Transcript

Die unabhängige Zeitung für die Landwirtschaft

MITTWOCH, 6. JANUAR 2016

170. Jahrgang, Nummer 1/2AZ 3001 BernZweimal wöchentlich

Einzelpreis Fr. 3.00

Gleich drei junge Meisterland-wirte stellten am Inforama Rüttiihre Betriebe vor. Dazu gehör-ten der Mutterkuhhalter undEnergiewirt Nik Peterhans ausNiederrohrdorf AG, der Zie-genmilchproduzent SébastienBerset aus Villargiroud FR so-wie die Schweinezüchterin Fa-bienne Wyder aus Büren an derAare BE. «Ich musste den Be-trieb mit hohen Schulden über-nehmen. Ferien sind für uns fastnicht möglich», betonte die 31-jährige Wyder. Sie wünsche sichfür die Zukunft faire Preise.«Das heisst für mich, dass wir zukostendeckenden Preisen pro-duzieren können», erklärte sie.

«Die jungen Landwirtinnenund Landwirte prägen dieLandwirtschaft von morgen»,betonte SBV-Präsident MarkusRitter in seinen Ausführungen.Die drei Betriebsleiter würdenexemplarisch zeigen, dass dieSchweizer Landwirtschaft nochvielfältiger werde als sie heute

BAUERNVERBAND: Drei junge Meisterlandwirte zeigen ihre unterschiedliche Situation

Der Schweizer Bauernver-band (SBV) hat an seinerJahresmedienkonferenzin Zollikofen BE für seineInitiative für Ernährungs-sicherheit geworben. Esbrauche die Initiative,denn die aktuelle Situa-tion sei unbefriedigend.

SAMUEL KRÄHENBÜHL

schon sei. Die jungen Berufsleu-te würden sich in erster Linie alsProduzenten von gesunden,nachhaltig erzeugten Lebens-mitteln sehen. «Sie erachten ih-ren Beruf als sinnvolle Arbeitund die Versorgung der Bevöl-kerung als ihre Aufgabe», fügt eran. Aus diesen Gründen habeder SBV vor eineinhalb Jahrenmit fast 150000 Unterschriftendie Initiative für Ernährungs-sicherheit eingereicht. «Esbraucht diese Initiative, denndie aktuelle Situation ist unbe-

friedigend, für mich sogar be-sorgniserregend», so Ritter.

Denn den Landwirten fehleeine langfristige Perspektiveund entsprechend oft auch dieHofnachfolge. Namentlich er-wähnte er die aktuell hoheMilchmenge: «Die Produzen-tenpreise sind bei der Milch imMoment so tief, dass alle Milch-bauern versuchen, mit Mehr-menge und Grösseneffekten dieVerluste abzufangen.»

Hans Hofer vom InforamaRütti, der als Hausherr sprach,

betonte die Bedeutung der Be-rufsbildung: «Die Zahl der Ab-schlüsse reicht beim aktuellenStrukturwandel nicht aus, umgenügend ausgebildete Be-triebsnachfolgerinnen und-nachfolger zu finden.» Es brau-che mehr junge Leute mit unter-nehmerischen Kompetenzenwie Innovationsfähigkeit, Risi-kobereitschaft, betriebswirt-schaftlichem Durchblick unddazu als Grundvoraussetzungdie Fähigkeit des Produzierens.

SEITE 3, 5

Der Schweinezüchter aus Flüe-li-Ranft OW hat in jeder Abfer-kelbucht einen Napf installiert.Dort bekommen die Ferkel zu-sätzliche Milch. SEITE 17

RENÉ SCHMIDLIN

Regionale Spezialitäten sind imTrend. Dennoch kennen vieleSchweizer viele davon garnicht. Der Freiburger FlorianCorthésy hat sich zum Ziel ge-setzt, das Wissen über die regio-nalen Produkte und Traditio-nen der Schweizer Kantone zuverbreiten. Dazu bietet er jedenMonat aus einem anderen Kan-ton eine Auswahl von 5 bis 8Produkten an, eine HelvetiBox.So gibt es eine Broschüre, in derdie meist bäuerlichen Produ-zenten vorgestellt werden. Wei-ter gibt es Rezepte und Hinter-grundinfos. ral SEITE 11

REGIONALPRODUKTE

Das Texas Longhorn ist für sei-ne charakteristischen Hörnermit einer Spannweite von bis zu2 Metern bekannt. Seit 2004gibt es diese Rinderrasse auch inder Schweiz. Der Bestand um-fasst heute rund 70 Tiere. Aktu-ell zählt der Zuchtverband, der2005 gegründet worden ist,17 Mitglieder. Darunter ist auchPeter Kuster. Zusammen mitseiner Frau Therese hält er aufdem Tratthof in Diepoldsau SGsieben Tiere. «Texas Longhornssind eine extensive Rasse undliefern ein fettarmes Fleisch»,sagt Kuster. röt SEITE 4

TEXAS LONGHORNS

� AUS DEM INHALT

Kaki. Kakibäume sind genügsam.Dank immer milderen Win-

tern ist die Produktion vonKaki mittlerweile auch imMittelland möglich. Die

Früchte werden im Novem-ber geerntet, wenn ihre Farbe

von Gelb zu Orange wechselt. Ge-nussreif sind sie erst nach einer kurzen Lagerdauer,in der die Tannine abgebaut werden. SEITE 18

� OBSTSORTEN FÜR DIREKTVERMARKTER

Redaktion: 0313309533, Fax 0313309532, [email protected] Inserate: 031 3309500, Fax 031 3309530, [email protected] Abo: 0844 10 2030, Fax 0844 4050 60, [email protected]

REKLAME

+20 Rappen für Jager.Das knappe Angebotund die gute Nachfragelassen den Preis für 20-kg-Jager auf 5.50 Fr./kgsteigen. Die Tränker-

preise werden neu von der Proviande erhoben undin der Samstagsausgabe publiziert. Anstelle derTränkerpreise finden Sie neu in der Mittwochsaus-gabe die Preise für Futtermittel. SEITE 10

� MARKT

9 771420 054003 30001

Der Braunviehzüchter ausSchüpfheim LU konnte an derBetriebsmeisterschaft in WattwilSG mehrfach jubeln, so auchbeim Gesamtsieg. SEITE 15

BENI SCHMID

Mineralölsteuer. Nochbis spätestens 15. Januar2016 können bei derOberzolldirektion dieRückerstattungsanträgefür die Mineralölsteuer

eingereicht werden. Der Antrag muss pro Kalen-derjahr gestellt werden. Die Rückerstattung ver-wirkt, wenn der Treibstoff-Verbrauch mehr alszwei Jahre zurückliegt. SEITE 17

� TIPP

Detaillierte Prognose: letzte Seite

Nor

den

Süde

n

7°3° 7°1°

6°2°

5°1°

4°0° 6°2°

Donnerstag Freitag Samstag

� WETTER

In höheren Lagen Schnee

SBVmachtDampffürInitiative

Will nicht, dassFerkel hungern

Jeden Monateine HelvetiBox

Die mit denlangen Hörnern

Ist der neueBetriebsmeister

INSERATE

031 330 95 00

Diese jungen Meisterlandwirte präsentierten ihre Betriebe: Schweinezüchterin Fabienne Wyder,Ziegenmilchproduzent Sébastien Berset sowie Mutterkuhhalter Nik Peterhans (v. l). (Bild: sam)

Nationalräte legenDirektzahlungen offen

Der «SonntagsBlick» hat elfLandwirte, welche als Natio-nalrat amten, über ihre Di-rektzahlungen befragt. Achtgaben Auskunft. SEITE 5

Getreidevermarktungim IP-Suisse-System

Fünfmal jährlich schreibt dieIP-Suisse Getreideposten zumVerkauf an die Meistbieten-den aus. So lösen die Produ-zenten faire Preise. SEITE 9

Blooming liegt nachGZW neu auf Platz 2

Bei der Zuchtwertschätzungnach Gesamtzuchtwert (GZW)hat Blooming 10 Indexpunktezugelegt. Der Braunviehstierist der Überflieger. SEITE 16

Feine Rezepte mitRind und Poulet

Kombiniert mit frischen Zuta-ten oder geschmort im Ofen:So wird aus einem StückFleisch ein besonderer Gau-menschmaus. SEITE 7

Recommended