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? Was ist die Exzellenzinitiative?DieExzellenzinitiativeisteinbundesweiterWettbewerb zur För-

derung der universitären Forschung,dergemeinsamvonBundundLändernimJahr2005ausgelobtwurde.SiesolldieNachwuchsför-derung,denAufbauinterdisziplinärerForschungsverbündeunddiestrategischeEntwicklungandenUniversitäten stimulieren.DazuwurdendreiFörderlinieninsLebengerufen.UniversitätenkonntendiefinanzielleFörderung fürGraduiertenschulen (fürdieAusbil-dungvonDoktorandinnenundDoktoranden), für Exzellenzcluster für die Spitzenforschung(indenenForscherinnenundForscherineinemThemengebietzusammenarbeiten)undfürsogenannte‹Zu-kunftskonzepte›.beantragen.DieersteFörderphaseläuftvon2006–2011. ImJahr2009beschlossen dieBundeskanzlerin und dieMinisterpräsidentenderLänderdieFortsetzungdesExzellenzwett-bewerbs, in einer nächsten Runde, die bis 2017 laufen soll. DieDeutscheForschungsgemeinschaft(DFG)undderWissenschaftsrat(WR)koordinierendasProgramm.

? Was sind die Ziele der Exzellenzinitiative?GaltdiedeutscheHochschullandschafttraditionellalsqualita-

tiv relativ homogen, so soll die Exzellenzinitiative für eine Aus-differenzierung sorgen sowiedieuniversitäre«Spitzenforschung»stärkenundinternationalsichtbarermachen.DieExzellenzinitiativeentstandinFolgedesLissabon-Abkommens,indemsichdieMitgliedsstaatenderEUverpflichteten,bis2010verstärktinihreBildungs-undWissenschaftssystemezuinvestie-ren.InDeutschlandwurdediesalsTeilderAgenda2010aufgenom-menunddurchdieHightech-StrategiederneuenRegierung2006fortgeführt.Bereits2004wolltediedamaligeBildungsministerinBulmahnmitdemWettbewerb«Brainup–DeutschlandsuchtseineSpitzenuniversitäten»biszufünfUniversitätenauszeichnen.DieserElitewettbewerbstießauferheblichenWiderstandseitensderLän-der,vondenenkeinesleerausgehenwollte.Erst2005einigtensichBundundLänderaufdieExzellenzinitiative,einenWettbewerbun-terderFederführungderWissenschaft.

? Um wie viel Geld geht es? In der ersten Phase geht es um 1,9 Mrd. €. Der Bund steu-

ert75%,dieLänder25%bei.DamitistdieExzellenzinitiativeeingroßes Förderprogramm. Im Vergleich mit dem Jahresetat derprivatenUS-HochschuleStanford(2,8Mrd.Dollar)magsichdasrelativ bescheiden anhören, für die deutschen Universitäten gehtesjedochinZeitenstagnierenderGrundfinanzierungumvielGeld:BeieinerLaufzeit von fünfJahrenerhälteineGraduiertenschuleimDurchschnitt1Mio.€jährlich,einExzellenzcluster6,5Mio.€.Universitäten, deren Zukunftskonzept gefördert wird, erhaltendurchschnittlich21Mio.€imJahr.

? Wie wurden die Universitäten beurteilt?Während der beiden Ausschreibungsrunden 2006 und 2007

wurden insgesamt580Anträge inallenFörderlinieneingereicht.85wurdennacheinemzweistufigenVerfahrenbewilligt.MitderBegutachtung der Anträge wurden die DFG (Graduiertenschulenund Cluster) und der Wissenschaftsrat (Zukunftskonzepte) be-traut. Sie erfolgte über ein international besetztes Peer Review(BegutachtungdurchunabhängigeWissenschaftlerinnenundWis-senschaftler).Vonrund300BeteiligtenkamenindererstenAus-schreibungsrunde60ProzentausdemeuropäischenAusland,rund30ProzentausÜberseeundetwazehnProzentausDeutschland1.

Kriterien für die Begutachtung der Anträgewaren:diewissenschaftlicheQualitätderinterdisziplinäreAnsatzdieinternationaleSichtbarkeitdieZusammenführungregionalerForschungskapazitäten

Da sich wissenschaftliche Qualität bislang nicht disziplinenüber-greifendundobjektivmessenlässt,entzündetesicheinekritischeDebatteüberdasBegutachtungsverfahren.Moniertwurde,dassoftnichtdieQualitätderAnträgeentscheidendwar,sondernReputa-tion und Leistungen (Drittmitteleinwerbung, Publikationsleistungetc.)derbeteiligtenForscherinnenundForscherundUniversitätenin der Vergangenheit. Oft seien die Kriterien nicht klar gewesenunddieunterschiedlichenFachkulturen,diesich indenAnträgenspiegelten,nichtausreichendberücksichtigtworden.ErstimBewilligungsausschuss,indemdieletztenEntscheidungengetroffenwurden,warendieBildungsministerinnenund-ministervonBundundLändernvertreten.Sosolltesichergestelltwerden,dassdieFörderbeschlüsseauf«wissenschaftlicherExzellenz»beruhtenundlandespolitischeInteressenkeinerleiEinflussaufdasErgebnishaben.

? Welche Projekte wurden ausgewählt?Gegenwärtig werden im Rahmen der Exzellenzinitiative 39

Graduiertenschulen,37Exzellenzclusterund9Zukunftskonzeptegefördert.Amerfolgreichsten haben dieUniversitäten inBaden-Württemberg abgeschnitten.GleichdreiUniversitäten–Freiburg,Karlsruhe und Konstanz – konnten mit ihren Zukunftskonzeptenüberzeugen.AmmeistenGeldkonntedieLMU in Müncheneinwer-ben.Dieostdeutschen Universitätenwarenweniger erfolgreich –sobekamnurDresdeneinenExzellenzclusterundeineGraduier-tenschule bewilligt, Jena und Leipzig bekamen je eine Graduier-tenschule.

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Was man über die Exzellenzinitiative wissen sollteZwei Reformen halten die Hochschulen in Atem: Der Bolognaprozess und die Exzellenzinitiative. Worum es bei Bologna geht, ist spätestens seit den Studierendenstreiks bekannt. Was aber ist die Exzellenzinitiative? Dieses FAQ beantwortet einige Fragen zur Entstehung, zu den Zielen und Wirkungen des Exzellenzwettbewerbs – und zur Kritik, die er hervorgerufen hat.

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Wirtschaftskooperationen,Technologietransferundproblemorien-tiertesForschenrealisierensichtraditionellvorallemindenNatur- & Technik- und Lebenswissenschaften.SohabendieForschungs-vorhaben der lebenswissenschaftlichen Forschung mit einem mitAnteilvonguteinemDrittelandenBewilligungenamBestenabge-schnitten.IhnenfolgendieNatur-undIngenieurwissenschaftenmitjeeinemViertel.GeisteswissenschaftenwarendeutlichimNachteil,wasauchinderGutachterkulturbegründetliegt,dieindenGeistes-wissenschaftensehrkritischausfällt.

? Wer hat profitiert?NebenderuniversitärenForschunghabenvorallemDoktoran-

dinnen und DoktorandenvonderExzellenzinitiativeprofitiert.Vongegenwärtig 4057 wissenschaftlichen Stellen in den gefördertenProjektenentfälltetwadieHälfteaufPromovierende.Teilweiseha-bensichdieUniversitätensogarschwergetan,geeignetesPersonal,insbesondere imBereichdesForschungsmanagements, zufinden.DerFrauenanteillag2008deutlichhöherals2006:35,7ProzentdesrekrutiertenPersonals istweiblich–beidenPromovierendenliegtderAnteilderDoktorandinnenbei41Prozent;beidenProfes-surenbei27Prozent(gg.demBundesdurchschnittvon15,2Prozentin2006)2.SoerfreulichderAnstiegderStellenfürPromovierendeist, so unklar ist die Berufsperspektive für viele der hochspezia-lisierten Nachwuchsforscherinnen und -forscher, wenn es darumgeht,einederwenigenProfessurenzuergattern.MichaelZürnvomWissenschaftszentrumBerlin fürSozialforschungsprichtdeshalbvoneinemdrohenden«Generationenstau junger Wissenschaftler».

? Wie verändert die Exzellenzinitiative die Universitäten? GegenwärtigsinddielangfristigenAuswirkungenderExzellenz-

initiativenochnichtabzusehen.DennochlassensichersteEffektebeobachten:Unbestrittenistsowohldernationalealsauchderin-ternationaleReputationsgewinnfürdieerfolgreichenHochschulen.DerWettbewerbhataußerdemneueDebattenüberdieAufgabenderUniversitätenausgelöst.DieHochschulensindinBewegungge-kommen,mitpositivenaberauchnegativenFolgen:DerImpulszueinerverstärktenProfilbildungführt indenHoch-schulen vielfach zu Spannungen zwischen den geförderten Pro-jektenunddenübrigenFachbereichen.VorallemwenndieFörde-rungdurchdieExzellenzinitiativeausläuft, befürchten viele eineVerschärfung von inneruniversitären Verteilungskämpfen. DannkönntedieWeiterführungderPrestigeprojektezu Lasten kleinerer Fächergehen.DasbreiteSpektrumanDisziplinengerätmöglicher-weiseinGefahr.Relativunstrittigist,dassdieExzellenzinitiativekeinenSchubfürdieLehregebrachthat.Zwarwirdvereinzeltdaraufhingewiesen,dass auch Studierende davon profitieren, wenn Hochschulen re-nommierteForscherinnenundForscherfürihreProjektegewinnen.Jedoch fordernvielebeteiligteWissenschaftlerinnenundWissen-schaftlerzunehmendeineReduzierungihresLehrdeputatsodergareineFreistellungvonderLehre.StarkändertsichdieForschung.UniversitätenundForscherinnenundForschersindinimmerhöheremMaßegehalten,forschungs-politischenVorgabendurchleistungsbezogene Mittelvergabe(z.B.Absolventenzahlen,Publikationen)oderdurchdasEinwerbenvonDrittmittelngerechtzuwerden.InderFolgenimmtdasSchreibenvonAnträgenundBerichtenimmermehrZeitinAnspruch.Einer-seitskanndieGesellschaftübersolcheFörderinstrumentethema-tische Impulse an die ansonsten autonomen Hochschulen geben,sodassWissenschaftlerinnenundWissenschaftlersichnichtmehrin den viel zitierten Elfenbeinturm zurückziehen können. Ander-seitsweisenKritikerinnenundKritikeraufdieAuswirkungenauf

diewissenschaftlicheEigenständigkeit und Identität derWissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler hin, wenn Forschungsinteres-senzunehmendnachexternenAnreizenausgerichtetwerden.WennForscherinnen und Forscher anfangen nach den neuen Regeln zuspielen,kanndasdazuführen,dasssichForschungsthemennichtmehr inhaltlich ausrichten, sondern z.B. danach, wie Drittmitteleingeworbenwerdenkönnen.AuchdieOriginalität von Forschungs-ansätzenleidedarunter.SohätteeinEinsteinkaumErfolgimEx-zellenzwettbewerbgehabt.

? Ist die Exzellenzinitiative ein fairer Wettbewerb?Dasbestreitenviele.ImZentrumderKritikanderExzellenzini-

tiativestehtdieSorge,dasssiediedeutscheHochschullandschaftinSiegerundVerliererspaltet.StattzumehrWettbewerbkämees lediglich zu einerVerfestigung vonHierarchien.KritikerinnenundKritikersprechenvomsogenannten«Matthäus-Prinzip»(«Werhat,demwirdgegeben»):ErfolgreicheUniversitätenwerdenauchinZukunftprofitieren,anderehättenkeineChanceaufzuschließen.DieseAufwärts- und Abwärtsspiralenkönnemanbereitsinderer-stenProgrammphasebeobachten:OhnehinforschungsstarkeHoch-schulenmitherausragenderDrittmittelbilanzhabenentsprechenderfolgreichimWettbewerbabgeschnitten.AuchdieKriterienzurBeurteilungderwissenschaftlichenQualitätwerdenvonKritikerinnenundKritikerninFragegestellt:AufgrundfehlenderDatenhabemanvorallemaufKennziffernwieabsolu-te Drittmitteleinwerbung, Publikationsvolumen, Reputation vonHochschulen,DisziplinenundPersonensowiedieAttraktivitätdesStandorts etc. zurückgegriffen.Dieshabe zuWettbewerbsverzer-rungen geführt. Denn kleinere Universitäten könnten dabei nichtmithalten,obwohlsiehäufigbessereLeistungenproKopferzielten.Strukturell seien forschungsorientierte Universitäten mit einembreitenFächerspektrummitdeutlichwenigerals400Professurennicht konkurrenzfähig3.SohabenvorallemgroßeVolluniversitäten(Ludwig-Maximilians-Universität: 707 Professuren) oder starkspezialisierteSpartenuniversitäten(RWTHAachen:391)vonderExzellenzinitiativeprofitiert4.RichardMünchvonderUniversitätBambergsprichtdeshalbvoneinemMachtfeld, indemeineklei-neGruppevonHochschulentrotzdurchschnittlicherwissenschaft-licherProduktivitätdengrößtenAnteilderFördermittelerhält5.MichaelHartmann vonderUniversitätDarmstadt prognostiziertgareineAufspaltung in Forschungs- & Ausbildungsuniversitäten.6

SowohlinnerhalbderUniversitätenalsauchinsgesamtkönnteeslangfristig zu einer Verschiebung der Fächerverteilung kommen–meistzulastenderGeisteswissenschaften.

? Wie kann eine alternative Ausdifferenzierung des Hoch- schulsystems aussehen?

HochschulenwerdensichinZukunftstärkerunterscheidenalsheu-te.DieErwartungen,dieheuteanHochschulengestelltwerden,sindvielfältig geworden: Hochschulen sollen einen wachsenden Anteileines Altersjahrgangs aufnehmen und sich dabei für Studierendeöffnen,diebislangnichtdenWegandieAlmaMatergefundenha-ben.Eswirderwartet,dasssieihreStudierendenaufeineKarriereinderWissenschaftvorbereiten,dieseaberauchfürdenArbeits-marktqualifizieren.SiesolleninternationaleSpitzenleistungeninLehreundForschungvollbringen,dieNaturwissenschaftenstärkenund die Geisteswissenschaft weiterentwickeln. Sie sollen mit derWirtschaftzusammenarbeitenaberauchOrtederReflexionundderKritiksein.UndsiesollenAntwortenaufZukunftsfragenfinden,seiesderKlimawandel,dieGestaltungeinergerechtenglobalenWirt-schaftsordnungoderdieVitalisierungderDemokratie.NichtalleHochschulenwerdenalldieseBedürfnisseerfüllenkönnten.Esbe-

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Was man über die Exzellenzinitiative wissen sollte

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darfdeshalbeinerDifferenzierung innerhalb des Hochschulsystems durchverschiedeneSpezialisierungenundSchwerpunktsetzungen.BislanggabesinDeutschlandeinrelativeinheitlichesHochschul-system:EsgabUniversitätenundFachhochschulenunddieVorstel-lung,dassdieUnterschiede innerhalbderbeidenGruppengeringsind.MitderExzellenzinitiativeändertsichdas.Mitihrkommteszueinervertikalen DifferenzierunginSpitzengruppe,MittelfeldundabgeschlagenenWettbewerbern.Kaumnachgedachtwird derzeit über eine«horizontale Differen-zierung» derHochschullandschaft, also einerAuffächerung nachspezifischen thematischen Ausrichtungen. Noch verfolgen alleHochschulenimWesentlichendieselbenZiele.UweSchneidewind,derehemaligePräsidentderUniversitätOldenburg,sprichtdeshalbvoneiner«Leitbildarmut an den Hochschulen».NureinzelneHoch-schuleninDeutschlandhabendamitbegonnen,sichdurchProfilbil-dungabzusetzen:AnderLeuphanaUniversität inLüneburgwirddas Leitbild der «nachhaltigen Entwicklung» in Forschung undLehre verfolgt.DieUniversitätRegensburgverfügtüber ein spe-ziellesProgrammfürStudierendemitbikulturellemHintergrund.DieFrageist,wieeinHochschulwettbewerbgestaltetseinmüsste,dersolcheinnovativenAnsätzeundsomiteinenerweitertenQuali-tätsbegriffprämiert.

? Wie kann die Lehre gestärkt werden?«MehrEhrefürdieLehre»:UnterdiesemMottostartete2008

der«Wettbewerb exzellente Lehre»,eineInitiativedesStifterver-bandsgemeinsammitderKultusministerkonferenzderLänder.Dadie Exzellenzinitiative ausschließlich auf die Forschung abzielte,solltenundieLehreandenHochschuleneineStärkungerfahren.AusgezeichnetwurdenimOktober2009diebesten«Zukunftsstra-tegien»fürLehreundStudium.108HochschulenbeteiligtensichanderAusschreibung.PrämiertwurdendieKonzeptevonvierFHnundsechsUniversitäten–darunterauchdiedreiElite-UnisRWTHAa-chen,FreiburgundTUM.DasGesamtvolumenfieljedochbescheidenaus:10Mio.€wurdenanteiligvomStifterverbandunddenLändernbereitgestellt;dasPreisgeldbetrugjeweilseineMio.€fürdreiJah-re.DieausgezeichnetenHochschulenbildennuneinen«Qualitätszir-kel»zurErstellungeiner«ChartaguterLehre».AuchdieStiftungMercatorunddieVolkswagenstiftunglancierteneinenWettbewerb«Bologna – Zukunft der Lehre»miteinemVolumenvonebenfalls10Mio.€.AngesichtsderschwierigenfinanziellenSituationderHoch-schulenbleibendieWettbewerbefürdieLehretrotzderwichtigenReformimpulse, die sie auslösen,Tropfenauf denheißenStein –lautWissenschaftsratbenötigendieUniversitäten1,1Mrd.€füreinebessereLehreundBetreuungderStudierenden.

? Wie geht es weiter mit der Exzellenzinitiative? ImJahr2009einigtensichderBundunddieLänderaufeine

Fortführung des Exzellenzwettbewerbs um den Zeitraum 2012 –2017.DieoffizielleAusschreibungfürdiezweiteProgrammphaseerfolgte imMärz2010.Mit demEinreichen derAntragsskizzenbis September 2010 geht die Exzellenzinitiative in die entschei-dende Phase, deren Ergebnisse im Juni 2012 feststehen werden.2,7Mrd.€sollendiesmalzurVerfügunggestelltwerden–nichtzu-letztumeineAuslauffinanzierungderausgemustertenAltprojektebis2014sicherzustellen.BiszufünfneubeantragteZukunftskonzeptekönnenbewilligtwer-den,umnichtmehrals12ausgezeichneteHochschuleninderFör-derungzuhaben.EinigeKritikpunktefandenEingangindieneueAusschreibungsrunde: So wird diesmal auch die forschungsbezo-geneLehreinderFörderliniederZukunftskonzepteberücksichtigt.ÜberregionaleKooperationenzwischenHochschulensindebenfalls

möglich,zudemwirdeskeineBenachteiligungdurcheinegemein-sameBeantragungvonClusternundGraduiertenschulendurchzwieHochschulengeben,diezuvornurjeeinenhalbenPunkteinbrachten.IndenkommendenbeidenJahrenwerdendie laufendenProjekteeinerEvaluationunterzogen,vondereineFörderempfehlungfürdiezweiteProgrammphaseabhängigist.

vonTanjaKlettundStephanErtner

DieserTextstehtuntereinerCreativeCommonsLizenz (Namensnennung-KeinekommerzielleNutzung-Weiterga- beuntergleichenBedingungen3.0Deutschland)

1 DFG/WR:PressemitteilungNr.54,13.Oktober2006:«Erste RundeinderExzellenzinitiativeentschieden»2Sondermann,M.,Simon,Dagmar,Scholz,Anne-Marie, Hornbostel,Stefan:DieExzellenzinitiative:Beobachtungen ausderImplementierungsphase;iFQ-WorkingPaperNo.5, Dezember2008.3Leibfried,S./Wiesner,A.(InterdisziplinäreArbeitsgruppe Exzellenz-initiative,Berlin-BrandenburgischeAkademieder Wissenschaften):«WissenschaftspolitischerZwischenrufNr. 1.ExzellenzinitiativeII:ErstePrüfsteineundAnfragen», www.bbaw.de/bbaw/Forschung/Forschungsprojekte/ Exzellenzinitiative/de/4Vgl.Leibfried/Wiesner:«WissenschaftspolitischerZwischenruf Nr.1».5Münch,Richard:DieakademischeElite.Zursozialen KonstruktionwissenschaftlicherExzellenz,Frankfurta.M., 2007.6MichaelHartmannzitiertaus:«Herausgebildet–dieersten deutschenEliteunisliegenimSüden–Siewerdensichauch langfrisitganderSpitzebehaupten»,DerTagesspiegel, 15.10.2006 www.tagesspiegel.de/zeitung/Fragen-des-Tages;art693,2067247

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