13. April 2016
CO2-Monitoring in der Berliner
Wohnungswirtschaft
Siegfried Rehberg
Dipl.-Ing., Architekt
ehem. Bereich Technik BBU Verband Berlin-
Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V.
Berliner Energietage 2016
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Anpassung der Wohnungsbestände an den demographischen
Wandel
Klimawandel erfordert Klimaanpassung und Klimaschutz
Ressourceneffizienz in Verbindung mit Versorgungssicherheit
und Energieautarkie muss gesichert werden
Stagnierende Einkommen verhindern Mietsteigerungen und
erfordern niedrige Betriebskosten
Was muss die Wohnungswirtschaft leisten?
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Problem für die Wohnungsunternehmen:
Beachtung des „Magischen Vierecks“:
Günstige Mieten und Betriebskosten sichern
Anpassungen in Wohnungen vornehmen /
Neue zukunftsfähige Wohnungen bauen
Soziale Stabilität ausbauen
Wirtschaftliche Stabilität erhalten
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Agenda
Die Klimaschutzvereinbarungen des BBU
Das BBU-CO2 – Monitoring
Ergebnisse
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BBU als Plattform für Erfahrungsaustausch: BBU-Tagungen, Verbandskonferenzen und sonstige Foren
Betriebskostenmanagement als eines der BBU-Kernthemen:
diverse Arbeitskreise
seit 16 Jahren Betriebskostendatenbank mit Betriebskostendaten jährlich von rund 450.000 WE, zu 17 Betriebskostenpositionen
„Allianz für Anlageeffizienz“ (ALFA®): Vom BBU initiiertes Projekt zur Hebung von Effizienzpotenzialen
CO2-Monitoring
Klimaschutz-Strategie des BBU: Umsetzung
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Klimaschutzabkommen mit dem Land Berlin
„Grundlagenvereinbarung“: 1995-2002 „Solarinitiative“
Ergebnis: CO2-Einsparung mit anderen Maßnahmen: um 25 Prozent höher als Solaranlagenpflicht für Neubauten!
Klimaschutzabkommen „1. Generation“: 2002-2010 Ergebnis: Jährliche CO2-Reduktion 230.000 Tonnen gegenüber
vereinbarten 106.000 Tonnen verdoppelt!
Klimaschutzabkommen „2. Generation“: 2011-2020 Ziel: Jedes Wohnungsunternehmen vereinbart seinen CO2-Deckel – (Städt. WBG:
zwischen 1,12 und 1,5 Tonnen je Wohnung im Jahr 2020)
Der BBU führt das Monitoring durch und hat das ALFA®-Projekt aufgelegt
Klimaschutz-Strategie des BBU: Umsetzung
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Agenda
Die Klimaschutzvereinbarungen des BBU
Das BBU-CO2 – Monitoring
Ergebnisse
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BBU - Klimabilanz
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Seit 1990, dem Basisjahr des Kyoto-
Protokolls, sanken die CO2-
Emissionen der BBU-Mitglieds-
Unternehmen um
mehr als 50 Prozent.
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Im BBU Im BBU -- COCO22––Monitoring werden die COMonitoring werden die CO22--Emissionen je Emissionen je
Jahr aus Jahr aus Raumheizung, Warmwasser und Raumheizung, Warmwasser und
Hausstrom Hausstrom der bewirtschafteten Wohnungen auf Basis der bewirtschafteten Wohnungen auf Basis
der einzelnen Energieträger und der jeweils versorgten der einzelnen Energieträger und der jeweils versorgten
Wohnflächen unter Berücksichtigung der COWohnflächen unter Berücksichtigung der CO22--Kennwerte Kennwerte
der einzelnen Energieträger ausgewertet.der einzelnen Energieträger ausgewertet.
Das BBU – CO2-Monitoring
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Bererechnungsgrundlagen
Die spezifische Energiemenge ergibt sich aus den Jahresverbrauchsdaten der
Heizkostenabrechnung und der Elektroenergieabrechnung der Versorger. Die
Energiemenge fur dezentral erzeugtes Warmwasser wird pauschal angesetzt..
Es erfolgt eine getrennte Erfassung nach zentraler Beheizung mit und ohne
zentraler Warmwasserbereitung – bei dezentraler Warmwasserbereitung wird
die Erwarmung mittels Elektroenergie angenommen – sowie Einzelbeheizung
(z. B. Gaseinzelheizung, Gasetagenheizung, Nachtspeicherheizung,
Kohleofen). Fur die Warmwasserbereitung wird nur bei vorhandener
wohnungsweiser Gasheizung der Kennwert fur Gas angesetzt, sonst Strom.
Fur die Warmwasserbereitung in kombinierten Anlagen wird pauschal ein Wert
von 40 kWh/(m2a) angenommen.
Fur dezentral, uberwiegend elektrisch, erwarmtes Wasser wird ein
Energieverbrauch von 20 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnflache im
Jahr [kWh/(m2a)] angesetzt.
Der Endenergieanteil fur Warmwasser wird nicht klimabereinigt.
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Bezugsfläche: Wohnfläche oder Nutzfläche?
Wohnfläche ist wohnungswirtschaftliche Bezugsfläche
für warme Betriebskosten
Wohnfläche enthält teilweise Flächen nichtbeheizter
Räume (Balkone, Loggien, Terrassen)
Nutzfläche ist Bezugsfläche für EnEV und
Energieausweise und existiert real nicht
Nutzfläche > Wohnfläche
42 kg CO2 pro m² Wohnfläche würden
35 kg CO2 pro m² Nutzfläche entsprechen
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CO2-Berechnungen - Prinzip
Spez. Energiemenge x CO2 - Faktor = CO2 - Emission
Energiemenge = aus Energieeinkauf
CO2-Faktor = von Versorgern oder Statistik
Bezugsfläche = Wohnfläche
. =
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Ausgewählte CO2-Faktoren 2012 für Berlin und Land Brandenburg (Angaben in Kilogramm CO2 pro Kilowattstunde [kg CO2/kWh] im Jahr)
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AngabenfürBerlin
Kennwert
kg CO2/kWh
Fernwärme BTB 0,046
Fernwärme Fernheizwerk Neukölln 0,220
Fernwärme RWE Biomasse HKW Gropiusstadt 0,000
Fernwärme Vattenfall 0,149
Nahwärme GASAG 0,211
Leistungsart Versorger
AngabenfürLandBrandenburg
Kennwert
kg CO2/kWh
Bernau bei Berlin BHKW Stadtwerke Bernau GmbH 0,212
Bernau bei Berlin Fernwärme Stadtwerke Bernau GmbH 0,272
Cottbus Fernwärme Stadtwerke Cottbus GmbH 0,200
Hennigsdorf Fernwärme Stadtwerke Hennigsdorf GmbH 0,086
Potsdam Fernwärme EWP 0,219
Schwarzheide Fernwärme URBANA GmbH f. Schwarzheide 0,133
Vetschau/Spreewald 2012 Fernwärme envia THERM GmbH f. Vetschau 0,512
Ort Leistungsart Versorger
2014=0,158
2015=0,158
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Zusammenfassung
Eine einheitliche Methodik für CO2-Kennwerte ermöglicht
Transparenz, unterstützt die Berichterstattung in den
Unternehmen sowie das Benchmarking und Monitoring
Ermittelte CO2-Kennwerte und CO2-Emissionen dokumentieren die
Leistungsfähigkeit der Wohnungswirtschaft
CO2-Kennwerte auf Basis tatsächlicher klimabereinigter
Energieverbräuche (bottom up) sind Basis von
Klimaschutzvereinbarungen und ermöglichen Kontrolle
CO2-Monitoring kann auch mit dem Betriebskosten-Benchmarking
unterstützt werden
Noch erschließbare Klimaschutzpotenziale in der
Wohnungswirtschaft sollten nicht überschätzt werden!
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Agenda
Die Klimaschutzvereinbarungen des BBU
Das BBU-CO2 – Monitoring
Ergebnisse
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Berlin – CO2-Emissionen für den Gesamtbestand
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2,478
1,463 1,302
1,148
0
1
2
3
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012
Mio
. To
nn
en
CO
2 i
m J
ah
r
1 Million Tonnen weniger Emissionen !
BBU-Mitgliedsunternehmen in Berlin – BBU Monitoring 2012
(Durchschnittswerte gewichtet nach der Anzahl Wohnungen; klimabereinigte Jahresangaben)
CO2-Emissionen in den Jahren 1990, 2006, 2010 und 2012 [Mio. Tonnen im Jahr]
© BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V.
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Berlin - CO2-Emissionen je Wohnung
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3,54
2,09
1,86 1,64
0
1
2
3
4
1990 2006 2010 2012
To
nn
en
CO
2 i
m J
ah
r je
Wo
hn
un
g
BBU-Mitgliedsunternehmen in Berlin– BBU Monitoring 2012
(Durchschnittswerte gewichtet nach der Anzahl Wohnungen; klimabereinigte Jahresangaben)
CO2-Emissionen in den Jahren 1990, 2006, 2010 und 2012 [Tonnen im Jahr je Wohnung]
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CO2-Emissionen und spezifischer Energieverbrauch
BBU Berlin 2012
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Berlin – CO2-Deckel für das Jahr 2020 der
Städtischen Wohnungsbaugesellschaften
1,221,501,121,391,381,33
0
1
2
3
4
A B C D E F
To
nn
en
CO
2 i
m J
ah
r je
Wo
hn
un
g
2006 2010 2012 Ziel 2020
© BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V.
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Städtische WBGen in Berlin – BBU Monitoring 2012
(Durchschnittswerte gewichtet nach der Anzahl Wohnungen; klimabereinigte Jahresangaben)
CO2-Emissionen in den Jahren 2006, 2010, 2012, Ziel 2020 [Tonnen im Jahr je Wohnung]
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CO2-Bilanz Berlin und Anteil der Wohnungen der
BBU-Wohnungsunternehmen
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Berlin 2012 – CO2-Bilanz (Amt für Statistik Berlin-Brandenburg)
20,7 Mio. Tonnen Gesamtemissionen im Endenergieverbrauch (Verursacherbilanz)
BBU-Klimabilanz 2012 für Berlin (rd. 700.000 Wohnungen)
1,148 Mio. Tonnen CO2 für Heizung + Warmwasser + Hausstrom
≙ 5,5 Prozent an Berliner Gesamtemissionen
+ Strom Haushalte 2012 für Berlin (1,77 Tonnen im Jahr je Wohnung)
1,239 Mio. Tonnen CO2
≙ 6 Prozent an Berliner Gesamtemissionen
___________________________________________________________________
≙ 11,5 Prozent Anteil BBU-Wohnungen an Berliner Gesamtemissionen
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Brandenburg – CO2-Emissionen für den
Gesamtbestand
13. April 2016 | BBU-CO2-Monitoring der Berliner Wohnungsunternehmen
1,925
0,543 0,525
0
1
2
3
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012
Mio
. To
nn
en
CO
2 i
m J
ah
r
BBU-Mitgliedsunternehmen im Land Brandenburg – BBU Monitoring 2012
(Durchschnittswerte gewichtet nach der Anzahl Wohnungen; klimabereinigte Jahresangaben)
CO2-Emissionen in den Jahren 1990, 2010 und 2012 [Mio. Tonnen im Jahr]
© BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V.
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Brandenburg - CO2-Emissionen je Wohnung
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5,50
1,55 1,50
0
2
4
6
1990 2010 2012
To
nn
en
CO
2 i
m J
ah
r je
Wo
hn
un
g
BBU-Mitgliedsunternehmen im Land Brandenburg – BBU Monitoring 2012
(Durchschnittswerte gewichtet nach der Anzahl Wohnungen; klimabereinigte Jahresangaben)
CO2-Emissionen in den Jahren 1990, 2010 und 2012 [Tonnen im Jahr je Wohnung]
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Ergebnisse von BBU-CO2-Monitoring 2012 + Wärmekosten
2012 in ausgewählten Städten im Land Brandenburg
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Berlin – BBU Wohnungen 2010 – 2012 - 2014
2010 2012 2014
Tonnen CO2 je Wohnung im Jahr
Mittelwert 1,86 1,64 1,48
Minimal 0,83 0,83 0,71
Maximal 2,87 2,43 2,23
kg CO2 je m2 Wohnfläche
28 26 24
Basis WU 34 36 24
Basis WE 419.000 392.000 336.000
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Durchschnittliche Wohnungsgröße 63 m2
© BBU 2016
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Brandenburg – BBU Wohnungen 2010 – 2012 - 2014
2010 2012 2014
Tonnen CO2 je Wohnung im Jahr
Mittelwert 1,55 1,50 1,35
Minimal 0,17 0,19 0,53
Maximal 3,41 3,25 2,10
kg CO2 je m2 Wohnfläche
29 27 24
Basis WU 35 47 30
Basis WE 111.000 129.000 82.000
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Durchschnittliche Wohnungsgröße 58 m2
© BBU 2016
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GRENZEN DER MODERNISIERUNG DES
WOHNUNGSBESTANDES SIND EREICHT
Der Gedanke, mehr Klimaschutz und eine höhere Energieeffizienz durch immer höhere Anforderungen
an die Modernisierung von Gebäuden zu erreichen, ist an seine wirtschaftlichen und sozialen Grenzen gestoßen - weil nicht nur Belange der Energieeinsparung und des Klimaschutzes von der
Wohnungswirtschaft berücksichtigt werden müssen, sondern eine ganzheitliche Entwicklung
lebenswerter und ressourcenschonender Quartiere erforderlich ist und die wirtschaftliche Tragbarkeit
für die Bauherren sowie die Sozialverträglichkeit für die Mieter entscheidende Parameter sind, in deren
Rahmen sich jedweder Erneuerungsprozess bewegen muss.
Die Handlungsfelder müssen deshalb in eine ganzheitliche Betrachtung eingebettet und erweitert
werden:
- für die Energieeffizienz
- über das Gebäude hinaus auf das Quartier und
- über den Wärmeverbrauch hinaus auf den Stromverbrauch
- für den Klimaschutz
- über Deutschland hinaus in ein globales Denken und - über Klimaschutz hinaus auf die
Klimaanpassung.
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Ihre Fragen bitte! Siegfried Rehberg
Dipl.-Ing., Architekt
T: 0172 3192057
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