.
Eine Oxidation ist stets an
eine Reduktion eines ande-
ren Stoffes gekoppelt.
Oxidationen und Reduktionen
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Reduktion
Eine Reduktion ist eine chemische Reaktion. Dabei kann Was-
serstoff im entstehenden Reaktionsprodukt eingebunden wer-
den, oder es wird Sauerstoff abgegeben.
Eine Reduktion ist stets an die Oxidation eines anderen Stoffes
gekoppelt.
Typische Beispiele von Reduktionsvorgngen sind:
Entfernen von Rostflecken mit Oxalsure
Herstellung der meisten Metalle aus Erzen
Bleichen von Wolle
Entfernung von Farbflecken auf Textilien
mit Reduktionsmitteln
Wichtige Reduktionsmittel sind:
Oxalsure
Schweflige Sure
Natriumdithionit
Reduktionsmittel haben auch desinfizierende Eigenschaften,
werden aber in der Praxis nicht als Desinfektionsmittel einge-
setzt.
Einige Beispiele von Fleckenentfernungen:
Rost auf Textilien lsst sich mit Oxalsure (COOH2) beseitigen.
Obstflecken auf Textilien lassen sich gut mit Schwefliger Sure
(H2SO3) entfernen.
Zum Entfrben von vielen synthetischen und natrlichen Farb-
stoffen hat sich Natriumdithionit (Na2S2O4) sehr bewhrt.
Diese Substanz ist auch im Tintenkiller enthalten.
Vorsichtsmassnahmen:
Beim Einsatz von Oxidations- und Reduktionsmitteln ist geeig-
nete Schutzkleidung zu tragen, im Speziellen Schutzbrille und
Handschuhe. Die Anwendungsvorschriften der Hersteller sind
genau zu befolgen.
Reduktionsmittel werden
hufig zur Flecken-
entfernung eingesetzt.
Reduktionsmittel sind we-
niger aggressiv als Oxidati-
onsmittel
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Chemie
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Korrosionen
Mit Korrosion ist die Zerstrung von Metallen gemeint. Korro-
sion entsteht durch oxidative oder reduktive chemische Vor-
gnge. Diese Zerstrung kann zum Beispiel durch Feuchtigkeit,
Sauerstoff oder Suren erfolgen.
Man unterscheidet:
chemische Korrosion
elektro-chemische Korrosion
Bei der chemischen Korrosion von Metallen entstehen neue
Verbindungen.
Einige Beispiele von chemischen Korrosionen:
Mit Sauerstoff bilden sich Metalloxide (das Metall wird oxi-
diert).
Kohlensure aus der Luft bildet auf Kupfer eine Patina.
Essigsure bildet auf Messing (Legierung aus Kupfer/Zink)
Grnspan.
Bei der elektro-chemischen Korrosion (auch Kontaktkorrosion
genannt) muss eine elektrisch leitende Flssigkeit (saure, alka-
lische oder salzhaltige Lsung) zwischen zwei verschiedenen
Metallen vorhanden sein.
Eisenpartikel auf einer eloxierten Aluminiumfassade zerstren
die schtzende Aluminiumoxidschicht aufgrund einer elektro-
chemischen Korrosion.
Der nicht vorschriftsge-
msse Gebrauch von sauren
Reinigungsprodukten ist
oft die Ursache von uner-
wnschten Korrosionen in
der Gebudereinigung.
Zum Beispiel knnen un-
reines Wasser, Rckstnde
aus Reinigungsmitteln oder
Handschweiss, je nach
Situation, elektrolytisch
wirken.
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