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Page 1: Bestimmung von Cyclohexanon und Cyclohexanol nebeneinander

2. Qualitative und quantitative Analyse 441

2 Atorne Jod. Das Verfahren dient zur Bestirnmung der 2-Naphthol-6-sulfonsiiure (Schiiffersiiure), der 2-Naphthol-7-sulfonsiinre (F-Siiure) und der 2-Naphthol.3,6- disulfonsiiure (R.S~ure). Der Vergleich der Ergebnisse der potentiornetrischen Analyse rnit jenen der fiblichen Kupplnngstitration zeigt, dab die ersteren stets niedriger sind. Diese Unterschiede sind auf die Ungenauigkeit der Kupplungs- rnethode zurtickzufiihren, aber auch auf die Anwesenheit stellungsisornerer Ver- bindungen, die sich nicht jodieren lassen. Jodierung ist nur dann rn6glich, wenn die l-Stellung frei nnd die 8-Stellung nicht durch eine grol~e Gruppe besetzt ist, die die Substitution der 1-Stellung durch Jod sterisch verhindert. Es st6rt in diesern Sinne die 2-Naphthol-8-sulfons~ure die Bestirnrnung der 2-Naphthol-6- und 2-Naphthol-7- sulfonsgure, bei der Bestimrnung der 2-Naphthol-3,6-disulfons~ure st6ren die 2-Naphthol-6,8-disulfon-und die 2-Naphthol-3,6,8-trisulfons~ure. Von groBem Einfiug ist der pi~-Wert der zu titrierenden L6sung. Ergebnisse werden bei Pt~ 7 (in Gegenwart yon Natriurnhydrogencarbonat oder Dinatriumhydrogenlohoslohat ) erhalten. Zur Ausfi~hrung der Bestirnrnung 16st man je 0,005 Mol (1,121 bzw. 1,521 g) der zu untersuchenden Si~ure in 3 ml 2,5 n Natriumearbonatl6sung und verdtinnt rnit dest. Wasser zu 250 rnl. 25 rnl dieser StarnrnlSsung versetzt man rnit 50 rnl 5~ iger Natriurnhydrogencarbonat- bzw. Dinatriurnhydrogenphosphatl6sung. 3Ian titriert rnit einer gegen Arsentrioxyd eingestellten 0,1 n Jodl6sung und benutzt ein Kornpensationspotentiorneter mit einer blanken Platinindikations- und einer ges~ttigten KalorneMektrode. Die Ergebnisse sind auf • reproduzierbar.

Chem. Prl~rnysl 8, 363--364 (1958) [Tschechisch]. (Mit engl. Zus.fass.) Forsch.- Inst. organ. Synthesen, Pardubice-Rybitvl (~SI~). H. FREYTAG

Cyelisehe Fettsi~uren, wie Chauln~oogra-, Dihydrochaulmoogra- und Hyd- nocarpussiiure, kann man nach H. P. K~Vr~ANI~ und M. M. DESI~P)_NI)E 1 papier- chromatographisch voneinander und yon geradkettigen Fetts~uren trennen. Als LSsungsmittel ist das System Undecan-95% ige Essigs~ure besonders geeignet (u.a. keine Schweifbildung). Zur Verwendung als mobile Phase s~ittigt man die 95% ige Essigs~ure rnit Undecan stand., welches Ms Irniori~gnierungsrnittel dient. Man arbeitet arn besten uufsteigend (Papier Sehl. & Sch. Nr. 2043b), bis 18--20 crn Steigh6he erreicht sind. Urn die Flecken sichtbar zu machen, tiberfiihrt man die Fetts~uren in die Kuloferseifen und setzt das Cu mit Kaliumhexacyanoferrat(II) urn. Bestandteile mit geringen Rf-Unterschieden tassen sich durch Zonenchrornatogruphie nach W. MATT~IAS 2 mit 6,5 • 28 cm groBen Papierbl~ttern noch scharf trennen. Auf die angegebene Weise kann man z.B. Chaulmoogras~ure deutlieh yon Caprin-, Laurin-, Myristin-, Stearin-, Brassidin-, Linden- nnd Ricinolsiiure, nieht jedoch yon Palmitin-, 01- und Elaidins~nre scheiden. Desgleichen 1/iBt sich Dihydrochaulmoogra- siiure yon Caprin-, Laurin- und Myristinsiiure, nicht aber yon Stearinsi~ure trennen. Als l~egel gilt, dai~ ftir die Trennbarkeit weniger die Struktur nnd die Lage der Doppelbindungen, Ms vielrnehr die Anzahl der C-Atome und der Doppelbindungen maggebend sind. Bei der Chrornatographie der entsprechenden Aldehyde treten i~hnliche Erscheinungen auf.

Fette u. Seifen 60, 645--647 (1958). Univ. u. Dtsch. Inst. Fettforschung, Miinster (Westf.). - - 2 Der Ziichter 24, 313 (1954); vgl. diese Z. 150, 209 (1956).

~. NEUMA~

Bestimmung yon Cyclohexanon und Cyclohexanol nebeneinander. Nach ~-. S. MASL~NNIKOV 1 wird Cyclohexanon rnit dern Diazoniurnsalz der g-S~ture, Cyelohexanol mit Diphenylamin bestimrnt. Das Verfahren gestattet, Cyclohexanon in Gegenwart eines 100fachcn (Jberschusses an Cyclohexanol rnit einem Fehler yon 9% bei 1--40 #g Cyclohexanon zu erfassen. Cyclohexanol wird bei einern Gehalt yon

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442 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden

10--100~g mit einem Fehler yon nicht fiber 12~ in Gegenwart des 30fachen ~3berschusses an Cyelohexanon bestimmt. Die Empfindliehkeiten betragen: 0,2 #g Cyclohexanon/ml bzw. 5/~g Cyelohexanol/ml. -- Bestimmung des Cyclohexanons. Zu 1 ml der PriiflSsung setzt man 0,2 ml 10~ UrotropinlSsung und 1 Tr. Essig- saureanhydrid hinzu, miseht und gibt noeh 0,2 m 1 ein er 10/o igen frischen Natrium- metabisulfitlSsung, 0,2 ml 25~ NaOH-LSsung und 0,5 ml DiazoniumsalzlSsung der H-Ss hinzu, verdiinnt naoh 5 rain auf l0 ml und photometriert unter Ver- wendung yon VergleiehslSsungen mit Grtinfilter. Das Absorptionsmaximum liegt bei 550 m3t, das Beersche Gese~z ist erffillt. Die DiazoniumlSsung wird dureh Ver- misehen (1:1) einer l~ lXTaNO2-LSsung mit 0,25~ LSsung des Mono- natriumsalzes der H-S~ure in 0,05 n Schwefelsiiure hergestellt. -- Man kann auch die sogenannte colorimetrisehe Titration zur Bestimmung des Cyclohexanons nach seiner Umsetzung mit dem Diazoniumsalz der H-S~ure benutzen. Dazu verdfinnt man die Blindprobe der Reagentien mit Wasser auf 10 ml und l~l~t tropfenweise aus einer Mikrobfirette die w~Brige StandardlSsung des Farbstoffs zufliel3en, bis Gleieh- heit der Farbintensit~t mit der PrtiflSsung erreieht ist. 7,58 #g Azofarbstoff ent- sprechen 0,98 ~g Cyelohexanon. Die Herstellung des Azofarbstoffs (aus dem Na-Salz der g-S~ure, NaNO 2, Sulfit, Lauge und Cyelohexanon) ist in der Originalarbeit besehrieben. -- Bestimmung des Cyclohexanols. Zu 2 ml der CyelohexanollSsung setzt man 2 ml 2~ DiphenylaminlSsung in konz. Sehwefels~ure; dieselben Mengen VergleiehslSsung werden ebenfalls mit je 2 ml DiphenylaminlSsung versetzt. Enth~lt die Probe mehr als 1 mg Cyelohexanon, so gibt man in alle l%eagensglgser noeh je 0,2 ml 250/oige Hydroxyl~minsulfatlSsung, erhitzL die Gl~schen 15 rain im 01bad auf 145--150~ und colorimetriert die LSsungen, die das Beersehe Gesetz nicht befolgen. Zur Bestimmung der beiden Verbindungen in der Luft leitet man die Luft- probe dureh 3 hintereinander gesehaRete Auffanggef~f3e mit je 5 ml Wasser. Das erste Gef~13 hMt 70--80, das zweite 20--30~ Cyelohexanon zurfick; Cyelohexanol wird besser absorbiert (90 und 10~

1 ~. anal. Chim. 18, 599--602 (1958) [Russisch]. (Mit engl. Zus.fass.) SanitAr- epidem. Station des Gebiets Gorki. A.v . WILI~RT

IV. Spezielle analytische Methoden

2. Analyse yon Materialien d e r Industrie, des IIandels und der Landwirtschaft

Wasser~ Abwasser. Zur Bestimmung von Gasen, die in natiirlichen Wiissern wie Fluflwasser oder Mineralwasser, gdSst sind, treiben M. BASTICK und H. Gu~RI~ -1 die Gase dureh Erhitzen im Vakuum aus und analysieren das gesammelte Gas- gemisch in fiblicher Weise. D~s Verfahren hat den Vorteil, da~ die Sauerstoff- bestimmung durch reduzierende org~nische Substanzen nicht gest5rt wird, wie das bei der jodometrisehen Methode yon WI~KL~R der F~ll ist. - - Die Probenahme erfolgt mit einem evakuierten IZundkolben yon etwa 250 ml Inhalt, der auf beiden Seiten einen t t~hn hat und mit einem Schliff auf die Entgasungsapparatur auf- gesetzt werden kann. Man l~Lf~t nun das Wasser langsa.m in etwa 2 Std in einen evakuierten Kolben fliel3en, der geheizt werden kann. AnsehlieBend oder gleieh- zeitig wird das Wasser in einen zweiten Kolben destilliert, wobei eine vollst~indige Entgasung erreieht wird. Das Gas wird durch eine mit flfissiger Luf~ gekiihlte Vorlage geleitet. Im nieht kondensierten Anteil wird Sauerstoff mit Pyrogallol bestimmt, Sticlcstoff wird bei 350~ fiber Li gelei~et und dadureh Ms Nitrid gebunden. He und Ne werden bei -- 195 o C yon Kieselgel nieht adsorbiert und lassen sieh dadureh ermitteln. -- Der im kondensierten Anteil neben CO 2 vorhandene


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