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dienstag, 29 . januar 2013 wirtschaf t b a d i s c h e z e i t u n g 15

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Munitionsmaschinen aus MulhouseMit Produkten von Manurhin wird Munition für Pistolen und Gewehre gefertigt / Mehrfacher Wechsel im Management

Vo n u n s e r e r Ko r r e s p o n d e n t i nB ä r b e l Nü c k l e s

MULHOUSE. Wenn Rémy Thannbergersein Unternehmen mit der Uhrmachereivergleicht, sieht er nicht nur eine Paralle-le zum handwerklichen Geschick, das inbeiden Branchen gefragt ist. Thannber-ger, Vorstandsvorsitzender von Manurhinin Mulhouse, einem Hersteller von Muni-tionsmaschinen, spielt mit dem Vergleichauf die internationale Kundschaft an, aufhohe Qualitätsstandards und auf die erfor-derliche Diskretion – zudem sind jedesMal beachtliche Summen im Spiel.

Bis in die 90er-Jahre fertigte die 1919ursprünglich als Fabrik für Werkzeugma-schinen gegründete Manufacture du Rhinim Elsass auch Pistolen, die zum Teil bisheute von Spezialeinheiten der französi-schen Polizei genutzt und in Mulhousegewartet werden. James-Bond-Fans ha-ben zwischen 1962 und 2008, wenn derAction-Held eine der legendären WaltherPKK im Anschlag hatte, Waffen auf derLeinwand gesehen, die in Mulhouse in Li-zenz hergestellt wurden. In den 90er-Jah-ren jedoch entschied sich die französi-sche Regierung für das Ende dieser Spar-te. „Sie konnte das“, sagt Thannberger,„sie hielt damals genügend Anteile an derFirma.“

In der Folge erlebte Manurhin zweigrundlegende Veränderungen: Zum ei-nen wurde die Produktion auf die Herstel-lung von Munitionsmaschinen reduziert.

Zum anderen übernahm das damaligeManagement die Führung. „Das ging eini-ge Jahre gut“, erklärt Thannberger, derselbst seit September 2010 an der Spitzeder neuen MNR Group steht. Nach demFall des Eisernen Vorhangs verändertensich in der sehr speziellen Branche, zu derManurhin zählt, jedoch die Kräfteverhält-nisse. „Bis dahin sorgten die USA und dieSowjetunion für ein ausgewogenes Kräf-teverhältnis auf dem Markt für Waffenund Munition“, sagt Rémy Thannberger.„Wer politisch von ihnen abhing, warauch an ihre Entscheidungen in Rüs-tungsfragen gebunden.“ Inzwischen tre-ten viele kleinere Staaten als Anbieterauf, die früher keine Rolle spielten. Das al-te Management war laut Thannbergerden neuen Verhältnissen nicht gewach-sen, Manurhin fehlte das nötige Kapital,um weiter produzieren zu können.

–Verteidigungsministeriumist indirekt beteiligt

Vor diesem Hintergrund ergab sich2011 die paradoxe Situation, dass Manur-hin zwar mit einem Auftragsvolumen vonmehr als 100 Millionen Euro auf mindes-tens drei Jahre ausgelastet war. Ohne ge-nügend Eigenkapital gab es aber keineKredite. Da kam Thannberger ins Spiel,1965 in Mulhouse geboren, in Paris auf-gewachsen. Er hatte als Bankberater Ma-nurhin betreut, suchte nach Lösungen,verhandelte, stieg bei Manurhin ein undholte neue Investoren ins Boot.

Seit Anfang 2012 gehören nun 43 Pro-zent der Firmenanteile einem staatlichenFonds, der vom französischen Verteidi-gungsministerium gelenkt wird. Weitere34 Prozent hält der slowakische Rüs-tungsbetrieb Delta Defence. Zehn Pro-zent steuerten Thannberger selbst undandere private Investoren bei. Die restli-chen Anteile werden an der Börse gehan-delt. Seit Anfang 2013 steht Rémy Thann-berger dem Aufsichtsrat vor.

In den im Durchschnitt 30 MillionenEuro teuren und nach Kundenwünschengefertigten Manurhin-Anlagen ist von Abis Z alles enthalten, was benötigt wird,um gebrauchsfertige Patronen herzustel-len. Das Rohmaterial für die Munitionmüssen die Kunden selbst beschaffen.Die ägyptische Regierung kauft seit 1954Maschinen in Mulhouse ein.

Bis zu 2500 Menschen beschäftigteManurhin in seinen besten Zeiten, den60er- und 70er-Jahren, neben Mulhouseauch in Vichy. Heute fertigen und konzi-pieren noch 100 Mitarbeiter die Maschi-nen. Auf einer Fläche von 10000 Qua-dratmetern wirken sie zwischen Staubund Metallgeruch fast verloren. Denn nurein Bruchteil der alten Produktionshallenwird tatsächlich genutzt. Die Umsatzzah-len sehen allerdings wieder vielverspre-chend aus. 2011 lagen sie noch bei siebenMillionen Euro. Für 2012 rechnet Thann-berger mit mindestens 20 Millionen Eu-ro. Für das kommende Jahr strebt er gareine Verdoppelung an.

Die Zukunft von Manurhin gefährdenlaut Thannberger weder die Auftragslagenoch die europäische Konkurrenz, son-dern der fehlende Nachwuchs. „UnsereLeute sind hoch spezialisiert“, sagt derManurhin-Chef. Ihre Arbeit verlangeenormes Fingerspitzengefühl. Womit erwieder bei den Uhrmachern wäre, auchso ein überschaubarer Bereich, in demvon geschickten Fingern (fast) alles ab-hängt.

Ein Schlupfloch für Banken in NotMit dem ELA-Programm hält die zypriotische Notenbank ihre klammen Geschäftsbanken über Wasser

Vo n u n s e r e m Ko r r e s p o n d e n t e nRo l f O b e r t r e i s

FRANKFURT. Zypern steckt in derKlemme, genauer gesagt, die zypri-schen Banken. Ihnen fehlt Geld für dietäglichen Geschäfte. Deswegen hat dasLand schon im Sommer 2012 einenHilfsantrag bei den anderen Eurolän-dern gestellt. Doch die Europartner zö-gern. Damit der Wirtschaft des Landesnicht ganz das Geld ausgeht, finanzie-ren sich die Banken derweil über ELA –Emergency Liquidity Assistance, zuDeutsch: Liquiditätshilfe im Notfall.

Das ist ein eigentlich ein Notfallpro-gramm für kurzfristige Kredite, das nichtüber die Europäische Zentralbank (EZB)läuft, sondern direkt über die jeweiligennationalen Notenbanken. Nachdem es fürBanken in Irland und Griechenland be-reits zu einem weiteren, fast regulärenKredittopf ihrer Notenbank geworden

war, nutzen jetzt auch Institute in Zyperndiesen Weg.

Knapp zehn Milliarden Euro sind soseit September 2011 an zyprische Ban-ken geflossen, schätzt Commerzbank-Volkswirt Michael Schubert. Auf nahezu200 Milliarden Euro taxiert er die gesam-te Kreditsumme, die über ELA-Banken inden Krisenländern gewährt wird. DerenNotenbanken können ELA-Kredite eigen-ständig vergeben. Kritiker sprechen auchdavon, dass sich die Notenbanken der Kri-senstaaten über diesen Weg das notwen-dige Geld für ihre angeschlagenen Ban-ken einfach selbst drucken. Dies hat dieBundesbank 2008 auf dem Höhepunktder Finanzkrise in Deutschland ebenfallsgetan, in Irland war dies 2010 mit einemVolumen, so Schubert, von 40 bis 60 Mil-liarden Euro der Fall, in Griechenland sei-en es gut 120 Milliarden Euro.

Für Banken sind ELA-Kredite ver-gleichsweise teuer: Gezahlt werden mussder bei EZB fällige Höchstzins von – der-

zeit 1,5 Prozent, ihre regulären Geldleih-geschäfte kosten die Banken 0,75 Prozent– dazu kommt ein variabler Aufschlag. Zu-mindest insofern, sagt Schubert, sei ELAein Notkredit-Programm.

Bundesbank-Präsident Jens Weidmannist dieser Weg nicht geheuer. „Das darfbestenfalls vorübergehend sein, solangedie Banken also zahlungsfähig sind“, sag-te er im Mai vergangenen Jahres. Sei diesnicht der Fall, müssten notleidende Ban-ken mit Hilfsgeldern aus dem europäi-schen Rettungsfonds rekapitalisiert wer-den „oder sie gehören abgewickelt“.

Der frühere EZB-Präsident Jean-ClaudeTrichet hatte bereits 2011 auf besorgteAnfragen aus dem Europa-Parlament ge-sagt, es handele sich bei ELA um ein „au-ßerordentliches Instrument zur Krisen-bewältigung, mit dem illiquide, aber sol-vente Finanzinstitute unterstützt werdenkönnen“. Davon aber kann nach Ansichtvon Commerzbank-Volkswirt Schubertkeine Rede sein.

Mit ELA sind gleich mehrere Risikenverbunden. Zum einen wird die Kredit-vergabe ausgeweitet. Wird das Geld nichtrechtzeitig eingesammelt, birgt dies zu-sätzliche Inflationsgefahren. Zum ande-ren nehmen die nationalen Notenbankenfür die ELA-Kredite als Sicherheiten eherkritische und anfällige Wertpapiere in dieBücher, die nicht den Standards der EZBentsprechen – die griechische Noten-bank, sagen Volkswirte, natürlich auchgriechische Staatsanleihen. Damit steigtdas Ausfallrisiko. Kommt es zu Verlustenmuss das gesamte Euro-Notenbanksys-tem haften. Dies gilt verschärft dann,wenn ein Euro-Mitgliedsland in die Pleiterutschen sollte. Dann würden wohl dieELA-Kredite ausfallen, die anfallendenVerluste würden auf das Euro-Systemdurchschlagen und müssten letztlich vonden Mitgliedsländern und damit Steuer-zahlern in Euro-Land getragen werden.Deutschland wäre mit seinem Kapitalan-teil von rund 28 Prozent an der EZB dabei.

Grenze für GehälterDer neue Präsident des Bundesverban-des der Industrie (BDI), Ulrich Grillo,hat Manager zu mehr Bescheidenheitaufgerufen. Die Wirtschaft müsse dieDebatte über das Thema Managerein-kommen führen, sagte Grillo der Frank-furter Allgemeinen Zeitung. Er empfahlunternehmensspezifische Höchstgren-zen einzuführen. In seinem Unterneh-men, den Grillo-Werken, werde dasso gehalten: „Ich bekomme ein Fest-gehalt, dazu eine erfolgsabhängige Tan-tieme. Insgesamt gilt eine Obergrenze.Ist die erreicht, ist Schluss.“ dpa

Bafin prüft BankenDie Finanzaufsicht Bafin ermittelt ei-nem Pressebericht zufolge gegen vierdeutsche Banken wegen möglicherBeteiligung an der Manipulation in-ternational bedeutender Zinssätze. EineSonderprüfung laufe bei der DeutschenBank und beim West-LB-NachfolgerPortigon, berichtete die SüddeutscheZeitung vom Montag unter Berufungauf informierte Kreise. Die Bafin be-stätigte lediglich Untersuchungen beimehreren Instituten. AFP

Toyota wieder vornToyota ist wieder der größte Autoher-steller der Welt. Die Japaner setztenmit 9,75 Millionen im vergangenenJahr so viele Autos ab wie niemals zuvorund eroberten damit den Spitzenplatzvom US-Rivalen General Motors (GM)zurück. GM verkaufte 9,29 MillionenFahrzeuge. Auf Platz drei liegt Volks-wagen mit 9,07 Millionen Fahrzeugen,ein Plus von elf Prozent gegenüber demVorjahr. dpa

K U R Z G E M E L D E TBrennstoffzelle2017 am MarktAutobauer arbeiten zusammen

STUTTGART (dpa/BZ). Der AutobauerDaimler will 2017 in großem Stil Autosmit Brennstoffzellenantrieb auf denMarkt bringen. Dazu tut sich der Stuttgar-ter Hersteller mit den AutokonzernenFord und Nissan zusammen. Das gabDaimler-Forschungsvorstand ThomasWeber am Montag in Stuttgart bekannt.Damit verzögert sich die Einführung derBrennstoffzelle, einer Alternative zumherkömmlichen Verbrennungsmotor,weiter. Vor einiger Zeit hatte Daimler alsZeitpunkt der Markteinführung das Jahr2014 genannt. Um das Jahr 2000 hatteder Stuttgarter Konzern angepeilt, um dasJahr 2010 eine große Flotte mit Brenn-stoffzellen-Fahrzeugen auf den Markt zubringen. Durch die Zusammenarbeit mitFord und Nissan komme man auf die nöti-gen Stückzahlen, um die Technik wettbe-werbsfähig zu machen, sagte Weber.

Andreas Seltmann, Marketingchefdes südbadischen Brandmeldeher-stellers Hekatron, ist bei der Haupt-versammlung als Präsident der Mar-keting Community Freiburg/Südbadenbestätigt worden. Die Marketing Com-munity ist an die Stelle des früherenMarketingclubs getreten. Seltmannkündigte an, das Programm der Orga-nisation deutlich auszuweiten. BZ

Z U R P E R S O N

Solche Munitionshülsen lassen sichmit Manurhin-Maschinen fertigen.

F O T O : N Ü C K L E S

Ein Daimler-Mitarbeiter montiert Teile einer Brennstoffzelle am Boden eines B-Klasse-Fahrzeugs. F O T O : D P A

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