Pharmazeutische Tätigkeiten auf Station und in der
Krankenhausapotheke: Wie überbrücken wir Schnittstellen?
41. Wissenschaftlicher Kongress der ADKA 2016 – Seminar 2
Klinikapotheke
Klinik für Stammzelltransplantation
PD Dr. Claudia Langebrake
PD Dr. Claudia Langebrake Schnittstellen Stationsapotheker Nr. 2
DAZ.online (30.4.2016)
„Ein Sonderausschuss des Landtags, der sich derzeit mit den politischen Konsequenzen beschäftigt, empfiehlt die verpflichtende Einstellung von Apothekern auf jeder Krankenhausstation – im ganzen Bundesgebiet.“
PD Dr. Claudia Langebrake Schnittstellen Stationsapotheker Nr. 3
Bond et al., Pharmacotherapy 2006
The average number of pharmacists/100 beds) was 1.1 (median 0.9)
PD Dr. Claudia Langebrake Schnittstellen Stationsapotheker Nr. 4
Clinical Pharmacy Key Performance Indicators forHospital Pharmacists
Fernandes et al., Ann Pharmacotherapy 2015
Klinisch-pharmazeutische Dienstleistungen: Effektivität
• positiver Einfluss auf Outcome belegt
− Fokus auf bestimmte Erkrankungen (z.B. Hypertonie, Diabetes mellitus)
� Intervention gut definiert
�Outcome eindeutig und konkret
• Effektivität nicht eindeutig belegt
− Verbesserung der Adhärenz
− „prescription appropriateness“
� Ziel der Intervention zu allgemein gehalten
�Outcome-Parameter weniger eindeutig definiert oder inkonsistent bewertet
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Rotta et al., IntJClinPharm 2015
Ökonomischer Benefit
PD Dr. Claudia Langebrake Schnittstellen Stationsapotheker Nr. 6
Touchette et al., Pharmacotherapy 2014
PD Dr. Claudia Langebrake Schnittstellen Stationsapotheker Nr. 7
optimal
desirable
fundamental
• Zeit auf der Station! • Bindeglied zwischen Apotheke, Ärzten, Pflege• Medikationsmanagement, Reduktion von
Med-Fehlern• Schulungen, Mitarbeit bei internen Standards• Dokumentation• TDM, Pharmakoökonomie
• Pharmazeutische Visiten• AM-Anamnese, MedRec• Studentische Lehre• Dokumentationsprogramm (klinische
Signifikanz und ökonomischer Nutzen)• Mitarbeit bei klinischen Studien,
Studienkoordinator• Publikationen (Case reports, letters, ...)
• Eigenständige Forschung, Schulungen (akkreditiert), Weiterbildungsprogramme
• Aktive Teilnahme an Kongressen, Publikationen (Originalarbeiten)
• Entwicklung neuer klinisch-pharmazeutischer Dienstleistungen
Nach ACCP, Pharmacotherapy 2000
• Qualifikation
• „Process of care“ � Kollaboration mit anderen Berufsgruppen
− Bewertung Medikations-relevanter Daten
− Bewertung der Medikation
− Entwicklung und Implementierung des Behandlungsplans („plan of care“)
− Follow-up
• Dokumentation (direkt in der Patientenakte)
• Professionelle Entwicklung und Erhaltung von Kompetenzen
• Professionalität und Ethik
• Forschung und Wissenschaft
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Accp.com/standards (March 2014)
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Patienten-versorgungPatienten-versorgung
Lehre, Schulungen
Lehre, Schulungen
Apotheke
ForschungForschung
Erfahrungen im UKE
• Seit 10/2006: jeweils 1 Stationsapothekerin für die Klinik für Intensivmedizin und die Klinik für Stammzelltransplantation
− Jeweils 50% Finanzierung über die Apotheke und die Klinik
− Zunächst Projektstellen für 2 Jahre
− Seitdem unbefristete Stellen
− Seit 2015: zusätzlich Herzzentrum
PD Dr. Claudia Langebrake Schnittstellen Stationsapotheker Nr. 10
Tätigkeiten Stationsapotheker im UKE• Spezialisierte Bereiche (Intensivmedizin, Stammzelltransplantation,
Hämatologie/Onkologie)
• Teilnahme an täglichen interdisziplinären Visiten und/oder Kurvenvisiten
• Medikationsmanagement Level 3
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Geurts et al. BrJClinPharm 2012
Tätigkeiten Stationsapotheker im UKE• Spezialisierte Bereiche (Intensivmedizin, Stammzelltransplantation,
Hämatologie/Onkologie)
• Teilnahme an täglichen interdisziplinären Visiten und/oder Kurvenvisiten
• Medikationsmanagement Level 3
• Übergeordnete Aufgaben: CoMeSa, Fortbildungen, Lehre, Forschung, Standards erstellen, AM-Beauftragte
• Geteilte Finanzierung durch Klinik und Apotheke− Offizieller Mitarbeiter in Klinik und Apotheke
− Schreibtisch in der Apotheke
− Eingebunden in die Strukturen beider Abteilungen (Teambesprechungen, Fortbildungen, Projekte, ...)
� Vernetzung, Brückenbauer, tiefe Einsicht in die Arbeitsweisen beider Abteilungen, Verbindlichkeit
PD Dr. Claudia Langebrake Schnittstellen Stationsapotheker Nr. 12
Erfahrungen im UKE
• Seit 10/2006: jeweils 1 Stationsapothekerin für die Klinik für Intensivmedizin und die Klinik für Stammzelltransplantation
− Jeweils 50% Finanzierung über die Apotheke und die Klinik
− Zunächst Projektstellen für 2 Jahre
− Seitdem unbefristete Stellen
− Seit 2015: zusätzlich Herzzentrum
• Seit 11/2007: Beginn Unit-Dose Versorgung gekoppelt mit klinisch-pharmazeutischen Dienstleistungen (SMiT)
− Aktuell 71 Stationen (darunter 11 Intensivstationen
und die ZNA Aufnahmestation)
− mehr als 1400 Betten
− Ca. 13.000 Units pro Tag (75% feste Oralia)
− 5 Apotheker an 6 Tagen pro Woche (entsprechend 7 VK Apotheker)
− Verrechnung über ILV
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UKE: Der SMiT-Prozess als CLMA
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ElektronischeVerordnung (Arzt)
Intervention & Freigabe(Apotheker)Unit Dose-
Herstellung (Apotheke)
Dokumentation der Gabe (Pflege)
Tätigkeiten SMiT-Apotheker im UKE• Tägliche Validierung aller neuer Verordnungen: ca. 12 Stationen pro
Apotheker− Medikationsmanagement - Level 2 (bis 3)
− Logistische Aspekte
− TDM
− Ökonomische Aspekte
• Übergeordnete Aufgaben: − Fortbildungen für Ärzte und Pflege
− Erstellen und Mitarbeit an Standards zur Arzneimitteltherapie, Projekte
− CoMeSa (pharmakoökonomisches Management)
• Spezialisierung
• tägliche Präsenz auf den Stationen � enger Kontakt zu Ärzten und Pflegepersonal
� Verbindlichkeit
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Erfahrungen im UKE
• Einfügen: Stationskarte
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Fester Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Arzneimittel!
Elektronische Patientenakte
Elektronische Verordnung (CPOE/CDSS)
Stations-apotheker
AM-Info
Fortbildung, Journal Club
TDM
Wöchentliche Apotheker-
besprechung
Herstellung
AMK
Tägliche Früh-
besprechung
Logistik
Arbeitsumfeld im UKE
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Erfahrungen im UKE
• „zu Hause“ in der Apotheke
− enger Kontakt zu allen Abteilungen der Apotheke (Herstellung, AM-Info, Einkauf)
− exakte Kenntnis der Abläufe in der Apotheke und Zuständigkeiten
− Mitgestalten und „Leben“ der strategischen Ausrichtung der Apotheke
− „ich gehöre zur Apotheke“
− Enger Austausch unter den Apothekern und anderen Apotheken-Mitarbeitern
• Tägliche Präsenz auf den Stationen
− Enger, persönlicher Kontakt zu Ärzten und Pflegepersonal � geringe Hürde für Fragen; hohe Akzeptanz von Interventionen
− Sehr gute Kenntnis der Abläufe auf der Station � Brückenfunktion zwischen Apotheke und Station
− Erleichtert/ermöglicht proaktive Interventionen und Initiierung von Projekten durch Stationsapotheker
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PD Dr. Claudia Langebrake Schnittstellen Stationsapotheker Nr. 19
Patienten-versorgungPatienten-versorgung
Lehre, Schulungen
Lehre, Schulungen
ApothekeApotheke
ForschungForschung
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Patienten-versorgung
Lehre, Schulungen
Apotheke
Forschung
Martinistraße 52
D-20246 Hamburg
Priv.-Doz. Dr. Claudia Langebrake
Fachapothekerin für Klinische Pharmazie
Telefon: +49 (0) 40 7410-56583
www.uke.de
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