Dreitägiges Seminar Zweisprachige Alphabetisierung
Protokoll vom Eröffnungstag: Donnerstag, 14. Mai 2009 Beat Richard Meier / Dirk Vogt (Eine zweite Version des ersten Tages findet sich als Anlage) Begrüßung und Eröffnung
Werner Schreiber, Regionales Fortbildungszentrum 6 des ZfA, begrüsst die Kursteilnehmer und stellt die beiden Kursleitenden
Carla Dauch und Dirk Vogt, Leiter der Grundschule und des Kindergartens am Colégio V. de Porto Seguro, Unidade I, vor. Dr. Walter Biedermann, Direktor des deutschen Zuges, wünscht allen Teilnehmern ebenso einen angenehmen
Kursverlauf.
Teilnehmende Schulen: - Colégio Visconde de Porto Seguro, Unidade I (Gastgeber Morumbi) - Colégio Visconde de Porto Seguro, Unidade II (Valinhos) - Colégio Humboldt - Colégio Benjamin Constant - Schweizerschule São Paulo - Escola Alemã Corcovado, Rio de Janeiro Arbeitsmaterial (Fachaufsätze):
Inhalt: Wie helfe ich meinem Kind, lesen und schreiben lernen?
Warum sind die Schweden besser? Mehrsprachigkeit durch immersive KiTas. Eine über- zeugende Methode zum nachaltigen Fremdsprachenerwerb.
Während des Kurses wurden weitere Unterlagen abgegeben, die hier aufbewahrt werden können.
TOP 1 Vorstellung und kritische Auseinadersetzung mit bekannten und
unbekannten Alphabetisierungsmethoden TOP 2 Die Entwicklung des bilingualen Kindes in Hinblick auf seine
Sprache Eva Hammes-Di Bernardo, Saarbrücken Früher Fremdsprachenwerb – frühe Fremdsprachenvermittlung. Eva Hammes-Di Bernardo Spracherwerb und emotionale Bindung. Fazit: Emotionale Komponente ist fundamental.
Mit wem nicht gesprochen wird, erwirbt weder eine Sprache, noch lernt er eine. Die meisten Menschen sind mindestens zweisprachig. Dialekt zählt bereits als eine weitere Sprache.
TOP 3 Austausch und Diskussion über den schulischen Alltag
bilingualer Kinder Arbeitsgruppen Grundsätzlich wurden die Erfahrungen gemacht, dass bilinguale Kinder deutscher Muttersprache ruhiger und konzentrierter arbeiten, womit ein Leichter-Lernen verbunden sein kann, doch darf die kulturelle
Komponente nicht vergessen werden, brasilianische Kinder sind in der Regel lebhafter, spontaner. Beispiel vom Morgen: Briefschlussflosskel: Um abraço, kann nie wörtlich ins Deutsche übersetzt werden, weil keiner schreiben würde “eine Umarmung”. Liebe Grüsse tönt (übersetzt ins Portugiesisch) distanzierter, muss aber nicht weniger herzlich gemeint sein. Auch solche kulturelle Komponenten erwirbt ein bilinguales Kind, während auf ein fremdsprachiges Kind diese Situation echt “komisch” wirkt, als belustigend, respektlos oder distanziert empfunden wird. Für ein bilinguales Kind hingegen ist dies normal, es entspricht der Norm der beiden Kulturen, die eben verschieden sind. Auffallend ist die Zunahme der Heterogenität in Bezug auf Sprach- beherrschung in den eigentlichen deutschen Muttersprache-Klassen. Carla erzählt, dass sich ein B-Zug heute wie folgt zusammensetzt: 5 – 10 % der Kinder sind noch echte Muttersprachler, ca. 50 % sprechen fliessend Deutsch, während die restlichen ca. 40 % kaum reden. Für diese wäre ein begleitendes DaF-Programm sinnvoll. So würden sie die Artikel und die Strukturen sicherer anwenden. Alle sehen dieses Problem bei ihren Schulen ebenfalls.
TOP 4 Spiele zur Unterstützung des Alphabetisierungsprozesses
Teilnehmer stellen passende Spiele zur Alphabetisierung aus ihrem täglichen Gebrauch der Gruppe vor.
Protokoll Zweisprachige Alphabetisierung Datum: 15. Mai
Ort:Colégio Visconde de Porto Seguro Einheit I/ Morumbi Durchführung: Dirk Vogt und Carla Dauch
Protokoll: Anja Geissbauer
Einsatz des Computers beim Lese- und Schreibprozess: Ausprobieren und Evaluieren der Lernsoftware „Schlaumäuse“ im Computerraum:
‐ Computer als Ergänzung zum persönlichen Unterricht – kein Ersatz für die persönliche Zuwendung der Lehrkraft
‐ Gibt der Lehrkraft Zeit zur Analyse der Kinder, da die Kinder recht individuell und selbständig arbeiten können
‐ Aufgabenerklärungen teilweise recht lange für Nicht‐Muttersprachler
Manchmal wird die Lehrkraft vorgeben, welche Aufgaben zu bearbeiten sind. Manchmal wird sie es offen lassen. Gruppenarbeit Untersuchung von Schülertexten auf Interferenzen Deutsch-Portugiesisch oder P-D: Fragestellungen: 1) Was ist das ortographische Problem? 2) Was kann man zur Aufarbeitung machen? Beispiele:
mein/dein – meine/deine Bewusstmachung
s/ß; ie/i; v/w Wortschatztraining: forschen, spielen, benützen, Bewusstmachung
Groß-/Kleinschreibung von Nomen Wortschatztraining: forschen, spielen, benützen; Begleiter suchen, Nomen malen lassen
Akkusativ/Dativ Wir können unsere bilingualen Kinder nicht genau so behandeln, als ob sie nur Portugiesisch sprächen. Wir als Lehrkräfte möchten sensibel dafür sein, welche Art von Fehlern die Schüler/innen machen und woher diese kommen. Wir wünschten uns:
‐ In der Lehrerausbildung mehr DaF‐Elemente (auch für den Unterricht in Deutschland sinnvoll!)
‐ Mehr DaF‐Elemente in unserem Unterricht (z.B. 20 Wörter Wortliste ‐> auswendig lernen)
Vorstellung des Alphabetisierungsprozesses an den einzelnen Schulen: siehe Anhang: Plakatbilder Alphabetisierung im B-Zug der Porto Seguro Unidade I:
‐ Nur auf Deutsch ‐ Benutzen einer Anlauttabelle
‐ 2 Monate Vertraut werden mit der Tabelle ‐ Lehrwerke „Bärenheft“ und „Löwenzahn und Pusteblume“ ‐ Botanischer Garten ‐ Herstellen einer Collage „Bärenwald“ ‐ Geschichte von der Bärenfamilie ‐ Verknüpfen der Rahmengeschichte mit dem Leselernbuch ‐ Jeder eingeführte Laut wird von einem thematischen Schwerpunkt begleitet.
(z.B. Familie, Körperteile, Mut haben, anderen helfen, miteinander spielen, Hilfe erbitten usw.)
- Weiterführung im Arbeitsheft (Schreibmotorische Übungen, Visuelle Identifizierung, Wortdurchgliederung, Lautwahrnehmung usw.)
- Lieder - Zusatzmaterialien: Spiele, Lesekarten mit Selbstkontrolle, Drehscheiben, Bild
und Buchstabenkarten, Geheimschriftheft, Lese- und Malheft, Memory, Domino, Bingo, Lesehefte, CD mit Arbeitsblättern)
- im 2° ano zunächst Wiederholungsphase der Buchstaben - Laute -> bis Juli Alphabet -> ab August auch Letra Cursiva (bei der die Druckschrift hilft)
- Weiterarbeit mit demselben Material (z.B. Leselernbuch Teil 2) Aufbau eines Materialmarkts: Die Schulen stellten dazu ihre Materialien und Bücher vor, die zur Unterstützung des Alphabetisierungsprozesses benutzt werden.
Austausch zu den mitgebrachten Materialien
Tagesabschluss und Rückblick Ein paar Namen zum Merken:
‐ Ajuria Guerra/ Lulu Santos (Spuren zu Musik) ‐ Casa da Juventude in Gramado (bieten empfehlenswerte Camps fürs
Deutschlernen an) ‐ Kieler Lautgebärden (als Vorbeugung gegen Lese‐Rechtschreib‐Schwierigkeiten
in Deutsch)
Anlagen: Bilder der Plakate der Arbeitsgruppen 1. Colégio Benjamin Constant: Einsprachig und DAF‐Unterricht 2. Colégio Humboldt: Konstruktivistische Theorie 3. Schweizer Schule: R‐Zweig (dt.) und C‐Zweig (bras./port.) 4. CVPS II 5. CVPS I
Zweisprachige Alphabetisierung
Protokoll zum 16. Mai 2008
Inga Kühn
1. Begrüßungsaktivität
Teilnehmer zogen Smileykarte, die rot, gelb oder grün waren und ihr
Befinden wiederspiegeln sollte. Jeder äußerte sich im Plenum.
2. Vorstellung der Alphabetiserungsmethoden des Colégio Benjamin
Constant sowie der Schweizer Schule
a. CBC - Deutsch wird als DaF unterrichtet:
Ort Stunden/Woche
Kindergarten 1
Pré 1
1. Schuljahr 2
2. Schuljahr 3
3. Schuljahr 3
4. Schuljahr 4
5. Schuljahr 4
6. Schuljahr 4
7. Schuljahr 4
Nach der vierten Klasse erfolgt eine Aufteilung in Leistungsgruppen.
Ab dem 7. Schuljahr gibt es Extrastunden für Diplomklassen.
Alphabetisierung:
Im Kindergarten wird rezeptiv mit den Buchstaben des Namens
gearbeitet. Im Pré werden dann die Großbuchstaben eingeführt.
Konstruktiv-phonetisch geht es im 1. Schuljahr weiter und man
arbeitet mit den Anlauten. Einfache Wörter werden eingeführt und die
Worterkennung wird geübt.
Im 2. Schuljahr wird mit einfachen Sätzen und Texten gearbeitet.
Außerdem werden spezielle Laute wie /eu/, /sch/, /ß/ etc. eingeführt.
Zu den Sätzen und Texten kommen im 3. Schuljahr das Schreiben
von Dialogen sowie Geschichten dazu. Auch die Groß-und
Kleinschreibung wird thematisiert.
Vom 1. bis zum 3. Schuljahr wird reproduktiv gearbeitet.
Problematische Laute des Deutschen werden im 4. Schuljahr
wiederholt.
Im 5. Schuljahr geht es vorwiegend um die Textproduktion.
Es wird im 4. und im 5. Schuljahr reproduktiv sowie produktiv
gearbeitet.
b) Schweizer Schule:
Zur Alphabetisierungsmethode erhielten die Teilnehmer ausführliche
Kopien, in den nachgelesen werden kann.
3. Austausch in KG unter folgender Fragestellung:
Was ist positiv / negativ in den vorgestellten
Alphabetisierungsprozessen? Welche Schwierigkeiten gibt es?
4. Zusammentragen der Ergebnisse im Plenum:
o frühe Alphabetisierung fragwürdig, da es Kinder gibt, die merken,
dass sie es noch nicht schaffen
o es gibt viele Möglichkeiten der Alphabetisierung, um das Ziel zu
erreichen
o das Gleichgewicht zwischen Kognitivem und Emotionalem muss
hergestellt werden, dabei gilt das Emotionale als Schlüssel
o Kinder in den verschieden Phasen und Altersstufen positiv
betrachten und das vorhandene Potenzial sollte nutzbar für alle
gemacht werden
o Maßnahmen für „Fördern und Fordern“ treffen
o die Akzeptanz sowie die Ansprüche der Eltern bereiten
Schwierigkeiten
o Ruf nach altersgemischten Schulen und Stufen, Bsp. ist hier der
offene Schulanfang in Deutschland
o Erkenntnis, dass Fehler zum erfolgreichen Lernen dazu gehören
o der Austausch der Kollegen untereinander ist wertvoll
o Forderung nach kleinen Klassen und mehr Zuschüssen
o Durchführung der Stationenarbeit mit mehreren Lehrpersonen, da
genauere Beobachtung möglich
o die neue Sprache muss positiv besetzt werden durch Elternhaus
und Schule
o ständiger Konflikt mit Eltern
o Mischung der Methoden möglich
o Welche Leselänge von Texten für welches Alter?
o Welche Bücher für welche Altersstufe?
o egal welches Lehrwerk benutzt wird, man muss es mit Zusätzen
aufstocken, um die Kinder in ihrer Lebenswelt zu erreichen
o manche plädieren für eine Alphabetisierung in der
portugiesischen, manche für eine in der deutschen Sprache, da
das Abitur abgenommen wird
5. Rechtschreibwerkstatt
Das Konzept der Rechtschreibwerkstatt nach Sommer-Stumpenhorst
kann durch einen Ausfall des Systems nicht vorgestellt werden.
6. Abschluss:
Abschluss des Seminars durch Evaluation mit Fragebögen
anwesend: Teilnehmer der Schulen
Seminarleitung: Dirk Vogt, Carla Dauch
Anlage
Dreitägiges Seminar Zweisprachige Alphabetisierung
Protokoll vom Eröffnungstag: Donnerstag, 14. Mai 2009 10:00 Uhr Werner Schneider, Regionales Fortbildungszentrum 6 des ZfA,
begrüsst die Kursteilnehmer und stellt die beiden Kursleitenden Carla Dauch und Dirk Vogt, Leiter der Grundschule und des Kindergartens am Colégio V. de Porto Seguro, Unidade I, vor. Auch Prof. Dr. Walter Biedermann, Direktor des deutschen Zuges, wünscht allen einen angenehmen Kursverlauf. Carla spielt Musik ab, alle Teilnehmer gehen im Saal herum, bei Musik-Unterbruch, stellt jeder sich kurz seinem Nächsten vor. So geht das ca. 3 – 4 Mal. Wir setzen uns und jeder lässt sich durch andere vorstellen. Mehrere kennen sich bereits von andern Kursen, einige sind neu, erst seit kurzer Zeit in Brasilien. Es sind folgende sechs Schulen vertreten: - Colégio Visconde de Porto Seguro, Unidade I (Gastgeber Morumbi) - Colégio Visconde de Porto Seguro, Unidade II (Valinhos) - Colégio Humboldt - Colégio Benjamin Constant - Schweizerschule São Paulo - Escola Alemã Corcovado, Rio de Janeiro Eine Arbeits- und Sammelmappe wird allen abgegeben. Inhalt: Wie helfe ich meinem Kind, lesen und schreiben lernen? (Vier Blätter, zweisprachig, beidseitig bedruckt) Warum sind die Schweden besser? (Ein Blatt)
Mehrsprachigkeit durch immersive KiTas. Eine über- zeugende Methode zum nachaltigen Fremdsprachenerwerb. (4 Blätter, 16 Seiten abgebildet). Während des Kurses wurden weitere Unterlagen abgegeben, die hier aufbewahrt werden können. 10:30 Uhr Die Entwicklung des bilingualen Kindes in Hinblick auf seine
Sprache Vortrag von Carla Dauch. Sie bezieht sich dabei auch auf Texte von Eva Hammes-Di Bernardo, Saarbrücken Früher Fremdsprachenwerb – frühe Fremdsprachenvermittlung. Unbestritten kann gesagt werden, dass alle Lebewesen, ... www.fmks-online.de/_wd_showdoc.php?pic=339 Eva Hammes-Di Bernardo Spracherwerb und emotionale Bindung. Unbestritten kann gesagt werden, dass alle Lebewesen, nicht nur die Menschen, die miteinander ... www.dasan.de/refo7/archiv/Veranst2008/.../Spracherwerb%20und%20emotionale%20Bindung%2...
Es gibt 10 verschiedene Arten von Bilinguismus. (Anhang 1: 6 Arten) Ein Mensch kann über zwei Muttersprachen verfügen. Eine Zielsprache wird bis zum 6. Altersjahr erworben. Fremdsprachen können nach dem 6. Altersjahr nur noch gelernt werden. Diese Altersgrenze wurde von der Wissenschaft aufgrund des Gehirn- Reifungsprozesses (Synapsen werden geschlossen) festgelegt. Sprachen werden also entweder erworben oder gelernt. Carla stellt ihren geliebten Sprachentwicklungsbaum vor:
Nach: Wendland, W.: Sprachstörungen im Kindesalter. Materialien zur Früherkennung und Beratung. 3. Aufl. Thieme, Stuttgart, 1998
Die Wurzeln stellen die grundlegenden Fähigkeiten (Sehen, Hören, Feinmotorik etc.) dar, welche für eine unauffällige Sprachentwicklung notwendig sind. Dabei entfaltet sich der Baum optimal, wenn Sprechfreude und Sprachverständnis vorliegen. Die Krone mit ihren drei Bereichen (Artikulation, Wortschatz, Grammatik) kann sich daraus bestmöglich ausbilden. Die Giesskanne mit ihrem Wasser soll als Symbol für ein sprachförderndes Verhalten des Umfeldes gelten. Phasen der Sprachentwicklung
Phase Zeitraum Beschreibung
Die vorsprachliche Periode
(Geburt bis 6 Monate)
Das Kind produziert Laute wie Grunzen, Weinen, Schreien, Seufzen, Lachen und Gurren.
Die Lall-Phase (6 - 9 Monate) Das Kind produziert Einheiten von Äußerungen, die Lallen genannt werden, die sich je nach Situation unterscheiden. Diese Einheiten beginnen,
den Äußerungen der Erwachsenen akustisch ähnlich zu werden, weil das Kind sich von irrelevanten Phonemen trennt (nicht weil es neue Phoneme dazulernt).
Die Jargon-Phase (9 Monate)
Betonungsmuster und Sprachmelodie in längeren Äußerungen entsprechen klar denen der Erwachsenen. Einige Imitationen von allgemeinen sprachähnlichen Mustern lassen sich identifizieren. Einzelne Morpheme lassen sich von einem Zuhörer schwer identifizieren.
Die Nachlall-Periode
(9 Monate bis 1 Jahr)
Diese Zeit ist durch Imitation von Klängen der Erwachsenensprache gekennzeichnet.
Das Ein-Wort-Stadium
(1 Jahr bis 2 Jahre)
Das Kind verwendet einzelne Wörter, um ganze Phrasen oder Sätze auszudrücken; die Wörter werden in ihrer Bedeutung von den Erwachsenen aufgrund des Kontextes verstanden. Das Kind versteht viel von dem, was es hört; dies zeigt sich darin, dass es entsprechende Aufforderungen ausführt. Gegen Ende dieser Periode wächst der Wortschatz sprunghaft an: von etwa 20 Wörtern mit 18 Monaten auf etwa 200 Wörter mit 21 Monaten.
Der Spurt in der Wort-Entwicklung
(2 Jahre)
Der Wortschatz wächst von etwa 300 Wörtern mit 24 Monaten auf 1000 Wörter mit 36 Monaten an. Zwei- und Dreiwort-Sätze werden gebildet (nach eigenen Regeln, die nicht der Erwachsenensprache abgeschaut sind). Die Intonation eines Wortes variiert: deklarativ, emphatisch und interrogativ.
Die Satzperiode (3 Jahre)
Zu dieser Zeit verwendet das Kind Sätze, die die grammatischen Merkmale der Erwachsenensprache enthalten. Das Kind kann funktional komplette aber grammatisch lückenhafte Sätze verwenden.
3 - 5 Jahre
Das Kind verwendet Sätze jeder Art: unverständliche; funktional komplette aber grammatisch lückenhafte Sätze; einfache; verbundene; komplexe; verbundene und komplexe.
5 Jahre bis Erwachsenenalter
Der Wortschatz wächst weiter an; die lange, Komplexität und Verschiedenheit der verwendete Sätze steigen.
Spracherwerb und Sprachlernen einer Fremdsprache Fremdsprachen lernen im Vorschulalter – Erkenntnisse aus der ... Neuere Forschungen belegen, dass der Spracherwerb bei Kindern in der Fremdsprache nicht viel anders verläuft als in der Muttersprache. ... www.agds.org.ar/LWT2005/Deutsch%20als%20Fr%FChe%20Fremdsprache%20im... - Aus Anhang 2: Deutsch als frühe Fremdsprache im Kindergarten
Der Spiegel
Gehirn eines bilingualen Kindes ist anders. Kind (Gehirn) muss beide Strukturen lernen (erwerben)
Emotionale Komponente ist fundamental. Mit wem nicht gesprochen wird, erwirbt weder eine Sprache, noch lernt er eine. Die meisten Menschen sind mindestens zweisprachig. Dialekt zählt bereits als eine weitere Sprache. Gefährlich wird es, wenn die Sprachen gemischt werden (fertig lustig). 50 % aller Amerikaner sind Spanisch sprachig. Zuviele haben eine gemischte Struktur erworben oder gelernt. Äussere Rahmen: Fremdspracheninteresse / Vernachlässigung der Muttersprache Sprechapparat: Mund, Zunge, Zähne, Gurgel, Stimmbänder ...., Lunge und Luftröhre, Ohren - Begabungssache?
KARIM SIEBENEICHER BRITO APRENDIZAGEM DE MAIS DE UMA LÍNGUA ... alguns modelos desenvolvidos a partir de uma única língua estrangeira, na intenção de que pudessem ser estendidos à aquisição / aprendizagem subseqüente de ... dspace.c3sl.ufpr.br/dspace/bitstream/1884/10612/1/DissertaçãoFinal.pdf -
12:00 Uhr Mittagessen. Dirk verteilt die Ess-Gutscheine. Dankeschön! Auf dem Weg zum Restaurant Blick in Zimmer des 1. Schuljahres (früher Vorschule). Die Tischchen sind noch die des Kinder- gartens. Auch die Örtlichkeiten des kleinen “Zoos” und des
“Portinho” (400 Kinder) kennen gelernt. 13:00 Uhr Austausch und Diskussion über den schulischen Alltag
bilingualer Kinder. Es wurden Dreier- und Vierergruppen gebildet. Auf einem A 3 Blatt, Randgebiete, hielt jeder seine Erfahrungen fest. Die Quintessenz wurde nach Gedankenaustausch im Blattzentrum festgehalten. Grundsätzlich wurden die Erfahrungen gemacht, dass bilinguale Kinder deutscher Muttersprache ruhiger und konzentrierter arbeiten, womit ein Leichter-Lernen verbunden sein kann, doch darf die kulturelle
Komponente nicht vergessen werden, brasilianische Kinder sind in der Regel lebhafter, spontaner. Beispiel vom Morgen: Briefschlussflosskel: Um abraço, kann nie wörtlich ins Deutsche übersetzt werden, weil keiner schreiben würde “eine Umarmung”. Liebe Grüsse tönt (übersetzt ins Portugiesisch) distanzierter, muss aber nicht weniger herzlich gemeint sein. Auch solche kulturelle Komponenten erwirbt ein bilinguales Kind, während auf ein fremdsprachiges Kind diese Situation echt “komisch” wirkt, als belustigend, respektlos oder distanziert empfunden wird. Für ein bilinguales Kind hingegen ist dies normal, es entspricht der Norm der beiden Kulturen, die eben verschieden sind. Auffallend ist die Zunahme der Heterogenität in Bezug auf Sprach- beherrschung in den eigentlichen deutschen Muttersprache-Klassen. Carla erzählt, dass sich ein B-Zug heute wie folgt zusammensetzt: 5 – 10 % der Kinder sind noch echte Muttersprachler, ca. 50 % sprechen fliessend Deutsch, während die restlichen ca. 40 % kaum reden. Für diese wäre ein begleitendes DaF-Programm sinnvoll. So würden sie die Artikel und die Strukturen sicherer anwenden. Alle sehen dieses Problem bei ihren Schulen ebenfalls.
15:15 Uhr Kaffeepause 15:30 Uhr Spiele zur Unterstützung des Alphabetisierungsprozesses (Dazu bringen alle Teilnehmer aus ihrer Schule passende Spiele mit, die den andern Teilnehmern vorgestellt werden.) Beatriz (Corcovado):
Sie stellt Buchstaben vor, die durch Abtasten oder Nachspüren in der Buchstabenrille bei geschlossenen Augen herausgefunden werden können. Weiter: Lautpuzzles von jedem Buchstaben
von Westermann Wo hörst du .... ? (Am Wortanfang, im Wortinnern oder am Wortende) Siehe dazu auch:
Mini Lük Einfache Einzellaute Test - wo hörst du ein emmmm ... 7. März 2009 ... Testbericht zu Mini Lük Einfache Einzellaute. wo hörst du ein emmmm? - Erfahrungsberichte und Meinungen von Verbrauchern. www.yopi.de/rev/346465 - 61k - Em cache - Páginas Semelhantes und www.luek.de Maren (Humboldt): Stationenarbeit Erstes Lesen Memorie
Ravensburger Spiele: Wort für Wort 00-025-006-RAVENSBURGER
Stärken stärken mit Wort für Wort von Ravensburger: - Hohe Lernmotivation durch Abwechslung und Spass. -Spielerischer Erwerb von Wissen und Stärkung von Schlüsselkompetenzen - Nach neuesten Erkenntnissen aus Wissenschaft und Pädagogik - Individuelle Förderung und selbstständiges Lernen - Optimale Schulung der Sinne durch Material- und Methodenvielfalt
Wie wird Pirat geschrieben? mit welchem Buchstaben beginnt "Insel"? Lege mit den richtigen Buchstaben das passende Wort zu deinem Bild. Wie viele Buchstaben du nehmen darfst, zeigt dir der freche Papagei auf der Drehscheibe. Ob du das Wort
richtig geschrieben hast, kannst du auf der Bildrückseite selbst kontrollieren. Mit Wort für Wort von Ravensburger Spiele erwerben die Kinder auf spielerische Weise erste Lesekentnisse und festigen diese.
Die verschiedenen Spielvarianten werden unterschiedlichen Entwicklungs- und Altersstufen gerecht und ermöglichen eine individuelle Förderung.
Für 1 - 4 Spieler
Inhalt: 45 bildkarten, 90 Buchstabenkärtchen, 1 Drehscheibe mit Papagei, 4 Aufkleber, 1 Spielanleitung Grösse der "Wort für Wort"-Schachtel: ca. 33.5 x 23 x 5.5 cm Geeignet für Kinder im Alter: ab 6 Jahren Text und Bild - Copyright by spiel-ideen.ch
SCRABBEL Anlauttafel auch eine eigene Tafel Buchstaben-Bingos Siehe auch: ABC- und (Vor)lesespiele. Anreize für (Vor)leseerlebnisse Buchstaben-Bingo: „Du bist Spitze, Rudi Vampir!“ von Ingrid Uebe. Wort aus der Geschichte heraussuchen. Jeder Teilnehmer soll ein Blatt mit ... www.hdm-stuttgart.de/ifak/veranstaltungen/aktuell/crashkurs3/abc-_und_vorlesespiele.pdf -
Veronica (Schweizerschule):
Hören, lauschen, lernen – Anleitung und Arbeitsmaterial ... Sprachspiele für Kinder im Vorschulalter – Würzburger Trainingsprogramm zur Vorbereitung auf den ... www.v-r.de/de/titel/352549090/ - 10k - Em cache - Páginas Semelhantes
Arbeit mit den Kindernamen Kikus-Karten
karten Die KIKUS Bildkarten decken den Basis-Wortschatz ab und sind wertvolle Helfer für die ... Sie ließ die Kinder die Karten aus einem Zaubersack ziehen ... www.hueber.de/shared/elka/Internet_Muster/Red1/978-3-19-251431-9_Muster_1.pdf -
Schubi-Bilder um Geschichten aufzubauen
SCHUBI Shop -
Das Buch enthält Kopiervorlagen und praktische Umsetzungsvorschläge zu 24 Bildergeschichten aus den SCHUBI-Bilderboxen: • Und dann …? • Lea, Lars und Dodo ... www.schubi.de/?artId=L12098 - 14k -
Thea (Humboldt): Selbst vertontes Buch Familienbuch „Wer bist du?“ 16:45 Uhr Schluss des 1. Kurstages: Fortsetzung über die Spiele in den nächsten zwei Tagen. Rückblick: Alle schätzen den Gedankenaustausch und freuen sich Auf die folgenden zwei Tage. Protokoll des 1. Kurstages verfasst von Beat Richard Meier, Schweizerschule. Anhang 1 Zur Identifizierung von Spracheneinfluss in bestimmten grammatischen Bereichen im Spracherwerb bilingualer Kinder Veranstaltung: Mehrsprachigkeit in der Kindheit Institution/Hochschule: Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Seminar für Deutsch als Fremdsprachenphilologie)
Tags: Identifizierung, Spracheneinfluss, Bereichen, Spracherwerb, Kinder, Mehrsprachigkeit, Kindheit Kategorie: Seminararbeit Jahr: 2006 Seiten: 26 Note: 1,3 Literaturverzeichnis: ~ 23 Einträge Sprache: Deutsch Archivnummer: V75079 ISBN (E-Book): 978-3-638-73140-9 ISBN (Buch): 978-3-638-73215-4 Dateigröße: 220 KB
Textauszug (computergeneriert) Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, SoSe 2006 Seminar für Deutsch als Fremdsprachenphilologie
Zur Identifizierung von Spracheneinfluss in bestimmten
grammatischen Bereichen im Spracherwerb bilingualer Kinder
von
Helen Stringer
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung 3 2. Was ist Bilingualismus? 3 2.1. Arten von Bilingualismus 4 3. Fusion, Sprachentrennung und Spracheneinfluss 6 3.1. Fusion 6 3.2. Sprachentrennung 7 3.3. Sprachentrennung mit Spracheneinfluss: Sprachdominanz 8 4. Sprachentrennung mit Spracheneinfluss in bestimmten grammatischen Bereichen 9 4.1. Spracheneinfluss 9 4.1.1. Manifestationen von Spracheneinfluss 10
4.1.2. Bedingungen für die Existenz von Spracheneinfluss 10 4.1.3. Komplexität 11 4.2. Die Studie von Müller et al. (2001): Frühkindliche Zweisprachigkeit: Italienish/Deutsch und Französisch/Deutsch im Vergleich 12 4.2.1. Sprachdominanz der untersuchten Kinder 13 4.2.2. Beschleunigung: Verbstellung im Hauptsatz 15 4.2.3. Transfer: Verbstellung im Nebensatz 18 4.2.4. Verlangsamung: Objektauslassung 20 5. Schluss 24 6. Literaturverzeichnis 25
1. Einführung
Spracheneinfluss und Sprachentrennung sind in der Bilingualismusforschung der letzten Jahre umstrittene Themen gewesen. Diese Arbeit soll mithilfe verschiedener empirischer Studien von bilingualen Kindern zeigen, dass die zwei Begriffe einander nicht notwendigerweise ausschließen. Es kann gleichzeitig Sprachentrennung und Spracheneinfluss im selben Individuum auftreten, wobei Spracheneinfluss nicht die Sprache als Ganze betrifft, sondern ganz spezifische grammatische Bereiche, nämlich Verbstellung im Hauptsatz, Verbstellung im Nebensatz und Objektauslassung. Zunächst soll den Begriff des Bilingualismus definiert und verschiedene Arten von Bilingualismus beschrieben werden. Der zweite Abschnitt gibt einen Überblick über die Forschung der letzten Jahre in den Bereichen Fusion, Sprachentrennung und Spracheneinfluss. Danach sollen die Manifestationen des Spracheneinflusses und die Bedingungen für sein Auftreten erklärt werden. Der vierte Abschnitt bildet den Hauptteil der Arbeit, in dem Spracheneinfluss in den oben genannten grammatischen Bereichen betrachtet und analysiert werden soll.
2. Was ist Bilingualismus?
Bilingualismus, auch doppelter Erstspracherwerb genannt, entsteht, wenn ein Mensch mit zwei Sprachen aufwächst und diese dann fließend beherrscht (auch wenn er die eine Sprache aus irgendwelchen Gründen kompetenter spricht oder sie bevorzugt). Bilingualismus ist synonym für Mehrsprachigkeit, außer dass unter dem letzteren Begriff zwei oder mehr Sprachen verstanden wird, während Bilingualismus sich formal auf zwei Sprachen beschränkt. In der Forschungsliteratur wird aber trotzdem das Wort Bilingualismus für Mehrsprachigkeit im Allgemeinen benutzt, besonders deswegen, weil die meisten empirischen Studien sich sowieso mit zweisprachigen Individuen beschäftigen. Müller et al. (2006) definieren Bilingualismus (der im deutschen Sprachraum auch als „Bilinguismus“ oder „Bilingualität“ bezeichnet wird) folgendermaßen:
„[...] das Sprachvermögen eines Individuums, das aus dem natürlichen Erwerb (d.h. ohne formalen Unterricht) zweier Sprachen als Muttersprachen im Kleinkindalter resultiert“. Wichtig hier ist die Voraussetzung des natürlichen Erwerbs – damit ist gemeint, dass das Kind in dem natürlichen Kontext des normalen, alltäglichen Familienlebens die Sprachen erwerben muss, genauso wie alle „monolingualen“, d.h. einsprachigen Kinder ihre eine Sprache erwerben. Wenn ein Individuum erst in einer formalen Lernsituation (d.h. Sprachunterricht) eine zweite Sprache lernt, dann gilt diese nicht mehr als seine Muttersprache, sondern sie ist eine Zweitsprache. Im obigen Zitat ist auch die Voraussetzung, dass die beiden Sprachen im Kleinkindalter erworben werden müssen. Die Frage aber, bis zu welchem Alter ein Kind mit den beiden Sprachen konfrontiert sein muss, damit es genannt bilingual wird, ist in der Forschungsliteratur umstritten. Manche Sprachwissenschaftler, beispielsweise De Houwer (1990) behaupten, ein Kind sei nur in dem Fall bilingual, wenn es seit der Geburt und dann ununterbrochen Input von den zwei Sprachen hat. Tracy und Gawlitzek-Maiwald (2000) finden, dass die beiden Sprachen spätestens ab dem zweiten Lebensjahr erworben werden sollten. Andere schlagen das dritte oder auch fünfte Lebensjahr als maximalen Zeitpunkt für den Beginn des Erwerbs vor. Wie schon erwähnt, unterscheidet man den doppelten Erstspracherwerb von dem frühen Zweitspracherwerb, (wobei zwei Sprachen nicht gleichzeitig, sondern eine später als die andere gelernt werden). Wolfgang Klein (1997) sagt über Erst- und Zweitspracherwerb Folgendes: „[…] whereas first language acquisition normally has a clear onset defined by biological factors, this is not the case for the acquisition of a second language: it may start at any age and, more importantly perhaps, at any point during the acquisition of the first language – including the borderline case in which two languages rather than one are learned right from the beginning (‘bilingual first language acquisition’). Weil wir uns in dieser Arbeit mit dem Einfluss aufeinander von zwei simultan erworbenen Sprachen beschäftigen wollen, betrachten im Folgenden nur den Erstspracherwerb und nicht mehr den Zweitspracherwerb. 2.1. Arten von Bilingualismus
Es wurde schon erwähnt, dass ein bilinguales Individuum seine verschiedenen Sprachen in einem natürlichen Kontext erwirbt. Weil aber jede Familie anders ist, gibt es viele Situationen in denen ein Kind mit zwei oder mehr Sprachen aufwächst. Man kann sechs Haupttypen von Bilingualismus nennen, die von Romaine (1989) stammen und von Müller et al. (2006) aufgenommen werden: 1. „Eine Person – Eine Sprache“: Die Eltern haben zwei verschiedene Muttersprachen und sprechen ihre jeweiligen Sprachen mit dem Kind. Sie wohnen in einem Land oder in einer Region, wo die Muttersprache eines der Elternteile gesprochen wird. 2. „Nicht-Umgebungssprache zu Hause / Eine Sprache – eine Umgebung“: Auch in diesem Fall haben die Eltern unterschiedliche Muttersprachen, wobei die Sprache der Region, wo sie wohnen die gleiche ist, wie eine ihre Sprachen. Beide sprechen aber mit dem Kind die Sprache, die nicht in der Umgebung gesprochen wird. 3. „Die eine Sprache zu Hause – die andere Sprache aus der Umgebung“: In dieser Situation haben die Eltern die gleiche Muttersprache, die sie auch zu Hause mit ihrem Kind sprechen. In der Umgebung wird aber eine andere Sprache gesprochen. 4. „Zwei Sprachen zu Hause – eine andere aus der Umgebung“: Die Eltern haben unterschiedliche Muttersprachen und jedes Elternteil spricht seine jeweilige
Muttersprache mit dem Kind. Sie wohnen in einer Region, wo eine dritte Sprache gesprochen wird, d.h. das Kind erwirbt prinzipiell drei Sprachen. 5. „Nicht Muttersprachliche Eltern“: Die Eltern haben die gleiche Muttersprache wie einander, die auch in der Umgebung gesprochen wird. Ein Elternteil trifft aber die Entscheidung, eine andere Sprache mit dem Kind zu sprechen, die nicht seine Muttersprache ist. 6. „Gemischte Sprachen“: In diesem letzten Fall werden sowohl von den Eltern wie auch in der Region zwei Sprachen gesprochen. Zu Hause spricht also jedes Elternteil beide Sprachen mit dem Kind. Natürlich werden unter diesen sechs Kategorien nicht alle mögliche Erwerbsszenarien eines Kindes dargestellt, denn viele andere individuelle Faktoren kommen auch hinzu. Es ist aber nützlich, wenn man die Zweisprachigkeit eines Kindes untersuchen will, so viel wie möglich von seinem Hintergrund zu wissen, und davon, auf welcher Weise es zweisprachig geworden ist.
3. Fusion, Sprachentrennung und Spracheneinfluss
3.1. Fusion
[...]
Für nur 8,99 EUR Für nur 13,99 EUR Anhang 2: DEUTSCH ALS FRÜHE FREMDSPRACHE IM KINDERGARTEN
Da der frühe Fremdsprachenunterricht weltweit an Bedeutung gewonnen hat,
möchten wir unsere Erfahrungen in den Kindergärten der deutschen
Schulen,sowie unsere langjährige Arbeit was dem DAF Unterricht betrifft,
bekannt- geben.
Es ist ein kurzer Überblick und könnte zum Anlass für den Austausch von
Erfahrungen, Kenntnisse, verschiedenen Modalitäten, Methodik, Didaktik und
Medien dienen.
Es würde ausserdem die Artikulation zwischen Kindergarten und Primarschule
erleichtern indem die pädagogische Kontinuität über die verschiedenen Stufen
gesichert wird, um die Kinder da abzuholen wo der Kindergarten sie abgibt.
Wir möchten hiermit das Thema einführen und für zukünftige Diskussionen
öffnen.
Wie Sie wissen wird der Aufbau der Kindergärten in Argentinien durch den
Staat angegeben und unterstützt.
Der Kindergarten wird aufgeteilt in:
Jardín Maternal (Kinderkrippe) für: von 0 bis 2 jährige Kinder
Jardín de Infantes (Kindergarten) für: 3 bis 5 jährige Kinder
Dazu gibt es einen vorgeschriebenen Rahmen, Lehrplan in dem Ziele und
Inhalte altersgetrennt angegeben sind.
Jeder Kindergarten erarbeitet sein eigenes Bilinguales Projekt, in dem er die
Art je nach Möglichkeiten und Bedarf des Frühbeginn der Fremdsprache
festlegt.
Die Ziele der Deutschen Kindergärten sind:
den Kindern durch Spiel, Spass und Freude
• die deutsche Kultur, Sprache, Feste , Traditionen, Literatur, Lieder und
Spiele vermitteln.
• anhand des kommunikativen Ansatzes Deutsch als Umgangsprache
anbieten
• den Hörsinn für eine neue Sprache fördern
• neue Phoneme vorstellen und erproben.
• das Bedürfniss zur kommunikativen Anwendung der Sprache erwecken
Unsere Arbeit wird durch Erkenntnisse aus der Neurobiologie, Neurodidaktik,
Neurolinguistik und Psychologie begründet:
Wir lesen im Gerlindes Massoudi Bericht über ”Der frühe
Fremdsprachenuntericht”, dass: “was das Lernen überhaupt und die frühe
Förderung der Kinder betrifft, werden in diesem Rahmen auch die Bemühungen
zum frühen Sprachenlernen überall auf der Welt von der Forschung gestützt.
Lernprozesse bis zum Ende der Pubertät dienen zur Strukturierung des noch
unfertigen Gehirns im Sinne von später ausbaubaren Fähigkeiten. Solche
Lernprozesse haben Zeitfenster, sensitive Phasen, mit denen bestimmte
Informationen mit viel höherer Geschwindigkeit und Wirksamkeit als im
Erwachsenenalter aufgenommen werden können.
Hirnforscher gehen davon aus, dass die Reifung des Neuronennetzes in zwei
Stufen verläuft. Während der Kindheit wird gleichsam der Schaltplan der
Nervenvernetzung erstellt.
In dieser Zeit entscheidet sich, welche Neuronen sich untereinander verbinden.
Diese Vernetzungsmöglichkeiten sind für unser geistiges Potenzial an erster
Stelle maßgeblich und können nur durch Anregungen und Förderung in den
ersten Lebensjahren optimal ausgeschöpft werden.
Bis zum Ende der Pubertät reift das Gehirn heran, dann ist das Netz fein
geknüpft. Lernen besteht nun zumeist nur noch darin, bereits vorhandene
Synapsen zu stärken oder zu schwächen.
Gänzlich neue Nervenverbindungen werden nur noch selten hergestellt.
Deshalb haftet Wissen umso schlechter im Gedächtnis je später es erworben
ist.
© Der Spiegel
Aus diesem Grund fordern Hirnforscher, die Synapsen möglichst früh und
vielseitig zu anzuregen: Sprachen, Musik, Naturwissenschaften müssen daher
ihren Platz schon im Kindergarten finden.
Laut Kathrin Burger in ihrem Artikel “Von null auf 3000 in drei Jahren”, fühlt
das Kind bereits die Melodie der Sprache schon im Mutterleib, wenn die
Stimme der Mutter sich durch das Fruchtwasser zu ihm dringt.
lst das Kind auf die Welt gekommen, nimmt es Sprache als Lautstrom wahr,
vergleichbar mit Musik. Je nachdem, ob man mit dem Kind deutsch, italienisch
oder chinesisch spricht, speichert es die Melodie, die Betonungen der Wörter.
Ein deutsches Babygeschrei hat einen deutschen Rhythmus.
Die französische Hirnforscherin Ghislaine Dehaene-Lambertz zeigte kürzlich,
dass bereits drei Monate alte Babys vorgelesene Kindergeschichten in der
linken Gehirnhälfte wahrnehmen (Science, 298, 2002, 2013). Bisher dachten
viele Wissenschaftler, dass das Gehirn erst sehr viel später die grauzelligen
Sprachregionen entwickelt. Im Alter von sechs Monaten, so weiß man, können
Babys ihre Muttersprache von anderen Sprachen unterscheiden. Zwischen acht
und zehn Monaten können Babys schon rund 60 Wörter erkennen. Rasant geht
die Sprachentwicklung dann im Alter von etwa zwei Jahren. In kurzer Zeit bildet
sich aus einzelnen Sprachfragmenten ein komplexer Redefluss.
Was die Sprache anbelangt, sind uns also die Kleinen weit voraus. Sie könnten
jede der unzählichen Sprachen im Handumdrehen lernen. Je mehr ein Kind in
dieser Zeit gefördert wird, desto leichter paukt es später Vokabeln und
Grammatik.
Die Fähigkeit nimmt ab dem fünften Geburtstag kontinuierlich ab. Das zeigte ein
italienischer Forscher im Jahre 1997 und seine Ergebnisse sind bisher nicht
widerlegt worden. Kinder, die eine zweite Sprache vor ihrer Einschulung lernen,
lernen später schneller und leichter.
Neuere Forschungen belegen, dass der Spracherwerb bei Kindern in der
Fremdsprache nicht viel anders verläuft als in der Muttersprache. Beiden sind
die Prinzipien, wie das Gehirn die Sprache verarbeitet, gemeinsam., d.h. das
Lernen
Erfolgt in Stufen und die Erwerbsreihenfolge ist für alle Kinder dieselbe und wird
durch das Lehren nicht beeinflusst.
Untersuchungen weisen bessere Ergebnisse nach, wenn Lehrer und Lerner die
natürlichen Sprachlernstrategien respektieren und berücksichtigen. Dazu gehört
zum Beispiel, dass man eine lange rezeptive Spracherfahrung der
Sprachproduktion vorangeht.
Anderseits haben Forschungsergebnisse von Psychologen ergeben, dass im
Einklang mit den physiologischen Anforderungen des Gehirns das optimale
Alter zum Erlernen einer Fremdsprache zwischen 4 und 10 Jahren liegt. Die
Kinder befinden sich in einem Alter, in dem sie alles neugierig und
aufnahmebereit entdecken und sich die ganze Welt aneignen wollen.
Das Erlernen einer fremden Sprache ist in spielerische Aktivitäten eingebunden,
an denen die ganze Person beteiligt ist, denn für die Kinder ist lernen auch
gleichzeitig handeln, tun.
Die Motivation liegt hauptsächlich im affektpsychologischen Bereich.
Kleine Kinder verfügen noch nicht über ein starres System von Werten und
Einstellungen, sie lassen sich vorurteilsfreier auf neue Lernerfahrungen ein. Je
jünger also das Kind ist, um so besser.
Sprache ist für Kinder dieser Altersstufe immer nur ein Mittel, ein
Kommunikationsinstrument, sie ist niemals ein Ziel. Die Kinder sind an der
Information interessiert, an dem, was Sprache transportiert, nicht an der
Sprache selbst.
Das Grundbedürfnis des Menschen, sich wohl zu fühlen, geliebt und anerkannt
zu werden, kann über eine emotionale Beziehung zum Lehrer zur Begeisterung
für die fremde Sprache führen , oder auch der Wunsch nach Identifikation mit
dem Träger der Fremdsprache.
Diese Begründungen und unsere Erfahrungen überzeugen uns dass, desto früher ein Kind mit einer Fremdsprache in kontakt kommt, so schneller und leichter lernt es sie.
Sprachen und Kulturen verschaffen eine neue Art zu denken, fördern
Kreativität, und allgemeine Kommunikationsfähigkeit. Nach dem heutigen
Wissensstand gibt es keine Nachteile von zweisprachiger Erziehung.
Wissenschaftlich sprincht alles dafür, dass die Zeit zwischen den 3. und 5.
Lebensjahr ideal ist, um dem Kind in zweisprachigen Kindergärten einen
Sprachvorsprung zu verschaffen.
Dieses Dokument erarbeiteten :
Lic. Uschi Böhlke : Psychopädagogin
Kindergärtnerin mit bilingualer Ausbildung
Kindergartenleiterin Instituto Ballester Deutsche
Schule
Villa Adelina
Prof. Greti Zuchak : Kindergärtnerin mit bilingualer Ausbildung
Stellvertretende Leiterin Kindergarten Goethe Schule.
Prof. Matilde Obermüller: Koordinatorin der an die AGDS angeschlossenen
Schulen / Kindergärten
Wir danken für ihre Beiträge:
Prof. Tina Fischer: Kindergärtnerin mit bilingualer Ausbildung
Kindergartenleiterin Instituto Ballester
Deutsche Schule – Villa Ballester
Lic. Trixi Krämer Kindergärtnerin mit bilingualer Ausbildung
Kindergartenleiterin Pestalozzi Schule
Prof. Graciela Jakubauskas: Kindergärtnerin
Kindergartenleiterin der Hölters Schule
BIBLIOGRAPHIE
• Bello.P., Feria.A.,Ferrán.J.M., García Hernández.T., Gómez.P.,
Guerrini.M.C., López Hernández.J., Martín Catalán.D., Martín Viaño.
Martos.M.R., Mata Barreiro.C., Navarro.A., Palencia.R.,
Ravera.M.,Salaberri.S., Sierra.J.M., Verdú.M.: Didáctica de las segundas lenguas. Santillana1990. España
• Massoudi, Gerlinde: Der frühe Fremdsprachenunterricht. Goethe
Institut.2002.
• Burger, K., Von null auf 3000 in drei Jahren, Mit Kindern leben, 2002,
München.
• Hennig Wode: Fremdsprachen im Kindergarten Teil 1 u.2, Fremdsprachen Frühbeginn.1/2002
• Werner Bleyhl, Der schulische Fremdsprachenunterricht an der Jahrhunderwende – Ein Überblick – Lehren und Lernen, 2002
Stuttgart.
Dreitägiges Seminar Zweisprachige Alphabetisierung
Protokoll vom Eröffnungstag: Donnerstag, 14. Mai 2009 10:00 Uhr Werner Schneider, Regionales Fortbildungszentrum 6 des ZfA,
begrüsst die Kursteilnehmer und stellt die beiden Kursleitenden Carla Dauch und Dirk Vogt, Leiter der Grundschule und des Kindergartens am Colégio V. de Porto Seguro, Unidade I, vor. Auch Prof. Dr. Walter Biedermann, Direktor des deutschen Zuges, wünscht allen einen angenehmen Kursverlauf. Carla spielt Musik ab, alle Teilnehmer gehen im Saal herum, bei Musik-Unterbruch, stellt jeder sich kurz seinem Nächsten vor. So geht das ca. 3 – 4 Mal. Wir setzen uns und jeder lässt sich durch andere vorstellen. Mehrere kennen sich bereits von andern Kursen, einige sind neu, erst seit kurzer Zeit in Brasilien. Es sind folgende sechs Schulen vertreten: - Colégio Visconde de Porto Seguro, Unidade I (Gastgeber Morumbi) - Colégio Visconde de Porto Seguro, Unidade II (Valinhos) - Colégio Humboldt - Colégio Benjamin Constant - Schweizerschule São Paulo - Escola Alemã Corcovado, Rio de Janeiro Eine Arbeits- und Sammelmappe wird allen abgegeben. Inhalt: Wie helfe ich meinem Kind, lesen und schreiben lernen? (Vier Blätter, zweisprachig, beidseitig bedruckt) Warum sind die Schweden besser? (Ein Blatt) Mehrsprachigkeit durch immersive KiTas. Eine über- zeugende Methode zum nachaltigen Fremdsprachenerwerb. (4 Blätter, 16 Seiten abgebildet). Während des Kurses wurden weitere Unterlagen abgegeben, die hier aufbewahrt werden können. 10:30 Uhr Die Entwicklung des bilingualen Kindes in Hinblick auf seine
Sprache Vortrag von Carla Dauch. Sie bezieht sich dabei auch auf Texte von Eva Hammes-Di Bernardo, Saarbrücken Früher Fremdsprachenwerb – frühe Fremdsprachenvermittlung. Unbestritten kann gesagt werden, dass alle Lebewesen, ... www.fmks-online.de/_wd_showdoc.php?pic=339 Eva Hammes-Di Bernardo
Spracherwerb und emotionale Bindung. Unbestritten kann gesagt werden, dass alle Lebewesen, nicht nur die Menschen, die miteinander ... www.dasan.de/refo7/archiv/Veranst2008/.../Spracherwerb%20und%20emotionale%20Bindung%2...
Es gibt 10 verschiedene Arten von Bilinguismus. (Anhang 1: 6 Arten) Ein Mensch kann über zwei Muttersprachen verfügen. Eine Zielsprache wird bis zum 6. Altersjahr erworben. Fremdsprachen können nach dem 6. Altersjahr nur noch gelernt werden. Diese Altersgrenze wurde von der Wissenschaft aufgrund des Gehirn- Reifungsprozesses (Synapsen werden geschlossen) festgelegt. Sprachen werden also entweder erworben oder gelernt. Carla stellt ihren geliebten Sprachentwicklungsbaum vor:
Nach: Wendland, W.: Sprachstörungen im Kindesalter. Materialien zur Früherkennung und Beratung. 3. Aufl. Thieme, Stuttgart, 1998
Die Wurzeln stellen die grundlegenden Fähigkeiten (Sehen, Hören, Feinmotorik etc.) dar, welche für eine unauffällige Sprachentwicklung notwendig sind. Dabei entfaltet sich der Baum optimal, wenn Sprechfreude und Sprachverständnis vorliegen. Die Krone mit ihren drei Bereichen (Artikulation, Wortschatz, Grammatik) kann sich daraus bestmöglich ausbilden. Die Giesskanne mit ihrem Wasser soll als Symbol für ein sprachförderndes Verhalten des Umfeldes gelten.
Phasen der Sprachentwicklung
Phase Zeitraum Beschreibung
Die vorsprachliche Periode
(Geburt bis 6 Monate)
Das Kind produziert Laute wie Grunzen, Weinen, Schreien, Seufzen, Lachen und Gurren.
Die Lall-Phase (6 - 9 Monate)
Das Kind produziert Einheiten von Äußerungen, die Lallen genannt werden, die sich je nach Situation unterscheiden. Diese Einheiten beginnen, den Äußerungen der Erwachsenen akustisch ähnlich zu werden, weil das Kind sich von irrelevanten Phonemen trennt (nicht weil es neue Phoneme dazulernt).
Die Jargon-Phase (9 Monate)
Betonungsmuster und Sprachmelodie in längeren Äußerungen entsprechen klar denen der Erwachsenen. Einige Imitationen von allgemeinen sprachähnlichen Mustern lassen sich identifizieren. Einzelne Morpheme lassen sich von einem Zuhörer schwer identifizieren.
Die Nachlall-Periode
(9 Monate bis 1 Jahr)
Diese Zeit ist durch Imitation von Klängen der Erwachsenensprache gekennzeichnet.
Das Ein-Wort-Stadium
(1 Jahr bis 2 Jahre)
Das Kind verwendet einzelne Wörter, um ganze Phrasen oder Sätze auszudrücken; die Wörter werden in ihrer Bedeutung von den Erwachsenen aufgrund des Kontextes verstanden. Das Kind versteht viel von dem, was es hört; dies zeigt sich darin, dass es entsprechende Aufforderungen ausführt. Gegen Ende dieser Periode wächst der Wortschatz sprunghaft an: von etwa 20 Wörtern mit 18 Monaten auf etwa 200 Wörter mit 21 Monaten.
Der Spurt in der Wort-Entwicklung
(2 Jahre)
Der Wortschatz wächst von etwa 300 Wörtern mit 24 Monaten auf 1000 Wörter mit 36 Monaten an. Zwei- und Dreiwort-Sätze werden gebildet (nach eigenen Regeln, die nicht der Erwachsenensprache abgeschaut sind). Die Intonation eines Wortes variiert: deklarativ, emphatisch und interrogativ.
Die Satzperiode (3 Jahre)
Zu dieser Zeit verwendet das Kind Sätze, die die grammatischen Merkmale der Erwachsenensprache enthalten. Das Kind kann funktional komplette aber grammatisch lückenhafte Sätze verwenden.
3 - 5 Jahre Das Kind verwendet Sätze jeder Art:
unverständliche; funktional komplette aber grammatisch lückenhafte Sätze; einfache; verbundene; komplexe; verbundene und komplexe.
5 Jahre bis Erwachsenenalter
Der Wortschatz wächst weiter an; die lange, Komplexität und Verschiedenheit der verwendete Sätze steigen.
Spracherwerb und Sprachlernen einer Fremdsprache Fremdsprachen lernen im Vorschulalter – Erkenntnisse aus der ... Neuere Forschungen belegen, dass der Spracherwerb bei Kindern in der Fremdsprache nicht viel anders verläuft als in der Muttersprache. ... www.agds.org.ar/LWT2005/Deutsch%20als%20Fr%FChe%20Fremdsprache%20im... - Aus Anhang 2: Deutsch als frühe Fremdsprache im Kindergarten
Der Spiegel
Gehirn eines bilingualen Kindes ist anders. Kind (Gehirn) muss beide Strukturen lernen (erwerben)
Emotionale Komponente ist fundamental. Mit wem nicht gesprochen wird, erwirbt weder eine Sprache, noch lernt er eine. Die meisten Menschen sind mindestens zweisprachig. Dialekt zählt bereits als eine weitere Sprache. Gefährlich wird es, wenn die Sprachen gemischt werden (fertig lustig).
50 % aller Amerikaner sind Spanisch sprachig. Zuviele haben eine gemischte Struktur erworben oder gelernt. Äussere Rahmen: Fremdspracheninteresse / Vernachlässigung der Muttersprache Sprechapparat: Mund, Zunge, Zähne, Gurgel, Stimmbänder ...., Lunge und Luftröhre, Ohren - Begabungssache?
KARIM SIEBENEICHER BRITO APRENDIZAGEM DE MAIS DE UMA LÍNGUA ... alguns modelos desenvolvidos a partir de uma única língua estrangeira, na intenção de que pudessem ser estendidos à aquisição / aprendizagem subseqüente de ... dspace.c3sl.ufpr.br/dspace/bitstream/1884/10612/1/DissertaçãoFinal.pdf -
12:00 Uhr Mittagessen. Dirk verteilt die Ess-Gutscheine. Dankeschön! Auf dem Weg zum Restaurant Blick in Zimmer des 1. Schuljahres (früher Vorschule). Die Tischchen sind noch die des Kinder- gartens. Auch die Örtlichkeiten des kleinen “Zoos” und des
“Portinho” (400 Kinder) kennen gelernt. 13:00 Uhr Austausch und Diskussion über den schulischen Alltag
bilingualer Kinder. Es wurden Dreier- und Vierergruppen gebildet. Auf einem A 3 Blatt, Randgebiete, hielt jeder seine Erfahrungen fest. Die Quintessenz wurde nach Gedankenaustausch im Blattzentrum festgehalten. Grundsätzlich wurden die Erfahrungen gemacht, dass bilinguale Kinder deutscher Muttersprache ruhiger und konzentrierter arbeiten, womit ein Leichter-Lernen verbunden sein kann, doch darf die kulturelle
Komponente nicht vergessen werden, brasilianische Kinder sind in der Regel lebhafter, spontaner. Beispiel vom Morgen: Briefschlussflosskel: Um abraço, kann nie wörtlich ins Deutsche übersetzt werden, weil keiner schreiben würde “eine Umarmung”. Liebe Grüsse tönt (übersetzt ins Portugiesisch) distanzierter, muss aber nicht weniger herzlich gemeint sein. Auch solche kulturelle Komponenten erwirbt ein bilinguales Kind, während auf ein fremdsprachiges Kind diese Situation echt “komisch” wirkt, als belustigend, respektlos oder distanziert empfunden wird. Für ein bilinguales Kind hingegen ist dies normal, es entspricht der Norm der beiden Kulturen, die eben verschieden sind. Auffallend ist die Zunahme der Heterogenität in Bezug auf Sprach- beherrschung in den eigentlichen deutschen Muttersprache-Klassen. Carla erzählt, dass sich ein B-Zug heute wie folgt zusammensetzt: 5 – 10 % der Kinder sind noch echte Muttersprachler, ca. 50 % sprechen fliessend Deutsch, während die restlichen ca. 40 % kaum reden. Für diese wäre ein begleitendes DaF-Programm
sinnvoll. So würden sie die Artikel und die Strukturen sicherer anwenden. Alle sehen dieses Problem bei ihren Schulen ebenfalls.
15:15 Uhr Kaffeepause 15:30 Uhr Spiele zur Unterstützung des Alphabetisierungsprozesses (Dazu bringen alle Teilnehmer aus ihrer Schule passende Spiele mit, die den andern Teilnehmern vorgestellt werden.) Beatriz (Corcovado):
Sie stellt Buchstaben vor, die durch Abtasten oder Nachspüren in der Buchstabenrille bei geschlossenen Augen herausgefunden werden können. Weiter: Lautpuzzles von jedem Buchstaben
von Westermann Wo hörst du .... ? (Am Wortanfang, im Wortinnern oder am Wortende) Siehe dazu auch:
Mini Lük Einfache Einzellaute Test - wo hörst du ein emmmm ... 7. März 2009 ... Testbericht zu Mini Lük Einfache Einzellaute. wo hörst du ein emmmm? - Erfahrungsberichte und Meinungen von Verbrauchern. www.yopi.de/rev/346465 - 61k - Em cache - Páginas Semelhantes und www.luek.de Maren (Humboldt): Stationenarbeit Erstes Lesen Memorie
Ravensburger Spiele: Wort für Wort 00-025-006-RAVENSBURGER
Stärken stärken mit Wort für Wort von Ravensburger: - Hohe Lernmotivation durch Abwechslung und Spass. -Spielerischer Erwerb von Wissen und Stärkung von Schlüsselkompetenzen - Nach neuesten Erkenntnissen aus Wissenschaft und Pädagogik - Individuelle Förderung und selbstständiges Lernen - Optimale Schulung der Sinne durch Material- und Methodenvielfalt
Wie wird Pirat geschrieben? mit welchem Buchstaben beginnt "Insel"? Lege mit den richtigen Buchstaben das passende Wort zu deinem Bild. Wie viele Buchstaben du nehmen darfst, zeigt dir der freche Papagei auf der Drehscheibe. Ob du das Wort richtig geschrieben hast, kannst du auf der Bildrückseite selbst kontrollieren. Mit Wort für Wort von Ravensburger Spiele erwerben die Kinder auf spielerische Weise erste Lesekentnisse und festigen diese.
Die verschiedenen Spielvarianten werden unterschiedlichen Entwicklungs- und Altersstufen gerecht und ermöglichen eine individuelle Förderung.
Für 1 - 4 Spieler
Inhalt: 45 bildkarten, 90 Buchstabenkärtchen, 1 Drehscheibe mit Papagei, 4 Aufkleber, 1 Spielanleitung Grösse der "Wort für Wort"-Schachtel: ca. 33.5 x 23 x 5.5 cm Geeignet für Kinder im Alter: ab 6 Jahren Text und Bild - Copyright by spiel-ideen.ch
SCRABBEL Anlauttafel auch eine eigene Tafel Buchstaben-Bingos Siehe auch: ABC- und (Vor)lesespiele. Anreize für (Vor)leseerlebnisse Buchstaben-Bingo: „Du bist Spitze, Rudi Vampir!“ von Ingrid Uebe. Wort aus der Geschichte heraussuchen. Jeder Teilnehmer soll ein Blatt mit ... www.hdm-stuttgart.de/ifak/veranstaltungen/aktuell/crashkurs3/abc-_und_vorlesespiele.pdf -
Veronica (Schweizerschule):
Hören, lauschen, lernen – Anleitung und Arbeitsmaterial ... Sprachspiele für Kinder im Vorschulalter – Würzburger Trainingsprogramm zur Vorbereitung auf den ... www.v-r.de/de/titel/352549090/ - 10k - Em cache - Páginas Semelhantes
Arbeit mit den Kindernamen Kikus-Karten
karten Die KIKUS Bildkarten decken den Basis-Wortschatz ab und sind wertvolle Helfer für die ... Sie ließ die Kinder die Karten aus einem Zaubersack ziehen ... www.hueber.de/shared/elka/Internet_Muster/Red1/978-3-19-251431-9_Muster_1.pdf -
Schubi-Bilder um Geschichten aufzubauen
SCHUBI Shop -
Das Buch enthält Kopiervorlagen und praktische Umsetzungsvorschläge zu 24 Bildergeschichten aus den SCHUBI-Bilderboxen: • Und dann …? • Lea, Lars und Dodo ... www.schubi.de/?artId=L12098 - 14k -
Thea (Humboldt): Selbst vertontes Buch Familienbuch „Wer bist du?“ 16:45 Uhr Schluss des 1. Kurstages: Fortsetzung über die Spiele in den nächsten zwei Tagen. Rückblick: Alle schätzen den Gedankenaustausch und freuen sich Auf die folgenden zwei Tage. Protokoll des 1. Kurstages verfasst von Beat Richard Meier, Schweizerschule. Anhang 1 Zur Identifizierung von Spracheneinfluss in bestimmten grammatischen Bereichen im Spracherwerb bilingualer Kinder Veranstaltung: Mehrsprachigkeit in der Kindheit Institution/Hochschule: Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Seminar für Deutsch als Fremdsprachenphilologie) Tags: Identifizierung, Spracheneinfluss, Bereichen, Spracherwerb, Kinder, Mehrsprachigkeit, Kindheit Kategorie: Seminararbeit Jahr: 2006 Seiten: 26 Note: 1,3 Literaturverzeichnis: ~ 23 Einträge Sprache: Deutsch Archivnummer: V75079 ISBN (E-Book): 978-3-638-73140-9 ISBN (Buch): 978-3-638-73215-4 Dateigröße: 220 KB
Textauszug (computergeneriert) Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, SoSe 2006 Seminar für Deutsch als Fremdsprachenphilologie
Zur Identifizierung von Spracheneinfluss in bestimmten
grammatischen Bereichen im Spracherwerb bilingualer Kinder
von
Helen Stringer
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung 3 2. Was ist Bilingualismus? 3 2.1. Arten von Bilingualismus 4 3. Fusion, Sprachentrennung und Spracheneinfluss 6 3.1. Fusion 6 3.2. Sprachentrennung 7 3.3. Sprachentrennung mit Spracheneinfluss: Sprachdominanz 8 4. Sprachentrennung mit Spracheneinfluss in bestimmten grammatischen Bereichen 9 4.1. Spracheneinfluss 9 4.1.1. Manifestationen von Spracheneinfluss 10 4.1.2. Bedingungen für die Existenz von Spracheneinfluss 10 4.1.3. Komplexität 11 4.2. Die Studie von Müller et al. (2001): Frühkindliche Zweisprachigkeit: Italienish/Deutsch und Französisch/Deutsch im Vergleich 12 4.2.1. Sprachdominanz der untersuchten Kinder 13 4.2.2. Beschleunigung: Verbstellung im Hauptsatz 15 4.2.3. Transfer: Verbstellung im Nebensatz 18 4.2.4. Verlangsamung: Objektauslassung 20 5. Schluss 24 6. Literaturverzeichnis 25
1. Einführung
Spracheneinfluss und Sprachentrennung sind in der Bilingualismusforschung der letzten Jahre umstrittene Themen gewesen. Diese Arbeit soll mithilfe verschiedener empirischer Studien von bilingualen Kindern zeigen, dass die zwei Begriffe einander nicht notwendigerweise ausschließen. Es kann gleichzeitig Sprachentrennung und Spracheneinfluss im selben Individuum auftreten, wobei Spracheneinfluss nicht die
Sprache als Ganze betrifft, sondern ganz spezifische grammatische Bereiche, nämlich Verbstellung im Hauptsatz, Verbstellung im Nebensatz und Objektauslassung. Zunächst soll den Begriff des Bilingualismus definiert und verschiedene Arten von Bilingualismus beschrieben werden. Der zweite Abschnitt gibt einen Überblick über die Forschung der letzten Jahre in den Bereichen Fusion, Sprachentrennung und Spracheneinfluss. Danach sollen die Manifestationen des Spracheneinflusses und die Bedingungen für sein Auftreten erklärt werden. Der vierte Abschnitt bildet den Hauptteil der Arbeit, in dem Spracheneinfluss in den oben genannten grammatischen Bereichen betrachtet und analysiert werden soll.
2. Was ist Bilingualismus?
Bilingualismus, auch doppelter Erstspracherwerb genannt, entsteht, wenn ein Mensch mit zwei Sprachen aufwächst und diese dann fließend beherrscht (auch wenn er die eine Sprache aus irgendwelchen Gründen kompetenter spricht oder sie bevorzugt). Bilingualismus ist synonym für Mehrsprachigkeit, außer dass unter dem letzteren Begriff zwei oder mehr Sprachen verstanden wird, während Bilingualismus sich formal auf zwei Sprachen beschränkt. In der Forschungsliteratur wird aber trotzdem das Wort Bilingualismus für Mehrsprachigkeit im Allgemeinen benutzt, besonders deswegen, weil die meisten empirischen Studien sich sowieso mit zweisprachigen Individuen beschäftigen. Müller et al. (2006) definieren Bilingualismus (der im deutschen Sprachraum auch als „Bilinguismus“ oder „Bilingualität“ bezeichnet wird) folgendermaßen: „[...] das Sprachvermögen eines Individuums, das aus dem natürlichen Erwerb (d.h. ohne formalen Unterricht) zweier Sprachen als Muttersprachen im Kleinkindalter resultiert“. Wichtig hier ist die Voraussetzung des natürlichen Erwerbs – damit ist gemeint, dass das Kind in dem natürlichen Kontext des normalen, alltäglichen Familienlebens die Sprachen erwerben muss, genauso wie alle „monolingualen“, d.h. einsprachigen Kinder ihre eine Sprache erwerben. Wenn ein Individuum erst in einer formalen Lernsituation (d.h. Sprachunterricht) eine zweite Sprache lernt, dann gilt diese nicht mehr als seine Muttersprache, sondern sie ist eine Zweitsprache. Im obigen Zitat ist auch die Voraussetzung, dass die beiden Sprachen im Kleinkindalter erworben werden müssen. Die Frage aber, bis zu welchem Alter ein Kind mit den beiden Sprachen konfrontiert sein muss, damit es genannt bilingual wird, ist in der Forschungsliteratur umstritten. Manche Sprachwissenschaftler, beispielsweise De Houwer (1990) behaupten, ein Kind sei nur in dem Fall bilingual, wenn es seit der Geburt und dann ununterbrochen Input von den zwei Sprachen hat. Tracy und Gawlitzek-Maiwald (2000) finden, dass die beiden Sprachen spätestens ab dem zweiten Lebensjahr erworben werden sollten. Andere schlagen das dritte oder auch fünfte Lebensjahr als maximalen Zeitpunkt für den Beginn des Erwerbs vor. Wie schon erwähnt, unterscheidet man den doppelten Erstspracherwerb von dem frühen Zweitspracherwerb, (wobei zwei Sprachen nicht gleichzeitig, sondern eine später als die andere gelernt werden). Wolfgang Klein (1997) sagt über Erst- und Zweitspracherwerb Folgendes: „[…] whereas first language acquisition normally has a clear onset defined by biological factors, this is not the case for the acquisition of a second language: it may start at any age and, more importantly perhaps, at any point during the acquisition of the first language – including the borderline case in which two languages rather than one are learned right from the beginning (‘bilingual first language acquisition’).
Weil wir uns in dieser Arbeit mit dem Einfluss aufeinander von zwei simultan erworbenen Sprachen beschäftigen wollen, betrachten im Folgenden nur den Erstspracherwerb und nicht mehr den Zweitspracherwerb. 2.1. Arten von Bilingualismus
Es wurde schon erwähnt, dass ein bilinguales Individuum seine verschiedenen Sprachen in einem natürlichen Kontext erwirbt. Weil aber jede Familie anders ist, gibt es viele Situationen in denen ein Kind mit zwei oder mehr Sprachen aufwächst. Man kann sechs Haupttypen von Bilingualismus nennen, die von Romaine (1989) stammen und von Müller et al. (2006) aufgenommen werden: 1. „Eine Person – Eine Sprache“: Die Eltern haben zwei verschiedene Muttersprachen und sprechen ihre jeweiligen Sprachen mit dem Kind. Sie wohnen in einem Land oder in einer Region, wo die Muttersprache eines der Elternteile gesprochen wird. 2. „Nicht-Umgebungssprache zu Hause / Eine Sprache – eine Umgebung“: Auch in diesem Fall haben die Eltern unterschiedliche Muttersprachen, wobei die Sprache der Region, wo sie wohnen die gleiche ist, wie eine ihre Sprachen. Beide sprechen aber mit dem Kind die Sprache, die nicht in der Umgebung gesprochen wird. 3. „Die eine Sprache zu Hause – die andere Sprache aus der Umgebung“: In dieser Situation haben die Eltern die gleiche Muttersprache, die sie auch zu Hause mit ihrem Kind sprechen. In der Umgebung wird aber eine andere Sprache gesprochen. 4. „Zwei Sprachen zu Hause – eine andere aus der Umgebung“: Die Eltern haben unterschiedliche Muttersprachen und jedes Elternteil spricht seine jeweilige Muttersprache mit dem Kind. Sie wohnen in einer Region, wo eine dritte Sprache gesprochen wird, d.h. das Kind erwirbt prinzipiell drei Sprachen. 5. „Nicht Muttersprachliche Eltern“: Die Eltern haben die gleiche Muttersprache wie einander, die auch in der Umgebung gesprochen wird. Ein Elternteil trifft aber die Entscheidung, eine andere Sprache mit dem Kind zu sprechen, die nicht seine Muttersprache ist. 6. „Gemischte Sprachen“: In diesem letzten Fall werden sowohl von den Eltern wie auch in der Region zwei Sprachen gesprochen. Zu Hause spricht also jedes Elternteil beide Sprachen mit dem Kind. Natürlich werden unter diesen sechs Kategorien nicht alle mögliche Erwerbsszenarien eines Kindes dargestellt, denn viele andere individuelle Faktoren kommen auch hinzu. Es ist aber nützlich, wenn man die Zweisprachigkeit eines Kindes untersuchen will, so viel wie möglich von seinem Hintergrund zu wissen, und davon, auf welcher Weise es zweisprachig geworden ist.
3. Fusion, Sprachentrennung und Spracheneinfluss
3.1. Fusion
[...]
Für nur 8,99 EUR Für nur 13,99 EUR Anhang 2:
DEUTSCH ALS FRÜHE FREMDSPRACHE IM KINDERGARTEN
Da der frühe Fremdsprachenunterricht weltweit an Bedeutung gewonnen hat,
möchten wir unsere Erfahrungen in den Kindergärten der deutschen
Schulen,sowie unsere langjährige Arbeit was dem DAF Unterricht betrifft,
bekannt- geben.
Es ist ein kurzer Überblick und könnte zum Anlass für den Austausch von
Erfahrungen, Kenntnisse, verschiedenen Modalitäten, Methodik, Didaktik und
Medien dienen.
Es würde ausserdem die Artikulation zwischen Kindergarten und Primarschule
erleichtern indem die pädagogische Kontinuität über die verschiedenen Stufen
gesichert wird, um die Kinder da abzuholen wo der Kindergarten sie abgibt.
Wir möchten hiermit das Thema einführen und für zukünftige Diskussionen
öffnen.
Wie Sie wissen wird der Aufbau der Kindergärten in Argentinien durch den
Staat angegeben und unterstützt.
Der Kindergarten wird aufgeteilt in:
Jardín Maternal (Kinderkrippe) für: von 0 bis 2 jährige Kinder
Jardín de Infantes (Kindergarten) für: 3 bis 5 jährige Kinder
Dazu gibt es einen vorgeschriebenen Rahmen, Lehrplan in dem Ziele und
Inhalte altersgetrennt angegeben sind.
Jeder Kindergarten erarbeitet sein eigenes Bilinguales Projekt, in dem er die
Art je nach Möglichkeiten und Bedarf des Frühbeginn der Fremdsprache
festlegt.
Die Ziele der Deutschen Kindergärten sind:
den Kindern durch Spiel, Spass und Freude
• die deutsche Kultur, Sprache, Feste , Traditionen, Literatur, Lieder und
Spiele vermitteln.
• anhand des kommunikativen Ansatzes Deutsch als Umgangsprache
anbieten
• den Hörsinn für eine neue Sprache fördern
• neue Phoneme vorstellen und erproben.
• das Bedürfniss zur kommunikativen Anwendung der Sprache erwecken
Unsere Arbeit wird durch Erkenntnisse aus der Neurobiologie, Neurodidaktik,
Neurolinguistik und Psychologie begründet:
Wir lesen im Gerlindes Massoudi Bericht über ”Der frühe
Fremdsprachenuntericht”, dass: “was das Lernen überhaupt und die frühe
Förderung der Kinder betrifft, werden in diesem Rahmen auch die Bemühungen
zum frühen Sprachenlernen überall auf der Welt von der Forschung gestützt.
Lernprozesse bis zum Ende der Pubertät dienen zur Strukturierung des noch
unfertigen Gehirns im Sinne von später ausbaubaren Fähigkeiten. Solche
Lernprozesse haben Zeitfenster, sensitive Phasen, mit denen bestimmte
Informationen mit viel höherer Geschwindigkeit und Wirksamkeit als im
Erwachsenenalter aufgenommen werden können.
Hirnforscher gehen davon aus, dass die Reifung des Neuronennetzes in zwei
Stufen verläuft. Während der Kindheit wird gleichsam der Schaltplan der
Nervenvernetzung erstellt.
In dieser Zeit entscheidet sich, welche Neuronen sich untereinander verbinden.
Diese Vernetzungsmöglichkeiten sind für unser geistiges Potenzial an erster
Stelle maßgeblich und können nur durch Anregungen und Förderung in den
ersten Lebensjahren optimal ausgeschöpft werden.
Bis zum Ende der Pubertät reift das Gehirn heran, dann ist das Netz fein
geknüpft. Lernen besteht nun zumeist nur noch darin, bereits vorhandene
Synapsen zu stärken oder zu schwächen.
Gänzlich neue Nervenverbindungen werden nur noch selten hergestellt.
Deshalb haftet Wissen umso schlechter im Gedächtnis je später es erworben
ist.
© Der Spiegel
Aus diesem Grund fordern Hirnforscher, die Synapsen möglichst früh und
vielseitig zu anzuregen: Sprachen, Musik, Naturwissenschaften müssen daher
ihren Platz schon im Kindergarten finden.
Laut Kathrin Burger in ihrem Artikel “Von null auf 3000 in drei Jahren”, fühlt
das Kind bereits die Melodie der Sprache schon im Mutterleib, wenn die
Stimme der Mutter sich durch das Fruchtwasser zu ihm dringt.
lst das Kind auf die Welt gekommen, nimmt es Sprache als Lautstrom wahr,
vergleichbar mit Musik. Je nachdem, ob man mit dem Kind deutsch, italienisch
oder chinesisch spricht, speichert es die Melodie, die Betonungen der Wörter.
Ein deutsches Babygeschrei hat einen deutschen Rhythmus.
Die französische Hirnforscherin Ghislaine Dehaene-Lambertz zeigte kürzlich,
dass bereits drei Monate alte Babys vorgelesene Kindergeschichten in der
linken Gehirnhälfte wahrnehmen (Science, 298, 2002, 2013). Bisher dachten
viele Wissenschaftler, dass das Gehirn erst sehr viel später die grauzelligen
Sprachregionen entwickelt. Im Alter von sechs Monaten, so weiß man, können
Babys ihre Muttersprache von anderen Sprachen unterscheiden. Zwischen acht
und zehn Monaten können Babys schon rund 60 Wörter erkennen. Rasant geht
die Sprachentwicklung dann im Alter von etwa zwei Jahren. In kurzer Zeit bildet
sich aus einzelnen Sprachfragmenten ein komplexer Redefluss.
Was die Sprache anbelangt, sind uns also die Kleinen weit voraus. Sie könnten
jede der unzählichen Sprachen im Handumdrehen lernen. Je mehr ein Kind in
dieser Zeit gefördert wird, desto leichter paukt es später Vokabeln und
Grammatik.
Die Fähigkeit nimmt ab dem fünften Geburtstag kontinuierlich ab. Das zeigte ein
italienischer Forscher im Jahre 1997 und seine Ergebnisse sind bisher nicht
widerlegt worden. Kinder, die eine zweite Sprache vor ihrer Einschulung lernen,
lernen später schneller und leichter.
Neuere Forschungen belegen, dass der Spracherwerb bei Kindern in der
Fremdsprache nicht viel anders verläuft als in der Muttersprache. Beiden sind
die Prinzipien, wie das Gehirn die Sprache verarbeitet, gemeinsam., d.h. das
Lernen
Erfolgt in Stufen und die Erwerbsreihenfolge ist für alle Kinder dieselbe und wird
durch das Lehren nicht beeinflusst.
Untersuchungen weisen bessere Ergebnisse nach, wenn Lehrer und Lerner die
natürlichen Sprachlernstrategien respektieren und berücksichtigen. Dazu gehört
zum Beispiel, dass man eine lange rezeptive Spracherfahrung der
Sprachproduktion vorangeht.
Anderseits haben Forschungsergebnisse von Psychologen ergeben, dass im
Einklang mit den physiologischen Anforderungen des Gehirns das optimale
Alter zum Erlernen einer Fremdsprache zwischen 4 und 10 Jahren liegt. Die
Kinder befinden sich in einem Alter, in dem sie alles neugierig und
aufnahmebereit entdecken und sich die ganze Welt aneignen wollen.
Das Erlernen einer fremden Sprache ist in spielerische Aktivitäten eingebunden,
an denen die ganze Person beteiligt ist, denn für die Kinder ist lernen auch
gleichzeitig handeln, tun.
Die Motivation liegt hauptsächlich im affektpsychologischen Bereich.
Kleine Kinder verfügen noch nicht über ein starres System von Werten und
Einstellungen, sie lassen sich vorurteilsfreier auf neue Lernerfahrungen ein. Je
jünger also das Kind ist, um so besser.
Sprache ist für Kinder dieser Altersstufe immer nur ein Mittel, ein
Kommunikationsinstrument, sie ist niemals ein Ziel. Die Kinder sind an der
Information interessiert, an dem, was Sprache transportiert, nicht an der
Sprache selbst.
Das Grundbedürfnis des Menschen, sich wohl zu fühlen, geliebt und anerkannt
zu werden, kann über eine emotionale Beziehung zum Lehrer zur Begeisterung
für die fremde Sprache führen , oder auch der Wunsch nach Identifikation mit
dem Träger der Fremdsprache.
Diese Begründungen und unsere Erfahrungen überzeugen uns dass, desto früher ein Kind mit einer Fremdsprache in kontakt kommt, so schneller und leichter lernt es sie.
Sprachen und Kulturen verschaffen eine neue Art zu denken, fördern
Kreativität, und allgemeine Kommunikationsfähigkeit. Nach dem heutigen
Wissensstand gibt es keine Nachteile von zweisprachiger Erziehung.
Wissenschaftlich sprincht alles dafür, dass die Zeit zwischen den 3. und 5.
Lebensjahr ideal ist, um dem Kind in zweisprachigen Kindergärten einen
Sprachvorsprung zu verschaffen.
Dieses Dokument erarbeiteten :
Lic. Uschi Böhlke : Psychopädagogin
Kindergärtnerin mit bilingualer Ausbildung
Kindergartenleiterin Instituto Ballester Deutsche
Schule
Villa Adelina
Prof. Greti Zuchak : Kindergärtnerin mit bilingualer Ausbildung
Stellvertretende Leiterin Kindergarten Goethe Schule.
Prof. Matilde Obermüller: Koordinatorin der an die AGDS angeschlossenen
Schulen / Kindergärten
Wir danken für ihre Beiträge:
Prof. Tina Fischer: Kindergärtnerin mit bilingualer Ausbildung
Kindergartenleiterin Instituto Ballester
Deutsche Schule – Villa Ballester
Lic. Trixi Krämer Kindergärtnerin mit bilingualer Ausbildung
Kindergartenleiterin Pestalozzi Schule
Prof. Graciela Jakubauskas: Kindergärtnerin
Kindergartenleiterin der Hölters Schule
BIBLIOGRAPHIE
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Stuttgart.