Auslandsemester an der University of Rhode Island (USA)
Erfahrungen und Informationen
Heidrun Hattermann und Sarah-Louise Moon
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Inhaltsverzeichnis
Seite
Beschreibung der Hochschule und des Departements Wirtschaft 3
Beschreibung der belegten Kurse 4
Informationen zur Betreuung 7
Informationen zur Unterkunft 8
Informationen zur Freizeitgestaltung 10
Übersicht Kosten 13
Erfahrungsbericht Sarah 14
Erfahrungsbericht Heidrun 15
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Beschreibung der Hochschule und des Departements Wirtschaft:
Die University of Rhode Island ist im Vergleich zur HAW riesig. Allerdings ist es hier eher wie
auf dem Lande. In der Mitte des Campuses befindet sich eine riesige Rasenflaeche, dort „Quad“
genannt. Die Studenten halten sich bei gutem Wetter gerne hier auf und es finden verschiedene
Veranstaltungen, wie Filme, Informationsstände oder Sportspiele statt. Drum herum befinden
sich einige Vorlesungsgebäude der verschiedenen Fachrichtungen.
Die Wirtschaftsvorlesungen finden am Kingston Campus statt, wo auch die
Studentenwohnheime stehen. Der Kingston Campus ist einer von vier Campusen. Mit den
anderen dreien hat man meist nichts zu tun. Insgesamt studieren an der URI rund 20.000
Studenten, wobei etwa ein Viertel aus Masterstudenten besteht. Studieren kann man an der
URI so fast alles. Angefangen über die Ingenieurstudiengänge, über Wirtschaft, über Medizin,
Gartenbau, Architektur bis hin zu Geisteswissenschaften.
Ballentine Hall ist das Gebäude in dem die Business Vorlesungen stattfinden, es liegt direkt
neben dem Quad. Es ist ziemlich modern. Die Professoren der Wirtschaft sind auch in diesem
Gebäude untergebracht, so dass man sie schnell erreichen kann. Hinter dem Quad findet man
die Bibliothek, die genügend ruhige Plätze zum Lernen anbietet und eine große Auswahl an
Büchern hat. Bevor man sich ein Buch für die Vorlesung kauft (Was hier um einiges teuerer ist
als in Deutschland), sollte man schauen, ob die Bibliothek diese Bücher hält und diese dann
einfach ausleihen.
In der Nähe des Quads befindet sich das „Memorial Union“. Hier findet man den URI bookstore,
ein food court, eine Post, einen Frisör, einen Spielraum, eine Bank und verschiedene
studentische Clubs. Zudem findet man dort auch die Ram Tours die verschiedene Offcampus
Reisen zu günstigen Preisen anbieten und vieles mehr. Die Universität ist auf einem Hügel
gebaut. Unten am Hügel befinden sich die Studentenwohnheime, das Ryan Center,
Fitnesstudio, Schwimmbad, Schlittschuhbahn, HealthServices etc. Das Ryan Center ist das
Veranstaltungscenter der Universität. Hier finden Konzerte, Basketballspiele etc. statt. Die
Spiele sind für die Studenten kostenlos und die Konzertkarten können günstiger erworben
werden. Da meist berühmtere Künstler hier auftreten ist es sinnvoll sich gleich am Anfang über
das Programm für das aktuelle Semester zu informieren, da die Karten meist schnell
ausverkauft sind. Oben am Hügel befinden sich das IEP und TI House sowie das „Emporium“,
wo man mehrere Imbissbuden und kleine Läden auffindet.
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Beschreibung der belegten Kurse
Heidrun:
Allgemeines zur Kurswahl
1.) Ich habe Kurse gewählt, die NUR am Dienstag und am Donnerstag lagen. Das war richtig,
richtig gut! Dadurch kann man nämlich ohne Probleme mal ein verlängertes Wochenende
wegfahren. Die meisten Kurse haben Anwesenheitspflicht und Fehlen kommt bei den
Professoren nicht gut an.
2.) Auch wenn für die Bewerbung schon eine Kurswahl vorausgesetzt wird, könnt ihr vor Ort
euch noch umentscheiden und andere Kurse wählen.
3.) Wählt zu Beginn ruhig 5 oder 6 Kurse und sucht euch dann nach kurzem Reinschnuppern
die 4 besten Kurse raus. In den ersten Semesterwochen kann man ohne Probleme noch Kurse
verlassen oder dazuwählen.
4.) Anerkennung von Kursen ist an der HAW schwierig. Sucht euch also Kurse aus, die euch
Spaß machen könnten und Kurse, bei denen ihr DEFINITIV wisst (am besten schriftlich), dass
sie anerkannt werden.
5.) Bevor ihr Bücher für die Kurse kauft, geht in die Bibliothek und versucht sie dort auszuleihen.
Bücher sind sonst häufig sehr teuer.
Marketing Communications bei Professor Sheinin
Dieser Kurs war sehr spannend und ich habe sehr viel gelernt. Auf der anderen Seite war er
aber auch sehr arbeitsintensiv. Es wurde hauptsächlich ein Buch behandelt, welches kostenlos
im Internet zur Verfügung steht. In diesem Buch, das echt gut gemacht ist, wird anhand eines
Beispiels die Entstehung und Entwicklung einer Marketingkampagne besprochen. Jede Woche
mussten wir ein oder mehrere Kapitel des Buches lesen und vorbereiten. Manchmal gab es
ergänzend auch noch Artikel aus dem Wallstreet Journal zum Lesen. In der folgenden Stunde
wurden die gelesenen Kapitel besprochen, mit kleinen Test abgefragt oder anhand von
Übungen wiederholt. Prof. Sheinin ist fachlich sehr gut und ist immer sehr gut vorbereitet.
Dieses erwartet er aber auch von seinen Studenten. Zusätzlich zu den Hausaufgaben gab es
noch ein Computersimulationsspiel; erst musste man alleine spielen und später auch nochmal
in einer Gruppe. Als weitere Aufgabe gab es eine recht umfangreiche Gruppenarbeit (inkl.
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Präsentation und schriftlicher Ausarbeitung). In diesem Kurs wurden außerdem drei Examen
geschrieben.
Operation and Supply chain management bei Prof. Kroes
Inhalte dieses Kurses waren grundsätzliche Logistikkonzepte bzw. alles was mit
Produktionsmengenplanung, Qualitätsmanagement etc. zu tun hat. Der Kursinhalt entsprach im
Prinzip dem Inhalt von „Logistikmanagement“, welcher an der HAW angeboten wird. Ich hatte
Logistikmanagement schon gehört, trotzdem war der Kurs an der URI spannend und lustig,
besonders weil der Professor sehr gut war. In dieser Vorlesung wurden Slides behandelt,
jedoch alles sehr interaktiv. Im Laufe des Semesters musste man zusammen mit einer Gruppe
ein Projekt bearbeiten, welches am Schluss des Kurses im Bau eines Katapults endet. Diese
Gruppenarbeit war aber nicht schwer und Prof. Kroes gab viel Unterstützung, falls benötigt.
Außerdem wurden noch zwei Multiplechoicetest geschrieben, die ohne großen Aufwand gut zu
bestehen waren. Dieser Kurs war nicht sehr arbeitsintensiv und machte Spaß.
Consumer Behavior bei Prof. Leonhard
Dieser Kurs ist nur bedingt zu empfehlen. Er war recht arbeitsintensiv und viel gelernt habe ich
auch nicht, aber man bekommt auf Grund der Kursgestaltung viel von den persönlichen
Gedanken der Amerikaner mit. Inhalt des Kurses war, das Konsumverhalten von Menschen und
wie dieses entsteht bzw. beeinflusst wird. Für jede Stunde musste man Fragen zu bestimmten
Theorien des „Consumer Behaviors“ bearbeiten. Man erarbeitete sich also quasi alles selbst
und dann wurde das Erarbeitete besprochen. Diese Besprechungen waren recht strukturlos,
aber für mich war es sehr spannend die Gedanken und Meinungen der Amerikaner zu hören,
die sich doch manchmal stark von der europäischen Denkweise unterschieden. Eine gute Note
in diesem Fach zu bekommen, ist verglichen mit den anderen Kursen recht schwierig.
Customer Relationship Management bei Prof. Chen
Dieser Kurs war nicht arbeitsintensiv, dafür aber leider ziemlich langweilig und deswegen nicht
zu empfehlen. Prof. Chen war eine sehr sympatische Frau, aber leider war das Thema des
Kurses nicht sehr spannend und der Kurs auch nicht sehr spannend gestaltet. Inhalt des Kurses
war, wie mit Hilfe von Computersoftware die Kundenbeziehung verbessert werden kann.
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Sarah:
Global Supply Chain Management
Der Kurs BUS 460 Global Supply Chain Management wird von Prof. Hales unterrichtet und war
fuer mich persönlich der interessanteste Kurs, den ich an der URI belegt habe. Für den Kurs
muss man ein Lehrbuch kaufen was ca. $ 80 kostet, zudem muss man einen Roman lesen „The
Goal“, den man sich aber aus der Bibliothek ausleihen kann. Der Unterricht ist sehr Praxis
bezogen, man erhält Case Studies die man durcharbeiten muss und die einem auf die
Klausuren vorbereiten. Er lädt gerne Guest Speaker ein, die aus verschiedenen Bereichen die
Aspekte des Supply Chain Management erläutern. Zudem gab es noch eine Simulation, die
man zuhause machen musste. Für den Kurs muss man viel lesen, dennoch hält sich der
Arbeitsaufwand in Grenzen und Prof. Hales ist sehr hilfsbereich und immer ansprechbar.
Global Marketing:
Der Kurs Global Marketing wurde von Prof. Dholakia unterrichtet. Die meisten
Unterrichtsmaterialien waren online verfügbar, allerdings musste man ein Onlinebuch kaufen.
Der Kurs baute zum größten Teil auf diesem Buch auf und jeder Student musste eine
Präsentation über ein Teil eines Kapitel des Buches halten. Zudem bestand die Note aus der
Anwesenheit, 3 Klausuren und eine Gruppenhausarbeit/ Präsentation am Ende des Semesters.
Die Gruppenarbeit ersetzte die Final Exam, wodurch man mehr Zeit hatte sich auf die anderen
Fächer zu konzentrieren. Zudem gab es an Freitagen keine Vorlesung in den Sälen,
stattdessen gab es eine Onlinehausaufgabe, die sich meist mit aktuellen kulturellen Aspekten
des Marketing beschäftigten. Der Arbeitsaufwand ist zu bewältigen, allerdings empfiehlt es sich,
immer auf den aktuellen Stand im Buch zu sein.
Organisational Design and Change:
Der Kurs Organisational Design and Change wird von Prof. Dugal unterrichtet und ist etwas
gewöhnungsbedürftig. Im Unterricht war es wichtig, gute Notizen zu halten. Dennoch fand der
Rest der Arbeit online in Zusammenarbeit mit einer Gruppe während des ganzen Semesters
statt. Man arbeitet in einer Onlineplattform und teilt seine Notizen mit, postet seine Arbeiten und
schaut sich die Arbeiten der anderen Studenten an. Am Ende arbeitet man in seiner Gruppe
gemeinsam an einer Hausarbeit, bei der es wichtig ist, dass was man während des Semesters
gelernt hat, alles anzuwenden. Der Arbeitsaufwand hält sich in Grenzen, da es darauf ankommt,
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wie viel man persönlich schreiben möchte. Dem sind keine Grenzen gesetzt, da es dem Prof.
Dugal auf den Inhalt und nicht auf den Umfang ankommt.
Spanish:
Da ich früher Spanisch gelernt habe und leider seit zwei Jahren nicht mehr die Zeit hatte mich
mit der Sprache auseinanderzusetzen, hatte ich beschlossen, einen Spanischkurs zu belegen,
um mein Wissen wieder aufzufrischen. Ich habe den Kurs 103 belegt, der von Prof. Castro
unterrichtet wurde. Frau Castro legt viel Wert auf das Sprechen und motiviert die Studenten
zum Mitarbeiten. Die Hausaufgaben haben meistens online stattgefunden, was sehr praktisch
war, da es einem sofort die Fehler anzeigte, Tipps gab was falsch sein könnte und man sofort
an der Korrektur arbeiten konnte. Obwohl viele kleine Tests geschrieben wurden, hält sich der
Aufwand in Grenzen und wenn man während des Semesters immer lernt, verringert sich der
Aufwand zur letzten Klausur hin stark.
Informationen zur Betreuung
Die Betreuung durch die Universität und die Professoren ist sehr gut. Professoren sind meistens
per E-Mail oder persönlich zu erreichen. Bei Hausaufgaben oder Gruppenarbeiten sind die
Unterstützungen meist so umfangreich, dass man sich sicher sein kann eine gute Note zu
bekommen. Eine Hilfe war zum Beispiel, dass die Professoren die Ergebnisse der Arbeiten vor
der Abgabe schon einmal überfliegen und sehr hilfreiche Verbesserungstipps geben.
Zur Betreuung durch die Uni kann man sagen, dass diese sehr gut war. Besonders am Anfang
wurden wir vom International Office sehr unterstützt und sie haben auch einige Sachen zum
Kennenlernen organisiert.
Grundsätzlich gilt an der URI das Motto, dass der Student König ist. Dies liegt sicherlich auch
daran, dass die Amerikaner sehr hohe Studiengebühren bezahlen und die Professoren, die
Verwaltung und alle anderen Angestellten der Hochschule sich als Dienstleister verstehen und
sich sehr um Fortschritt und Unterstützung bemühen.
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Unterkunft:
Die meisten Austauschstudenten leben im Rainbow Diversity House, im IEP House oder in
privaten Häusern off-Campus.
Rainbow Diversity House:
Hier leben viele Austauschstudenten aus dem asiatischem Raum und viele national exchange
students (Inlandsaustauschstudenten). Die Studenten dort leben mit einem Resident Assistent
(Aufseher) zusammen, der dafür sorgt, dass die Regeln des Hauses eingehalten werden.
Zudem organisiert er verschiedene Veranstaltungen wie gemeinsames Pizzaessen,
Spieleabende und Gastvorträge. Wie im IEP House gibt es auch hier einen Koch, sodass man
sich den Gang zu den Dining Halls erspart.
IEP House:
Das IEP House besteht aus zwei Häusern, dem TI Haus und dem IEP Haus. Die Häuser
gehören zum International Engineering Programm und es leben meist amerikanische Studenten
hier, die einen Abschluss im Ingenieurswesen plus einer Fremdsprache absolvieren. Viele
Studenten sprechen daher Deutsch, Spanisch, Französisch oder Chinesisch. Tagsüber sind die
Büroräume im Erdgeschoss besetzt, allerdings gibt es hier keine Aufsichtsperson. Da die
Studenten entweder schon im Ausland waren oder noch ins Ausland müssen, sind sie alle sehr
aufgeschlossen und es finden hier viele Veranstaltungen und Freizeitaktivitäten statt, die die
Studenten selbst organisieren. Während der Woche gibt es einen Koch, die Reste werden
eingefroren und für die Studenten am Wochenende bereitgestellt. Als Alternative gibt es
nebenan im „Emporium“ einige Möglichkeiten gut zu essen.
In den Häusern gibt es zudem im Erdgeschoss auch große Aufenthaltsräume, in denen die
Bewohner abends oft lernen, rumgammeln oder Filme gucken.
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Texas Instrument House
IEP-House
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Freizeit
Strand
In nur 15 Minuten mit dem Auto und etwa einer halben Stunde mit dem Ripta Bus ist man schon
am Strand. Die Strände sind meist Sandstrände und sehr sauber. Zu Beginn des Semesters
war das Wetter noch so warm, dass Sarah und ich mit anderen Leuten häufig am Strand waren.
Scarborough Beach
Günstige Transportmittel
Ripta bus: Der Ripta Bus macht es möglich, dass man mal vom Campus runter kommt und
nach Wakefield, Providence oder New Port fahren kann. In der Memorial Union kann man ein
15er Ticket kaufen, welches sich echt lohnt und ziemlich günstig ist.
Megabus: Wenn man früh genug bucht (megabus.com) kann man mit diesem Bus für nur 8 $
nach New York und wieder zurück. Natürlich fährt der Bus auch in andere Städte.
Peter Pan Bus: Dieser Bus bringt einen ziemlich günstig nach Boston. Tickets kann man online
kaufen. Auch der Peter Pan Bus fährt noch in andere Städte.
Sonstiges
Über die Internetseite studentuniverse.com kann man sehr gut und günstig Flüge nach z.B.
Chicago, Florida buchen.
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Basketball/Footballspiele
Alle Spiele der unieigenen Mannschaften sind umsonst und es ganz interessant sich die Spiele
mal anzugucken.
Football
Schwimmbad/Fitnessraum
Auf dem Gelände im Ryan Center gibt es ein großes Schwimmbad, Basketballplätze, einen
Gewichteraum und ein Fitnessstudio mit Laufbändern und anderen Geräten. Diese
Einrichtungen sind für uns Deutsche umsonst und sie sind besonders wenn man später am
Abend hingeht nicht überlaufen.
Schwimmbad
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Ram Tours
Ein tolles Angebot sind die RAM-Touren.
Dies sind sehr günstige Fahrten zu
verschiedenen Events in der Umgebung.
Sarah und ich haben uns ein
Baseballspiel, Whale watching, Jack-O-
Laterne (eine riesige Ausstellung von
ausgehöhlten Kürbissen) angeguckt und
die Stadt Newport besucht. Die Fahrten
sind sehr günstig und deswegen
manchmal schnell ausgebucht. Aber
wenn man sich früh genug kümmert, gibt
es keine Probleme.
Whale watching
Jack O´Laterne
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Übersicht/Auflistung Kosten
Dies ist eine kurze Übersicht über die Kosten, die anfallen. Die Angaben sind
Nährungsangaben, weil z.B. ein Flug wesentlich günstiger oder auch teurer sein kann oder
auch der Wechselkurs (Dollar-Euro) schwankt. Zudem verändern sich ständig die Kosten für
Dinge wie Visa oder Reisepass.
Kosten für Flug 600 €
Reisepass (incl. Foto) 55 €
Visa / Sevis Gebühr (spezielles Foto, Reise nach Berlin, Terminkosten etc.) 300 €
Auslandsversicherung 117 €
Kosten für Unterkunft (im Semester) 5000 $
Kosten für Unterkunft (falls man vor Semesterbeginn anreist) 15 $ pro Nacht
Kosten für Bücher/Skripte 150 $
Kosten für Reisen / Freizeit (sehr individuell) 1500 €
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Erfahrungsbericht von Sarah:
Da ich mich schon vor Beginn meines Studiums für ein Auslandssemester interessiert habe,
war es mir sehr wichtig, dass die HAW gute Kontakte zu den Partneruniversitäten hält. Die
Entscheidung in die USA zu gehen, kam erst während meines Studiums als ich mich etwas
mehr mit dem Land beschäftigt hatte. Das Programm mit URI ist ganz gut organisiert und es ist
einiges in der Nähe der Universität, wie New York und Boston, sodass man die Möglichkeit hat,
noch andere Orte zu sehen.
Ich habe im Texas Instruments House auf dem „German floor“ gewohnt. Ich hatte ein
Doppelzimmer aber keine Mitbewohnerin, was eigentlich nicht üblich ist. Die meisten Studenten
hier sind sehr aufgeschlossen und da viele Deutsch lernen und teilweise auch schon in
Deutschland waren, sind viele auch an Kontakt interessiert. Am Anfang hat man zwar meistens
eher Kontakt mit den anderen Austauschstudenten, da man mit diesen auch die ersten Wochen
verbringt, nach einiger Zeit habe ich aber immer mehr Zeit mit Amerikanern verbracht und auch
Freunde außerhalb des Hauses gefunden. Dennoch schließt man die meisten Kontakte
innerhalb des Hauses, da es schwer ist sich in den Kursen mit den anderen Studenten zu
unterhalten.
URI hat auch viele AGs und Clubs. Ich war z.B. beim Segeln und Fechten. Das Angebot ist sehr
vielfältig und es hilft andere Leute zu finden, die dieselben Interessen haben. Das Fitnesscenter
und Schwimmbad ist auch nicht schlecht. Es gibt also genügend Möglichkeiten aktiv zu bleiben.
Der Campus an sich ist riesig, allerdings kommt man sich manchmal etwas eingeschlossen vor,
da man mit dem Bus fahren muss, um in die nächste Stadt zu kommen und wenn man Abends
mal wegmöchte, muss man einen Fahrer haben, da die Busse abends nicht mehr zurückfahren.
Allerdings finden auch im Haus oder auf dem Campus einige Sachen statt, sodass man nicht
gelangweilt ist.
Im Großen und Ganzen bin ich mit meiner Erfahrung hier sehr zufrieden. Es ist etwas
gewöhnungsbedürftig am Anfang, aber es lohnt sich aufgeschlossen zu sein und den Aufenthalt
zu genießen, denn so eine Erfahrung macht man nur einmal. Es mag zwar etwas kostspielig
sein, aber wenn man gut plant und organisiert ist, verläuft das meiste reibungslos.
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Erfahrungsbericht Heidrun
Die vier Monate an der URI haben mir richtig gut gefallen und ich kann jedem nur empfehlen
mal ein paar Monate an der URI oder im Ausland zu verbringen. Im Gegensatz zu Sarah konnte
ich, als ich an die URI gekommen bin, nicht überragend gut Englisch. Für mich war es in den
ersten Wochen daher manchmal schwer, sofort alles sagen zu können, was ich wollte. Mit der
Zeit legte sich das allerdings und da in den IEP-Häusern auch viele andere Ausländer leben,
sind die Amerikaner auch sehr offen damit umgegangen. Ich habe zwar in einem Einzelzimmer
auf dem „German Floor“ des TI-House gelebt, aber da man jeden Tag miteinander isst und man
häufig auch zusammen abends Filme guckt, im Gemeinschaftszimmer rumgammelt oder lernt
oder sich tagsüber über den Weg läuft, ist man eigentlich im TI-House oder im IEP-House nie
alleine. In den Häusern lernt man sehr schnell Leute kennen. Außerhalb des Hauses ist dies
allerdings schon schwieriger. Um mit den Amerikaner in Kontakt zu kommen, helfen
Gruppenarbeiten in den Kursen. Ich habe zudem im Chor gesungen. In den Clubs sind die
Leute sehr interessiert und nicht so unter Zeitdruck wie in den Vorlesungen. Hier kommt man
auch viel schneller mit den Amerikanern in Kontakt. Eine sehr schöne Erfahrung fand ich
Thanksgiving. Eine Amerikanerin lud uns zu ihrer Familie ein. Zusammen mit einigen Spaniern
und Franzosen konnten wir das klassische Thanksgivingessen genießen und uns auch mal mit
einer amerikanischen Familie unterhalten. Das Wintersemester ist um amerikanische Kultur
kennenzulernen ziemlich perfekt, weil man auch Halloween feiern kann und die
Weihnachtsvorbereitungen kennenlernt.
Ich bin in Providence angekommen. Von dem Flughafen kommt man recht leicht zur URI mit
dem Bus. Es ist allerdings auch überhaupt kein Problem in Boston zu landen. Von Boston aus
kommt man auch sehr schnell nach Providence und von dort an die URI.
Da der Campus ziemlich abgeschieden liegt, kann es vorkommen, dass man abends (obwohl
man vielleicht möchte) nicht zum Feiern weg fahren kann. Ohne Auto ist es schwierig vom
Gelände wegzukommen. Sarah und ich haben aber recht schnell Leute kennengelernt, die ein
Auto besaßen und uns mal mitgenommen haben.
Sarah und ich haben in den vier Monaten einen Konversationskurs in Deutsch geleitet. Das hat
Spaß gemacht und die Vorbereitung nimmt nicht viel Zeit in Anspruch. Da die amerikanischen
Studenten Hausaufgaben sehr stark gewöhnt sind und Anwesenheit für sie selbstverständlich
ist, ist es sehr angenehm diesen Kurs zu übernehmen.
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Ich bin während der vier Monate auch viel gereist. Zum einen habe ich mit meiner Schwester
und einem Freund zusammen ein Auto gemietet und bin über Philadelphia, Atlantik City nach
Washington gefahren. Diese Reise hat richtig viel Spaß gemacht und Washington ist auf jeden
Fall mal eine Reise wert. Insbesondere, weil fast alle Museen, das Capitol und Denkmäler
umsonst sind und die Stadt davon unglaublich viele besitzt. Außerdem waren Sarah und ich mit
einem Freund in New York. In drei Stunden ist man mit dem Bus dort. Wir haben in einem
Hostel neben dem Central Park geschlafen, welches günstig und sauber war (International
Student Center-buchbar über Hostels.com). Boston und Cape Cod /Providencetown sind auch
auf jeden Fall einen Besuch wert. In Providencetown gibt es einen riesigen Strand, an dem man
wunderschöne Sonnenuntergänge beobachten kann. Grundsätzlich würde ich empfehlen mal
ein Auto zu mieten und Ausflüge in die Umgebung zu machen. Wenn man das Auto zusammen
mit anderen bucht, ist es auch nicht zu teuer.
Ich habe in den vier Monaten kein eigenes Bankkonto dort eröffnet. Das war aber kein Problem.
Falls man ein Konto bei der Deutschen Bank besitzt, kann man bei der Bank of America
kostenlos Geld abheben. Die Bank of America ist sehr gut vertreten ähnlich wie die HASPA in
Hamburg. Auf dem Campus gibt es allerdings keinen Automaten. Der nächste Automat ist in
Wakefield.
Mein Semester an der URI hat mir sehr gut gefallen und ich kann nur jedem raten, auch einmal
ins Ausland zu gehen!
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NBA Game in Boston
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Baseball- Red Sox
New York