www.ideas-magazin.deAusgabe 203 | März 2019 | Werbemitteilung
ideasAnlageideen für Selbstentscheider
Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen 30 Jahre Commerzbank Derivate
INTERVIEWProf. Dr. Peter Bofinger, Mitglied im Sachverständigenrat
AKTIEN & INDIZESDAX-Sentiment von »sehr pessimistisch« zu »leicht optimistisch«
EINZELAKTIE UNIPERErfolgreich in konventioneller Energieerzeugung
» Mit Gewinnspiel: Wir verlosen 3 x 3.000 Euro!
2 ideas 203 | 03 2019
NEUES
04 | DDV-Trend-Umfrage: Unabhängige Finanzportale
sind Spitzenreiter bei Informationsbeschaffung
04 | Börsentag Frankfurt: Die Anlegermesse
für das Rhein-Main-Gebiet
05 | Börsentag München: Erleben Sie das
Commerzbank-Derivateteam live
06 | Verleihung der Goldenen Bullen: Silber für die
Commerzbank bei der Finanzennacht
06 | European Structured Products Awards 2019:
Commerzbank erhält Auszeichnung in London
07 | European Structured Products Awards 2019:
DDV gleich doppelt ausgezeichnet
08 | Invest Stuttgart: Besuchen Sie uns auf der
Leitmesse für Finanzen und Geldanlage
MÄRKTE
10 | Marktmonitor: Finanz- und Kapitalmärkte
im Überblick
12 | Marktbericht: Nike, adidas & Co. – Weiterhin
im Aufwind?
14 | Zahlen & Fakten: Meistgehandelte Anlage-
und Hebelprodukte
TITELTHEMA
16 | Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen:
30 Jahre Commerzbank Derivate
INTERVIEW
24 | Prof. Dr. Peter Bofinger: Die Arbeit der
Wirtschaftsweisen – So interessant wie
zeitaufwendig
TECHNISCHE ANALYSE
26 | Roche: Investmentkaufsignal
28 | Vodafone: Stabile Baisse des ehemaligen
Sektorleaders
36 | Technische Analyse verstehen: Die wichtigsten
Trading-Regeln (Teil 3)
WISSEN
30 | Optionsbewertung: Der Mythos von Black-Scholes
COMMERZBANK ANALYSEN
32 | Einzelaktien: Merck KGaA – Wende in der
Pharmasparte
38 | Aktien & Indizes: DAX-Sentiment von »sehr
pessimistisch« zu »leicht optimistisch«
24
32
INHALT
16
30
3ideas 203 | 03 2019
42 | Einzelaktien: Uniper – Erfolgreich in
konventioneller Energieerzeugung
46 | Währungen: US-Dollar – Das Ende des
Fed-Zyklus
52 | Rohstoffe: Zucker und Kaffee – Leichter
Preisanstieg und noch Luft nach oben
DIREKTBANKEN
41 | Trading-Aktionen im Überblick
AKTIONEN & TERMINE
37 | Webinar des Monats: Technische Analyse
in der Praxis
51 | Terminkalender: Die wichtigsten Termine
im März 2019
57 | Messen, Börsentage & Seminare: Commerzbank
Derivate-Experten vor Ort
SERVICE
58 | Bestellkupon
60 | Impressum/Rechtliche Hinweise/Kontakt
EDITORIAL
52
42
46
ANJA WEINGÄRTNER
Chefredakteurin
Liebe Leser,
können Sie sich noch daran erinnern, wann Sie das erste
Mal von Optionsscheinen oder Zertifikaten gehört haben?
Das Commerzbank-Derivateteam feiert dieses Jahr sein
30-jähriges Bestehen. Denn 1989 wurde der erste Call
Optionsschein der Commerzbank auf BMW emittiert.
Zu diesem Optionsschein ist über die Jahre eine Vielzahl
an strukturierten Produkten dazugekommen und drei
Jahrzehnte später umfasst die Palette der Commerzbank
über 200.000 Produkte. Neben klassischen Optionsscheinen
kann jetzt auch mit Turbo-Optionsscheinen und Faktor-
Zertifikaten gehebelt an der Entwicklung eines Basiswerts
partizipiert werden. Anlageprodukte wie Aktienanleihen,
Discount- und Bonus-Zertifikate bieten eine clevere Alter-
native zum direkten Aktieninvestment und sorgen dafür,
dass Anleger ihre Investments ihrer persönlichen Chance-
Risiko-Neigung anpassen können.
Merken Sie sich schon jetzt im Kalender Deutschlands jährli-
chen Pflichttermin für private und institutionelle Anleger vor:
die Finanzmesse »Invest«. Sie findet am 5. und 6. April 2019
in der Messe Stuttgart statt. Sichern Sie sich jetzt Ihre kosten-
freie Eintrittskarte unter www.invest-messe.de/aktionscode
mit dem Code »commerzbank«.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch auf der Invest in Stuttgart
und wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen der neuen
ideas-Ausgabe.
4 ideas 203 | 03 2019
Die Anlegermesse für das Rhein-Main-Gebiet am 23. März 2019
»Börsentag Frankfurt
NEUES
DDV-Trend-Umfrage: Informationsbeschaffung im Netz
»Unabhängige Finanzportale sind Spitzenreiter bei Informationsbeschaffung
In der aktuellen Trend-Umfrage des Deutschen Derivate Verbands
wollten wir in Erfahrung bringen, woher die Befragten ihre Infor-
mationen vor dem Kauf eines Finanzprodukts beziehen. 68 Pro-
zent der Umfrageteilnehmer geben an, dass sie hierzu überwie-
gend auf unabhängigen Finanzportalen recherchieren oder auf
die Internetseiten der Emittenten zurückgreifen. 16 Prozent der
Befragten nutzen weiterhin Zeitungen, Zeitschriften und Magazine
als Hauptinformationsquelle. Das sind die Kernaussagen der Trend-
Umfrage des Deutschen Derivate Verbands (DDV) im Februar.
»Die Tatsache, dass bei einer Onlineumfrage die Teilnehmer
überwiegend das Internet als Medium ihrer Informationen wäh-
len, ist nicht verwunderlich. Dennoch bleibt festzustellen, dass
sowohl Printmedien als auch das persönliche Gespräch unerläss-
lich bleiben. Die Geldanlage ist ein komplexes Thema. Daher
sollten sich die Anleger immer umfassend informieren und dabei
unterschiedliche Quellen nutzen. Im digitalen Zeitalter versorgen
sich viele Anleger mit Echtzeitinformationen, die sie dann noch
zusätzlich in anderen Medien vertiefen. Insofern dürfen die Hin-
tergrundinformationen einer fundierten Berichterstattung in
Zeitungen und Magazinen keinesfalls unterschätzt werden«, so
Lars Brandau, Geschäftsführer des DDV.
@ www.derivateverband.de «
Seit einigen Jahren findet der Börsentag Frankfurt im ersten
Quartal des Jahres statt. Auch in diesem Jahr können sich
Privatanleger und Profis am 23. März über die aktuellen Trends
und Neuheiten an den Kapitalmärkten informieren – bei einem
der über 40 Fachvorträge oder im direkten Dialog mit den rund
60 Ausstellern vor Ort. Verpassen Sie die Gelegenheit nicht und
registrieren Sie sich kostenfrei (Registrierung erforderlich).
Alle Informationen zum Vortragsprogramm sowie die Aussteller-
liste finden Sie unter untenstehendem Link. Das Commerzbank-
Derivateteam freut sich auf Ihren Besuch.
Grafik 1: Beim Kauf eines Finanzprodukts vertraue ich überwiegend auf Informationen von ...
unabhängigen Finanzportalen
Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen
Internetseiten der Emittenten
15,9 %
7,1 %
59,5 %
9,0 %
meinem Bankberater/Anlageberater
Newslettern
8,5 %
Stand: 13. Februar 2019; Quelle: Deutscher Derivate Verband (DDV)
BÖRSENTAG FRANKFURT
Wann: 23. März 2019 von 9.30 bis 17.00 Uhr
Wo: Kongresshaus Kap Europa, Osloer Straße 5,
60327 Frankfurt am Main
Vortrag: Sparen an der Börse leicht gemacht –
Warum Vermögensstrategie ETFs so beliebt sind
Referent: Holger Fertig, Produktmanager
Equity Markets & Commodities, Commerzbank
@ www.boersentag-frankfurt.de «
Eintritt kostenfrei!
5ideas 203 | 03 2019
Wann: 30. März 2019 von 9.30 bis 17.30 Uhr
Wo: MOC, Atrium 3+4, Lilienthalallee 40, 80939 München
NEUES
Erleben Sie das Commerzbank-Derivateteam live
»Börsentag München
»Preiswert kaufen, teuer verkaufen!« Unter diesem Leitspruch
steht der diesjährige Börsentag in München. Kleinere und
größere Preisschwankungen ermöglichen immer wieder will-
kommene Einstiegsgelegenheiten. Gerade bei Sachwerten wie
Aktien, in die langfristig investiert werden sollte, ging es auf
lange Sicht bislang noch immer nach oben. Aber auch kurzfristig
orientierte »Trader« können Gewinne nur aus der Differenz
zwischen niedrigen Kauf- und höheren Verkaufskursen ziehen.
Nutzen Sie deshalb die Möglichkeit, sich beim Börsentag in
München mit zahlreichen Experten vor Ort auszutauschen.
Neben fast 100 Ausstellern gibt es auch ein ganz besonderes
»Schmankerl« vom Commerzbank-Derivateteam. Zusätzlich
zum Vortrag von Thomas Meyer zu Drewer im Atrium werden
in einem separaten Exklusiv-Raum den ganzen Tag Vorträge
rund um die Welt der Zertifikate, ETFs und Technische Analyse
gehalten.
Lassen Sie sich diese einmalige Gelegenheit nicht entgehen und
stellen Sie sich schon heute Ihr persönliches Vortragsprogramm
zusammen unter:
@ www.boersentag-muenchen.de «
Unser Programm für Sie im EXKLUSIV-RAUM E125 (Atrium 4)
Uhrzeit Thema
10.00–10.45 Technische Analyse für Einsteiger – Lernen Sie alles rund um Trends, Muster und Indikatoren (Referent: Ralf Fayad)
11.00–11.45 Gold, der sichere Hafen in unsicheren Zeiten? Mehr Rendite mit Anlage-Zertifikaten auf Gold (Referent: Patrick Kesselhut)
12.00–12.45 Trends folgen oder antizyklisch handeln? Chartanalyse richtig nutzen (Referent: Ralf Fayad)
13.00–13.45 DAX minus 20 Prozent 2018 – Wie können Anleger mit Faktor- Zertifikaten trotzdem erfolgreich handeln? (Referent: Patrick Kesselhut)
14.00–14.45 Technische Analyse für Einsteiger – Lernen Sie alles rund um Trends, Muster und Indikatoren (Referent: Ralf Fayad)
15.00–15.45 Portfolio ETFs: Warum oft ein ETF ausreicht (Referent: Thomas Meyer zu Drewer)
16.00–16.45 Die aktuellen Topcharts und das passende Investment (Referenten: Ralf Fayad und Patrick Kesselhut)
Verpassen Sie auch nicht den folgenden Vortrag:
12.00–12.45 Mit diesen einfachen Regeln erfolgreich über ETFs anlegen Referent: Thomas Meyer zu Drewer Ort: Atrium 4, Raum 4
Direkt gegenüber dem
Commerzbank-Stand
6 ideas 203 | 03 2019
NEUES
Verleihung der Goldenen Bullen
»Silber für die Commerzbank bei der Finanzennacht
Im Februar fand zum 26. Mal die Verlei-
hung der »Oscars der Finanzbranche«,
European Structured Products Awards 2019
»Commerzbank erhält Auszeichnung in London
In London wurden die wichtigsten europäischen Preise für struk-
turierte Wertpapiere verliehen. Die Commerzbank wurde dabei
mit dem Award »Best Performance, Germany« ausgezeichnet.
Der Award wird einmal im Jahr in London durch das Finanzportal
StructuredRetailProducts.com der britischen Euromoney- Gruppe
verliehen. Wie in den Vorjahren auch zählte die Commerzbank zu
den Gewinnern bei dieser Verleihung. Mehr zu den Ergebnissen
der Verleihung erhalten Sie hier:
@ www.structuredretailproducts.com «
der Goldenen Bullen, statt. Bei der Preis-
verleihung mit mehr als 500 geladenen
Gästen aus Wirtschaft und Medien, wie
unter anderem dem Vorstands-
vorsitzenden von adidas, Kasper
Rorsted, wurden zwölf begehrte
Preise vergeben.
In der Kategorie »Zertifikatehaus
des Jahres« war die Commerzbank
ebenfalls nominiert und gewann die
Silber medaille. Somit schaffte es die
Commerzbank als Anbieter von Options-
scheinen, Zertifikaten und Aktienanleihen
bereits das siebte Jahr in Folge auf das
Siegertreppchen.
Für die Juroren in der Kategorie »Zertifi-
katehaus des Jahres« waren besonders
die Faktoren Market-Making, Service und
Produkte ausschlaggebend.
Die Jury besteht aus je einem Vertreter
der Börse Frankfurt und der Börse Stutt-
gart, vier Mitarbeitern von E-Brokern
sowie vier auf Derivate spezialisierten
Finanzjournalisten.
Weitere Informationen zu den Ergebnissen
der Verleihung der »Goldenen Bullen«
2019 erhalten Sie hier:
@ www.goldener-bulle.de «
7ideas 203 | 03 2019
NEUES
European Structured Products Awards 2019
»DDV gleich doppelt ausgezeichnet
Der Deutsche Derivate Verband (DDV) hat bei den European
Structured Products Awards 2019 die Auszeichnungen »Best
Structured Products & Derivatives Association Europe« sowie
»Best Educational Initiative« erhalten. Diese Auszeichnungen
vergibt StructuredRetailProducts.com, das Finanzportal der briti-
schen Euromoney-Gruppe, jährlich im Rahmen ihrer Konferenz in
London. Für die Kategorie Verbandsarbeit waren insgesamt zehn
Verbände aus ganz Europa nominiert. Als Sonderpreis wurde die
Auszeichnung zur besten Ausbildungsinitiative verliehen.
Entscheidend für die Vergabe der Awards waren insbesondere
die Ergebnisse einer Umfrage, die das Finanzportal europaweit
bei mehr als 1.200 institutionellen Investoren und Unternehmen
der Finanzbranche wie Banken, Börsen, Indexanbietern und
Wirtschaftskanzleien durchgeführt hatte.
»Wir freuen uns sehr über diese doppelte Anerkennung unserer
Verbandsarbeit. Die Preise zeigen, dass unser Engagement im
Rahmen der regulatorischen Anforderungen sowie für die Etab-
lierung einer nachhaltigen Wertpapierkultur im Bereich der
strukturierten Wertpapiere auch auf europäischer Ebene große
Zustimmung erfährt. Zugleich sind die Auszeichnungen auch
Ansporn, unseren eingeschlagenen Weg konsequent weiter-
zugehen«, so Lars Brandau, Geschäftsführer des DDV, der die
Auszeichnungen in London entgegennahm.
Bereits in den Jahren 2014, 2015 und 2016 bekam der DDV den
Preis als »Best Structured Products & Derivatives Association
Europe«.
Weitere Informationen zur Preisverleihung sowie zur 16. Euro-
pean Structured Products Conference, die am 6. und 7. Februar
2019 in London stattfand, erhalten Interessierte unter
@ www.structuredretailproducts.com «
8 ideas 203 | 03 2019
DAS WICHTIGSTE IM ÜBERBLICK
Wann: 5. April 2019 von 9.00 bis 18.00 Uhr und
6. April 2019 von 9.00 bis 17.00 Uhr
Wo: Landesmesse Stuttgart GmbH, Messepiazza 1,
70629 Stuttgart, Halle 4, Stand D31
Tickets: Kostenfreie Eintrittskarten erhalten Sie mit dem Code
»commerzbank« unter www.invest-messe.de/
aktionscode
Invest Stuttgart – 5. und 6. April 2019
Besuchen Sie uns auf der Leitmesse für Finanzen und Geldanlage
Zu Beginn des zweiten Quartals findet am 5. und 6. April wieder
Deutschlands größte Finanzmesse in Stuttgart statt. Zeit, ein
erstes Zwischenfazit für 2019 zu ziehen und einen Ausblick auf
die kommenden Monate an den internationalen Finanzmärkten
zu werfen.
Auch in diesem Jahr werden führende Spezialisten der Commerz-
bank über Depotstruktur, Assetklassen wie ETFs, Zertifikate und
Aktien sowie über aktuelle Markttrends referieren.
Lassen Sie sich die Chance nicht entgehen, mit unseren Experten
in Kontakt zu treten. Im Folgenden finden Sie sowohl einen
Überblick unseres Bühnenprogramms direkt auf unserem Messe-
stand, Halle 4, Stand D31, als auch des Fach- und Vortrags-
programms im Congresscenter und auf den Bühnen in Halle 4.
Das Commerzbank-Derivateteam freut sich auf Ihren Besuch!
NEUES | INVEST 2019
HALLE 4STAND D31
9ideas 203 | 03 2019
Vorträge und Bühnenprogramm am Freitag, den 5. April 2019
Uhrzeit Referenten Ort Thema
10.30–11.15 Achim Matzke Bühne Börse Stuttgart Die Aussichten für DAX, Dow und Dollar
11.00–11.30 Robert Halver Moderation: Anouch Alexander Wilhelms
Bühne Commerzbank Messestand
Börsenjahr 2019: Status quo und was uns noch erwartet
11.30–12.15 Thomas Timmermann Congresscenter Raum 5.3
Quo vadis Börsenjahr 2019? Einblicke ins »Cockpit« eines Fondmanagers
12.00–12.30 Eugen Weinberg Moderation: Patrick Kesselhut
Bühne Commerzbank Messestand
Wie Sie am besten in Rohstoffe investieren – und vor allem in welche
13.00–13.45 Thomas Timmermann, Thomas Meyer zu Drewer, Sophia Wurm Moderation: Anouch Alexander Wilhelms
Bühne Commerzbank Messestand
Die ETF-Bestseller 2019: Aktiv versus passiv und Risiken
14.00–14.30 Andreas Hürkamp Moderation: Patrick Kesselhut
Bühne Commerzbank Messestand
Aktien- und Branchentrends – Wie Sie clever in Seitwärtsmärkte investieren
14.30–15.00 Achim Matzke und Anouch Alexander Wilhelms Invest-Bühne Halle 4
Investieren mit Strategie: Technische Analyse – Dividendenstrategie und aktuelle Anlagestrategien
15.00–15.30 Dr. Jörg Krämer Moderation: Thomas Timmermann
Bühne Commerzbank Messestand
Nach dem Horrorjahr 2018 – Welches Potenzial hat 2019?
16.00–16.45 Achim Matzke und Thomas Meyer zu Drewer Moderation: Patrick Kesselhut
Bühne Commerzbank Messestand
Die technischen Highlights unter den Indizes und das passende ETF-Investment
17.00–17.30 Sophia Wurm Moderation: Anouch Alexander Wilhelms
Bühne Commerzbank Messestand
Was Sie von institutionellen Anlegern für Ihre ETF- Anlage lernen können
Vorträge und Bühnenprogramm am Samstag, den 6. April 2019
Uhrzeit Referenten Ort Thema
10.00–10.45 Thomas Timmermann, Thomas Meyer zu Drewer, Sophia Wurm Moderation: Anouch Alexander Wilhelms
Bühne Commerzbank Messestand
Die ETF-Bestseller 2019: Aktiv versus passiv und Risiken
11.00–11.30 Robert Halver Moderation: Anouch Alexander Wilhelms
Bühne Commerzbank Messestand
Die größten Chancen und Risiken 2019
11.15–12.00 Achim Matzke Finanzen-Verlag-Bühne Halle 4
Wall Street 2019 – Tops und Flops an der Weltleitbörse
11.30–12.15 Thomas Timmermann Congresscenter Raum 5.3
Quo vadis Börsenjahr 2019? Einblicke ins »Cockpit« eines Fondmanagers
12.00–12.30 Eugen Weinberg Moderation: Patrick Kesselhut
Bühne Commerzbank Messestand
Rohstoff-Ausblick – So investieren Sie in Öl, Gold & Co.
12.00–12.45 Dr. Jörg Krämer Bühne Börse Stuttgart Das gehört 2019 ins Depot
13.00–13.45 Achim Matzke und Thomas Meyer zu Drewer Moderation: Patrick Kesselhut
Bühne Commerzbank Messestand
DAX, Dow Jones & Co. – Die besten Indizes für Ihr ETF-Investment
14.00–14.30 Dr. Jörg Krämer Moderation: Anouch Alexander Wilhelms
Bühne Commerzbank Messestand
Trump, China und Europa – Was erwartet die Märkte in den nächsten 18 Monaten?
15.00–15.30 Thomas Meyer zu Drewer Moderation: Patrick Kesselhut
Bühne Commerzbank Messestand
Aktien, Anleihen und Rohstoffe – Vermögens-verwaltung mit einem ETF
NEUES | INVEST 2019
Kostenfreie Eintrittskarten erhalten Sie
mit dem Code »commerzbank« unter
www.invest-messe.de/aktionscode
10 ideas 203 | 03 2019
Marktmonitor
Finanz- und Kapitalmärkte im Überblick
MÄRKTE | MARKTMONITOR
DAX
»Der starke Aufwärtstrend an den Aktien-
märkten vom Januar wird nun zunächst
auslaufen, und Sorgen um die Weltkon-
junktur und die DAX-Unternehmensge-
winne werden den deutschen Aktienmarkt
in den nächsten Wochen belasten. Mittel-
fristig erwarten wir dann eine Fortsetzung
der DAX-Erholung. In unserem DAX-Sze-
nario sprechen viele Faktoren dafür, dass
sich die Aussichten für die Unternehmens-
gewinne ab Mitte 2019 wieder verbessern
werden.« Mehr erfahren Sie ab Seite 38.
ANDREAS HÜRKAMP
Leiter Aktienmarktstrategie,
Commerzbank
UNIPER
»Für Uniper spricht die Fokussierung auf
Diversifizierung, Profitabilität und Kosten-
reduzierung sowie die attraktive Aus-
schüttungspolitik. Ungemach mit dem
Großaktionär dürfte bald vorbei sein.
Operativ hängt Uniper vor allem von
politischen Entscheidungen (›Kohle-Exit‹)
und der Entwicklung der Strom- und
Energiepreise ab.« Mehr erfahren Sie
ab Seite 42.
CORNELIA STEINHEUER-ZOZ
Investmentstrategie Private Kunden,
Commerzbank
ZUCKER UND KAFFEE
»Das Jahr 2019 startete für die Zucker-
preise mit einem Plus, denn die Produk-
tion in den beiden wichtigsten Ländern
Brasilien und Indien verläuft enttäuschend.
Damit wird schon in der Saison 2018/2019
ein Defizit am globalen Zuckermarkt
wahrscheinlicher. Kaffee Arabica kann
sich nicht von der Marke von 100 US-Cent
je Pfund lösen. Denn trotz eines bevorste-
henden Niedrigertragsjahrs in Brasilien
wird dort die zweithöchste Kaffeeernte
aller Zeiten erwartet.« Mehr erfahren Sie
ab Seite 52.
DR. MICHAELA KUHL
Rohstoffanalyse, Commerzbank
Stand: 14. Februar 2019; Quelle: ReutersFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.
in Prozent
40
10
15
45
Feb 14 Feb 17 Feb 19Feb 15
20
30
Feb 16 Feb 18
35
25
Grafik 1: Wertentwicklung VDAXVolatilität VDAX
Stand: 18. Februar 2019; Quelle: ReutersFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.
in Euro
25
5
10
30
Sep 16
15
20
Feb 17 Feb 18 Sep 18Sep 17 Feb 19
Grafik 2: Wertentwicklung der Uniper-Aktie (seit Börsengang am 12. September 2016)
Weißer Zucker, ICE Europe, links
in US-Dollar je Tonne
500
200
300
600
Jan 17 Jan 18 Jan 19Jul 17 Jul 18
27
9
17
23
13
21
19
15
11
400
in US-Cent je Pfund
Rohzucker #11, ICE US, rechts
25
Stand: 8. Februar 2019; Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research
Grafik 3: Zuckerpreise erholen sich Anfang 2019 nur geringfügigRoh- und Weißzuckerpreise
11ideas 203 | 03 2019
MÄRKTE | MARKTMONITOR
Index Kurs in Indexpunkten
Veränderung*
1 Monat 1 Jahr 5 Jahre
DAX 11.137,73 2,60 % –9,74 % 15,27 %
MDAX 24.038,40 6,49 % –5,45 % 43,47 %
TecDAX 2.577,32 3,57 % 2,58 % 103,73 %
EURO STOXX 50 3.199,94 4,74 % –5,04 % 2,59 %
Dow Jones 25.441,58 6,41 % 2,20 % 57,49 %
S&P 500 2.738,52 6,04 % 1,48 % 48,94 %
Nasdaq 100 7.013,96 7,23 % 5,08 % 91,44 %
Nikkei 225 21.139,71 3,83 % –0,07 % 47,70 %
Hang Seng 28.432,05 8,11 % –6,83 % 27,51 %
Rohstoffe Kurs Veränderung*
1 Monat 1 Jahr 5 Jahre
WTI Future 53,64 6,20 % –11,49 % –46,52 %
Brent Future 63,70 7,98 % –1,03 % –41,60 %
Gold 1.308,95 1,33 % –3,09 % –0,74 %
Silber 15,54 –0,67 % –7,80 % –27,72 %
Platin 781,95 –2,52 % –21,53 % –45,23 %
Palladium 1.404,70 6,04 % 39,93 % 90,50 %
Währungen Kurs Veränderung*
1 Monat 1 Jahr 5 Jahre
EUR/USD 1,13 –1,69 % –9,45 % –17,66 %
EUR/JPY 124,88 0,67 % –6,27 % –10,41 %
EUR/CHF 1,14 0,95 % –1,85 % –7,07 %
EUR/GBP 0,88 –1,06 % –0,83 % 7,88 %
EUR/AUD 1,59 –0,23 % 1,22 % 4,90 %
USD/CHF 1,01 2,68 % 8,38 % 12,86 %
USD/JPY 110,75 2,39 % 3,50 % 8,79 %
Zinsen Zinssatz/ Kurs
Veränderung*
1 Monat 1 Jahr 5 Jahre
EONIA –0,37 0,82 % 1,37 % –356,25 %
Bund-Future 166,56 1,21 % 5,43 % 15,99 %
10Y Treasury Notes 122,47 0,24 % 2,30 % –1,26 %
Volatilität Kurs Veränderung*
1 Monat 1 Jahr 5 Jahre
VDAX-NEW 17,39 –14,49 % –15,69 % 12,50 %
VIX Future 16,95 –11,83 % –33,14 % 19,37 %
VSTOXX Future 14,99 –16,26 % –27,61 % –8,50 %
Stand: 14. Februar 2019; Quelle: Bloomberg, Commerzbank AG (eigene Berechnungen)
*Veränderung: 1 Monat = Veränderung seit dem 14. Januar 2019; 1 Jahr = Veränderung seit dem 14. Februar 2018; 5 Jahre = Veränderung seit dem 14. Februar 2014
Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.
EURO/US-DOLLAR
»Die Fed dürfte das Ende ihres Zinserhö-
hungszyklus erreicht haben. Was bleibt,
ist ein gehöriger Zinsvorteil des US-Dollar
gegenüber dem Euro – insbesondere
wenn man davon ausgeht, dass die EZB
auch dieses Jahr ihren Zins nicht erhöhen
wird. Doch dürfte der Zinsvorteil des
Greenbacks nicht zu einer dauerhaften
US-Dollar-Aufwertung führen. Im Gegen-
teil. Das Auslaufen des Fed-Zinszyklus
dürfte negativ auf den US-Dollar wirken.«
Mehr erfahren Sie ab Seite 46.
ULRICH LEUCHTMANN
Leiter Devisenanalyse Commerzbank
Fed EZB
in Prozent
6
10
0
2
12
14
16
1992 1996 2000 20042002 2006 20081994 1998
2,50
0,50
1,50
2,25
1,00
2,00
1,75
1,25
0,75
8
4
BundesbankUS-Dollar/D-Mark
in US-Dollar/D-Mark
Stand: 8. Februar 2019; Quelle: Bloomberg, Bundesbank, EZB, Federal Reserve System, Commerzbank Research
Grafik 4: US-Dollar/D-Mark (ab 1999 aus Euro/US-Dollar), EZB-, Bundesbank- und Fed-LeitzinsEnde der Fed-Zinszyklen markiert
12 ideas 203 | 03 2019
Bis der Tod uns scheidet ... so etwa könnte man die lebenslangen
Nike-Verträge mit den größten Sportlern Lebron James (Basket-
ball) und Cristiano Ronaldo (Fußball) beschreiben. Wie wichtig
Sportler als Marken sein können, beweist der Wechsel von
Ronaldo zu Juventus Turin. Im ersten Monat nach seiner Ankunft
in Turin wurden knapp 520.000 Trikots des Portugiesen verkauft.
Ronaldo dient mit seinen 350 Millionen Follower als lukrativer
Marketingkanal, um neue Produkte zu präsentieren.
Auch unabhängig von Topathleten steht das Unternehmen aus
Portland momentan gut da. Mit zahlreichen Innovationen ver-
sucht der US-Sportartikelhersteller, den Abstand auf die Unter-
nehmen aus Herzogenaurach,
adidas und Puma, auszu-
bauen. Dabei spielt der hei-
mische Markt in den USA eine
wichtige Rolle. Da die meisten
Schuhe in Indonesien produ-
ziert werden, sind die Sorgen
vor möglichen Importzöllen
auf Güter aus China gering.
Dennoch droht der Handels-
krieg das Geschäft des amerikanischen Konzerns zu belasten.
Derzeit liegt Nike mit einem Umsatz von rund 32 Milliarden Euro
im Jahr an der Spitze.
Marktbericht
Nike, adidas & Co. – Weiterhin im Aufwind?
Rund ein Drittel weniger Umsatz im Jahr macht adidas. Der
Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach belegt damit Platz 2
der Größe nach. Der Umsatz wird aber zu weniger als 10 Prozent
in Deutschland erzielt. Fast 30 Prozent sind es in Asien und rund
25 Prozent in den USA. Kein Wunder, dass im Vorstand des
MARKTBERICHT
»Wie wichtig Sportler
als Marken sein können,
beweist der Wechsel
von Cristiano Ronaldo
zu Juventus Turin.«
ANOUCH ALEXANDER WILHELMS
Derivate-Experte,
Equity Markets & Commodities
Stand: 13. Februar 2019; Quelle: Commerzbank AGFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Grafik 1: Aktien der Sportartikelhersteller im Vergleich Fünf Jahre, normiert auf 100 Prozent, in Landeswährung; indexiert: 14. Februar 2014 = 100
in Prozent
Feb 19Feb 18Feb 17Feb 16Feb 15Feb 14
adidas Puma
0
50
100
150
200
250
Under Armour Nike
MERON BIRHANE
Derivate-Experte,
Equity Markets & Commodities
13ideas 203 | 03 2019
DAX-Unternehmens nur zwei Deutsche sitzen und dieser von
einem Dänen geleitet wird. Jüngst wurde Kaspar Rorsted, der
CEO von adidas, sogar zum Unternehmer des Jahres gekürt.
Der Konzern konnte seine Umsätze und Gewinne steigern und
das führte zu einem Kurs-
feuerwerk. Im 5-Jahres-Ver-
gleich sehen die Aktienkurse
von Nike und adidas ähnlich
gut aus.
In der zweiten Reihe finden
sich dann die börsennotierten
Unternehmen Puma und
Under Armour wieder. Beide
erzielen in etwa Umsätze in Höhe von knapp 5 Milliarden Euro im
Jahr. Puma konnte sich im 5-Jahres-Chart ähnlich gut entwickeln
wie Nike und adidas. Nur Under Armour fällt aus dem Rahmen.
Die Aktie ist auf 5-Jahres-Sicht rund 20 Prozent im Minus.
Im Zertifikatebereich der Commerzbank spielen die Aktien von
Sportartikelherstellern eine große Rolle, da adidas, Nike, Puma
und Under Armour sehr bekannte Marken sind. Das Angebot an
Zertifikaten erstreckt sich von Aktienanleihen bis hin zu Faktor-
Zertifikaten (siehe Tabelle 1). Insgesamt sind es derzeit über
2.200 Produkte. Eine Übersicht über diese und weitere Produkte
können in der Zertifikate-App der Commerzbank abgerufen
werden. Sie wurde erst kürzlich aktualisiert und kann sowohl bei
Apple im App-Store als auch bei Android im Google Play Store
heruntergeladen werden.
Tabelle 1: Sportartikelhersteller – Anzahl Produkte
adidas Nike Puma Under Armour
Aktienanleihen 149 141
Bonus-Zertifikate
Classic Bonus-Zertifikate 54 11
Pro Bonus-Zertifikate 6
Capped Bonus-Zertifikate 222 4 41
CappedPro Bonus-Zertifikate 85 21
Discount-Zertifikate 198 133
Standard-Optionsscheine 308 121 175 186
Classic Turbo-Optionsscheine 61
Unlimited Turbo-Optionsscheine 27 13 35 16
BEST Turbo-Optionsscheine 52 30 63
Faktor-Zertifikate 36 39 13 25
Stand: 13. Februar 2019; Quelle: Commerzbank AG
»adidas konnte seine
Umsätze und Gewinne
steigern und das führte zu
einem Kursfeuerwerk.«
MARKTBERICHT
14 ideas 203 | 03 2019
Top-Anlageprodukte
Rang WKN Basiswert Zertifikatstyp Ausstattungsmerkmale
1 CD2 JKY* DAX Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 100:1
2 CE7 0J2* Brent-Öl Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 1:1
3 CN4 CAP* Gold Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 10:1
4 CA4 8CQ* Wirecard Discount 12/20; Cap: 130,00 EUR
5 CJ5 5VR MDAX Discount 06/19; Cap: 28.000,00 Pkt.
6 CV4 J7W* EURO STOXX 50 Discount 06/19; Cap: 2.825,00 Pkt.
7 CZ5 49S* ICE ECX EUA Future Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 1:1
8 CJ3 BQ2 Aixtron Capped Bonus 12/19; Bonuslevel: 10,90 EUR
9 CA4 8CV* Wirecard Discount 12/20; Cap: 180,00 EUR
10 CA1 19P* Wirecard Discount 12/19; Cap: 100,00 EUR
11 CJ4 K39* Siemens Discount 12/19; Cap: 98,00 EUR
12 CJ8 M7K* DAX Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 100:1
13 CJ8 BKG MDAX Capped Bonus 06/20; Bonuslevel: 25.000 Pkt.
14 CJ8 BKC MDAX Capped Bonus 06/20; Bonuslevel: 23.100 Pkt.
15 CJ8 BKB MDAX Capped Bonus 06/20; Bonuslevel: 22.800 Pkt.
Stand: 14. Februar 2019; Quelle: Commerzbank AG; Betrachtungszeitraum: 15. Januar 2019 bis 14. Februar 2019
* Der Primärmarkt ist für dieses Produkt beendet. An- und Verkäufe finden nur noch im Sekundärmarkt über die üblichen Börsen und Finanzintermediäre statt. Die Emittentin stellt im Rahmen ihrer Funktion als Market Maker während der Börsenhandelszeiten weiter An- und Verkaufskurse.
»Der berühmteste DAX-Wert ist derzeit unzweifelhaft die Aktie von Wirecard. Nachdem der Zahlungs-dienstleister im September vergan-
genen Jahres die Deutsche Bank nach Marktkapitalisierung überholen konnte und die Commerzbank aus
dem DAX verdrängt hatte, musste er noch im Januar 2019 starke Kurs-verluste verkraften. Zertifikate-
anleger nutzten die Situation, um beispielsweise Discount-Zertifikate
auf Wirecard zu kaufen. Der Discount kann auch dann eine positive Rendite
ermöglichen, wenn der Aktienkurs von Wirecard fällt.«
Zahlen & Fakten
Meistgehandelte Anlage- und Hebelprodukte
Der DAX kann sich nicht entscheiden! Nachdem der Jahresauf-
takt 2019 als gelungen gilt, sieht es im Februar schon nicht mehr
so eindeutig nach einem positiven Aktienmonat für den DAX aus.
Konjunkturprognosen werden genauso nach unten korrigiert wie
die erwarteten Prognosen für die Industriekonzerne. Der bevor-
stehende Brexit und der immer noch nicht gebannte Handels-
krieg werfen immer wieder ihre Schatten voraus. Das wirkt
sich auch im Zertifikatemarkt aus. So sind vor allem defensive
Strukturen wie beispielsweise Discount-Zertifikate gefragt.
ANOUCH ALEXANDER WILHELMS
Derivate-Experte,
Equity Markets & Commodities
MÄRKTE | ZAHLEN & FAKTEN
15ideas 203 | 03 2019
MÄRKTE | ZAHLEN & FAKTEN
»Gold klettert weiter! Immer deutlicher rutscht das Edelmetall Gold in der Beliebtheit der Zertifikateanleger bei der Commerzbank nach oben. Derzeit kann es Platz 4 belegen. Grund für die Beliebtheit ist vor allem der Preis-
anstieg. In Euro gerechnet legte der Goldpreis seit September 2018 um rund 15 Prozent zu. Damit liegt er in Euro zwar weiter unter der 1.200-Euro-Marke, aber
er konnte sich von den Tiefstständen erholen. Noch zum Ende des vergangenen Jahres sah es so aus, als ob der
Goldpreis seit langem mal wieder die Marke von 1.000 Euro unterschreitet.«
Top-Hebelprodukte
Turbo- Optionsscheine
WKN Basiswert Ausstattungsmerkmale
1 CJ1 8WZ Gold BEST; Call; Hebel: 21,7
2 CJ4 96X* DAX Unlimited; Put; Hebel: 7,4
3 CJ1 3TV* DAX BEST; Put; Hebel: 9,5
4 CJ1 EZ7 Gold BEST; Call; Hebel: 84,6
5 CJ8 6CS DAX 05/19; Put; Hebel: 14,2
Faktor-Zertifikate WKN Basiswert Ausstattungsmerkmale
1 CJ7 R0R DAX Future Faktor 15x Long
2 CJ2 63D DAX Future Faktor 15x Long
3 CJ3 H9A WTI-Öl Future Faktor 8x Long
4 CJ2 63K DAX Future Faktor 10x Long
5 CJ2 62E DAX Future Faktor 15x Short
Optionsscheine WKN Basiswert Ausstattungsmerkmale
1 CA3 8BG* DAX Call; 09/19; 9.500 Pkt.
2 CA3 8HW* DAX Put; 09/19; 13.150 Pkt.
3 CV6 N73* DAX Call; 06/19; 10.900 Pkt.
4 CJ2 P81 DAX Call; 11/19; 10.900 Pkt.
5 CV6 N77* DAX Call; 06/19; 11.100 Pkt.
Stand: 14. Februar 2019; Quelle: Commerzbank AG
Betrachtungszeitraum: 15. Januar 2019 bis 14. Februar 2019
* Der Primärmarkt ist für dieses Produkt beendet. An- und Verkäufe finden nur noch im Sekundärmarkt über die üblichen Börsen und Finanzintermediäre statt. Die Emittentin stellt im Rahmen ihrer Funktion als Market Maker während der Börsenhandelszeiten weiter An- und Verkaufskurse.
»Die Rangliste der beliebtesten Turbo-Optionsscheine wird normalerweise vom DAX angeführt. Doch in diesem
Zeitraum konnte sich ein Turbo-Optionsschein auf Gold den ersten Platz sichern. Dieser bezieht sich auf die Entwicklung
des Goldpreises und ist derzeit mit einem Hebel von 21,7 ausgestattet. Der Knock-Out liegt bei 1.257 US-Dollar und der Turbo-Optionsschein kostet momentan rund 5 Euro.«
Top-15-Basiswerte
Rang Basiswert
1 DAX
2 Wirecard
3 Dow Jones IA
4 Gold
5 Deutsche Bank
6 Brent-Öl Future
7 Nasdaq
8 WTI-Öl Future
9 MDAX
10 CAC
11 Amazon
12 Siemens
13 EUR/USD
14 Volkswagen Vz.
15 EURO STOXX 50
Stand: 14. Februar 2019; Quelle: Commerzbank AG
Betrachtungszeitraum: 15. Januar 2019 bis 14. Februar 2019
ideas 203 | 03 201916
TITELTHEMA | 30 JAHRE COMMERZBANK DERIVATE
Mit Gewinnspiel auf Seite 22: Wir verlosen 3 x 3.000 Euro!
17ideas 203 | 03 2019»
Wenn man an das Jahr 1989 zurückdenkt, kommt den meisten
wohl als Erstes der Fall der Berliner Mauer am 9. November in
den Sinn. Aber neben dem Ereignis, das Deutschland grund-
legend verändert hat, hat 1989 bei der Commerzbank eine
Produktart Einzug gehalten, die die Investitionsmöglichkeiten
von Privatanlegern revolutioniert hat.
Mit der Emission von gedeckten Optionsscheinen, auch Covered
Warrants genannt, hat seinerzeit alles begonnen. Mit einem Call
Optionsschein auf die BMW-Aktie, um genau zu sein. Dieser
hatte damals einen Basispreis von 650,00 DM, ein Bezugsverhält-
nis von 2:1 und eine Laufzeit von 18 Monaten. Darauf folgte eine
ganze Reihe an Aktienoptionsscheinen auf in- und ausländische
Basiswerte. Aber das war nur der Anfang. Kurz danach wurden
bereits Währungsoptionsscheine auf den US-Dollar und das
britische Pfund aufgelegt. Ende des Jahres 1989 bestand die
Commerzbank-Produktpalette aus neun Emissionen. Aus heuti-
ger Sicht und mit einer Produktpalette, die über 200.000 Pro-
Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen
30 Jahre Commerzbank Derivate
TITELTHEMA | 30 JAHRE COMMERZBANK DERIVATE
dukte umfasst, mag diese Zahl nicht beeindruckend klingen.
Allerdings muss beachtet werden, dass die damaligen Handels-
systeme noch in den Anfängen waren und es vor allem keinerlei
Automatisierung gab.
Entwicklung des ProduktuniversumsDie Anzahl der Produkte stieg nicht nur bei der Commerzbank,
sondern am gesamten Zertifikatemarkt rasant an. Im Jahr 1996
bezeichnete die Börsen-Zeitung das Produktangebot am Markt
mit damals lediglich 5.000 Produkten schon als Dschungel,
in dem sich sogar versierte Anleger nicht mehr zurechtfinden
würden. Eine Anzahl, die heute von nur einem Emittenten
binnen einer Woche emittiert wird.
Zu dieser Zeit wurden auch die ersten Index- und Discount-
Zertifikate aufgelegt. Allerdings behandelten Investoren diese
sogenannten Anlage-Zertifikate zunächst stiefmütterlich. Erst
in den Jahren nach dem Zusammenbruch des Neuen Marktes
2002 erkannten die meisten die Vorteile dieser Produkte.
Das Produktuniversum entwickelte sich kontinuierlich weiter.
Hinzu kamen Aktienanleihen, Sprint-Zertifikate, Turbo-Options-
scheine und Bonus-Zertifikate. 15 Jahre nach der ersten
Optionsscheinemission wurde das erste Express-Zertifikat auf-
gelegt, gefolgt von Safe-Zertifikaten und Reverse-Strukturen.
Im Jahr 2009 folgte die letzte große Produktinnovation, die
Faktor-Zertifikate.
ANJA WEINGÄRTNER
Produktmanager,
Equity Markets & Commodities
18 ideas 203 | 03 2019
»
»Das erste Index-ZertifikatAuch bei der Dresdner Bank, die 2009 von der Commerzbank
übernommen wurde, spielten Zertifikate schon früh eine Rolle.
Das erste Index-Zertifikat, damals noch Partizipationsschein
genannt, wurde 1990 von der Dresdner Bank auf den DAX
emittiert. Es war der Anfang des passiven Investments, ETFs
als Anlageform für Privatanleger waren in der heutigen Form
noch nicht vorhanden. Anleger konnten damit erst malig in den
zwei Jahre vorher eingeführten DAX investieren. Da es zu dieser
Zeit noch keinen DAX-Future gab, war das Hedging, also die
Absicherung aufseiten der Emittentin, entsprechend aufwendig.
Für einige Zeit blieb es das einzige Produkt dieser Art, erst in der
zweiten Hälfte der Neunzigerjahre begann der Boom mit Index-
Zertifikaten und allen weite-
ren Basiswerten. 2001 emit-
tierte die Dresdner Bank zum
Beispiel das erste Zer tifikat
auf Private Equity.
Nach Ausbruch der Finanz-
krise und dem Zusammen-
bruch der Investmentbank
Lehman Brothers im Septem-
ber 2008 gab es plötzlich eine
ganz neue Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Waren bisher
für die meisten Anleger die Höhe des Caps oder Discounts,
der Zinssatz oder die Knock-Out-Barriere einzig und allein
ausschlaggebend für die Auswahl des Produkts, war plötzlich
die Bonität des Emittenten bzw. das sogenannte Emittenten-
ausfallrisiko ein maßgebliches Kriterium.
Der Handel im Wandel der ZeitZu Beginn war der Handel der Optionsscheine auf wenige
Stunden am Tag an der Börse begrenzt, heute ist ein börslicher
Handel an den Wertpapierbörsen Stuttgart und Frankfurt und
der außerbörsliche Handel sogar von 8.00 bis 22.00 Uhr möglich.
Grundlage dieser Veränderung ist natürlich die immer weiter
fortschreitende Digitalisierung und die zunehmende Anzahl an
Direktbanken und Discountbroker.
Als erste Direktbank wurde die comdirect für den Direkthandel
mit Commerzbank-Produkten angeschlossen und es sollte nicht
die letzte sein. Heute steht Kunden von insgesamt 15 Handels-
partnern der außerbörsliche Direkthandel zur Verfügung.
Besonderheit ist, dass hierbei die beim Börsenhandel übliche
Maklercourtage entfällt.
Gründung Deutscher Derivate VerbandIm Jahr 2008 wurde der Deutsche Derivate Verband (DDV)
gegründet. Zuvor gab es bereits die Interessengemeinschaften
Deutsches Derivate Institut e.V. und Derivate Forum e.V., die
im neuen Verband aufgin-
gen. Die Commerzbank
ist Gründungsmitglied der
Branchenvertretung der
16 führenden Emittenten
derivativer Wertpapiere in
Deutschland. Ziel des DDV
ist es, die politischen und
regulatorischen Rahmen-
bedingungen für struktu-
rierte Produkte in Deutsch-
land und in Europa zu verbessern sowie die Verbesserung der
Verständlichkeit und Trans parenz der Produkte sowie der Schutz
der Anleger.
Wegweisende Projekte bisher waren unter anderem die Ein-
führung des Derivate-Kodex im Juni 2008, die Vereinheitlichung
von Fachbegriffen im März 2010 und der Fairness-Kodex im
August 2013. Außerdem war der DDV maßgeblich an der Grün-
dung des europäischen Dachverbands »EUSIPA« beteiligt.
Die Entwicklung der WerbungNatürlich haben sich auch die Werbung und die Ansprache der
Kunden im Laufe der Zeit verändert. Zu Anfang war die Werbung
für Optionsscheine sehr technisch ausgerichtet. Denn das Pro-
duktangebot war damals in erster Linie an gut informierte
Selbst entscheider gerichtet und so war das Ziel, möglichst
viele Produktdetails in den
Anzeigen unterzubringen, da
– anders als heute – das Inter-
net den meisten Privathaushal-
ten noch nicht zur Verfügung
stand. Mit zunehmendem
Zugang der Privatanleger zum
World Wide Web hat sich auch
die Ausrichtung der Anzeigen
verändert. So bewegte sich der
Fokus immer weiter dahin, die Anlagephilosophie und Markt-
erwartung darzustellen, für die ein bestimmtes Produkt oder
eine bestimmte Produktfamilie steht. Kernpunkt der Anzeigen
ist nun, dass der Anleger das Produkt wirklich versteht und dass
es seiner Markteinschätzung entspricht.
»ETFs als Anlageform
für Privatanleger waren
1990 in der heutigen
Form noch nicht
vorhanden.«
»Ziel des DDV ist es, die poli-
tischen und regulatorischen
Rahmenbedingungen für
strukturierte Produkte in
Deutschland und in Europa
zu verbessern.«
TITELTHEMA | 30 JAHRE COMMERZBANK DERIVATE
»Das Produktangebot
war damals in erster
Linie an gut informierte
Selbst entscheider
gerichtet.«
19ideas 203 | 03 2019
1993
1997
2001
2008
2012
2017
2016
TITELTHEMA | 30 JAHRE COMMERZBANK DERIVATE
2014
20 ideas 203 | 03 2019
»Anlageideen für SelbstentscheiderIm Mai 2002 erschien das erste ideas-Magazin. Ziel des Kunden-
magazins war und ist es immer noch, selbstentscheidenden
Privatanlegern die Funktionsweise von Produkten sowie aktuelle
Markttrends und Analysen nahezubringen. Sowohl Rohstoffe und
Währungen als auch Aktien und Indizes werden in jeder Ausgabe
behandelt. Aber natürlich dürfen auch die Technische Analyse
und edukative Themen nicht zu kurz kommen. Und das Beste:
Zu jedem Thema bekommen Leser umfangreiche Anlage ideen,
um die eigene Marktmeinung umzusetzen – und das seit über
200 Ausgaben.
Um Anlegern die Möglichkeit zu geben, die Welt der Aktien und
Hebelprodukte spielerisch kennenzulernen, findet seit 2003 jedes
Jahr im Herbst das Börsenspiel Trader der Commerzbank statt.
Ausgestattet mit zwei Depots à 100.000 Euro Spielgeld kann
jeder Teilnehmer – egal, ob Börsenneuling oder alter Hase – acht
Wochen lang sein Können beim Handel mit Aktien und Commerz-
bank-Zertifikaten beweisen. Der Trader, dessen Depot am Ende
dieser Zeit den höchsten Wert aufweist, gewinnt einen Jaguar.
Im vergangenen Jahr konnten gleich mehrere Rekorde gebro-
DIE PRODUKTE ÜBER DIE JAHRE
1989: Optionsscheine
Mit Optionsscheinen erwirbt der Anleger das Recht,
einen Basiswert zu einem im Vorfeld festgelegten
Basispreis zu kaufen (Call Optionsschein) oder zu
verkaufen (Put Optionsschein). Mit diesen Produkten
lässt sich sowohl auf eine bestimmte Entwicklung
spekulieren oder aber sie können zur Absicherung
von Depotpositionen eingesetzt werden.
1990: Index-Zertifikate
Index-Zertifikate bilden die Wertentwicklung eines
Index ab. Sie eignen sich also für Anleger, die kos-
tengünstig und unkompliziert an der Performance
eines Index teilhaben möchten.
TITELTHEMA | 30 JAHRE COMMERZBANK DERIVATE
1996: Discount-Zertifikate
Discount-Zertifikate erlauben es Anlegern, einen
Basiswert mit Discount (deutsch: Rabatt) zu erwer-
ben. Im Gegenzug ist die Partizipation an der Wert-
entwicklung des Basiswerts durch einen im Vorfeld
festgelegten Cap begrenzt.
1998: Aktienanleihen
Aktienanleihen beziehen sich auf einen Basiswert
und zahlen einen festen Zinssatz. Die Rückzahlung
erfolgt abhängig von der Entwicklung des Basiswerts
entweder zum Nennbetrag oder in Aktien.
2000: Sprint-Zertifikate
Mit Sprint-Zertifikaten können Anleger innerhalb
einer festgelegten Spanne überproportional an der
Entwicklung des Basiswerts partizipieren. Im Gegen-
zug ist die Partizipation durch einen im Vorhinein
festgelegten Cap begrenzt.
2002: Turbo-Optionsscheine
Turbo-Optionsscheine ermöglichen es Anlegern,
gehebelt an steigenden (Call) oder fallenden (Put)
Kursen eines Basiswerts teilzuhaben. Charakteris-
tisch für diese Produkte ist die sogenannte Knock-
Out-Barriere, bei dessen Unter- bzw. Überschreiten
das Produkt sofort fällig wird und der Anleger einen
Verlust bis hin zum Totalverlust erleidet.
21ideas 203 | 03 2019
»
chen werden. Zum ersten Mal in der Geschichte des Börsenspiels
lag die Teilnehmerzahl bei über 25.000, die innerhalb von acht
Wochen mehr als 2 Millionen Trades und über 20 Milliarden Euro
Umsatz generierten.
Am 10. Januar 2007 wurde zum ersten Mal das Format ideasTV im
Fernsehsender n-tv ausgestrahlt. Erster Gast war damals Achim
Matzke. In diesem wöchentlichen Format berichten Analysten der
Commerzbank über aktuelle Marktentwicklungen, geben Ausblicke
oder informieren über die neuesten Trends an den Kapitalmärkten.
Im Laufe der Zeit kamen immer weitere Services für Anleger
hinzu. Regelmäßige Webinare, der tägliche Newsletter ideasdaily,
der Anleger noch vor Börseneröffnung über das aktuelle Markt-
geschehen informiert, und der WhatsApp-Kanal sind nur einige
Beispiele, die Anleger bei ihren Investmententscheidungen
unterstützen.
Mit dem Aufkommen der sozialen Medien wurde das Commerz-
bank-Derivateteam auch dort immer präsenter. Angefangen von
Facebook und Twitter über Xing und LinkedIn – interessierte
Anleger haben seit einigen Jahren vielfältige Möglichkeiten,
sich zu informieren und mit den Zertifikate-Experten in Kontakt
zu treten.
Ein besonderer Meilenstein konnte zuletzt erreicht werden: der
millionste Videoabruf auf dem YouTube-Kanal »Commerzbank
Optionsscheine, Zertifikate und ETFs«. Hier erscheint täglich vor
9.00 Uhr ein Video direkt von der Börse Frankfurt mit dem Aus-
blick auf den Handelstag. Zudem werden Aufzeichnungen von
Webinaren, ideasTV und Auftritte der Commerzbank-Zertifikate-
Experten zum Abruf bereitgestellt.
Das Commerzbank-Derivateteam hat in den vergangenen
30 Jahren eine beachtliche Entwicklung vollzogen. Von einer
Produktpalette von knapp 10 Produkten hin zu 200.000 Zertifi-
katen und Optionsscheinen – mit bis zu 2.000 Neuemissionen
pro Tag, damit Anleger immer mit zur aktuellen Marktsituation
passenden Produkten versorgt werden. Auch in Zukunft werden
wir kontinuierlich unsere Produktpalette und Services optimieren,
um Anleger in jeder Marktphase und für jede Markterwartung
optimal zu unterstützen.
TITELTHEMA | 30 JAHRE COMMERZBANK DERIVATE
2003: Bonus-Zertifikate
Bonus-Zertifikate bezahlen am Ende der Laufzeit –
wie der Name schon sagt – einen Bonus, sofern
der zugrunde liegende Basiswert während der
Laufzeit eine festgelegte Kursschwelle (Barriere)
nicht berührt oder unterschreitet. Sollte die Barriere
verletzt werden, erlischt die Bonusfunktion und das
Zertifikat vollzieht die Bewegung des Basiswerts
nach.
2004: Express-Zertifikate
Express-Zertifikate kombinieren eine attraktive
Renditechance mit der Möglichkeit einer vorzeitigen
Rückzahlung. An jedem Bewertungstag wird geprüft,
ob der Basiswert auf oder über einem festgelegten
Kurslevel liegt. Kommt es zu keiner vorzeitigen
Rückzahlung, entscheidet am Ende der Laufzeit
die Barriere über die Art der Rückzahlung.
2005: Safe-Zertifikate
Mit Safe-Zertifikaten können Anleger an der
Entwicklung eines Basiswerts partizipieren und
profitieren gleichzeitig von einem Kapitalschutz
am Lauf zeitende.
2007: Reverse Strukturen
Die bekannteste Reverse-Variante ist das Reverse
Bonus-Zertifikat. Die Funktionsweise zum klassischen
Bonus-Zertifikat unterscheidet sich dahin gehend,
dass das Produkt von fallenden Kursen profitiert.
2009: Faktor-Zertifikate
Faktor-Zertifikate gehören zu den Hebelprodukten.
Die Besonderheit ist, dass ihr Hebel auf täglicher
Basis konstant bleibt. Auch hier gibt es jeweils eine
Ausgestaltung, mit der Anleger auf steigende (long)
und fallende (short) Kurse setzen können.
22 ideas 203 | 03 2019
Die Fragen 1. Mit welchem Optionsscheintyp können Anleger auf steigende
Kurse setzen?
2. Ein anderes Wort für Chart analyse – ... Analyse
3. Seit wie vielen Jahren gibt es Commerzbank Derivate?
4. Welchen Zertifikatetyp bezeichnet man auch gerne als »Aktie
mit Rabatt«? – ... Zertifikat
5. Was ist der Gegensatz zu Contango?
Wir verlosen 3 x 3.000 Euro. Und so geht’s: Einfach unten-
stehende Fragen beantworten und bis zum 31. Mai 2019
das richtige Lösungswort per Online-Formular unter
www.ideas-magazin.de/30Jahre an uns senden.
TITELTHEMA | 30 JAHRE COMMERZBANK DERIVATE
Das Commerzbank-Derivateteam wünscht Ihnen viel Erfolg!
Ein kleiner Hinweis: Lösungshilfen zu allen Fragen stehen Ihnen
beim genannten Online-Formular zur Verfügung.
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6. Was ist das erste derivative Produkt, das von der
Commerzbank emittiert wurde?
7. Hebelprodukt mit konstantem Hebel – ... Zertifikat
8. Welche Kennzahl spielt ins besondere bei der Preis bildung
von Optionsscheinen eine wesentliche Rolle und wird auch
als das Maß der Schwankungsintensität bezeichnet?
9. Wie bezeichnet man die Absicherung von Trans aktionen?
10. Wie nennt man die Währungs sicherung bei Zertifikaten?
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Wir verlosen 3 x 3.000 Euro
Jetzt mitmachen und gewinnen!
23ideas 203 | 03 2019
Teilnahmebedingungen
Die Teilnahme an dem Gewinnspiel kann nur zu nachstehenden Teil-
nahmebedingungen und nach Maßgabe der Datenschutzerklärung
erfolgen.
Das Gewinnspiel wird von der Commerzbank AG, Mainzer Land-
straße 153, 60327 Frankfurt am Main, veranstaltet. Teilnahmeberech-
tigt ist jede natürliche Person, die das 18. Lebensjahr vollendet und
einen ständigen Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland hat.
Ausgenommen sind Mitarbeiter der Commerzbank AG und deren
Tochtergesellschaften sowie am Gewinnspiel beteiligte Unternehmen,
deren Mitarbeiter und Angehörige.
Die Teilnahme erfolgt durch Eintragung beim Gewinnspiel der Com-
merzbank AG auf der Webseite www.ideas-magazin.de/30Jahre bis
zum 31. Mai 2019. Zur Teilnahme über das Online-Formular müssen
alle Felder mit * aus gefüllt werden. Darüber hinaus müssen die mit *
markierten Einwilligungs erklärungen durch Ankreuzen der Kästchen
erteilt werden. Die Teilnahme ist vom Kauf eines Produkts oder der
Inanspruchnahme einer Dienstleistung der Commerzbank unabhängig.
Alle Informationen und Daten, die durch die Nutzung der Gewinnspiel-
applikation oder beim Gewinnspiel durch die Teilnehmer mitgeteilt
oder von diesen erhoben werden, werden ausschließlich durch die
Commerzbank AG genutzt. Sämtliche Anfragen und Hinweise bezüg-
lich des Gewinnspiels sind an [email protected]
zu richten.
Die Teilnahme am Gewinnspiel ist für jeden Teilnehmer kostenlos. Pro
Person ist nur eine Teilnahme möglich. Die Teilnahme über Dritte, die
gewerbliche Teilnahmen an Gewinnspielen und/oder Preisausschrei-
ben vermitteln, ist ausgeschlossen.
Sofern sich herausstellen sollte, dass der Teilnehmer diese Teilnahme-
bedingungen verletzt, sich unerlaubter Hilfsmittel bedient oder sich
anderweitig durch Manipulation einen Vorteil verschafft hat, behält
sich die Commerzbank AG das Recht vor, diese Person von dem
Gewinnspiel auszuschließen bzw. die Teilnahme nachträglich abzu-
erkennen.
Die Gesamtlaufzeit des Gewinnspiels ist vom 26. Februar 2019 bis
zum 31. Mai 2019.
Unter allen Teilnehmern mit richtigem Lösungswort werden 3 x
3.000 Euro verlost. Alle eingehenden gültigen Teilnahmen per
Online-Formular nehmen an der Verlosung teil. Die Ermittlung der
Gewinner erfolgt im Losverfahren.
Die möglichen Gewinner werden bis spätestens zum 17. Juni 2019
per E-Mail von der Commerzbank AG über ihren Gewinn informiert.
Genaue Angaben zur Übergabe der Gewinne und notwendige Detail-
informationen werden im Rahmen der Gewinner-Benachrichtigung
mitgeteilt. Die möglichen Gewinner sind aufgefordert, innerhalb
von 14 Tagen ab Versand der Gewinnbenachrichtigung auf diese
zu antworten, anderenfalls wird der Gewinn neu verlost.
Die Commerzbank AG ist berechtigt, das Gewinnspiel jederzeit und
ohne zwingenden Grund zu beenden. Aus der Teilnahme am Gewinn-
spiel ergeben sich für den Teilnehmer keinerlei Ansprüche gegen die
Commerzbank AG. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
TITELTHEMA | 30 JAHRE COMMERZBANK DERIVATE
WIR VERLOSEN 3 X 3.000 EURO
24 ideas 203 | 03 2019
Prof. Dr. Peter Bofinger, Mitglied des Sachverständigenrats
Die Arbeit der Wirtschaftsweisen – So interessant wie zeitaufwendig
INTERVIEW | PROF. DR. PETER BOFINGER
ideas: Herr Prof. Dr. Bofinger, seit 2004 sind Sie Mitglied des Sachverständigen-rats zur Begutachtung der gesamtwirt-schaftlichen Entwicklung, vielen besser bekannt als Wirtschaftsweise. Können Sie unseren Lesern kurz beschreiben, was die Aufgabe des Sachverständigenrats ist und wie die Arbeit eines Wirtschafts-weisen aussieht? Prof. Dr. Peter Bofinger: Die Aufgaben
des Sachverständigenrats sind durch
das Gesetz über die Bildung eines Sach-
verständigenrats zur Begutachtung der
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung aus
dem Jahr 1963 festgelegt. Danach soll der
Sachverständigenrat in seinen Gutachten
die jeweilige gesamtwirtschaftliche Lage
und deren absehbare Entwicklung dar-
stellen. Dabei soll er untersuchen, wie
im Rahmen der marktwirtschaftlichen
Ordnung gleichzeitig Stabilität des Preis-
niveaus, hoher Beschäftigungsstand und
außenwirtschaftliches Gleichgewicht bei
stetigem und angemessenem Wachstum
gewährleistet werden können.
Die Tätigkeit im Rat ist ebenso interessant
wie zeitaufwendig, was nicht zuletzt
mit dem großen Umfang der Gutachten
zusammenhängt. Wir haben rund 40 Sit-
zungstage, dazu kommt, dass wir auch
außerhalb der Sitzungen viel Zeit zum
Schreiben und Lesen von Texten benö-
tigen. Das Spannende an der Tätigkeit
ist der ständige Austausch, der immer
wieder auch kontrovers sein kann, mit
den Kollegen und den Mitarbeitern des
wissenschaftlichen Stabs. Fas zinierend
und zugleich fordernd ist die Breite der
Themen, mit der man im Rat über die Zeit
hinweg konfrontiert wird: Finanzkrise,
Eurokrise, Flüchtlingsmigration, China,
Immobilienmärkte, Digitali sierung,
Protektionismus, Brexit ...
Das alles bestimmende Thema in Europa ist derzeit der Brexit. Einerseits hat Premierministerin Theresa May für ihre Forderung nach Änderungen des Bexit- Vertrags eine Absage vom Unterhaus erhalten, andererseits ist die Mehrheit der Abgeordneten auch gegen einen No-Deal- Brexit. Wie schätzen Sie die Situation ein? Gibt es noch Hoffnung für einen geordneten Brexit oder müssen wir uns auf ein chaotisches Ausscheiden einstellen?Allmählich verdichten sich die Zeichen,
dass es bis Ende März nicht mehr gelingt,
einen geregelten Brexit zu organisieren.
Aber man sollte die Hoffnung nicht auf-
geben, dass es in allerletzter Minute doch
noch zu einer Lösung kommt, bevor Groß-
britannien in einen Abgrund stürzt.
Was würde in diesem Fall auf unsere Nachbarn auf der Insel zukommen?Kurzfristig ein ziemliches Chaos, weil mehr
Vernetzungen zwischen Großbritannien
und der Europäischen Union durchtrennt
werden, als es sich die meisten vorstellen
können. Ich vergleiche den Brexit immer
mit der Entscheidung, sich ein gesundes
Bein amputieren zu lassen, weil man
glaubt, mit der Prothese besser gehen
zu können. Mittel- und langfristig werden
viele internationale Unternehmen das
Land verlassen, weil es seine bisherige
Attraktivität als »Gateway to Europe«
verloren hat.
Und mit welchen Folgen müsste die EU und insbesondere Deutschland bei einem ungeordneten Brexit rechnen?Es wird natürlich auch für uns kurzfristig
zu Einbußen beim Handel mit dem Verei-
nigten Königreich kommen, das immerhin
unseren viertwichtigsten Absatzmarkt
darstellt. Mittelfristig können wir davon
allerdings durchaus profitieren. Frankfurt
wird als globaler Bankenplatz erheblich
gestärkt werden. Und ein Teil der indus-
triellen Unternehmen, die von der Insel
abwandern, wird Deutschland als Produk-
tionsstandort wählen.
Ein Krisenherd, der angesichts des Brexit fast schon in Vergessenheit geraten ist,
»Faszinierend und zugleich
fordernd ist die Breite der
Themen, mit der man im
Rat über die Zeit hinweg
konfrontiert wird.«
25ideas 203 | 03 2019
INTERVIEW | PROF. DR. PETER BOFINGER
von Steuergeschenken für Gutverdiener
und dem Zurückdrehen von Rentenrefor-
men sollte die Priorität der Regierung
solchen Zukunftsinvestitionen gelten.
Dafür wäre es durchaus vertretbar, ein
gewisses Defizit im Staatshaushalt ein-
zugehen.
Neben den angesprochenen Themen bewegt nach wie vor der Handelskonflikt zwischen den USA und China die Märkte. So reicht oft schon ein Tweet von Donald Trump, der Hoffnung auf einen Kompro-miss verspricht, für ein Kursfeuerwerk. Wie realistisch ist die Hoffnung auf ein Einlenken der beiden Parteien?Meines Erachtens hat Donald Trump
bereits erkannt, dass Zölle keine so gute
Maßnahme darstellen. Wenn er chinesi-
sche Produkte mit Zöllen belegt, dann
wirkt das für die amerikanischen Verbrau-
cher letztlich wie eine Mehrwertsteuer-
erhöhung. Das trifft Haushalte mit gerin-
gem und mittlerem Einkommen in beson-
derem Maße. Immerhin haben wir in den
vergangenen Monaten keine weiteren
Eskalationen erlebt. Aber bei Donald
Trump sind Prognosen immer schwierig.
Wahrscheinlich weiß er selbst nicht, was
er morgen oder übermorgen unternehmen
wird.
Gesetzt den Fall, dass es zu keinem Kom-promiss kommt, welche Partei sitzt am Ende am längeren Hebel? Und wie stark wären die Auswirkungen auf Europa?Bei einer Eskalation des Handelskonflikts
können beide Seiten nur verlieren. Politisch
ist der Flurschaden für die Vereinigten
Staaten deutlich höher, wenn sie nicht nur
China, sondern auch Europa mit Zöllen
belegen. Sie treiben damit Europa in die
Hände Chinas, obwohl es sehr viel sinnvol-
ler wäre, wenn die USA mit ihren bisheri-
gen Partnern gemeinsam und konsequent
gegen Chinas expliziten und impliziten
Protektionismus vorgehen würden.
Vielen Dank für das Gespräch.Das Interview führte Anja Weingärtner.
ist die hohe Verschuldung Italiens. Besteht die Gefahr für eine Staatsschuldenkrise, wie wir sie 2009 mit Griechenland erlebt haben?Die Situation in Italien ist nicht mit der
damaligen Situation Griechenlands ver-
gleichbar. Die Griechen hatten damals
exzessiv hohe Defizite im Staatshaushalt
und in der Leistungsbilanz. Beides ist bei
Italien heute nicht der Fall. Das Land weist
einen deutlichen Überschuss in der Leis-
tungsbilanz auf und das Haushaltsdefizit
mit rund 2 Prozent sollte man nicht über-
dramatisieren.
Wie damals Tsipras und Varoufakis geht auch die italienische Regierung auf Kon-frontationskurs mit der EU. Ein Verhalten, das in Griechenland zu keiner Verbesse-rung der Situation führte. Welche Maß-nahmen wären aus Ihrer Sicht zielführen-der, sowohl aus italienischer Sicht als auch vom Standpunkt der EU aus?Italien hat große Schwächen bei der Infra-
struktur und im Bildungswesen. Anstelle
26 ideas 203 | 03 2019
ACHIM MATZKE
Leiter Technische Analyse &
Index Research, Commerzbank
TECHNISCHE ANALYSE | ROCHE
Roche
Stand: 12. Februar 2019; Quelle: Reuters, Commerzbank AG. Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.
K = Kaufsignal V = Verkaufssignal TP = Take-Profit-Signal
in Schweizer Franken
2015 2016 2017 2018
210
240
270
310
280
260
250
220
290
300
230
200
2019
200-Tage-Linie
240,00 CHF
Baissetrendkanal
Aufwärtstrend
296,00 CHF
240,00 CHF
222,00 CHF
273,00 CHF
206,00 CHF
TP
VTP
K
K
K
K
Technische Analyse
Roche: Investmentkaufsignal
Der Schweizer Pharmariese Roche gehört nach Free-Float-Markt-
kapitalisierung zu den größten Aktien in Europa und belegt im
STOXX 50 mit einem Anteil von ca. 4,7 Prozent Position 3. Roche
gehört zu den technischen Marathon läufern und startete Anfang
der Neunzigerjahre eine langfristige Hausse bewegung bei Kursen
um 13,70 Schweizer Franken (bereinigt um Kapitalmaßnahmen).
Nach dem dynamischen Anstieg auf 188,80 Schweizer Franken
(im Jahr 2000) ging die Aktie in ein Wechselspiel aus Kauf-
signalen, Zwischenhaussen und Zwischenbaissen mit einem
trendbestätigenden Charakter nach oben über.
Stand: 21. Februar 2019; Quelle: Commerzbank AG
Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.
Anlageidee Anlageprodukte
Ein Haussetrend, der im August 2011 bei
etwa 115,10 Schweizer Franken gestartet
war, führte die Aktie im Dezember 2014
auf die bisherigen Allzeithochs um
295,80 Schweizer Franken. Anschließend
ging Roche erneut in eine (Zwischen-)
Baisse über, wobei sich ein Baissetrend-
kanal herausbildete. Darin erreichte
die Aktie im Juni 2018 Baissetiefs um
206,30 Schweizer Franken.
Ausgehend von diesem Niveau konnte
sich die Aktie seither wieder erholen und
etablierte einen mittelfristigen Aufwärts-
trend (die Trendlinie liegt zurzeit bei ca.
240,00 Schweizer Franken). Dieser führte
Roche im Juli 2018 zunächst über die
jetzt leicht steigende 200-Tage-Linie und
anschließend an die obere Trendkanal-
linie, die zum Jahreswechsel 2018/2019
um 260,00 Schweizer Franken verlief.
Zuletzt ist Roche mit einem neuen Invest-
mentkaufsignal aus dem Baissetrend-
kanal herausgelaufen. Damit deutet sich
für die Aktie, die darüber hinaus eine
ansprechende Brutto-Dividendenrendite
von zurzeit ca. 3,2 Prozent aufweist
(Zahlung von 8,90 Schweizer Franken ex
am 12. März 2019 erwartet), ein mittel-
bis langfristiges technisches Kurspoten-
zial bis zur gestaffelten Widerstandszone
von 290,00 bis 296,00 Schweizer Franken
an. Der strategische Sicherungsstopp
für eine Roche-Position sollte bei
205,00 Schweizer Franken liegen.
TECHNISCHE ANALYSE | ROCHE
Anlageidee Hebelprodukte
Faktor-Zertifikat auf die Roche-Aktie
WKN CJ3 G2B
Strategie Long
Laufzeit Unbegrenzt
Geld-/Briefkurs 6,06/6,08 EUR
Faktor 3
Währungsgesichert Nein
Beim Kauf der beiden Classic Discount-
Zertifikate erhalten Anleger einen Preis-
abschlag (Discount) auf den aktuellen
Wert der Roche-Aktie. Im Gegenzug ver-
zichtet der Anleger auf die Möglichkeit,
unbegrenzt an Kurssteigerungen der Aktie
zu partizipieren. Der maximale Rückzah-
lungsbetrag entspricht dem Höchstbetrag
des jeweiligen Zertifikats. Die Zertifikate
sind währungsgesichert, das heißt, für
Anleger besteht kein Währungsrisiko
bei Veränderungen des Euro/Schweizer
Franken-Wechselkurses.
Classic Discount-Zertifikat auf die Roche-Aktie
WKN CU0 MY0
Cap 270,00 CHF
Höchstbetrag 270,00 EUR
Bewertungstag 20.03.2020
Fälligkeit 27.03.2020
Geld-/Briefkurs 249,60/249,72 EUR
Discount 10,13 %
Max. Rendite p.a. 7,41 %
Mit dem Faktor-Zertifikat 3x Long können
Anleger gehebelt an der Entwicklung der
Roche-Aktie partizipieren. Bezogen auf
die tägliche prozentuale Wertentwicklung
bedeutet das: Steigt die Aktie, steigt der
Wert des Zertifikats ca. um den jeweiligen
Faktor (Hebel) und umgekehrt.
27ideas 203 | 03 2019
Classic Discount-Zertifikat auf die Roche-Aktie
WKN CU0 MY1
Cap 280,00 CHF
Höchstbetrag 280,00 EUR
Bewertungstag 20.03.2020
Fälligkeit 27.03.2020
Geld-/Briefkurs 253,77/253,89 EUR
Discount 8,67 %
Max. Rendite p.a. 9,38 %
BEST Turbo-Optionsschein auf die Roche-Aktie
WKN CJ8 QQ1
Typ Call
Basispreis/Knock-Out-Barriere
238,53 CHF
Laufzeit Unbegrenzt
Geld-/Briefkurs 0,35/0,36 EUR
Hebel 6,8
Währungsgesichert Nein
Mit dem BEST Turbo-Optionsschein Call
können Anleger gehebelt an der Entwick-
lung der Roche-Aktie partizipieren. Die
Laufzeit des Turbo-Optionsscheins ist
unbegrenzt. Erst bei fallenden Notierungen
der Aktie unter die Knock-Out- Barriere
endet die Laufzeit (Totalverlust).
28 ideas 203 | 03 2019
TECHNISCHE ANALYSE | VODAFONE
Der britische Mobilfunkriese Vodafone, der auch im STOXX 50
vertreten ist (Gewicht zurzeit ca. 1,2 Prozent, Position 38), ist ein
Musterbeispiel für die Stabilität von Baissetrends. Bis vor kurzem
war Vodafone der Sektorleader im STOXX Telecommunications,
ist zuletzt jedoch mit ca. 14,5 Prozent auf Position 2 zurückgefal-
len. Diese Relative Schwäche ist auch maßgeblich dafür, dass der
STOXX Telecommunications sowohl gegenüber dem STOXX 600
als auch unter den 19 STOXX- Sektoren eine ausgeprägte Relative
Schwäche aufweist.
Technische Analyse
Vodafone: Stabile Baisse des ehemaligen Sektorleaders
PETRA VON KERSSENBROCK
Technische Analyse &
Index Research, Commerzbank
Vodafone
Stand: 12. Februar 2019; Quelle: Reuters, Commerzbank AG. Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.
K = Kaufsignal V = Verkaufssignal TP = Take-Profit-Signal
in britische Pfund
2011 2013 2014 2016 2018
180
210
240
280
250
230
170
220
190
150
160
260
270
200
130
140
2012 2015 2017 2019
200-Tage-Linie
160,00 GBP
Baissetrend
K
TP
V
V
V
V
179,00 GBP
130,00 GBP
258,00 GBP
240,00 GBP
Haussetrend
Stand: 21. Februar 2019; Quelle: Commerzbank AG
Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.
Anlageidee Anlageprodukte
Anlageidee Hebelprodukte
Vodafone durchlief von Mai 2010 bis Juni
2015 eine Hausse, die einen Kursanstieg
von 130 auf 258 britische Pfund ergab.
Jedoch hatte sich bereits ab Mitte 2013
eine mehrjährige Seitwärtspendelbewe-
gung unterhalb der gestaffelten Wider-
standszone von 240 bis 260 britischen
Pfund und oberhalb der gestaffelten
Unterstützungszone von 179 bis 190 bri-
tischen Pfund ergeben. Aus übergeord-
neter technischer Sicht hatte diese Seit-
wärtspendelbewegung den Charakter
einer Topformation.
Ab Anfang 2018 etablierte Vodafone
einen mittelfristigen Abwärtstrend, der
bei 240 britischen Pfund startete, und
dessen Trendlinie zurzeit um 160 briti-
sche Pfund verläuft. Dieser Abwärts-
trend drückte die Aktie im August 2018
mit einem übergeordneten Verkaufs-
signal unter die Unterstützungszone und
aus der fünfjährigen Seitwärtspendel-
bewegung. Zuletzt hat die Aktie mit
einem weiteren Verkaufssignal nach unten
nachgelegt und ist dabei auf neue Baisse-
tiefs gefallen. Auch wenn die Aktie im
Bereich der alten Unterstützungszone um
130 britische Pfund eine Stabilisierungs-
chance haben sollte, dürfte es viele Quar-
tale dauern, bis sich eine technische
Bodenformation herausbildet. Vodafone
bleibt daher ein technischer Verkauf bzw.
ein Switch in attraktivere Aktien.
BEST Turbo-Optionsschein auf die Vodafone-Aktie
WKN CJ6 ZHH
Typ Put
Basispreis/Knock-Out-Barriere
1,61 GBP
Laufzeit Unbegrenzt
Geld-/Briefkurs 0,24/0,25 EUR
Hebel 6,5
Beim Kauf der beiden Classic Discount-
Zertifikate erhalten Anleger einen Preis-
abschlag (Discount) auf den aktuellen
Wert der Vodafone-Aktie. Im Gegenzug
verzichtet der Anleger auf die Möglichkeit,
unbegrenzt an Kurssteigerungen der Aktie
zu partizipieren. Der maximale Rückzah-
lungsbetrag entspricht dem Höchstbetrag
des jeweiligen Zertifikats. Die Zertifikate
sind währungsgesichert, das heißt, für
Anleger besteht kein Währungsrisiko bei
Veränderungen des Euro/britische Pfund-
Wechselkurses.
Classic Discount-Zertifikat auf die Vodafone-Aktie
WKN CU0 M5L
Cap 1,20 GBP
Höchstbetrag 1,20 EUR
Bewertungstag 20.12.2019
Fälligkeit 31.12.2019
Geld-/Briefkurs 1,13/1,14 EUR
Discount 19,85 %
Max. Rendite p.a. 6,13 %
Mit dem BEST Turbo-Optionsschein Put
können Anleger gehebelt an der nega-
tiven Entwicklung der Vodafone-Aktie
partizipieren. Die Laufzeit des Turbo-
Optionsscheins ist unbegrenzt. Erst bei
steigenden Notierungen der Aktie über
die Knock-Out-Barriere endet die Laufzeit
des Optionsscheins (Totalverlust).
TECHNISCHE ANALYSE | VODAFONE
29ideas 203 | 03 2019
Classic Discount-Zertifikat auf die Vodafone-Aktie
WKN CU0 M5M
Cap 1,40 GBP
Höchstbetrag 1,40 EUR
Bewertungstag 20.12.2019
Fälligkeit 31.12.2019
Geld-/Briefkurs 1,23/1,24 EUR
Discount 12,15 %
Max. Rendite p.a. 15,04 %
Faktor-Zertifikat auf die Vodafone-Aktie
WKN CJ3 G0N
Strategie Short
Laufzeit Unbegrenzt
Geld-/Briefkurs 6,90/6,99 EUR
Faktor –5
Mit dem Faktor-Zertifikat 5x Short können
Anleger gehebelt an der negativen Ent-
wicklung der Vodafone-Aktie partizipieren.
Bezogen auf die tägliche prozentuale Wert-
entwicklung bedeutet das: Fällt die Aktie,
steigt der Wert des Zertifikats ca. um den
jeweiligen Faktor (Hebel) und umgekehrt.
30 ideas 203 | 03 2019
Optionsscheine waren die ersten verbrieften Derivate, die Ende
der Achtzigerjahre auf dem deutschen Retailmarkt emittiert
wurden. Deren Anzahl ist über die letzten Jahrzehnte exponen-
tiell gewachsen, sodass derzeit über 850.000 Optionsscheine an
den deutschen Börsen gelistet sind.
Mit geringem Kapitaleinsatz können Anleger sowohl an steigen-
den (mit einem Call Optionsschein) als auch an fallenden Kursen
(mit einem Put Optionsschein) überproportional partizipieren.
Auch wenn der hohe Hebel lockt, winkt andererseits das Risiko
überproportionaler Verluste (bis hin zum Totalverlust), falls die
Wissen
Optionsbewertung: Der Mythos von Black-Scholes
Erwartungen nicht eintreten. Der Anleger erwirbt bei Kauf eines
Optionsscheins das Recht, während der Laufzeit oder am Lauf-
zeitende einen Differenzbetrag zu erhalten, welcher der positiven
Differenz aus Basiswertkurs und einem vorher definierten Preis
(Basispreis) entspricht (Call Optionsschein) oder der Differenz
aus Basispreis und Basiswertkurs (Put Optionsschein).
Die Frage, die sich immer wieder stellt, lautet: Wie errechnet
sich der Kapitaleinsatz – also der Preis – eines Standard-Options-
scheins (auch Plain-Vanilla-Optionsschein genannt)? Diese Frage -
stellung beschäftigt seit mehr als einem halben Jahrhundert die
Wirtschaftswissenschaftler. Im Jahr 1973 wurde in der Zeitschrift
»Journal of Political Economy« ein Beitrag von Fischer Black
und Myron Scholes unter dem Titel »The Pricing of Options and
Corporate Liabilities« publiziert. Dieser Artikel bedeutete einen
Meilenstein in der Optionsbewertung, da sich mit dem vorgestell-
ten Modell bzw. mit dessen Formel (die aus der Physik, genauer
der Thermodynamik stammt) theoretische Optionspreise für
Finanzinstrumente mit einer vorher definierten Laufzeit ausrech-
nen lassen. Umgehend wurde die Formel auf dem Markt »ange-
COMMERZBANK-DERIVATETEAM
Equity Markets & Commodities
WISSEN | BLACK-SCHOLES
31ideas 203 | 03 2019
nommen«, was das Wachstum des Optionsmarkts beschleunigte.
Davon hat insbesondere die Chicago Board of Options Exchange
(CBOE) profitiert, die erste Börse für gelistete Optionen, die
bereits im gleichen Jahr gegründet wurde.
Die ersten Optionen wurden schon Anfang des 17. Jahrhunderts
in Holland gehandelt, diese dienten zunächst als Absicherung
gegen eine schlechte Tulpenernte oder dazu, die Profite der
Ernte abzusichern.
Im 18. Jahrhundert kamen die ersten Optionen auf den US-
amerikanischen Markt. Diese Optionen wurden ausschließlich
»over-the-counter« (außerbörslich) gehandelt, wobei die Broker
und Dealer für den jeweiligen Käufer einen passenden Verkäufer
zu finden versuchten (und umgekehrt). Der Preis für jede ein-
zelne Option musste immer individuell verhandelt werden.
Somit ist klar, dass die Publikation des Black-Scholes-Modells
eine Revolution bedeutete. Auch wenn dieses Modell zur Bewer-
tung von Finanzoptionen meistens als Black-Scholes referenziert
wird, heißt es vollständig Black-Scholes-Merton-Modell, da
Robert C. Merton ebenfalls an der Ausarbeitung beteiligt war.
Allerdings hat Merton 1973 (gleichzeitig mit Black und Scholes)
einen eigenen Artikel unter dem Titel »Theory of Rational Option
Pricing« im »Bell Journal of Economics and Management
Science« publiziert. Im Jahr 1997 wurden Robert Merton und
Myron Scholes »für ihre Ausarbeitung einer mathematischen
Formel zur Bestimmung von Optionswerten an der Börse«
mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet. Fischer Black
war bereits zwei Jahre zuvor verstorben.
Das Black-Scholes-Merton-Modell weist einige Schwächen auf.
Im Modell wird die Volatilität (Schwankungsbreite) des Basis-
werts als konstant angenommen. In der Praxis ist dies nicht
der Fall, da diese sich mehrfach am Tag ändern kann und jede
Option (abhängig von Basispreis und Laufzeit) in der Regel eine
unterschiedliche Volatilität hat (bekannt als Volatilitäts-Smile).
Das Modell nimmt auch an, dass die Rendite des zugrunde lie-
genden Basiswerts normalverteilt ist, und es gilt ausschließlich
für europäische Optionen bzw. Optionsscheine, das heißt die-
jenigen, die nur am Laufzeitende ausgeübt werden können.
Insbesondere Aktien-Optionsscheine sind von der Ausübungart
her meistens amerikanisch, das heißt, sie können während der
gesamten Laufzeit ausgeübt werden.
Trotz einiger Schwächen (die empirisch mehrfach nachgewiesen
wurden) wird die Black-Scholes-Formel in der Praxis oft ange-
wendet. Insbesondere ihre Eigenschaften und Sensitivitäts-
kennzahlen (wie Delta, Vega und Theta) werden ständig ver-
wendet. Diese sind nicht nur im Risikomanagement von großer
Bedeutung, sondern insbesondere auch für die Investoren, die
aktiv handeln. Mehr Informationen zu diesen Kennzahlen finden
Sie unter dem Menüpunkt Optionsscheine & Optionstheorie
in unserem Wissensarchiv unter: www.ideas-magazin.de/
informationen/wissen/
WISSEN | BLACK-SCHOLES
BLACK-SCHOLES-MERTON-FORMEL FÜR DIE BERECHNUNG EINER CALL OPTION
Legende:
Aktie = Preis des Basiswerts heute
Strike = Basispreis der Call Option
Volatilität = die Volatilität des Basiswerts (wird im Modell als
konstant angenommen)
Zeit = Zeitspanne bis zur Fälligkeit der Option in Jahren
Zins = der risikolose Marktzins
Außerdem:
N() = die kumulative Standardnormalverteilungsfunktion
e = die sogenannte Euler’sche Konstante
ln() = die natürliche Logarithmusfunktion
32 ideas 203 | 03 2019
Die Merck-Aktie litt zwischenzeitlich unter einer Margenerosion
aufgrund zunehmender Konkurrenz aus China beim Geschäft
mit Flüssigkristallen, der Blick der Investoren richtet sich aber
mittlerweile wieder auf die Stärken des Konzerns. Vor allem
in der Pharmasparte mehren sich die positiven Nachrichten.
Optimistisch sind wir insbesondere für Bavencio (neuartiges
Mittel zur Immuntherapie gegen Krebs). Der Wirkmechanismus
könnte möglicherweise bei einer Vielzahl von Krebsarten
funktionieren.
Die Pharmasparte ist eine RestrukturierungsstoryDie Pharmasparte ist die größte Baustelle im Unternehmen,
bietet daher aber auch das größte Überraschungspotenzial.
Das Krebsmittel Erbitux, der zweitwichtigste Umsatzträger
der Pharmasparte, muss mit den Folgen des abgelaufenen
Patentschutzes kämpfen. Auch das Merck-Medikament Rebif
(Multiple Sklerose) bekommt immer mehr Konkurrenz, was
allerdings in den Schätzungen enthalten ist. Eine sehr starke
Nachfrage nach Fruchtbarkeitsmedikamenten und ein hohes
Wachstum in China können die Umsatzrückgänge der beiden
genannten Medikamente zudem derzeit überkompensieren.
Krebsimmuntherapie BavencioDie Immuntherapie mit dem Handelsnamen Bavencio (chemi-
scher Name Avelumab) von Merck (in Partnerschaft mit Pfizer)
wurde bereits zur Behandlung des sogenannten Merkelzell-
Commerzbank Analysen
Merck KGaA – Wende in der Pharmasparte
karzinoms (einer seltenen Hautkrebsart) zugelassen. Die Thera-
pie war die erste, die die FDA für diese bösartige Hautkrebsart
genehmigt hat und die erste Medikamenten-Neuzulassung von
Merck in den USA seit Jahren! Auch wenn der Wirkstoff in den
nächsten zwei Jahren nicht signifikant zu den Gewinnschätzun-
gen von Merck beiträgt, so ist die Zulassung dennoch positiv für
den Konzern zu werten.
Zwar stellt die genannte Indikation einen Nischenbereich dar,
dennoch ist Merck einer der wenigen Pharmakonzerne über-
haupt, der für eine sogenannte Krebsimmuntherapie (eine Art
»Hilfe zur Selbsthilfe« für das körpereigene Immunsystem im
Kampf gegen die Krebszellen) bisher eine Zulassung erhalten
hat. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die gefundene
Lösung auch bei anderen Krebsarten funktioniert, die Darm-
städter also über eine Art Schlüsseltechnologie verfügen.
COMMERZBANK ANALYSEN | EINZELAKTIEN
Stand: 19. Februar 2019; Quelle: ReutersFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Grafik 1: Wertentwicklung der Merck KGaA-Aktie
in Euro
Feb 19Feb 18Feb 17Feb 16Feb 15Feb 1450
60
70
80
90
100
110
120
UWE TRECKMANN
Investmentstrategie
Private Kunden, Commerzbank
33ideas 203 | 03 2019»
Nun gilt es, das Verfahren in weiteren Projekten (getestet wird
derzeit an zahlreichen anderen Tumorarten, darunter auch häu-
fige Krebsarten wie beispielsweise Nierenkrebs) zum Erfolg zu
führen. Dieser sogenannte monoklonale Antikörper markiert
unseres Erachtens damit den Wendepunkt für die jahrelang
schwache Pharmasparte, die eine Durststrecke von zwei Jahr-
zehnten ohne nennenswerte Erfolge in der Forschung aufwies.
Sehr gute Studiendaten für zwei Krebsmittel (Tepotinib, M7824)Merck hat zwei Studien vorgestellt, die sehr ermutigend ausge-
fallen sind. Das Mittel Tepotinib gegen Lungenkrebs wies laut
den Darmstädtern »vielversprechende erste Ergebnisse« in einer
Phase-II-Studie auf. Die Krebsimmuntherapie M7824 (unter ande-
rem zur Behandlung von Magenkrebs) zeigte zudem eine außer-
ordentlich hohe Ansprechrate bei den Patienten. Auch wenn
damit noch keine Zulassung garantiert ist und sich beide Pro-
dukte in einer sehr frühen Entwicklungsphase befinden, so ist
die Wahrscheinlichkeit der Markteinführung aufgrund der über-
zeugenden Studiendaten signifikant gestiegen.
Darüber hinaus halten wir eine Zulassung der Multiple-Sklerose-
Tablette Cladribin in den USA für recht wahrscheinlich. Die FDA
dürfte noch im ersten Halbjahr des laufenden Jahres hierzu
Feedback geben. Unter dem Namen Mavenclad ist es bereits
erfolgreich in Europa gestartet, die Vermarktung wird in wei-
teren Ländern hochgefahren.
Weltmarktführer im Bereich FlüssigkristalleIn der Sparte Performance Materials (Flüssigkristalle) ist Merck
mit Abstand Weltmarktführer. Allerdings kamen neue Kapazitä-
ten asiatischer Wettbewerber an den Markt. Der damit verbun-
dene Preisdruck konnte nicht durch gestiegene Absatzvolumina
kompensiert werden. Des Weiteren muss Merck auch bei neuen
technologischen Trends (zum Beispiel OLED) die Führungsrolle
behalten, um seine Marktanteile dauerhaft zu verteidigen.
Wichtige Innovation im Bereich der Kunststoff-Flüssigkristall- DisplaysMerck dürfte immerhin jüngst ein großer Schritt zur Beibehaltung
seiner Position als Weltmarktführer bei Flüssigkristallmaterialien
gelungen sein. Seine Forscher haben ein vollkommen glasfreies
Kunststoff-Flüssigkristall-Display entwickelt. Es bietet zahlreiche
Vorteile: Die Bildschirme können künftig deutlich dünner, leichter
und preiswerter als herkömmliche glasbasierte Displays herge-
stellt werden. Gebogene Oberflächen sind dann kein Problem
mehr, dabei sind die Bildschirme gleichzeitig robuster. Somit
sollte diese Technologie zahlreiche neue Anwendungen finden.
Mögliche Wettbewerber sind derzeit nicht in Sicht.
COMMERZBANK ANALYSEN | EINZELAKTIEN
34 ideas 203 | 03 2019
COMMERZBANK ANALYSEN | EINZELAKTIEN
»Dennoch verzeichnet die Sparte in der Summe seit einiger
Zeit aufgrund des gestiegenen Wettbewerbs vor allem durch
chine sische Anbieter eine Margenerosion, die das Sentiment
für die Aktie belastet hat. Die Marge sollte sich aber bald wie-
der stabilisieren (unter anderem aufgrund von eingeleiteten
Kostensenkungsmaßnahmen).
Merck hat sich jüngst neue Mittelfristziele für seinen schwächeln-
den Spezialchemiebereich gesetzt. Demnach soll die Sparte
Performance Materials nach 2019 wieder ein Gewinnwachstum
verzeichnen. Langfristig werde eine operative Umsatzrendite
von rund 30 Prozent angestrebt. Die Sparte bleibt damit im
Branchenvergleich überdurchschnittlich profitabel.
Größter Zukauf in der fast 350-jährigen Unternehmens-geschichteMerck hat Ende 2015 den amerikanischen Laborzulieferer Sigma-
Aldrich für 17 Milliarden US-Dollar (ca. 13,1 Milliarden Euro)
vollständig übernommen. Das US-Unternehmen ist einer der
führenden Hersteller von bio/chemischen und pharmazeutischen
Forschungsmaterialien und passt strategisch sehr gut zur Sparte
Merck Millipore.
Merck und Sigma haben ein komplementäres Produktangebot,
der geografische Mix wurde dadurch ausgewogener (Sigma ist
in Nordamerika stark, dafür Merck in Europa und Asien), Sigma
verfügt über die führende E-Commerce-Plattform in der Branche,
was Kosten einsparungen im Vertrieb ermöglicht. Die Amerikaner
weisen zudem eine ansehnliche operative Marge aus und sind
im besonders stark wachsenden Biotechnologiebereich bestens
positioniert.
Durch den Kauf stieg die Verschuldung zwar von nahezu null
auf etwa 13 Milliarden Euro, dank des guten Cashflows und der
günstigen Finanzierungsbedingungen kommt die Entschuldung
jedoch schnell voran.
Der Übernahmepreis bewegte sich im Rahmen der branchen-
üblichen Bewertungen, die Akquisition wurde mit einer Mischung
aus Barmitteln, Bankkrediten und Anleihen finanziert, eine Kapi-
talerhöhung war nicht nötig. Wir erachten die Übernahme auch
aus finanziellen Gesichtspunkten als attraktiv.
Crispr-MethodeDurch den Kauf von Sigma-Aldrich hat sich für Merck zudem
ein weiteres interessantes Geschäftsfeld erschlossen. Beispiels-
weise durch das hinzugewonnene Know-how im Bereich Crispr
(Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats –
vereinfacht formuliert: Abschnitte sich wiederholender DNA):
Dies ist eine biochemische Methode zur Erzeugung von gen-
technisch veränderten Organismen.
Hierbei lassen sich Gene durch eine sogenannte Genschere exakt
modifizieren, wodurch manche Krankheiten künftig effektiv
bekämpft werden könnten, auch wenn die Veränderung der
DNA (beispielsweise beim Menschen) durchaus Risiken birgt.
Die Entwicklung steht zwar erst am Anfang, insgesamt werden
der Methode jedoch enorme Zukunftschancen eingeräumt.
Perspektiven und BewertungMerck hat sich von einem eher mittelständisch organisierten
Unternehmen in nur wenigen Jahren zu einem globalen Wissen-
schafts- und Technologiekonzern gewandelt. Der Konzern
bedient vor allem zwei globale Megatrends: Gesundheit und
Kommunikation. In vielen Bereichen hat der Konzern dabei eine
führende Stellung inne und generiert hohe Margen, was sich
unserer Meinung nach nicht angemessen in der Kursentwicklung
der Merck-Aktie widerspiegelt. Das organische Wachstum kann
sich definitiv sehen lassen.
UNTERNEHMENSPORTRÄT
Die Kapitalmehrheit (70 Prozent) liegt unverändert bei der persön-
lich haftenden Gesellschafterin E. Merck (das Kapital der E. Merck
liegt zu 99,9 Prozent bei der Merck-Familie, die übrigen Anteile
halten Mitglieder der Geschäftsleitung der Merck KGaA), die auch
die strategischen Leitlinien des Konzerns vorgibt. Die restlichen
30 Prozent gelten als breit gestreut. Es besteht keine Verbindung
mehr zu der US-Firma Merck & Co. Die Konzernaktivitäten des
international ausgerichteten Unternehmens konzentrieren sich auf
die Sparten Healthcare (inklusive Generika), Life Science (Merck
Millipore) und Performance Materials.
Im Healthcare-Bereich ist Merck in den Indikationsgebieten
Onko logie, Diabetes, Bluthochdruck, Herzerkrankungen und
Durch blutungsstörungen sowie Hormontherapie/Osteoporose
tätig. Im Chemiebereich ist Merck Weltmarktführer bei Flüssig-
kristallen, im Bereich Pigmente sind die Darmstädter ebenfalls
sehr gut positioniert.
35ideas 203 | 03 2019
Anlageidee: Optionsscheine und Zertifikate auf Merck KGaA
Nutzen Sie die Einschätzungen unserer
Experten und partizipieren Sie an der
Entwicklung der Merck-Aktie. Ganz gleich,
ob Sie mit Hebelprodukten auf schnelle
und kurzfristige Marktveränderungen
setzen möchten oder mit Anlageproduk-
ten eine intelligente Alternative zum
reinen Aktieninvestment suchen, bei
der Commerzbank werden Sie fündig.
Ein Überblick über das gesamte Pro-
duktspektrum an Zertifikaten steht
Ihnen im Internet unter www.zertifikate.
commerzbank.de zur Verfügung
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Capped Bonus-Zertifikate
WKN Basis-wert
Bonus-level /Cap
Barriere Bonus-rendite
p.a.
Abstand zur
Barriere
Bewer-tungstag
Geld-/Briefkurs
CU0 BN6 Merck KGaA
96,00 EUR 64,00 EUR 2,83 % 33,80 % 20.03.2020 93,05/93,10 EUR
CJ7 R2L Merck KGaA
105,00 EUR 72,00 EUR 6,06 % 25,61 % 20.03.2020 98,38/98,46 EUR
CU0 BN8 Merck KGaA
106,00 EUR 80,00 EUR 9,52 % 17,39 % 20.03.2020 95,89/95,96 EUR
Discount-Zertifikate
WKN Basiswert Cap Discount Max. Ren dite p.a.
Bewer-tungstag
Geld-/Briefkurs
CJ7 YBH Merck KGaA 109,00 EUR 4,15 % 15,89 % 20.03.2020 92,79/92,83 EUR
CJ6 AQL Merck KGaA 106,00 EUR 4,93 % 13,81 % 20.03.2020 92,02/92,06 EUR
CJ4 6V4 Merck KGaA 103,00 EUR 5,85 % 11,93 % 20.03.2020 91,05/91,09 EUR
BEST Turbo-Optionsscheine
WKN Basiswert Typ Basispreis/Knock-Out-
Barriere
Hebel Laufzeit Geld-/Briefkurs
CJ9 GS1 Merck KGaA Call 66,72 EUR 3,2 Unbegrenzt 3,03/3,04 EUR
CJ9 GS0 Merck KGaA Call 80,23 EUR 5,7 Unbegrenzt 1,68/1,69 EUR
CJ9 GSZ Merck KGaA Call 84,22 EUR 7,5 Unbegrenzt 1,28/1,29 EUR
CJ9 GSW Merck KGaA Put 128,27 EUR 3,1 Unbegrenzt 3,16/3,17 EUR
CJ9 GSX Merck KGaA Put 110,30 EUR 7,1 Unbegrenzt 1,36/1,37 EUR
CJ9 GSY Merck KGaA Put 106,30 EUR 10,0 Unbegrenzt 0,96/0,97 EUR
Stand: 21. Februar 2019; Quelle: Commerzbank AG
Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.
Spannend dürfte auch die Zusammen-
arbeit mit Palantir, einem Spezialisten
für Datenanalyse, werden. Die Partner-
schaft sollte Merck langfristig dabei
helfen, bei den Themen »personalisierte
Medizin« und unter anderem bei der
Krebsforschung Fortschritte zu erzielen.
Die Kombination zwischen Medizin und
»Big Data« verspricht große Chancen.
Die Verschuldung ist zwar durch die
zahlreichen Übernahmen gestiegen,
gleichzeitig hat das Management in der
Vergangenheit gezeigt, dass es diese
auch vergleichsweise schnell wieder
abbauen kann. Zudem stehen dem Kon-
zern zahlreiche Optionen zur Verfügung,
Geschäftsfelder zu verkaufen. Zunächst
ist der Spielraum für größere Akquisitio-
nen jedoch nun kleiner. Das Management
fokussiert sich daher auf die Schulden-
reduzierung. Das nimmt zwar kurzfristig
etwas Phantasie aus der Aktie, ist aber
strategisch richtig.
Allerdings ist auch der sogenannte
Good will (rund 15 Milliarden Euro) sehr
hoch. Im Gegensatz zu vielen Wettbe-
werbern hat Merck in der Vergangenheit
jedoch bewiesen, dass Zukäufe schnell
integriert werden konnten und umge-
hend einen ordentlichen Ergebnisbeitrag
liefern, wodurch Abschreibungen nicht
nötig wurden.
Trotz dieser Risiken sehen wir ein sehr
positives Chancen-Risiken-Verhältnis bei
der Aktie angesichts der Perspektiven
von Merck. Insbesondere im Bereich der
Krebs immuntherapie könnte das Unter-
nehmen vor einem großen Durchbruch
stehen, der eine Neubewertung der Aktie
zur Folge haben müsste.
COMMERZBANK ANALYSEN | EINZELAKTIEN
36 ideas 203 | 03 2019
In dieser Ausgabe setzen wir die Reihe zu wichtigen Leitsätzen
und Handelsmaximen für aktive Anleger fort.
Stocken Sie keine Verlustpositionen aufSehr eng verbunden mit der Regel, die Verluste bei einer
eingegangenen Trading-Position zu begrenzen, ist die Regel,
Verlustpositionen nicht aufzustocken. Vor allem Anleger, die
ihre Kaufargumente aus einer Analyse der Fundamentaldaten
eines Unternehmens ableiten, neigen dazu, eine Aktie als umso
attraktiver anzusehen, je tiefer sie im Kurs fällt. Dies setzt natür-
lich voraus, dass sich die Funda-
mentaldaten nicht zwischenzeit-
lich zum Negativen verändert
haben. Während eine solche
Sichtweise im Rahmen beispiels-
weise eines langfristigen Ver-
mögensaufbaus mit einem ETF-
Sparplan mit Blick auf den soge-
nannten Cost- averaging-Effekt sinnvoll sein mag, stellt sich das
im technisch orientierten Trading in der Regel völlig anders dar.
Denn hier versucht der Anleger, vom existierenden Trend zu
profitieren. Etwas anderes gilt lediglich für den Fall des im Vor-
aus geplanten gestaffelten antizyklischen Einstiegs. Dabei wird
eine Korrektur ausgenutzt, um eine Position in Richtung des
übergeordneten Trends aufzubauen. Der Unsicherheit, wo die
Korrektur endet, wird durch eine Staffelung der Einstiege (in der
Regel zwei oder drei) Rechnung getragen. Da hier von vornher-
Technische Analyse verstehen
Die wichtigsten Trading-Regeln (Teil 3)
ein keine »ganze« Position eingenommen wird, sondern bewusst
jeweils nur eine Teilposition, liegt kein »Verbilligen« im eigentli-
chen Sinne vor. Wichtig ist, dass das Gesamtrisiko für das Depot
mit der Summe der Teilpositionen im Fall des Ausgestoppt-
werdens nicht das im Voraus bestimmte sinnvolle Niveau über-
schreitet (in der Regel 0,5 bis 2,0 Prozent des Trading-Depots).
Diversifizieren SieUm das Risiko zu streuen und die Equity-Kurve zu glätten, sollten
Anleger niemals alles auf eine Karte setzen. Ein Portfolio kann
beispielsweise im Aktienbereich über Engagements in verschie-
denen Ländern und unterschiedlichen Sektoren diversifiziert
werden. Daneben ist eine Streuung über verschiedene Asset-
klassen (Aktien/Anleihen/Rohstoffe) hinweg sinnvoll. Ziel ist
es, im Depot möglichst wenig korrelierende Einzelpositionen zu
haben. Dabei ist zu beachten, dass Korrelationen im Zeitverlauf
nicht statisch, sondern Veränderungen unterworfen sind. Zudem
sollte es mit der Diversifikation andererseits mit Blick auf die
Anzahl der Einzelpositionen auch nicht übertrieben werden.
Einem typischen Privatanleger dürfte es angesichts des Zeitauf-
wands in der Regel schwerfallen, mehr als 10 bis 15 Einzelwerte
zu überwachen.
Handeln Sie nicht impulsivEine wichtige Trading-Regel besagt, dass man nicht impulsiv
handeln soll. Dies bedeutet, dass man zum einem einen wohl-
durchdachten – und möglichst schriftlich niedergelegten – Plan
für die eigene Handelsstrategie haben sollte. Zum anderen sollte
man sich dann natürlich auch an diesen Plan halten. Hilfreich
hierbei ist es, wenn man die Kursbewegungen und den Nach-
richtenfluss innerhalb des Tages ignoriert und sich erst nach
Handelsschluss damit auseinandersetzt. Etwas anderes gilt
naturgemäß für Day-Trader. An das ganz kurzfristige (Intraday-)
Trading sollte man sich – wenn überhaupt – jedoch erst dann
heranwagen, wenn man das Handeln in den höheren Zeitebenen
bereits beherrscht.
»Zur Streuung des
Risikos sollten Anleger
niemals alles auf eine
Karte setzen.«
RALF FAYAD
Freier Technischer Analyst (CFTe),
Autor des ideasdaily-Newsletters
TECHNISCHE ANALYSE VERSTEHEN
37ideas 203 | 03 2019
AKTIONEN & TERMINE | WEBINAR DES MONATS
Webinar des Monats
Technische Analyse in der PraxisIm Webinar »Technische Analyse in der Praxis« geht der Tech-
nische Analyst Ralf Fayad (CFTe) auf die Umsetzung einiger
Handelsstrategien, basierend auf Methoden der Technischen
Analyse, ein. Den Schwerpunkt bildet der Einsatz der Kerzen-
charttechnik sowie deren Verknüpfung mit weiteren klassischen
Techniken, um interessante Einstiegs-Set-ups mit möglichst
hoher Erfolgswahrscheinlichkeit und zugleich geringem Risiko
zu eruieren.
Kerzencharts wurden bereits im 17./18. Jahrhundert an den
Reis-Terminmärkten in Japan verwendet und gelten als älteste
Methode, die Preisentwicklung eines Basiswerts optisch abzu-
bilden und zu untersuchen. Aus den einzelnen Kerzen sowie aus
Kombinationen mehrerer hintereinander folgender Kerzen kön-
nen wertvolle Rückschlüsse über die derzeitige Marktverfassung
gezogen und Signale für steigende oder fallende Kurse abgelei-
tet werden. Wie bei allen technischen (und fundamentalen) Signa-
len gibt es auch hier jedoch keinen Heiligen Gral zu finden. Die
Signale müssen immer im Kontext der momentanen Trendent-
wicklung betrachtet und mit anderen Indizien kombiniert werden,
um zu ausreichend verlässlichen Handelsentscheidungen zu
gelangen. Solche zusätzlichen Indizien sind vor allem potenzielle
Unterstützungen und Widerstände sowie mathematisch abgelei-
tete markttechnische Indikatoren. Unterstützungen und Wider-
stände stellen neben dem Trendkonzept das wichtigste Tool im
Werkzeugkasten des technisch orientierten Anlegers dar. Kerzen-
formationen sind hervorragend dazu geeignet, einen solchen
potenziellen Umkehrbereich in seiner Relevanz zu bestätigen.
Mathematisch abgeleitete Indikatoren können wiederum effektiv
als vorgeschalteter Filter für Kerzensignale eingesetzt werden.
Ralf Fayad illustriert anhand zahlreicher Charts, wie man auch
als Privatanleger mithilfe einer einfachen Chartsoftware erfolg-
versprechende Handelssignale identifizieren und hiervon profi-
tieren kann. Das Webinar ist auch für Anfänger geeignet. Im
Anschluss an die Präsentation können noch offene Fragen in
einer Fragerunde geklärt werden.
Termin: 14. März 2019 um 18.00 Uhr
Referent: Ralf Fayad, Freier Technischer Analyst (CFTe)
Thema: Technische Analyse in der Praxis
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Sollten Sie ein Webinar verpasst haben, können Sie alle
unsere Webinare noch einmal auf unserem YouTube-Kanal
(www.youtube.com/commerzbank_zertifikate) ansehen.
38 ideas 203 | 03 2019
Der starke Aufwärtstrend an den Aktienmärkten vom Januar
wird nun zunächst auslaufen, und Sorgen um die Weltkonjunk-
tur und die DAX-Unternehmensgewinne werden den deutschen
Aktienmarkt in den nächsten Wochen belasten. Mittelfristig
erwarten wir dann eine Fortsetzung der DAX-Erholung. In
unserem DAX-Szenario sprechen das weiterhin robuste Wachs-
tum der M1-Geldmenge im Euroraum und den USA und die
wieder expansiver werdende Politik der chinesischen Noten-
Commerzbank Analysen
DAX-Sentiment von »sehr pessi-mistisch« zu »leicht optimistisch«
bank und Regierung dafür, dass sich die Aussichten für die
Unternehmensgewinne ab Mitte 2019 wieder verbessern
werden.
Die zuletzt gelassenere Politik der US-Notenbank und Signale
eines Handelsdeals zwischen den USA und China haben dazu
geführt, dass sich das Anleger-
sentiment wieder von »sehr
pessimistisch« im Dezember auf
»leicht optimistisch« verändert
hat. So ist in Deutschland der
VDAX von 25 auf 17 gefallen
(siehe Grafik 1).
In den USA ist der VIX von 30 auf 16 gesunken, und das Verhält-
nis von Verkauf- zu Kaufoptionen für Aktien ist von 1,20 auf 0,95
gefallen (siehe Grafik 2).
COMMERZBANK ANALYSEN | AKTIEN & INDIZES
»Mittelfristig erwarten
wir eine Fortsetzung
der DAX-Erholung.«
ANDREAS HÜRKAMP
Leiter Aktienmarktstrategie,
Commerzbank
39ideas 203 | 03 2019
»Vor dem Hintergrund dieses frischen Optimismus an den Aktien-
märkten wird die jüngste Erholung des deutschen Aktienmarkts
nun zunächst auslaufen. Dabei wirkt eine relativ enttäuschende
DAX-Gewinnsaison als wichtiger Bremsklotz. Der Einkaufsmana-
gerindex für Deutschland ist zuletzt unter 50 gefallen, und auch
der Ifo-Index hat weiter enttäuscht. Der negative Trend fallender
Gewinnerwartungen für die DAX-Unternehmen wird sich daher
weiter fortsetzen. Zuletzt hatten bereits 24 der 30 Unternehmen
im DAX fallende Gewinnerwartungen (siehe Tabelle 1).
COMMERZBANK ANALYSEN | AKTIEN & INDIZES
Stand: 7. Februar 2019; Quelle: Datastream, Commerzbank AGFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Grafik 1: VDAX von 25 auf 17 gefallenDAX: implizite Volatilität VDAX in Prozent
in Prozent
2016 2017 2018 20195
10
15
20
25
30
35
40China Brexit
PessimismusPessimismus
Optimismus
Welthandel
US-ZinsstrukturTrump
Tabelle 1: 24 DAX-Unternehmen mit fallenden GewinnerwartungenDAX, Veränderung des für 2019 erwarteten Gewinns je Aktie im vergangenen Quartal
Aktie Kurs Gewinnerwartungen 2019 je Aktie in Euro
aktuell vor drei Monaten
Verände-rung in %
Linde 143,0 5,71 5,05 13,0
Vonovia 44,4 2,80 2,54 10,5
Deutsche Lufthansa 22,2 4,28 4,04 5,9
Wirecard 103,2 4,27 4,21 1,4
Merck 94,6 5,71 5,65 1,1
Allianz 184,0 18,97 18,95 0,1
SAP 92,5 4,75 4,76 –0,2
Münchener Rück 200,1 18,27 18,31 –0,2
Deutsche Börse 113,8 6,00 6,05 –0,8
Beiersdorf 89,7 3,66 3,70 –0,9
adidas 199,5 9,55 9,64 –0,9
E.ON 9,6 0,68 0,68 –1,1
Deutsche Telekom 14,2 1,06 1,08 –1,4
Infineon 19,2 1,01 1,03 –1,6
Volkswagen Vz. 140,9 27,98 28,45 –1,6
HeidelbergCement 58,9 6,39 6,60 –3,2
BMW 69,4 10,45 10,81 –3,3
Deutsche Post 25,9 2,22 2,29 –3,4
Siemens 92,3 7,02 7,39 –5,0
Fresenius Medical Care 65,7 4,41 4,64 –5,1
Daimler 48,2 7,93 8,50 –6,7
Fresenius 45,6 3,43 3,69 –6,9
Bayer 66,6 6,93 7,47 –7,2
Continental 129,5 13,92 15,13 –8,0
Henkel Vz. 85,9 5,70 6,41 –11,0
RWE 22,0 1,31 1,49 –11,8
BASF 63,3 5,55 6,66 –16,6
Deutsche Bank 7,4 0,59 0,76 –21,7
thyssenkrupp 14,6 1,11 1,53 –27,8
Covestro 47,6 5,80 8,31 –30,2
Stand: 11. Februar 2019; Quelle: FactSet, Commerzbank AG
Prognosen sind kein Indikator für die künftige Entwicklung.
Stand: 11. Februar 2019; Quelle: Datastream, Commerzbank AGFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Grafik 2: Panik am US-Aktienmarkt im DezemberUSA: Verhältnis von Aktienverkauf- zu Kaufoptionen, Mittel 15 Tage
2015 2016 2017 2018 2019
China
Brexit
ÖlpreisPessimismusPessimismus
Optimismus
Importzölle
US-Zinsstruktur
TrumpChina
0,7
0,8
0,9
1,0
1,1
1,2
1,3
40 ideas 203 | 03 2019
«
» Anlageidee: Partizipieren Sie an der Entwicklung des DAX und ausgewählter Einzelaktien
Nutzen Sie die Einschätzungen unserer
Experten und partizipieren Sie an der
Entwicklung des Deutschen Aktienindex
sowie ausgewählter Einzeltitel.
Ein Überblick über das gesamte Pro-
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COMMERZBANK ANALYSEN | AKTIEN & INDIZES
Und die für 2019 erwarteten aggre-
gierten DAX-Unternehmensgewinne
(I/B/E/S) sind seit Jahresbeginn
deutlich von 961 auf 924 Indexpunkte
gefallen.
Der deutliche Rückgang der Frühindi-
katoren und der Rutsch der Gewinn-
erwartungen deuten auf ein drohendes
Rezessionsszenario hin. Wir halten
jedoch dieses Bärenszenario für unwahr-
scheinlich. Das starke Wachstum der
M1-Geldmenge von 7 Prozent im Euro-
raum und 4 Prozent in den USA weist
auf eine anhaltend robuste Konsum-
nachfrage hin. Das schwache Geldmen-
genwachstum von 1 Prozent in China
signalisiert dagegen eine anhaltende
Nachfrageschwäche. Doch sowohl die
chinesische Notenbank als auch die
Regierung (expansivere Fiskalpolitik)
haben begonnen, das Wachstum
wiederzubeleben.
Capped Bonus-Zertifikate
WKN Basiswert Cap/Bonusbetrag
Barriere Abstand zur
Barriere
Max. Rendite
p.a.
Bewer-tungstag
Geld-/ Briefkurs
CJ8 FDQ Allianz 200,00 EUR 148,00 EUR 23,52 % 5,72 % 20.12.2019 190,57/ 190,69 EUR
CJ8 FJY Linde 165,00 EUR 120,00 EUR 20,28 % 9,90 % 20.12.2019 151,95/ 152,05 EUR
CJ3 EBW Lufthansa 26,00 EUR 17,00 EUR 26,19 % 13,45 % 20.12.2019 23,29/ 23,31 EUR
CJ3 A40 Merck 104,00 EUR 78,00 EUR 19,46 % 7,73 % 20.12.2019 97,46/ 97,53 EUR
CJ7 R1C Vonovia 48,00 EUR 36,00 EUR 18,33 % 9,74 % 20.12.2019 44,28/ 44,31 EUR
Faktor-Zertifikate
WKN Basiswert Strategie Faktor Laufzeit Geld-/Briefkurs
CJ2 633 DAX Long 4 Unbegrenzt 8,36/8,37 EUR
CJ8 GXZ Allianz Long 4 Unbegrenzt 13,42/13,45 EUR
CU0 CYJ Linde Long 4 Unbegrenzt 11,29/11,33 EUR
CU0 CYD Lufthansa Long 4 Unbegrenzt 11,54/11,58 EUR
CU0 BY5 Merck Long 4 Unbegrenzt 10,00/10,03 EUR
CU0 BY8 Vonovia Long 4 Unbegrenzt 9,48/9,53 EUR
CU0 CYQ Wirecard Long 4 Unbegrenzt 11,01/11,10 EUR
Stand: 21. Februar 2019; Quelle: Commerzbank AG
Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.
41ideas 203 | 03 2019
Partner Aktion* Commerzbank-Derivate Zeitraum Ordervolumen
1822direkt Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 4,95 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2019 > 1.000 EUR
comdirect bank Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 3,90 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2019 > 1.000 EUR
Kauf und Verkauf ohne Transaktionskosten Alle Turbo-Optionsscheine Vom 18.03.2019 bis 12.04.2019
> 1.000 EUR
Consorsbank Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 4,95 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2019 > 0 EUR
DADAT Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 4,95 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2019 > 1.000 EUR
Hello bank Kauf und Verkauf ohne Transaktionskosten Alle Optionsscheine Bis 31.03.2019 > 1.000 EUR < 20.000 EUR
Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 4,95 Euro Alle Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.03.2019 > 1.000 EUR < 20.000 EUR
ING Kauf und Verkauf ohne Transaktionskosten Alle Faktor-Zertifikate Bis 30.06.2019 > 1.000 EUR
LYNX Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 2,50 Euro** Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 30.04.2019 > 1.000 EUR
maxblue Kauf und Verkauf ohne Transaktionskosten Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Vom 01.03.2019 bis 30.04.2019
> 2.500 EUR
onvista bank Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 2,50 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2019 > 1.500 EUR
S Broker Kauf ohne Transaktionskosten Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2019 > 1.000 EUR
sino Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 2,50 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.03.2019 > 1.000 EUR
Targobank Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 4,90 Euro Alle Hebelprodukte Bis 31.12.2019 > 2.500 EUR
*Alle Aktionen beziehen sich auf den elektronischen außerbörslichen Direkthandel über die angegebenen Partner. **Diese Aktion bezieht sich auf den Handel am Börsenplatz Stuttgart (EUWAX) über den angegebenen Partner.
Stand: 15. Februar 2019. Die Commerzbank übernimmt keine Gewähr im Hinblick auf Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der genannten Aktionen. Diese können sich jederzeit ändern, eingeschränkt, erweitert oder ganz eingestellt werden.
Trade Sponsoring & Free Trade-Aktionen – Überblick
DIREKTBANKEN | AKTIONSÜBERBLICK
42 ideas 203 | 03 2019
Für Uniper spricht die Fokussierung auf Diversifizierung, Profi-
tabilität und Kostenreduzierung sowie die attraktive Ausschüt-
tungspolitik. Ungemach mit dem Großaktionär Fortum dürfte
bald vorbei sein, denn das Führungsduo Schäfer/Delbrück, das
autonom agierte, scheidet bald aus. Die Möglichkeiten künftiger
Zusammenarbeit werden nun von Arbeitsgruppen hinreichend
geprüft. Operativ hängt Uniper vor allem von politischen Ent-
scheidungen (»Kohle-Exit«) und der Entwicklung der Strom-
und Energiepreise ab.
Uniper, erst 2016 entstandenUniper entstand 2016 als Ausgliederung aus dem ehemaligen
Mutterkonzern E.ON, wurde vom damaligen Vorstandsvorsitzen-
den Klaus Schäfer erfolgreich an die Börse gebracht und zählte
aus dem Stand heraus zu den bedeutendsten Akteuren im
Bereich der konventionellen Energieerzeugung und des Energie-
handels (Strom, Gas, Kohle und verflüssigtes Erdgas/LNG).
Geschäftliche Schwerpunkte sind der Heimatmarkt Deutschland
sowie Europa und Russland. Weitere wichtige Aktivitäten des
Unternehmens sind der Betrieb von Gasspeichern und das Halten
von Gasinfrastrukturbeteiligungen.
Das Fortum-ÜbernahmeangebotDie Finnen sind bereits 2017 bei Uniper eingestiegen: Bis
Anfang 2018 konnten Uniper-Aktionäre ihre Aktien zu einem
Übernahmepreis von 22,00 Euro je Aktie verkaufen. Dies wurde
jedoch nur in geringem Umfang angenommen. Die Annahme-
quote lag letztendlich bei 47,12 Prozent und damit hat Fortum
Commerzbank Analysen
Uniper – Erfolgreich in konventioneller Energieerzeugung
fast ausschließlich die von E.ON angedienten Aktien (46,65 Pro-
zent) übernehmen können.
Investoren haben sich positioniert, Fortum nun bei 49,99 ProzentElliot Capital Management hat seine Beteiligung mehrfach deut-
lich erhöht und hält inzwischen 17,84 Prozent (per Ultimo 2018).
Und mit Knight Vinke ist ein weiterer aktivistischer Investor bei
Uniper mit rund 5 Prozent eingestiegen, der auf eine höhere
Unternehmensbewertung spekuliert.
Die Finnen haben Anfang Februar 2019 eine Beteiligungsquote
von 49,99 Prozent bekannt gegeben. Da Uniper in Russland eine
als strategisch wichtig eingestufte Trinkwasseraufbereitungs-
anlage betreibt, wurde Fortum von der russischen Kartell-
behörde eine Mehrheitsbeteiligung an Uniper bislang untersagt.
Die Abgabe des russischen Wassergeschäfts (zu einem späteren
Zeitpunkt) dürfte Fortum dem Ziel einer kompletten Übernahme
dann näher bringen.
COMMERZBANK ANALYSEN | EINZELAKTIEN
Stand: 18. Februar 2019; Quelle: ReutersFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Grafik 1: Wertentwicklung der Uniper-Aktie (seit Börsengang am 12. September 2016)in Euro
Sep 16 Feb 17 Feb 18 Sep 18Sep 17 Feb 195
10
15
20
25
30
CORNELIA STEINHEUER-ZOZ
Investmentstrategie
Private Kunden, Commerzbank
43ideas 203 | 03 2019»
Strategische Zusammenarbeit zwischen Uniper und Fortum auf dem PrüfstandÜberraschenderweise teilte der Aufsichtsrat von Uniper am
6. Februar 2019 mit, dass der erkrankte und derzeit pausierende
Klaus Schäfer (Vorstandsvorsitzender) und Christopher Delbrück
(Finanzvorstand) Ende August 2019 das Unternehmen verlassen
werden. Beide Führungskräfte haben bislang gegen eine Über-
nahme durch den finnischen Konkurrenten gekämpft. Fortum-
Chef Pekka Lundmark kritisierte jüngst die Annäherung der
beiden Konzerne als unzureichend. Dies dürfte sich nun ändern:
Wege für eine strategische Partnerschaft sollen ausgelotet wer-
den. Dazu werden Arbeitsgruppen eingerichtet.
Mit raschen Ergebnissen – möglicherweise bis zur Uniper-Haupt-
versammlung Ende Mai 2019 – ist jedoch nicht zu rechnen. Und
Zwischenstände werden auch nicht vermeldet, wie der Aufsichts-
ratsvorsitzende Reutersberg verlauten ließ. Zudem soll die Nach-
folgesuche für die beiden scheidenden Vorstände schnell begin-
nen. Ob Uniper, als Betreiber von Gas- und Kohlekraftwerken
sowie im Gashandel mit weltweit rund 12.000 Mitarbeitern tätig,
letztendlich bei den Finnen eingegliedert wird oder auch ganz
verschwindet, ist offen.
Streit um Nord Stream 2: Uniper hält an Engagement festUngeachtet der politischen Turbulenzen mit der US-Regierung,
die gerne amerikanisches Gas nach Europa transportieren
möchte und eine steigende Abhängigkeit Europas von russi-
schem Gas befürchtet, hält Uniper an der geplanten Ostsee-
pipeline Nord Stream 2 fest. Mit diesem 10-Milliarden-Euro-Pro-
jekt soll die jährliche Transportkapazität von Erdgas aus Russland
über Deutschland in die gesamte EU etwa verdoppelt werden.
Vor dem Hintergrund rückläufiger Erdgasproduktion in Europa
ist auch Uniper – als einer der wichtigsten Investoren – von der
energiepolitischen Sinnhaftigkeit für Deutschland überzeugt und
steht auch weiterhin zu seinen vertraglichen Verpflichtungen.
Nord Stream 2 wird vom russischen Staatskonzern Gazprom
gebaut und von fünf westlichen Unternehmen mit jeweils knapp
1 Milliarde Euro finanziert. Dazu zählt auch Uniper neben Win-
tershall, der französischen ENGIE, der britisch-niederländischen
Royal Dutch Shell und dem österreichischem Energiekonzern
OMV. Von Uniper ist bereits ein Finanzierungsbeitrag von
500 Millionen Euro geflossen und nach Angaben der Österreicher
sind bereits etwa 600 Kilometer der insgesamt 1.200 Kilometer
langen Pipeline fertiggestellt. Nach dem Auslaufen unter ande-
rem der niederländischen Gasförderung soll die Pipeline eine
Energieversorgung mit stabilen Preisen in ganz Europa sicher-
stellen. Die US-Regierung will Strafmaßnahmen gegen Personen
und Unternehmen ergreifen, wenn diese sich in als kritisch defi-
nierten Geschäften mit Russland engagieren. Vom Risiko einer
möglichen Sanktionierung zeigen sich die Investoren wie auch
Uniper bislang wenig beeindruckt.
Anspruchsvolle BedingungenMit der gewählten Ausrichtung will Uniper seine nach eigenen
Angaben führende Rolle in der konventionellen Energieerzeu-
gung und im europäischen Gasgeschäft festigen. Einem weiter-
hin sehr anspruchsvollen und schwierigen Marktumfeld setzt das
Unternehmen nun vor allem ein breit diversifiziertes Portfolio an
COMMERZBANK ANALYSEN | EINZELAKTIEN
44 ideas 203 | 03 2019
COMMERZBANK ANALYSEN | EINZELAKTIEN
»Strom bzw. Wärme produzierenden Kraftwerken entgegen. Neben
fossiler Erzeugung (Kohle, Gas, Öl und kombinierte Gas-/Dampf-
krafterzeugung) setzt Uniper auch auf Energie, die zum Beispiel
mittels Wasserkraft und Biomasse generiert werden kann. In
Schweden wird zusätzlich (und auch weiterhin) Atomstrom pro-
duziert. Uniper will erreichen, mit diversifizierten Einkommens-
quellen und verlässlichen Kapitalflüssen eine mittel- und langfris-
tig gute und sich stetig verbessernde Ertragssituation zu schaffen.
Das Unternehmen agiert zudem befreit von den Lasten des
deutschen Atomausstiegs und den damit verbundenen Kosten.
Beteiligungsverkäufe stehen oben auf der AgendaUniper treibt die zum Schuldenabbau notwendigen Beteiligungs-
verkäufe voran. Der Großteil des zur Disposition stehenden
Geschäfts ist reguliert und verspricht stabile und kalkulierbare
Renditen. Daher dürfte weiterhin entsprechende Nachfrage auf
dem Markt bestehen, da als Investoren auch Private-Equity- und
Kapitalanlagegesellschaften infrage kommen.
Kapazitätsmärkte bleiben eine OptionImmer wieder gibt es aufkeimende Phantasie hinsichtlich einer
möglichen Einführung eines Kapazitätsmarkts in Deutschland,
um die künftige Energieversorgung bei möglichen Engpässen
sicherzustellen. Dies gilt vor allem für die Regionen, die zeitweise
von mangelnder Einspeisung der erneuerbaren Energien betrof-
fen sind. Noch ist unklar, wie die eingerichtete »Kohlekommission«
und im Anschluss die Bundesregierung mit dem Thema der
bundesweiten Grundsicherung umgehen wird.
Kohlekommission befürwortet Kohleausstieg bis spätestens 2038Auf Veranlassung der Bundesregierung haben Mitte 2018 28 Mit-
glieder aus Politik, Wirtschaft, Industrie, Gewerkschaften und
Wissenschaft der sogenannten Kohlekommission (Kommission
für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung) ihre Tätigkeit
aufgenommen. Ende Januar 2019 wurde der Abschlussbericht
vorgelegt, der dann im Frühjahr 2019 als Gesetzesgrundlage
dienen soll.
Ein Konsens ist geglückt: Die Kohlekommission hat in ihrem
Abschlussbericht vorgeschlagen, spätestens 2038 den letzten
Kohlemeiler vom Netz zu nehmen. Hierüber soll 2032 beschlos-
sen werden. Der Ausstieg soll phasenweise stattfinden und die
erreichten Ziele immer wieder überprüft werden. Innerhalb der
nächsten vier Jahre müssen ca. 12,5 Gigawatt – von derzeit
43 Gigawatt – abgeschaltet werden. Dies entspricht etwa 24
größeren Kohle blöcken. Ein signifikanter Stellenabbau dürfte
damit einhergehen.
Die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen spielt in Deutsch-
land unvermindert eine wesentliche Rolle, und rund die Hälfte
aller Emissionen erzeugt die Energiewirtschaft, allen voran die
Kohle. Im Jahr 2018 wurden immer noch rund 22 Prozent des
Stroms mit Braunkohle und ca. 14 Prozent mit Steinkohle pro-
duziert. Auch ist das Ende der Kernenergie in greifbare Nähe
gerückt. Um keine Versorgungslücke entstehen zu lassen, ist
der Ausbau der Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien
massiv zu forcieren. Auch die im Vergleich zur Kohleverstromung
umweltfreundlichere Erdgasversorgung (Erzeugungsanteil: rund
13 Prozent) muss ebenfalls hochgefahren werden.
Offen lässt die Kommission, welche Kraftwerke zu welchem Zeit-
punkt abzuschalten sind. Diese Verhandlungen muss die Bundes-
regierung mit den Kraftwerksbetreibern führen. Uniper fordert
insbesondere rasche Klarheit über die Zukunft seines vor der
Fertigstellung stehenden Steinkohlekraftwerks Datteln 4 mit Bau-
kosten von rund 1,5 Milliarden Euro. Die Kommission sieht für
den vorzeitigen Kohleausstieg Entschädigungsleistungen für die
betroffenen Energieversorger vor. Deren Höhe soll bis 30. Juni
2020 festgelegt werden. Auch wenn noch nicht alle Fragen
geklärt sind, so wurde doch ein breiter Konsens erzielt und somit
für Uniper mehr Planungssicherheit gewonnen.
UNTERNEHMENSPORTRÄT
Die Uniper SE mit Sitz in Düsseldorf ist tätig in den Bereichen der
konventionellen Energieerzeugung und des Energiehandels mit
einem Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit in Deutschland, Europa
und Russland. Operativ ist Uniper in drei Segmente gegliedert:
Europäische Erzeugung, Globaler Handel und Internationale Strom-
erzeugung. Uniper erzielte im Geschäftsjahr 2017 bei einem
Umsatz von 72,3 Milliarden Euro (2016: 67,3 Milliarden Euro) ein
operatives Ergebnis (EBITDA) in Höhe von 1,7 Milliarden Euro
(2,1 Milliarden Euro).
Der finnische Versorger Fortum hält 49,99 Prozent der Aktien.
Neben diversen institutionellen Anlegern wie zum Beispiel Black-
Rock (insgesamt rund 9,13 Prozent) sind die aktivistischen Investo-
ren Knight Vinke (5,02 Prozent) und Elliott (17,84 Prozent) betei-
ligt (jeweils Stand Ultimo 2018). Uniper beschäftigte Ende 2017
rund 12.000 Mitarbeiter.
45ideas 203 | 03 2019
Anlageidee: Optionsscheine und Zertifikate auf Uniper
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WKN Basiswert Cap Discount Max. Rendite p.a.
Bewertungstag Geld-/Briefkurs
CU0 VNJ Uniper 22,00 EUR 17,68 % 3,04 % 20.12.2019 21,43/21,44 EUR
CU0 VNL Uniper 24,00 EUR 12,34 % 6,03 % 20.12.2019 22,81/22,82 EUR
CU0 VNN Uniper 26,00 EUR 8,35 % 10,45 % 20.12.2019 23,85/23,86 EUR
CU0 VNQ Uniper 28,00 EUR 5,69 % 16,33 % 20.12.2019 24,55/24,56 EUR
BEST Turbo-Zertifikate
WKN Basiswert Typ Basispreis/Knock-Out-Barriere
Hebel Laufzeit Geld-/Briefkurs
CJ6 88P Uniper Call 15,18 EUR 2,4 Unbegrenzt 10,90/10,93 EUR
CJ9 GR8 Uniper Call 21,65 EUR 5,8 Unbegrenzt 0,44/0,45 EUR
CJ9 GR6 Uniper Call 22,65 EUR 7,4 Unbegrenzt 0,34/0,35 EUR
CJ9 GRR Uniper Put 35,96 EUR 2,6 Unbegrenzt 0,99/1,00 EUR
CJ9 GRV Uniper Put 29,96 EUR 6,4 Unbegrenzt 0,40/0,41 EUR
CJ9 GRW Uniper Put 28,97 EUR 7,8 Unbegrenzt 0,32/0,33 EUR
Stand: 21. Februar 2019; Quelle: Commerzbank AG
Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.
Auch für den Großaktionär Fortum dürfte
die finale Ausgestaltung etwaiger Stillle-
gungen und Entschädigungsleistungen
der Uniper-Kohlekraftwerke von großem
Interesse sein. Möglicherweise wird erst
nach Vorliegen konkreter Fakten der letzte
Schritt in Richtung einer weitreichenden
Kooperation oder aber auch eine Kom-
plettübernahme mit nachfolgender Inte-
gration von Uniper gegangen.
Bau eines Gaskraftwerks für Strom-engpässeUniper hat den Zuschlag für Errichtung
und Betrieb eines Gaskraftwerks (300 Mega-
watt) in Süddeutschland (Nähe Ingolstadt)
erhalten. Denn diese Region ist vom Atom-
ausstieg, der Ende 2022 abgeschlossen
sein soll, besonders betroffen. Allerdings
soll das Gaskraftwerk, dessen Inbetrieb-
nahme für Oktober 2022 vorgesehen ist,
nicht dem Markt zur Verfügung stehen,
sondern als Sicherheitspuffer bei Engpäs-
sen in der Stromversorgung (bei wenig
Wind und Sonne) fungieren. Für die Bereit-
stellung erhält Uniper eine in der Höhe nicht
genannte Vergütung, wodurch mit stabilen
Ergebnisbeiträgen gerechnet werden kann.
Unspektakuläre NeunmonatszahlenUniper musste im Jahresvergleich einen
deutlichen Rückgang des betrieblichen
Ergebnisses hinnehmen und nach nicht
zahlungswirksamen Derivate-Bewertungs-
effekten sogar einen Verlust ausweisen.
Das Unternehmen konnte trotzdem die
Erwartungen weitgehend erfüllen. Aller-
dings wurde der Ausblick für das Gesamt-
jahr 2018 nur noch annähernd bestätigt,
das operative Ergebnis (EBIT) soll sich
eher am unteren Ende der Spanne von
800 Millionen Euro bis 1,1 Milliarden Euro
bewegen. Gewinnrevisionen folgten
umgehend. Wichtiger war allerdings die
Bestätigung der angekündigten attrak-
tiven Ausschüttungspolitik.
COMMERZBANK ANALYSEN | EINZELAKTIEN
46 ideas 203 | 03 2019
Die Fed dürfte das Ende ihres Zinserhöhungszyklus erreicht
haben. Was bleibt, ist ein gehöriger Zinsvorteil des US-Dollar
gegenüber dem Euro – insbesondere wenn man (wie wir) davon
ausgeht, dass die EZB auch dieses Jahr ihren Zins nicht erhöhen
wird. Doch dürfte der Zinsvorteil des Greenbacks nicht zu
einer dauerhaften US-Dollar-Aufwertung führen. Im Gegenteil:
Das Auslaufen des Fed-Zinszyklus dürfte negativ auf den
US-Dollar wirken.
Ist unsere US-Dollar-Prognose mit der Commerzbank- Hausmeinung inkonsistent? Auf ihrer Januar-Sitzung hat die US-Notenbank Fed ihren Kurs
unerwartet deutlich geändert. Während sie lange höhere Leit-
zinsen in Aussicht gestellt hatte, signalisierte sie nun eine längere
Pause im Zinszyklus. Unsere Fed-Watcher haben darauf reagiert
und erwarten nun keine weiteren Zinserhöhungen mehr. Gleich-
Commerzbank Analysen
US-Dollar: Das Ende des Fed-Zyklus
zeitig erwartet unser EZB-Watcher allerdings, dass die EZB 2019
immer noch nicht ihre Leitzinsen anheben wird. Der Einlagensatz
dürfte bis ins erste Quartal 2020 hinein also weiterhin bei –0,4 Pro-
zent verbleiben. Relativ hohe US-Zinsen, weiterhin kein Ende des
Negativzins-Umfelds im Euroraum (nicht einmal ein Anfang des
Endes): Auf den ersten Blick scheinen die Vorgaben für unsere
Euro-US-Dollar-Prognose für niedrigere Euro-US-Dollar-Notie-
COMMERZBANK ANALYSEN | WÄHRUNGEN
ULRICH LEUCHTMANN
Leiter Devisenanalyse,
Commerzbank
47ideas 203 | 03 2019
»
rungen zu sprechen. Die Tatsache, dass wir trotzdem für Ende
2019 einen Euro-US-Dollar-Wechselkurs von 1,24 prognosti-
zieren, scheint auf den ersten Blick inkonsistent mit diesen
Vorgaben zu sein.
Doch das ist nicht so. In der Tat halten wir schon die Annahme,
dass die Fed ihren Zinserhöhungszyklus faktisch beendet hat, für
ein starkes US-Dollar-negatives Argument – trotz im Vergleich
zum Euro attraktivem US-Dollar-Zinsniveau. Warum?
Das Ende eines Fed-Zyklus belastet den Greenback Dafür spricht erst einmal die Empirie. Das Ende der drei »norma-
len« Fed-Zinszyklen (in der Ära von Greenspan und Bernanke,
nach Auslaufen der Wechselkurs-Manipulation durch den Louvre-
Akkord und vor der großen Finanzkrise), also Anfang 1995 und
Mitte 2000 sowie Mitte 2006 (siehe Grafik 1), brachte jedes Mal
eine Phase der US-Dollar- Schwäche gegenüber der D-Mark und
später gegenüber dem Euro mit sich – unabhängig davon, was
die Bundesbank und die EZB in dieser Phase taten.
Am deutlichsten wurde das im Jahr 2000. Kurz nach dem Ende
des Fed-Zyklus Mitte Mai 2000 gab der US-Dollar gegenüber
dem Euro (in Grafik 2 aus Konsistenzgründen dargestellt als
US-Dollar/D-Mark) um 7 Prozent nach – obwohl die US-Dollar-
Zinskurve ähnlich steil blieb wie die Euro-Zinskurve, die Zins-
erwartungen also keinesfalls sofort schnelle Zinssenkungen der
Fed einpreiste.
COMMERZBANK ANALYSEN | WÄHRUNGEN
Etwas komplizierter war der Fall 1995. Hier setzte die US-Dollar-
Schwäche (siehe Grafik 3) schon zum Jahreswechsel 1994/1995
ein und nicht erst mit dem letzten Fed-Zinsschritt am 1. Februar.
Und sie dauerte bis Anfang März. Das war just der Zeitraum, in
dem weitere Fed-Zinserhö-
hungen ausgepreist wurden
– abzulesen am Verflachen
der US-Dollar-Geldmarkt-
kurve in diesem Zeitraum
(grau unterlegt in Grafik 3).
Dies ist ein gutes Beispiel
für unsere Hypothese, dass
nicht der letzte Zinsschritt
an sich der Auslöser für die
US-Dollar-Schwäche ist, son-
dern die Erwartung, dass danach nichts mehr kommt. Insbe-
sondere ist dieser Fall interessant, weil die Bundesbank just
zu dieser Zeit einen neuen Zinssenkungszyklus startete. Die
US-Dollar/D-Mark- Schwäche kam trotzdem.
Nach Ende des Fed-Zyklus im Juni 2006 dauerte es eine ganze
Weile, bis der US-Dollar nachgab. Und das, obwohl die US-
Dollar-Zinskurve sich ab diesem Zeitpunkt graduell abflachte
(grau hinterlegter Bereich in Grafik 4), der Markt also peu à
peu erkannte, dass der Fed-Zyklus zu Ende war. Ende Novem-
ber 2006 kam aber dann doch die unvermeidliche US-Dollar-
Schwäche.
Stand: 8. Februar 2019; Quelle: Bloomberg, Bundesbank, EZB, Federal Reserve System, Commerzbank Research
Grafik 1: US-Dollar/D-Mark (ab 1999 aus Euro/US-Dollar), EZB-, Bundesbank- und Fed-Leitzins Ende der Fed-Zinszyklen markiert
in Prozent
199619920
2
16
10
14
2000
Fed EZB
2004
2,50
0,50
1,50
2,25
1,00
2,00
in US-Dollar/D-Mark
6
1,75
1,25
0,75
Bundesbank US-Dollar/D-Mark
8
12
4
19981994 2002 2006 2008
Stand: 8. Februar 2019; Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research
Grafik 2: US-Dollar/D-Mark (aus Euro/US-Dollar) und Steilheit der US-Dollar- und Euro-Zinskurven März 2000 bis Juni 2000 Ende des Fed-Zinszyklus markiert
in Basispunkten
Apr 00Mrz 0020
30
70
50
60
Mai 00
6M/1M US-Dollar LIBOR-spread 6M/1M Euro LIBOR-spread
Jun 00
2,20
1,80
2,00
2,15
1,90
2,10
in US-Dollar/D-Mark
US-Dollar/D-Mark
40
2,05
1,95
1,85
»Wir halten schon die
Annahme, dass die Fed
ihren Zinserhöhungszyklus
faktisch beendet hat, für
ein starkes US-Dollar-
negatives Argument.«
48 ideas 203 | 03 2019
»COMMERZBANK ANALYSEN | WÄHRUNGEN
Die Empirie spricht also dafür, dass in der Tat das Ende eines
Fed-Zinszyklus früher oder später den US-Dollar belastet. Zuge-
geben, ein Stichprobenumfang von drei ist kein sonderlich
starkes Indiz für diese These. Ohne theoretische Unterfütterung
nützt das empirische Ergebnis wenig. Doch ist unsere These sehr
gut von der ökonomischen Theorie untermauert.
Ungedeckte Zinsparität funktioniert Machen wir uns dazu
zunächst klar, was eine
überraschende Fed-Zins-
erhöhung für den Euro/
US-Dollar-Wechselkurs
bedeutet: Euro/US-Dol-
lar-Short-Positionen
werden attraktiver, weil der Carry-Vorteil solcher Positionen
zunimmt. Der US-Dollar wertet auf. Wie weit? So weit, bis er –
gemessen an allen Argumenten jenseits der Zinsdifferenz – so
teuer ist, dass die Risiken, die aus der so definierten US-Dollar-
Überbewertung entstehen, gerade durch die Zinsdifferenz
abgegolten werden.
Für die Zeit nach dieser Anpassung bedeutet das aber: Ändert
sich am sonstigen Rahmenbild nichts, wertet der US-Dollar ten-
denziell wieder ab. Im Idealfall gerade mit der Geschwindigkeit,
die den Zinsvorteil just ausgleicht. In dieser Idealvorstellung (von
der ökonomischen Theorie als »ungedeckte Zinsparität« bezeich-
net) haben spekulative Anleger – nach der Anpassung an den
von uns angenommenen unerwarteten Fed-Zinsschritt – keine
Gelegenheit mehr, systematisch Outperformance zu generieren,
indem sie eine einfache Carry-Strategie fahren (also Euro/US-
Dollar-Short-Positionen eingehen). Die Idee dahinter ist: Der
Markt sollte so effizient agieren, dass eine derartig einfache Idee
wie die Carry-Strategie keine systematische Performance gene-
rieren sollte. In einem effizienten Markt (in dem die Gewinne des
einen die Verluste des anderen sind) sollte es nicht so einfach
sein, Geld zu verdienen. Dieser Idealfall ist in der Realität nicht
immer zu beobachten. Die ungedeckte Zinsparität (so die
Bezeichnung dieses Kalküls in der Wissenschaft) galt lange
nicht. Einfache Carry-Strategien erzielten lange systematische
Outperformance. Eine ganze Generation von Ökonomen hat
viele Regalmeter mit Studien gefüllt, die dieses Phänomen zu
erklären versuchten. Und eine ganze Generation von FX-Mana-
gern hat kaum etwas anderes gemacht, als dieser Strategie zu
frönen. Der Autor dieser Zeilen gehörte dazu, und ich kann Ihnen
sagen: Es war eine einfache, schöne Zeit als FX-Manager.
Grafik 5 zeigt die Performance einer damals sehr beliebten
Carry-Strategie (die ein wenig diversifiziert und damit währungs-
spezifische Effekte dämpft). Hierbei stehen Long-Positionen in
den drei G10-Währungen mit dem höchsten Zins auf der Short-
Stand: 8. Februar 2019; Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research
Grafik 4: US-Dollar/D-Mark (aus Euro/US-Dollar) und Steilheit der US-Dollar- und Euro-Zinskurven April 2006 bis Juli 2007 Ende des Fed-Zinszyklus markiert
Apr 07Jan 07Jul 06Apr 06–20
0
100
40
60
80
Okt 06
6M/1M US-Dollar LIBOR-spread 6M/1M Euro LIBOR-spread
Jul 07
1,60
1,30
1,40
1,55
1,35
1,50
in US-Dollar/D-Mark
US-Dollar/D-Mark
20
1,45
in Basispunkten
Stand: 8. Februar 2019; Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research
Grafik 3: US-Dollar/D-Mark und Steilheit der US-Dollar- und D-Mark-Zinskurven August 1994 bis Juni 1995 Ende des Fed-Zinszyklus markiert
in Basispunkten
Nov 94Aug 94–50
0
200
100
150
Feb 95
6M/1M US-Dollar LIBOR-spread 6M/1M D-Mark LIBOR-spread
Mai 95
1,60
1,20
1,40
1,55
1,30
1,50
in US-Dollar/D-Mark
US-Dollar/D-Mark
50
1,45
1,35
1,25
»Die Empirie spricht also
dafür, dass in der Tat das
Ende eines Fed-Zinszyklus
früher oder später den
US-Dollar belastet.«
49ideas 203 | 03 2019
»
Seite drei Positionen in den Währungen mit dem niedrigsten
Zinsniveau gegenüber. Alle Positionen sind wertmäßig gleich
groß. Die graue Linie zeigt die Gesamtperformance dieser Stra-
tegie. Sie funktionierte bis zur US-Immobilienkrise 2007 spekta-
kulär gut und auch wieder von Anfang 2009 bis Anfang 2013.
Der entscheidende Punkt ist allerdings: Seitdem funktioniert sie
nicht mehr. Die rote Linie zeigt von da an (im grau hinterlegten
Zeitraum) keinen Aufwärtstrend mehr. In der Tat ist sie von
einem Random Walk (dem Prozess, den man bei effizienten
Märkten erwarten darf) nicht mehr zu unterscheiden.
Was heißt das aber für die Beziehung zwischen Zinsen und
Wechselkursen? Die Performance einer Carry-Strategie setzt
sich aus zwei Teilen zusammen:
• dem Ertrag, der aus der Relativbewegung der Spot-Wechsel-
kurse der Long- und Short-Positionen entsteht (gelbe Linie in
Grafik 5), und
• dem laufenden Ertrag, der aus der Zinsdifferenz zwischen den
Long- und Short-Positionen entsteht (blaue Linie in Grafik 5).
Der laufende Ertrag ist bei unserer einfachen Carry-Strategie per
definitionem stets positiv. Die Zins- und die Spotperformance
sind in Grafik 5 abgetragen. Wir sehen eine Trivialität: Da seit
2013 (grauer Bereich) die Gesamtperformance keinen positiven
Stand: 8. Februar 2019; Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research
Grafik 5: Performance der G10-Carry-Strategie Performanceindizes, indexiert: Anfang 2000 = 100
Index
2014 20182012200820042000
Total
90
130
170
210
250
110
150
190
230
201020062002
Spot Interest
2016
Stand: 8. Februar 2019; Quelle: OECD, Bloomberg, Commerzbank Research
Grafik 6: Kaufkraftparität von Euro/US-Dollar Euro/US-Dollar-Wechselkurs, absolute Kaufkraftparität nach OECD-Schätzung, ±1 und ±2 Standardabweichungen
2015 20172013200920052001
1 Standardabweichung 2 Standardabweichung
0,8
0,9
1,1
1,3
1,5
1,7
1,0
1,2
1,4
1,6
201120072003
Spot PPP
Trend mehr aufweist, ihre Komponente »Zinsperformance« aber
weiterhin positiv verläuft, muss ihre Komponente »Wechselkurs-
ertrag« einen negativen Trend besitzen. Die gelbe Linie bewegt
sich seitdem signifikant abwärts. Mit anderen Worten: Für das
G10-Universum gilt seit einigen Jahren: Ein hohes Zinsniveau ist
eher ein Argument für eine Abwertung der betroffenen Währung
als für ihre Aufwertung.
Die ungedeckte Zins-
parität gilt seitdem, aber
auch: Ein hohes Zins-
niveau ist kein positives
Argument für eine Wäh-
rung mehr.
Für den US-Dollar heißt
das: Das im Vergleich
hohe Zinsniveau spricht
eher für höhere Euro/
US-Dollar-Wechselkurse als für niedrige. Das mögen viele Markt-
teilnehmer für unplausibel halten. Kein Wunder, denn im größten
Teil der Zeit, in der Händler an den FX-Tischen dieser Welt im
Arbeitsleben standen, war es gerade andersherum. Gewohnte
Gewissheiten – zumal sie sich so gut anhören wie »eine Währung
mit hohem Zins ist attraktiv und sollte zulegen« – werden nur
sehr langsam infrage gestellt. Grafik 5 ist der Beleg dafür, dass
dafür allerhöchste Zeit ist.
»Für das G10-Universum
gilt seit einigen Jahren: Ein
hohes Zinsniveau ist eher ein
Argument für eine Abwertung
der betroffenen Währung als
für ihre Aufwertung.«
COMMERZBANK ANALYSEN | WÄHRUNGEN
50 ideas 203 | 03 2019
»
«
Anlageidee: Optionsscheine und Zertifikate auf den Euro/US-Dollar-Wechselkurs
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portional an Kursveränderungen zu
partizipieren. Ein Überblick über das
gesamte Spektrum an Produkten auf
Währungen steht Ihnen im Internet unter
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WKN Basiswert Strategie Faktor Laufzeit Geld-/Briefkurs
CD9 105 EUR/USD Long 1 Unbegrenzt 9,50/9,52 EUR
CD9 10B EUR/USD Long 5 Unbegrenzt 6,82/6,89 EUR
CD9 10D EUR/USD Long 10 Unbegrenzt 3,35/3,42 EUR
CD9 1QE EUR/USD Short –1 Unbegrenzt 10,23/10,25 EUR
CD9 10C EUR/USD Short –5 Unbegrenzt 9,34/9,44 EUR
CD9 10E EUR/USD Short –10 Unbegrenzt 6,24/6,36 EUR
BEST Turbo-Optionsscheine
WKN Basiswert Typ Basispreis/Knock-Out-Barriere
Hebel Laufzeit Geld-/Briefkurs
CJ6 VV9 EUR/USD Call 0,9536 USD 6,3 Unbegrenzt 15,89/15,90 EUR
CJ6 VV8 EUR/USD Call 1,0488 USD 13,3 Unbegrenzt 7,50/7,52 EUR
CJ6 VV6 EUR/USD Put 1,2698 USD 8,3 Unbegrenzt 12,06/12,08 EUR
CJ6 VV7 EUR/USD Put 1,2306 USD 11,6 Unbegrenzt 8,60/8,62 EUR
Stand: 21. Februar 2019; Quelle: Commerzbank AG
Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.
Der US-Dollar ist im Vergleich zum Euro »teuer«Gemessen an den relativen Preisniveaus
(Kaufkraftparität, PPP) ist der US-Dollar
gegenüber dem Euro überbewertet (bzw.
in Grafik 6: Der Euro ist unterbewertet).
Das ergibt derzeit Sinn, denn die Fed-
Zinserwartungen des Marktes nahmen
bis in den Herbst hinein zu. Eine zuneh-
mende »Überbewertung« des US-Dollar
war gerechtfertigt, denn daraus resul-
tierende zu erwartende zukünftige US-
Dollar-Abwertungen werden durch den
Zinsvorteil ausgeglichen.
Nun aber – am Ende des Fed-Zinszyklus –
kommen wir in die Situation, in der die
Fed-Erwartungen nicht weiter steigen.
Damit überwiegt das Argument der
Überbewertung. Wir rechnen daher für
2019 mit einer allgemeinen US-Dollar-
Schwäche. Nicht trotz, sondern wegen
des hohen Zinsniveaus, das dann zum
Argument gegen den Greenback wird,
wenn nicht mehr zu erwarten ist, dass
die Fed noch weiter erhöht.
COMMERZBANK ANALYSEN | WÄHRUNGEN
51ideas 203 | 03 2019
AKTIONEN & TERMINE
März 2019
Die wichtigsten Termine im Überblick
Konjunktur- und Wirtschaftstermine
Tag Zeit Land Betreff
1. März 16.00 ISM-Einkaufsmanagerindex (Februar 2019)
4. März 10.30 sentix-Konjunkturindex (März 2019)
11.00 Erzeugerpreise (Januar 2019)
5. März 09.55 Markit Composite Index (Februar 2019)
11.00 Einzelhandelsumsätze (Januar 2019)
7. März 13.45 EZB-Sitzung (Zinsentscheidung)
21.00 Verbraucherkredite (Januar 2019)
8. März 14.30 Arbeitslosigkeit (Februar 2019)
11. März 08.00 Handelsbilanz (Januar 2019)
08.00 Importe und Exporte (Januar 2019)
12. März 13.30 Verbraucherpreisindex (Februar 2019)
13. März 11.00 Industrieproduktion (Januar 2019)
14. März 13.30 Import- und Exportpreise (Februar 2019)
15. März Bank of Japan (Zinsentscheidung)
11.00 Harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI) (Februar 2019)
13.30 Empire State Manufacturing Index (März 2019)
19. März 11.00 ZEW-Konjunkturerwartungen (März 2019)
20. März 08.00 Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (Februar 2019)
19.00 Fed-Sitzung (Zinsentscheidung)
21. März Börsenfeiertag Tokio
13.00 Bank of England (Zinsentscheidung)
16.00 Verbrauchervertrauen (März 2019)
22. März 15.00 Absatz bestehender Häuser (Februar 2019)
25. März 10.00 Ifo-Geschäftsklimaindex (März 2019)
15.00 Absatz neuer Eigenheime (Februar 2019)
26. März 08.00 GfK-Konsumklimaindex (April 2019)
15.00 Verbrauchervertrauen (März 2019)
29. März 14.45 Chicago Einkaufsmanagerindex (März 2019)
Unternehmenskalender
Tag Land Unternehmen Veranstaltung/Veröffentlichung
1. März Rheinmetall Veröffentlichung vorläufiger Zahlen 2018
5. März Evonik Berichterstattung 4. Quartal 2018
7. März Continental Jahrespressekonferenz
Deutsche Post Geschäftsbericht 2018
hannover re Bilanzpressekonferenz zum Jahresabschluss 2018
Hugo Boss Veröffentlichung der Ergebnisse des Gesamtjahrs 2018
Merck Q4/FY 2018 Telefonkonferenz für Presse und Telefonkonferenz für Analysten
Vonovia Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2018
12. März Klöckner & Co. Veröffentlichung Jahresergebnis 2018
Volkswagen Jahrespressekonferenz 2019
13. März adidas Ergebnisse Gesamtjahr 2018
E.ON Veröffentlichung des Geschäfts-berichts 2018
14. März Deutsche Lufthansa Jahresergebnis 2018
K+S Veröffentlichung des Geschäfts-berichts 2018
Lanxess GJ 2018 Ergebnisse
RWE Entwicklung des Geschäftsjahrs 2018
20. März BMW Bilanzpressekonferenz 2019
Münchener Rück Bilanzpressekonferenz zum Konzern-abschluss 2018
21. März HeidelbergCement Geschäftsbericht 2018
22. März Deutsche Bank Geschäftsbericht 2018
Salzgitter Bilanzpressekonferenz
27. März SGL Group Geschäftsbericht 2018
28. März 1&1 Drillisch Geschäftsbericht 2018
Aareal Bank Geschäftsbericht zum 31. Dezember 2018
29. März Erste Group Jahresfinanzbericht 2018
52 ideas 203 | 03 2019
Das Jahr 2019 startete für die Zuckerpreise mit einem Plus,
denn die Produktion in den beiden wichtigsten Ländern
Brasilien und Indien verläuft enttäuschend. Damit wird schon
in der Saison 2018/2019 ein Defizit am globalen Zuckermarkt
wahrscheinlicher. Kaffee Arabica kann sich nicht von der Marke
von 100 US-Cent je Pfund lösen. Denn trotz eines bevorstehen-
den Niedrigertragsjahrs in Brasilien wird dort die zweithöchste
Kaffeeernte aller Zeiten erwartet.
ZuckerDer Rohzuckerpreis ist Anfang 2019 – unterstützt durch höhere
Ölpreise – von unter 12 US-Cent je Pfund zur Jahreswende, auf
zwischenzeitlich gut 13 US-Cent je Pfund gestiegen. Dies ist im
Vergleich der vergangenen Jahre noch immer ein recht niedriges
Niveau und maßgeblich der weiterhin üppigen Versorgungslage
am internationalen Zuckermarkt geschuldet (siehe Grafik 1).
Nach zwei defizitären Jahren dürfte die Saison 2017/2018 im
September mit einem erheblichen Überschuss geendet haben.
Diesen gibt die Internationale Zuckerorganisation ISO mit 7,3 Mil-
lionen Tonnen an. Lange Zeit hatten auch für 2018/2019 Über-
schussschätzungen den Ausblick dominiert. Die ISO erwartete
in ihrer letzten Prognose von November, dass das Angebot die
Commerzbank Analysen
Zucker und Kaffee: Leichter Preis-anstieg – und noch Luft nach oben
Nachfrage um 2,2 Millionen Tonnen übersteigt. Mitte des ver-
gangenen Jahres lag sie sogar noch deutlich höher. Doch selbst
der abgesenkte Überschuss scheint inzwischen fraglich und
einige Beobachter prognostizieren bereits ein kleines Defizit.
COMMERZBANK ANALYSEN | ROHSTOFFE
Stand: 8. Februar 2019; Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research
Grafik 1: Zuckerpreise erholen sich Anfang 2019 nur geringfügigRoh- und Weißzuckerpreise
in US-Dollar je Tonne
Jan 19Jul 18Jan 18Jul 17Jan 17
Weißer Zucker, ICE Europe, links Rohzucker #11, ICE US, rechts
200
300
400
500
600 27
9
11
15
19
23
13
17
21
25
in US-Cent je Pfund
DR. MICHAELA KUHL
Rohstoffanalyse, Commerzbank
53ideas 203 | 03 2019»
Denn die Produktion in den beiden größten Produzentenländern
Indien und Brasilien bleibt hinter den Erwartungen zurück (siehe
Grafik 2). In Indien wurde aus dem weiteren Anstieg gegenüber
der rekordhohen Produktion 2017/2018 nun doch nichts. Statt
lange unterstellten 34 bis 35 Millionen Tonnen werden es wohl,
bedingt durch die Trockenheit und das Auftreten von Pflanzen-
krankheiten, nur etwa 30 Millionen Tonnen und damit etwas
weniger als im Vorjahr. Im Hauptanbaugebiet Brasiliens, Center-
South, dürften laut der
staatlichen Prognosebe-
hörde Conab nur 29,1 Millio-
nen Tonnen Zucker herge-
stellt werden (–18 Prozent).
Im Spätsommer 2018 war
Conab für 2018/2019 noch
von 31,6 Millionen Tonnen
ausgegangen. Zum einen ist
die Zuckerrohrmenge nun
doch etwas niedriger als im Vorjahr, zum anderen wird ein noch-
mals höherer Anteil des Zuckerrohrs der Verarbeitung zu Ethanol
zugeführt. Im bisherigen Saisonverlauf betrug dieser Anteil laut
Zuckerindustrievereinigung Unica 65 Prozent, nach 53 Prozent
im Vorjahr. Im Ergebnis dürfte also Indien trotz der reduzierten
COMMERZBANK ANALYSEN | ROHSTOFFE
Prognosen bei der Zuckerproduktion über Brasilien Center- South
liegen. Auch für Thailand wurden Korrekturen vorgenommen,
sodass aus dem angestrebten Plus gegenüber dem Vorjahr
ein Minus wird, das das Cane and Sugar Board auf 7,5 Prozent
schätzt.
In der EU dürfte die Produk-
tion 2018/2019 ebenfalls
deutlich hinter dem Vorjahr
zurückbleiben. Nach Angaben
der EU-Kommission von Ende
Januar dürften es nur noch
18,2 Millionen Tonnen sein,
also 15 Prozent weniger als im Vorjahr und 1 Million Tonnen
unter der noch im Herbst gültigen Kommissionsschätzung. Der
Produktionsrückgang geht fast vollständig auf das Konto dürre-
bedingt niedrigerer Erträge (–13 Prozent). Die geringere EU-
Zuckerproduktion geht dann auch mit weit niedrigeren Netto-
Exporten der EU einher. 2017/2018 war erstmals seit vielen Jah-
ren per Saldo Zucker aus der EU exportiert worden, und zwar
gut 2 Millionen Tonnen. 2018/2019 dürften es wohl nur 1,5 Mil-
lionen Tonnen werden. Der letzte verfügbare EU-Zuckerpreis
von November 2018 lag mit 320 Euro je Tonne nochmals 90 Euro
»Die niedrigere
EU-Zuckerproduktion
geht dann auch mit
weit niedrigeren Netto-
Exporten der EU einher.«»Nach zwei defizitären
Jahren dürfte die Saison
2017/2018 für Zucker
mit einem erheblichen
Überschuss geendet haben.«
54 ideas 203 | 03 2019
»COMMERZBANK ANALYSEN | ROHSTOFFE
niedriger als ein Jahr zuvor, was nicht ohne Auswirkungen auf
das künftige Angebot bleiben dürfte.
All diese Faktoren, gemeinsam mit der Erwartung, dass 2019/
2020 das niedrige Preisniveau – nicht zuletzt, aber auch nicht nur
in der EU – zu einer merklichen Einschränkung bei der bestellten
Fläche sorgen dürfte, trugen zum Preisanstieg zu Jahresbeginn
bei. Dieser ist jedoch allenfalls als moderat zu bezeichnen. Dar-
auf, dass Umschichtungen in den Positionierungen kurzfristig
orientierter Marktteilnehmer zu dem Preisanstieg beigetragen
haben, gibt es wenig Hinweise. Allerdings kann dies aufgrund
der über Wochen wegen des Haushaltsstreits in den USA aus-
gesetzten Veröffentlichung der CFTC-Daten erst nachvollzogen
werden, wenn der Veröffentlichungsrückstau aufgelöst ist. Wir
hätten erwartet, dass der Preis durch den etwas stärker notie-
renden brasilianischen Real mehr Auftrieb bekommt. Auch für
den weiteren Verlauf ist die Wechselkursbewegung der brasilia-
nischen Währung von Bedeutung.
Unsere Kollegen von der Währungsanalyse erwarten eine weiter-
hin hohe Unsicherheit dadurch, dass die neue Regierung mit
einem stark fragmentierten Parlament zusammenarbeiten muss.
Nicht zuletzt wegen der niedrigeren Erwartungen für US-Zins-
erhöhungen hat sich der Ausblick für den Real aber verbessert.
In der zweiten Jahreshälfte rechnen sie mit einer moderaten
Stärkung des Real, was die brasilianischen Ausfuhren verteuert
und die in US-Cent notierten Zuckerpreise stützen sollte.
KaffeeDie Notierungen für Arabica-Kaffee kommen nicht nachhaltig
auf die Beine (siehe Grafik 3). Der Anstieg im Herbst, als sich
Arabica von einem 12-Jahres-Tief von unter 100 US-Cent auf
über 120 US-Cent erholte, erwies sich als vorübergehend. Mitte
Februar kostete Arabica 105 US-Cent je Pfund. Der Robusta-
Preis notierte im Herbst auf einem Mehrmonatshoch, bevor er
im Dezember auf unter
1.450 US-Dollar je Tonne
und damit den niedrigsten
Stand seit März 2016
absackte. Bis Mitte Februar
hat er sich wieder etwas
erholt. Das im Vergleich
der vergangenen Jahre
und Jahrzehnte niedrige
Preisniveau ist Folge der
hohen Verfügbarkeit von Kaffee. Die Internationale Kaffeeorga-
nisation ICO erwartet, dass die Kaffeepreise auch während der
nächsten Monate wegen der Erwartung eines zweiten Über-
schusses in Folge am globalen Kaffeemarkt gedämpft bleiben.
Die ICO erwartet diesen bei 2,3 Millionen Sack, 2017/2018 war er
laut ICO sogar noch 1 Million Sack höher gewesen. Die Analysten
des Rohstoff-Brokers Marex Spectron erwarten 2018/2019 sogar
einen Überschuss von 8,2 Millionen Sack bei beiden Kaffeesorten
zusammen. Dabei soll sowohl bei Arabica als auch bei Robusta
das Angebot die Nachfrage übersteigen.
Stand: 8. Februar 2019; Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research
Grafik 3: Ka�ee – Preise steigen noch nicht nachhaltigKa�eepreise ICE US New York (A), ICE Europe London (R)
in US-Dollar je Tonne
Jan 19Jan 18Jul 17Jan 17Jul 16Jan 16
Robusta (R), links Arabica (A), rechts
1.000
1.500
1.750
2.000
2.250
2.500 190
90
110
150
130
170
in US-Cent je Pfund
1.250
Jul 18
Stand: 5. Februar 2019; Quelle: Conab, ISMA, Commerzbank Research
Grafik 2: Zucker – Produktion in Brasilien und Indien sinktPrognosen zur Produktion 2018/2019 über die Zeit
in Mio. Tonnen
2017/2018 ConabMai 18
ConabAug 18
ISMAJul 18
ISMAOkt 18
ISMAJan 19
20
22
24
28
32
36
26
30
34
ConabDez 18
2017/2018
CS Brasilien Indien
»Das im Vergleich der
letzten Jahre und Jahrzehnte
niedrige Preisniveau ist Folge
der hohen Verfügbarkeit
von Kaffee.«
55ideas 203 | 03 2019»
COMMERZBANK ANALYSEN | ROHSTOFFE
Grafik 4: Ka�ee – Rekord für Niedrigertragsjahr vorausBrasilianische Ka�eeproduktion, 2019: Mitte der Conab-Spanne
in Mio. Sack
2013 2015 2017 20190
10
20
30
50
70
Stand: 5. Februar 2019; Quelle: Conab, Commerzbank Research
Niedrigertragsjahr Hochertragsjahr
40
60
2005 2007 20092006 2008 2012 2014 2016 201820112010
2019 Prognose
Vor allem die rekordhohe brasilianische Ernte bestimmt diese
Erwartung. Ob sie nun wie von der brasilianischen Prognose-
behörde Conab angegeben endgültig 61,7 Millionen Sack oder
sogar wie laut dem Exportunternehmen Comexim 63 Millionen
Sack beträgt, bleibt abzuwarten – ein neuer Rekord wird aber
auf jeden Fall markiert (siehe Grafik 4). Aus Vietnam kommt
2018/2019 ebenfalls eine hohe Menge (Robusta-)Kaffee. In einer
Bloomberg-Umfrage unter Kaffeehandelshäusern wird die inzwi-
schen beendete Ernte im Durchschnitt auf 1,74 Millionen Tonnen
(29 Millionen Sack) geschätzt. Dies wäre nur geringfügig weniger
als im rekordhohen Vorjahr. Zwar waren die Prognosen zwischen-
zeitlich noch höher gewesen, die kritische Einschätzung des
Wetterdienstes im Oktober, wonach in den ersten Monaten 2019
mit weit unterdurch-
schnittlichen Regenfällen
zu rechnen sei, hat sich
bisher aber nicht realisiert.
Nur in Kolumbien sank die
Kaffeeproduktion in den
ersten drei Monaten von
2018/2019 (Oktober bis
Dezember) wegen der
späten Blüte und des
schlechten Wetters um
7 Prozent. Auch im Gesamtjahr 2018 war die Ernte niedriger als
2017. In der zweiten Jahreshälfte wurde die Produktion durch
ein leichtes La-Niña-Phänomen beeinträchtigt, das in den Anden-
ländern oft mit starken Regenfällen einhergeht.
Auch der Blick nach vorn vermag derzeit keine Unruhe aufkom-
men zu lassen. Das kommende Jahr ist zwar (bei Arabica-Kaffee)
ein ertragsschwächeres im zweijährigen Zyklus der brasiliani-
schen Kaffeeproduktion und dürfte als solches mit einer deutlich
niedrigeren Produktion einhergehen. Comexim erwartet für
2019/2020 eine brasilianische Gesamternte von 58,2 Millionen
»Sowohl bei Arabica als auch
bei Robusta soll das Angebot
die Nachfrage übersteigen.
Vor allem die rekordhohe
brasilianische Ernte bestimmt
diese Erwartung.«
56 ideas 203 | 03 2019
»
«
Sack, wobei nur die Produktion von Ara-
bica rückläufig erwartet wird, während
nochmals mehr Robusta geerntet werden
soll. Dem stimmt die Prognosebehörde
Conab zu, die in ihrer ersten Schätzung
für 2019/2020 die Kaffeeernte Brasiliens
allerdings mit 50,5 bis 54,5 Millionen
Sack niedriger und ähnlich hoch wie
die größte Kooperative des Landes,
Cooxupe, ansetzt. Dies wäre ein emp-
findlicher Rückgang gegenüber der
letztjährigen Rekordernte. Für ein
Niedrig ertragsjahr würde die erwartete
Erntemenge aber noch immer einen
neuen Rekord bedeuten. Laut der brasi-
lianischen Exportvereinigung Cecafe
dürften 2019 nochmals 8 Prozent mehr
Kaffee aus Brasilien exportiert werden
als 2018 und auch etwas mehr als beim
bisherigen Rekord aus dem Jahr 2015.
Versorgungsängste dürften am Welt-
markt also nicht aufkommen, zumal die
insbesondere zu Brasilien recht optimis-
tischen Prognosen bisher einen in etwa
ausgeglichenen globalen Kaffeemarkt
2019/2020 erwarten lassen.
So dürfte auch die Preiswirkung der
absehbar geringeren Produktion 2019/
2020 eher moderat ausfallen. Leichten
Aufwind für die Kaffeepreise erwarten
wir aber von dem vor allem in der zwei-
ten Jahreshälfte wohl etwas stärker
notierenden brasilianischen Real. Ein
gewisser Preisspielraum nach oben
besteht also durchaus.
Anlageidee: Zertifikate auf Zucker und Kaffee
Sie möchten von der künftigen Wert-
entwicklung von Kaffee und Zucker
profitieren? Mit Optionsscheinen und
Zertifikaten der Commerzbank haben
Sie die Möglichkeit, überproportional an
steigenden oder fallenden Notierungen zu
partizipieren.
Aber Achtung: Da die von der Commerz-
bank angebotenen Produkte in Euro
notieren, die Handelspreise von Zucker
und Kaffee allerdings in US-Dollar,
besteht für den Investor ein Währungs-
risiko, wenn der Euro/US-Dollar-Wech-
selkurs steigen sollte.
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CU0 1A7 Sugar Future Call 0,110 USD 5,7 2,06/2,07 EUR
CJ4 XF7 Sugar Future Put 0,158 USD 5,2 2,23/2,24 EUR
CJ4 XF6 Sugar Future Put 0,143 USD 12,8 0,91/0,92 EUR
CU0 1AJ Coffee Future Call 0,817 USD 5,1 1,72/1,74 EUR
CU0 1AN Coffee Future Call 0,927 USD 11,5 0,76/0,77 EUR
CJ8 CQU Coffee Future Put 1,242 USD 4,1 2,13/2,15 EUR
CJ7 ZPD Coffee Future Put 1,131 USD 7,6 1,16/1,17 EUR
Faktor-Zertifikate mit unbegrenzter Laufzeit
WKN Basiswert Strategie Faktor Geld-/Briefkurs
CJ3 D66 Sugar Future Long 3 4,56/4,60 EUR
CJ3 D68 Sugar Future Long 6 3,93/4,01 EUR
CJ3 D7B Sugar Future Short –3 3,60/3,63 EUR
CJ3 D7D Sugar Future Short –6 2,37/2,41 EUR
CJ3 D6E Coffee Future Long 3 2,39/2,42 EUR
CJ3 D6H Coffee Future Long 6 1,06/1,09 EUR
CJ3 D6M Coffee Future Short –3 6,86/6,95 EUR
CJ3 D6Q Coffee Future Short –6 8,87/9,09 EUR
Stand: 21. Februar 2019; Quelle: Commerzbank AG
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Harffstraße 110a, 40591 Düsseldorf
www.anlegertag.de
| Börsentag Frankfurt | 23.03.2019Kongresshaus Kap Europa, Messe Frankfurt GmbH
Osloer Straße 5, 60327 Frankfurt am Main
www.boersentag-frankfurt.de
| Börsentag München | 30.03.2019MOC München – Atrium 3 + 4
Lilienthalallee 40, 80939 München
www.boersentag-muenchen.de
| Invest Stuttgart | 05.–06.04.2019Landesmesse Stuttgart
Messepiazza 1, 70629 Stuttgart
www.messe-stuttgart.de/invest/
Messen, Börsentage & SeminareCommerzbank Derivate-Experten vor Ort
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58 ideas 203 | 03 2019
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Schwierzeck, Cornelia Steinheuer-Zoz,
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21. Februar 2019
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(S. 46–50), Veer (S. 51), jkpictressions/
photocase.de (S. 57 oben mittig), Frank
Brehm/photocase.de (S. 57 oben rechts)
ideas erscheint als Werbemitteilung des
Bereichs Equity Markets & Commodities
der Commerzbank einmal monatlich.
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Rechtliche Hinweise
Diese Information ist eine Marketingunterlage im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes, das heißt, sie genügt nicht allen Anforderungen für Finanzanalysen und für die Commerzbank AG oder ihre Mitarbeiter besteht kein gesetz-liches Verbot, vor Veröffentlichung der Information in den darin genannten Wertpapierprodukten zu handeln.Die hier wiedergegebenen Informationen und Wertungen (»Information«) sind ausschließlich für Kunden der Commerzbank AG in Kontinentaleuropa bestimmt. Ins-besondere ist die Information nicht für Kunden oder andere Personen mit Sitz oder Wohnsitz in Großbritannien, den USA, in Kanada oder Asien bestimmt und darf nicht an diese Personen weitergegeben bzw. in diese Länder eingeführt oder dort verbreitet werden.Nicht namentlich gezeichnete Beiträge stammen aus der Redaktion. Diese behält sich vor, Autorenbeiträge zu bear-beiten. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Wesentliche Informa-tionsquellen für diese Ausarbeitung sind Informationen, die die Commerzbank AG für zuverlässig erachtet. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung.Ob und in welchem zeitlichen Abstand eine Aktualisierung dieser Ausarbeitung erfolgt, ist vorab nicht festgelegt worden.Bei Briefen an die Redaktion wird das Recht zur – auch auszugsweisen – Veröffentlichung vorausgesetzt.Für die Erstellung dieser Ausarbeitung ist der Bereich Equity Markets & Commodities der Commerzbank AG, Frankfurt am Main, bzw. etwaig in der Ausarbeitung genannte Konzerngesellschaften verantwortlich.Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwe-cken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbstständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung.Die genannten Finanzinstrumente werden lediglich in Kurz-form beschrieben. Eine Anlageentscheidung sollte nur auf der Grundlage der Informationen in den Endgültigen Bedin-gungen und den darin enthaltenen allein maßgeblichen vollständigen Emissionsbedingungen getroffen werden. Die Endgültigen Bedingungen sind im Zusammenhang mit dem jeweils zugehörigen Basisprospekt zu lesen und können zusammen mit dem Basisprospekt unter Angabe der WKN bei der Commerzbank AG, GS-MO, 2.1.5 New Issue and SSD Services, Neue Börsenstraße 1, 60487 Frankfurt am Main, angefordert werden.Die Commerzbank AG erhält für den Vertrieb der genannten Wertpapiere den Ausgabeaufschlag und/oder Vertriebs-/Vertriebsfolgeprovisionen von der Fondsgesellschaft oder Emittentin bzw. erzielt als Emittentin oder Verkäuferin eige-ne Erträge. In der Konditionengestaltung ist eine Marge der Bank enthalten, die neben dem Aufwand für die Strukturie-rung und Absicherung den Ertrag der Bank abdeckt.Beim Erwerb, der Veräußerung und der Verwahrung von Finanzprodukten fallen für den Anleger Kosten an. Weitere Informationen zu den entsprechenden Transaktionskosten und zur Höhe des Depotentgelts erhalten Anleger bei ihrer Bank oder Sparkasse.Die Commerzbank AG ist nicht dazu verpflichtet, diese Pub-likation zu aktualisieren, abzuändern oder zu ergänzen oder deren Empfänger auf andere Weise zu informieren, wenn sich ein in dieser Publikation genannter Umstand oder eine darin enthaltene Stellungnahme, Schätzung oder Prognose ändert oder unzutreffend wird.
Die in der Vergangenheit gezeigte Kursentwicklung von Finanzinstrumenten erlaubt keine verlässliche Aussage über deren zukünftigen Verlauf. Eine Gewähr für den zukünftigen Kurs, Wert oder Ertrag eines in dieser Publikation genannten Finanzinstruments oder dessen Emittenten kann daher nicht übernommen werden. Die Commerzbank AG, ihre Geschäftsleitungsorgane, leitenden Angestellten oder Mit-arbeiter übernehmen keinerlei Haftung für Schäden, die gegebenenfalls aus der Verwendung dieses Dokuments, seines Inhalts oder in sonstiger Weise entstehen. Die Commerzbank AG kann auf eigene Rechnung mit Kunden Geschäfte in diesen Finanzinstrumenten tätigen oder als Market Maker für diese agieren, Investmentbanking-Dienst-leistungen für diese Emittenten erbringen oder solche anbieten.Offenlegung möglicher Interessenkonflikte der Commerz-bank AG, ihrer Tochtergesellschaften, verbundenen Unter-nehmen (»Commerzbank«) und Mitarbeiter in Bezug auf die Emittenten oder Finanzinstrumente, die in diesem Dokument analysiert werden, zum Ende des dem Veröffent-lichungszeitpunkt dieses Dokuments vorangegangenen Monats*:4. Die Commerzbank AG oder mit ihr verbundene Unterneh-men betreuen die analysierten Wertpapiere der Merck KGaA an Börsen oder Märkten.5. Die Commerzbank AG hat mit Merck KGaA eine Verein-barung zur Erstellung von Analysen getroffen.8. Die Commerzbank AG oder mit dieser verbundene Unter-nehmen haben innerhalb der letzten zwölf Monate Entgelte für die Erbringung von Investmentbanking- Dienstleistungen von Uniper SE erhalten.9. Die Commerzbank AG oder mit dieser verbundene Unternehmen erwarten oder beabsichtigen, Investment-banking-Dienstleistungen für Uniper SE in den nächsten drei Monaten zu erbringen und hierfür entsprechende Entgelte zu erhalten.Für Angaben zu den in Kompendien genannten Unter-nehmen bzw. den von den Analysten der Commerzbank analysierten Unternehmen folgen Sie bitte diesem Link: https://research.commerzbank.com/web/commerzbank- research-portal/public-page/disclosures**Die Aktualisierung dieser Informationen kann bis zu zehn Tage nach Monatsende erfordern.Als Universalbank kann die Commerzbank AG oder eine andere Gesellschaft der Commerzbank-Gruppe mit Emitten-ten von in der Information genannten Wertpapieren in einer umfassenden Geschäftsverbindung stehen (zum Beispiel Dienstleistungen im Investmentbanking; Kreditgeschäfte). Sie kann hierbei in Besitz von Erkenntnissen gelangen, die in der Information nicht berücksichtigt sind. Ebenso können die Commerzbank AG, eine andere Gesellschaft der Commerzbank-Gruppe oder Kunden der Commerzbank AG Geschäfte in oder mit Bezug auf die hier angesprochenen Wertpapiere getätigt haben.Die Commerzbank AG unterliegt der Aufsicht der Bundes-anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Straße 108, 53117 Bonn und Marie-Curie- Straße 24–28, 60439 Frankfurt, und der Europäischen Zen-tralbank, Sonnemannstraße 20, 60314 Frankfurt am Main.DAX® ist eingetragene Marke der Deutsche Börse AG. Alle weiteren verwendeten Indizes sind Eigentum des jewei-ligen Indexsponsors. Deren Benutzung ist der Commerzbank AG und deren Konzerngesellschaften durch einen Lizenz-vertrag gestattet worden.© Commerzbank AG, Frankfurt am Main.Die in ideas veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit schrift-licher Genehmigung der Redaktion.
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