1.3.8 Anatomie Verdauungstrakt
ROSTOWSKI, N. 1
3. Allgemeiner Wandaufbau des Verdauungstrakts
Die Wand von Speiseröhre, Magen, Darm besteht in allen Abschnitten aus mehreren
Schichten. Davon kommen 3 Schichten bei allen Organen
vor.
Von innen nach außen:
Tunica mukosa Schleimhaut (Epithelschicht)
Tunica submukosa Bindegewebsschicht
Tunica muskularis besteht aus zwei – drei
Schichten glatter Muskulatur
Serosa: Organe , welche mit Bauchfell überzogen sind
(» Peritoneum) Peritoneum viscerale (inneres Blatt) : liegt auf
den Organoberflächen Peritoneum parietale (äußeres Blatt) : kleidet
die Bauchwand von außen aus Adventitia: besteht aus Bindegewebe Verbindet diejenigen Organe mit ihrer
Umgebung, welche keinen Bauchfellüberzug besitzen
4. Die Speiseröhre (Ösophagus)
Lage, Form und Größe
ca. 25cm langer Muskelschlauch
verbindet Rachen und Magen
Beginn Ringknorpel des Kehlkopfs
Ösophagusmund
Verlauf zwischen Luftröhre und Wirbelsäule
Ende am Mageneingang
Aufbau
sehr dehnbar besitzt aber drei „natürliche Engstellen“ große oder wenig gekaute Bissen bleiben meist
hier stecken
o Ringknorpelenge
o Aortenenge
o Zwerchfellenge
Wandaufbau entspricht dem allgemeinen Aufbau des Verdauungstraktes. Außenschicht nicht von Bauchfell überzogen sondern von Bindegewebe Tunica adventitia
Beschriftung AB S. 85 Siehe extra Lösungsblatt
1.3.8 Anatomie Verdauungstrakt
ROSTOWSKI, N. 2
Funktion
Transport des Speisebreis mit Hilfe der abwechselnden Anspannung der
inneren Ringmuskelschicht und der äußeren Längsmuskelschicht
Peristaltik
5. Der Magen (Ventriculus, Gaster)
Lage, Form und Größe
Form und Größe: abhängig vom Füllungszustand
beim Erwachsenen ungefähr 1,5l Flüssigkeit und/ oder Nahrung fassbar
Lage intraperitoneal, li. Oberbauch
Makroskopischer Aufbau
Untergliederung in Abschnitte:
Kardia (Magenmund): Mageneingang
Fundus (Magengrund): kuppelförmige Erweiterung, Ansammlung verschluckter Luft
Korpus (Magenkörper): größter Teil des Magens
Antrum (Vorraum des Pförtners)
Pylorus (Pförtner): Übergang zum Duodenum
Magenschleimhaut bildet grobe Falten, ermöglichen Dehnung der Magenwand bei
gefülltem Magen sind die Falten verstrichen
Mikroskopischer Aufbau – Besonderheiten
Tunica muskularis (Muskelschicht)
dreischichtiger Aufbau (Abweichung zum übrigen Verdauungskanal)
kann sich dadurch besser der jeweiligen Füllung anpassen
Mageninhalt kann besser mit Magensaft vermischt werden
Mukosa hat Besonderheiten:
besitzt Glandulae gastricae (Magendrüsen)
Magendrüsen münden in kleine Einstülpungen der Magenschleimhaut = Foveolae gastricae (Magengrübchen)
1.3.8 Anatomie Verdauungstrakt
ROSTOWSKI, N. 3
diese Magengrübchen besitzen verschiedene Zellarten, je nach Abschnitt
1.3.8 Anatomie Verdauungstrakt
ROSTOWSKI, N. 4
Zellarten in den einzelnen Drüsen des Magens und deren Funktion
Abschnitte Mikroskopischer
Bau
in der Drüse enthaltene
Zellart
Funktion
Kardia Mehrschichtiges
Plattenepithel
Schleimbildende Zellen
Muzin
- Schützt den Magen vor der Selbstverdauung
Fundus - &
Corpus
Einschichtiges
Zylinderepithel
Hauptzellen
Enzym Pepsinogen
(exokrin)
Enzym Lipase
(exokrin)
Belegzellen
Salzsäure / HCI
(exokrin)
- Vorstufe von Pepsin, Pepsin ist ein Enzym zur Eiweißverdauung
- Pepsinogen wird durch Magensäure gespalten zu Pepsin
- je saurer der Magensaft, desto mehr Pepsin entsteht
- Fettverdauung
- ist für den sauren pH-Wert (1-4) des Magensaftes verantwortlich
- aktiviert das Pepsinogen
- desinfizierend gegen Bakterien
1.3.8 Anatomie Verdauungstrakt
ROSTOWSKI, N. 5
Intrinsic factor
(exokrin)
Nebenzellen
Muzin (exokrin)
EZL – Zellen (endokrin)
Histamin
- notwendig, um Vitamin B12 (Extrinsic Factor) im Dünndarm aus der Nahrung
aufzunehmen
- Schützt den Magen vor der Selbstverdauung
- regt Belegzellen zur HCI-Produktion an
Pylorus Einschichtiges
Zylinderepithel
Muzin (exokrin)
G-Zellen (endokrin)
Gastrin
D-Zellen (endokrin)
Somatostatin
- Schützt den Magen vor der Selbstverdauung
- regt Belegzellen zur HCI-Produktion an
- Stimulation durch Magensäure
- hemmt Gastrin & somit HCI-Produktion
pro Tag werden von den Magendrüsen ca. 2l Magensaft produziert
die wichtigsten Bestandteile sind Pepsinogen und Salzsäure
bei Vitamin B12 –Mangel entsteht eine spezielle Form der Blutarmut perniziöse Anämie mit Schäden im Nervensystem
1.3.8 Anatomie Verdauungstrakt
ROSTOWSKI, N. 6
Bildung des Chymus und Entleerung des Magens
Durch die Magenmotorik mischt sich die zerkleinerte Nahrung aus der Mundhöhle mit dem
Magensaft. Der Speisebrei (Chymus) entsteht. Durch die Magenmotorik wird die Nahrung mit
dem Magensaft vermischt und in ihre Nahrungsbestandteile zerkleinert, bis eine
Teilchengröße von 1-2mm erreicht ist. Die Magenmotorik beginnt, wenn Nahrung aus der
Speiseröhre in den Magen gelangt. Durch Peristaltik entstehen wiederkehrende
Wellenbewegungen in Richtung des Magenausgangs. Wenn eine peristaltische Welle den
Magenausgang erreicht, dann öffnet sich dieser kurz und eine kleine Menge Chymus kann in
den Zwölffingerdarm / Duodenum übertreten. Große Nahrungsbestandteile werden dabei
zurückgehalten und weiter im Magen bewegt, bis auch sie klein genug sind, um durch den
Magenausgang zu gelangen. Feste Nahrung hat eine Verweildauer von ca. 1-3h, sehr fettige
Nahrung bis zu 7h. Flüssigkeiten gelangen wesentlich schneller aus dem Magen in den Darm.
Funktionen
Zerkleinerung der Nahrung
Bildung von Magensaft
Weitertransport des Chymus
6. Der Dünndarm (Intestinum tenue)
Duodenum
Colon transversum
Colon ascendens
Caecum
Appendix vermiformis
Jejunum
Colon descendens
Colon sigmoideum Rektum Ileum
1.3.8 Anatomie Verdauungstrakt
ROSTOWSKI, N. 7
Makroskopischer Bau 3 Abschnitte
insgesamt 3-5 m lang
Duodenum
Zwölffingerdarm
Jejunum
Leerdarm
Ileum
Krummdarm
25 - 30 cm grenzt an den Magen C-förmige Kurve legt sich um den Pankreaskopf Beginn: Ampulla duodeni Anfangsteil ist erweitert » Papilla duodeni major (auch Papilla vateri) im Kurvenbereich =
Mündungsstelle des Pankreas- und Gallenganges in das Duodenum
Ende: Flexura duodenojejunalis
1 – 2 m
2 – 3 m mündet im Bereich des Zäkums in den Dickdarm Mündungsstelle Ileocoecalklappe (Valvula Bauhini oder
Bauhin-Klappe) Klappe verhindert, dass Keime aus der Dickdarmflora in den
Dünndarm aufsteigen
Lage
Duodenum
Jejunum
Ileum
liegt im mittleren Oberbauch intraperitoneal = Anfangsteil Duodenum, Übergang zum Jejunum retroperitoneal = Rest des Duodenums
intraperitoneal zusammen als Dünndarmkonvolut bezeichnet, weil sie in der Bauchhöhle viele Schlingen und
Windungen bilden, die vom Dickdarm umrahmt werden
Der Dünndarm (Intestinum tenue)
1.3.8 Anatomie Verdauungstrakt
ROSTOWSKI, N. 8
Mikroskopischer Bau
entspricht dem
allgemeinen
Wandaufbau des
Verdauungstraktes
Besonderheiten:
Mukosa
Kerckring – Falten
Zotten
Lieberkühn-Krypten
Falten, Zotten, Krypten und Mikrovilli bewirken eine wesentlich größere Resorptionsfläche für die Nährstoffe
Enterozyten mit Mikrovilli
Paneth - Zellen
Bürstenzelle
n
weitere Zelltypen im Dünndarmepithel der Mukosa :
Becherzellen
Enterokrine Zellen
Schleimhautfalten verlaufen ringförmig, ca. 1 cm hoch, werden in Richtung Dünndarmende flacher Siehe AB Bild
kleine, fingerförmige Ausstülpungen, ca. 0,2-1mm hoch, jede Zotte besitzt eigene kleine Blut- und Lymphgefäße, Chymus kommt durch Zotten besser mit der Dünndarmschleim-haut in Kontakt
Vertiefung zwischen den Zotten, dienen zur Erneuerung des Schleimhaut-epithels
Enterozyten bilden das Dünndarmepithel, besitzen an der Seite zum Darmlumen Mikrovilli, viele Mikrovilli zusammen sind der typ. Bürstensaum des Dünndarms
besitzen Dehnungs – und Chemorezeptoren
bilden Lysozym, Bestandteil des angeborenen Immunsystems, bilden Enzyme für die Eiweiß – und Fettverdauung
produzieren Schleim
Setzen Hormone frei, die an der Steuerung der Verdauung beteiligt sind Sekretin, Cholecystokinin
Der Dünndarm
(Intestinum tenue)
1.3.8 Anatomie Verdauungstrakt
ROSTOWSKI, N. 9
Beschriftung mikroskopischer Bau: Arbeitsbuch S. 87
Submukosa
Muskularis
Der Dünndarm
(Intestinum tenue)
Mikroskopischer Bau
Besonderheiten:
Lymphgewebe
n
Brunner – Drüsen
für die Abwehr von Krankheitserregern, welche mit der Nahrung aufgenommen werden ! nur in Jejunum und Ileum!
Jejunum: neben Submukosa auch in Mukosa angelagert als Lymphfollikel (kl. Kolonien)
Ileum: große Ansammlungen von Lymphfollikeln = Peyer - Plaques
! nur im Duodenum!
stellen basisches Sekret her
basisches Sekret besteht aus Bikarbonat und Schleimstoff
neutralisiert zusammen mit Galle und Pankreassaft den sauren Magensaft im Chymus
Somit Dünndarmschleimhaut geschützt
pro Tag ca. 2l basisches Sekret produziert
2 – schichtig
1.Kercking-Falten 2.Lieberkühn-Krypten 3.Dünndarmzotten 4. Ringmuskulatur 5.Längsmuskulatur 6. Blutgefäße 7.Bauchfell
1.3.8 Anatomie Verdauungstrakt
ROSTOWSKI, N. 10
Funktionen des Dünndarms
Durchmischung des Chymus mit Pankreassaft und Galle Verdauung mithilfe von Enzymen des Pankreassafts und des Bürstensaums Resorption von Nährstoffen und Vitaminen Resorption von Wasser und Elektrolyten
Wiederaufnahme der Gallensäuren
Immunabwehr
Weitertransport des Chymus (Ballaststoffe (die im Dünndarm nicht verdaut
werden können), Wasser & Elektrolyte)
Wichtig! zur enzymatische Aufspaltung der Nahrungsbestandteile
nur kleine Bausteine können über das Dünndarmepithel aufgenommen
werden, d.h.:
aus Vielfach- und Zweifachzuckern entstehen Einfachzucker
aus Proteinen entstehen Aminosäuren und kurze Peptide
aus Fetten entstehen Monoglyceride, Fettsäuren, Cholesterin und
Phospholipide
7. Der Dickdarm (Intestinum crassum)
Lage, Form und Größe
umrahmt das Dünndarmkonvolut Beginn: Ileocoecalklappe
Ende: am After
ca. 1,5m lang
intraperitoneal: Caecum mit Appendix vermiformis, Colon transversum, Colon
sigmoideum
retroperitoneal: Colon ascendens, Colon descendens
Makroskopischer Aufbau
Abschnitte: AB S.88
Blinddarm (Caecum6)
Wurmfortsatz (Appendix vermiformis7)
Grimmdarm (Kolon)
(Colon ascendens4 – aufsteigender Grimmdarm,
Flexura coli dextra2 rechte Grimmdarmkrünmung,
Colon transversum1 quer verlaufender Grimmdarm,
Flexura coli sinistra8 linke Grimmdarmkrümmung,
Colon descendens10 absteigender Grimmdarm,
Colon sigmoideum11 s-förmiger Grimmdarm)
Mastdarm (Rektum12)
Analkanal (Canalis analis)
1.3.8 Anatomie Verdauungstrakt
ROSTOWSKI, N. 11
Der Dickdarm
(Intestinum crassum)
Makroskopischer Bau
Blinddarm
Caecum
erster und kürzester Abschnitt des Dickdarms (6–8 cm lang)
terminales Ileum stülpt sich rechtwinklig in das Caecum ein: Mündungsstelle » Valvula Bauhini bzw. Ileocoecalklappe AB S. 88 Nr. 13
Blinddarm setzt sich nach oben und nach unten fort
obere Teil geht ohne deutliche Grenze in den Grimmdarm über
untere Teil verengt sich stark und bildet den Wurmfortsatz
Mastdarm
Rektum
Grimmdarm
Kolon
Wurmfortsatz
Appendix
vermiformis
ca. 4cm lang
zieht sich durch den Beckenboden hindurch
endet zwischen den bd. Gesäßhälften mit dem After (Anus) an der äußeren Haut
Anus (After) S. 64 Nr. 12
Verschluss des Anus durch zwei unterschiedliche Muskeln
innerviert)
gt zum dichten Verschluss des Anus bei
Analkanal
Canalis
analis
endet blind
ca. 4-6cm lang
Durchmesser weniger als 1cm
ca. 1m, längste Abschnitt
unterteilt in 4 Abschnitte und zwei Krümmungen
ca. 15cm
verläuft in einem leichten Bogen von hinten oben nach vorn unten
besitzt drei quer verlaufende Schleimhautfalten, die größte, mittlere auch Kohlrauschfalte genannt
der Bereich, der auf diese Falte folgt, ist stark dehnbar, bezeichnet als Ampulla recti
in der Ampulla recti wird der Stuhl bis zum nächsten Stuhlgang gespeichert
1.3.8 Anatomie Verdauungstrakt
ROSTOWSKI, N. 12
Der Dickdarm
(Intestinum crassum)
Mikroskopischer Bau
Besonderheiten:
Mukosa
Submukosa
Muskularis
Krypten
Enterozyten Bürstensaum
Becherzellen
Paneth-zellen (nur wenige
Enterokrine Zellen (Sekretin, Cholecystokinin)
Lympfollikel (nur im Wurmfortsatz und Rektum)
keine
2-schichtig
Tänien9 (AB S.88) o drei Bündel aus Längsmuskulatur
o verlaufen auf der Oberfläche des Dickdarms
o wenn sie sich zusammenziehen verkürzt sich der Dickdarm
o ca. 1cm breit, ragen als Längsfalten in das Innere des Dickdarms
Haustren3 (AB S.88) o Aussackungen der Darmwand
o verändern sich entsprechend der Darmperistaltik in Form & Lage
o besitzen außerdem Fettanhängsel, entspr. dem Ernährungszustand
unterschiedl. ausgebildet
1.3.8 Anatomie Verdauungstrakt
ROSTOWSKI, N. 13
Funktionen des Dickdarms
Darmflora
o Aufspaltung der Ballaststoffe
o Bildung von Vitamin K
Resorption von Fettsäuren
Resorption von Wasser
Weitertransport, Speicherung und Ausscheidung des Stuhls
Kontinenz
7. Die Leber (Hepar)
Lage, Form und Größe
größte Drüse im menschlichen Körper
Gewicht: 1,5 kg
Färbung: rötlich-braun
im rechten Oberbauch, unter dem Zwerchfell,
hinter den Rippen
intraperitoneal
nur an einer kleinen Stelle kein Peritoneum,
dort ist die Leber mit dem Zwerchfell
verwachsen, hebt sich minimal beim Ein- und
Ausatmen
Makroskopischer Bau
besitzt vier Leberlappen
von vorn sind der rechte und der linke Leberlappen zu sehen (Lobus dexter et
sinister)
Grenze zwischen rechten und linken Leberlappen ist das Sichelband
Ligamentum falciforme
o das Sichelband ist an der Eingeweideseite befestigt
an der Eingeweideseite sind neben re. und li. Leberlappen noch zwei weitere,
kleinere Leberlappen zu erkennen:
o Lobus quadratus quadratischer Leberlappen
o Lobus caudatus geschwänzter Leberlappen
zwischen diesen bd. kleinen Lappen befindet sich die Leberpforte Porta
hepatis
o Leberarterie (A. hepatica) und Pfortader (V. portae) treten ein
o die großen Gallengänge (Ductus hepaticus dexter und Ductus
hepaticus sinister) treten aus
Beschriftung AB S. 89
1.untere Hohlvene – Vena cava inferior 2. Linker Leberlappen – Lobus sinister 3. Pfortader – Vena portae
4. Hauptgallengang – Ductus choldedochus 5. quadratischer Leberlappen – Lobus quadratus
6. Geschwänzter Leberlappen – Lobus caudatus 7. Leberpforte - Porta hepatis 8.Leberarterie - Arteria hepatica
9.rechter Leberlappen – Lobus dexter 10.Gallenblase – Vesica biliaris
1.3.8 Anatomie Verdauungstrakt
ROSTOWSKI, N. 14
Mikroskopischer Bau
Leberläppchen Lobuli hepatici
Leber ist aus unzähligen Leberläppchen aufgebaut erscheinen auf
Schnittpräparaten wie sechseckige Bienenwaben
Leberläppchen ca. 1-2mm groß, ca. 1-1,5Mio besitzt die Leber
an den Eckpunkten dieser „Waben“ stoßen jew. drei verschiedene
Leberläppchen aneinander
an diesen Eckpunkten befinden sich ein Versorgungssystem für die Leber:
Periportalfelder = Glisson Trias , d.h. es verlaufen jew.:
o ein Ast der Pfortader
o ein Ast der Leberarterie
o ein kleiner Gallengang
das Versorgungssystem bringt jeweils zu drei Leberläppchen
Pfortaderblut und sauerstoffreiches arterielles Blut
enthält jew. Abflüsse von Gallenkapillaren
Leberläppchen aus zahlreichen radiär angeordneten Leberzellbalken
bilden dreidimensionales Plattensystem
jedes Plattensystem besteht aus ein – zwei Zelllagen dazw. liegen
Lebersinusoide
o hier mischt sich arterielles Blut aus der Leberarterie mit dem
venösen Pfortaderblut
o dieses Mischblut läuft durch die Sinusoide an den
Leberzellbalken vorbei (» Austauschstrecke des Blutes mit den
Leberzellen Hepatozyten)´zentralwärts
Dissé – Raum:
Lebersinusoide von löchrigen Endothel ausgekleidet
Dissé – Raum = Spaltraum zwischen Endothelzellen und Leberzellen
Plasmabestandteile können ungehindert in den Dissé – Raum durch
dieses Endothel gelangen
1.3.8 Anatomie Verdauungstrakt
ROSTOWSKI, N. 15
Ermöglicht Kontakt zw. Leberzellen und Plasmabestandteilen
Funktion:
Aufnahme von Nähr- und Abfallstoffen aus dem Plasma
Umbau oder Speicherung dieser Stoffe
Abgabe von Stoffwechselprodukten
Kupffer-Sternzellen:
liegen im Endothelveband der Lebersinusoide
gehören zum Monozyten-Makrophagen –System
Funktion: Phagozytose von Fremdstoffen, Bakterien & Zelltrümmern
Blutversorgung der Leber
25 % des Blutes stammt aus der A. hepatica (Leberarterie) : führt
sauerstoffreiches Blut
75 % des Blutes stammt aus der V. portae (Pfortader) : führt das gesamte
venöse Blut der unpaarigen Bauchorgane Pfortaderblut enthält:
o Nährstoffe des Dünndarms
o Abbauprodukte aus der Milz
o Hormone der Bauchspeicheldrüse
o Stoffe, die im Magen resorbiert wurden (z.B. Alkohol)
Funktionen der Leber
Kohlenhydratstoffwechsel
Glukosespeicherung Glykogenbildung
Glukosefreisetzung Glykogenolyse
Fettstoffwechsel
Lipogenese
Lipoproteine Triglyceride, Cholesterin
Ketonkörper
Proteinstoffwechsel
Plasmaproteine (Albumine, Globuline)
Gerinnungsfaktoren
Aminosäureabbau
Bildung essenzieller Aminosäuren
Entgiftung
V.a. von Ammoniak
Bildung von Galle
Bilirubinausscheidung
1.3.8 Anatomie Verdauungstrakt
ROSTOWSKI, N. 16
Mizellen Fettverdauung
Speicherung von Vitaminen, Kupfer und Eisen
1.3.8 Anatomie Verdauungstrakt
ROSTOWSKI, N. 17
8. Die Galle
Allgemein
die Leberzellen produzieren täglich ca. 0,5 l Galle
die Farbe des Gallensekrets ist gelbbraun
Zusammensetzung der Galle: Wasser, Elektrolyte, Bilirubin, Gallensäuren,
Cholesterin, Lecithin, Hormone, ggf. Medikamente, andere fettlösliche
Substanzen
Herstellung der Galle
Blasengalle
Bildung der Galle durch das Hormon Sekretin im Dünndarm gefördert
Hauptbestandteil der Galle - Gallensäuren
Gallensäuren werden in den Leberzellen aus Cholesterin hergestellt
Abgabe der Gallensäuren erfolgt in die Gallenkanälchen
Funktion Gallensäuren:
binden an das Nahrungsfett (Fettsäuren)
dadurch die Bildung vieler kleiner Fetttröpfchen möglich
kleine Fetttröpfchen als Mizellen bezeichnet
Mizellen binden sich dann im Duodenum an die Darmschleimhaut
Fettsäuren werden von den Enterozyten der Dünndarmschleimhaut
aufgenommen und als Chylomikronen verpackt an die Lymphe weitergegeben
Gallensäuren gelangen über den enterohepatischen Kreislauf zurück zur
Leber
Enterohepatischer Kreislauf
1.3.8 Anatomie Verdauungstrakt
ROSTOWSKI, N. 18
Gallenfarbstoff Bilirubin
ist wesentlicher Bestandteil der Galle
beim Abbau der rote Blutkörperchen wird der der rote Blutfarbstoff =
Hämoglobin frei
beim Abbau von Hämoglobin entsteht Bilirubin
1. Indirektes, unkonjugiertes Bilirubin 2. Direktes, konjugiertes Bilirubin
- Bilirubin gelangt über das Blut in die Leber - ist schlecht wasserlöslich, deshalb wird es
im Blut an Albumin gebunden und transportiert
- in der Leber wird das Albumin
abgespalten und das Bilirubin an Gallenstoffe gebunden
- Bilirubin wird dadurch wasserlöslich und kann mit der Galle ausgeschieden werden Ausscheidung des Bilirubin:
hauptsächlich in den Darm färbt den Stuhl als Sterkobilin braun
über die Niere färbt als Urobilin den Urin gelb
Die Gallenwege
aus den Leberzellen über Gallenkanälchen in die kleinen Zwischenläppchen-
Gallengänge
von dort über linken und rechten Lebergallengang Ductus hepaticus dexter
et sinister in den gemeinsamen Lebergallengang Ductus hepaticus
communis
aus dem gemeinsamen Lebergallengang gelangt ein kleiner Teil der Galle
über den Gallenblasengang Ductus cysticus in die Gallenblase Vesica
biliaris
der andere Teil fließt in den Hauptgallengang Ductus choledochus
der Hauptgallengang fließt zusammen mit dem Bauchspeicheldrüsengang
Ductus pancreaticus in den gemeinsamen Gallen-Bauchspeicheldrüsengang
Ductus choledochus pancreaticus
der Gallen-Bauchspeicheldrüsengang endet an der Papilla vateri Papilla
duodeni major ins Duodenum
1.3.8 Anatomie Verdauungstrakt
ROSTOWSKI, N. 19
9. Die Gallenblase Vesica biliaris
Lage, Form und Größe
Lage
liegt an der Unterseite der Leber
über Bindegewebe eng mit der
Leber verbunden
die Seite, die nicht an der Leber
liegt, ist mit Peritoneum
überzogen
Form: birnenförmig
Größe: 10cm lang, 4-5cm breit, 50ml
Fassungsvermögen
Aufbau
besitzt alle Schichten des Wandaufbaus des Verdauungstraktes (Mukosa,
Submukosa, Muskularis), die äußerste Schicht ist die Adventitia
Funktion
Speicherung der Galle
Eindickung der Lebergalle, Bildung der Blasengalle
Abgabe der Blasengalle ins Duodenum bei Bedarf
10. Die Bauchspeicheldrüse
Lage & Form
Form: 13-17cm lang, 70-90g schwer
Lage im Oberbauch, retroperitoneal
Makroskopischer Aufbau besteht aus drei Anteilen
Pankreaskopf 12 (Caput pancreatis) vom C-förmigen Abschnitt des
Zwölffingerdarms eingeschlossen, breiteste Anteil des Organs
Pankreaskörper 9(Corpus pancreatis) schließt sich an den Kopf an
Pankreasschwanz10(Cauda pancreatis) folgt diesem = endet am Milzhilus
Mikroskopischer Aufbau
Grundsätzlich wichtigste Drüse des menschl. Körpers
unterteilt in exokrine und endokrine Drüse
Exokrine Drüse bildet den Pankreassaft
Endokrine Drüse bildet in den Langerhans – Inseln Hormone
Die Exokrine Drüse des Pankreas
das Drüsengewebe wird in einzelne Läppchen gegliedert
jedes dieser Läppchen besteht aus hunderten von Drüsenendstücken
1.3.8 Anatomie Verdauungstrakt
ROSTOWSKI, N. 20
Zellen der Drüsenendstücke produzieren Verdauungssaft
alle Ausführungsgänge der Drüsenendstücke vereinen sich zu immer
größer werdenden Gänge welche schließlich in einen
Hauptausführungsgang, den Ductus pancreaticus, münden
Bildung des Verdauungssaftes
pro Tag ca. 1,5l Pankreassaft gebildet & den Darminhalt beigemischt
Zusammensetzung des Pankreassaftes:
o Verdauungsenzyme
o Bikarbonat (pH 8 basisch)
Verdauungsenzyme Funktion
Proteasen (Trypsin, Chymotripsin, Elastase,…)
spalten Proteine
Glykosidasen (Amylase) spalten Kohlenhydrate
Lipasen (Lipase, Cholesterinesterase) spalten Fette
Bikarbonat
sorgt mit seinem basischen pH-Wert für die Neutralisation des sauren
Chymus im Dünndarm welcher aus dem Magen kommt
Endokrine Drüse des Pankreas
• im Pankreas befinden sich sog. Langerhans – Inseln
Langerhans – Inseln = verstreut liegende Zellverbände
• diese „Inseln“ bestehen aus vier Arten von Zellen, welche unterschiedl.
Hormone bilden:
Zellen Funktion
B – Zellen 70 - 80% - bilden Insulin
A – Zellen 15 – 20% - bilden Glukagon
- Gegenspieler von insulin
- fördert Glykogenabbau sowie die
Glykoneogenese aus der Milchsäure oder
anderen Stoffwechselabbauprodukten
1.3.8 Anatomie Verdauungstrakt
ROSTOWSKI, N. 21
D- Zellen 5 – 10% - bilden Somatostatin
- hemmt Verdauungsfunktionen
PP-Zellen 1-2% - bilden Polypeptid
- hemmt exokrine Pankreassekretion
Funktionen
- Bildung von Hormonen
o Regulation des BZ
o Regulation der Verdauung
- Bildung des Verdauungssaftes
o Neutralisation des Chymus
o Aufspaltung K,E,F