IMAGEDOMIS
Herr Radtke, die Leitung eines Alters- oder
Pflegeheims ist gerade auch aufgrund der
sehr vielfältigen Bedarfsgruppen äusserst
anspruchsvoll und fordert den Leitungsteams
vieles ab. Was ist Ihre Motivation, sich den
grossen Herausforderungen des Alltags
immer wieder zu stellen?
Es ist zweifelsohne der schönste und spannendste
Job, den ich in meiner bisherigen Karriere aus-
üben durfte, denn gerade die vielen Anspruchs-,
Bedarfs- und Zielgruppen fordern und fördern
einem mehr als in jedem anderen Beruf.
Der Begriff Alters- und
Pflegeheim ist veraltet und für
die Aussendarstellung und
Reputation unserer Branche
kontraproduktiv.
Ist dies auch dem Aspekt geschuldet, dass sich
in Ihrem Alltag alles um die Menschen dreht?
Absolut. Wir erbringen verschiedenste Dienstleis-
tungen für die Bewohner, Gäste und Kunden. Alles,
was es braucht, damit diese Dienstleistungen
umgesetzt werden können, hat mit Menschen
und deren Betreuung, Unterstützung und Förde-
rung zu tun. Das ist eine spannende Aufgabe.
Die Führung einer Institution im Gesund-
heitswesen verlangt heutzutage aber auch
neue Fähigkeiten. Welche sind dies aus Ihrer
Sicht?
Der Konkurrenz- und Kostendruck sowie die
Bedingung, das Unternehmen wirtschaftlich zu
führen, sind schon länger in unserer Branche ange-
kommen. Hinzu kommt die Herausforderung,
entsprechende Angebote auf die Bedürfnisse der
Anspruchsgruppen auszurichten. Heute ist dies
nur möglich, wenn Führungskräfte neben der
erforderlichen Fachkompetenz auch die notwen-
digen Leadership- und Managementkompetenzen
mitbringen.
Sie sprechen den Konkurrenzdruck an. Wie
erleben Sie diesen?
In verschieden Kantonen wurde bereits über leere
Betten berichtet, obwohl der Mehrbedarf an Pflege-
plätzen ausgewiesen ist. Ich bin überzeugt, dass
mit neuen innovativen Geschäftsmodellen und
regional stärkerer Vernetzung und Zusammen-
arbeit der Leistungserbringer einem Überangebot
entgegengewirkt werden kann.
Gibt es zu viele Institutionen, welche sich
nur an der heutigen Lage ausrichten, statt
strategische Konzepte zu erstellen?
Ja. Wer nur nach den heutigen Bedürfnissen Ge-
schäftsmodelle entwickelt, wird den Betrieb mor-
gen vielleicht schliessen müssen, weil die notwen-
digen Veränderungen bei der Infrastruktur, beim
Personal und beim Angebot zu gross wären.
Das heisst, der moderne Institutionsleiter
muss sich genauso um das Operative küm-
mern wie um die Strategie und seine Arbeits-
zeit aufteilen?
Ja Genau. Die Geschäftsleiter sind vielerorts zu
viel im operativen Geschäft tätig. Dabei sind sie
die treibenden Kräfte, die das Unternehmen mit
innovativen Geschäftsmodellen voranbringen
müssen.
Was stört Sie besonders am andauernden
Kostendruck?
Mich stört der Kostendruck an sich nicht, mich
stört aber, dass dieser oft aufgrund fehlendem
Kontextwissen und Überblick resultiert. Daraus
entsteht ein Unvollständiges Bild und Sympton-
behandlung ist die Folge. Das Gesundheitswesen
ist extrem komplex, dem muss vermehrt Rech-
nung getragen werden.
Sind das fehlende Kontextwissen und das
fehlende Verständnis auch die Gründe für die
negativen Presseberichte über die Branche?
In der Tat. Viele negative Berichte, welche ich gele-
sen habe und bei welchen ich auch von mir sagen
darf, dass ich die Sachverhalte kenne, sind unge-
nügend recherchiert. Das ärgert mich als Vertre-
ter der Branche doch sehr stark, weil vieles dann
auf die Gesamtbranche projiziert wird und ein
negatives Bild entsteht.
Ist die stark ausgeprägte Reglementierung im
Gesundheitswesen richtig?
Die ist nach meiner Auffassung richtig, denn die
Reglementierung verhindert nicht, dass man
innovativ ist, Marketing betreibt oder neue
Dienstleistungsformen findet.
Es ist nicht der Kostendruck,
der mich stört, sondern das
fehlende Kontextwissen bei
der Entscheidungsfindung.
Wie gelingt es Ihnen, diese Marktnischen und
Positionierungsvorteile zu finden?
Beispiele für innovative Leistungen sind unsere
neuen, flexiblen Fahrangebote für die Bewohner
und Kunden. Veranstaltungen für die Bevölke-
rung, welche Jung und Alt zusammenbringen,
aber auch eine enge Zusammenarbeit mit Part-
nern wie Spitex, Spital oder benachbarten Institu-
tionen. Einen hohen Stellenwert nimmt auch die
Nutzung von modernen Medien für Marketing und
Werbung ein.
Sind diese innovativen Anstrengungen auch
der Grund, weshalb Sie 2015 mit über 93
Prozent Kundenzufriedenheit den ersten
Rang beim Schweizer Benchmark erreicht
haben?
Sicherlich hat neben vielen anderen Massnah-
men, die wir lanciert haben, auch die Innovation
ihren Anteil daran. Hauptgrund für das tolle
Ergebnis ist jedoch unsere wertschätzende Unter-
nehmenskultur und die Tatsache, dass wir gegen
innen und aussen sehr transparent auftreten.
Das schätzen die Bewohner und die Angehörigen
sowie Kunden. Anmerken möchte ich, dass dieses
Rating für Institutionen mit vergleichbaren Bet-
tengrössen erstellt wurde. Wir sind stolz auf das
Ergebnis.
Fehlende Transparenz war auch beim Skandal
um die «Panama Papers» ein Thema. Was ist
Ihnen durch den Kopf gegangen, als Sie von
diesem grossen Betrug der ganz Mächtigen
hörten?
Leider laden viele Systeme wortwörtlich zum Be-
trügen ein. Aber am Ende strafen sich Organisa-
tionen, Firmenstrukturen und Betriebe damit vor
allem selbst, denn der Tag, an dem es rauskommt,
mag zwar weit weg sein, aber er kommt bestimmt.
Der Reputationsschaden kann dann nicht mehr
behoben werden, wie man bei den betroffenen
Unternehmen jetzt sieht.
Zurück zu Ihrer Branche. Was sind für Sie in
den nächsten Jahren die grössten Herausfor-
derungen, welche bewältigt werden müssen?
Die steigenden Kosten in den Griff zu bekommen,
qualitativ hochwertige Dienstleistungen anzubie-
ten und hierfür genügend gute Mitarbeitende zu
finden sowie die Zusammenarbeit regionaler
Dienstleister zu vernetzen und zu optimieren.
Inwiefern müssen sich die Leistungen
verändern?
Im privaten Sektor gibt es beispielsweise immer
mehr die Tendenz, dass Kunden ein All-inclusive-
Paket wünschen. Auch kommen in den nächsten
10 bis 15 Jahren unsere Eltern, sprich eine neue
Generation in die Institutionen. Der Lebens-
standard, an den sich diese Generation zu Recht
gewöhnt hat, weil sie ihn sich hart erarbeitet hat,
muss beibehalten werden können.
«Institutionen, welche nur nach heutigen Bedürfnissen Konzepte erstellen, stehen morgen vor grossen Problemen.»
Domis Consulting AGKantonsstrasse 3
6246 Altishofen +41 62 777 77 10
ZAHLEN & FAKTENAlterszentrum zur Rose
Seite 2
AKTUELLESFachmesse IFAS 2016www.ifas-domis.ch
Seite 2
INTERVIEWMit Matthias RadtkeGeschäftsleitung
Seite 1
Text: Jan Braunschweiler und Franz FuchsLayout: Michaela Gammeter und Nora Bandi
Ausgabe 25Juni 2016
Matthias Radtke Geschäftsleitung
Herzlich willkommen in der Welt der kompletten Informatik- und Software-lösungen für Heimbetriebe.
Inspirierend und informativ mit vielen Innovationen – das erwartet Sie im Oktober 2016 in der Domis Welt.
Die IFAS Fachmesse für den Gesund-heitssektor findet in diesem Jahr zum 34. Mal statt.
An der beliebten Fachveranstaltung in Zürich lädt Domis alle Besucher herz-lich in die Welt der kompletten Heim-lösung ein. Impulse fördern einem im Sinne des Weiterkommens und berei-chern gleichzeitig äusserst ausgeprägt, um mit der schnelllebigen Informatik mitzukommen. Wir freuen uns, neben den beliebten Domis Impuls Veranstal-tungen, exakt diesen Gedanken auch an der IFAS 2016 mittels transparenten, spannenden und topaktuellen Informa-tionen weiterzutragen.
Erfahren Sie bei uns am Stand inte-ressantes über Branchenneuheiten, zukunftsweisende Weiterentwicklungen als auch vielseitige Marktinformationen und fundierte Themenerläuterungen durch unsere Fachexperten.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
DatenDienstag, 25. Oktober 2016 bis Freitag, 28. Oktober 2016
Also wird ein grösseres Wellness- und
Kulturangebot notwendig sein?
Unter anderem auch das, ja. Entsprechend braucht
es neue innovative Angebote und Strukturen und
daraufhin ausgerichtete Fach-, Betreuungs- und
Servicefähigkeiten seitens der Mitarbeitenden.
Geringere Kosten, mehr
automatisierte Abläufe,
bessere Nutzung der Software
– das hat uns die Hotline-
und Schulungspauschale
ab Tag eins gebracht.
Die neue Generation ist auch gesundheits-
bewusster, nicht?
Definitiv, auch in diesem Bereich werden die An-
sprüche steigen, zum Beispiel bei Bewegungsan-
geboten, Bio-Lebensmitteln oder aber auch gene-
rell beim Essen. Zudem muss auch das digitale
Angebot auf diese Generation ausgerichtet werden.
Ist der Begriff Alters- und Pflegeheim ange-
sichts dieser Entwicklung nicht die falsche
Namenswahl, um die heute schon enorm
vielfältigen Angebote zu repräsentieren?
Spannend, dass Sie das fragen. Ja, es ist definitiv
der falsche Name, schon heute – und übermorgen
sowieso. Wir reden immer von Alter und Pflege,
aber beides sind häufig negativ konnotierte Wörter,
welche eher mit dem Lebensabend oder Krankheit
assoziiert werden. Diese Begriffe sind veraltet. Es
geht doch darum, was den Menschen gesund hält.
Wir müssen also von Gesundheitszentren, Begeg-
nungszentren oder Residenzen sprechen, das ent-
spricht unserer Zeit und dem, was wir den Bewoh-
nern bieten möchten.
Wirkt sich das dann auch auf die Rekrutie-
rung neuer Mitarbeitender aus?
Wir suggerieren mit der Branchenaussendarstel-
lung zu unserem Leidwesen oft das Falsche. Wir
müssen moderner auftreten. Nicht nur als Vorwand,
sondern weil wir tatsächlich moderner geworden
sind. Wir müssen die hoch respektable Arbeit vor
die soeben genannten negativen Wörter stellen.
Die Branche muss sich noch mehr modernisieren,
vor allem in Sachen Kommunikation, Aussendar-
stellung und Öffentlichkeitsarbeit.
Die oftmals kritisierte fehlende politische
Vernetzung ist ein Dauerthema. Was brau-
chen die Institutionen, was die Krankenkas-
sen oder Spitäler eher haben?
Es braucht mehr Wissen darüber, was wir tun.
Wir als Dienstleister müssen mehr Publicity gene-
rieren, mehr Kennzahlen und Informationen lie-
fern, um die Politik ins Boot zu holen. Die Politi-
ker sind nicht unsere Gegner, sondern unsere
Partner. Wir müssen als Profis unserer Branche
besser mit ihnen kommunizieren.
Wir haben viel über den Wandel gesprochen.
Was bringt es Ihnen, dass Sie nahezu alles
mit einer guten Software umsetzen können?
Die Software bewirkt, dass der Betrieb effizienter
wird und sich alle Mitarbeitenden trotz stetig
wachsender Datenflut mehr auf die Kernarbeiten
konzentrieren können. Der administrative Auf-
wand wächst ja unaufhaltsam, jedoch kann die-
ses Problem mit einer professionellen Branchen-
software ganz einfach gelöst werden.
Was bieten Ihnen die Domis-Applikationen?
Die Domis-Applikationen bieten unglaublich viel.
Wenn ich als Institution mir jedoch die Zeit nicht
nehme, um eine Basis zu legen, damit ich dann
später über längere Zeit deutlich weniger admi-
nistrieren muss, dann brauche ich die Schuld
nicht bei der Domis zu suchen. Die Software ist
im Alltag ein wahres Geschenk – man muss sie
aber auch wirklich nutzen.
Heisst das, es braucht mehr Anwenderwissen
und Schulung?
Nicht nur mehr, sondern auch stetig. Schauen Sie,
mit Ihrem neuen Angebot der Hotline- und Schu-
lungspauschale erhalte ich für einen tiefen Preis
genau das Gesamtpaket, das mir und meinen
Mitarbeitenden hilft, die Software zu nutzen,
Neuerungen kennenzulernen, Tipps zu erhalten
und damit verbunden grosse Mehrwerte, deutliche
Zeitersparnisse sowie allgemein mehr Wirtschaft-
lichkeit zu erzielen.
Was hat Ihnen dieses Paket seit Jahresbeginn
konkret gebracht?
Tiefere Kosten und eine geringere Anzahl einzel-
ner Schritte dank der Kenntnis, dass es für viele
Arbeitsschritte eben schon eine voll integrierte,
einfachere Lösung in der Software gibt. Zudem
auch höchst motivierte Mitarbeitende, die viel
Spass an der Software haben. Ich darf sagen,
dass unsere Mitarbeitenden echte Fans der
Domis-Lösungen sind.
Was ist der Hauptgrund, weshalb Sie die
Domis als Partner gewählt haben?
Unsere Branche braucht gesamthafte, umfassen-
de Lösungen von einem einzigen Anbieter. Noch
vor ein paar Jahren hatten wir fünf bis sechs ver-
schiedene Anbieter. Die Kosten, die Umstände
und die ganzen Abstimmungsaufwände waren
ein Debakel. Die Domis mit ihrem guten Ruf, ihrer
Innovationsfähigkeit und ihrer exzellenten per-
sönlichen Kundenbetreuung ist der beste Bran-
chenpartner, den wir uns vorstellen können.
Arbeitet man mit einem Partner professio-
neller?
Ja, das ist in der Tat so. Es ist eine echte Partner-
schaft, in welcher man fachlich wie auch mensch-
lich sehr transparent und fair betreut wird.
Weshalb beziehen Sie in Kürze auch den
IT-Support bei der Domis und lassen die
gesamte IT-Infrastruktur von der Firma
installieren und betreuen?
Erstens ist es so, dass die Domis unabhängig von
der Softwarebranchenlösung über hervorragende
Fachkräfte, Konzepte und Referenzen im IT-
Bereich verfügt. Zweitens merkt man anhand der
IT-Konzepte und IT-Lösungen deutlich, wie opti-
mal diese auf die zentralen Softwareapplikatio-
nen abgestimmt sind. Dieses Paket kriege ich nur
bei der Domis, und das ist für uns ein absoluter
Gewinn.
Unsere Branche braucht
gesamthafte, umfassende
Lösungen von einem
einzigen Anbieter.
Veränderungen wecken ja oft zunächst einmal
Ängste. Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiten-
den, sich den Veränderungen zu stellen?
Veränderungen gehören zu unserem Job. Wis-
sensdefizite führen oft auch zu Unzufriedenheit.
Ich versuche aufzuzeigen, was die Arbeit Neues
bringt, wie spannend es sein kann, wie viel einfa-
cher es nach einem Initialaufwand wird. Diese
Aspekte führen dazu, dass wir ein modernes
Haus mit zufriedenen Mitarbeitenden sind. Seit
wir diesen Ansatz mit der Hotline- und Schu-
lungspauschale von Ihnen verfolgen, gibt es wirk-
lich einen Antrieb, der alle weiterbringt. Für mich
ist es zudem ein grosser Mehrwert, dass ich Soft-
warekosten fix und sauber budgetieren kann.
Der moderne Institutionsleiter
muss sowohl operativ als
auch strategisch arbeiten.
Was ist in Ihren Augen die grösste Errungen-
schaft der Schweiz?
Mich beeindruckt an meiner neuen Heimat
Schweiz die wunderbare Landschaft und die
vielen Sprachgebiete. Ich finde, wir haben ein
wunderbares Land. Dass der Bürger hier effektiv
bestimmt, ist ein Erfolgsmodell. Ich fühle mich
als Deutscher sehr wohl hier.
Was wünschen Sie sich und Ihrem Team für
den Verlauf des Jahres?
Ich wünsche mir für alle eine gute Einstellung
zum anspruchsvollen Alltag, viel Spass und
Freude beim Arbeiten und zuletzt, dass es uns
gelingt, den tollen Teamspirit hochzuhalten.
Das Alters- und Pflegeheim Zur Rose bietet seit 25 Jahren exzellente Dienste für pflegebedürftige Menschen in einem schönen Zuhause und familiären Ambiente an. Ferien- und Übergangspflege sowie Tagestrukturangebote gehören ebenso zu unseren Dienstleistungen. Die naheliegenden Alterswohnun-gen mit Arztpraxis runden das Angebot «Wohnen im Alter» ab.
Alterszentrum zur Rose
Kirchweg 1, 8864 Reichenburg
055 464 41 41, [email protected], www.aph-zurrose.ch
Matthias Radtke, Geschäftsleitung
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