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Page 1: Bemerkungen über Helligkeit und Durchmesser von Hermes (1937 UB)

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Aufnahmen am AG.-Astrographen von Dr. Kruse: Platte 1694 1937 Okt. 7-8, Platte 1695 1937 Okt. 1-11. Mitt- lere Aufnahme-Epoche: 1937.77.

Ausmessungen: Platte 1694 Dr. Kox, Platte 1695 Dr. Dz'eckvoss.

Berechnung der Grter: Dr. Kox, C. Vick. Ableitung der EB.: C. Yick. Die MeridiankreisCrter der Anhaltsterne fur die Ab-

leitung der Plattenkonstanten sind den Sternkatalogen AG Ott, AG Cbr M., Abb,, Ci, und Wa Int Austr entnommen worden.

Eigenbewegungen wurden, soweit sie bekannt waren, berucksichtigt.

Bei der Ableitung der Plattenkonstanten erg& sich als mittlerer Fehler einer Differenz Merid. - Phot. = i 0 ' [ 7 2 in beiden Koordinaten.

5 - Nr. I 5 16 I 7 18 I9

- -

2 0

2 1

2 2

23 24 25 26

Die oben aufg _-.uhrten Einzelwerte der photographischen

m. F. einer Differenz da COSS = d8 = i 0':33 da cos 6 = d6 = + 0.23

Daraus folgt als mittlerer Fehler eines aus obigen Stern- katalogen hergeleiteten Meridiankreisortes der Anhaltsterne

da cos6 =d6 = koY68 und als mittlerer Fehler der obigen aus zwei Einzelwerten ge-

da cosS = d6 = i oI(17. Die unbedingte Notwendigkeit, fur genaue Ortsbestim-

mungen die alteren Orter der Anhaltsterne durch neue photo- graphische tjrter zu ersetzen, laat sich wohl nicht deutlicher ~ ~ ~ h w e i s e n .

Orter ergeben als

o eines Einzelwerts

mittelten PhotograPhischen Orter

Sternwarte Bergedorf, 1937 Jan. 15. c, Vick.

BD - g"260

- 7 2 1 2

-10 295 -13 246

-

- 9 265 - 9 267 - 9 276 -10 311 - 7 237

- 8 258 -11 279

~~ ~ -~

a 1937.0 I ~ I 7m27F748 1 1 7 32.367 I 17 50.823 I 18 50.285 I 19 10.321

I 2 0 7.879 I 23 38.328

I 25 12.663 I 26 47.600 I 27 2.184

1 '9 28.575

1 24 56.245

-10 9 42.25 - 7 1 7 11.77 - 9 47 1 2 . 5 0 - 1 2 46 50.71 - 8 50 22.60 - 9 2 2 39-30

-10 2 1 52.66 - 7 18 10.65

- 8 14 59.18

- 8 54 51.13

-10 53 15.56

Pa + 0?0007 + 0.001 5 -

+ 0.0004 0.0000

- 0.0055 0.0000

f0.0020

+ 0 .002 I

+0.0020

+ 0.0108 + 0.0010

Pa or000

-0.007 - 0.030 +0.028

+ 0.045 i -0 .022

+ 0.020 + 0.070

-0.115

-

-0.002

- 0.002

Einzelwerte 278748 27'748 401[29 40148 32.365 32.370 42.35 42.15 50.821 50.826 11.71 11.83 50 .272 50.298 12.29 12.70

10.302 10.340 50.57 50.85 28.570 28.581 22.63 22.57

38.340 38.317 51.20 51.06 56.245 56.245 52.48 52.84 12.647 12.680 10.69 10.61 47.609 47.592 15.80 15.33

7.887 7.871 39.37 39.24

2.196 2.173 59.09 59.28

In RI 1688 teilt 0. Morgewoth das negative Ergebnis seiner Suche nach Hermes auf einer Tacharplatte von 1937 Okt. 30.8 mit und schreibt, daB nach seiner Meinung das Objekt hatte abgebildet sein mussen. Die jetzt vorliegenden Bahn- und Helligkeitsbestimmungen ermoglichen eine bessere Abschatzung der Wahrscheinlichkeit hierfur. Legt man die Bahnelemente von GondoZatsch (AN Nr. 6324) und die Hellig- keit g=17?4 von Czmningham (Haw. Ann. Card 440) zu- grunde, so erhalt man fur Okt. 30.8 als Helligkeit 6m9. Beriick- sichtigt man die Phasenkorrektion (Phasenwinkel a etwa I 10") in Analogie zu den Werten der Phasenkorrektion des Mondes mit 3m, so wird die beobachtbare Helligkeit 9m9. Da das Objekt zur Zeit der Aufnahme eine stundliche Bewegung von etwa 300' hatte und man fur das Tacharobjektiv genahert I' fur den Durchmesser eines Sternscheibchens und fur die Breite einer Strichspur ansetzen kann, wird die effektive Belichtungszeit etwa 12s. In dieser Zeit konnte aber ein Objekt I O ~ unter den gegebenen instrumentellen und atmospharischen Verhaltnissen nicht abgebildet werden.

Fur den Durchmesser des Hermes laat sich der GroBen- ordnung nach ein Wert abschatzen, wenn kugelformige Gestalt und eine Albedo gleich der des Mondes angenommen werden. Fur o' Phasenwinkel und reduziert auf die mittlere Mond- entfernung wird die photographische Helligkeit des Hermes 4m5. Die Differenz gegen die photographische Helligkeit des

M N 56.58

Vollmondes -11m4 betragt 15?9. Damit findet man fur den Durchmesser d des Hermes

d=2.34 km. Es ist

logd=logdc -1ogdc +o.z(mc -9) oder

l0gd=3.85 -0 .2g.

Der numerische Wert des konstanten Gliedes la& sich auch noch auf eine andere, der Aufgabe besser angepaBte Weise bestimmen. Fur die Durchmesser der Planeten Ceres, Pallas und Vesta (g=4.0, 4.5 und 4.0) hat Barnardl) aus Mikrometermessungen Durchmesser von 780, 490 und 390 km erhalten. Setzt man diese Werte in obige Gleichung ein, so erhalt man im Mittel

Hiernach bekommt man fur den Durchmesser des Hermes d=r.zo km.

Daf3 dieser Wert kleiner ist als der oben gefundene, ist auf die hoheren Albedowerte der Planetoiden im Vergleich zu der Albedo des Mondes zuruckzufiihren. Hermes ist neben Amor der kleinste der bisher mit Sicherheit beobachteten Kleinen Planeten.

10gd=3.56 -0.29.

Kiel, 1938 Jan. 23. J. Stobbe.

I'

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