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Page 1: Anmerkungen zum Beitrag von Christian Holzner und Sonja Munz (2013): „Should local public employment services be merged with local social benefit administrations?“ (Vol. 46, No

J Labour Market Res.DOI 10.1007/s12651-014-0153-6

C O M M E N T

Anmerkungen zum Beitrag von Christian Holznerund Sonja Munz (2013): „Should local public employmentservices be merged with local social benefit administrations?“(Vol. 46, No. 2, S. 83–102)

Reinhard Hujer

© Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 2014

Herr Prof. Dr. Joachim Wilde, Universität Osnabrück, hatzu diesem Artikel kritisch angemerkt, dass die für die em-pirische Analyse zentrale Variable ALP (für die Options-kommunen) keine statistische Signifikanz aufweist undsomit die inhaltlichen Aussagen und politikrelevanten Fol-gerungen problematisch sind. Aus seiner Sicht bestehtdie Schlussfolgerung aus den publizierten Ergebnissendarin, dass sich keine statistisch gesicherten Unterschiedezwischen Optionskommunen und gemeinsamen Einrich-tungen nachweisen lassen. Die Autoren haben sich mitdieser Kritik auseinandergesetzt. Sie haben zunächst da-rauf hingewiesen, dass sie unterschiedliche Gewichtungsan-sätze getestet haben, die die Signifikanzen beeinflusst haben.So hat eine Gewichtung mit der Zahl der Regionen einsignifikantes Ergebnis für die Optionskommunen ergeben.Bei Verwendung der Zahl der Arbeitslosengeld II-Bezieher

Diese Anmerkungen beziehen sich auf den Artikel, der unterdoi:10.1007/s12651-012-0117-7 verfügbar ist.

R. Hujer (B)Goethe-Universität, Frankfurt a.M., Deutschlande-mail: [email protected]

wurde dagegen ein insignifikantes Ergebnis festgestellt. Un-abhängig von den Gewichtungsalternativen zeigt sich inallen Spezifikationen die Tendenz, dass der Koeffizient fürdie Optionskommunen immer größer und negativ wird,wenn für organisatorische Merkmale der Institutionen kon-trolliert wird. Der Unterschied zwischen den beiden Insti-tutionsformen nimmt also zu. Dieses Ergebnis wird nochdadurch unterstützt, dass die Kreise der Optionskommunenvor der Reform eine signifikant niedrigere Sozialhilfe-Empfängerquote hatten und somit eine effizientere Ver-mittlung zu erwarten wäre. Trotzdem bleibt festzuhalten,dass diese inhaltlich interessanten empirischen Ergebnisseder Studie als Tendenzaussagen zu interpretieren sind undweitere Analysen durchgeführt werden müssen, um poli-tikrelevante Folgerungen auf der Grundlage signifikanterSchätzergebnisse ableiten zu können.